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Ottendorfer Zeitung : 05.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190911053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091105
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-05
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.11.1909
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Die Marine-Meuterei in Griechenland. Die von dem Marineleutnant Typaldos an- gereitelte Marinemeuterei, die den Militär- verband zwingen sollte, mit Nachdruck auch eine Marinereform von der Regierung zu fordern, ist als gescheitert anzuseben. Die Meuterer, die sich des Waffenplatzes von Salamis be mächtigt, daraus aber von den treu gebliebenen Truppen vertrieben wurden, haben sich ergeben. Nur Leutnant Typaldos mit mehreren Ge treuen ist entkommen. Man fürchtet, daß er auf Kreta Unruhen anstiften oder an der türkischen Grenze Meute reien veranlassen wird. Der Kampf um den Waffenplatz Salamis ist übrigens nicht unblutig verlausen. Ein Torpedozerstörer der Meuterer eröffnete das Gefecht. Der Panzerkreuzer „Hydra* ant wortete sofort. Eine Granate des Panzers „Spetsai" tötete auf dem Zerstörer fünf Heizer, eine «andre tötete zwei, verwundete einen Matrosen. Auf der „Hydra" fielen zwei Matrosen, einer wurde verwundet. Ein Schuß des Ranzers „Psara" traf das Krankenbaus des Arsenals, zwei Kranke wurden dadurch getötet, einer verwundet; ein andres Geschoß zerstörte die Merkstalrabteilung des Arsenals. Zwei Tor- vedoboote der Meuterer lind noch in der Salomisbucht, das dritte ist geflüchtet. Die Zerstörer find alle beschädigt außer einem, der beim Arsenal geblieben war. Die Stimmung in Athen ist sehr ernst. Der unerwartete Putsch des Leutnants Typaldos wird als Vorspiel zu weit tragischeren Geschehnissen angesehen. Die Athener Börse war den ganzen Tag ge schlossen, der Geschäftsverkehr steht einfach still, in den Straßen und Varks sammelten sich Massen von Menschen, die einander mit wilden Gebärden und noch wilderen Worten zu ihrem politischen Glauben bekehren wollte, und die Zeitungen — deren Straßenverkauf ins sabelbafte stieg — gossen Öl ins Feuer. In der Kammer, die bisher nur ohne Debatte sich mit den Resormvorloaen beschäftigte, erklärte der Ministerpräsident: „Die Regierung wünscht eine Reform in allen Zweigen der Verwaltung. Unangebrachte und ungerechtfertigte Ungeduld haben aber eine Lage geschaffen, die zu dem Umsturz der bestehenden Ordnung hinneigt, und ich bin gezwungen, zu erklären, daß die Regierung fest entschlossen ist, die Herrschaft des Gesetzes nach feder Richtung hin wieder herzustellen. Wenn die Offiziere durch einen Irrtum zu ihr-m Norgeben verleitet wurden, so haben sie Zeit, sich wieder auf sich zu besinnen." Es scheint aber nicht, daß die Meuterei nur der Streich eines jugendlichen Hitzkopfes ist; denn 80 Offiziere der Marine haben erklärt, daß fie sich mit Tvvaldos einverstanden erklären und haben ihren Abschied gefordert. Auch ist sestgestellt, daß in den Reihen der Unteroffiziere der Marine allgemeine Unzufriedenheit herrscht. Unter diesen Umständen ist die Stellung König Georgs auls neue sehr kritisch geworden. Man weiß, daß er nur auf dringendes Zureden der engli schen Regierung den Gedanken der Abdankung oosgegeben hat, seit der Offiziersverband so offen gegen ihn Stellung genommen hat. Man ist im Auslande der Meinung, daß König Georg in diesem Augenblick nicht zurücktreten wirb, wenngleich an ein Eingreifen der Mächte zugunsten der Dynastie nicht zu denken ist. In England beeilt man sich denn auch zu erklären, das kürzlich verbreitete Gerücht, die Kreta-Schutz- m ächte hätten den griechischen Offiziersverband w sson lassen, sie würden einen Verstoß gegen die Dynastie mit bewaffneter Hand zu verhindern suchen, als Erfindung zu bezeichnen. Die einzige Hoffnung der Regierung ist die, daß alle Anhänger der Ordnung treu zusammenstehen und gemeinsam Front machen gegen die Ruhe störer. Nur dann wird es möglich sein, die aevlanten Reformen in Ruhe wirksam durchzu führen und dem Anarchismus in Heer, Flotte und Verwaltung ein Ende zu machen. Das unglückselige Land hat nicht nur den inneren Feind zu bekämpfen, »s muß damit rechnen, daß an seiner Grenze die Türkei nur auf den Augenblick wartet, um unter schicklichem Vor wand Gebietsteile (Epirus und Thessalien) zu besetzen, die sie schon lanae begehrt. Griechen land steht vor einer entscheidenden Sckicksals- ftunde. Gelingt es mit Hilfe aller Volkskräfte nicht, die Ordnung und Disziplin wiederherzu stellen und die Dränger zur Geduld zu mahnen, so dürste dem Lande in absehbarer Zeit schwer lich Gelegenheit gegeben sein, sich aus tiefem Fall wieder zu erholen. Politische Kunäscbau. Deutschland. * Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und Gemahlin treffen, wie jetzt festgesetzt ist, zum Besuch des Kaiserpaares am 11. November in der Reichshauptstadt ein und werden bis zum 14. d. dort verweilen. * Der frühere Reichskanzler Fürst Bülow ist in Rom eingetroffen, wo er mit seiner Ge mahlin den Winter verbringen wird. In einer Unterredung erklärte der Fürst alle Gerüchte von seinem Wiedereintritt in ein Reichsamt für erfunden. * In der ersten Hälfte des laufenden Etats sahres haben die Zölle und Steuern einen Uberschuß über den Etatsansatz von 54,6 Mill. Mk. erbracht, nnd zwar die Zölle 28,4, die Börsensteuer 17,7 Mill. Mk., die Branntweinverbrauch^abgabe 15,8 Mill. Mk., die Zuckersteuer 3,2 Mill. Mk., die Erbschafts steuer 2 Mill. Mk., die Zigaretten-, die Schaum wein- und die Losesteuer je etwas über 1 Mill. Mk. Mindererträge ergaben die Brausteuer (2,5 Mill. Mk.) und die Tabak steuer (1,1 Mill. Mk.). Beeinflußt sind diese Erträge ohne Zweifel durch die neue Reichs finanzreform. "Entgegen der ursprünglichen Absicht hat die Preuß. Regierung davon abgesehen, dem Landtage ein Denkmalsschutzgesetz zu unterbreiten. Es wird demnächst nur ein Gesetzentwurf betr. den Schutz frühgeschicht licher Denkmäler an das Parlament ge langen. "Trotzdem bei den kürzlich stattgehabten Wahlen zum Meininger Landtage die Sozialdemokraten von 24 Sitzen nur neun eroberten, find sie doch in der Lage, jeden Beschluß des Landtages zunichte zu machen. Zur Beschlußfähigkeit des Meininger Landtages gehört nach der Geschäftsordnung die Zweidrittel- Mehrheit, allo 16 Abgeordnete. Da jedoch nur 15 büraerliche Abgeordnete vorhanden find, ist ohne Mitwirkung der Sozialdemokratie kein Gesetz möglich. Eine Abänderung der Geschäfts ordnung, die vom vorigen Landtag angeregt, von der Regierung aber abgelehnt wurde, ist natürlich gegenwärtig auch nicht möglich. * Nachdem nun in Baden auch die Stich wahlen zum Landtage stattgefunden haben, stellt sich das Parteienverhältnis wie folgt: Zentrum 26, Nationalliberale 17, Konser vative 3, Sozialdemokraten 20, Linksliberale 7. Österreich-Ungarn. "Die tschechischen Minister des Kabinetts Bienerth haben ihre Entlassung gegeben, nach dem gegen ihre Stimmen der Ministerrat be schlossen hatte, dem Kaiser Franz Joseph das Gesetz zum Schutze des Deutschtums in Böhmen zur Genehmigung zu unterbreiten. Hoffentlich erreichen die Tschechen ihre Absicht, durch ihre Abdankung den Erlaß dieses not wendigen Gesetzes zu hindern, nicht; es ist die letzte Hoffnung der um nationale Güter kämpfenden Deutschen Böhmens. Frankreich. "Im Ministerrat erklärte der Minister des Äußern, der den Zaren bei seiner Rückkehr aus Raccvnigi eine Strecke im Salonwagen be gleitete, er habe durch seine Unterredung mit dem Kaiser den Eindruck empfangen, daß das sranzösisch - russische Bündnis festgegründet und stark genug sei, im Verein mit England, jedem andern europäischen Bünd nis zu trotzen. — Auch diese Worte mildern den Eindruck nicht, daß die Zarenfahrt nach Italien als Kundgebung gegen den Dreibund, d. h. eigentlich gegen Deutschland und Osterreich- Ungarn gedacht war. Portugal. " König Manuel hat dem König Alfons einen dreitägigen Besuch in Madrid gemacht. — Daß diese mehrfach aufgeschobene Reise jetzt unternommen wurde, ist ein Zeichen der fort schreitenden Beruhigung in Spanien. Vom 4. bis zum 11. d. wird der junge König dann in London weilen und über Paris nach Lissabon zurückkehren. Balkanstaaten. * Nach der friedlichen Beilegung der Balkan wirren im vergangenen Frühjahr tauchte im Wiener Gemeinderate der Gedanke auf, eine Straße in Wien Kaiser-Wilhelm-Straße zu be nennen. In d-n nächsten Tagen wird nun im Rathause ein Komitee zusammentreten, um zu beratschlagen, ob die Gemeinde geneigt wäre, für ein Denkmal, das die B ü n d n i s tr e u e Deutschlands und die Österreich- Ungarns versinnbildlichen soll, einen Platz herzugeben. Das Denkmal ist in kolossalen Massen oedacht und soll einen Aufwand von 600 000 Kronen erfordern. Afrika. * Negus Menelik von Abessinien ist von einem Schlaganfall getroffen worden. Sein Gesundheitszustand ist, obwohl sich eine Besserung eingestellt hat, sehr besorgniserregend. — Die Herrschaft der europäerfeindlichen Kaiserin und ihres Anhanges ist damit leider aufs neue gesichert. Asten. "Zur allgemeinen Überraschung kommt aus Charbin (Mandschurei) die Nachricht, daß der Abschluß einer Vereinbarung zwischen Ruß land und Japan über alle schwebenden mandschurischen Fragen nahe bevorstände. An gesichts der Tatsache, daß die Verhandlungen schon mehrere Monate dauern und mehrmals lruletzt nach der Ermordung des japanischen Unterhändlers Fürsten Ito) zu scheitern drohten, wäre ein Abkommen Zwischen beiden Staaten mit Freuden zu begrüßen, da es den Frieden im fernen Osten zu sichern geeignet ist. * Die Stimmung in Korea, auf die durch die Ermordung des japanischen Staats mannes Ito ein grelles Schlaglickt fiel, wird abermals durch einen Anschlag gekennzeichnet, den 300 Koreaner auf eine Eisenbahnstation in der Nähe der koreanischen Hauptstadt unter nahmen. Es gelang dem japanischen Eisen bahnpersonal nur mit Mühe, die Station so lange zu basten, bis japanische Truppen heran- rückten. Daß Japan nach solchen Vorkommnissen die Zügel der Verwaltung mit eiserner Strenge handhabt, ist schließlich nicht verwunderlich. * Da im Norden Persiens das Räuber unwesen wieder überhand zu nehmen droht, hatte die russische Regierung den Entschluß ge faßt, dieses Gebiet aufs neue zu besetzen, bis es der persischen Regierung möglich sein würde, selber für Ordnung zu sorgen. Gegen diese Besetzung hat aber die persische Negierung Ein spruch erhoben, der von England unter stützt worden ist. (Man sieht daraus, daß das Zarenreich im Schutze der so gepriesenen eng lischen Freundschaft keine Politik treiben darf, die Englands Macht auch nur im geringsten einzuschränken droht.) Okne Hite! unä Orclen. Als die Norweger sich in Haakon einen König ersehen hotten, war die erste Tat dieses „Bürgerregenten", daß er alle Zeremonien ab schaffen und sich von seinen neuen Landeskindern nur mit „Herr" anreden — lassen wollte. Die in Christiania wehende Hofluft, die geschichtliche Überlieferung und endlich das Persönlichkeits- bewußlsein des Neugekrönten haben diesen Traum altväterlicher Vertraulichkeit zwilchen Volk und Furst bald verschwinden lassen. Zwnr ist Haakon nicht Majestät, aber er ist immerhin noch „Herr König", was im Grunde genommen auf dasselbe herauskommt. Was damals in Norwegen dem republikanischen und demokrati schen Geist zugestanden werden sollte, ist jetzt in Dänemark Ereignis geworden. Das neue Ministerium will Titel und Orden abschaffen. Der bis dahin ziemlich unbekannte Rechtsan walt Zahlte, der unter so eigenartigen Um ständen Ministerpräsident geworden ist, hat. als ihm der König, der Not der Stunde gehorchend, die Kabinettsbildung anbot, die Abschaffung der Ministeruniform und des Exzellenztitels M Bedingung gemacht und zugleich das Einver ständnis des Königs mit einem Gesetzen'mri gefordert und erhalten, wonach Titel und Orden in Dänemark abgeschafft werden. Es ist D fraglich, ob die neuen Männer lange am Ruder bleiben werden. Sie sind aus dem radikalen Lager hervorgegangen und haben zum größten Teil an dem Sturz des früheren Ministeriums beigetragen, indem sie gegen militärische Forderungen und gegen die Summen für die Landesver teidigung gestimmt haben. Mit klugem Bm bat der König den Nörglern das Feld zur Tätigkeit für das Wohl des Landes überlasten. Der Schvhmachersohn, der an der Spitze der neuen Regierung steht, erklärte, er werde mit seinen Kollegen niemals den König in der Ministeruniform, sondem im Zivilanzug aui- suchen. Und so geschah es. Die Herren kamen ins Schloß im Frack, der neue Kriegsminister, ein ehemaliger Landrichter, sogar im blauen Tuchanzug. Dem Ministerium gehört auch ein Schritt- steiler an, dessen Name in der modernen Kultur' Welt einen guten Klang hat. Dr. Eduard Brandes, der uns die Kenntnis der modernen nordischen Literatur und Kunst in feinsinnigen Aufsätzen und Werken vermittelt hat. Nimmt man hinzu, daß der Landwirtschaftsminister ein Kleinbauer, der Handelsminister ein einfacher Generalkonsul ist, so wird man zugeben missten, daß dem Volkswillen genug geschehen ist. Aber merkwürdigerweise hat auch dieses Ministerium keine Mehrheit hinter sich, ein Zeichen, daß d>e Eigenbrödelei und der Parteienhader auch m Dänemark zuhause sind. Man geht daher in der Annahme nicht fehl, daß das Ministerium Zahlke nur eine vorübergehende Erscheinung ist und daß die kommenden Männer die Landes- verteidigungsvorlaqs im Sinne der trüberen Regierung durchführen werden. Denn schlieM kann sich keine dänische Regierung, will sie der Volksstimmung folgen, der Einsicht ver schließen, daß die Landesverteidigung (Befesti gung Kopenhagens an der Land- und Seeseite) durch die allgemeine politische Lage bedingt wird und daß man den König Eduard und seinen Mannen einen Freundschaftsdienst erweist, wenn man die Befestigung vornimmi Bei einer internationalen Verwickelung könnte Dänemark allerdings nur neutral bleiben, abss man hofft in England immer noch die nordi- chen Staaten (in erster Linie Dänemark) dem zogen Deutschland gerichteten königlichen Bsttld- nisplan zu gewinnen. Dann wäre Kopenhagens Befestigung von unschätzbarer strategischer Bedeurung. Die neuen Männer in Kopenhagen, die mit >u großem Reformeifer ihr Amt angetreten habem mögen vielleicht in der ihrer Meinung naH wichtigen Titel- und Ordenfrage einen Erfolg verzeichnen können; die Entwickelung der Dinge, die sich nach dem Gesetze staatlicher Notwendig' Zeiten vollzieht, werden fie nicht aufzukulten vermögen. Wenn Herr Zahlte eines Tages aus dem Ministerirack wieder in seine Anwalts' robe schlüpft, wird er zu spät merken, daß er eine politische Kraft an Dinge des Alltages verschwendet hat, ohne in entscheidenden Dingen eine Lösung versucht zu haben. äVäebter. K Entwirrte faäen. 10) Roman von Johannes Emmer. Kortsstzunn? Der Gras zuckte mit den Schultern. „Ich kann dies allerdinas nicht beurteilen, da ich diese Vortchläne noch nickt kenne". Dr. Vand rieb sich das Kinn und sah* den Grafen scharf an, dessen Gesicht aber unbeweg lich blieb. „Ick will mich kurz fassen. Ich bin bereit, das Testament Ihres Onkels, das Sie vollständig enterbt, zu — vernichten. Es tritt daun die gesetzliche Erbfolge ein. und das Ver wögen des Freiherr» von Galltür fällt Ihnen zu. Dasselbe beträgt in ninder Summe — ab gesehen von diesem Hause, das ich nicht hoch bewerte — 975 000 Thaler". „Nnd das ginge so leicht?" fragte der Graf. „Es geht. Ich weiß bestimmt, daß niemand außer mir Kenntnis von dem Vorhandensein dos Testamentes bat da der Freiherr dies aus drücklich versickerte nud auck mir auftrua, über dasselbe zu schweigen. Da er ferner seinen letzten Willen eigenhändig niederschrieb, so ent- siel die Notwendigkeit der Mitwirkung von Zeugen. Ick selbst hatte dabei nicht andres zu tun, als hinsichtlick der Abfassung Ratschläge zu erteilen, und zur Vorsicht noch in meiner Eigen schaft als Notar die Echtheit seiner Unterschrift zu beglaubigen." „Ick verstehe; es liegt ganz in Ihrer Hand, das Schriftstück in die Öffentlichkeit zu bringen, oder es verschwinden zu lassen." „So ist es! Ich wiederhole, daß niemand j dessen Existenz kennt." ' „Darf ich jetzt bitten, mir die Bedingungen mitzuteilen, unter denen Sie bereit wären, das Testament zu vernichten." „Ich habe einen Bettag von 120 000 Talern zu ersetzen; sodann wünsche ich doch meiner Tochter Mr alle Fälle ein — leider jetzt nur unbedeutendes — Kapital zu sickern; ich veranschlage dasselbe auf etwa 200 000 Taler, gewiß nicht viel." „Sie begehren also rund ein Drittel des Erbes - „Ist Ihnen das zu viel?" Der Graf machte eine leichte Verbeugung: o, ick erkenne gern Ihre Besckeidenheit an. Sie hätten ja ebensogut das Doppelte ver langen können." Der spöttische, ironische Ton berührte den Justizrat nicht sehr angenehm. „Sie nehmen also meinen Vorschlag an?" fragte er hastig. „Verzeihung; ich glaube, es wären doch nock einige Fragen zu besvrechen, nnd dann — muß ich mir auch gestatten, Bedingungen zu stellen." „Bedingungen? Sie?" „Allerdings l Es handelt sich ja um ein Geschäft, an dem Sie nicht minder interessiert find, wie ich." „Ich bitte also, mir zu sagen, was Sie wünschen." „Zuerst erlaube ich mir, Ihnen zwei Fragen vorzulegen; die erste ist: Zu wessen Gunsten wurde ich enterbt?" Der Justizrat sah etwas mißtrauisch den Fragenden an. „Hm! Ich wüßte nicht, welches Interesse Sie daran haben könnten, dies zu erfahren." „Besorgen Sie nichts, Herr Doktor Vand; ich glaube Ihre Gedanken in diesem Augen blicke zu erraten. — Sie fürchten vielleicht, ich könnte versuchen, mit der — andern Partei zu unterhandeln, um bessere Bedingungen zu er zielen." Dr. V-md mackte eine abwehrende B"- weguna. „O, o! Daran ist nicht zu denken." Innerlich ärgerte er sich aber gewaltig, denn ihm war in der Tat dieser Gedanke gekommen, und daß der Graf ibn durchschaute, war sicher nicht angenehm, „übrigens wäre ein solcher Versuch recht aussichtslos und darum unsinnig," fuhr er fort, „denn die andre Partei hätte nicht den geringsten Anlaß, Ihnen auch nur das! kleinste Zugeständnis zu machen." „Nun. ich lege vorläufig keinen besonderen Wert daraus, die glücklichen Erben kennen zu lernen; was mich an der Frage haupisächlick interessiert, ist nur das: ob dieselben irgendwie ahnen, welches Glück ihnen zugedacht ist." „Darüber kann ich Ihnen eine befriedigende Auskunft geben," sagte lebhaft Dr. Vand, „Ihr. Herr Oheim erklärte mir, daß die — andre Partei von seinen Entschließungen nichts wisse und vor seinem Tode nichts erfahren dürfe. , Sie dürfen also vollkommen beruhigt sein, Herr Graf." „Sie gestatten mir wohl die Bemerkung,! daß Sie mir gegenüber sich einen Vorteil j wahren durch Ihre — Verschwiegenheit. Sie! find in der Lage, mit der andern Partei Unter-' Handlungen zu versuchen, wenn ich Ihre Be dingungen ablehne." „Nein!" Das Wort war ihm rasch ent' fahren, im selben Augenblick bereute er es schon. Wenn Graf Fervall befürchtete, dak der Jnstizrat von den Erben gleichfalls Zugeständ nisse erhalten könne, so hatte der letztere ja da mit eine Handhabe, um einen gewissen Dnm auszuüben. Darum setzte er jetzt hinzu: beißt, ich habe diese Möglichkeit bisher nicht i" Betracht gezogen und glaube auch nicht, datt ich Anlaß dazu erhalten werde." „Nun die zweite Frage: Angenommen de» Fall, daß ich auf Ihren Vorschlag einginasi würden Sie denn das Testament mir ein händigen ?" Der Iustizrat rieb sich das Kinn und wiegte den Kovf. „Ich denke, dasselbe könnte meiner Verwahrung bleiben." „Das beißt, Sie mißtrauen mir! — Na« meiner Ansicht hätte ich das volle Recht. M verlangen, daß nach Bezahlung des Preises, den wir vereinbaren würden, das Schrillst^ ausgefolgt werde. „Hie Geld, hie Ware" w dock bei jedem Kau? üblich." „Über diesen Punkt können wir uns später noch einigen: vielleicht würde die Vernichtung des Dokuments den beiderseitigen Interessen am besten entsprechen." „Sprechen wir also nicht Wetter davon. Ich darf nun wohl noch meine Bedingung nennen? — Sie ist leicht zu erfüllen: iw wünsche Gelegenheit zu erhalten, Fräulein Gabriele »übertreten zu können." , „Es wird mir sicher ein Vergnügen und Von Farida: Revier. Uauensmäm schloß ein Vorher war /tage der S Vedinaunger Äusses ste tie sie erb Vksierfübrm besing bett tjationierten ^nen Militi Üulchnß vo »einde ist ft Volmer Ber Schwer tz-dt. An 1 Griesheim verschiedene der morgen; «baebt, kam uiobst in ras lach wollte ^e Straße Gelang. Mi des Auto m i>er Insasse: M Fran'ft W dem Au Motive aeick jungen Frar ''mmenstoß Der Monte Hua außer Wedene Ki Mon. 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