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Ottendorfer Zeitung : 12.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191102126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110212
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-12
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.02.1911
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Stärke nötig machen. ^«stm»vn. die müssen. jetzt msi die in „Auch nicht. Er kabelt sowieso schon fort während, ich hätte mich zu tief eingelassen. dingungen ein. Wieviel haben Sie bis dann stecken?" „Hunderttausend etwa." „Dollar?" „Nein Pfund." „Haben Sie noch andres Geld?" einem Schwurgericht. Die Debatte schließt. Vor der Abstimmung rm Präsident Gras Schwerin den Abg. Heine (soz.) wegen einer Äußerung, daß die Tätigkeit des Siaats' anwaltschaft verwiesen werden. Ich erinnere an in den 90er Jahren berühmte Brausewetter-Kammer, Wickelungen geführt, i , insofern im Recht zu sein, als in den letzten Tagen eine innigere Annäherung zwischen Frankreich und England stattgsfunden hat. Die Behauptung gewisser französischer Blätter, die in der deutschen Presse vielfach wiedergsgeben wird, daß zwischen London und Paris Verhandlungen Einige der Kampfhähne werden sich aber noch duellieren. * Im Oberhause gab der Regierungsvertreter auf eine Anfrage beir, das deutsch-russische Abkommen die Erklärung ab, daß die Ver handlungen zwischen beiden Staaten noch schweben und daß daher zurzeit keine Auskunft gegeben werden könne. Bemerkenswert ist, daß der Regierungsvertreter die deutsch-russischen Verhandlungen als überaus wichtig bezeichnete. Amerika. *Die Lage der mexikanischen Re gierung ist verzweifelt. Dis Revolutionäre haben bereits mehrere feste Plätze in ihrem Besitz und es ist ihnen nach einem heißen Ge fecht gelungen, ein ganzes Infanterieregiment zu entwaffnen. Bei dieser Sachlage zweifelt man in eingeweihteN Kreisen, daß es dem (1909 zum siebenten Male auf den Präsidentenpostsn berufe nen) greisen Diaz gelingen wird, sich in der Herrschaft zu halten. Es wird alles darauf an kommen, ob die Regierung ihrs zweifellos über legenen Streitkräfte zur rechten Zeit zusammen- ziehen kann. ein Wink an die Staatsanwaltschaft im Moabiter Falk nicht ergangen sind. Lediglich die Sache, die s zuerst aus der Voruntersuchung kam, war ent- s scheidend für die Zuteilung an die Strafkammer. Abg. Heinze (nat.-lib.): Wegen eines der- s einzelten Falles das Gesetz zu ändern, ist sehr be denklich. Wenn wir den Antrag annehmen, dann können wir eine sachlich begründete Zuteilung an s gewisse Kammern, die Spezialisierung einzelner ! Kammern für Lebensmittelvcrfälschung, Berufungen t und dergleichen nicht durchführen, was sich bis jetzt I als sehr ersprießlich gezeigt hat. Wir sind gegen ' den Antrag. Abg. Heine (soz.): Was wir in Preußen er leben und erlebt haben, das raubt uns jedes Ver trauen zur Justiz I Fortschrittler und Zentrums leute haben unter dieser Rechtsprechung gelitten, Polen und Dänen leiden noch heute mit uns. Generalsiaatsanwalt Supper: Die Staatsan waltschaft hatte von Anfang an die Absicht, die erste . Sache zur Anklage zu bringen. Dem Zufall ist es zuzuschreiben, daß es die Sache Hagen war. Hätte die Staatsanwaltschaft nun eine andre Kammer ge wählt, was hätte man ihr da wohl für Borwürfe , gemacht I Die Staatsanwaltschaft kann es machen wie sie will, bei gewissen Leuten wird sie immer Mißtrauen finden. Abg. Heine (soz.f: Was Vertrauen verdient, findet es auch bei uns. Der Antrag wird abgelehnt. Abg. Stadthagen (soz.f beantragt, im 8 69 festzusetzen, daß die richterlichen Geschäfte an den Landgerichten in Strafsachen ausschließlich nur von ständig angestellten Richtern wahrgenommen werden dürfen. Abg. Müller-Meiningen (fortschr. Vp.) emp fiehlt einen wcitergehenden Antrag, wonach daS Amt eines Strafkammcrmitgliedes überhaupt nur von einem ständig angestellten Richter wahrgcnommen werden darf. Staatssekretär Lisco spricht sich gegen beide Anträge aus. . Nach kurzer Debatte wird der sozialdemokratische Antrag abgelehnt, der Antrag Müller-Meiningen angenommen. 8 73 betrifft die Zuständigkeit der Strafkammern. Ein sozialdemokratischer Antrag und übereinstimmend damit ein Antrag Ablaß (forlschr. Vp.) will, daß an Stelle der Strafkammern für die Verbrechen der Fälschung einer öffentlichen Urkunde und die Ver letzung der Pflichten der Kaufleute bei Ausbe wahrung fremder Wertpapiere die Schwurgerichte zuständig sein sollen. s Abg. Ztetsch (soz.): Wir wollen nicht rütteln i lasten an dem gegenwärtigen Bestände der Schwur- i gerichte und ihnen nicht Sachen entziehen, die sie I viel besser als die Strafkammern entscheiden können. Wir treten auch dafür ein, daß alle Preßdelikte den Schwurgerichten überwiesen werden. Abg. Ablaß (fortschr. Vp.): Die Regierungs vorlage ist widerspruchsvoll. Die liberale Errungen schaft der Schwurgerichte sollten wir uns gerade in dem gegenwärtigen Moment nicht schmälern lasse». Oberlandesgerichtsrat Schultz: Wir danken für das uns entgegengebrachte Mißtrauen, denn es gibt uns Gelegenheit, auszusprechen, daß wir nicht - Gegner, sondern Beschützer des Schwurgerichts sind. Wenn wir Gegner des Schwurgerichts wären, hätten wir es jetzt leicht gehabt, nicht mit derartigen kleinen Mittelchen, sondern energisch dagegen vor zugehen. Wir bröckeln hier nur eine unangenehme ! Kante ab und wollen die Schwurgerichte in der s Heuligen Verfassung durchaus beibehalten. i Abg. Baren Horst (freik.): Den Schwurge- i richten müssen die hier in Frage stehenden Delikte entzogen werden. Die Laien sind auch meist nicht genügend über diese Delikte orientiert. Abg. Heine (soz.): Die Freundschaft der ver bündeten Regierungen gegenüber den Schwur- - gerichlcn ist sehr eigentümlich. Den Bureaukrate» sind sie ein Dorn im Auge, trotzdem sie meist st urteilen, wie Juristen vom Fach immer urteile» sollten. Abg. Well st ein (Zentr.): Die Kommission, in der mehrere Richter sitzen, ist durchaus nicht sür die Abschaffung der Schwurgerichte eingetretcn. Abg. Bassermann (nat.-lib.): Die Recht sprechung der Schurgerichte ist im allgemeinen gut- Aber die einfachen Tatbestände sollte man de» Schwurgerichten abnehmen. Abg. Gräf (wirtzch.Vgg.): Ich bin kein Freun der Schwurgerichte. Das Essener Urteil kam von A Oe? ^Affce-Oo?Mi». ^1) Roman von Cyrus Townsend Brady. (Fortsetzung.» „Geben S^e'2 mir, oder treten Sie in diesen Kaffeskämpf ein." „Was M ein Kaffeekampf?" „Großer Gott, Meissch wo leben Sie denn? Wissen Sie denn nicht, daß ich neaen einen un bekannten Hintermann von Cutter, Drewitt u. Komp in Dezember-Kaffee kämpfe? Daß ich dst> Baissevartei bin? Heute ist der Ent- scheidvnMeg in dem Kampfe. W-mn ich diesen Tag überdaure, habe ich ein Millionenpeschäft oemacht. Uberdaure ich ihn nicht, dann babe ich alles verloren. Wenn Sie mir nur Heiken, wenn S'e sich mit einer Million, mit sieben-, mff fünf-, mit vierhundertausend Dollar zu unsrer Partei schlagen können, dann tun Sie's um Gottes willen, ich bitte, tun Sie's denn —" DoK er kam nicht mehr weiter. „Livingston," faxte Tillotson ruhia, aber mit so berechneter Grausamkeit, daß Livingstones Blut förmlich erstarrte. „Livingstone, Sie haben mich vor einiger Zeit schwer beleidigt. Ich habe Sie nicht getötet, weil — weil ich einen Grund dazu batte, der Sie weiter nichts ongeht. Aber ich habe damals geschworen, es Ihnen heimzuzahlen, und paffen Sie auf, Livingstone, ich habe weinen Schwur auch ge halten. Ich habe Sie jetzt gerade dort. wo ich Sie haben wollte, und könnte ich's auch, ich würde keine Hand regen, um Sie zu retten. Aber ich äem Keickstage. Der Reichstag nahm am Dienstag das Gesetz betr. die bei einem obersten Landgericht einzuiegenden Revisionen in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten end gültig an und setzte dann die zweite Beratung der Novelle zum Gerichtsverfassungsgesetz fort. Dabei wurden noch eine Reihe sozialdemokratischer Anträge abgelehnt, die der Unabhängigkeit der Richter dienen sollten. Abg. Müller-Meiningen (fortschr. Vp.) beantragte einen 8 22a, wonach nur von ständig an- gestellten Richtern das Amt eines in Strafsachen er kennenden Richters, eines Vorsitzenden des Schöffen gerichts sowie eines Mitgliedes einer Strafkammer wahrgenommen werden darf. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag mit der Abänderung angenommen, daß die Beziehung auch aus Strafkammermitglieber fallen gelassen wird. Beim 8 23 beantragte Abg. Müller-Meiningen (sortschr. Vp.) die Änderung dahin, daß auf Antrag des Staatsanwalts die Zu ständigkeit des Amtsgerichts durch Beschluß der Strafkammer begründet werden muß. Der Antrag wurde abgelehnt. Bei der Abstimmung über An träge der Abgg. Stadthagen (soz.) und Dahlem (Ztr.), die sich mit der Geschästsverteilung beschäftigen, stellte sich die Beschlußunsähigkeit des Hauses heraus, und die Sitzung mußte abgebrochen werden. Am 8. Februar wird die zweite Lesung des Ge richtsverfassungsgesetzes fortgesetzt. Die Abstimmung über den am Dienstag unentschieden gebliebenen Antrag Dahlem (Ztr.) wird wieder holt und ergibt seine Annahme. Die Sozialdemokraten beantragen zum 8 62: Die Geschäftsverteilung muß so geregelt sein, daß die Zuständigkeit 'der Strafkammern nach den An fangsbuchstaben des Namens der Angeklagten und bei mehreren Angeklagten nach, dem Anfangs buchstaben des Namens des ältesten Angeklagten bestimmt ist. Maßgebend ist der Zeitpunkt der Ein reichung der Anklageschrift. Abg. Heine (soz.): Wir wollen durch diesen Antrag verhindern, daß in Zukunft Strafsachen an bestimmte Kammern nach der Willkür der Slaats- „Komrw Wen, kam wsg-stört. l S-che, die Leben und Und ms Acht nemak T-llotso Trabe über M junge Der Cornel 'bin seine bringen. ( diese entsetz „Dieser Kaffee „Nun? doch wahrt den emen t° haben Sie ja doö „Das i sich ja nick Livingstone „Miß ' „Jawol „Ja w: Sache zu i . „N'chts fft verloren „Das i UNS?" in "Sie n -vogis zög sichst schon wegen eines Militärabkommens siattgefnnden haben, ist jedoch sicher auf dieselbe Quelle zmückzusübren, wie jene vor zwei Jahren, daß (im Falle kriegerischer Verwicklungen) England 100 000 Mann an der holsteinischen Küste landen solle. Es hat sich ja inzwischen herausgesiellt, daß damals der Wunsch deutsch feindlicher Blätter der Vater des Gsdauksns war. — Wir wollen die russisch deutsche An näherung nicht überschätzen, die Zukunft aber auch nicht schwärzer sehen, als die Lags der Welipolitik und das Vertrauen auf unsre die durch ihre unglaublich scharfen Urteile gegen Sozialdemokraten sich hervortat. Wir wollen Zukunft nur den Inhalt über die Zuteilung ent- Nun ist es geschehen, aber geben? Nicht einen Heller. Und Sie? SOcken Sie tief drin?" „B's über die Ohren." „Und trifft es S'e schwer?" „Furchtbar. Denn wenn es mir nicht as- lingt, mich zu reiten, bin ich ein Rstiler. Mit Fünfbun erttausend ist mir gedient." „Wamm wenden Sie sich denn nicht an Ihre Schwester?" „Auch ihr Geld ist weg." „Hat sie es denn auch mit hineingesteckt ?!" rief Reginald ganz entsetzt. „Nein, das heißt . . . ja . . ." Er war doch kein guter Lügner bis jetzt, das sah man ihm an. „Sie werden's doch nicht ohne ihr Wissen hineingestecki haben?" „'-'och," «agte jener. „Um Hmm-ls willen!" rief Reginald. „Ist das wahr? Nein, was sind Sie für ein er bärmlicher Mensch I" „Ich brauche Ihre Predigten nicht. Was ich bin, geht niemand etwas an. Nur eines steht fest, daß, wenn mich niemand rettet, sie alles verliert. Und S'e geben doch vor, sie zu lieben. Dann retten sie Sie doch und verdienen Sie sich noch ein Stück Geld mit dazu." Reginald schüttelte sich, als überliefe ihn ein Schauder. „Ich werde sehen, was sich tun läßt," sagte er und drehte sich um. „Goit segne Sie, Reginald," sagte der andre. „Sie treffen mich in meinem Bureau oder auf der Börse gewiß. Aber gehen Sir, gehen Sie nm schnell und lassen Sie sich danken." Mpre' H Von der halbamtlich ge i»er eben bego lotterie nach d Hauptgewinne kaffe zugeialle «ine gewisse 8 Anschluß dara «s zu billigen für Nr viitgeipielt ho kein Zweifel, ist. Denn ! eine ausdrüc zudem von ji auch sür die Haupt kein G die erforderst-! klassen nur ihrer Aus gab den Gewwnei in den folgen Staat handel: im Keinesfalls Nachteil. D ziele Ergebni erzielen, das Verkürzung d des Losepreis! Nitspiel der den- Etats r anfchlagt wir : andern Lotter die nicht abgi »ist, und nur der Staat di Ne gesagt. ii Lassen einstw nichr absctzen hestimmungsi dies bei an Taß in der die beiden t fallen sind, is j'des andre . genommen w lolgendermaL „Nicht einen Penny." „Können Sie sich von Ihrem Vater keines chr verschalen?" scheiden lassen. Ein Regierungskommissar: Selbst verständlich müssen bei der Geschäftsverteilung allge meine Grundsätze maßgebend fein. Die im Anträge vorgeschlagene Reglementierung paßt aber nicht ins Gesetz hinein. Es ist besser, in der Praxis es dem Präsidium zu überlassen, nach welchen Gesichts- punüen es vorgehen will. Der Antrag würde die größte Verwirrung anrtchtsn. Wir bitten, ihn des- Ney rMpisrnnq der Mächte? Wenn man die Geschichte des letzten Jahres überblickt und insbesondere van dem Tage ab, da in Potsdam Kaiser Wilhelm mit dem russi schen Zaren eine längere Unterredung hatte, so darf man sagen: die Bangemacher haben eine Niederlage erlitten und die immer stärker wer dende Idee des Friedens hat einen glänrenden Sieg errungen. Bismarcks politisches Ideal ist nahezu erreicht, denn Deutschland lebt im Bünd nis mit Österreich-Ungarn und hat (in den Potsdamr Unterredungen) mit Rußland eins Art Rückversicherung geschloffen, von der dem Laien bekannt geworden ist, daß sie Frank reich zum Verzicht auf eine« Tran« gezwungen hat; denn Kenner der Verhältnisse in Frankreich haben unumwunden eingestanden, daß das Zarenreich nicht gewillt ist, seine Truppen gegen Deutschland marschieren zu lassen. Und auf Grund dieser durch die halb amtliche und nichtamtliche Presse laut verkündeten Erkenntnis setzte die Arbeit der Bangemacher ein. In Paris schrieben sie, das französisch- russische Bündnis sei wertlos, in London orakelten sie, Deutschlands durck die Aussprache mit Rußland gewonnenes Übergewicht werde sich wirtschaftlich schwer bei allen Völkern im über seeischen Verkehr bemerkbar machen. In Petersburg endlich hieß es, die deutsche Politik we: de Österreichs Trob wungsabfichte« auf dem Balkan untsutützen und in Berlin endlich war in mehr aO- einem Blatte zu lesen, daß Rußland nur die Verständigung mit Deutschland gesucht habe, um seine asiatische Politik wieder ausnehmen zu können und daß durch die deutsch-russische An näherung das Verhältnis Frankreichs zu Eng land ein für den Weltfrieden gefährlich inniges geworden sei. Alle diese Meinungen gewannen meist einen Anhängerkreis, weil sie für den oberflächlichen Beobachter dis Wahrheit zu sagen scheinen. Aber in der Wirklichkeit sehen die Dinge doch anders aus. Man braucht nicht an die amtlichen Erklärungen der in Frage kommenden Staatsmänner zu denken, es genügt, dis staatlichen Notwendigkeiten der Länder zu prüfen, um die es sich bei der angeblichen Nengrnppieruug der Mächte handelt. Wer wollte leugnen, daß der Zwei- bund seit seinem Bestehen durch sein bloßes Dasein genau so dem Frieden gedient hat, als der Dreibund. Was für Gespenstermären sind in Paris und in Petersburg in den letzten Jahren nicht in die Welt gesetzt worden! Uno dos, trotzdem man in dem Bündnis eine starke Sicherheit sehen mußte. Wie hätten sich die Hetzer erst srei und zum Schaden des Friedens entwickeln dürfen, wenn der Bund zwischen Frankreich und Rußland nicht bestanden und gleichsam ein Gegengewicht gegen den Drei bund gebildet hätte. DaS weiß man in Deutsch land sehr wohl, und es ist gut, daß von amt licher Stelle mit allem Nachdruck das Gerücht widerlegt ist, wonach Teutschland gegen ve» Zweibnnd gewirk? habe oder zu wirken beabsichtige. Ähnlich verhält es sich mit der Behauptung, Deutschland wolle Österreich unterstützen bei einem etwaigen Vorstoß auf dem Balkan. Der deutsche Botschafter in Konstantinopel hat mit aller wünschenswerten Deutlichkeit dieses Märchen zerstört und damit das Mißtrauen zerstreut, daS solche Gerüchte bei der türkischen Regierung aufkommen lassen mußten. Allerdings entspricht es (nach den neuesten aus China kommenden Meldungen) den Tatsachen, daß Rußland mit erneutem Eifer seine Pläne in Ostasien verfolgt. Nachdem es durch Japan aus der Mandschurei verdrängt ist, macht es jetzt den Versuch, sich iu der Mongolei festzusetzen. Da aber China sichtlich immer mehr erstarkt, darf man ihm getrost allein die Regelung dieser Angelegenheit überlassen. — Die Bangemacher find auf der ganzen Linie geschlagen. Verständigungen zwrfchen den Völkern haben noch nie zu kriegerischen Ber- Und er streckte ihm beide Hände entgegen. „O, ich ... ich brauche keinen Dank, Wa^ ich tue, tue ich für Miß Lisingstone, nicht iü« Sie. Und Ihre Hond ... die... die nehmt ich lieber nicht. Mr gefällt die Net, wie Gekäste machen, nicht gut. Adieu." Und er ging. 7. Der Verwch Smith > Pogi?', seinen durch eine Kabeldepe'che zu bestimmen, iku» emen weiteren Kredit zu eröffnen, bl,eb voll's ständia stuchtloS. „Nicht einen Venny " war die Antwort, dit an K arheit nichts zu wünschen übrig liest. Und der sehr ehrenwerte Herr Reginald darüber verzweifelt. Nicht um Livingstones willen. Denn na» allem, was dieser ibm eröffnet haste, hätte 6 ihn mit größter G-mütsrube zugrunde gebe» sehen, aber wenn Miß L'v'ngstone mit dar»« verwickelt war, dann lug die Sachs ganz anders- Seine Besorgnis um ihr Wohlergehen w»« aber so tie' und echt wie seine Liebe. Er ver gaß sich selber ganz und dachte nur daran, sie zu retten sei. b Der Zufall wollte es nun, daß auch er m seinem Dilemma den Mr Tillotson tras. Da» heißt, ein Zu'all.war's gerade nicht; denn war nur allzu begreiflich, daß auch Mr. T'10«' son am Entscheidungstaqe sich an der befand. Ein Zufall war es nur, daß Reginas ibn einen Augenblick wh, md aus Nug^ Tillotson könne im Gedränge wieder eptwis<b^ rannte er auf ihn zu, packle ihn am Arm zog ihn schnell mit sich fort. Politische KunälckAu. Deutschland. "Verschiedene Blätter berichten, Kaiser Wilhelm werde auf seiner bevorstehenden Mittelmeerfahrt auch einen spanischen Hafen besuchen und dort mit dem spanischen König Also ns zusammentreffen. Än den amtlichen Stellen ist indes von solchen Plänen des Monarchen nichts bekannt. Dagegen wird amtlich dem von der ,Frkf. Ztg.' verbreiteten Gerücht nicht widersprochen, daß der Monarch im Verlaufe seiner Reise dem Papsts einen Besuch abstatten wird. "Die Petitionskommisfion hat dem Reich 8- t a g einen Antrag unterbreitet, der die amtliche Einführung der Lateinschrift in den Schulen an Stelle der deutschen Schrift be zweckt. Daraufhin hat der Ausschuß zur Abwehr des Lateinschriftzwanges eine Dringlich- keitseingabe an den Rsichstag gerichtet, die diesen ersucht, dem Beschlusse der Petitions- kommisston nicht beizutreten, und die Sache an die Kommisston zurückzuverwsisen. "In der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses erklärte der Finanzminister Dr. Lentze, die Re gierung habe sich, obwohl sie gebunden sei (nach dem Gesetz vom 20. Mai 1909), innerhalb dreier Jahre neueSteusrvorlagen ein zubringen, noch nicht für irgend ein Steuerpro gramm entschieden. Gr könne nur mitteilen, daß an eine Vermögenszuwachssteuer, die von verschiedenen Seiten gefordert wird, nicht zu denken sei, weil die großen Einnahmen immer mehr international würden, so daß es schwer sei, richtige Steuererklärungen zu be kommen, und endlich würden in gewissem Sinne doch die Sparer dadurch bestraft. * An Unterstützungen für Tabak- arbeiter sind auf Grund der Bestimmungen des Tabaksteuergesetzes vom 15. Juli 1909 (im Ans luß an die Reichsstnanzresorm), des Nach trags zum Reichshaushaltsetat und der weiteren außerrtatsmäßigen Bewilligung insgesamt 6 558 000 Mk. gezahlt worden, während das Tabaksteuergesetz nur eine Gesamtbewilligung von 4 Mill. Mk. ins Auge gefaßt hatte. "Die braunschweigische Landes- Versammlung hat die Beratung der Kommissionsvorschläge zur Abänderung des Wahlrechts zum braunschweigischen Landtage begonnen. In der erregten Debatte ergab sich, daß die ländlichen Abgeordneten im allgemeinen gegen jede Wahlrechtsreform und gegen die geheime Wahl im besonderen sind. Ofterre»ch-Uxg«r«. "Im österreichischen Abgeord netenhause kam es wieder einmal zu einer jener urwüchsigen Szenen, durch die dieses Parlament sich eine gewisse Berühmtheit in der Welk erobert hat. Bei der Besprechung der Vorlage gegen den Hausierhandel verreidigte ein jüdischer Redner den letzteren und als er auf Zwischenrufe erregt antworiete, schwirrten alsbais Kosemanen, wie Saujud', Lügner, Lausbub' durch die Luft. Daß es bei so gereizter Stimmung auch zu Tätlichkeiten - Mer! Staaten in Innern den übnmittelt: Staats jekretä den letzten I Mellt Word, deutfche Sta» einen F kkmt übenv Williger ein. M nur 3 Neicbsangehö Bestimmung «kemder Sial Heer der' denn, zum ( Mehmigun( den Rekrr Wer usw. ? Ungehörigkeit b«r Aufjlellu Mt worden Klung eine Nititärverhäl iines Metvej W Heer oi Mer (Titel) Niduug ähu Mlommmss Matzkommifi versehen. — Die v -Freya" un halb abzuleynen. Geh. Oberjustizrat Supper weist den Vorwurf zurück, daß die Staatsanwaltschaft gewisse Sachen an bestimmte Strafkammern zu verweisen bestrebt j ei. Abg. Heine (,oz.) hält seine Behauptung „ speziell im Moabiter Fall aufrecht. Die Staatsan- anwalts im Essener Prozeß eine verbrecherische war, watlschafl hätte den Schein der Schiebung vermeiden , nachträglich zur Ordnung. müssen. f Die Abstimmung ergibt die Annahme der Ko»- Geh. Oberjustizrat Supper: Ich erkläre auf - missionsjassung. das bestimmteste, oaß irgendwelche Weisungen oder j Das Haus vertagt sich. i kann's nicht einmal. Denn ich bin die Grgen- s Partei. Ich!" Und damit wendete er sich um und ließ Livingstone stehen, wo er stand. Wie vernichtet war dieser. Aus! Aus! Alles aus! Aber nein. Noch war ein Weg da: Reginald. Und wie im Fieber suchte er Smitb-Pogis auf. „Reginald," sagte er, „ich weiß, Sie sind drüben. Bei den andern. Wissen Sie was, treten Sie über zu uns." „Weshalb denn? - Ich - ich -" „Lassen Sie doch da? elende Stottern und seien S'e nicht dumm. Sie können, wenn Sie vernünftig find, einen tüchtigen Schnitt machen. Geben Sie mir Geld, und ich breche den Corner noch fitzt im letzten Moment" „Aber Sie wissen doch . . ." „Jch weist. Sie find bei den andern. Aber was tut's? Wenn ich den Corner breche — und jch breche ihn gewiß — so ersetze ich Ihnen den ganzen Schaden und zahle Ihnen Ihre Ein lagen bei mir doppelt heraus. Auch mehr, wenn Sie wollen. Ich gehe auf alle Be- Allerdings scheinen fie : kam, ist nicht zu verwundern. Wie bei früheren ähnlichen Vorkommnissen, trug nach einiger Zeit dis Glocke des Präsidenten den Sieg davon.
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