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Ottendorfer Zeitung : 24.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190911246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091124
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-24
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.11.1909
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.ihr' kemmen. Verheerungen äurck äen Lckneelturm in Lerlin. nicht hergeben. Die Revision gegen diese End ^ln Haus ein, holten den Kaffee weg und ver- nunmehr bilter reut. Per- weiter," schloß der Rat, indem er das Protokoll Haben sich nicht Mathon - Ach, echt, so iin deS m tun (Fortsetzung solgt.) «F I» : ju-'ge von wäre. Vor wem wollte er sie denn schützen? — Vor mir I Et war ttämlich zw.sitzen mir > reden, itwortet die stach, war eenen eenen Vors.: Angelt, und , rhr sich vir jetzt ngentlich chtum der Ballan se nicht nur Balkan auf- e Eroberunz >ert werden, id Rußland reffe habe», talkanstaaten in Konstan ¬ daß ich ieilung, >mmen. " zu eene lebtzaite Disharmonika je- Und zwar ans soljendein Jrunde ... — , unter fallen cht!" wkte der seit dem ch Hause Gesell- cconigi. ia all Esiero' eller Pellerini menkunst von uenden Pla« chen Freund- cht in beiden utschlandS ne Stimme sen könne», ung, welche vertrag ent- se rislieren, 'manenlums nlretch oder ffe an eine !en, an eine - und See- txn auf de« ion unterstützt dessen werden ach Nikaragua ern. Der arge. Schneesturm, der am Mittwoch in Berlin wütete, hat besonders den Telegraphen- und Telephondienst der Reichshauptsiadt schwer geschädigt. Auf allen Linien gab e-s zerbrochene Leitungsmaste und unter der Last des Schnees zerrissene Drähte. Auf dem Dache des Haupttelegraphenamtes in der Französischen Straße brachen die Träger des großen Leitungsnetzes zusammen, sodaß die Drähte bis auf die Oberleitung der Straßenbahn stürzten und man, Verhaftung einer Falschmiinzerb-rnde. In Petersburg wurde eine Faftchmünze bande verhaftet, an deren Spitze ein gewisser Franz Paster stand. Die Bande stellte falsches Gold gelb her. Es sollen über 100 000 Mark von diesen Falschstücken im Umlauf sein. Gin bübisches Attentat verhindert. In einer unterirdischen Galerie (in einer wenig belebten Pariser Straße), die zum Zwecke der Kabellegung gegraben worden war, bemerkte einer der Wächter nachts eine starke Rauchent wickelung. Er entdeckte einen brennenden Holz haufen, der offmbar böswillig angelegt worden wvr. Falls das Feuer nicht rechtzeitig gelöscht worden wäre, hätte das hölzerne Stützwerk der Galerie Feuer gefangen und so den Bruch einer Hauptgasleitung verursacht, was eine Ex plosion von unabsehbaren Folgen hätte herbei führen können. Italienische Juwelenräuber. Prinz und Prinzessin Antici Mattei wurden zwischen Parma und Modena, während sie im Speise ¬ weglegte und sich zu Maderer wandte. „. Sie das verstanden?" „Gehört habe ich es, verstanden nicht. Kämpfe», Michen Ent- idustrie und gemacht sei. nter könnte», die deutsche es Aufsehen ster, als er kebchreibers nie in einer licht wird, char weit- Deutschen iedeuilMgs- mß Italien Dreibund- ), Rußland freu lassen ignen, daß r Jahre zu cht zerreiß- Eine Schmuggler-Köpenickiade. Währ end einige Schmuggler bei Dinxperlo an der preußisch-holländischen Grenze einen Wagen mit Mee über die preußische Grenze fuhren, hatte dch ein Arbeiter in der Vermummung eines pollbeamten, Gewehr bei Fuß, in einiger Ent- Mung postiert. Als der Wagen die Grenze kassiert hatte, donnerte er den Schmugglern ein »halt I" zu, worauf diese, in der Meinung, sie ^ie» von einem Zollbeamten entdeckt, die Flucht griffen. Als sie jedoch später merkten, daß pfr Mann, den sie für einen Beamten hielten, ihnen bekannter Arbeiter war, der den Festlichkeit veranstaltet und bei dieser Gelegen heit auch getanzt. An der Tanzlustbarkeit nahmen aber meist solche Personen teil, die nicht Vereinsmilglieder waren. Wer Eintritts- und Tanzgeld zahlte, konnte an der Tanzlust barkeit sich beteiligen. Eine polizeiliche Erlaubnis war nicht erteilt worden. Die Strafkammer in Kiel nahm aber an, daß es sich um eine öffentliche Tanzlustbarkeit handelte, zu welcher eins polizei liche Erlaubnis nötig war. D. durfte sein Lokal die Kette injetöst un mit Kläre Schluß jemacht. — Der Umstand, daß der Angeklagte angetrunken gewesen war, wurde vom Gerichtshof bei der Strafzumessung mildernd in Betracht gezogen. Sommer kam mit 10 Alk. Geldstrafe davon. ern. en Tage im ganze« n Gefolge hr machten nangeneh» and Tele- terbroche». Nner amt- )stpr.) zu dem un- izung der mit der das Fuhr- inski aus lefitzer des ltötei, der ls Wanig- er verletzt «ahme im : Pferde mrde zer- litletungea lnachlsam- ist. scheidung wurde vom Kammergericht als unbe gründet zurückgewiesen, indem u. a. ausgeführt wurde, die Polizelverordnung sei rechtsgültig und finde ihre Grundlage in 8 6 des Polizei- verwaltungsgesetzes; hiernach durfte D. seine Räume für eine öffentliche Tanzlustbarkeit nicht hergeben. Tilsit. In der Dragonerkaserne spielten am 1. Mai d. drei Unterosfiziere Kartenlotterie, wobei die erhaltene Löhnung ins Rollen kam. Der Kapitulant G. von der 5. Eskadron wollte auch sein Glück versuchen, und da er nicht ge nügend Geld besaß, entwendete er einem Dra goner von der 4. Eskadron 40 Mk. Durch diesen Diebstahl kam die Sache an die Öffent lichkeit bezw. zu Ohren der Vorgesetzten. Die Folge davon war, daß 26 Unterosfiziere zu je drei bis fünf Tagen Mittelarrest verurteilt wurden; G.' erhielt außer der fünftägigen Arreststrafe noch wegen Diebstahls vier Wochen strengen Arrest. um Unfälle zu vermelden, den Strom abstellen mußte. Der Telephonverkehr wurde noch gründ licher unterbunden. Es gelang bald nicht mehr, mit den Vororten oder gar mit weiter entfernten Stationen Gespräche zu führen. Berlin war von jeder telephonischen Verbindung mit der Außenwelt abgeschnilten. so viel Schaden hat der Schnee in so wenig vorgerückter Jahreszeit selten angerichtet. jungen Manne, der sich soeben auf der Anklagebank placiert hat, „Sie sind mit dem Kläger Bernhardt bei einem Tanzkränzchen in Streit geraten, weil er mit einem jungen Mädchen tanzte, das Sie für sich bcawpruchten. Ist das richtig?" — Angekl.: Nee, det is falsch. Erstens warst nich een Mächen, wat ick for mir beanspruchte, sondern mein damalijes Verhältnis, und zweelens kam der Krach deswejen, weil Bernhardt sozusagen als Schutzengel von det Verhältnis ufftrelen wollte. — Schneidcrbrief. Meine Blamasche könn' Se sich jar nich vorstellen. Jleich nach die Kaffeepause kam et zur Katastrofe. Wir kriejten mit'nander Krach und als sich der Kläger Bernhardt rinmischen wollte, über dein ick mir ohnehin schon jenug jeärjert hatte, weil er Per Distangs fortwährend mit Kläre'» pussiert hatte, da wurde ick eklich. — Vors.: Sie haben nach der Behauptung des Klägers diesem einen Stoß versetzt, daß er hinfiel und einen Tffch init dranfstehenden Bierglüsern umrist. — Angekl.: Umjefallen is er, ob ick ihn aber jestoßen hdbe, det Hk Nehmer?>umor vor Gericht Die goldene Uhrkette. „Angeklagter Sommer", sagt der Vorsitzende des Schöffengerlchts zu einem der Unjlücksbries von meinen Schneider Aber et war zu spät. Kläre ihre Eifersucht erwacht. Sie dachte, det ick tatsächlich Liebesbrief verberjen wollte, flüchtete hinter Disch, wo ick nich rankonnte und fand de» Vorsitzender: Gehört das hierher? — Angeklagter: Unbedingt, Herr Jerichtshof, Sie machen sich sonst een janz fa schet Bild von mir. Et war unje'ähr vierzehn Dage vor den Knatsch, wejen dem ick hier anjeklacht bin, da blieb ick abends, als ick vor die Haüsdüre von meine Braut Abschied nahm, mit die Überzieherknöppe an ihre Uhrkette hacken. Die Kette riß mitten entzwse, und et war natürlich Kavalierpflicht von mir, det ick ihr uff meine Kosten reparieren ließ. Ick brachte also det Ding zum Joldarbeeter und holte et drei Dage druff wieder ab. Abends wollten wir uns wieder treffen und ick hätte dann meine Braut die Kette ab» jeseben, wenn nich een Verhängnis in Jestalt X Der Diebstahl der Gemelnderat-- Wahlakte« in Diedesfeld bei Neustadt a. H., der dahin aufgeklärt wurde, daß die Akten von den Tätern verbrannt worden sind, zieht immer weitere Folgen. Nachdem nur noch wenige Tage von der notwendig gewordenen Neuwahl trennen, erklären acht angesehene Bürger, u. a. der Altbürgermeister Gies, daß sie eine Wieder wahl bezw. Wahl unter keinen Umständen an- nehmen würden, da es „die Vorgänge am 8. November (dem Tage des Diebstahls) einem anständigen Manne unmöglich machen, - in Diedesfeld das Ehrenamt eines Gemeinderats zu erstreben". Gleichzeitig tritt der Bürger meister zurück, nachdem er das Amt 14 Jahre bekleidet hat; auch er verzichtet auf eine Wiederwahl. Die diesbezügliche Erklärung be sagt u. a.: „die irreaeführtsn Bürger könnten nur dadurch eines Bessern belehrt werden, daß sie die Segnungen der Verwaltung durch solchr Leute twie die Gegner des letzten Wahl ergebnisses) einmal gründlich durchkosten müßten. Drese haben fick nicht gescheut, mit Wahlzetteln nachts in die Wohnungen einzudringen und sie unter Johlen und Schreien den zum Teil im Bett liegenden Bürgern mit mehr oder minder versteckten Drohungen vorzulegen." Es wurde deshalb in mehreren Fällen wegen Haus friedensbruches und nächtlicher Ruhestörung Strafanzeige erstattet. X 14 Tage im Schlaf. In einem eigen- ariigen Zustande befindet sich seit 14 Tagen die erst 18 Jahre alle Ehefrau eines Arbeiters in Reihen. Dec ganze Körper ist erstarrt, Augen und Mund sind geöffnet, der Kopf ist nach hinten übergeneigt. Die Frau scheint zu schlafen; sie atmet, verhält sich aber ihrer Umgebung gegenüber vollständig teilnamslos. Dazu nimmt sie auch keine Nahrung zu sich und spricht kein Wort. Die Arzte stehen vor einem Rätsel. Wegen Nahrungssorgen vergiftete der in Linden bei Hannover wohnende Ar beiter Andrä, der dort Hundezüchterei betrieb, sich selbst, seine Frau und seine zwei Töchter im Alter von acht Und zehn Jahren. X Gin unangenehmes Abenteurer, das auf sprachliche Mißverständnisse zurückzuführen d>ar, erlebte in Tondern ein auf der Tour be findlicher Geschäftsreisender aus Berlin. Ein Spaßvogel hatte dem Berliner in später Nacht stunde empfohlen, das „PorthuS", wie auf Plattdänisch das Amtsgerichtsgefängnis in Ton- dern genannt wird, aufzusuchen, das das fidelste Lokal der Stadt sei. Der Reisende machte sich nun auf den Weg und hielt, als er sich nicht wrecht finden konnte, einen Nachtwächter an, den er nach dem „Porthus" fragte. Die sonder bare Frage rief bei dem Beamten die Annahme hervor, daß er zum besten gehalten werde und !v entstand ein Wortwechsel, der schließlich in Tätlichkeiten ausartete und die Fesselung und Verhaftung des Reisenden zur Folge hatte. Er Kurde allerdings am nächsten Morgen schon Kieder entlassen. Die Sache wird demnächst »och ein Nachspiel vor Gericht haben, da der Reisende, dem bei dem Streit mit dem Nacht wächter mehrere Zähne ausgeschlagen wurden, M seinerseits Anzeige bei der Staatsanwalt- Hast erstattet hat. Gattenmörder «ud Brandstifter. Der Landwirt Pinzl aus Steghub (Nieder-Bayern) wurde unter dem Verdacht verhaftet, seine Frau ^schlagen und dann sein Haus in Brand gesteckt ib haben. meinen Schneider dazwischenjekomme» „Mensch!" sagte der, als er die Uhrkette Wb, „Ei wirklich nicht! Sie sind ja doch sonst so findig! — Nun denn, aus dieser beeideten Aussage einer vertrauenswürdigen Frau geht hervor, daß Sie in Verkehr mit Fräulein Mathon standen —" „Das habe ich ja nicht geleugnet," fiel Maderer ein. „Sie hatten es versucht — ferner geht hervor, daß die Dame Wertsachen bei sich hatte, die wohl jemand verlocken konnten, sich die selben anzueignen." „Und das soll ich getan haben?" fragte Maderer, der jetzt eine seltsame Ruhe zeigte. „Der Verdacht lastet auf Ihnen; Sie können sich von demselben reinigen, wenn Sie nach- weisen, wo Sie die Zeit von sieben Uhr abends bis am Morgen des andern Tages verbrachten." „Nes, Herr Rat, auf den Leim gehe ich nicht. Ich glaube von der ganzen Geschichte nichts, es ist alles nur so 'ne Finte. Damit fängt man aber den Maderer nicht." Verblüfft sah der Beamte den Mann an; der höhnische Ausdruck in dessen Gesicht reizte ihn. „Ihre Frechheit werden wir noch zu dämpfen wissen," herrschte er Maderer an, der nur mit den Schultern zuckte. „Die Sache geht jetzt an den Staatsanwalt; Sie bleiben natürlich in Haft." „Natürlich; das ist ja die Hauptsache." Der Rat wollte wieder auffahren, bezwang wagen saßen, ihrer Juwelen im Werte von funfzehutausend Lira beraubt, die sie auf ihren Plätzen in einem Abteil erster Klaffe hatten liegen lassen. Die Ivvvtt. Wachtstnnde der eng lischen Frauenrechtlerinnen. 10 000 Stun den laug hat die „Fredom League" die Eingänge zum Parlament unter Wache gehalten. Der Zweck dieser beharrlichen Übung ist der, daß die Vertreterinnen der Frauenrechte es erzwingen wollen, den Premierminister zu Gesicht zu be kommen und ihn über seine Stellungnahme zum Frauenstimmrecht zu befragen. Diese 10 000. Wachtstunde ist als ein Jubiläum gefeiert worden, und, wie berichtet wird, drängten sich so viele begeisterte Frauenrechtlerinnen zu diesem ehrenvollen Wachtdienste, „daß auch die 20 000. Stunde dieser Parlamsntsbelagerung die Frauen noch auf den Posten finden wird." Zugentgleisung in Portugal. Der Süd expreß entgleiste zwischen den Stationen Guarda und Pinhel. Ein Heizer und ein Maschinist wurden erheblich verletzt. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. Die Reisenden kamen mit dem bloßen Schrecken davon. > Neue Erdstöste in Messina. Vor einigen Tagen wurde in Messina ein leichter und nach mittags ein starker Erdstoß verspürt, welch letzterer den Einsturz mehrerer Mauern der Ruinen (vom Erdbeben des Jahres 1908) herbeiführte. Die in Unruhe versetzte Be völkerung verließ die Häuser. sich jedoch und klingelte dem Diener, der Maderer wegführte; worauf er sich hinsetzte, um seinen Bericht für den Staatsanwall ab» zufassen. Es war nicht die ganze protokollarische Aus sage der Hauswirtin gewesen, was der Beamte Maderer vorgelesen hatte. So hatte er auch die ziemlich umständlichen Angaben der Frau über den Umstand, daß Fräulein Mathon in letzter Zeit mit einem Baron in Verkehr ge wesen sei, überschlagen. Leider hatte das sonst so gute Gedächtnis der Frau sie gerade bei diesem Punkte in Stich gelaffen, sie erinnerte sich nicht mehr des Namens und wußte nur den Diener zu beschreiben, der die Briefe ge bracht hatte. Nach letzteren hatte man nun allerdings bei der Durchsuchung, die noch in der Nacht in dem Zimmer der Dame vorgenommen worden war, eifrig gefahndet, aber sie waren verschwunden, wahrscheinlich hatte Berta Mathon sie mitgenommen. Natürlich erschien es von sehr großem Interesse, diesen Umstand aufzu hellen, zumal die Hauswirtin die Vermutung aussprach, daß Berta Mathon vielleicht von jenem geheimnisvollen Baron Geld oder das, was sie selbst scherzhaft als das große Los be zeichnete, erhalten habe. Der Rat war mit seinem Bericht fast zu Ende, als ein Agent das Amtszimmer betrat. „Ich habe herausgebracht, welchen Baron die verschwundene Mathon besucht hat," meldete derselbe. Schlecht auf dem Laufende». Erster Bummler: „Du, det Neueste in der Mode is, keene Strümpfe tragen." — Zweiter Bummler: „Man hat ayo früher welche getragen?" Gelungene Erklärung. Gast: „Herr Wirt, ich bin die Nacht mit der Bettstelle durch gebrochen !" — Hotelwm: „Sie werden jedenfalls zu schwer geträumt haben!" - ^Me beraubt und — nun sagen wir: beseitigt haben." „HeroÄstt! Das glaubt man von mir?" Merer zerknitterte seine Mütze in der Faust, 'k Gesicht war ganz aschfahl geworden. Der Beamte nahm einen Bogen zur Hand, ft'ch Will Ihnen einige Stellen aus dem Proto- A, das mit der Hauswirtin der Berta Mhon ausgenommen wurde, vorlesen. — Da M es zum Beispiel: Fräulein Berta hat O'nes Wissens keine Verwandten oder Be- ^ntschatten in der Stadt gehabt; sie gab ihre .^ierrichts-Stunden, die übrige Zeit blieb sie H Hanse, nur manchmal ging sie in das .^ater oder in ein Konzert; ich glaube immer ^in. Sie empfing auch keine Besuche. Erst einigen Wochen traf ich sie einmal auf der Aaße mit einem Manne, einem recht wüsten, heimlichen Gesellen. Ich sagte ihr. daß ein »Her Umgang nicht für sie Passs, sie meinte hr, es sei nur einer, den sie aus der Kinder- h her kenne, er wäre aus dem Dorst, wo ihr Vater gelebt habe. Sie sagte mir auch I" Namen: Maderer, und daß er Arbeiter in ?rr Fabrik sei. Seitdem sagten mir Leute im Me, daß der Mann öfter sie bis zur Haus- ^beglettet habe. Ich erfuhr, daß der Men ch -Wien sei und mit der Polizei viel Umstände Mbt habe. Einmal hielt ich ihr das vor, stchte aber und meinte: das Geschwätz der Ast kümmere sie nichts. Ob der Mann ihr Mhaber war, kann ich nicht sagen, aber daß tz.'hm immer die Stange hielt, das ist wahr. Akohl er ein häßlicher, unangenehmer Mensch könnte es doch sein, daß sie sich mit ihm einließ: Fräulein Berta hatte immer so etwas Eigenes." „Alles Weiber-Geschwätz," brummte Maderer, und drehte ingrimmig seine Mütze wie einen Strick zusammen. „Dann weiter;" der Rat schlug das Blatt um und fuhr fort zu lesen: „Hier heißt es: In den letzten Tagen war Fräulein Berta ganz verändert, unruhig und zerstreut kam sie mir vor. Auf meine Fragen, ob ihr etwas zuge stoßen sei, gab sie mir keine Auskunft. Auch schien sie etwas ängstlich zu verbergen, denn sie versperrte jetzt immer ihre Lade und das Zimmer. Hier steht ferner: Am Dreiund- zwanziasten, ich weiß den Tag bestimmt — er zählte ich dem Fräulein, daß mein Sohn, der in B. Tischler ist und fünf lebendige Kinder hat, notwendig ein paar hundert Taler brauche, um sein Geschäft erhallen zu können, und klagte, daß ich arme Witwe ihm nicht helfen könne. Daraus sagte sie: wenn es noch etwas Zeit hat, dann sollen Sie das Geld bekommen. Als ich nun große Augen machte, lachte sie und sagte: Ja, liebe Frau, ich werde bald reich sein. Ich fragte daraus, ob sie vielleicht das große Los gewonnen habe; sie antwortete: Nein, aber hier habe ich etwas, was mehr noch wert isl. Dabei legte sie die Hand auf die Brust. Ich wollte medr wissen, aber sie sagte nichts mehr. Als sie dann abends fortging, fragst ich sie, was sie so spät noch zu tun habe, darauf gab sie zur Antwort: ich muß wegen meines großen Loses ansragen; dazu hat sie gelächelt, ist aber gleich darauf wieder ganz ernst geworden. Sendern habe ich sie nicht mehr gesehen. — Und so Gericktskalle. 88 Berlin. Das Kammergericht hatte sich mit der Auslegung einer Polizelverordnung vom 22. Dezember 1892 zu beschäftigen, welche ein Wirt D. übertreten haben sollte. Sowohl das Schöffengericht als auch die Strafkammer zu Kiel verurteilte D. zu einer Geldstrafe. Ein Verein hatte in dem betreffenden Lokale eine Kuntes Allerlei. Hungersnot ans Kamtschatka. Die Ernteausiichten Rußlands für das nächste Jahr find äußerst schlecht. Nach den letzten Meldun gen werden Mißernten erwartet. Auf Kam tschatka herrscht eine große Hungersnot. Die einzige Verbindung mit Irkutsk in Sibirien, die 2000 Kilometer beträgt, wird durch Hunde schlitten aufrechterhalten. Die Petersburger Re gierung wurde um schleunige Hilfe gebeten. die ick unjlücklicherweise uff die Kommode hatte licjen lassen, „det triff! sich ja jut! Bei Ihnen liejen die jotdnen UhrkeNen in die Stube rnm und mir bezahl» Sie seit Jahr und Dach nick die fwzig Märker, wejen die ick Sie fruchtlos verklagst habe. Sie jestattcn woll, det ick Ihnen die Kette solange uffhebe, bis Sic mir bezahlt haben." — Bevor ick noch znipringen konnte, war die Kette in seine Tasche verschwunden. Met Parlamenticren war verjcblich. Ick habe dem Manne dann eenen Brief jeschrieben, in dem ick ihn den Sachverhalt auseinandersetzte, er ließ sich aber nich erweechen. „Erst die Schulden bezahlen, denn kriejen Sie ooch die Uhrkette retnhr!" schrieb er mir zurück. Det Mächen wurde höchst unjemütlich, als ic zu det Kränzken die Uhrkette noch nich zurückhatte. Sie verlangte ernstlich dw Adresse von den Joldarbecier, dam» se selber hinjchn könnte. In meinen Arjer liebelte ick mir denn eenen an und zooch mir, da et mächtij warm im Saals war, in meine» Suff den Nock eenen Oogenblick aus. „Du, Kläre," sachte eene Freundin von meine Braut, indem se ihr die aus meinen Rock jefallene Brieftasche rieber- rcichte, „kiek' doch mal nach, lvat dein Bräustam for LiebeSbricfc in die Tasche hat!" — Mit eenen Schrei wollte ick meine Brieftasche retten, in »»l Ein echt russischer Streich wird aus Mee an sich genommen halte, drangen sie in Petersburg gemeldet. Der Rentmeister des »i», 23. Infanterie - Regiments, Leutnant Prochin, Rgelten den Sünder derart, daß sein Streich hat 45 000 Mark Regimentsgelder geraubt und 'M nunmehr bilter reut. ist entflohen. zu einer nicht genehmigten Tanzlustbarkeit bezweifle ick. Denn ick stand selber nich mehr feste "" " " ----- .... uff die Beens. Jedenfalls habe ick am andern Dage
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