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Der erste Lckritt. G Auf dem Festmahl, das die Deutschen New IorkS aus Anlaß der Hudson - Fulton- Feier den Vertretern der fremden Mächte vor einigen Tagen gaben, hatten der englische Admiral Seymour (der Führer der vereinigten europäischen Truppen im chinesischen Boxerauf stand 1900) und Großadmiral v. Köster überaus freundschaftliche Trinksprüche gewechselt, die in England ungewöhnliche Aufmerksamkeit erregt haben. Sämtliche Blätter brachten ausführliche Berichte über diese ebenso unerwartete wie herzliche Aussprache zwischen den Vertretern der beiden großen See mächte auf dem neutralen Boden einer be- befreundeten und verwandten Nation, Berichte, die ebensoviel Überraschung wie Genugtuung verraten und die Hoffnung erwecken, daß Admiral v. Köster und Admiral Seymour nicht vergebens gesprochen, sondern dem Willen der beiden großen Nationen Worte verliehen haben. Der,Daily Telegraph' bringt einen Bericht über das Festmahl, in dem es u. a. heißt: „Mein Besuch in New Jork," so sagte der deutsche Großadmiral, „hat auf mich einen tiefen Eindruck gemacht, und ich bin durchdrungen da von, daß dieses Land ungeheure Fortschritte seit meinem letzten Besuche vor 35 Jahren gemacht hat. Ihre Transportmethoden find der ganzen Welt ein Muster; mit ebenso großer Gründlich keit haben Sie sich den Künsten und der Wissen schaft gewidmet. Gerade die Festlichkeiten der letzten Woche haben bewiesen, daß trotz Ihrer vielfachen materiellen Betätigung Sie auf dem Gebiete der Kunst ebenso Tüchtiges und Voll endetes leisten können, und daß Ihre Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit nirgends in der Welt überboten werden können." Tann nahm Admiral Seymour das Wort: Er betonte vor allem seine Freundschaft für das deutsche Volk und deutsche Seeoffiziere. „Als ich heute abend hierher kam, fühlte ich mich zwischen zwei befreundeten Nationen. Admiral v. Köster ist mein Freund." Da erhob sich der deutsche Admiral, verbeugte sich und reichte Seymour über die Tafel die Hand, die dieser herzlich drückte. So ergriffen waren die Teil nehmer, daß jubelnder Beifall ausbrach, der mehrere Minuten lang dauerte. In allen lebte das Gefühl: In diesem Augenblick war der erste Schritt zur Freundschaft zwischen beiden Völkern getan. Endlich konnte Admiral Seymour fortfahren: „Ich bin ein Seemann, und Admiral Köster ist ein Seemann. Ich möchte die englische Flotte auf dem höchsten Punkte ihrer Tüchtigkeit sehen und weiß, daß Admiral Köster denselben Wunsch für die deutsche Flotte hegt. Wir Engländer haben über die Nordsee hinweg die Gewandtheit und Energie der deutschen Schiffsbauer bewundert. Nach ahmung auf dem Gebiete der Schiffsbaukunft sollte keine kriegerische Gesinnung auslösen, alle Seeleute hegen Freundschaft füreinander." Dann sprach der frühere Mayor von New Jork: „Keine zwei Nationen können heutzutage einen Kampf ausfechten, ohne alle andern Nationen in Mitleidenschaft zu ziehen. Wir Amerikaner werden alles aufbieten, den Frieden zu erhalten. Ich glaube, hier ist der tiefste Wunsch der deutsch-amerikanischen Bevölkerung zum Ausdruck gebracht worden, daß Deutschland, England und Amerika für immer nebeneinander gedeihen mögen in stets wachsender Freundschaft und gutem Willen." Und wie der,Daily Telegraph', der in letzter Zeit häufig deutschfeindliche Artikel veröffentlicht hat, so sprechen alle übrigen Blätter ihre hohe Genugtuung über die Ansprachen der beiden Admirale aus. Eine Ausnahme machen die ,Times'. Das Blatt kann es sich auch diesmal nicht versagen, die Gelegenheit zu einer Flottenhetze zu nehmen, indem es schreibt: „Uber die Höf« lichkeitsworte der beiden Admirale dürfen wrr nicht vergessen, daß Deutschland in so schleunigem Maße Schiffe baut, daß Englands Flotten programm als unzureichend bezeichnet werden! muß. Auch wir denken natürlich nicht an ! . > .» ————— ... > Krieg; aber wir müssen um jeden Preis unsre Vorherrschaft zur See aufrecht erhalten. Nur so kann der Krieg vermieden werden." Politische Kunäscbau. Deutschland. * Reichskanzler v. Bethmann - Holl weg ist in Hubertusstock von KaiserWil - Helm in Audienz empfangen worden und hat dem Monarchen einen längeren Vortrag ge halten. * Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar hat sich mit der Prin zessin Karola Feodora von Sachsen- Meiningen verlobt. Das Ereignis hat besonders in Sachsen-Weimar, wo man eine Wiedervermählung des Großherzogs aufs sehn lichste wünschte, große Freude hervorgerufen. Großherzog Wilhelm Ernst steht im 34. Lebens jahre; er vermählte sich zum ersten Male im Jahre 1903 mit der Prinzessin Karoline Reuß ältere Linie, die ihm nach kaum zweijähriger kinderloser Ehe am 17. Januar 1905 durch den Tod entrissen wurde. * Nach den jetzt getroffenen Bestimmungen wird der Reichskanzler v. Bethmann- Hollweg seine Jtalienreise Ostern 1910 machen. Der deutsche Reichskanzler wird dann außer von König Viktor Emanuel auch von dem Papst empfangen werden. * Unter dem Vorfitz des Preuß. Staats ministers des Innern v. Moltke ist zur Beratung über eine vereinfachte Geschäftsord nung der Regierungen der erste Ausschuß der Kommission für diePerwaltungsreform zusammengetreten. *Auf Veranlassung des badischen Ministeriums des Innern hat das Generalkommando des XlV. Armeekorps an geordnet, daß solche Reservisten, die während der Zeit der Landtagswahl zu Übungen kleineren Umfangs einberufen find, für den Tag der Wahl entlassen werden, um ihnen die Ausübung ihres Wahlrechts zu er möglichen. Zu den noch bevorstehenden Übungen werden nur solche Mannschaften eingezogen, die nicht wahlberechtigt sind. Osterreich-Ungarn. * Der böhmische Landtag ist vertagt worden. Dieser Schritt ist die notwendige Folge der Ergebnislosigkeit aller Verhandlungen, die zur Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit des Landtages unternommen worden sind. Die Regierung hält trotzdem an der Hoffnung fest, daß bei erneuten Verhandlungen sich ein Aus gleich finden werde. Belgien. *Das in Brüssel tagende Bureau für internationale Friedensbestrebun- gen richtete einen Aufruf an das belgische Volk, ohne Verzug die von England geforderte Ab schaffung der herrschenden Mißbräuche in dem Kongo st aate zu veranlassen. Man finde in England, daß der englische Minister des Auswärtigen, Grey, zu langmütig sei, und wenn diese Langmut weiter andauere, würde sich n England eine energische Bewegung gegen Belgien exheben. *Die Dritte Internationale Konferenz für Vereinheitlichung des Seerechts, sie jetzt in Brüssel ihre Arbeiten beendet hat, ieschloß in sechs Monaten wieder zusammenzu- reten. Spanien. * Der Direktor der modernen Schulen in kata Ionien wurde vom Kriegsgericht in Barcelona zum Tode verurteilt, weil estgestellt sei, daß er die revolutionäre Bewe- ;ung geleitet und mehrere Bombenattentate ver- mlaßt habe. Der Angeklagte erklärte, der ihm zur Last gelegten Straftaten nicht schuldig zu sein. Rußland. *Der Zar tritt, wie nunmehr endgültig estgesetzt ist, am 19. Oktober die Reise nach s Italien an. Er begibt sich zunächst nach ! Odessa, wo ein Empfang einer Abordnung der s dortigen italienischen Kolonie stattfindet, darauf i wird die Reise über Alexandrowsk und dann über München nach Italien fortgesetzt. * Eine Anzahl von Dumamitgliedern wollte einen parlamentarischen Besuch in Deutschland machen. Gegen diesen Plan hat sich aber die Mehrheit des russischen Parlaments erklärt. Den in Frage kommenden Herren wurde anheimgestellt, den Besuch auf eigene Kosten als Privatleute zu unternehmen. — Sehr deutschfreundlich klingt dieser Beschluß nicht. Balkanstaaten. * In Erwiderung des vor einigen Monaten erfolgten Besuches einer Abordnung des bul garischen Offizierkorps in Kon- stantinopel haben die bulgarischen Offiziere Der französische General Damade. Ein marokkanisches Faschoda prophezeit General Damade, der Führer der französischen Marokko- Expedition, der gegenwärtig in Barrayroux bei Montauban seinen Urlaub verbringt, in einer im Malm' veröffentlichten interessanten und Auf sehen erregenden Unterredung über die durch das Borgehen Spaniens im Rif geschaffene Lage. Damade befürchtet, daß die Spanier Taza be setzen und daß dieser strategisch für Frankreich ungemein wichtige Ort zu einem „marokkanischen Faschoda" werden könne. Gegenüber der unver hohlenen spanischen Eroberungspolitik sei es Frank reichs Pflicht, zum Schutz seiner wirtschaftlichen und politischen Interessen in Marokko so rasch wie möglich Einspruch zu erheben. Dies liege auch im Interesse Spaniens, das durch sein, marokkanisches Abenteuer schwer geschädigt werde. Der General wurde von der französischen Negierung sofort seines Dienstes enthoben. eine Abordnung des türkischen Offizierskorps zu einem Gegenbesuch in Sofia eingeladen. Das Einladungsschreiben betont die Freund schaft zwischen beiden Ländern, die durch die neuerdings auftauchenden Gerüchte über die Bandenbildungen in Mazedonien nicht gestört werden solle. Der Besuch wird demnächst erfolgen. *Aus Saloniki kommt die überraschende Meldung, daß der dort tagende jung- türkische Geheimkongreß in seiner letzten Sitzung den Beschluß widerrufen hat, wonach aktive Offiziere dem Komitee angehören sollen. Das wäre in der Tat ein bemerkens wertes Ereignis, zumal sich an diesen Entschluß in weiten Kreisen die Hoffnung auf eine unab hängige Entwickelung der Armee geknüpft hatte. Die Jungtürken scheinen also ihrer Sache noch mmer nicht ganz sicher zu sein und ein Wachsen -er Macht der Alttürken zu befürchten, die den Reformen feindlich gegenüberstehen. Amerika. * Zwischen Brasilien und Uruguay st eine Vereinbarung getroffen worden, nach )er alle noch schwebenden Grenzstrciügkeiten friedlich durch ein gemeinsames Schiedsgericht geregelt werden sollen. Wenn die beiden Slaaten an dieser Abmachung festdftien, darf man den Frieden in Südamerika sür gesichert halte». Afrika. *Jm Kriegsministerium zu Madrid herricht fieberhafte Tätigkeit zur Verstärkung des Heeres für Nordafrika. Es sollen sür Ceuta und Melilla eine Besatzungstruppe ge schaffen werden, die stark genug ist, jederzeit etwaige Angriffe der Rifkabylen abzuweffen. — Auf dem Kriegsschauplatz gestaltet sich übrigens die Lage immer günstiger für Spanien. Im Namen mehrerer Stämme erschien dieser Tage einUnterhändler vor Melilla, der erklärte, die Lage der Stämme sei infolge Mangels an Lebensmitteln und der schrecklichen Verluste in den letzten Kämpfen unhaltbar. In dem Gerecht am 30. September hatten die Mauren sogar ihren eigenen Verwundeten den Gnadenstoß geben müssen, da sie sie nicht mehr in Sicher heit bringen konnten. Damaöes Dienstentlassung. Der ehemalige Leiter der französischen Marokko-Expedition, General Damade, der in einer sür die Öffentlichkeit bestimmten Unter redung gesagt hatte, Spanien verfolge in Nordmarokko eine gefährliche Eroberungspolilik, wurde seines Dienstes enthoben. Der General hatte mit dem Ministerpräsidenten Briand und dem Kriegsminister Brun eine längere Unterredung und entschuldigte sich da mit, daß er die Tragweite seiner Außerunaen nicht ermessen konnte. Die Unterredung schloß mit dem vom Minister ausgesprochenen Be dauern, einen so ausgezeichneten Offizier die Strenge der Disziplin fühlen zu lassen. A habe eine peinliche - Pflicht zu erfüllen, hätte aber die feste Überzeugung, Damade werde die Folgen seiner Äußerungen auf sich nehmen und sich den militärischen Gesetzen fügen. Die Dienstenthebung Damades, dessen strenge Bestrafung besonders nachdrücklich auch der Minister des Auswärtigen, Pichon, verlangte, macht jedes Avancement des ehemaligen Chefs der Marokko-Expedition vorläufig unmöglich. General Damade erklärte einem Redakteur des ,Matin': „Es ist wahr, ich habe mich gegen die Disziplin vergangen, aber ich habe eine Entschuldigung. Ich dachte nur an das Interesse meines Landes. Ich glaubte ja selbst, der Sache des internationalen Friedens zu nützen. Ich dachte, daß ich da eine Pflicht zu erfüllen hätte, und diese Pflicht erschien mir stärker als die Pflicht des Schweigens. Ich werde meinen Fehler ohne Murren büßen. Ich werde still- schweigen und in ruhiger Stimmung die Stunde erwarten, wo ich Frankreich wieder dienen kann." — —^l Von und fern. Ein germanisches Haus ans der Nömerschanze. Bei den Nachgrabungen aus Nömerschanze bei Nedlitz, in der Nähe von Potsdam, wurde ein germanisches Haus aus der Zeit 300 bis 200 v. Ehr. entdeckt. Die teuersten Eisenbahnfahrkarten. Auf dem Frankfurter Zentralbahnhof ist kürzlich ein Billettschalter eröffnet worden, der die Auf schrift trägt: „Fahrkarten nach China und Japan." Hier kann man die teuersten Eifen bahnfahrkarten erhalten, die bei uns MM existieren. So kostet dort ein Fahrschein erster Klasse nach Nagasaki 863,75 Mk. und nach Schanghai über Wirballen 926,40 Mk. Nach Wladiwostok kann man bereits für 721,30 Mk. befördert werden und nach Chacbin kostet es 659,60 Mk. 1SS Todesfälle durch Magenerkrankum gen. Außer den Fällen der Kinderlähmung treten jetzt auch Magendarmerkrankungen im Regierungsbezirke Arnsberg so zahlreich aut, daß seitens der Regierung umfangreiche Maß nahmen gegen die Weiteroerbreitung ergriffen werden. In einer Woche sind im Regierungs bezirke Arnsberg 192 Personen an Magendarni- erkrankungen verstorben. Zur Bekämpfung del Kinderlähmung wurden alle Ärzte ausgesorderr, jeden Fall von Kinderlähmung sofort im En- stehea telegraphisch anzuzeigen, da der Krank heitserreger nur im Entstehen der Krankheit ge- lunden werden kann. R Entwirrte fääen. 1j Roman von Johannes Emmer.*) 1. „Nanu, Sie gehen also wirklich heim über Ae Feiertage?" „Ja, zu Brudern, ist so an die sechzig Meilen weit von hier. Sind gar schon zehn Jahre her, daß ich nicht mehr daheim war, Bruders Gören werden mal hübsch groß - ge worden sein." „Na, hören Sie, Frau Hanne, Sie haben Glück, so 'ne Herrschaft! Und freiwillig hat er's Ihnen angeboten?" „Freiwillig, ganz freiwillig! I wo hätt' ich daran gedacht, so was zu verlangen! Aber da kommt gestern der Herr Doktor heim und fragt mich so —na so, wie ein guter Freund: „Frau Hanne, wollten Sie nicht mal 'nen Weihnachts- Laum mit Kindern und was drum und dran ist, sehen?" „I freilich," sag' ich darauf, „bin's ja eigentlich so gewohnt; will vielleicht der Herr Doktor arme Kinder bescheren?" Darauf lacht er und meint: „Nee, Frau Hanne, Kinder find nicht für mich; aber ste hat ja Verwandte." „Natürlich," sag' ich darauf, „ganz respektable Verwandte, mein Bruder ist drei Jahre Schulze gewesen in Wöhren und drischt jährlich so an hundert Kilometer Korn." „Ist das viel?" „Na, ob eS viel ist! So hundertundachtzig Scheffel; mein Bruder rechnet schon nach dem *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. neumodischen Maß und da sagt man nicht mehr Scheffel, sondern Kilometer." „I ja, die Fleischer fangen auch schon an mit dem Unsinn von Kilometern." „Nee, Jette, beim Fleischer heißt's Kilo." „Weiß schon, Frau Hanne; aber was sagte der Herr Doktor?" „Will Sie also zu Brudern fahren?" fragt er mich. Ich mache große Augen und sage: Wamm sollte ich nicht wollen, aber ich kann ja doch nicht fort." Darauf lacht er wieder und meint, ich könnte Urlaub haben über die Feiertage, damit ich mich nicht langweile bei zwei Jung gesellen." „I, das sollte wohl das Weihnachtsgeschenk sein?" „Jette, Sie sind dämlich I So ein Schändl- mann läßt sich nicht lumpen: „Frau Hanne, sagte er, „reicht das?" und zeigt mir einen Schein." „Einen blauen?" „Netto fünfundzwanzig Taler." „I so was! Na ja, meine Herrschaft glaubt schon was Großes zu tun, wenn ich Zeug be komme, das auf zehn Taler kaum langt. — Freilich unsereins kann nicht zu Junggesellen gehen; wenn man noch jung ist, gibt eS gleich Gerede." „Nanu, ich bin auch noch in den Jahren, daß ich inS Gerede kommen könnte; aber eine respektable Person braucht nicht danach zu fragen. Adjes Jette, ich muß jetzt gehen, um noch allerlei zu besorgen. Nachmittags reise ich ab." Frau Hanne schritt mit ihrem Korbe würde voll zum Tore hinaus, während Jette mit einem Seufzer sich anschickte, die Treppe binan- zusteigen. „So 'ne Person und das Glück! Unsereins muß sich schinden und wird noch dazu ausgezankt! Und wie sie groß tut mit ihrer Bildung und immer vornehm sprechen will! — Aber einen Bräutigam hat sie doch nicht!" Mit diesem Tröste beruhigte Jette ihr auf geregtes Gemüt; lieber nur zehn Taler Weih nachtsgeschenk und einen „Schatz" haben, als fünfundzwanzig Taler und Frau Hanne heißen, dachte sie; der elegante Doktor wird die fünf zigjährige Maurers-Witwe ja doch nicht heiraten. Freilich, wenn sie, Jette, die Stelle hätte, wer weiß, was geschehen könnte; es hat ja schon öfter in den Zeitungen gestanden, daß ein Gentle man — oder wie Frau Hanne es verdeutschte: Schändlmann — seine Wirtschafterin oder Köchin geheiratet hatte. Ob sich Frau Hanne im stillen auch solchen ausschweifenden Hoffnungen hingab, oder ihrem AVer entsprechend vernünftiger dachte, war zweifelhaft. Tatsache war, daß sie entgegen aller Gepflogenheit nm Gutes von ihrer „Herr schaft" zu berichten wußte, und dadurch den Neid aller Kolleginnen im Hause erregte, die diese Tatsache sich nur durch eine außerordent liche Freundlichkeit und Freigebigkeit dieser Herr schaft erklären konnten. Die Freigebigkeit traf auch zu, das heißt: der Herr Doktor war in Geldsachen ungemein gemütlich und prüfte niemals die Ausgaben seiner Haushälterin, sondern bezahve einfach, was ihm ausgerechnet wurde. Sonst pflegte er sich nicht viel um sie zu kümmern, war zu frieden mit allem, was sie machte, und hatte sehr selten irgend einen außergewöhnlich« Wunsch. Zugänglich und mitteilsam war er mA und Frau Hanne batte zu ihrem Leidwesen bis her noch gar nichts über die „Verhältnisse ihres Herrn in Erfahrung gebracht. Ihr ganzes Wissen beschränkte sich darauf, daß er wahr scheinlich ein Ausländer sei, da er zwar das Deutsche sehr gut, aber mit fremdartiger Be tonung sprach — und daß er sich in dem Melde zettel als Chemiker angegeben hatte. Seit etwa acht Tagen wohnte übrigens auch noch ein Freund bei ihm, der sich Herr Groppek nannte, und angeblich einen Ferienbesuch macht«, wortkarg lind ernsthaft war, aber jeden Tag Frau Hanne einen Taler „für die Mühe, die fi« seinetwegen hatte", gab. Demnach mußte el wohl auch ein „Schändlmann" sein. Dr. Fellhorn hatte die Wohnung im Erv" geschoß, die vier geräumige Zimmer enthielt, seit drei Monaten inne, und ebensolange war Frau Hanne bei ihm, die ihre Stelle del Empfehlung des Hausbesitzers verdankte. Letzterer urteilte kaum minder günstig übel seinen Mieter als Frau Hanne; denn Fellhora zahlte fast um die Hälfte mehr, als die frühere» Wohnungsinhaber. Offenbar mußte er für dieses Stadtviertel Hamburgs und das ave Haus insbesondere eine gewisse Vorliebe hegen, denn er hatte sich viA Mühe gegeben, diese Wohnung zu erhalten, und den Hausbesitzer durch sein beträchtliches Mehr angebot endlich bewogen, dem früheren Mieter zu kündigen und ihn auszunehmen. Dennoch hätte sich der Handel bald zer ¬ re Ein B M einem gen Ersitzende d «den Scht Ming-Jena, ReaMM Mel zur Kr ^Herren erst Am einer de AivurgerichU ssmden sür Mer erwäf Aenswürdige Mtsfragen, Men dankt Der sc Hen Worum. W da L «re der dürfen. ouck letzt, bemselber Mte ausste tzsdrähte N werden !s Zöcht, w' Ertrag Zd wäre, K lassen. daß ? °rium , Akngreick i?°be, so! K die S ^igst zr T? SäM N bleibe. fZ galvan datz A einig Botte, Zn würd Kinglic s Megmn ,>'e B, gell Scha s'än »war, g .Einsturz Wen Elm Nger Tunne Murg-, "Am einige M«. Der Migen auji , Z Nach«! A Schlieft, s« überlall. 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