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Ottendorfer Zeitung : 15.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190912155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091215
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-12
- Tag 1909-12-15
-
Monat
1909-12
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.12.1909
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Zusammen- !itik am besten >ie Marokko» n ruhigere? ! Seite de? nnen Anlaß, rwesten von e Verständi- er belgischen efüllung der irebt, findet r Reichstag rden sollen. Das deutsche der Rechten, nein führen ndesgcnossen an in der wn Preußen arum erhebt A Protest? lberuefcrung : Das dürfen rufe Sie zur mußte der - preußische echt. Da? lllos brutal, u Ich nehme des Hauses, ndlich. Die fsenparteien. i Bunde mit > oIlweg: chg. Scheide» ahrunq ein. preußischen Bewußtsein, ben, ist viel demann gc» üttein. : Nirgend? t wie in der vorsichtige uns wieder Nieder die isre Haltung n Gesichtk- Seiten greist schützt uns Recht wie uen auf die gehen nicht ch lassen ver- KaU. irung ent- elm habe itssekreiürs ücktritt ge- Gesetzent- gsvete» unerledigte verlautet, der in den iliche Ne rns wird nach nicht öohuungs» en grund» mgeordnet, cdacht des frichter aller Bor- hrl werde, verhafteten, gungen zu en Dis- tt herab» —) Von ?>sab unä fern. Die Träger der diesjährigen Nobel- dreife. Die ^ur Verteilung kommenden Preise der Nobelstiftung sind in Stockholm an folgende Persönlichkeiten vergeben worden: Den Preis für Chemie erhält der Begründer .der physikalischen Chemie, Prof. Wilhelm Ost wald in Leipzig, der Preis für Medizin wird dem Schöpfer der modernen Kropfoperationen, Prof. Kocher Wern) zuerkannt, während der Preis für Physik zwischen den Männern der drahtlosen Telegraphie, Prof. Marconi und lUrof. Mrd. Braun in Straßburg geteilt wird. Dw P^eis für Literatur endlich fällt der Mwedttchen Romanschriftstellerin Selma Lagerlöf zu. M't besonderem Stolze darf Deutschland auch diesmal auf das Ergebnis der Preisver- teilung blicken, da zwei für die besten Leistungen auf wissenschaftlichem Gebiete ausgesetzte Preise Deutschen zugefallen sind. Ordensniederlafsungen in Deutschland. Das soeben erschienene .Kirchliche Jahrbuch' von h. A. Krose gibt bemerkenswerte Angaben über das Ordenswesen in Deutschland. W gibt in Preußen bei 13V- Mill. Kutholiken 2113 Ordens niederlassungen mit 30 825 Ordens leuten, es kommt also auf je 437 Katholiken eine Ordens- derson. Ein Jahr vorher, nämlich 1908, war das Verhältnis 1:448; es hat sich also in zwischen zugunsten der Orden etwas verschoben. In Bayern kommt schon auf 299 Katholiken eine Ordensperson: die Zahl der Niederlassun gen beträgt hier 1219, die der Ordensangehöri- pen 15 412. Die Diözesen Straßburg und Aetz umfassen 392 Ordensniederlassungen, wozu aber noch 520 Filialen der Straßburger Diözese kommen; in Elsaß-Lothringen kommt bei 7676 ! iogar auf 168 Katholiken ein Orc ensangehöriger. > In Hessen existieren 112 Niederlassungen mit 1018 Personen. Baden beherbergt 3275, Württemberg 2273 Ordensleute, je eine kleinere Anzahl wirken in verschiedenen norddeutschen Kleinstaaten. Alles in allem dürfte in ganz Deutschland die Summe der Nieoerlassungen über 6000, die der Ordensleute über 65 000 be tragen. Eine aussterbende Insel. Der .Köln. Polksztg.' wird auS dem Bismarckarchipel ge- j schrieben, daß die Bevölkerung der zweitgrößten Insel Neu-Mecklenburg in besorgniserregender Weise zurückgeht. Viele Gehöfte, die noch vor einigen Jahren bewohnt waren, sind vollständig verlassen. Die Zahl der Sterbenden übertrifft die der Geburten wesentlich, etwa im Ver hältnis von 66 zu 22. Es wird deshalb ver langt, daß die Reichsregierung besondere Maß nahmen trifft, um das Aussterben der Be wohner, ohne die die Kolonie wertlos wäre, zu verhindern. 24 000 Mark in der Droschke ver- gefsen. Ein Berliner Rechtsanwalt, der abends in einer Taxameterdroschke vom Lehrter Bahn hof nach der Linkstraße fuhr, ließ in dem Wagen leine Aktentasche liegen. In der Tasche befand sich eine Summe von 24 000 Mk. Zur Hamburger Brandkatastrophe. Bis zur Inbetriebnahme des alten, durch die kürzliche Explosion zerstörten Gasometers werden mindestens fünf bis sechs Monate vergehen. Die Glocke unter dem Gasometer ist heil ge blieben, nur die obere Glocke ist gesprungen. Schilderungen von Augenzeugen besagen, daß ein Eisenbahnwagen, der in der Nähe der Gas anstalt stand, bet der Explosionskatastrophe mit ber Geschwindigkeit eines Schnellzuges fortge schleudert wurde. Bei den Aufräumungsarbeiten land man einen Toten auf einem Stuhle fitzend. Der Körper des Mannes war ganz verkohlt. Als ein Arbeiter die Leiche aufheben wollte, fiel sie in Asche zusammen. x Ein verbrannter „Nikolaus". Der etwa 12 Jahre alte Sohn des in Mainz wohn haften Arbeiters Selig hatte sich nach Eintritt ber Dunkelheit mit zwei Kameraden als »Nikolaus" verkleidet, um in einigen bekannten Häusern vorzusprechen. Dabei geschah es, daß von der Laterne, die der eine der Knaben in der Hand trug, ein Funken in den vor das Gesicht gebundenen Bart des Laternenträgers flog und den Bart sofort in lichterlohe Flammen versetzte. Der Knabe riß den Bart schleunigst herunter und schleuderte ihn von sich, leider aber so ungeschickt, daß der brennende Boot auf den ebenfalls verkleideten Selig fiel und dessen Bart in Flammen setzte. Ehe Selig sich zu helfen wußte, trug er Brandwunden am Kopfe, besonders im Gesicht davon, so daß er sofort nach dem Kranksnhause gebracht werden mußte. Glücklicherweise besteht keine Lebens gefahr für den Kleinen. Während des Examens gestorben. Der Rechtspraktikant Hain aus Aschaffenburg wurde während des Staatsexamens von einem Blutsturz betroffen, dem er erlag. Gin eigenartiger Unglücksfall ereignete LU Selbstmord eines Brandstifters. Vor einigen Tagen kam im Schlosse Puzot, in der Gemeinde Barbaste, ein großer Brand aus, der schnell um sich griff und das Gebäude voll ständig in Trümmer legte. Der Brand war aus Rache von einem Diener angelegt worden, den man aus dem brennenden Schlosse hatte fliehen sehen. Man verfolgte ihn und fand ihn in einem Graben liegend tot vor. Er hatte sich mit einem Rasiermesser die Kehls durchschnitten. Gerickwkatte. §8 Berti». Das Kammergericht hatte sich mit der für Hausbesitzer wichtigen Frage zu be Tur ^oräpol-Sxpeäüion äes Srafen Zeppelin. Graf Zeppelin rüstet im Verein mit Geheimrat Hergesell bekanntlich zu einer großen wissenschaftlichen Nordpolexpedition im Luftschiff. Zunächst sollen aus Spitzbergen die nötigen Stationen erbaut werden, dis als Stützpunkt des gewaltigen Unternehmens nötig sind. Die Einrichtungen für diese Stationen nach dem hohen Norden zu bringen, soll die Auf gabe des Fischcreidampfers „Poseidon" sein, den das Reichsamt des Innern der „Deutschen Gesell schaft zur Erforschung des Polargebiets" zur Ver fügung gestellt hat. Prinz Heinrich von Preußen, der das Zeppelinsche Unternehmen eifrigst fördert, hat den Dampfer in Kiel auf seine Zweckmäßigkeit geprüft. Es ergab sich, daß das Schiff während dieses Winters umgebaut werden muß. Dies soll in Geestemünde geschehen. sich im städtischen Pflegehause zu München- Gladbach. Der 70jährige Pflegling Merberks stürzte aus dem ersten Stock auf die Straße und war sofort tot. Der Greis, der früher im Erdgeschoß untergebracht und häufig durch das Fenster in den Garten gestiegen war, glaubte offenbar noch, sich im alten Zimmer zu befinden und wollte durch das Fenster ins Freie ge langen. . LR Die Angst vor dem Schmuggel. Schweizer Blätter wissen von einem unan genehmen Abenteuer zu erzählen, das dieser Tage einer sehr angesehenen Dame in Freiburg zustieß. Mit dem letzten Nachtzuge war diese nach Freiburg gefahren, wobei sie unterwegs die Aufmerksamkeit der Beamten in Leopolds höhe erregte, da man in ihrem großen Koffer zum mindesten geschmuggeltes Saccharin ver mutete. Nasch wurde nach Freiburg gedrahtet, das sofort alle Vorkehrungen traf, um die „Schmugglerin" in Empfang zu nehmen. Man ließ sie auf dem Bahnsteig ruhig aussteigen, um vielleicht auch noch die Komplicen zu er wischen. Und richtig kam auch ein eleganter Herr, der nach Meinung der Beamten ganz das Aussehen eines Schmugglers und Hochstaplers hatte, auf die Dame zu, um sie in Empfang zu nehmen. Jetzt griffen die Polizisten zu, um die beiden zur Wache zu bringen. Nachdem diese dort einige Zeit der Dinge, die da kommen sollten, geharrt hatten, eröffnete man ihnen, daß man sich geirrt habe, und daß man die Dame für eine Sacharinschmugglerin gehalten habe, weil sie einen so umfangreichen Koffer mit sich geführt habe, in dem man nur Wäschestücke ge funden habe. schäftigen, ob das Ortsstatut der Stadt Lichten berg vom 12. Oktober 1907 rechtsgültig ist, das u. a. vorschreibt, daß jeder Eigentümer eines in Lichtenberg belegenen Grundstücks ver pflichtet ist, den Bürgersteig von Schnee und Eis zu befreien und bei Glätte mit abstumpfen dem Material zu bestreuen. Zu dem Ortsstatut ist dann auch eine Polizeiverordnung ergangen, die Strafen für solche Eigentümer androht, die das Ortsstatut nicht beachten. Frau Eigentümerin H. war in Strafe genommen worden, weil sie am 1. und 2. Februar d. den Bürgersteig vor ihrem Grundstück in der Frankfurter Chaussee weder bestreut noch von der Glätte befreit hatte. Obschon Frau H. behauptete, daß ihrem Sohn die Verwaltung des Grundstücks obliege, wurde sie vom Landgericht zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Entscheidung des Landgerichts focht Frau H. durch Revision beim Kammer gericht an, das indessen die Revision zurückwies u. a. ausführte, an sich liege die Pflicht zur Straßenreinigung den Gemeinden ob, zur Straße gehöre auch der Bürgersteig. Durch Polizeiverordnung dürfe nur eine durch Gesetz, Ortsstatut oder Herkommen auferlegte Reinigungs pflicht geregelt und deren Nichterfüllung unter Strafe gestellt werden. Die Reinigungspflicht schließe die Streupflicht in sich. Abweichend vom Kammergericht nimmt hingegen das Ober verwaltungsgericht an, daß durch ein Ortsstatut den Eigentümern die Neinigungspflicht nicht auf erlegt werden kann. Ratibor. Das Schwurgericht verurteilte den 52 jährigen Häusler Ludwig Przybilla und seinen 23 Jahre alten Sohn, den Schlosser August Przybilla, wegen Ermordung des Sttes- e Komödie en auch so doch nichts en." Und >en Hand- e er hallig rtest, wenn , doch den r aber den t und eine sehen? In ein Aus- on sorgen, n, werden So sind wird mich :r? Die Geschöpfe. : von dir chlägst, ja m du ihr aber — > es gibt wenn sie > Fleckchen i, mir die flicherweise en andern of. Dann h will nur beiläufig bemerken, daß Herr von Ballin als ein Raufbold gilt, der schon manche Affäre zu seinem Vorteil beendet hat. Schießt oder schlägt er dich nieder, nun, dann ist es eben aus; der Graf hat freie Bahn. Bleibst du Sieger, dann hetzt er dir die Gerichte auf den Hals, darauf wette ich meinen Kopf, und du bist ihm dann auch aus dem Wege geräumt. O, sie haben »s gar schlau ausgedacht!" „Du hast auch noch einen dritten Fall übersehen, Lieber," entgegnete Cromer. „Ich kann gegen den, der meine Ehre antastet, den Schutz der Gerichte anrufen." Das wäre das Schlimmste! Erstens wirst du Mühe haben, einen zu packen, den du zur Ver antwortung ziehen kannst, das Gerücht schleicht herum, und wenn du zugreifen willst, zerflattert das Gespenst. Bekommst du aber endlich einen der Kerle in die Hände, dann ist dein guter Name erst recht dahin. Du erzielst vielleicht eine Verurteilung, aber wie du in einem solchen Prozeß hingestellt werden wirst, — na ich will dir einmal unsre Zeitungen zu lesen geben, da mit du siehst, wie schwarz man einen ehrlichen Menschen machen kann." „Das ist ja recht nett," stieß Cromer her vor, den die Ausführungen Fians allmählich zu beunruhigen begannen. „Leider Gottes ist es so. — Darum könnte ich mich selbst bei den Ohren nehmen, daß ich es nicht zu verhindern wußte, diesem Grasen in's Garn zu laufen. — Verzeih' mir's Heinrich! — Und nun wollen wir die dumme Geschichte beschlafen; wir werden ja sehen, was herauskommt. Aus mich rechne in allen Fällen." Man war vor dem Hotel angelangt, in dem Cromer wohnte, und die Freunde trennten sich mit einem kräftigen Händedrucke. Fast zur selben Zeit verließen Herr v. Ballun und Baron Versail das Haus des Grafen, der dritte Genosse hatte sich schon früher entfernt. „Es scheint, du hast Fervall einen kleinen — oder lagen wir großen — Dienst erwiesen," fing der Baron an. „Woher weißt du — ?" „Ah, war vielleicht gar die Geschichte so ab gemacht?" „Nh, frag' mich nicht!" „Nun das ist mir Antwort genug. Was hat Fervall gegen diesen Afrikaner?" „Konkurrent! Verstehst du?" „Warum fordert er ihn dann nicht selber vor die Klinge?" „Unsinn! Würde den Goldfisch kopfscheu machen!" „Ei ja, Fervall kann jetzt den großen Herrn spielen, der seinen Gegner von einem — Bravo abtun läßt." „Nh, guter Witz!" Herr von Ballun fühlte sich durch diesen Vergleich offenbar nicht im ge ringsten beleidigt. Man hatte die kommenden Ereignisse so ziemlich richtig vorausgesehen. Am andern Tage fanden sich im Hotel, in dem Cromer wohnte, zwei Herren ein, die für letzteren, da er nicht anwesend war, ein Billett hinterließen, in dem sie ihren Besuch für den nächsten Morgen au- tüudigten. Die Bemerkung, daß sie im Auftrage des Herrn v. Ballun kämen, ließ den Zweck dieses Besuches leicht erraten. Doch dies war nicht alles. Einige Abendblätter ent hielten folgende Nachricht: „In den Kreisen der vornehmen Gesellschaft wird ein Vorfall lebhaft besprochen, der sich in einem Privatzirkel ereig nete und aufs neue beweist, wie sehr man vor fremden Elementen auf der Hut sein soll. Wir müssen uns vorläufig auf einige An deutungen beschränken, und können daher nur mitteilen, daß es sich um einen, glücklicherweise rechtzeitig entdeckten Versuch handelte, beim Spiele das „Glück zu korrigieren". Der Held des Skandals ist, wie erwähnt, ein Fremder, der angeblich von einer Weltreise heimkehrend, unsre Stadt mit seiner unerbetenen Anwesenheft beglückte, und dem es gelang, sich Zutritt in die Gesellschaft zu verschaffen. Die Affäre dürfte jedenfalls noch weitere Folgen haben." Als der Maler dieser Zeilen las, wurde es ihm rot vor den Augen, und eine ungeheure Wut ergriff ihn. Es handelte sich jetzt nicht allein nm seinen Freund Cromer, dem man auf diese Weise seine Ehre rauben wollte, er selbst wurde ja auch blobgestellt, denn er hatte Cromer eingeführt. Von wem die Blätter jene Notiz erhalten hatten, darüber konnte er wohl nicht im Zweifel sein, ebenso gewiß war es aber auch, daß die Urheber ihren Anteil an der Notiz ableugnen würden, und man machtlos gegen diesen hinterlistigen Angriff sei. In den Blättern eine Gegenerklärung zu veröffentlichen, würde die Sache nur noch schlimmer machen, zumal eine solche nur dann wirkungsvoll sein konnte, sohnes des Erstgenannten, des Besitzers Nikodem Malcharezyk, znm Tode, und den 73 jährigen Auszügler Joseph Nowak, den Schwager Lud wig Przybillas, wegen Anstiftung zu zehn Jahren Zuchthaus. Venedig in Gefahr des Einsturzes. H Der Zusammenbruch des Campanile von San Marco am 14. Juli 1902 war eine furcht bare Warnung für die Lagunenstadt, durch die die Aufmerksamkeit auf die Fundamente Venedigs überhaupt mit erhöhtem Eiser gelenkt wurde. Befürchtungen für das Schicksal der alten „Königin an der Adria" wurden laut und man suchte nach Mitteln zur Rettung und Ab hilfe. Weitschauends Betrachtungen über die Gründe des Turmeinsturzes und der ander weitig ausgetretenen Bauschäden hat nun der badische Oberbauinspektor Hermann Hemberger angestellt, über die Franz Gerstner in „über Land und Meer" berichtet. Ler Campanile und die wundervollen Archftekturdenkmäler in seiner Umgebung wurden bedroht durch die vor etwa dreißig Jahren begonnene Ausbaggerung des San Marco-Kanals, die durch den heutigen Bedarf der Handels- und Kriegsmarine bei einem Tiefgange von 7—8 Metern gefordert wurde. Sie erstreckt sich westlich auch auf den Giudecca-Kanal. Während früher die Sohle dieses Kanals nur wenig tiefer lag als die jenige des etwa drei Meter tiefen, die Ost- und Weststadt trennenden Canal Grande, von dem mit früher schwacher Strömung kleinere Kanäle den Weg nach dem San Marco-Kanal nehmen, ist jetzt diese Strömung nach Senkung von des letzreren Sohle durch Ausbaggerung verhängnis voll,-da sie bei dem wechselnden Aufstau und Abfluten der Lagunen vermutlich eine Pfahl- rostlockerung bewirkt. Die Schädigung der Gebäudefundamente, die dadurch zweifellos ver ursacht wird, äußert sich in zahlreichen Rissen, sowie in Verdrehungen der die Bogen stützenden Pfeiler der alten Bibliothek, in den Schäden hinter dem Kolossalbilde im Dogenpalast, die von der Ausbiegung der Mauern durch die Psahllockerungen herrühren, zeigt sich besonders deutlich in den Rissen, die in neuester Zeit am Fondaco dei Trdeschi, am östlichen Teile des Rialtobrückenbogens und an der Ecke des Dogenpalastes dei der Seufzerbrücke sich beob achten ließen. Alle diese Orte liegen an einem Nebenkanal, dem Hemberger die Schädigung der Gebäudefundamente nnd auch den Einsturz des Campanile zuschreibt. Während die Re publik Venedig einst für die Uferbefestigung der Insel Murano 20 Millionen Lira aufwandte, sind mit den Baggerungen keine schützenden Maßnahmen verbunden worden. Es wäre dringend an der Zeit, diese Nachlässigkeit mög lichst wieder gut zu machen, da der Dogenstadt eine ungeheure Gefahr droht, die sich auch auf den Westteil erstreckt, wo das große Bassin der Marinestation ebenfalls die heutzutage für Kriegs- und Handelsschiffe erforderliche Tiefe haben dürste. Kunles Allerlei. Italiens Ausfuhr an Kunstgegen- stänoen. Nach einem Bericht des kaiserlichen Konsulats in Florenz sind im Jahre 1908 von Florenz aus 46 139 Kunstgegenstände im Werte von 4 826 250Lira ins Ausland ausgesührt worden, und zwar moderne Kunstwerke: Malerei 2740 Stück im Werte von 826 100 Lira, Bildwerks 10 015 Stück im Werte von 1834 950 Lira, andre Kunstsachen 31 449 Stück im Werte von 1891510 Lira; antike Kunstwerke: Malerei 298 Stück im Werts von 147 280 Lira, Bild werke 42 Stück im Werte von 27 450 Lira, andre Kunstsachen 1595 Stück im Werte von 97 960 Lira. Der Wert der aus ganz Italien ausgesührten Kunstsachen betrug 8 586 822 Lira, woran folglich Florenz mit mehr als 50 Pro zent beteiligt ist. Nach den Bezugsländern ver teilt sich die Gesamraussuhr wie folgt: Deutsch land 1907 000 Lira, Osterreich-Ungarn 895 000 Lira, Frankreich 1 633 000 Lira, England 783 000 Lira, Schweiz 740 000 Lira, Ber. Staaten 1841000 Lira. wenn sie mit Namen unterzeichnet wurde; damit wäre den Zwecken jener Boshaften erst recht gedient. Schweigen hätte wenigstens das Gute, daß die große Menge die Geschichte bald ver gessen würde. Der Maler wollte zunächst den Freund auf suchen, um mit ihm zu beraten, was da zu tun wäre, als er aber auf die Straße trat, änderte er seinen Entschluß, nahm einen Mietwagen und fuhr zu Dr. Band. Dieser war nicht zu Hause, wohl aber Gabriele, welche Man empfing, allerdings etwas erstaunt über die ungewöhnliche Stunde des Besuches, und noch mehr über die Aufregung, die der Maler zeigte. „Welches Blatt lesen Sie, mein Fräulein?" Mit dieser Frage eröffnete Man das Gespräch, ohne erst den angebotenen Stuhl zu nehmen. „Den.Anzeiger'." „Richtig! Stimmt! Und haben Sie das heutige Abendblatt schon gesehen?" „Nein! Warum aber diese seltsamen Fragen." „Es wundert mich, daß man es Ihnen nicht schon blau angestrichen ins Haus sandte. Da mein Fräulein," er zog das Blatt aus der Tasche und wies auf die Stelle, an der die Notiz stand, „lesen Sie dies." Gabrieles Blicke flogen über die Zeilen, dann ließ sie das Blatt finken. „Das gilt Heinrich!" „Ja, und mir auch, denn ich war dabei, leider Gottes die eigentliche Ursache des Ganzen. — Ich bin nur froh, daß ich den andern zuvorkam und Ihnen die Wahrheit sagen darf, ehe man noch Argwohn in Ihrer Seele erregen konnte." ü°s 21 (Fortsetzung folgt.)
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