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Ottendorfer Zeitung : 29.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190912290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091229
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-29
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.12.1909
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Die Abdankung der Oeutscklanä unä Kelglen Regierung gilt trotzdem allgemein als sicher, — Bravo! — Dagegen setzen die englischen Asten. ! Auffassung spricht die Tatsache, daß gleichzeitig während einer Ausfahrt in einem kleinen japa- > seine Frau noch Vicht getroffen habe ! mit dem Bankett der Neformgegner zwei Ver- nischen Wagen von einem 20 jährigen Koreaner Schiff elu»g:ück tm Keinen ' Ker KHmkser si"rr kie N^klresnrm in Kon Nniorloik nni> kio kov ttstito nnn ist l.-n England. * Der Chefsekcetär für Irland, Birrell, hielt Von und fern Kin vernichtendes Urteil über Cnok. Die Untersuchungskommisfion, die in Kopenhagen die Dokumente des Norvpolfahrers Cook über seine Nordpolentdeckung zu prüfen hatte, ging mit größter Gewissenhaftigkeit vor. Sie zog als sachkundigen Polarforscher Knud Rasmuffen hinzu, der einem Mitarbeiter des ,B. L.-A/ tagte, solch elendes Material, solche wertlosen Bemerkungen über Wind, Eis und Schnee Festlande eins auszuwischsn. < einigen Tagen die ,Westminster Review' aus Darnton-Frasers Feder einen Artikel veröffent- Konservativen ihre Wahlarbeit, die mit einer Hetze gegen Deutschland verbunden ist, fort. Besonders tut sich dabei Admiral Beresford hervor, van dem dieser Tage in einer Versammlung ein Brief verlesen wurde, in dem es u. a. heißt: „Der Zwei-Mächte-Maßstab ist für immer verloren, nur dann kann jetzt die englische Vormacht zur See aufrechterhalten werden, wenn sich noch vier andre Mächte mit uns verbinden. Seit Jahrhunderten haben wir zur See geherrscht und die Freiheit für alle ge wonnen, die jetzt bedroht ist. Wenn diese Drohung unter den jetzigen Verhältnissen zur Tat wird, so wird das englische Weltreich untergshen." — In einer andern Versammlung schimpfte derselbe Admiral über das Marine ministerium und erklärte: „Die Verrückle Groß tuerei, die seinerzeit mit der neuen Schiffsart (den Dreadnoughts) getrieben worden ist, hat der Flotte am meisten geschadet, da sie ihren stärksten Nebenbuhler aufmerksam machte, so daß dieser nun beinahe gleichen Schritt im Lau von solchen Schiffen halten kann." Italien. *Daß die neue Regierung dem Ausbau der Streitkräfte erhöhte Ausmerkiamkeit zuwendet, zeigt folgende Nachricht: Der Bau der vier großen Kriegsschiffe, durch die die italienische Marine verstärkt wird,, soll nach Möglichkeit beschleunigt werden. Zwei dieser Schiffe werden in den Staatsmeriten hergcsteüt, der Bau der andern soll schnellstens privaten Unternehmungen zugewiesen werden. Spanien. * Das neue Kabinett unter dem Vorsitz Beiraos ist nun endlich gebildet worden. Das fortschrittliche Ministerium wird die Cortes am 2. Januar 1910 eröffnen, sie aber sogleich auf zwei Monate wieder vertagen, umGeetzent- würfe über eine Wahlreform und über eine Abänderung mehrerer Artikel der Ver fassung vorzubereiten. Rust land. "Nach dem amtlichen Bericht ist der bei einer Bombenexplosion im Hause eines Revolutionärs in Petersburg getötete Chef der politischen Polizei, Karpow, in eine Falls gelockt worden, indem der Attentäter Wos kressensky dem Obersten sagen ließ, er würde ihn in seinem Hause wichtige Mitteilungen machen. * Wie verlautet, wird Kaiser Wilhelm Mitte Februar eine Mittelmeerreise an treten, an die sich ein längerer Aufenthalt auf - Korfu schließen wird. Politische Kundlchau Deutschland. licht, der auf d'e Gefahr der friedlichen Erobe rung Bewiens durch Deutschland hinweist. Da Antwerpen sowohl strategisch, wie auch für Handel und Geldmarkt von großer Wichtig keit ist, hat, nach Darntons Meinung, Deutsch land vor allem versucht, diese Stadt so weit unter seinen Einfluß zu bringen, daß bei Aus bruch eines Krieges Antwerpen ohne weiteres als Grundlage für die Operationen der deutschen Macht dienen kann. Zu diesem Schluß kommt Dari ton durch einige, an sich allerdings be merkenswerte Tatsachen. Die Zahl der deutschen HanShaltunge« Antwerpens hat sich nämlich in den letzten 25 Jahren fast verdreifacht; von 3161 (1880) ist sie bis 1905 auf 8710 gestiegen. Das macht ungefähr L6 000 Personen aus, wenn man auf eine Haus haltung im Durchschnitt drei Menschen rechnet. Lazu kommt eine sehr große Anzahl deutscher Arbeiter, Kaufleute, Matrosen, und außerdem eine Menge von Deutschen, die zwar als belgische Bürger anerkannt, nichtsdestoweniger aber mit der alten Heimat aufs engste verbunden sind. Man kann also die deutsche Bevölkerung der Stadt, die etwa 300 000 Ein wohner hat, auf 80 000 Menschen schätzen. Manche davon sind deutsche Reservisten, viele haben in der Antwerpener Bürgergarde gedient; daher hat der französische General Langlois geäußert, wenn der Kommandant von Ant werpen im Kriegsfall für die Sicherheit der Stadt einstehen wolle, müsse er zunächst sofort — die Bürgergarde entwaffnen. Die Deutschen Antwerpens haben — das gibt der Engländer zu — den größten Anteil an dem Aufschwung Belgiens. Die wichtigsten Gebiete im Verkehrs-, Handels- und Finanzwesen sind von ihnen besetzt, die meisten fremden Konsulate in ihren Händen. An der Börse hört man an manchen Tagen mindestens ebenso viel deutsch als vlämisch. Von den großen Handelshäusern und Schifiahrts - Gesellschaften find drei Viertel deutsch, und unter den tausend Mit gliedern der Antwerpener Handelskammer befinden sich jetzt 200 Deutsche, während deren Zahl vor dreißig Jahren noch nicht zwanzig betrug. Von den 5852 Schiffen, die im ver gangenen Jahre in den Antwerpener Hafen ein fuhren, trugen 1099 die deutsche Flagge; in fünf oder sechs Jahren, rechnet Darnton, würden mehr deutsche als englische Schiffe Ant werpen anlaufen. Die nationale Waffenfabrik in Lüttich ist auch kein rein belgisches Unternehmen mehr, seit eine Berliner Firma Anteil an der Leitung gewonnen hat. Hinter allen diesen Tat sachen wittert der englische Publizist natürlich ein wohlberechnetes System der deutschen Politik. Das einzige Mittel, ihr entgegenzuarbeiten, meint er, sei, daß England mit Belgien bessere Beziehungen Pflege, als dies seither der Fall gewesen. in der Angelegenheit der Konstantinopler Stadt- Gelegenheit gehabt, sie zu betätigen Man s nicht so ernst gewesen, anleihe von einer Million türkischen Pfänden, müsse sich gegen solche Unwahrheiten wavpnm. — * Trotz aller Vorsichtsmaßregeln der ! würden sicher noch keiner wissenschaftlichen I a p a n e r kommt es in dem seiner staatlichen ! Gesellschaft vorgelegt worden sein. Entweder Selbständigkeit beraubten Korea immer wieder ! ist Cook ein Schwindwr oder ein höchst ein- zu blutigen Gewalttaten gegen die fremden > fälliger Mensch, sein Sekretär teilte mit, daß Machthaber. Noch sind die Verschwörer, denen C-ok nach Frankreich abgefahren sei. Frau vor einiger Zeit der Marquis Ito zum Opfer Cook habe aus Furcht vor Nachaellunzen mit fiel, nicht entdeckt und schon wieder kommt aus den Originalnotizbüchern nach andern enro- der koreanischen Hauptstadt die Kunde von einer ! Pöstchen Ländern reisen wollen. Cooks letzter m , ! azrips ist ! Marseille. t4. Dezember. Den Deutschenfeinden in England kommt einer Operation, welche mit der türkistben jedes Mittel gelegen, dem Nebenbuhler auf dem Nationalvank, die in Wirklichkeit ein englisches Festlande eins auszuwischen. So hat vor s Institut ist, abgeschlossen wurde. Man darf """"" ci-— auf den Erfolg des deutschen Einspruchs ge ¬ spannt sein. *Eine Denkschrift über die wissen schaftlichen undkünstlerischen Unter- nehmungen, die durch die Reichszuschüsse gefördert werden, wird im Januar dem Reichs tage zugehsn. Die Denkschrift wird u. a. Auf schluß über die Arbeiten am Neubau des Deutschen Museums in München geben. Das Reich ist an den Baukosten mit 2 Mill. Mk. beteiligt. *Da sich bei der Ausführung des neuen Gesetzes betr. die Notierung von Vieh- preisen auf den Schlacht- und Viehhöfen Unzuträglichkesten ergeben, erschien im Auftrage der Regierung eine aus vier höheren Beamten des Handels- und Landwirtschastsministeriums bestehende Kommission, die den Arbeiten der Notierungskommission in Köln beiwohnte und nach langen Konferenzen die Notierungskommisfion beauftragte, neue Vorschläge zur Änderung desGesetzes den maßgebenden Körperschaften baldigst zu unterbreiten. *Dem Preuß. Landtage wird demnächst ein Entwurf belr. die Bewilligung weiterer Staats mittel zur Verbesserung der Woh nungsverhältnisse von Arbeitern, die in staatlichen Betrieben beschäftigt sind, und von gering besoldeten Staatsbeamten zugehen. Uber die Höhe der Mittel stehen nähere Be stimmungen noch aus, bewilligt sind bisher zu diesen Zwecken 120 Mill. Mk. Eine Denkschrift über die Verwendung dieser Mittel wird im nächsten Jahre nicht vorgelegt werden, da diese Denkschriften fortan nur noch in dreijährigen Zeitabständen verfaßt werden. Österreich-Ungarn. * Die deutschfreiheitlichen Abgeordneten brachten im Abgeordnetenhause einen Antrag ein, der die gesetzliche Festlegung der Unpfänd- barkeit der Abgeordnetendiäten bezweckt. In der Begründung wird ausgeführt, daß einige Abgeordnete seit 3V- Jahren nicht mehr zum Bezüge ihrer Diäten gekommen wären, da sie von ihren Gläubigern beschlagnahmt wurden. *Das ungarische Abgeordneten haus hat mit großer Mehrheit einen Antrag angenommen, in dem verlangt wird, es möge an den König eine Adresse gerichtet werden, daß eine selbständige ungarische Bank am 1. Januar 1911 errichtet werden solle. Ministerpräsident Dr. Wekerle bekämpfte vergeblich den Antrag. Frantreich. * Dieser Tage fand ein Festessen radikaler Wahlmänner und Deputierter statt, die gegen die Wahlreform sind. Die Feier hatte den Zweck, dem früheren Ministerpräsidenten Emile Combes Gelegenheit zu geben, eine poli tische Rede zu halten, in der er seinen Anschluß an die Wahlpolitik der Regierung, die gegen eine Wahlreform ist, betonte und. die Ver sicherung seiner freundschaftlichen Empfin dungen für Briand bekundete. Trotz dieser Versicherungen wird aber die Rede des alten Combes von eiyigen Zeitungen als eine Kandi datenrede für eine Rückkehr ins Ministerium be ¬ zeichnet, während die meisten Blätter in der i-zr « Veranstaltung einfach den Beginn des ! politischen Bluttat. Premierminister A i, der i Brief ist duviert : „Marseille, 14. Dezember. W a h l k a m p f e s sehen wollen. Für die letzte höchste politische Beamte in Korea, wurde ! Cr enthält nur Mitteilungen darüber, daß Cook und die Folgen IN diesem Falle find unüber sehbar. Athen zeigt die drohende Ruhe vor dem Sturm Die Banken sind durch Gendarmen besetzt, die Bahnlinien ebenfalls, um die Abge ordneten an der Abreise zu verhindern. Die Garnisonen der Umgegend sind alarmiert. Das Militär ist in Bereitschaft. Zwilchen den Parteien finden unausgesetzt Be ratungen statt, die aber noch zu keinem Ergebnis führten. Die Liga erklärt von neuem, an ihrem Reformprogramm festhalten zu wollen, koste es, was es wolle. Die Deputierten dagegen erklären, daß sie nicht willenlose Werkzeuge des Militärverbandes sein wollen. Der frühere Ministerpräsident Thootvkis, der noch immer als Parlamentarier großen Einfluß in der Kammer besitzt, lehnt jede Mitarbeit an der Gesetzgebung ab. Und merkwürdigerweise pflichtet ihm der jetzige Ministerpräsident Rhallis bei. Ter Etnflnst des Königs ist die letzte Hoffnung. Dieser sträubt sich; die Abdankung de? Kabinetts anzunehmen und hofft, daß es ihm gelingen wird, Theotokis zur Nach giebigkeit zu bewegen. Die Militärliga sucht durch Erklärungen zu beruhigen, läßt aber auch jetzt nichts über ihre Pläne und Entschlüsse ver lauten. Müßte das Kabinett doch abtreten und folgte ihm eine Diktatur, so wäre die Abdankung des Königs die nächste Folge. Es heißt, daß die Liga die Entscheidung des Volkes anrufen und sich auf lösen würde, falls das Volk auf die Seite der Kammerabgeordneten träte. Die Gefahr einer gewaltsamen Lösung der gegenwärtigen Knie von der einen oder andern Seite ist sehr groß. Man erwartet sie fast bestimmt. Dennoch erklären die Athener Blätter, der König werde eine fried liche Lösung der Krisis herbeizurühren versuchen. Doch erklären einflußreiche Politiker die augen blickliche Einigung sür nutzlos; denn nach den Militärsorderungen, die schon das arme Land ungeheuer zu belasten drohen, werden die Marineforderungen an die Reihe kommen und der Kampf müßte aros neue entbrennen. Dazu kommt, daß das ganze Land sich gegen die neuen Steuern wehrt, deren Einführung die Regierung plant, um die Kosten der Reorgani sation in Heer und Marine zu decken. König Georg kann also nicht mit allzu großer Hoffnung das neue Jahr beginnen. Balkanstaaten. *Die rumänische Deputierten kammer hateinstimmig eine Regierungs erklärung aus Anlaß des Attentats auf den Ministerpräsidenten angenommen, in der es u. a. heißt, die Regierung betrachte das Attentat als eine Kundgebung der anarchistischen Grundsätze, die das öffentliche Leben Rumäniens entehren. Schließlich bittet die Er klärung alle, beizutragen zu der Verteidigung der sozialen Interessen und der Staatsein richtungen. Schtffsungiück im Kleinen Belt. An durch D o lch stiche in den Unterleib und die der Küste von Schleswig ist tm S:urm ein Lungen tödlich verletzt. Sein Wagen- ! Dampfer untergegangen. Der Unfall ereignete führer wurde gleichfalls durch Dolchstiche verletzt > sich vor der Einfahrt der Haoerslebenrr Förde. , und starb bald darauf. Der Täter wurde ver-i Es heißt, daß es sich um den schwedischen ,e, in der er die unaufhör- ! haftet. Man nimmt au, daß er Mitglied einer i Dampfer „Fermia", aur der Reise von Apen- zwischen England und ! geheimen politischen Gesellschaft ist. i rade nach HaoeMeben, handelt. In Flens- durg wird aber verbreitet, daß das unter- Oie NE in Srieck-Enä. AM K LWH FK Nachdem der Kriegs Minister von seinem von Kolding nach Flensburg befand. Dieser —,» » «» »» L» i/^v.^r. Wenn der Kaiser von unbezähmbarer Posten zurückgetreten ist, hat sich die Lage Dampfer hatte acht Mann Besatzung, die er- deuls cher Bewerber vorgegangen, sowie I Machtgier erfüllt wäre, so hätte er schon jrüher! äußerst schwierig gestaltet. Seit langem ist ste ! trunken sind. , * Zwischen der deutschen Regierung^ mit und der Regierung der Türkei ist es zu einer, sammlungen der Kämpfer für die Wahlreform Meinungsverschiedenheit gekommen, über die jetzt stattfanden. Verhandlungen gepflogen werden. Der deutsche Botschafter Frh. v. Marschall hat dem türkischen Grcßwesir erklär!, es hätten bei der Entscheidung s in Bristol eine Rede, über Lieferungsangebore Unregelmäßig, l lichen Versuche, keiten stattgesunden, denen ein Ende gemacht ! Deutschland Feindschaft zu erregen, als ! werden müsse. Bei Zusprechung der Erlaubnis ! feig und schmachvoll bezeichnete. Der Deutsche für die Herstellung des Telephons in Kaiser sei ein Mann von lebhaftem Temperament, K o n st a n t in o p e l an eine englisch-französisch- erfüllt von großen Joeen und ern gewandter amerikanische Gruppe sei zuungunsten ! Redner, st" Oti Entwirrte fääen. V2j Roman von Johannes Emmer, «Fortsetzung.» Dr. Vaud mußte würgen, ehe er ein heiseres „Nein" hervorbrachte. „Nicht? Der Herr Polizeirat erzählte mir doch, er hätte mit Ihnen darüber gesprochen." „So? Das ist möglich. Ich habe eben die Sache wieder vergessen. Wenn man soviel andres zu tun hat —" „Begreife dies vollkommen, Herr Justizrat. — Nun, das Merkwürdige, von dem ich sprechen wollte, ist, daß in dem Briefe, den Herr Cromer verschlossen dem Polizeirate übergab und letzterer mir zusandte, sich eine Siegelmarke Ihrer Kanz lei fand. Sehen Sie, Herr Justizrat, hier klebt sie noch." Dr. Band hatte mit einer verzweifelten An strengung aller seiner Willenskraft die Herr schaft über seine Nerven und Mienen wieder gewonnen. Die Stirne war zwar gefurcht, die Augenbrauen zufammengezogen, die Lippen eingekniffen, aber sonst war das Gesicht ruhig und auch dem Tone seiner Stimme merkte man keine Bewegung an, als er sagte: „Das ist allerdings ein Rätsel, das aber auch ich nicht lösen kann." „Ich vermutete anfänglich, daß Herr Dr. Mathon früher einer Ihrer Klienten gewesen sei, und daher zufällig im Besitz einer solchen Marke gelangt sei, die er vielleicht absichtlich beiklebte, um Wine Schweller auf Ihre Adresse aufmerksam zu machen. Da dies aber, wie Sie sagen, nicht der Fall war —" „Nein!" „So liegt darin eine weitere Bestätigung des auch sonst sehr begründeten Verdachtes, daß der Brief von unberufener Hand eröffnet worden sei." „Der Verdacht ist begründet?" „Ja; interessieren Sie sich für die näheren Umstände, so will ich —" „Nein, mich kümmert die Sache nicht!" Dr. Band wollte ausstehen, aber Nerv und Muskel waren wie gelähmt, er vermochte sich nicht zu rühren. „Es war noch ein Zweites, was mich auf die Vermutung gebracht hatte, daß Sie die Ge schwister kannten. Der Maderer, der, wie Sie wissen, in Haft ist, weil man ihn an dem Ver schwinden der Berta Mathon beteiligt glaubt; behauptet, an dem kritischen Tage sei das Mädchen abends zu einem Rechtsanwalt ge gangen. Den Namen desselben kennt er nicht, aber nach sonstigen Angaben — er will Berta Maihon eine Strecke Weges begleitet haben — mußte jener Rechtsanwalt gerade in der Gegend wohnen, in der Sie Ihre Kanzlei haben." „Ich kann nur wiederholen, daß ich die Leute nicht kenne. — Ich weiß nichts — gar nichts! Verschonen Sie mich mit dieser Ge schichte! Ich will davon nichts hören!" Der Justizrat hatte sich endlich erhoben und stieß di« Sätze mit einer Hast hervor, die zu seiner früheren Ruhe in auffälligem Gegensätze stand. „Wenn Sie sonst von mir nichts wollen, dann kann ick, wohl gehen?" „Sonst wünschte ich nichts, Herr Justizrat!" erwiderte der Richter in langsam abgemessenem Tone. Dr. Band schritt stramm und aufrecht zur Türe, stramm ging er durch die Gänge und über die Treppen des Gsrichtsgebäudes hinab bis auf die Straße hinaus. Noch einige Schritte, — dann wurde es Nacht vor seinen Augen, der Lärm um ihn wuchs zu einem un geheuren, entsetzlichen Brausen an. Die kalte Luft wurde zu heißem erstickenden Qualm, er griff mit zitiernden Händen um sich, nach der Mauer, dann ein heiseres Röcheln, er schwankte, stürzte! Vorübergehende hatten ihn aufgefangen, ehe er auf das Pflaster hinschlug, ihn an die Wauer gelehnt und nun umstand ein dichter Kreis den Bewußtlosen. Ein Herr erkannte ihn und rief eine eben vorüberfahrende Droschke an. Be reitwillige Hände trugen den regungslosen, schweren Mann zu dem Wagen, jener Herr stieg ein und gab dem Kutscher die Adresse des Justiz, rats an. Das Rütteln des Wagens, der scharfe Luft zug erweckte Dr. Vand aus seiner Ohnmacht. Verwirrt blickte er den Herrn an, der neben ihm saß und ihn sanft unterstützte. „Was ist — wo — ?" „Sie wurden plötzlich unwohl, Herr Justizrat, ich bringe Sie nach Hause." „Ach ja, — ja — ein Schwindel! — Ich danke Ihnen sehr!" „Fühlen Sie sich schon besser?" Dr. Band nickte. „Es ist schon vorüber. — Nur Nervosität ! — Weiter nichts. — Die Lust — brr, es ist kalt und doch so dumpf, so schwer. -- Drückt auf die Nerven." „Sprechen Sie nicht zu viel, Herr Justiz rat, und lassen Sie sofort Ihren Arzt holen. — Wir müssen gleich bei Ihrem Hause sein." „Mir ist schon wieder Wohl. — Das geht raich vorüber." — Der Wagen hielt vor dem Hause Dr. Bands, der Begleiter erbot sich, ihn die Treppen hinauf zu führen, doch der Justiz rat lehnte ab. „Ich stehe schon wieder fest, Sie sehen ja. — Nochmals herzlichen Dank für Ihren freundlichen Dienst." Dr. Band lohnte den Kutscher ab, grüßte höflich den Begleiter und ging in das Haus, nicht aber in die Kanzlei, sondern sofort in das obere Geschoß, wo die Wohnräume lagen. * * * Der Untersuchungsrichter hatte Maderer vor- führen lassen. „Wollen Sie noch immer kein Geständnis ablegen?" „Ich habe nichts zu gestehen." „Sie behaupten, nicht zu wissen, was mit Berta Mathon geschehen ist, Sie beteuern Ihre Unschuld —* „Ich bin auch unschuldig in dieser Sache!" „So Hessen Sie uns doch auf die Spur, Sie Unglücksmensch!" Maderer lächelte. „Sie, Herr Richter, glauben also selbst nicht, daß ich schuldig bin." „Oho! Da geben Sie vielleicht doch fehl. Weisen Sie Ihr Alibi nach, dann werde ich Ihnen glauben." „Ja, da stecki's. Weiß es Wohl. Das mit Berta Mathon ist nur ein Vorwand. Man will ganz e<mas andre? l,-rauskriegen. — Wird man aber nicht, Herr Richter, wird man nicht!" X Br Während ' der Streck stand dur ausgebran befindliche! Brandwun ' ist von d und hierin einem Hist Arzt konn Tod des Untersucht! singeleiiet. X Vc erstochen hoisbefftzc ereignet, eine Sti Taoen m vorher, dc nehmen, 1 Arrestams GeseMchai und Begl- August si trunkenen ihm in ei der Aus ei das Seist ahnenden in die Br zu Bode! Opfer zu in ein an schehen w hinnnterst trank, f Knöselsche rief: „Fü bedeutet t ging er a stellt sich zeugen w Einige G nur von , sie legten seine Klei Blut sah, schehen v wohnende in B. sof den Unh herbeigerr Toten zw und den geführt hi Eine sängnis ss. Juhl die Inspektor X Ei Muster Oberst! ft u erschien i Link ein Hut und hatte, ohr Arbeitsstil zog er p volver, h drohte, il sofort de: rufe. De kam anaes der Auffo mit einem Papier- : seinen Tc Weggange wenn die Anzeige > herbeirufe, vor dem schossen » dasBurea sofort dur, zweiten B aut. 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