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Ottendorfer Zeitung : 10.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190911100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091110
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-10
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 10.11.1909
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Er Fräulein ) reden.* , Fra« in Berta r alatten, das üb« ners, und »eraeblich mich be« mgenebm i zu ihm >on mir. n. „Der licht ge ¬ lte Nczte Von IVak unä fern. X Revolver-Attentat beim Nekruten- 'rerzieren. Als vor der Kaserne in Blanken burg a. Harz eine Abteilung Rekruten exerzierte, Kurde plötzlich auf den diensttuenden Sergeanten >>n scharfer Revolverschuß abgegeben; die Kugel dicht am Kopfe des Sergeanten vorüber, uer Täter ergriff sofort die Flucht, er wurde A verfolgt und bald darauf am Schnappel- «ge in einem Gebüsch versteckt ausgefunden, «s ist ein Arbeiter namens Otto Weise. Man Wm ihm den mit noch vier Patronen ge- irdenen Revolver ab und brachte den Attentäter Wächst in das Militärarrestlokal, von wo aus Mer seine Einlieferung in das Amtsgerichts- sMngnis erfolgte. Weise dürfte die Tat in Mm Anfalle von Geistesstörung verübt haben, n ist verheiratet und Vater mehrerer Kinder. Tchon einige Zeit vor dem Attentat war er in m Nähe des Gebirgshotels beobachtet worden, du er durch sein sonderbares Benehmen auffiel, "ei seiner Vernehmung vermochte er einen Wattigen Grund für das Attentat nicht an- sugeben. Aufregende Jagd hinter Einbrechern. M Banditen, die einen Einbruch in die Mische Sparkasse in Stanislau (Galizien) ^suchten, wurden von der Wache überrascht M hielten sich die Verfolger mit Revolver- Men vom Leibe. Die wilde Jagd ging dem Ahnhof zu, und es gelang den Räubern tat- Wch, den Lemberger Schnellzug so zu er- "ichen, daß sie der Wache spurlos entschwanden. As Mauerwerk zwischen dem Keller und dem Menraum der Sparkasse war bereits teilweise Mchbrochen. Gesuchter Alkoholvergifter. Die könig- Ue Oberhauptmannschaft Budapest ersucht um Mitnahme des Kaufmanns Stephan Szobo, M er dem von ihm vertriebenen Branntwein, Mr und Wein Methylalkohol beigemischt hat M hierdurch verschuldete, daß an dem Genuß M verfälschten Spirituosen 59 Menschen starben N 52 lebensgefährlich erkrankten. Szobo ist 12 Jahre alt. Der Erfinder der Junggesellenstsuer gestorben. Der Eisenbahningenieur Piot, in >rankreich eine allgemein bekannte Persönlichkeit, P. für die Junggesellen steuer wirkte, ist in Mnt-Mandö im 81. Lebensjahre gestorben. Ar Hingeschiedene hatte in Worten und Driften unermüdlich darauf hingearbeitet, daß Mat, Körperschaften und Private dem Be- Merungsrückgang des Landes durch gesetzliche, Athenische und moralische Mittel entgegenwirken 'Men. Besonders lag ihm daran, Familien- Ar materiell durch Steuernachlaß zu entlasten. I befürwortete auch die Prämiierung der Wer und die staatliche Unterstützung kinder- Mer Familien. ?L Wie man das „große Los" ver- At. Fräulein Cirou, ein einfaches Menschen- M aus der Normandie, aus Brehal, besaß eine Wgation der Stadt Paris, die vor längerer Mi mit einem Haupttreffer von 100 000 Frank Mgen wurde. Die ganze Gegend der glück ten Gewinnerin wußte aus Fraulein Cirous Mnem Munde von diesem großen Glück, es Men sich Freier ein, um des Glücks teilhaftig werden. Aber Fräulein Cirou blieb stand- A bis eines Tages ein „Professor" erschien, M ihr den guten Rat erteilte, sie solle mit tem Reichtum an die Bank gehen, um dort spekulieren. Dadurch werde sie in ganz ^Ser Zeit Millionärin werden. Dies war ganz h Wille der glücklichen Gewinnerin, die denn M den ganzen Betrag auf Anraten des Msessors" an die Adresse des Bankhauses Miam Goldchaux nach Paris sandte, damit As fgr w „guten Papieren" spekuliere. M Anfang ging alles nach berühmten Mustern Fräulein Cirou erhielt ständig die besten Mrichten, bis diese ganz plötzlich ausblieben. M fie an Ort und Stelle nachforschte, erfuhr ?' daß ihr „Bankhaus" eingegangen war. Die A eingeleitete Klage brachte ihr natürlich das A nicht wieder. Der vernommene „Bankier" Ate nichts weiter aussagen, als daß er nach Mem Wissen spekuliert und alles verloren M. Ptan behielt ihn natürlich in Haft. Unfall an Bord eines englischen Panzerschiffes. Auf dem Panzer „Formi dable" stürzte beim Kohlenverladen ein schwerer Korb in den Kohlenbunker, wodurch sechs Arbeiter schwer verletzt wurden. Erdsturz auf einer Bergbahn. Auf der Bahnstrecke Valdagno—Recoaro im Italienischen unweit der Tiroler Grenze erfolgte dicht vor dem Abendzug ein Bergsturz. Der Zug konnte noch rechtzeitig angehalten werden. Die Passa giere stürzten in entsetzlichem Schrecken aus den Wagen und weigerten sich, sie wieder zu besteigen. Folgenschwerer Hauseinsturz, In Edolo bei Brescia (Italien) stürzte ein im Bau befindliches Haus ein und begrub sämtliche unternahm um 11V- Uhr eine Geschwindigkeits fahrt, legte 10 Kilometer zweimal in 18 bezw. 21 Minuten zurück und landete 1 Uhr 30 Min. glatt vor der Halle. „P. III" fuhr in Höhen bis zu etwa 500 Meter. Bei der Abfahrt von Bickendorf nach Leichlingen stieß „P. I1l" an eine Dachsparre der in unmittelöarer Nähe der Halle gelegenen Kamine an, ohne jedoch Schaden er litten oder angerichtet zu haben. „M. 11" stieg um 12 Uhr zu einer Höhenfahrt auf, und zwar unter Führung des Majors Groß, umfuhr in etwa 1300 Metern Höhe in weitem Umkreis die Stadt Köln und landete nach etwa fünfstündiger Fahrt um 5V- Uhr. Um 2 Uhr unternahm „P. I" ebenfalls eine Höhenfahrt unter Führung des Hauptmanns v. Kehler, machte über Köln Vas schnellste äeutlche Linienschiff „Kassau". dabei beschäftigten Arbeiter. Sechs Arbeiter sind tot, zehn verwundet. Gin Kampf «m Theaterplätze. Als der sizilianische Schauspieler Grasso eines seiner Volksstücke im Theater in Catania (Sizilien) aufführen wollte, entstand in der Volksmenge, die zum Theater drängte, ein Kampf um die Plätze, der in eine allgemeine Dolchstecherei aus artete. Auf dem Kampfplatz blieben viele Ver wundete, von denen drei ins Hospital geschafft werden mußten. r»eer unä flotte. — Die Geschwindigkeit des Linienschiffes „Nassau" ist, wie verlautet, noch erheblich größer, als zuerst gemeldet wurde. Das 18 500 Tonnen-Schiff übertraf die kontraktlich ausbedungene Geschwindigkeit von 19 See meilen um 1,7 Seemeilen. MU einer bei der Probefahrt auf der gemessenen Meile bei Neukrug erreichten Geschwindigkeit von 20,7 Seemeilen ist „Nassau" das schnellste aller unsrer Linienschiffe. — Die Unterseeboote „H 3" und „U 4" find in Begleitung des Dock- und Hebeschiffes „Vulkan" von Kiel durch den Kaiser-Wilhelm- Kanal abgegangen, um von der Elbmündung aus eine llbungsfahrt um Jütland herum durch das Skager Rak und Kattegatt nach Kiel zurück auszuführen. Bereits vor zwei Jahren hatte „II 1" die 587 Seemeilen lange Strecke von Helgoland durch das Skager Rak und Kattegat nach Kiel in voller, ununterbrochener Fahrt mit eigener Motorkraft in einer Tour zurückgelegt, was damals mit Recht als ein Triumph des deutschen Schiffbaues auf dem Gebiete des Baues von Umerseebooten bezeichnet wurde, da bis dahin die größte Entfernung, die von einem (französischen) Unterseeboote mit eigener Kraft ohne Unterbrechung zurückgelegt worden, 300 Seemeilen betragen halte. ^uftsckiffakrt. — Der aus Leichlingen in Köln einge troffene „P. 111", der sich nun auch an den Vergleichsjahrten der Reichsluftschiffe beteiligt, eine Schleifenfahrt in etwa 1000 Meter Höhe und landete um 5 Uhr etwa 300 Meter von der Halle entfernt. „Z. II" beteiligte sich an den Höhenfahrten nicht, da die Motore einer genaueren Prüfung unterzogen wurden. Das Wetter war sichtig, der Wind aber zeitweise sehr böig, was namentlich das Jnnehalten einer gleichmäßigen Höhe bei der Schiffsführung un möglich machte. — Nene Bestimmungen für Ballonlandungen in Frankreich hat die französische Behörde nun mehr getroffen, nachdem ihr bisheriges Vor gehen, von fremden Luftschiffern in jedem Falle Einfuhrzoll für den Ballon zu erheben, große Mißstimmung hervorgerufen hat. Danach werden die in Frankreich landenden fremden Ballons gegen vorläufige Zahlung der bisher endgültig eingezogenen Zollgebühren die Be günstigung der zeitweiligen Zulassung genießen. Die Zahlung der Abgaben bei der Landung wird durch Quittung bestätigt, deren Vorweisung im Grenzzollbureau bei Heimbeförderung der Ballonhülle genügt, um die Rückerstattung des bezahlten Zolles zu erlangen. — Neue Flugweltrekords der Dauer und der Entfernung hat Henri Farman geschaffen, der auf dem Lagerfelde von Chalons (Frankreich) mit seinem Zweidecker 232 Kilometer in vier Stunden 17 Minuten zurücklezte. GericktskaUe. W Breslau. Das Kammergericht fällte eine wichtige Entscheidung über die Verpflich tung der Straßenreinigung. Der Hausver walter M. aus Breslau war auf Grund einer Polizeiverordnung vom 23. März 1891 in Strafe genommen worden, weil er den Bürger steig vor dem von ihm verwalteten Hausgrund stück in der Schillerstraße nicht ordnungsmäßig von Schnee gereinigt habe. Während das Schöffengericht M. verurteilte, sprach ihn die Strafkammer frei. Diese Entscheidung focht die Staatsanwaltschaft durch Revision beim Kammergericht an, das indessen die Revision als unbegründet zurückwies und u. a. aus führte, an sich liege die Pflicht zur Straßen- reinigung den Gemeinden ob; die Reinigungs- Pflicht könne den Anliegern nicht durch Polizei verordnung auferlegt werden, durch Polizei verordnung dürfe nur eine bereits durch Gesetz, Ortsstatut oder Brauch auferlegte Reinigung?- Pflicht geregelt und deren Nichterfüllung unter Strafe gestellt werden. Die Polizeiverordnung vom 23. März 1891 finde an und für sich ihre Grundlage in dem Reglement Friedrichs des Großen vom 26. Mai 1744. Dieses Regle ment gelte aber nur für die alte Festung nicht, aber für Gebietsteile, die erst 1868 in Breslau eingemeindet worden seien. Da das Gebiet, wo die Schillerstraße angelegt sei, noch nicht 1744 zur Stadt Breslau gehörte, könne eine Verurteilung des Angeklagten wegen unter lassener Reinigung des Bürgersteiges in der fraglichen Straße nicht erfolgen. Hohensalza. Wegen Herausforderung zum Zweikampf stand ein Obertierarzt a. D. vor der Strafkammer. Mit ihm angeklagt war ein Leutnant d. L. wegen Kartelltragens. Der erste Angeklagte hatte durch den zweiten einen andem auf Pistolen fordern lassen. Das Duell fand indessen nicht statt, weil sich der Geforderte im Manöver mit Morphium vergiftete. Die An geklagten wurden zur Mindeststrafe von je einem Tag Festungshaft verurteilt, da der Fall nach Ansicht des Gerichts sehr milde liege und die Angeklagten von ihrem Standpunkt aus nicht anders hätten handeln können. Paris. In dem Prozeß gegen Frau Stein heil, die unter der Anklage steht, ihre Mutter und ihren Gatten ermordet zu Haden, hat sich am zweiten Verhandlungstage ein selt samer Zwischenfall ereignet. Ein junger Mensch von siebzehn Jahren, der sich Leföbre nannte, drängte sich während der Verhandlung bis zur Absperrungskette vor und übergab dem Wacht habenden einen Brief an den Präsidenten, worin er sich als Mörder der Frau Javy bezeichnete. Der Präsident ließ ihn in sein Zimmer führen, wo der Mann aussagte, er habe, von einem ins Ausland geflüchteten Polen angestiftet, an dem Verbrechen teilgenommen und selbst Frau Japy (die Mutter der Angeklagten) durch den Watte bausch erstickt. Die Triebfeder des Verbrechens sei Hoffnung auf reiche Beute gewesen; es seien Schmuck und etwa 7000 Frank entwendet worden. Der junge Mensch, der einen etwas verstörten Eindruck machte, wurde in Haft be halten und die Sitzung fortgesetzt. Das Gericht hält seine ganze Erzählung für erlogen. Botanische Stationen aus Mauritius. (Nachdruck verboten.) Östlich von Madagaskar liegt im Indischen Ozean die Inselgruppe der Mascarenen, die sich durch besonders reiche tropische Vegetation auszeichnet. Von den beiden Hauptinseln, Röunion und Mauritius, ist die erstere fran zösisch, die letztere englisch. Doch hat auch sie 95 Jahre lang, von 1715 bis 1810, zu Frank reich gehört, und hieß damals, wie auch noch jetzt bei den Franzosen, JSle de France. Mauritius besitzt drei ausgedehnte, in ver schiedener Höhe liegende botanische Stationen, die für die Wissenschaft besonders wichtig sind, da fie nicht allein Akklimatisationspunkte für eine große Anzahl von Pflanzen bilden, sondern auch Baumschulen für besonders wertvolle Wald bäume enthalten. Der königliche Botanische Garten zu Pamplemousses bildet die be deutendste der drei Stationen. Er hat ein System freien Austausches von Pflanzen mit andem botanischen Gärten eingerichtet, und ver dankt demselben manche Erwerbung von hohem Werte. Im Rechnungsjahre 1908 wurden, wie ,Morning Post' angibl, nicht weniger als 323 470 Pflanzen versandt. Die zweite Station die Curepipe-Baumschule liegt in einer Meeres höhe von 540 Metern und bedeckt einen Flächenraum 23 Hektar, der hauptsächlich mit Waldbaumschuten bestanden ist. Die wert vollsten Bäume, die andre botanische Gärten mit Samen versorgen, besitzt der Röduit-Garten, die dritte Stauon. Hier gibt es prachtvolle alte Exemplare von Eukalyptus, Sandelbäumen, Kampferlorbeer und andern kostbaren Bäumen. Auch eine Gärmer-Lehranstalt steht mit der Station in Verbindung. OM. — - — »Ist er schon alt?" » »Ich schätze sein Alter auf etwa 70 Jahre; Maries weiß ich nickt." > Das Mädchen überlegte ein wenia, dann Ue es entschlossen: „Gut ich gehe mit Sie nahm aus dem Spinde Mantel, Hut M Muff und war in wenigen Minuten zum Wehen fertig. »Wird den Herrn Baron aber das Sprechen A zu sehr anstrengend" bemerktefie auf dem We zu dem Diener. § »Seine Natur ist sebr krästig; und nur, wenn ? Anfall ihn gepackt hat, ist er längere Zeit ""ach ganz ohnmächtia." v Aach etwa einer Viertelstunde hatten beide M Haus erreicht, das der Freiherr bewobnte; ."großes altes Gebäude, in dem edlen Stile M dem Anfang des 18. Jahrhunderts ausgefübrt, Z die stolzen massiven Formen mittelalterlicher Zadtburgen mit heiterer lichterfüllter W'ite der Amlichkeiten glücklich zu vornehmen Pracht« Milden vereinigte. Ein reicker Handelsherr hatte M italienischen Meistern den Bau ausführen An; sein Geschlecht war aber längst er- Aen und das Haus war ms einem Besitz in M andern übergegangen, bis es vor zwei jAzehnten der Freiherr von Galtür angekauft "ite. Der Diener geleitete das Mädchen über die Ae Freitreppe hinauf in das erste Stock- Mb bat sie, in einem Vorsaal ein wenig zu Aen, yamit er den Baron verständigen MM, und Berta hatte einige Mimten Zeit, in ihre seltsame Lage hineinzufinden. Me mißtrauischen Befürchtungen, die fie gestern gehegt hatte, waren verschwunden; so be drückend auch die feierliche Stille sein mochte, d'e in dem ganzen Hause berrsckte. Dafür ab-w wirkte jetzt die Spannung, was sie er fahren solle, aufregend und machte ihr Herz rascher Pocken. „Der Herr Baron läßt das gnädige Fräu lein bitten, einzutreten," meldete der Diener mit gedämpfter Stimme. „Wollen Sie nicht den Mantel ableaen, e? ist etwas warm in dem Zimmer des Herrn," setzte er dann noch hinzu. Er Haff ihr den Mantel ablegen, dann folgte fie ihm durch ein paar leere Gemäcker, bis er eine Portiere zurückschlug und mit einer Handbewegung sie einlnd, voraus einzutreten. Unwillkürlich blieb sie nach dem ersten Sckritt steben; das Gemach war ungemein geräumig und hoch, so daß man bei dem herrsckenden Halbdunkel kmm die D^cke erblicken konnte. Die Wände waren dunkel vertäfelt, in der einen Ecke stand ein riesiger Ofen; an der Längswand ein altertümliches breites Bett mit Gardinen, daneben ein kleines Tischchen, mebr in der Mitte des Zimmers ein großer Tilch, aus dem eine Lampe sich befand, deren Licht durch Milchglas und einen dichten grünen Schirm stark gedämpft war. Neben diesem Tisch saß oder lag vielmehr in einem weiten Rollstuhl eine Gestalt, durch Kissen unterstützt und in Decken eingehüllt. Eine schwüle Lust, mit einem scharfen fremdartigen Wohlgeruch geschwängert, erfüllte den Raum; in dem dämmernden Lichte hasten alle Gegenstände schwankende, schattenhafte Umrisse, dazu war es beängstigend still. „Treten Sie näher, — hierher bitte!" Die Stimme klang scharf und schrill. Zögernd schritt das Mädchen dem Roll stuhle zu. während der Diener neben ibr her glitt und eilfertig einen Stuhl herbeischob. „Bedürfen der gnädige Herr noch meiner?" fragte er leise. „Nein, bleibe im zweiten Zimmer, die Wärterin habe ick schon sortgesandt. Leiste der Barmherzigen Schwester Gesellschaft." Lang sam, stoßweise kam es von den Lippen des Mannes. Fräulein Berta hatte, so weit es das Halb dunkel gestattete, den Freiherrn gemustert. Er mußte, als er noch gesund war. groß und stark gewesen sein, fetzt war die Gestalt gekrümmt und gebrochen; und das Gelickt zeigte nur zu deutlich die Svnren eines tödlichen Leidens, die Knochen traten hervor, die Haut war fahl und grau, die Livpen farblos und standen halb offen, die Augen lagen tief in den Höhlen. „Rücken Sie näher heran; ich kann nicht lange laut sprechen, und dann soll auch niemand hören, was ich Ihnen zu sagen habe." Er führte ein Tuck, das mit einer Essenz getränkt war, an die Lippen. „Ich habe Sie mit Un geduld erwartet," fuhr er fort. „Wollten Sie nicht kommen?" „Ich wußte mir Ihre Aufforderung, Herr Baron, nicht zu erklären, und daß ich es gestehe, ich hielt die Sache für einen schlechten Scherz." „Scherz? Wenn man so weit ist, wie ick, scherzt man nicht mebr." „Verzeihung, Herr Baron, aber Ihr Name war mir so fremd —" „Wirklich? Sw hatten meinen Namen nie gehört? Sprach Ihr Vater niemals von den Galtürs?" „Niemals!" „Sie wissen also nicht, daß Sie mit mir verwandt sind?" „Ich mit Ihnen verwandt? Wie wäre das möglich!" Mehr noch als die Worte selbst, mußte das Helle Erstaunen, das in Miene und Tonfall sich kundgab, ibn überzeugen, daß sie die Wahrheit sprach. Dies schien ihn aber nicht minder zu überrascken und aufzuregsn. „Man sprach in Ihrer Famille allo nicht einmal den Namen der — verfluchten Galltürs aus?" er hatte sich aufzurichten gesucht, sank aber wieder in die Kissen zurück; ein leises Stöhnen ging voraus, ehe er sagte: „Ja, ja, fie hatten recht." „Die Verwandtschaft muß aber wohl eins entfernte sein," bemerkte Berta, als der Frei herr schwiea. „Ihre Großmutter war die ältere Schwester meines Vaters, ich ihr Neffe. — Ich sehe schon, ick muß weit ausholen, damit Sie alles verstehen." „Ich fürchte nur, daß das Sprechen Sie zu sehr anstrengen wird." „Was liegt daran, es ist das letzte, was ich hier auf dieser Welt noch zu tun habe." ss ir (Foryetzung lolgt.»
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