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Ottendorfer Zeitung : 29.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190910290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091029
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-29
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.10.1909
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Der in Italien. G Die lange angekündiqte und endlich so geheim gehauene Reist des Zaren Nikolaus nach Italien ist Wirklichkeit geworden. Kaiser Niko laus ist am 23. d. mit dem König Viktor Emanuel in Raceonigi, der Sommerrendenz des italienischen Königs, zusammengetroffen. Bis -um 25. d. war der Zar Gast auf italienischem Boden. In Italien hat sich während der Reise des Russenherrschers ein bemerkenswerter Umschwung der Stimmung vollzogen. Solange man nämlich glaubte, es handle sich um einen blossen Höflichkeitsbesuch, schien man in weiten Kreisen offenbar nicht sehr begeistert. Das wurde mit einem Male anders, als italienische, insbesondere dem Minister des Auswärtigen nahestehende Blätter verkündeten, der Zarenbesuch bedeute den Anfang eines italienisch-russischen Zusammengehens in der Balkanpolitik. Das war ein Zauberwort, denn es richtet seinen geheimen Stachel gegen Österreich. Und darüber kann ja auch kein Lob des Drei bundes hinwegtäuschen, daß sich Italien immer von dem Bundesgenossen in seinen Balkan interessen bedroht sieht. Die Befestigungs anlagen auf der italienisch-österreichischen Mark scheide reden eine allzu deutliche Sprache. Die bosnische Krise hat auch dem Wohlwollendsten in Italien gezeigt, daß die Lebensinteressen des eigenen Staates jeder Regierung über die eines andern, auch wenn er Bundesgenosse ist, gehen müssen. In Italien also war der Boden für den Zarn insofern geebnet. Aber auch Rußland hatte erfahren müssen, daß (nach Bismarcks Wort) Verträge nur solange Gültigkeit haben, als die Voraussetzungen bestehen, unter denen sie geschlossen wurden. Darum musste die Zarenreise, die Nikolaus nicht leichten Herzens antrat (die ungewöhnlichen Sicherheitsmaßregeln sprechen dafür) unter allen Umständen ins Werk gesetzt werden. Die Ereignisse in Raceonigi haben den beiderseitigen Politikern recht gegeben. Zwar hat man keine amtlichen Nachrichten über das Ergebnis der Zusammenkunft, aber die Nachrichten und Betrachtungen der Presse lassen einen Einblick in die Bedeutung des Tages tun, da der Zar auf italienischem Boden mit Viktor Emanuel in dreistündigem Geipräch weilte. Auch der russische Minister des Äußern, Iswolski, der in der bosnischen Krise eine diplomatische Niederlage erlitt, hat mit seinem italienischen Kollegen eine zweistündige Be sprechung gehabt, in der alle Fragen, die beide Länder interessieren, eingehend besprochen wurden. Das gutunterrichtete, von amtlicher Stelle bediente ,Giornale d'Jtalia' teilt darüber mit: „Die Grundlage der Herrscher- und Minister gespräche war die folgende: Italien wünscht: Aufrechterhaltung des Dreibundes und Ergänzung des Dreibundes durch besondere Abmachungen, die nicht zu dem Bundesvertrag in Widerlpruch stehen. — Rußland fordert: Anerkennung des Rechtes des Zaren, die slawi schen Interessen im Orient zu schützen. Ruß land wolle sich in friedlicher Weise der Orient- Politik energisch annehmen. Die bosnische Frage habe bewiesen, daß es Österreich nicht trauen dürfe. Italien habe gleiche Interessen auf dem Balkan, daher sei die Verständigung mit Italien notwendig. Der erste Schritt hier zu sei der Besuch des Zaren, das übrige werde sich finden." Die ,Stampa' schreibt: „Österreich be reitet den Marsch nach Saloniki vor (d. h. es will weite Gebiete der Türkei be setzen). Nur ein Zusammenhalten Rußlands mit Italien könne verhindern, daß die Adria ein österreichisches Meer werde. In drei Jahren laufe der Dreibundvertrag ab, und es sei nötig, daß Italien dafür vorbereitet sei. Italien sei nicht gegen den Dreibund, es wolle ihn auch erneuern, aber es wolle dies nicht in sklavischer Abhängigkeit tun, sondern als gleichberechtigt. Der Dreibund könne, wie er sei, nicht erneuert > O Entwirrte fääen. 7) Roman von Johannes Emmer. -^ortsehungU Berta seufzte wieder auf, gab aber keine Ant wort. Nach einer Weile hob sie wieder an: „Wir find jetzt auf einem Schiffe?" „Ja, und auf der Fahrt nach der englischen Küste." Eine neue unbestimmte Furcht schien sie zu befallen. „Was soll mit mir geschehen?" . „Sie sollen in Rube und Sicherheit leben, fern von jenen, die übles gegen Sie sinnen." „Sie willen —" „Ich weiß nicht so viel wie der Schatten eines Hauches von dem, was Ihr Geheimnis sein maa. Ich will auch nicht fragen, warum man Sie verfolgte und töten wollte; so lange Sie lelbfi nicht mir Ihre Geschichte mitzuteilen wünschen, wird niemand von uns nach der selben forschen. Eine Frage aber muß ick mir doch aefiatten: Besitzen Sie noch Eltern?" „Nein, sie find beide tot." „lind Verwandte, ich meine ganz nahe stehende?" „Einen Bruder, der lebt aber ferne in Afrika " Fellhorn nickte sehr besriediat, von dieser Auskunft, die so ganz zu seinen Plänen stimmte. „Es ist allo niemand da, der ein unbedingtes Recht darauf hätte, daß Sie zu ihm zurück kehren k" Sie »öaerte etwas, ehe sie sagte: „Jetzt nicht mehr." „Gut. Dann gestatte ich mir, Ihnen einen werden. Die Verhältnisse, unter denen Italien dem Dreibund beigetreten sei, hätten sich tdtal geändert, Frankreich sei für Italien keine Dro hung mehr. Das Gleichgewicht im Mittelmeer bliebe endgültig so, wie es sei, und Italien be absichtigte nicht, es zu ändern. Außerdem wäre Italien dem Dreibund ohne ausdrückliche Zu stimmung Englands nicht beigetreten, und würde ohne diese, die heute sicher fehlen würde, ihn nicht erneuern. Italien müsse an seine moralische Würde denken. Hierfür habe der Dreibund, in den nach Bismarcks Wort Italien nur ausgenommen war, um Öster reich eine Unbequemlichkeit zu nehmen, nie ge sorgt. Heute hätten Deutschland und Österreich Bestrebungen, die Italien nicht mitmachen könne. Deutschland stehe im Gegensatz zu England, Österreich breite seinen Einfluß auf dem Balkan immer weiter aus. Sollten die beiden Bundes genossen in diesen Plänen beharren? In einigen Jahren, nach Ablauf des Vertrages, könne es auch geschehen, daß Italien und die beiden andern Dreibundmächte es für notwendig halten, sich wieder aneinanderzuschließen, mit gleichem Nutzen für alle. Das werde aber ein neuer Vertrag sein, denn der gegenwärtige Dreibund habe seine Seele ausgehaucht. Italien müsse seine Zukunft schützen, deswegen betrachte man die Zusammenkunft von Raceonigi mit Jubel." In ähnlichem Sinne, klingt die ganze Presse Italiens und Rußlands (mit Ausnahme der sozialistischen Blätter). Daß es dabei einige Zeitungen nicht an der Versicherung fehlen lassen, Italien werde fest am Dreibund halten, kann gegenüber der Tatsache nichts bedeuten, daß überall der Zar als Feind des Dreibundes begrüßt wird. Das aber sagt genug. Deutsch land und Österreich aber werden aus diesen Tagen aufs neue das Bewußtsein schöpfen, daß sie aufeinander angewiesen sind. Wenn sie unverbrüchlich zusammenhalten, werden sie, wie in den Tagen der bosnischen Krise, wie in Algeciras, jedem Sturm Trotz bieten. Wenn sie den Frieden wollen, kann Europa keinen Krieg führen. Politische Kuncisekau. Deutschland. * Kai s e r W i lh e lm hat den chinesischen Gesandten am Berliner Hofe in längerer Audienz empfangen. Dieser Empfang ist in sofern bemerkenswert, als der Gesandte in ver hältnismäßig kurzer Zeit bereits zum dritten Male vor dem Monarchen erschien. Der Anlaß zu diesen öfteren Rücksprachen ist nicht bekannt. * Kaiser Wilhelm hat dem aus seinem Amte geschiedenen Staatssekretär des Reichs- justizamtes Dr. Nieder ding seine Büste in Marmor verliehen. — Der Präsident des Kammergerichts, Oberjustizrat Dr. Lis co, wurde vom Kaiser unter Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Titel „Exzellenz" zum Staatssekretär des Reichsjustizamts ernannt und mit der Stell vertretung des Reichskanzlers !m Bereiche des Reichsjustizamts beauftragt. * Der vor einigen Tagen von seiner Amerikareise zurückgekehrte Großadmiral v. Köst er erklärte in einer Unterredung, daß es ihm eine ganz besondere Freude gewesen sei, zu sehen, mit welcher Hochachtung und Freund- ichkeit man den Vertretern des Deutschen Reiches iberall in Amerika entgegengekommen sei. Eine weitere große Freude habe es ihm bereitet, die Deutschamerikaner in ihrer neuen Hei mat kennen zu lernen. Er habe gefunden, daß ie die Liebe zu ihrer alten Heimat im Herzen >ehalten hätten und fortgesetzt pflegten. Die Fahrt der deutschen Kriegsschiffe nach Amerika werde gewiß dazu beigetragen haben, das Band zwischen Deutschland und Amerika noch enger zu knüpfen. * Nach einer halbamtlichen Erklärung sind alle Angaben über den W i e d e r z u s a m m e n - tritt des Reichstages verfrüht. Die Negierung legt zwar Wert darauf, den Reichs tag nicht zu spät einzuberufeu, doch ist noch nicht abzusehen, wann der Bundesrat die notwendigen Vorarbeiten erledigt haben wird. * Der Entwurf zu einem neuen Straf gesetzbuch ist nunmehr erschienen. Er behält die Dreiteilung der strafbaren Handlungen in Verbrechen, Vergehen und Übertretungen bei und hat auch einige Bestimmungen über den Straf vollzug ausgenommen. Die Strafmündigkeit ist vom zwölften auf das vollendete vierzehnte Lebensjahr verlegt. Ferner sieht der Entwurf eine Wiederherstellung der Ehre bestrafter Per sonen insofern vor, als bas Gericht nach einer gewissen Zeit die Löschung der Strafe im Strafregister anordnen kann. Auch kann das Gericht die aberkannten bürgerlichen Ehren rechte wieder zuerkennen. Für besonders leichte Dr. Nieberding, Staatssekretär des Neichs-Justizamtes, ist von seinem Posten zurückgetreten. Fälle der Vergehen bestimmt der Entwurf die Einführung eines allgemeinen Milderungsrechts des Gerichts. * Der in Kassel tagende Hauptausschuß zur Herbeiführung der staatlichen Pensions- und Hinterbliebenen-Versicherung für die Privatangestellten richtete, im Auftrage von 48 Privatangestellten - Vereinigungen mit 700 OM Mitgliedern an den Bundesrat die dringende Bitte, zugleich mit der Reichs versicherungsordnung auch eine Gesetzesvorlage über die staatliche Pensions- und Hinterbliebenen versicherung aller Privatangestellten dem Reichs tage zu unterbreiten. *Jm Fürstentum Lübeck gibt es an scheinend keine Finanzsorgen. Im Jahre 1909 wurden nur 75 Prozent der Einkommen - und Vermögens st euer erhoben und doch schloß dec Voranschlag mit einem Überschuß von 210000 Mk. ab. Infolgedessen ist vom Pro vinzialrat beschlossen worden, auch für 1910 nur 75 Prozent der Einkommen- und Vermögens steuer zu erheben. Osterreich-Ungar«. *Das österreichische Budget für 1910, das der Finanzminister dem Reichsrat vorlegen wird, schließt mit einem rechnungs mäßigen Fehlbeträge von vierzig Millionen Kronen ab. Das Budget steht aber in einer gewissen Verbindung mit einem noch geheim gehaltenen Finanzplan des Ministers, durch dessen Annahme dieser Fehlbetrag angeblich ver schwinden soll. Wenn die Erledigung des Finanzplanes durch Widerstand der Regierungs gegner verhindert werden sollte, will der Finanzmimster in den verschiedenen Ressorts Einschränkungen vornehmen, um den Fehlbetrag wieder einzubringen. Holland. * Das zur Festsetzung der Meeres- gr e n z e zwischen Schweden und Nor wegen eingesetzte Schiedsgericht im Haag hat jetzt sein Urteil gesprochen und den wegen seines bedeutenden Hummerfauges wich tigen Fischgrund Grisbadarne, der von Nor wegen beansprucht wurde, Schweden zugesprochen. Ein kleines Inselchen nördlich davon erhielt Norwegen. Hoffentlich ist der Streit zwischen den ehemaligen Schwesterstaaten nun endgültig beigelegt. - Spanien. *Nach einem längeren Ministerrat ist der Presse mitgeteilt worden, die Regierung beab sichtige eine umfassende Politik der Be ruhigung und der Freiheit' durchzu führen. Bor allem sollen die Gemeinden eine gewisse Selbstverwaltung erhalten. — Für die Wiederkehr der Ordnung und Ruhe spricht es, daß König Alfons sich in diesen Tagen wieder zum erstenmal auf der Straße iu Madrid gezeigt hat und daß die Verhandlungen über einen Besuch König Manuels von Portugal, die - vertagt waren, wieder aus genommen worden sind. — Bei den Kund gebungen gegen die alte Regierung, die in allen größeren Städten des Landes am Sonntag stattfanden, ist es nirgends zu ernsten Zwischen fällen gekommen. - Rußland. * In Finnland nimmt man allgemein an, die russische Regierung werde 40 000 Mann Truppen in Finnland versammeln, um ihre Ab sicht, das Gouvernement Wiborg Rußland ein zuverleiben, ausfkhren zu können. Man rechnet russischerseits mit einem bewaffneten Widerstand, Gewalttaten und einem Generalstreik. Die Führer der finnischen Parteien erklären aber immer wieder ihren Anhängern, daß gegen das große russische Reich jede Gegenwehr unmöglich sei. Obwohl diese Überzeugung geteilt wird, herrscht doch auch große Erregung in ganz Finnland wegen der Dinge, die die Regierung so geheimnisvoll vorbereitet. Balkanftaaten. * Sultan Mohammed hat den Frhsi>« v. d. Goltz, der die Reorganisation der türki schen Armee vollenden soll, .feierlich empfangen und ihm seine Freude darüber ausgesprochen, daß Kaiser Wilhelm eingewilligt habe, den deutschen Osfizier in die Türkei zu ent senden. *Die Kreta frage, die endlich zu ruhen schien, beschäftigt aufs neue die Diplomaten. Die türkische Regierung hat nämlich der griechischen Regierung erklärt, daß sie die Zu lassung kretischer Abgeordneter zu« griechischen Parlament als Kriegs grund betrachten würde. Die griechische Regierung hat erwidert, sie sei bestrebt, diese Schwierigkeit zu umgehen, indem sie mit allen Mitteln den Beginn der Wahlen hinaus zuschieben suche, um vorher eine endgültige Lösung der Kretafrage' zu ermöglichen. Die Mächte werden also wohl im Interesse del beiden Mächte und um den Frieden zu erhalten, nun doch eine Kr^takonferenz berufen müssen. *Die Minifterkrise in Serbien ist nicht so leicht zu lösen, als es anfangs schien; denn der alte Rangstreit zwischen den Alt- radikalen und den Jungradikalen ruht auch in diesen Tagen nicht. König Peter möchte allerdings am liebsten ein altradikales Ministerium (das es mit Rußland halten würde) am Ruder sehen, aber die Jungradikalen sind zu mächtig. Beanspruchen sie doch für sich die Mehrzahl der Ministersitze. Bemerkenswert ist die Weigerung des in Paris weilenden Ministers des Äußern, Milowanowitsch, nach Serbien zurückzukehren. Er will die Lösung der Krise im Auslande abwarten. Vorläufig führt das bisherige Kabinett unter großen Schwierigkeiten die Geschäfte. * InArabien ist es zwischen den türki - schen Regierungstruppen und den Eingeborenen erneut zu schweren Kämpfen ge kommen, in denen die Türken zwar siegreich blieben, aber ungeheure Verluste erlitten. Man vermutet in Konstantinopel, daß der Ausstand der Araber von Ägypten aus unterstützt werd«, um so mehr, da sich der Khedive gerade M dieser ernsten Zeit zu einer Pilgerfahrt nach Mekka rüstet. Vorschlag zn machen, den Sie — ich bitte darum — recht freundlich prüfen mögen. Auch ich stehe jetzt allein in der Welt und fühle dies um so schmerzlicher, als ich den Verlust einer Familie beklagen muß." — (Das war eiaentlich eine unverschämte Lüge). — „Wären nicht un glückselige Ereianiffe eingetreten, so besäße ich heute eine Tochter, so lieblich und anmutig wie Sie, mein Fräulein. — Was soll ich noch viele Worte machen — wollen Sie meine ToLter stm?" Das Antlitz des Mädchens hatte die ver schiedenen Empfindungen wiedergelviegelt, die die Worte Fellhorns in raschem Wechsel hervor- riestn. Zuerst ein Erschrecken, denn die Ein leitung ließ nur zu leicht eine andre Wendung erwarten, dann Erstaunen und zuletzt wirkliche Rührung, die ihr ein sofortiges Antworten un möglich machte. Mit einem Weichen, herzlichen Tone fuhr Fellhorn kort, als sie noch schwieg: „Sie han deln barmherzig an einem einsamen, alternden Mann, der fich immer nach Kindesliebe gesehnt hat, dellen Her, nicht mehr fähig isi, ein Weib zu bealücken, aber doch noch reich aenuq, um Zärtlichkeit und Für-Wege einer Tochter zu bieten. Ich will ein Wesen haben, für das ich loraen und denken darf, und das mit Freund lichkeit und Heiterkeit mein einsames Haus ver schönt ; in dem ich di-- nievergessenen Bilder der Erinnerung lebendig.werden leben dürfte." Mit einer raschen Bewegung fireckte sie ihm beide Hände entaegen. „Ich will es versuchen, Ihnen eine dankbare Tochter zu werden. — Schulde ich Ihnen ja mein Leben " „Sprechen Sie nicht davon," wehrte er ab. „Ich wünsche, Sie bald davon zu überzeugen, daß diese Lebensrettung der kleinste Dienst ge wesen sei, den ich Ihnen erweisen konnte. Das Werk wäre nur Kalb getan, wenn ich Sie jetzt schutzlos zurückkehren lassen müßte dorthin, wo neue Gefahren Sie bedrohen würden. Ich ver mute, daß Ihre Feinde sicher vor neuen An schlägen nicht zurückschrecken würden." - / Das junge Mädchen sah nachdenklich vor sich hin. „Die Gerichte müßten mich freilich schützen, wenn ich ihre Hilfe anriefe," bemerkte sie etwas schüchtern. „Meine Tochter — so darf ich Sie Wohl jetzt nenn-n — Sie kennen diese Welt noch zu wenig. Klauben Sie mir, die Geschichte vom Wolf und Lamm spielt fich weit öfter ab in unsrer Zeit, als je. Wie leicht könnte aus der Schutzsuchenden eine Vexsolgt«, aus der Klägerin eine Angeklagte werden: ich weiß so manchen Fall, in dem es so perlies." So unbefiimmt und allgemein diele Redens arten auch waren, so übten sie doch den er wünschten Eindruck; Fellhorn hatte ganz richtig auf die Art der Frauen gerechnet, die, mehr zur Angst und zum Mißtrauen geneigt als Männer, sich leicht überreden lallen, Gelahren zu ver muten, wo in der Tat keine find, und auch jene für Feinde zu halten, die eher freundschaftlich als bloß gleichgültig gesinnt sind. Plötzlich schien ihr etwas einzufallen, hastig fühlte sie nach ihrer Brust und tastete herum, als suche sie einen dort verborgenen Gegenstand. Dabei wurde sie sichtlich blaß und unruhig. „Sie suchen etwas?" fragte Fellhorn. , „Ach Gott, so hat man es mir doch geraub^ kam eS ganz leile von ihren Livpen: sie spr«» es mehr für sich hin, wie als Antwort am Fellhorns Frage. st-- „Ein Lsdertälchchen?" sagte -er jetzt. Kaum vermochte sie einen jubelnden Auf schrei zu unterdrücken. „Sje haben es gefunden- Bitte, wo ist es?" ' .. . i „Ja, ich habe es gefunden und wohl ver wahrt. Seien Sie auch überzegt, daß ich den. Inhalt derselben nicht untersucht habe. Immer hin setze ich voraus, daß das Täschchen für Ae Wichtiges enthält und deshalb erlaube ich den Rat, es in meiner Verwahrung zu lassen! ich bürge dalür, daß eS nicht ans meinen Händen kommt. Selbstverständlich können «je stets darüber verfügen, sobald Sie dasselbe gebrauchen." „Sie haben recht, ich könnte eS leichter verlieren," erwiderte sie. Die Tür wurde geöffnet und ein Matrose fragte, ob er den Lunch mistragen könne, der andre Herr sei schon ungeduldig vor Hunger. Fellhorn gestand, daß er auch mit Vergnügen dem Augenblick entgegensehe, in dem der TM gedeckt würde. Gleich darauf erschien Äropvec selbst in der Kajüte, dem der Matrose mit den Schüsseln folgte. „Zu meiner Freuds hat Fräulein Berta Mathon meine Bitte erfüllt, mich als ihren Vater zu betrachten," sagte Fsllhorn zu de« Genossen, der das junge Mädchen halb von der Seite her maß; „ich denke, du könnten mich zu meiner reizenden Tochter beglück wünschen." ^önig ) gegenüber Alfons Ä der B« 'ig habe uu k sei erstaw 'sittlich gez, Is habe jedl H machtlo dra am Ru Äutiouellsv durch d Hin. Dies iich einzugr, s, dieser Äern nich der Mi ^ngtes Tod mehr du ^erMachtvo 'tnden Fall »lat vom - worden, und die Ferrer in ^elona. T andersei ''r und ibrc Aung des ^diesen R« Ehen, wenn ganzen W Alle lange z i, Herrscher ftre Ministe ^s Hingewi von Mtionären Mche gebe A den Kör ^'ier gerich «>es Fes rur s .Mud sei dc 5°n. Der verfassun M, wen, Willig Fer Von i^Der d Ti Mich des ir ^ltvreußen schule in O"dt, er m seine Rn FWerinnc A bekämen, k durch NW (damals Ä'tzen" mu sd der N» L bei Pot- .den: „St „hatten t sichte Naö ^ber zu s ;,Mn muß Seine s°en nettem ^'e Mass« Lenstem ^nheit ha v dwhl an die sitz« s ^geteilt I wen: N im Und Briei sol 5 Aaste li '^cht werd * Ein 25 Eist < leitens ii^ue ich a ('ch dick dem M st Sie mir '"Z werden -'Hewiß, au D Herm doch - ''da!' ^ «ienn es , deutlichen v,Aoastbeei ein. P !. Rllhorn ; .Hir sie ; beiß, wi Meine tMorn s ^widerte .-die Habei Lru tadel flien könnt jetzt. t^an uw An-n stZeshalb A meine, jr'Arde ich «erta zu <7 natürli "ch dem i '»Uf das
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