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eit zweiten Äffen. Zw« ist immerhin >e genommen damals in ) demokrati- e, ist jetzt in DaS neue ffen. : Rechts««' artigen IIm> ist, hat, als gehorchend, chaffung der nztitels M das Tinney ffesetzei^wuri l und Orden Es ist sehr e am Mei >m radikalen mm größten Ninistermas rngen LandeSver« lugem Bli<k i Feld ,ur > überlassen. Spitze der : werde «ft rig in der anzug aui- Zerren kamen iegsminister, im blauen ein Schrift' men Kultur« Dr. Eduard ir modernen feinsinnigen at. Nimmt Minister ein n einfacher ben müften, r ist. Aber Ministerium m, daß die er auch in daher in der Ministerium inung die Landes' er früheren n schließlich will sie der istcht der- ng (Beiestl> and- und itische Lage nig Eduard schastSdienft vornimmt, ung könnte eiben, aber die nordi« mark) dem chen Bund' 'g rung. Die >ie mit sten haben, nung nach nen Erfolg der Dinge, Notwendig' aufzubalten res Tages e Anwalts' en, daß er s Alltages 'm Dingen ^Leiner. > Jhre Be rasch ent» ute er es te, dab der Zugeständ' tere ja ba ssen Dnia izu: „Das wr nicht in nicht, daß >mmen den l einginge, mir ein» und wiegte könnte in - Nach Recht, zu z Preises, Schriftstück Ware" ift uns später ternichvE Interessen davon. — Bedingung üllen: ich Fräulein ügen und Von unc! fern. Fortdauer des Streiks im Marisfelder Revier. Eine Konferenz sämtlicher Ver trauensmänner des ganzen Mansfelder Reviers ^Mosi einstimmig, den Streik fortzuführen. Vorher war bei den einzelnen Werken im Auf- ,'rage der Streikenden angefragt worden, welche kedinaungen sie für den Fall eines Fri^sns- Äusses stellten. Auf Grund der Auskünfte, die sie erhielt, beschloß die Konferenz die Reiterführung des Kamvfes. Die Gemeinde sseEra beschloß, zur Verpflegung des dort Rationierten Militärs den drei Wirtschaften, bei i'men Militär untergebracht ist, einen täglichen Anschuß von je 25 Mk. zu zahlen; die Ge meinde ist iebr arm, da 90 Prozent ihrer Ein- vohnm Bergarbeiter find. Schweres Automobilunglück bei Darm badt. An der Chaussee zwischen Darmstadt und Griesheim fährt eine Dampfstraßenbahn, die verschiedene Male die Straße kreuzt. Dem Zuge, her morgens 9 Uhr 25 Mn. von Griesheim "baebt, kam an einer Straßenkreuzung ein Auto mobil in rasender Fahrt entgegen. Dem Anschein "ach wollte das Automobil noch vor dem Zuge hie Straße kreuzen, was ihm jedoch nicht mehr Rana. Mit ungeheurer Geschwindigkeit prallte i>as Auto mit der Lokomotive zusammen. Einer h» Insassen, der 30jährige Monteur Muller As Fran"urt a. M., wurde durch den Anvrell Mis dem Automobil gegen den Kamin der Loko motive geschleudert; er war sofort tot. Der Magen Frau Wolisturm wurde durch den Zu- ^mmenstoß der Kops buchstäblich zerschmettert. Der Monteur Kröning aus Frankfurt a. M. Ra außer einer Gehirnerschütterung noch ver miedene Kopfverletzungen und Schenkelbrüche Mvon. Er war in einem großen Bogen aus Automobil geschleudert worden und Mrb schon auf dem Transport zum Kranken haus. Bei dem Zusammenstoß ervlodierte der ^nzinkasten des Automobils, io daß das ganze Hssährt rasch in Flammen stand. Der Chauffeur Rar Schmidt hatte sich bei dem Zusammen- Rß außer einigen Verletzungen einen Beinbruch gezogen und lag so lange hilflos in dem Kennenden Automobil, bis er, mit schweren Brandwunden bedeckt, von dem Lokomotivführer mrs den Flammen gezogen wurde. Ein andrer 'Riasse ist ebenfalls lebensgefährlich verletzt. Die Straßenbahnlokomotive wurde stark be- Mädiat. Die verhängnisvolle Ohrfeige. Ein Mischer Vorfall hat sich in Barmen ereignet. Der Rektor einer dortigen Volksschule sah einen ^öWhrigen Schüler auf der Straße rauchen "nd versetzte ihm deshalb eine so kräftige Ohr- Me, daß der Junge aus die Straße fiel. In Augenblick kam ein Straßenbahnwagen Mergefahren und zermalmte dem Knoben beide Geikie Das Kind starb nach kurzer Zeit an M gräßlichen Verletzungen. Der Rektor, gegen M sich der Zorn der Augenzeugen richtete, "We flüchten; er wurde von der Volksmenge Erfolgt und mißhandelt. Ein Schnlerselbstmord in München, der "4 unter besonders grausigen Umständen völl igen hat, bildet zurzeit das Tagesgespräch in München. Der 13 jährige Sohn eines Land- RichtZrats hat sich aus Furcht vor einer Schul- M're von der dreißig Meter hohen Eisen- Rsmbrücke bei Großhesselohe in die Isar hinab- "Eürzt, wo er mit zerschmetterten Gliedern "egen blieb. X Erstickungstod eines Diebes in ssiner Beute. Bei dem Besitzer Salomon Rnritzky in Wirballen waren während der Nachtzeit Diebe in die Scheune eingebrochen U hatten etwa 40 Scheffel Roggen gestohlen. Ars Beute schütteten sie in einige mitgebrachte ^cke und brachten diese nach dem Hofe eines sOo Nieter entfernten Hauses, wo sie eine Rube herstellten, in die sie den Inhalt der Me ausschütteten. Dabei war einer der Rebe mit in die Grube gefallen und verschüttet ^rden. Morgens fand die Polizei das ge- Mene Getreide und auch die Leiche des Rebes. Schnee und Kälte in Tüdfrank- r°ich. Wie man aus Paris mitteilt, laufen Re Ehre sein, wenn Sie, Herr Graf, an Riern Abenden teilnehmen." - „Unter einem Schwarm andrer Gäste?! — Mn, Herr Justizrat, das genügt mir nicht, 'ich wünsche einen vertraulicheren Verkehr/ Der Justizrat machte eine ungeduldige Be rgung. „Soll ich Ihre Worte so verstehen, °aß Sie, Herr Graf, um meine Tochter werben sollen? — Verzeihen Sie, daß ich so gerade Mausspreche, aber —* „Bitte, es ist mir nur angenehm, wenn wir A voller Offenheit die Sache behandeln. — ?ie haben meinen Wunsch ganz richtig ge deutet !" . „Hm, hm! Das ist überraschend! — Sie Men in der Tat die Absicht, meine Tochter — M, trotz der Verschiedenheit des Standes —" „Sagten Sie nicht selbst, daß Fräulein Gabriele würdig eines Fürstenthrones wäre? — M biete freilich nur einen Grafentitel; ist in Men Augen vielleicht dies zu wenig?" . „Rein, nein, aber ich weiß nicht, wie meine Achter darüber denkt." - „Vermuten Sie, daß bereits irgend eine Mgung .. „Nein, Gabriele hat keine Geheimnisse vor ^r; fix hat noch nicht gewählt! — Wenn sie 'd getan hätte, dann freilich wäre jede Mühe ^gebens. Ich wäre nicht imstande, ihr den Mngsten Zwang aufzuerlegen. Sie soll frei Rudeln, ganz frei!" „Ein väterlicher Rot ist noch kein Zwang; Rhr als eine solche Unterstützung durch einen Miraulichen Zuspruch würde ich von Ihnen ^bht verlangen." Barrill gegenüber, mit dem er zusammen den Berg Mac Kinley bestiegen haben will. Barrill unterbrach den Vortrag und schrie mit lauter Stimme: „Ich bin hier, Doktor Cook, um zu bezeugen, daß Sie den Berg Mac Kinley nicht bestiegen haben, als Fred Prinz und ich Sie begleiteten!" Dr. Cook verlor seine Ruhe keinen Augenblick, sondern bat Barrill, auf die Bühne zu kommen, welcher Einladung dieser auch folgte. Dr. Cook äußerte dann, halb zu Barrill, halb zu dem Publikum gewendet, sein armer Führer habe sich, durch die Arglist seiner (Coots) Feinde und durch Geschenke be- stochen, zu Erklärungen verleiten lassen, die mit den Tatsachen nicht übereinstimmen. Davon wollte das Publikum aber nichts wissen. Es dort stündlich Nachrichten ein, die über unge- wöhnliche Kälte und Schneefall zu berichten wissen. Nach einer äußerst linden Periode kam fast überall der Temveraturumichlag ganz unvermittelt mit einem Wärmetiesstand. der ver schiedentlich den Anvflanzunaen und Weinbergen großen Schaden zufügte. In Remirsmont fiel das Thermometer von 10 Grad Wärme ganz vlötzlich auf 2 Grad Kälte, großer Schneefall hüllte darauf die ganze Umgebung der Stadt in dichtes Weiß. Auch in der Gegend von Clermont-Ferrand und bis hinab zu den Pyrenäen zeigt das Thermometer Nähe des Gefriervunktes. Zudem wird von der süd französischen Küste anhaltender Sturm, Kälte und Dauerregen gemeldet. In allen betroffenen jVlarmemeuterei in 6neckenlanä. Die Revolte des Marineleutnants Tyvaldos hat sich auf der historischen Stätte abgespielt, wo die Flotte der glorreichen Vorfahren der heutigen Griechen die große Seeschlacht gegen die Perser gewannen. Das arg vernachlässigte Arsenal der griechischen Mo sine befindet sich an der Ossieste der Insel Salamis, die im Busen von Eleusis unweit des attischen Festlandes gelegen ist. Am verbreiterten Ende des ziemlich engen Kanals zwischen der Insel und dem Festlande liegt der Piräus, Athens großer Hafen. Die Meuterer wollten sich jedenfalls von Salamis aus des Hafens versichern und so den Lebensnerv der Haupt stadt unterbinden. Athen, das einige Kilometer landeinwärts liegt, ist gänzlich von seinen Seehäfen abhängig, denn das griechische Eisenbahnnetz ist wenig ausgebaut und verbindet das Königreich nicht mit dem großen europäischen Bahnsystem. Gegenden hat man seit langen Jahren keinen lo plötzlichen Wetterumschlag zu verzeichnen gehabt. Nach den letzten Meldungen ist das Un wetter an den Küsten auf das nördliche Frankreich und das Gebiet am Kanal über gesprungen. Ersenbohnkatastrovbe in Frankreich. Aus einer kürzlich vom Handelsminister eröffneten, dem Verkehr noch nicht, übersehenen elektrischen Bahnstrecke im südsranzösischen Departement Osthyrenäen ereionete sich ein schwerer Unfall. Von der 80 Meter über dem TEuß errichteten Brücke stürzten Lokomotive und Tender ab. Zehn Nerlonen, darüber mehrere Ingenieure, sielen in die Tiefe. Sieben sind tot, die andern lebensgefährlich verwundet. Ium Klosterroub kn Czenstochau. Die Diebe, die für mehrere 100 000 Mark Wert sachen stablen, oder ihre Helfershelfer, scheinen zu der Überzeugung gelangt zu sein, daß es ihnen nicht gelingen werde, ihre Beute zu ver äußern. Sie haben daher auf anonymem Wege dem Kloster die Rückgabe der Kleinodien gegen Zahlung einer größeren Summe angeboten. Ein Zwischenfall während eines Bor- traaes von Cook hat sich in einem kleinen Städtchen Nordamerikas ereignet. Er beweist jedenfalls, daß auch in jene Gegenden all mählich der Zweifel an Dr. Cooks Nordpolent deckung dringt. Während Dr. Cook in Hamil ton (Montana) einen Vortrag über seine Nord polfahrt hielt, sah er sich plötzlich dem Führer erhob sich ein Höllenlärm, bis Barrill dem Doktor zurief, er solle schwören, daß er den Berg in seiner (Barrills) Gesellschaft bestiegen habe, wenn er das wage. Sofort erhob Dr. Cook die Hand und leistete den verlangten Schwur, aber der Sturm brach von neuem gegen den Forscher los, der schließlich die Bühne verlassen mußte. — Als vor fast zwei Jahren der rheinische Großindustrielle Dr. Karl Lanz dem Berliner Verein für Luftschiffahrt seinen Preis in Höhe von 40 000 Mk. sür Aviatik zur Verfügung stellte, lag ihm zunächst die Förderung der deutschen Flugtechnik am Herzen, die damals noch trotz der Vorbildlichkeit Lilienthals und der brillanten Entwickelung der deutschen Motorenindustrie ziemlich tief stand. Die Be dingungen waren deshalb nur leicht. Trotzdem sind zwei Jahre verstrichen, ehe es einem deutschen Flugtechniker gelang, mit einer deutschen Flugmaschinenkonstruktion die Vorbe dingungen soweit zu erfüllen, um in den eigent lichen Wettbewerb eintreten zu können. — Ingenieur Hans Grade aus Magdeburg hat jahrelang an der Lösung des Problems gear beitet und hat seinen Motor endlich soweit ge bracht, um ihn für die durch die Ausschreibung geforderte Entfernung gebrauchsfähig zu machen. So hat er denn jetzt auf dem Flug felde bei Berlin den Flug gewagt. Der Start Jen. verzögerte sich etwas, da die Svortkommisfion erst im Schuppen die Fluamaschine prüfte, ob sie den Bedingungen des Lanzpreiles entspreche. Nachdem die Prüfung ergeben hotte, daß alle Teile des Apparates aus deutschem Material hergestellt sind, schritt Grade zum Start. Schon nach kurzem Anlauf überflog Grade die 100-Meter-Startlinie in etwa drei Meter Höhe, erhob sich bis zu zehn Metern und steuerte auf den ersten Wendepfahl los, den er in schöner Manier rundete. Der Wind wehte in etwa Drei-Meter-Sekundengeschwindigkeit. Nachdem auch der zweite Wendepfosten glatt umflogen war, im entgegengesetzten Drehungssinn zum ersten, flog Grade durch das Ziel. Er beschrieb noch eine große Schleife nnd landete last vor der Tür feines Schuppens. Jubelnd um- dränaten ihn seine Kameraden vom Verein Deutscher Flugtechniker und schmückten den glücklichen Gewinner des Lanzpreises unter stürmischem Beifall mit einem riesigen Lorbeer kranz. Die reine Zeit für den Lanzpreis betrug 2 Minuten 43 Sekunden, die Gesamtzeit 4 Minuten 4 Sekunden. Der Techniker ge wann damit 40 000 Mk. Kunles 1-tNerleu Dli Allerlei Wissenswertes. An der Gesamteinfuhr Japans im Jahre 1908 in Höhe von 436 257 616 Jen, war Deutschland mit 46 278 462 Jen beteiligt. Von der Gesamt- ausfuhr Japans entsielen von überhaupt 432 412 875 Jen auf Deutschland 7 975 815 Altona. Der frühere Hausvater der Er ziehungsanstalt „Blohmesche Wildnis", Joachim Kolander, wurde wegen Verleitung zum Meineid vom Schwurgericht Altona zu anderthalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Die angeklagten Mädchen, die in einem Ver fahren gegen Kolander wegen Mißhandlung, durch Drohungen des Angeklagten eingeschüchtert, faffche Aussagen gemacht hatten, wurden frei gesprochen. Dresden. In dem Betrugsprozeß oegen den Kunstmaler und Kanimann Ernst Adolf Bergmann, den früheren Mitinhaber der Kos- metiuben Fabrik der Bombasins-Werke in Potschappel ist nach dreitägiger Verhandlung das Urteil gesprochen worden. Der Angeklagte Bergmann wurde wegen einfachen Bankrotts zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, die durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt er achtet wurden. Vön der AnUage des Betruges, den er durch Vorspiegelung von Gsister- erschetnungen begangen haben sollte, wurde Bergmann freigesprochen. In der Urteils- begründung führte der Vorsitzende aus: Der Angeklagte ist in erster Linie des Betruges an geklagt. Der Betrug soll dadurch begangen sein, daß er Geisterkundgebungen vorgespiegelt hat. Nach der Überzeugung des Gerichtshofes hat es sich aber niemals um Kundgebungen von Geistern gehandelt. Wenn der Angeklagte durch Personen hat reden lassen, hat er es lediglich getan in dem krankhaften Traumzustand, in den er versetzt worden ist. Die Frage, ob er das in bewußtem oder unbewußtem Zustande getan hat, ist nach dem Gutachten der Sachverständigen nicht völlig ausgsklä-t. Der Gerichtshof hat außer dem auch Bedenken, ob die andern Tatbestands merkmale des Betruges gegeben sind. Es ist zweifelhaft, ob eine Vermögensschädigung der jenigen vorliegt, die dem Angeklagten Geld für die Bombasius-Werke gaben. Aber selbst wenn man eine Vermögensschädigung annimmt, kommt in Betracht, daß der Angeklagte eine krankhaft veranlagte Person ist, dis sich einer Schädi gung des Vermögens nicht bewußt war. Aus allen diesen Gründen konnte eine Verurteilung nicht eintreten. Soweit sich die Lage der in Konkurs befindlichen Fabrik übersetzen läßt, sieben Forderungen von 770 000 Mk. etwa 250 000 Mk. Aktiva entgegen, so daß im günstigsten Falle eine Dividende von 30 Pro zent herauskommen wird. „Würde ich auch niemals gewähren! — Alles, was ich zu tun bereit bin, ist: saß ich Ihnen Gelegenheit biete, sich die Teilnahme meiner Tochter zu gewinnen. Gelingt es, werde ich keinen Widerspruch erheben." „Es wundert mich fast, daß Fräulein Gabriele noch keine Wahl getroffen hat." „Ach ja! Es bat wahrhaftig nicht an Freiern gefehlt, und sie ist schon zwanzig Jahre alt." „Vielleicht ist mir das Glück beschieden, dieses außergewöhnliche Wesen für mich zu ge winnen." Klang es wie verhaltener Spott in dem Tone, mit welchem der Graf dies sprach, so zeigte da gegen die Miene des Justizrates mich einen Ausdruck von spöttischem Zweifel. Dieser Mann mit dem Raubvogel-Gesichts, mit seiner trockenen pedantischen Art, sollte imstande sein, Gabriele zu fesseln, deren Auge geschult war für Schön heit und dis lebendigen Geist zu schätzen gelernt hatte. Pochte er vielleicht auf Stand und Titel? — Freilich find die Frauenherzen unberechenbar, und Schwachheit und Launen schlummern oft lange in einem verborgenen Winkel, bis sie plötzlich und überraschend offenbar werden. „Ich begreife nicht, Herr Graf, wie sie auf diesen Gedanken gerieten." „Ist es io verwunderlich, wenn die Schilde rung, die sie von Fräulein Gabriele entwarfen, in mir das Verlangen wachrief, dieses Ideal einer Dame zu besitzen?" Der Justizrat schüttelte den Kopf. „Ihre Erklärung klingt zu ironisch, als daß ich sie glaubhaft finden könnte." „Das beißt, Sie setzen bei mir nur greifbar! materielle Beweggründe voraus! — Nun denn, ! ich kann Ihnen auch solche nennen. — Nach dem ich die Mitgift Ihrer Tochter bestreiten soll, io finde ich es vorteilhaft, selbst diese Tochter zu nehmen. Und dann bleibt alles — Geld und gewisse Geheimnisse — in der Familie. Ist Ihnen meine Handlungsweise noch immer unbegreiflich?" „Sie stellen sich selbst schlimmer dar, als Sie vielleicht find, Herr Graf! — Nun — mir mag es ja gleichgültig sein, was Sie dazu bestimmt, sich um Gabrieles Hand zu bewerben. Daß meiner Tochter daraus kein Leid erwachsen werde, dafür würde ich schon sorgen, wenn ich nicht ohnehin wüßte, daß sie sich selbst zu schützen versiebt." „Das klingt ja tast wie eine Drohung!" „Herr Graf! —" „O bitte, ich bin nicht empfindlich. — Doch kommen wir auf die Hauptsache zurück. Wir kennen nun unste beiderseitige Stellung, untre Bedingungen, und es handelt sich jetzt nur noch darum, ob und wie wir das Geschäft abschlietzen sollen. Ich erkläre mich also bereit, Ihren Vor schlag unter den besprochenen Voraussetzungen anzunehmen; in welcher Form soll nun Ihrs Forderung sichergestellt werden?" „Es gibt verschiedene Wege —" „Bitte, sagen Sie mir gleich jenen, den Sie wünschen." „Das einfachste ist die Ausstellung eines Schuldscheins über den Betrag von 320 000 Taler, zahlbar an dem Tage, an dem Ihnen daS Erbe. eingeantwortet wird." „Gut, fertigen Sie eine solche Urkunde aus. — ich werde sie unterschreiben. — Was ge denken Sie aber zu tun, wenn noch vor der Fälligkeit dieses Schuldscheins die Herausgabe der bei Ihnen hinterlegten Gelder verlangt würde? Mein Oheim kann noch länger leben, wenn auch die Arzte sein Leiden für unheilbar erklären." Der Juittzrat schüttelte den Kopf. „Ist denke, daß er dieses Jahr nicht überlebt: ich kenne seine Arzte und deren Urteil. — Di- Hauptsache aber ist, daß eben der Freiherr von Galltür der Eigentümer des Depots ist, um idas es sich handelt. Er wird es nicht zurück- fordern." „Wissen Sie das so bestimmt?" „Bestimmt! Denn ich würde dafür sorgen, ! daß — kurz, diese Frage kommt nicht in Be tracht." Der Justizrat erhob sich. „Ich werde morgen wieder vorsprechen, um Ihnen den Entwurf zu zeigen." „Wozu sollen Sie sich bemühen, Herr Justiz rat? Mir, dem Jüngeren, kommt es zu, Ihren Besuch zu erwidern, und — da wir nun einmal in so enger Geschäftsverbindung stehen, . das einige Freiheiten gestattet, so lade ich mich für morgen zu Ihrem Diner als Gast." Der Justizrat verneigte sich. „Sie sollen mir willkommen sein." „Ich hoffe und wünsche, das gleiche Wort noch aus einem andern Munde zu hören." «S io (Foryetzung tolgt.)