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Von j^al) und fern. > X Mit Pferd UKd Wagen entwiche» W aus der Fürsorge-ErziehungSauft-llt Rick sen drei Zöglinge. Die Burschen erbrachen ' Leidenschaft für die bunten Karten so un- Neuerlich entwickelt, daß sie komisch wirkte; H war eben schon Narrheit, die freilich manch- nicht bloß lächerlich, sondern auch gefähr- H wurde. . Man spielte Pharao und Gras Fervall als ^usherr mußte zuerst die Bank halten. An- inglich waren die Einsätze nicht sonderlich hoch, B Glück wechselte, ohne irgendwelche besondere Mischenfälle zu bringen, und Cromer hatte . W einmal dar Vergnügen, eine Aufregung Spieler beobachten zu können, da die Herren MH ziemlich gelassen waren. Nach der dritten Me der Graf die Bank ab, die nun Herr °n Ballun übernahm, und jetzt wurde es auch Mählich lebhafter, da der Bankhalter auch '»ige Flaschen Sekt .kommandierte". .Fervall pointierte, wie die andern, da kam Diener aus ihn zu und flüsterte ihm etwas Ohr, worauf er sich an Cromer wandte: Aie Bitte werden Sie mir aber-doch nicht ab- Nagen, für meine Rechnung einstweilen die Mie wetter zu halten? Ich muß mich für Mge Minuten entfernen; lange werde ich Sie M bemühen. Selbstverständlich können Sie Mz nach Ermessen darüber (er deutete auf das ihm liegend« Geld) verfügen * . Ohne sich einer groben Unhöflichkeit schuldig l machen, konnte Cromer sich nicht weigern, nahm er denn mit einer stummen Derbeugimg > Platz deS Grafen ein, der sich aus dem Mier entfernte. Cromer spielte ziemlich ncht- , er besetzte aws Geratewohl eine beliebige tte mit dem niedrigsten vereinbarten Satze, er seinem Mandatar keine Verluste bereiten bxploNon im fi>eikLfLngeblet. Ek, furchtbares Brandunalück hat am 7. d. t schon wiederholt von großen Feuersbrünsten ^,eiuchte Hamburg betroffen. Das Feuer -sch in den Gaswerken auf dem Grasbrook H, die infolgedessen in die Lust flogen. Uber Menschenleben fielen der Exvlosion zum pstr. Zu den Toten wird auch ein Ingenieur Wt, der mit 16 Arbitern im Gasometer be engt war. 41 Personen wurden schwer »letzt ins Krankenhaus geschafft. Die Explo- >« ist dadurch entstanden, daß in dem neuen Homeler, in dem sich 10 000 Kubikmeter r» befanden, ein Riß entstand und das as nach unten in die Kamine durchschlug, «r waren sechs Personen anwesend und es -snnte Licht. Das Gas hat sich nun an dem cht entzündet und mit furchtbarem Druck wurde Gasometer da» Dach i» die Lust geschleudert H aureinandergerissen. Eine Riesenfruerläule, k meilenweit zu sehen war, schlug turmhoch Himmel empor und rief dis Feuerwehr "bei, die mit fünf Zügen sofort zur Brand- Mr eilte. Der ganze Gasometer brannte total Die in der.Kantine befindlichen Personen Mm sofort getötet. Andre, auf den Dächern Mstigre Leute sprangen in die Tiefe, wobei sssich zum Teil schwere Verletzungen zuzogen. A entsetzlich verbrannten Leichen wurden »ier herausgehol: und ins Leichenschauhaus phafft. Nach Aussage der Arzte sind sie durch st gewaltige Flamme sofort getötet worden; ^siud fast verkohlt. Dann wurden sie durch ^ungeheure Hitze der glühenden Eisrnmassen und fahl gebrannt. !, Aach der ersten Explosion wollte man Ver ben, den zweiten Gasbehälter zu retten, der ^bOO Kubikmeter Gas enthielt. Aus dem Mimenden neuen Gasometer bewegte sich eine Mvime den Erdboden entlang wie eine Schlange ^gen die Hochöfen vor und entzündete sie. Der kswddirekior zog nun seine Mannschaften bis ?l eine angemessene Entfernung zurück. Die Ar des zweiten Gasbehälters machte es der Erwehr unmöglich, an den neuen Brandherd Wünzukommen, und so konnte nicht verhindert Aden, baß daS Dach in sich zusammenfiel, / Decke des Gasometers durchschlug und den kAgen Gasmengen einen Ausweg schuf. Eine Mastige Feuersäule stieg Hunderte von Meter k die Luft, glühende Eisenteile und brennende ^bestücke wurden über die umliegenden Stadt- Me und über den Hafen geschleudert. In Nku Scharen entflohen nun die nach senden zählenden Zuschauer, die die Brand- Ate i» weitem Umkreise umstanden. Bei dieser Würn Explosion find glücklicherweise keine Ansitzen mehr verletzt oder getötet worden, da Direktor der Gasanstalt in Erkenntnis der ?hcheuren Gefahr den Platz, auf dem sich Aci zahlreichen Arbeitern auch eine ganze Mhl Ärzte befanden, schnell hatte räumen He«. Die gewaltige Stichflamme, au.S dem Gasometer schlug, verbreitete eine Hitze, s ) daß die Gefahr bestand, daß auch Maschmenhaus Feuer fangen und ausbrennen ^de. Hier konnte aber die Feuerwehr ein- kifen und beseitigte jede weitere Gefahr. H fachmännischer Ansicht befinden sich am des ersten Gasometers noch die Leichen * vermißten Ingenieurs und der 16 Arbeiter, 'kte Leme, die in der Nähe des Gasometers s Alteren, als die erste Explosion erfolgte, ! "Uten in wilder Flucht davon und wurden Anise durch niederschlagende Eisenstücke ver- si. Die gefundenen Leichen sind so entstellt, nicht alle erkannt werden konnten, nur bei filen ist dies gelungen. einen Stall und stahlen daraus einen zehn jährigen braunen Wallach und einen braunen Luxuswagen, sowie aus einem erbrochenen Schrank sechs Anzüge, mehrere Paar Schuhe und Wäsche, worauf fie über Segeberg in der Richtung nach Hamburg davonsnhren. Die Aus reißer konnten noch nicht ergriffen werden. Kassierer und Kassierin durchgebrannt. In einem Düsseldorfer Warenhaus« sind ein Kassierer und eine Kassiererin mit der Einnahme vom Sonntag in der Höhe von etwa 20 00V Mark flüchtig geworden. Sein Brüderchen erschossen hat in Leite ein fünfjähriges Mädchen in Abwesenheit der Eltern. Es schoß sein zweieinhalbjähriges Brüderchen mittels eines Deschings in den Kopf. MM, W,-„—m Ausschlag trat in einer Stärke auf, wie er bei den nicht durchimpften Nationen den Tod her beiführt. Der vor dem Briefträger zuerst Er krankte war ein aus Ägypten zurückgekehrter Cisenbahninspektor. Bei diesem und bei seiner nachgeimpsten Schwiegermutter verlief die Krankheit außerordentlich leicht. Der Brief träger, den die frühere Schutzimpfung gerettet hat, befindet sich außer Lebensgefahr. Die ver einzelten Fälle der Erkrankungen geben also zu Besorgnissen keinen Anlaß. Zusammenstoß auf der Eisenbahn. Im Münchener Hauptdahnhof stieß eine Leer maschine auf einen eben einfahrenden Vorortzug. Der Zusammenstoß erfolgte so heftig, daß der linksseitige Zylinder der einen Maschine herab- WWW Der gewaltige Sturm, der seit mehreren Tagen in der Nordsee Lobt, hat gewaltige Verheerungen angcrichtet. Biele Schiffe wurden auf offener See durch die Sturmflut bedrängt und nicht alle waren so glücklich wie der Dampfer „Mars", der bei Rotterdam strandete, aber zum Glück so nahe an die Dünen getrieben wurde, daß dis Passagiere sich durch einen Sprung von Bord retten konnten. Auch auf dem Festlande und den Inseln richtete das Unwetter mannigfache Verheerungen an. So wurden auf Föhr die Strandhalle der Wyler Kinder heilstätte und die Badezeiten weggeschwcmmt. Auch sonst erlitt der beliebte Kurort schweren Schaden. In Emden trieb der Wind die aus Schienen ruhende riesige Eczverladebrücke trotz der Keltenverankerung ins Meer. Der Kranenführer konnte zum Glück ge rettet werden. Auch ein zweiter Kran wurde aus dem Gleise gehoben. Bergmannstod. Auf der Zeche „Adoiar" bei Essen wurden dadurch, daß bei den Ab- teufungsarbeiten ein Wagen in den Abgrund stürzte, zw»i Arbeiter erschlagen. Zu den Pockeufätte» in München wird erst setzt bekannt, dag es sich bei dem vor drei Wochen erkranken Briefträger um einen schweren Fall von echten schwarzen Pocken handelt. Der gerissen und das Gestänge zertrümmert wurde. Ler Heizer Schmidt ist schwer und vier andre Personen sind leicht verletzt worden. Ern schwerer Unglücksfall hat sich bei dec HasLntrewiago des Bacons Schenck von Geyern in Sysurg bei Weißenburg in Bayern ereignet. Als der Treiber Durst einen Hasen aufnehmen wollte, kam er in die Schußlinie des Ökonomen Mayer von Burg-Salach. Dieser drückte gerade ab, und die ganze Schrotladung drang dem Durst in den Schädel, so daß er tot mederstürzie. Die Jagd wurde sofort ab gebrochen. Dis MiMouenlälschnnge« i» Frank reich. Man vermutet in Varis einen Zu sammenhang der verhafteten Fälscher von Rentenbriefen mit deutschen Spießgesellen. Es fehlen dwür zwar noch einige Anhaltspunkte, jedoch erwartet man eins kräftige Förderung der Untersuchung durch die vollzogene Festnahme zweier weiterer Fällch«, die eifrig mit dem ehe maligen Advokaten Clarens verkehrten, der vor vierzehn Tagen wegen Vertriebes gefälschter Wertpapiere verhaftet wurde. Die Studentrnschlachten in Paris. Das Pariser Surbenienviertel ist seit einigen Wochen wieder täglich der Schauplatz wüster Prügeleien zwischen nationalistischen und republi kanischen Studenten. Die Schlachten finven regelmäßig vormittags am Schluffe der Vor lesung des Professors Lyon Caen statt. Zu gleich werden lärmende Kungebungen der Mediziner gegen den noch mißliebigen Professor Nicolas aus Nancy veranstaltet. Die Polizei hat daher alle Hände voll zu tun. Ein eigenartiger Eisenbahnunfall. Ein Personenzug der französischen Wssteisenbahn kreuzte in der Nähe von Nantes einen in der entgegengesetzten Richtung fahrenden Zug, der mit Eisenbahnschienen beladen war. Eine quer gelegte Schiene durchstieß die Wand des letzten Wagens des Personenzuges und traf dabei zwei Reisende so unglücklich, daß der eine starb, während der andre schwer verletzt wurde. Verhaftung --.»es internationale« (Kaunerpaares. Der Engländer Clark und die amerikanische Tänzerin Vahiec sind in Paris vsrhastst worden. Beidv wußten sich Ein ladungen zu alleinstehenden, wohlhabenden Damen zu verschaffen und verübten dabei auf die raffinierteste Weise Diebstähle von Schmuck sachen. In einem Falle liegt der begründete Verdacht vor, daß sie einem Opfer, einer Spitzenhändlerin, Gift in den Ter geschüttet haben. Die Frau ließ den Tee aber unberührt. Versicheruagsdtrektoren als Betrüqer. Die Bersichenmgsbehörde des Staares New Work empfiehlt die strafrechtliche Verfolgung des Präsi denten und der Direktoren der Phönix, Feuer- Versicherungs - Gesellschaft in Brooklyn, wegen Unregelmäßigkeiten bei der Handhabung der Gelder der Gesellschaft und wegen Fälschung eines darauf bezüglichen Berichts an die Behörde. GerredtskMe. §8 Berlin. Ein Familienvater K. auS der Nähe von Danzig hatte zwei Strafbefehle er hallen, weil sein Sohn zweimal die Schule ver säumt habe. Das Schöffengericht verurteilte K. wegen beider Fälle zu einer Geldstrafe. Die Strafkanuner in Danzig verwarf die gegen diese Entscheidung eingelegte Berufung. Auf die Revision des Angeklagten wurde aber vom Kcrmmergericht die Vorentscheidung aufgehoben und K. nur wegen eines Falles verurteilt, indem u. a. ausgeführt wurde, ein Strafbefehl sei nicht richtig erlassen worden, well in demselben nicht angegeben worden war, wo die Schuloerjäumnts begangen worden war. Nach der Schulordnung für die Elementarschulen der Provinz Preußen vom 11. Dezember 1845 könne von der Schul behörde der Schulunterricht um 2 Jahre ver längert werden. K. war daher verpflichtet, seinen Sohn auch noch 2 Jahre nach Voll endung des 14. Lebensjahres zur Schule zu senden. Mel. Die Staatsanwaltschaft hat die Re vision im Kieler Werfiprozeß zurückgezogen. Das sreisprechende Urteil ist somit rechtskräftig. Kunles Atterleu Die Hauptsache. Braut (an der Tür ihren Bräutigam erwartend, der um ihre Hand angehalten hat): „Nun, was hat Papa gesagt ?" — Bräutigam (glückstrahlend): „Deitziglausend wollte. Ein« Lärme des Zufalls fügte es, daß er meist gewann, waS Herm von Ballun zu reize» Wen. Dieser hatte ohnehin, als die Herren die Plätze wechselten, etwas vor sich hin- aemurmelt. was wahrscheinlich nicht sehr schmeichel haft für Cromer war, und so oft er diesem den Gewinnsatz auszahlte, warf er ihm einen bösen Blick zu. Cromer hatte einmal in der Zerstreuung den Gewinn auf der Karte stehen kaffen, und diese gewann beim nächsten Abziehen wieder, worauf Ballun dis bissige Bemerkung machte: „Sie scheinen m den überseeischen Spielhölle» die Kunst erlernt z« haben, die Karten zu diri gieren/ Die Herren sahen einen Augenblick be fremdet auf, man war Lei Herrn von Ballun zwar an manche Eigenart gewöhnt, aber eine solche herausfordernde Unart war doch überraschend. Cromer schien die Worte jedoch nicht ernst zu nehmen; er hatte zu ost schon gesehen, wie Spieler in ihrer Aufregung gerade zu unzurechnungsfähig werden, und fühlte sich daher durch diese Bemerkung nicht beleidigt. Um jedoch zu zeigen, daß er alles dem blinden Zufalle überlass«, pointierte er jetzt mit ver deckten Karten. Er zog aus dem Buche irgend ein Blatt heran?, ohne es anzusrhrn, und warf auf die verdeckte Karte den Satz. Die Absicht, welche ihn hierbei kettete, mochte wohl gut ge- mkint sein, aber er verschlimmerte damit nm die - Sache. Herr von Balluns Kopf glühte, die ! Lippen waren znkammengekniffen und die Hände ! zitterten beim Aufschlagen der Karren! Auch ' die andern, Fian ausgenommen, der in zu fröhlicher Laune war, um sonderlich auf die Mienen der Nachbarn zu achren, warfen sich Blicke zu, welche das Vorgehen TromerS zu mißbilligen schienen. Dieser dacht« wahrschein lich nicht daran, daß das Spiel mit verdeckten Karten zwar gestattet ist, in der Regel aber ein gewisses Mißtrauen gegen den Bankhalter aus drückt. In dem Kreise, in dem er sich befand, wurde es nämlich so gehalten, was Cromer allerdings nicht wissen konnte. Eben hatte dieser wieder auf eine verdeckt« Karte gefetzt, als Herr von Ballun, anstatt aü- zuziehen, die Taille niederlegte. „Dieser Herr scheint uns eine Probe aller seiner Kniffe geben zu wollen. Nun, ich zweifle nicht daran, daß er ein Meister ist im Korrigieren des Glücks/ Das war keine Unart mehr, die «an der Aufregung zufchreiben konnte, das war eine be wußte Beleidigung, welche die Ehre antastete. „Bitte, Verfall, zeige« Sie doch di« Karte dieses Herrn vor/ suhr von Ballnn z« eurem d« Herren fort. Baron Versal! nahm di« verdeckt auf dem Tisch liegende Karte auf, er hielt nicht eine, sondern — zwei in der Hand. „Ahl" Ein Murmel«, ein Rücken der Stühle, man stand auf. Es waren in der Tat zwei Karlen, die Cromer besetzt gehabt hatte. Eine einfache Erklärung dieses Zufall» war leicht zu geben, Cromer Hails kurz vorher ein Glas Sekt, das ihm der Diener anbot, geleert, dabei mochte er vielleicht seine Finger etwas benetzt und dann auch die Karren seucht gemacht haben, die nun aneinanderklebten. Es wäre ja überhaupt töricht gewesen, cmzunehmen, daß ei» Betrug beab sichtigt war, denn bei dem Aufschlagen der Karte hätte man eine ungewöhnliche Finger- feriigkeit entwickeln müssen, um eine Täuschung herbeizuführen, die eben nur dari» bestehen konnte, daß je nach Bedarf entweder die obere oder untere Karte vorgezeigt worden wäre. „Ick bitte, ein Versehen, da? ich mir selbst nicht erklären kann —" sagte Trömer, der eben falls sich erhoben hatte, mit ruhiger Stimme, obwohl er etwas blaß geworden war. „Äh, Versehen? Das ist die Ausrede aller ertappten — Falschspieler/ „Mein Herr, ich verbitte mir diese Be leidigungen!" rief Cromer aus und trat einen Schritt auf Herm von Ballux zu, der ihn höhnisch angrinste. „Ich hoffe, Sie werden Ihre Worte zurücknehmen, die ich nur Ihrer sinnlosen Aufregung zuschreiben kann." „Nehme nicht? zurück/ schnarrte Ballun und drehte Crom-r den Rücken zu. Graf Fervall war gleich zn Beginn des Austritts unter der Tür erschienen, aber dort stehen geblieben, von de« andern unbeachtet, jetzt trat er hervor. „Meir« Herren, was geht hier vor? Beim Spiele streiten! Das wäre doch kindisch!" Baron Verfall nahm da? Wort und er zählte kurz den Vorgang, mit den Worten schließend: „Ich glaube, es war in der Tat nur ein bedauerliches Versehen des Herr« Cromer/ ! «S » (Fortsetzung solgt.)