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Ottendorfer Zeitung : 10.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191102108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-10
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 10.02.1911
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Oer cleutscde K>onprmr in Kalkutta. G Wie während seiner ganzen Reise durch englnch-indisches Gebiet hat der deutsche Kron prinz auch in Kalkutta einen glänzenden Empfang gefunden. Die Universität ernannte den Thronerben zum Ehrendoktor. In feier licher Weise wurde dem Kronprinzen ein silbernes Dokument über seinen Eintritt in die Universität überreicht. Zu Ehren des Kronprinzen gab der Vizekönig Lord Hardinge ein großes Bankett, dem auch der Vizegouverneur von West-Ben galen, Sir E. Baker, der Oberbefehlshaber in Indien, Sir O'Moore Crcagh, das Gefolge des Kronprinzen und der deutsche Generalkonsul in Kalkutta, Prinz Heinrich XXXI. Reuß, bei wohnten. Nach den Tri»ksprüche« auf den König von England und den Deutschen Kaiser toastete der Vizekönig auf den Kronprinzen. Er gab der Freude Ausdruck, die alle darüber empfänden, daß der Kronprinz die Hauptstadt mit seinem Besuch beehrt habe. Dann erwähnte der Vizekönig seine persönliche Freundschaft mit dem Vater des Kronprinzen, mit seinem Groß vater und Urgroßvater, dem erlauchten Gründer des Reiches, das alle bewunderten und achteten. Schließlich wies Lord Hardinge darauf hin, was Deutschland für Wissenschaft, Kunst und Literatur getan habe, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen England und Deutschland stets andauern möchten. In seiner Antwort dankte der Kronprinz dem Vizekönig für den herzlichen Empfang, den Trinkspruch und die herrliche Zusammenstellung der so genußreichen Reise. Er schließe sich von Herzen den Wünschen des Vizekönigs nach gutem Willen und Freundschaft an. Indische Pretzstimweu. Sämtliche englisch-indischen Zeitungen be grüßen in herzlichen Artikeln die Anwesenheit des Kronprinzen in der Hauptstadt Indiens. Kalkutta sei stolz, den künftigen Kaiser eines Volkes zu beherbergen, dessen erfolgreiche Arbeit auf allen Gebieten die Bewunderung der Welt errege. Die Zeitung ,Siatesman' sagt: Es war vielleicht unvermeidlich, daß die schnellen ^Fortschritte Deutschlands einen gewissen Grad von Beunruhigung in England erweckten, jeder vernünftige Deutsche und Engländer habe jedoch erkannt, daß kein vernünftiger Grund vorliege, daß beide Länder nicht freundschaftliche, herz liche Beziehungen unterhalten sollten. Dis Arbeit beider Herrscherhäuser habe zur Befesti gung dieser Überzeugung beigetragen. Der Be such des Kronprinzen werde zweifellos einen weiteren Schritt in dieser Richtung bedeuten. ,Englishman' betont, der Kronprinz habe durch sein liebenswürdiges, ungezwungenes Wesen, sein sonniges Temperament, sein Interesse für alle Fragen des indischen Lebens und seine Liebe zum Sport alle Herzen gewonnen. Es sei kein leeres Kompliment, daß dec Kronprinz durch seinen Aufenthalt in Indien die aufrichtige .Bewunderung aller erworben habe, die mit ihm in Berührung gekommen seien. Politische Kunälchau. Leatschla«». *Wie verlautet, wird daS Kaiserpaar - die Reise nach Korfu in der ersten März- woche antreten. An den Aufenthalt daselbst soll sich eine Kreuzfahrt im Mittelländischen Meere anschließen. * KarserWilhelm, dec sich bekanntlich - für alle technischen Errungenschaften unsrer Tage lebhaft interessiert, hat sich einen längeren Vor trag über ein deutsches System der drahtlosen /Telegraphie halten lassen. LL Ler durch die Pestgefahr aufgehobene Besuch des deutschen Kronprinzen in Japan wird in diesem Jahre nicht mehr nachgeholt werden. Dagegen liegt neben dem Bedauern des Hafts des Milada den Kron prinzen n>chk als Gast in Japan bewirten zu können, eine Einladung des Kaisers von Japan an den Kronprinzen vor, den Besuch Japans in ein künftiges Reiseproqramm aufzunehmen. Dies dürfte sich jedoch kaum vor 1913 ermög lichen lassen. Daß der Kronvrinz seins Ost- asienreiie wiederholt, um die bei seiner jetzigen Reift unbeiucht gelassenen Länder zu Studien zwecken auizusuchen, ist ebenso sicher wie sein Wunsch, daS deutsche Kiautschou kennen zu lernen. * Zum Nachsolger des Admirals Truppel in Kiautschou, der demnächst von dem Gouverneurposten zurücktreten wird, ist der Kapitän zur See Meyer-Waldeck in Aus sicht genommen. Ec ist Chef des Stabes des Gouvernements und hat dies schon früher ver tretungsweise allein verwaltet. *Der preußische Justizminister hat zu dem Strafverfahren wegen Verfälschung von Nahrungs- und Genußmitteln eine Beifügung an dis Strafverfolgungsbehörde er lassen. Die Zunahme der Nahrungsmittel- Verfälschung werde durch die Kriminalstatistik bestätigt. Je mehr dis Fälscher die Fortschritte der Wissenschaft mißbrauchen, um die Arten und Mittel der Verfälschung zu vermehren, um so nachdrücklicher müsse diesem gemeingefährlichen Treiben entgegenget! eten werden. Es soll daher stets möglichst bald eingeschritten und auf eine strenge Bestrafung hingewirkt werden. Die Staats- und Amtsanwaltschaften sollen sich aber auch vor Augen halten, daß die Erhebung der artiger Anklagen und die öffentliche Gerichts- Verhandlung skr die Gewerbetreibenden auch dann mit großen Nachteilen verbunden ist, wenn Freisprechung erfolgt. Daher sollen derartige Anklagen von vornherein auf eins möglichst sichere Grundlage gestellt werden. Die Unter suchung der Mittel soll nur Sachverständigen übertragen werden, die die nötige Erfahrung und Kenntnis besitzen. Bei Verdacht einer Ge sundheitsschädigung sollen nur ärztliche Sach verständige zugezogen werden. *Das Verbot der Einfuhr von fran zösischem Vieh nach Preußen brachte einige Frankfurter Großschlächter auf den Aus weg, das Vieh in Paris zu kaufen und es nach dem nahe gelegenen Darmstadt zu schaffen, dort zu schlachten, und das geschlachtete Vieh dann nach Frankfurt a. M. einzuführen. Die Schlachthofverwaltung in Frankfurt hat nun eine alte Verfügung ausgegraben. wonach eS den Personen, die in Frankfurt das Fleischer- Handwerk betreiben oder mit Fleisch handeln, verboten ist, innerhalb eines Umkreises von 100 Kilometern zu schlachten oder schlachten zu lassen; ferner verbietet sie, derartiges Fleisch dort einzuführsn. Damit ist der Versuch der Frankfurter Schlächter, billiges Vieh in Darm stadt zu schlachten und es nach Frankfurt zu bringen, endgültig gescheitert. "Präsident Spiecker und Professor Dr. Harnack, die sich zur Gründung einer eng lischen Kommission zur Förderung freund- schaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und England in London befinden, wurden von König Georg in Audienz empfangen. Sie überreichten dem König ein Gedächtnis album mit Berichten über den Besuch der englischen Geistlichen in Deutschland im Jahre I9l>9. Ruhland. *Das russische Kaiserpaar wird Anfang Mai in Friedberg (Hessen) zu längerem Aufenhalt eintreffen. Der vorjährige Kuraufent halt der Kaiserin hat einen so guten Erfolg ge- yabt, daß das Zarenpaar seinen Besuch wieder holen wird. BalkauRaatv«. * Die Dampfergesellschaft „Norddeutscher Lloyd" hat ihren Dampfer „Roland" an die Türkei verkauft. Das Schiff soll ebenso wie die beiden früher verkauften Dampfer „Darmstadt" und „Oldenburg" M Truppen transporten nach Arabien, wo sich die Lage der Regterungstruppsn immer mehr verschlechtert, verwendet werden. Alle drei Dampfer sollen mir eigener Bemannung des Norddeutschen Lloyd nach Koustümlmvpet überMührt werden. Afrika. * Der frü Here Burengeneral Piet Cronje ist im Alter von 73 Jabren auf seiner Farm Makemsvks im Brzirk Klerksdorp (Transvaal) gestorben. Die hinterlassens Wriwe, seine zweite Frau, ist eine Deutsche. Bei dem Ausbruch des Burenkrieges im Jahre 1899 wurde ihm mit dem Kommando über ein Bnrenkorps von 6000 Mann eine wichtige Rolle übertragen. Nach mancherlei Erfolgen und siegreichen Kämpfen am Modderfluß (29. November) und Magersfontein (11. Dezem ber 1899) gegen die Engländer unter Lord Methuen, mußte er sich vor dem General French zurücksiehen und bei Paardeberg am 27. Februar 1900 mit 4300 Mann ergeben Deutscher Keickstag. Am 6. Februar wurde die Interpellation Graf Kanitz (kons.) über die fremden Wertpapiere nach der Erklärung des Staatssekretärs Delbrück, die Interpellation in einigen Tagen zu beantworten, von der Tagesordnung abaeietzt. Es folgt die zweite Lesung des Gerichts verfassungsgesetzes. Das Haus tritt sofort in die Einzelberatung ein. Z 3 wird von der Regierungsvorlage nicht geändert. Die Kommission hat ihm die Bestimmung eingefügt: Die Zulassung zur Vorbereitung für den Iustizdienst darf nicht vom Nachweis eines bestimmten Vermögens oder Einkommens abhängig gemacht werden. Die Sozialdemokraten beantragen, hinzuzusetzen: Ebenso wenig darf die Zulassung von der politischen oder konfessionellen Gesinnung oder Betätigung des sich zur Aufnahme in den Vorbereitungsdienst Meldenden abhängig gemacht werden. Ferner beantragen die Sozialdemokraten folgenden §3»: Die Entfernung au» dem Vorbereitungsdienst darf nur auf Grund eines Disziplinargesetzes erfolgen. Abg. Brun st ermann (frei!.): Wir wünschen eine rasche Verabschiedung der Vorlage und lehnen alle Anträge, die über die Kommisstonsbeschlüfle hinausgehen, ab. Abg. Stadthagen (soz.): Was wir fordern, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Aber wir sind gegen die Praxis der Justizverwaltung mißtrauisch geworden. Die Zugehörigkeit zur jüdischen Kon fession fit ost der Grund zu bedauerlichen Zurück setzungen. Die Rechtsprechung wird dem Volke immer mehr entfremdet und politische Gesinnungsriecherei wird in die Rechtspflege hineingetragen. Abg. Müller-Meiningen (fortschr. Vp.): Wir stimmen der Kommissionsfassung und den sozial demokratischen Anträgen zu. ES ist doch sehr sonder bar, daß in den Personalbogen der Referendare eine Spalte für die Religion enthalten ist, worin auch ein eventueller Religionswechsel einzutragen ist. Abg. v. Dziembo wsky-Pomian (Pole): Gegen daS Prinzip des sozialdemokratischen Antrages kann nichts eingewsndet werden. Für uns Polen ist die Zustimmung selbstverständlich. Abg. Well stein (Zentr.): Wir lehnen den sozialdemokratischen Antrag ab. Was der Antrag will, steht bereits im Gesetz ; wenn auch nicht im Gerichlsverfassungsgesetz, so doch in den Verfassungen aller Bundesstaaten. In allen Verfassungen wird klar zum Ausdruck gebracht, daß lediglich der Grund satz der Befähigung maßgebend sein darf. Nach kurzen Ausführungen der Abgg. Müller- Meiningen (fortsch. Vp.), Heine (soz.) und Heinze (nat.-tib.) werden unter Ablehnung aller Ab änderungsanträge die Beschlüsse der Kommission s gegen die Stimmen der Linken und Polen bestätigt. Zum § 8 liegt ein sozialdemokratischer Antrag vor, daß Richter wider ihren Willen nur kraft richterlicher.Entscheidung ihres Amtes enthoben und in den Ruhestand versetzt werden können. Auch sollen Richter wider ihren Willen nicht an eine andre Stelle versetzt werden können. Abg. Heine (soz.): Gerade die Vorgänge der letzten Zett rechtfertigen die Annahme unsres An trages. Ich erinnere nur an das Verhalten des preußischen Justizministers gegenüber dem Vor sitzenden des Moabiter Schwurgerichts. Landgerichts direktor Unger ist von Herrn Beseler regelrecht ver nommen worden. Wo ist übrigens Herr Beseler? Er fehlt im Reichstag, wenn dir preußische Justiz hier zu Debatte steht. Die Richter und Geschworenen standen uns politisch gewiß nicht nahe. Sie sind wohl auch in diese Prozesse hmeingcgaugen unter dem Eindruck, daß eine sozialdemokratische Revo lution in Moabit vor sich gegangen wäre. Was soll man dazu sagen, wenn der höchste Beamte des Reiche» hier einem judizierenden Gericht lagt: die Polizeibeamten haben nur ihre Schuldigkeit getan. Mit einer Schärfe, die nur auf einer Einmütigkeit des Kollegiums beruhen kann, ha: das Moabiter Gericht festgestcllt, daß die Ponzer sich eins große Zahl von Überschreitungen hat zuschulden kommen lassen. Staatssekretär Lisco: Der preußische Jüstiz- minister ist heute im Hause nicht anwesend. Das Abgeordnetenhaus berät heute den Justiz etat und der Jusüzminister kann nur hier oder dort anwesend sein. Sie können versichert sein, daß der Justiz minister sehr wohl weiß, daß Vie Rechtsbelchrung in keiner Weise zum Gegenstand eines An griffes gemacht werden kann. Wer die Rede des Reichskanzlers damals mit angehört hat, weiß sehr Wohl, daß der Reichskanzler keinen BeeinflussungS- vcrwÄ gegenüber den Richtern unternommen hat. Der Reichskanzler steht viel zu hoch, als daß er irgendwie daran denken könnte, einen solchen Ver such zu machen. Die Behauptung, daß der preußische Justizminister und der Reichskanzler irgendwie in ungesetzlicher Weise einen Richter und besonders die jenigen Richter, die in letzter Zeit in den kiesigen Strafprozessen beteiligt waren, in ungesetzlicher Weile beeinflussen wollten, muß ich auf daS ent schiedenste zurückweisen. Ang. Heine (soz.): Die Behörden, vom Justiz minister bis zum Ministerpräsidenten hinauf, vom Polsi-ipräsidenten bis zum Schutzmann hinunter, haben w gehandelt, daß sie niemand hindern können, zu denken, sie haben die richterliche Unabhängigkeit nicht gewollt. Abg. Wagner (kons.): Wenn den Sozial demokraten ein Gerichtsurteil nicht paßt, dann kritisieren sie hier tüchtig drauf lo». Das Vorgehen des preußischen Justizministers war daS Gegenteil einer Maßregelung. Die Rechtsbelehrung wird nicht in die Akten ausgenommen, und daher mußte der Justizminister zunächst einmal den Wortlaut der Rechtsbelehrung feststellen. Er hat daher nur ssine Pflicht getan. Den sozialdemokratischen Antrag lehnen wir ab. Abg. Stadthagen (soz.): Im Fall -Unger liegt direkt eine Maßregelung vor und zwar lediglich deshalb, weil er richtig geurteilt hatte.. Richter) die falsch urteilen, werden bei uns nicht gemaßregelt. Ein Zivilist wird doch noch daS Recht haben, nicht tot- geschlagen zu werden. Abg. Ablaß (fortschr. Vp.): Dem Richterstande kann es nur unangenehm sein, wenn, er mit Politi schen Prozessen befaßt wird- Man sollte Prozesse nicht künstlich zu politischen stempeln. In den beiden Moabiter Prozessen lag dazu Kin Anlaß vor. Der Reichskanzler hat unvorsichtig gehandelt, wenn er in daS schwebende Verfahren eingrifft, Der preußische Justizminister hat es an der nötigen Entschiedenheit in der Verteidigung de» gesamten RichterstanoeS fehlen lassen. Den sozialdemokratischen Anträgen stimmen wir zu. Abg. Heine (soz.): Ich nehme da» Recht zur Kritik richterlicher Urteile nicht nur für den Reichs tag, sondern auch für jeden Menschen in Anspruch. Aber das Eingreifen des Reichskanzler» in »ine« schwebenden Prozeß war unzulässig. Damit schließt die Debatte. Der sozialdemo kratische Antrag wird ab gelehnt, die KommtsstonS- fassung bestätigt. DaS Hau» vertagt sich. k)eer unä flotte. — Ein« soeben ergangene Kabinettsorder der Kaisers beschäftigt sich mtt dem BefichtigungS- wesen in der Armee und beginnt mit folgenden Sätzen: „ES darf nicht zuviel besichtigt werden l Die regelmäßige Prüfung der kleineren Ver bände, bis zum Bataillon usw: einschließlich, liegt in der Hand der Regiments- und selb ständigen BataillonSkommanoeure, die mir für die Überwachung d«S Ausbildungsganges ihrer Truppenteile in erster Linie verantwortlich find. In der Art der Abhaltung der Besichtigungen find diese Vorgesetzten nicht durch Anordnungen von höherer Stelle zu beschränken." S Von der Versuchsabteilung der Berkehrs truppen werden gegenwärtig im Harz mit einigen Kraftwagen besondere Versuche an gestellt. Es handelt sich um die Gewinnung ftatfftlschen Materials, wie sich di« Kraftwagen auf den mit EiS und Schnee bedecken Land straßen bewähren und ob die Überwindung bergigen Geländes mit großen Schwierigkeiten verknüpft ist. An der Exkursion nehmen vrer Lastzüge unter der Bedienung durch einen Offizier, zwei Unteroffiziere und zehn Mann teil. Durch daS jetzt eingetreten« frische klare i Wetter im Harz ist der durch den wochenlang anhaltenden Nebel auf den Landstraßen liegende Schnee hart gefroren. Muf lange Strecken Haden fich, da der Schnee zu schmelzen begann, richtige Eisbahnen gebildet, die zu den gedachten Versuchen sehr geeignet sind. O Der Kaffee-Oonier. lüj Roman vo« ChruS Townsend Brady. kF»rtk«*,lng.> Di« brasilianischen Händler hielt«« Mar ihre Vorräte noch immer in Erwartung noch höherer (-Presse so wett als möglich zurück, aber man merkte, daß sie dem furchtbaren Drucke, der He zumVerkarss preßte, nicht lange mehr würden s widerstehen können: x Der ftbr ehrenwerte Herr Reginald usw. usw. Hatte bisher in die Kaffeeschlacht nicht mit ein begriffen, nur hie und da halt« er ein klein Lißchen dar«, gerochen. MS schon der Kampf «in immer erregterer und atembeklemmenderer wurde, da hatte er fich an keinen sonst in Geld sachen schr ' zugeknöpften V-tter gewendet, der ihm auch dvrch Kabeltelegramm mtt dem gleich zeitigen Auftrage zu „kaufen" einen großen Kredit anwieS. Lord Revalstone war nämlich dank seiner Verbindung zur englischen Re gierung auch im Besitze jenes Geheimnisses, Las Tillotsan zu seiner Riesenspekulation ver anlaßt hotte. Mr Jen firme, der Partner EliaS TillotkonS, war auch schon lange von Brasilien gekommen und hatte mit wahrhaftem Enthusiasmus seinem Freunde daS Geld zu dem „großen Jux" zur Verküpung gestellt. Mr. Johnston« war nämlich ein alter Junggeselle, dem am Geld« obsolpt gar nichts lag, nur daß man sich so viel Spaß damit machen konnte. DaS war das .. einzige, was ihn daran stente, na, und etwas Spaßhafteres als diese gigantische Kaffeekpeku- laüon konnte er sich gar nicht denken. Und daß Tillotson den ganzen Rummel Mr machte, um fich seine Frau zu erobern, das machte die Ge schichte nur noch toller und lustiger. „Ganz Wurscht," sagte er dämm, „ganz wuricht, ob wir daS Geld verlieren oder nicht. Aber wir wollen dleft Kerls von der Wall- Street vorher noch springen sehen, so hoch" — und er zeigte dabei halbmeterhsch über den Tisckrand. Trotz alledem war die Baissepariei zuver sichtlich, und Bertie Livingstone, der sein ganzes Geld in die Kampagne gesteckt hatte, gab alles auf, um sich voll und ganz nm diesem Ge schäfte zu widmen. Er kämpfte mit einer Ruhe, einer Sicherheit und Klarheit, die feinem seligen Vater Bewunderung hätte abringen müssen, rmd die die ganze Street in Erstaunen ver setzte. Er war ein durchaus ebenbürtiger Gegner Cutters, und d«r große Kampf nah« immer mehr den Charakter eines Duells zwischen den beiden Kämpfern an. Jeder Punkt wurde sofort heftig anaegttffen und heftig verteidigt, jede dankbare AngrifiS- vnd Verteidigungskombination sofort ausgeführt, und die Aufregung, die fich der ganzen Geschäfts welt nicht nur, sondern auch unbeteiligter Kreist bemächtigte, die den Kamps mit Spannung ver folgten, war eine ganz ungeheure. Und der Kaffee strömte nur so nach New Dark. Schiff oui Schiff brachst ihn herüber, und die Preist gingen Punkt um Punkt — der Punkt zu °/im Cent — in die Höbe. Und das Geld der beiden Männer, die hinter Cutter, Drewett u. Komp, standen, schmolz immer mehr zusammen, uud es war nicht mehr viel übrig davon, als ungefähr Mitte Dezember die ver blüffende Nachricht eintraf, daß Deutschland und England über die Küste von Brasilien die fried- liche Blockade verhängt hatten, um die brasi lianischen Schuldner zur Erfüllung ihrer Zah lungsverpflichtungen zu zwingen. Als der Drccht diese Nachricht, di« wst ein Blitz aus heiterem Himmel kam, brachte, da atmeten Johnston« und Tillotson auf; denn — das war die Rettung! Zum erstenmal in seinem Leben war nämlich Tillotson nervös geworden I „Nun, natürlich," entschuldete er sich „wenn man um so einen Einsatz spielt I" Nur der alte Johnstone hatte seine uner schütterliche Ruhe keinen Augenblick lang ver loren. „Gräm' dich doch nicht um daS blöd sinnige Geld," hatte er häufig gesagt. „Wir können »sch immer andres machen." Und Tillotlon hatte zm Antwort gegeben: „Ach was! Was liegt mir am Gelds. Aber sie verliere ich. Sie! Sie!" „Ja, was kann man da tun. Nichts. Ob wohl eS tausend andre Weiber noch gibt." „Für mich nicht. Für mich gibt's überhaupt nichts mehr auf der Welt." „Na, ua, so arg wird es nicht sein." „Jawohl, so arg ist es. Im übrigen, wie viel baöen Wir noch?" „Noch zwei Millionen." „Gut. Sa gehen wst zu Cutter und be sprechen wir mit ihm, was wir jetzt machen sollen." Aber die Besprechung war nicht mehr nötig, in diesem Sinne wenigstens nicht. Denn — die Nick richt von der Blockade langte gerade noch rechtzeitig ein. Mr. Cutter hatte die Nachrichten aus Bra silien ebenso schnell wie die beiden Parmer er halten, Auch die Street war schon davon infor miert. Di« Drähte schwitzten förmlich unter den Telegrammen nach dem.Süden, aber alles um sonst. Kein Pfund Kaffee konnte verschißt werden! Nun war eS gerade im Maur Livingstones gelegen, den brasilianischen Kaffer bis zur letzten Minute zu halten, ihn dann st ganzen Schiffsflotten nach New York zu bringe« und ihn da in solchen Mengen auf den Mara zu wetten, daß «8 keinem individuellen Spc- kulcmieu, ja auch keinem SpekulantenkonsortiuM möglich sein sollte, das ganze Angebot zu er stehen. Leider hatte er zu lange gewartet, denn di« Blockade schloß Brasilien so vollkommen ab. daß nicht ein Schiff durchschlüpfen konnte, ob wohl eS zwei, drei versuchten. Und so konnte nicht ein Pfund Kaffee hinaus, außer man hab die Blockade auf. Die Häfen von Rio, Bähst und SantoS wimmelten förmlich von Schiffen- Einige davon hatten die Ladung sogar schon an Bord und warteten nur ihre Order ab- Keiuer aber durfte klar machen; die Blockade mächte erlaubten es nicht. Ja, ein Gewalt- Versuch wurde sogar gewaltsam abgeschlagen und Kanonendonner und Pulverrauch machten del „friedlichen" Blockade ein Ende. Livingstone hatte durch seine Londoner Vs-' bindung alles aufbitten lassen, um die Regle' rung zur Aushebung der Blockade zu bewegen oder wenigstens den Kaffee davon auszunehmen, ja, er wollte sogar die Garantie für die bra«' lianischeu Schulden übernehmen, noch mehr, er Vas ver In der 8? ilbgeordnestnb defin verband Mon zwei ' dm Leipziger PMicken In hingt sei. strechung läßt und aixb du dielt, in solche Schiedsgericht Remenma wi andre Mittel zur Verkügum Minister darw gesetzgeberische rechl der Arzt ei Ersetzlich kön ' Eewerbeordmi de». Nachder datte, daß v ! atzedrr des L j Resierungsko! teilungen darr band entwicke ! aus dem Bev 'bre Interesse Krankenkassen behnung der ibnm einen Z A müsse an« band, auck ( gegenüber ein 'Walte. Ju die Reich sver geben werden eine Komm's bestehe, die s Von . Panl « setzung des abgeordneten don den Ge Bettin auS ivdoianten s wie sie Berl Massen, die Hunderttaufti Zogest. Rögnern un fangen, die i >ln Essener mirmische Kr Beweise des «densgesäh gkammen m dankte Ludw Wit einem H Weyer schloß. Archt in E ! Naotes geg Arbeitern S Werd,, befiäi M auf Antr Prozeß, Dr. Mngs Pflicht wssnahmeoett Me anerkan küttenen Un de, wrochenen w Ungsforderu Die beiden E'Lfe und o w'!>r, die Mche hätte! t zugleich e Unschuld der D«r Zfi Öfchen G jungen d Mizei übe Msch-Hollär M 3-/, Jah! WM« die § Alles mnim ' -Wr um di ! «Mich« FL h^' ^rnugtuuna Wst eres krafilianiscku W« Abnm -st Hände. 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