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Ottendorfer Zeitung : 19.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190911199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091119
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091119
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-19
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.11.1909
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Deutsch-englische Beziehungen. Seit einigen Tagen hat wieder das Ver- Müiis zwilchen Deutschland und England viel von sich reden gemacht. Auch die,Nordd. Mg. Atg/ beschäftigt sich mit diesem Verhältnis in ihrer Wochenrundschau, indem sie ausführt: Nachdem grundsätzliche Betrachtungen über die Gestaltung der deutsch-englischen Beziehungen jenseits des Ärmelkanals eine Weile mehr in den Hinter grund getreten waren, hat es während der letzten Woche nicht an Gelegenheiten gefehlt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf diesen Gegen stand zu lenken. Mit Befriedigung vermögen wir festzustellen, daß dies seitens der eng lischen Presse im allgemeinen in einer Weise geschehen ist, die bei Fortdauer der hervor getretenen Stimmung erfreuliche Wirkungen erzielen kann. Die freundlichen Äußerungen, mit denen die Ausführungen des Staatssekretärs Dernburg über die Möglichkeit und Zweck mäßigkeit eines Zusammenwirkens Deutschlands und Englands auf wirtschaftlichem Gebiete auf genommen wurden, ließen bereits erkennen, daß zurzeit in England Strömungen die Ober hand haben, die einer besseren Verständigung zwischen den beiden Nationen nicht entgegen lind. Einen ausgesprochen politischen Antrieb zur Kundgebung dieser Gesinnung erhielten die Wortführer der öffentlichen Meinung Englands durch die große Rathaus-Rede des Premier ministers Asquith, der, von den Orientangele genheiten zu den allgemeinen internationalen Problemen übergehend, erklärte: „Die Abkommen und Freundschaften mit andern Mächten, die so glücklich erreicht und in dem Druck und der Spannung der letzten zwölf Monate erprobt wurden, sind in keiner Weise feindlichen oder aus schließenden Charakters. Nichts steht einem vollen und freundschaftlichen Einverständnis mit Deutschland im Wege, das, wie ich glaube, das Lieblings ziel der weisesten Staatskunst und der moralische und soziale Meg für beide Nationen ist." Große englische Preßorgane nahmen von diesen Worten des leitenden Staatsmannes mit Be friedigung Kenntnis, wobei mit besonderer Ge nugtuung auf die Beilegung des deutsch-eng- liscyen Zeitungshaders hingewiesen wurde. Wir teilen diese Genugtuung^ da auch wir der Über zeugung find, daß nichts so sehr wie der Zeilungshader dazu beigetragen hat, Mistvrrständmffe und Verstimmungen hervorzurufen, denen jeder tatsächliche Hinter grund fehlte. Daß die englischen Handelskreise im besonderen eine freundschaftliche Gestaltung der Beziehungen zwischen Deutschland und Eng land begrüßen, trat zutage, als unser Bot- schafter Graf Wolff-Metternich in der Handels kammer zu Manchester der Auffassung Worte lieh, daß die englischen Handelskretse ebenso mit . der deutschen Nation in Frieden und Freund schaft zu leben wünschen, wie wir den Wunsch hege», mit England in Eintracht zu leben. Wir verzeichnen diese Zeugnisse einer gegen wärtig Vorwalienden erfreulichen Stimmung und knüpfen daran die Hoffnung, daß der gesunde Sinn beider Nationen sie dahin führen werde, besseres Verständnis füreinander zu gewinnen. Politilcke t<rmdsckau. Deutschland. * Im Auftrage Kaiser Wilhelms Hit Legätiousrat Dr. v. Kühlmann bei der Leichenfeier für den auf der Jagd in Sand- ringham am Geburtstage König Eduards Plötzlich verstorbenen Freund des Königs, Gue st, einen Kranz niedergelegt. König Eduard hat für die Beileidsbezeugung dem Kaiser seinen innigen Dank aussprechen lassen. LL Die Stimmung der russischen maß gebenden Stellen über den Besuch des öfter- reichisch en Thronfolgers bei Kaiser Wilhelm spiegelt sich in einigen, gewöhnlich ans amtlicher-Quells bedienten russischen Blättern Wider, die hervorheben, daß der „Jagdbesuch" Heimalschein ausstellen. schweizerischen rönnen bei den deutschen Behörden über den Leumund der Deutschen Erkundigungen eiu- Rufftamd. * Die Regierung ist entschlossen, die Ent- rechtung Finnlands in aller Eile zu vollenden. Der finnländische Landtag soll daher aufgelöst werden, falls er die Militär forderung Rußlands ablehnt, die in einem jährlichen Zuschuß von zunächst 10 Millionen, später 20 Millionen Mark besteht. Die Neu wahlen würden im Januar stattfinden. Balkanstaate«. * Bezüglich der Kretafrage hat der Miuisterrat beschlossen, gegenwärtig in keinem Falle der türkischen Negierung Hoffnung auf eine endgültige Regelung zu machen. Alle vier Schutzmächte werden vielmehr die dahingehende türkische Note im ablehnenden Sinne beant- worden, zugleich aber dis Kreter, die sich wieder für den Anschluß an Griechenland zu regen beginnen, zur Ruhe ermahnen. *Der türkischen Kammer wird vom augenscheinlich in erster Linie politischen Fragen diene. Es wird als bezeichnend vermerkt, daß an den kaiserlichen Jagden nicht nur der öster reichische Botschafter in Berlin und Herr von Bethmann-Hollweg, sondern auch Staatssekretär v. Tirpitz, General v. Hahnke und der Militärattachö der österreichischen Bot schaft, Herr v. Bienerth, teilgenommen haben. *Die Gerüchte, daß Herr v. Tirpitz, der Leiter des Reichsmarineamts, infolge der Vor kommnisse auf der Kieler Werft von seinem Posten zurücktreten werde, sind nach halbamt lichen Erklärungen durchaus nicht zutreffend. Kais er Wilhelm ist nicht gesonnen, den verdienstvollen Staatssekretär aus dem Amte scheiden zu lassen. *Dem Reichstage ist bereits eine An stage zugegangen, in der der neue Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg um Auskunft ersucht wird, ob und wie er dafür Sorge zu tragen gedenkt, daß sich Vorkommnisse auf der Reichswerft, wie sie der Kieler Prozeß enthüllt hat, nicht wiederholen. *Die Reichstags st ichwahl zwischen dem konservativen und dem sozialdemokratischen Kandidaten im Wahlkreise Landsberg-Sol- din ist auf den 22. d. festgesetzt worden. * Die Ergänzung zum Hilfskassenge setz, die jahrelang dem Reichstage vorgelegen hat, ohne beraten zu werden, wird nunmehr dem Reichstage mit der Reichsversicherungs ordnung zusammen unterbreitet werden. Nach der Ansicht der zuständigen Stellen bedarf diese Ergänzung der Verabschiedung, trotzdem die Reichsversicherungsordnung das Verhältnis der eingeschriebenen Hilfskassen zu den Kranken kassen regeln wird. * Die Einführung einer Wertzuwach 8- steuer, die in immer zahlreicheren Gemeinden ziehen. Die gesandtschaftlichen Aufenthalts scheine fallen fort. England. * König Manuel ist nach dreitägigem Aufenthalt in Madrid in London eingetroffen und von König Eduard feierlich empfangen worden. *Der unermüdliche Lord Beresford, der immer wieder für den schleunigen Ausbau der Flotte eintritt, hielt in Bristol eine Rede, in der er ausführte, die Flotte sei für einen Krieg nicht vorbereitet; außerdem fehlten vier Schlachtschiffe, Kreuzer, Vorräte und Dockgelegenheiten; auch seien keine Kohlen reserven vorhanden und die Mannschastsbestände nicht ausreichend. Die Manöver von 1S08 und 1909 bezeichnete er als Spielerei. Italien. *Der General Asinari, der kürzlich in Brescia eine gegen Österreich gerichtete Rede hielt und deshalb auf Ersuchen des Kciegs- ministers seine Entlassung nehmen mußte, wird von seinen Landsleuten ungewöhnlich gefeiert. Tausende brachten ihm vor seinem Hause in Mailand eine begeisterte Kundgebung und Stridenten veranstalteten ihm zu Ehren einen Fackelzug. — Das ist die Stimmung l des Volkes, das trotz aller gegenteiligen Behaup tungen der Regierung Abkehr vom Drei- bunde wünscht. "An russische Zustände gemahnt eine Ent deckung, die die Militärbehörde von Neapel gemacht hat. Sie fand, daß der Ver walter dsS Ausrüstungsdepots derKolonial- truppen 50 000 Zelte im Werts von 100 000 Lira an einen Neapeler Geschäftsmann heim lich verkaufte. Dieb und Hehler wurden verhaftet. O e Lturrnkatastropde. Ein Sturm, der am 13. d. in der Reichs- - Hauptstadt und ihrer Umgebung wütete, hati vielfach große Schäden veiur-acht, und leider! ist es dabei nicht ohne Menschenopfer abge- oangen. In Halensee stürzte ein Nsubau ein; nm Grunewald und im Tiergarten wurden an den Baumbeständen große Verwüstungen ange- richlet, bei den Elektrizitätswerken am Südurer Eingang findet, hat der Berliner Magistrat beschlossen und zugleich eine neue Fassung der Umsatzsteuer angeordnet. * In der Vorstandssitzung des Deutschen Städtetages, die in Berlin staftfand, wurde beschlossen, den Reichskanzler um Aus kunft über den in Aussicht genommenen Gesetz entwurf belr. die Unterwerfung des Reichs- fiskus unter das Steuerrecht der Gemeinden zu ersuchen. Ferner sprach sich die Konferenz gegen die Übernahme der Talon steuer durch die Städte aus und beschloß, beim Bundesrat und beim Reichstag vorstellig zu werden, damit die Städte von dieser neuen Be lastung befreit werden. * Für die stets wachsende Entwickelung unsres ost asiatischen Handels spricht eS, daß die Hamburg—Amerika-Linie, nachdem sie seit Jahren bereits Dampfer ihrer ost asiatischen Linie bei Bedarf in Tsingtau hatte anlaufen lasten, nunmehr in anbetracht der wachsenden Bedeutung Tsingtaus als Handels platz beschlossen hat, den Hafen in den regel mäßigen Fahrplan ihrer ostasiatischen Linie auf- zunehmen und zunächst einmal monatlich anzu- lausen. "Kürzlich find im Südosten Kame runs 8000 Eingeborene von französischem Gebiet über den Kadeifluß auf deutsches Gebiet übergetreten und haben sich dort medergelaffen. Der Grund dazu war das allzu scharfe Vor gehen der französischen Behörden bei der Ein treibung der Steuern; als die Leute die Zahlung verweigerten, wurden ihre Dörfer und Felder verwüstet. Auf deutschem Gebiet kann man sie wohl brauchen, da es nicht dicht be wohnt ist. Sie finden ein gutes Auskommen beim Einsammeln von Kautschuk. In Französisch- Kongo beträgt die Kopfsteuer fünf Frank, kann jedoch durch Beschluß des Generalgouverneurs bis zu einem Frank herabgesetzt werden. Schweiz. "Der neue deutsch-schweizerische Niederlassungs-Vertrag ist nunmehr unterzeichnet worden. DanZch werden die zu ständigen deutschen Behörden für Deutsche, die sich m der Schweiz niederlaff-.n wollen, einen Marineminister eine Vorlage für den Neuzeit- slichen Ausbau der Marine unterbreitet und hierfür ein Kredit von 18 Mill. Pfund, verteilt auf acht Jahre, gefordert werden. Ämsrika "Allem Anschein nach sind die Revo lutionäre in Nikaragua siegreich ge wesen. Sie haben die NegierungSdampser „Managua" und „Norma" in die Luft ge sprengt und einen Teil der Stadt Greytown f niedergebranut. Wenn auch diese Stadt später von den Regierungstrupven wieder einge nommen wurde, so ist Vie Lage der letzteren doch ziemlich hoffnungslos. Ästen. * Ein bezeichnendes Licht auf die Lage in Indien wirft ein B o m b e n a t t e n t a t, das in Ahmadebad gegen dm Vizekönig von Indien, Earl Minto, verübt wurde. Glücklicher weise blieb der Vizelöuig unverletzt. stürzte ein Kran zusammen; an an^rrn kmn wurden Dächer abasdeckt, Zäune umpewerscr, kostbare Spiegelscheiben zertrümmern Nach km Meldungen aus den verschiedenen HilfrstmioM sind etwa 30 Personen mehr oder minder schor: verletzt worden. Aber nicht nur ein nach wel» Tausenden zu beziffernder Material schade., ist zu verzeichnen, auch Menschenleben sind zu be klagen. Ein Schiffer ertrank 'im Tegeler Lee und in Lichtenberg brach der NuSstchisturm KS Etablissements „Seeterassen" zusammen. In verschiedenen Gegenden Berlins kam es zu Verkehrsstörungen, die teilweise stundenlang währten und nur mit großer Anstrengung be hoben werden konnten. Aber nicht nur iu Verlin und seiner Umgebung hat der Sturm mannigfachen Schaden angerichtet; aus dem ganzen Reiche werden Hiobsbotschaften ge- meldet; ja darüber hinaus aus Holland und Dänemark, wo das Unwetter teilweise noch «u schweren Schneewehen auftrat. Auch auf der Nordsee haben sich schwere Unglückssälle ereignen " s s— Von j>lab und fern. s Kaiserliche Uniformen aus deutsche« Kolontalwolltnch. Für die Versuche m" Kolonialwolle zur Herstellung von Tuchen liegt jetzt ein abschließendes Urteil vor. Die'Mi' schafzucht wird in Deutsch-Südwestafrika erst feil einigen Jahren betrieben. Es wurden dw« deutsche Schafe nach dorthin ausgesührt. Tie gewonnene Wolle ist jetzt von verschiedenen deutschen Tuchfabriken geprüft und verarbeitet worden, wobei sich ergab, daß die Tuche vvii ganz vorzüglicher Qualität sind, daß sich Dentis Süowestafrika daher gut zur Wollschcuzulb! eignet. Auch dem Kaiser wurde'hierüber BeuG erstattet und ihm derartige Kolomalwolluäe zur Begutachtung vorgelegt. Das Ergebnis war, daß der Kaiser den Auftrag gab, ans diesem Tuche für ihn- mehrere Uniformen arM fertigen. Da das Tuch in einer iächsvM Fabrik hergestellt wurde, so bestimmte er, da; auch bie Uniformen deS Sächsischen Manen- Regiments Nr. 21 in Chemnitz auS solchem Kolonialtuch zu arbeiten sind. Die KweÄ wendet diesem Erzeugnis ebenfalls ihr Interesse zu; sie hat angeordnet, daß aus dem deutschen Kolonialwolltuch für sie und für die PrmzeW Luise Viktoria mehrere Winterkostüme E' fertigen sind. Die neuen 2.1 - Pfennig - Stücke. D>» neuesten deutschen Münzen, die 25-Pfennig' Stücke, werden in diesen Tagen allmählich ni den Verkehr gesetzt, nachdem die zuständigen Instanzen die Probestücke geprüft und genehmig! haben. Die neue Münze besteht ans saft rem«"' unlegierten Nickel. Ihr Durchmesser ist 'ft Millimeter größer als der Durchmesser 10-Pfennig-SIückes. Das Gewicht beider Mn? sorten ist fast das gleiche. Das neue GMna trägt aus der Schauseite zwei gekreuzte und die Zahl 25, auf der Rückseite den ReM' adler. Anfgeschobens Ausweisung. Dem mg" des Mülhausener Wirtshausskandals auS Reichslanden ausgewiesenen Schweizer BüOü der beim Minge» der deutschen Naiiouwbym" gepfiffen und gezischt hatte, ist es auf VormM- lung des schweizerischen Gesandten in Bellm an den er sich beschwerdeführend gewandt M von der Regierung erlaubt worden, bis M 20. November zur Erledigung seiner Prive''' angelegenheiten im Lande zu bleiben. Drei Personen vom Eise»bahcMt überfahren. Auf der Bahnstrecke Rudzini^ Gleump wurden drei zur Arbeit gehe»«» Männer, die den Bahndamm ats Weg v" nutzten, vom Personenzug überfahren getütet. A Cmwifrte fLäen. 16 f Nonian oon Johannes Emmer. »ormsung.! Graf Ferval bot Gabriele den Arm/ doch sie dankte. „Sie werden entschuldigen, Herr Graft wenn ich Herrn Cromer den Vorzug gebe, er hat ein Anrecht auf eine kleine Entschädigung, da er sonst leer ausging!" . „O nicht doch, dieser harzduftende Zweig ist für mich kostbarer als iedes andre Geschenk," warf Cromer ein. Der Gras trat mit einer Ver neigung zurück, sah aber mit einem nicht sehr freundlichen Blicke dem Paare nach, das dem Speisezimmer Zuschnitt. Fian tipvte ihm auf die Schulter: „Kometen verdunkeln selbst den schönsten Fix stern; man muß sich daS gefallen lassen, Herr Graft" „Dafür bleibt der Fixstern auf seinem Platze, wenn der Komet längst verschwunden und ver gessen ist." „Vorausgesetzt, daß der Fixstern echt ist und nicht etwa als Sternschnuppe in einen Sumvf fällt." Bei dem Mahle herrschte eine lebhafte Stimmung; daß im Hause des Justizrates die Tafel stets gut besetzt fei und nur erlesene Marken Weines auf dieselbe kamen, war stadt bekannt und ebenso, daß der Justizrat auch dafür zu sorgen wußte, daß der Gesellschaft an regende und heitere Elemente nicht fehlten. Zwar an den Christabenden war die Auswahl der Gäste schwieriger, da man sich aus solche Herren beschränken mußte, die selbst keine Familie oder sonst sehr nahestehende Verwandte hatten, und äliliche Junggesellen find nicht durch weg und immer geistreich. Es war begreiflich, daß C romer einen großen Teil der Unterhaltung bestritt, da doch jeder der Anwesenden mehr oder minder Interesse den mannigfachen Mitteilungen entgegenbrachte, dis ihm Gabriele durch ihre Fragen entlockte. Cromer gehörte nicht zu jenen, die selbstgefällig mit ihren Erlebnissen prunken und allein das Wort haben wollen, er spann nicht lang und breit Erzählungen aus und verstand es, Be merkungen einzuflechten, die auch den andern Anlaß zu Rede und Gegenrede gaben. Außer Gabriele schien ihm die meiste Aufmerksamkeit der Reeder Litzuer zu schenken, der immer mit vorgebeugtem Kopfe zuhörte, wenn Cromer sprach, da er etwas schwerhörig war. „Muß ein Heidengeld losten, das Reisen! Was?" schrie er jetzt über den Tisch hinüber, „und trägt nichts ein!" „Es ist allerdings ein kostspieliges Ver gnügen." „Vergnügen? Danke bestens für solches Vergnügen. Habe noch genug an den paar Fahrten, dis ich in der Jugend machen mußte, und die Erholungsreisen bringen mehr herunter als die Arbeit." „Man kann aber dabei wenigstens nach Herzenslust Skat spielen," bemerkte Fian und allgemeines Gelächter solgte, in das Litzner selbst einstimmte. „Na nu, auf die Reisekosten kommt man doch nicht. WaS haben Sie denn eigentlich von Ihren Wettfahrten, Herr Cromer?" „Erinnerungen und einen Gewinn an Kennt nissen." „Hübsch teuer bezahlt, he?" „Allerdings, es hat mich mein Vermögen — das freilich nicht übermäßig groß war — ge kostet. Meine Afrikareise hätte ich auch kaum unternehmen können, wenn nicht den größten Teil der Kosten ein englisches Handlungshaus bestritten hätte, das Aufschluß über die Haudels- verhältnisss in jenen Gebieten wünschte." „Die smarten Engländer! Schlaue Kerle, spüren überall in der Welt umher! DaS muß übrigens einmal anders werden," brummte Litzner. Jetzt ließ fich die scharfe Summe des Grafen Fervall vernehmen, der bisher lehr wenig gesprochen hatte: „Da werden Sie mm wohl das Reisen ausgeüen und sich eine Stellung suchen müssen," sagte er zu Cromer. „Wenn schon nicht ersteres, doch letztes ge wiß. Halb und halb bin ich schon gebunden, das erwähnte englische Haus machte mir An träge, indessen sind die Unterhandlungen noch nicht abgeschlossen." „Es mutz ein unangenehmes Gefühl sein, wenn man seine Unabhängigkeit aufgsben und Diensts nehmen mutz, nachdem man so lange ! dir Nolle eines Kavaliers gespielt Haft der nur für sein Vergnügen lebt," bemerkte Fervall. „Sie irren, Herr Graf; erstens lag mir eine solche Rolle vollkommen fern, und zweitens sehe ich nicht ein, weshalb es unangenehm sein soll, wenn man arbeiten will." „Bravo" rief Litzner laut dazwischen. „Ich habe Erfahrungen und Kenntnisse ge ¬ sammelt," fuhr Cromer fort, „die ich in diesc» oder jener Weise verwerten kann, und vaw> erblicke ich nichts Erniedrigendes." „Kamen Sie auch hierher in der MM eine Stellung zu suchen?" fragte Litzner. „Nein; meine Reise nach Hamburg bat!» einen andern Zweck, einen mehr romantisch»" als geschäftlichen. Ich habe einen Auftrag cM Zufuhren, den mir ein Sterbender gaa, jener Tapferen, die in jenem Fieberlande '»» die Wissenschaft leiden und fallen." , „Ein Deut'cher? Einer ihrer Freunde? fragte man und in den Blicken Gabrieles lÄ eine Aufforderung zum Erzählen, der CroiR» nicht wisderstcheu konnte. . -„Es ist ein ganz einfaches Erlebnis, M nichts Abenteuerliches dabei." sagte er l- Gabriele, „indessen, da es Sie zu interessM' scheint, will ich Ihnen den Vorfall erzähle». Es war aui der Rückreise nach der an einem Marschtage, der mir und mein»" Suaheli-Lemen ganz ungewöhnliche StravE» gebracht hatte. Wir hatten morgen? »"'ft Sumpf durchqueren müssen; einen undurckdrin<M scheinenden Wald riesiger Papyrusstauden, d>» armdick und doppelt mannshoch den schuM' grauen, zähen Schlamm bedeckten, dem wir oft mehr als knietief einsam»»- Die weißen Mickel dec Stauden schwanM hoch über uns und wir selbst stampften das Dickicht, froh, wenn wir eins Strecke eine von Flußpferden gebrochene Lichtung nutzen konnten; manchmal aufgeschrech dcM das Schnauben und Grunzen eines' wMft Dickhäuters, oder von dem durchdringend»" X Da bat das ss über die gegenwärti Kol. Vren 100 000 st gefasten, der Stadt gespielt. ' die das dieser Gel Mehreren »große Lc x De denk. D Gesetzes a dieser Tao bei Toni sickert, der liche Schl- abends o! daß es vo Machtmersi Mußte Dödli kates. D> bausen in Heinke, di M Ruhe aus vergn Stockwerk sofort tot. x De bat trotz d erhöhter 5 werd sn kck gesamte G hacke und reichen T keinem Ep bedungen Kriminattu Meuere Si »ahme, da gerafft w gewinnt in X Wi wurzelt, Ci nein in awässigen Che berei kam zu ih klagte. G ihm dei: 8 sterben so Hausgarts! sächlich sta und verg Garten, i Mar, sah t Und bracht Uin eine» der behörd die Sache Ein ii Churchill Winston Bristol ein verschieden er lebhaft lehr gut 25 Jabreu sein Gesich Merftaml'ei Eebeimpol Wand der steckte sie i in die vc Mieder Le Hierin. Polizei zr gleitet von die ihm nc Sie verdie englischen der Polize Angabe ih A-am 1 fischen Dodd nab -lhoschusger bündiger i «eilen Nan bäumen bc die Baums Darben sä «öden, der Mvorleuckt Väume mit kleinen Fei Mit purpm Cs schein jubilierende darüber im M der Fer «och wir barten Bod Mn, gelb iührer hatl> hud vor ! äug hoch i berrielcn, h Angst. E «oalab n HlungrneS W vrrscha nch abhoo. bvoen, mir doch ersehn dir lagern. Nicht w dir den Pi band da, u dis dem ! Cun päer!
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