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Der Streit um Marokko. G Der unbefangene Beobachter kann aus der Fülle der widersprechenden Berichte, die vom Kriegsschauplätze von Marokko sowie aus Madrid und Paris kommen, nur das eine ent nehmen, daß nämlich Spanten gewillt ist, unter dem Schein des Rechts ein möglichst großes Gebiet Marokkos zu besetzen, während man in Frankreich und England bemüht ist, das weitere Vordringen der Spanier zu verhindern. Eine Unterredung des Generals Damade, der einst französischer Oberbefehlshaber in Marokko wär, mit einem Berichterstatter, zeigt klar die Stim mung in Frankreich. „Die für Frankreich geschaffene Lage in Marokko ist," so erklärte der General seinem Ausfrager, „äußerst gefährlich. Es ist unmöglich, daß sie sortdauert. Unser Einfluß in Algerien wie unsre Ruhe hängen vielleicht davon ab. Algerien hat den Höchstgrad seiner wirtschaftlichen Entwicke lung erreicht, das Mittelmeer ist ein mäßiges Absatzgebiet, unsre handelspolitischen Hoffnungen richten sich nach dem Atlantischen Ozean. Wir stehen daher vor einer gebieterischen Notwendig keit, unsre Eroberungen in Algerien durch eine Einflußzone in Marokko zu stützen. Das Vorgehen Spaniens ist keine blohe Strafexpeditton mehr. Die ersten Erfolge haben ein Erwachen der spanischen Militärpartei zur Folge gehabt. Der Eroberungsgedanke wird die abenteuer lustigen Köpfe locken. Der König selbst, der vor wenigen Monaten in Melilla eine Truppen schau abhielt, verbirgt nicht seinen Wunsch, in Marokko für die Verluste des spanischen Kolonialreichs Entschädigung zu suchen. Ich fürchte sehr, daß die Spanier zu weit gehen und in Marokko durch ihre Anstrengungen eine z« schwere Schuld an Menschen und Geldopfern eingehcn werden. Schon verspüren wir die Rückwirkung auf die Märkte der algerischen Grenze. Wie wird es werden, wenn die spanische Besetzung fort- dauert ? In der Tat hat Frankreich die Pflicht, so rasch wie möglich einzuschreiten, wenn es seine wirtschaftlichen und politischen Interessen in Marokko schützen will." In französischen Regierungskreisen hat die Erklärung des General Damade peinliches Auf sehen gemacht. Der Kriegsminister hat den redseligen General telegraphisch um eine Er klärung seiner Äußerungen ersucht und die der Regierung nahestehenden Blätter suchen die öffent liche Meinung über Spaniens Absichten in Marokko zu beruhigen, ja die Regierung läßt sogar halb amtlich erklären, sie werde sich durch Damades Äußerungen nicht in eine uferlose Marokkopolitik treiben lassen. Man vergißt aber ganz und gar, daß die Besorgnisse, die der General Damade jetzt offen ausgesprochen hat, in verhüllter Form schon seit langer Zeit von den halbamtlichen Blättern geäußert worden sind. Nun hat allerdings Spanien in Berlin und in Paris gleichlautende Erklärungen über reichen lassen, in denen es sich nochmals aus drücklich verbindlich macht, die durch die Ab machungen von Algeciras gezogenen Grenzen nicht zu überschreiten: aber in Frankreich ist man unruhig geworden. Die von der Regierung nach der algerisch-marokkanischen Grenze beor derten Verstärkungen sollen schleunigst an ihren Bestimmungsort gesandt werden. Und wie man über das Vordringen Spaniens eigentlich denkt, zeigt eine Auslassung des der Regierung nahe stehenden ,Temps^, daß die Republik jeden Eingriff in ihre Rechte wenn es sein muß mit Gewalt verhindern wird. Plant Spanten also wirklich eine großzügige Eroberungspolitik, die es mit einer Besetzung weiter Gebietsteile einleiten und mit Sicher heitsgründen vor der Welt rechtfertigen würde, so fände es an Frankreich energischen Widerstand. Nicht anders liegen die Dinge in England. Die vielfach aufgetauchten Gerüchte von einem! englisch-spanischen Geheimvertrag über Marokko i und über eine angebliche Billigung einer spani schen Eroberungspolitik durch England haben zu einer Anfrage im Unterhaus« geführt, ob die Regierung Spanien irgendwelche Ver sicherung bezüglich der umfassenden Maßnahmen in Marokko gegeben habe. Der Parlaments untersekretär des Auswärtigen, Mac Kinnon Wood, erwiderte, er müsse diese Fragen im ver neinendem Sinne beantworten. Als weiter ge fragt würde, ob das Parlament in Kenntnis gesetzt werden würde, bevor die englische Regie rung irgend einen Schritt zugunsten einer weiteren Ausdehnung Spaniens in Marokko tun werde, antwortete Mac Kinnon Wood: „Wir wissen von keiner Absicht Spaniens, die den vertrag lichen Verpflichtungen zuwiderliefe, oder die sich in irgendeiner Weise mit den Jutereffen Englands kreuzen könnte." Aller Voraussicht nach wird Spanien also nicht die Früchte seiner weitgreifenden Unter nehmung ernten können, wenigstens nicht in dem Maße, wie es die Militärpartei in Madrid und der ehrgeizige König geträumt haben. Die Zeiten Philipps II., der England trotzen durfte, sind für Spanien unwiederbringlich dahin. Potttilcke Aunälcbau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm, der sich von Kadinen zu kurzem Besuch nach Langfuhr be geben hatte, ist in Hubertusstock zur Jagd eingetroffen. * Reichskanzler v. Bethmann-Holl- weq hat mit dem italienischen Botschafter am Berliner Hofe, Grafen Pansa, eine längere Unterredung gehabt. *Eine Verminderung des Fonds für Dienstreisen von Beamten wird bereits bei den nächstjährigen Etats in Er scheinung treten. In allen Ressorts sind die Summen für diese Zwecke herabgesetzt worden. Es werden in Zukunft nur die Auslagen für Eisenbahn- oder Wagenfahrt ersetzt, und zwar sür diejenige Wagenklasse, die für den Beamten nach der Rangklasse zuständig ist. Die Be rechnung von Kilometergeldem fällt fort; die Tagegelder werden allgemein weder erniedrigt, noch erhöht werden, sie kommen aber bei ein tägigen kurzen Dienstreisen nicht mehr zur Be rechnung, doch werden für diesen Fall die baren Auslagen ersetzt. Die Ersparnisse, die durch die Neuregelung erzielt werden, belaufen sich auf mehrere Millionen Mark. *Jn der bayrischen Abgeordnetenkammer haben die Liberalen erneut einen Antrag auf zeitgemäße Reform der Zusammensetzung des Reichsrats eingebracht. * Nach den Berichten polnischer Blätter sand der 11. Kongreß der Partei der polnischen Sozialisten vor einigen Tagen statt. Der Ort der Tagung wird geheimgehalten, liegt aber wahrscheinlich in Österreich. Ein Vertreter der deutschen Sozialdemokraten Österreichs war zu gegen. Es wurde beschlossen, im Falle eines österreichisch - russischen Krieges sämtliche Kräfte gegen Rußland zu richten. Der Schulstreik in Russisch-Polen soll weiterhin unterstützt werden. Osterreich-Ungarn. *Der Bürgermeister von Wien, Lueger, erklärte in einer Unterredung, er sei vervflichtet, dahin zu wirken, daß der deutsche Charakter der Stadt aufcechterhalten bleibe. Wer nach Wien kommt, sei verpflichtet, die deutsche Sprache zu lernen, weil er hier sein Fort kommen findet. Er werde streng darauf sehen, daß in Wien nur eine deutsche Schule existiere und gar keine andre. England. * Entgegen anders lautenden Meldungen wird in London erklärt, daß die Verhand lungen zwischen den Schutzmächten Kretas über die Bedingungen, unter denen die end gültige Regelung der kretischen Angelegenheit angebahnt werden könnte, im Laufe des No- vember wieder ausgenommen werden sollen. Italien. *AuS vatikanischen Kreisen wird berichtet, daß der Besuch des deutschen Reichs kanzlers beim Papste Ende März des kommenden Jahres erwartet wird. * Zu den halbamtlichen Berliner und Wiener Erinnerungsartiksln über das deutsch« österreichische Bündnis bezw. den Dreibund hat jetzt die römische halbamtliche ,Tribuna' das Wort ergriffen. DaS Blatt sagt: Die dem Dreibund seindlichen italienischen Blätter vergäßen, daß Italien ohne den Drei bund und ohne das Bündnis mit Österreich nie die wirtschaftliche und politische Macht von heute erreicht hätte. Deshalb könnten die Berliner und Wiener Auslassungen nur den Beifall aller Unparteiischen in Italien finden, und die An erkennung, daß Italien sich im Dreibunde als gleichberechtigter Partner befände, müßte in Rom große Genugtuung Hervorrufen. Das Lob des Dreibundes als Friedensbollwerk schlösse natürlich nicht aus, daß einige Punkte des Bündnisses verbessert werden können. Spanien. * Ministerpräsident Maura erklärte, er könne die verfassungsmäßigen Rechte in Katalonien vorläufig noch nicht wieder herstellen, da es seine erste Pflicht sei, für die öffentliche Sicherheit zu sorgen. Er gab jedoch Anweisungen, bei den bevorstehenden Wahlen das Versammlungsrecht milde zu handhaben. Ruhland. * Aus Petersburg wird gemeldet,. die Zarenreise nach Italien gelte als ganz nahe bevorstehend. Der Zar wird von dem Minister des Äußern, Iswolski, begleitet sein. Die Reise soll mit der Eisenbahn zurück gelegt werden. Balkanstaaten. * In Mazedonien wird die Lage mit jedem Tage ernster. Das Bandenwesen nimmt überhand und die Nationalitätenkämpfe drohen von neuem auszubrechen. Inder kleinen Stadt Serres wurde auf den griechischen Vize- konsul ein Mordanschlag unternommen. Die griechische Regierung hat daher in Konstantinopel um wirksamen Schutz ihrer Beamten ersucht. "Die Mißstimmung Serbiens gegen Österreich wegen der Angliederung Bosniens und des Agramer Hochverratsprozesses, in dem 66 Serben wegen verräterischer Umtriebe in den slawischen Gebieten der Donaumonarchie verurteilt wurden, hat in Belgrad zu einer all gemeinen Kundgebung geführt. Zum Lobe der serbischen Regierung muß bemerkt werden, daß sie beschwichtigend einwirkte und alles aufgeboten hat, damit Ruhestörungen vermieden wurden. An der Massenversammlung nahmen Tausende von Menschen teil, die nach verschiedenen An sprachen mit dem Rufe: „Nieder Österreich!" auseinandergingen. Amerika. "Auf einem Festmahl, das die New Iorker Handelskammer aus Anlaß der Hudfon-Fulion- Feier den Vertretern der Mächte gab, sprach Großadmiral v. Köster über die handels politischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika. Der Präsident der Handelskammer, Simmon, wies auf des englischen Admirals Seymour Verdienste in China gelegentlich des Boxer aufstandes hin. Admiral Seymour erwiderte, daß er sich in China der Unterstützung aller Nationen und insbesondere der Deutschen er freut habe. * PrSädent Taft hielt auf seiner Rundreise in San Francisco eine Rede, in der er wieder die staatliche Unterstützung der nordamerikanischen Schiffahrt befürwortete und eine diesbezügliche Botschaft an den Kongreß der Ver. Staaten ankündigte. "Nach amtlichen Nachrichten haben die Re gierungstruppen von Paraguay die Auf ständischen in mehreren Gefechten ge schlagen. Die rnvolutionäre Bewegung wird infolgedessen als beendet angesehen. Afrika. *Auf dem nordmarokkanischen Kriegsschauplatz dauern die Angriffe der Kabylen auf die spanischen Stellungen an. Es wird indessen von den spanischen Führern be- richtet, daß sich die Zahl der Kämpfer im marokkanischen Lager täglich verringere, wo? darauf schließen läßt, daß ein Teil der Kabylen bereits kriegsmüde ist. Asien. * Durch Erlaß des Kaisers von Ch'na ist die Angelegenheit der i n n e r ch i n es ii4en Bahnbauten dem chinesischen VerkeW' Ministerium übertragen worden. Die Verhand lungen mit den französischen, englischen nnd amerikanischen Gesellschaften sollen demnächst beginnen. Vie Uohlenschatze -er Erde. A Von den Schätzen, die uns die Natnr spendet, gehören die „schwarzen Diamanten" nicht nur zu den unentbehrlichsten, sondern auch zn den kostbarsten. Nach Angaben, die Professor Artur Binz in seinem kürzlich erschienenen Büchlein „Kohle und Eisen" zusammengetrazcn hat, betrug die Weltproduktion, d. h. die Summe der in allen Ländern erzeugten Mengen an Kohle 941 015 000 Tonnen. Ihnen standen nnk gegenüber an Eisen 52 565 000, Petro eum 27 096 000, Salz 14 251000, FeinM 5 547 000, Blei 874 000, Kupfer 738 000, Ziel 638 000, Feingold 580 000, Zinn 95000 und Aluminium 11 500 Tonnen. Nimmt man nach dem Durchschnittswert in Nordamerika, Groß britannien und Deutschland einen Mittelwert von sieben Schilling für eine Tonne Kohlen an, io beträgt der Wert der oben angeführten Wrlt- produktion 6V- Milliarden Mark, wogeaen die Weltproduktion an Roheisen nur auf 2,8 Mil liarden anzusetzen ist. Im Jahre 1901 betrug der Wert in Millionen Mark bei Kohlen 7-00, Eisen 3200, Petroleum 1600, Gold 1015, Diamanten und Edelsteinen 800, Kupfer 660, Silber 525, Zinn 240, Salzen 200, Zink 160, Blei 200. Die Steinkohlenförderung betrug im Jahre 1905 in den Ver. Staaten 335, in Eng land 205, in Deutschland 130 Millionen Tonnen, für 1907 lauteten die Zahlen 425, 272 und M erst in weitem Abstande kommen Österreich und Frankreich. England ist von der lange inne gehaltenen ersten Stelle von Amerika verdrängt worden, in der Roheisenproduktion und in del Eisen- und Stahlindustrie ist es auch von Deutschland überflügelt worden. Bei dem stetigen Steigen des Kohlenbedarfs für die In dustrie hat man sich die Frage vorgelegt, wie lange die Vorräte ausreichen werden, d. h. nach der Ausdehnung der Bodenschätze, die wir geolo gisch ermitteln können, und nach der Tiefe, bis zu der wir sie, ohne durch die steigende Tem peratur gehindert zu werden, auSbeuten können. DaS tiefste Bohrloch, das bis jetzt vorhanden ist, geht 2003 Meter hinab; es ist in Ob-r- schlesieu. Als normale Tiefe aber iü 1500 Bieter anzunehmcn. Unter diesen Vorauf setzungen werden die Kohlenvorräte erschöpft sein in Mittelfrankreich, Böhmen, Provinz und König reich Sachsen und Nordengland in 100 bi! 200 Jahren, in den übrigen englischen Kohlen feldern, im Waldenburg - Schatzlarer Revier sü Österreich, und in Nordfrankreich in 200 bis 300 Jahren, in Saarbrücken, Belgien, in Aachen und im Ruhr - Revier und in Nordamerika 600 bis 800 Jahren und schließlich in Ober schlesien in mehr als 1000 Jahren. Die Zahle» haben auf die Notwendigkeit hingewiesen, n» die Wirksamkeit der Kohle anderweitigen Ersatz zu ersinnen. Vor allem sind die Wafferkräne in weit höherem Maße auszunutzen zur setzung der Elektrizität in Wärme und Licht, es bisher geschieht, und mannigfach sind Pläne hierzu in letzter Zeit aufgetaucht; vor allem wird auch die Notwendigkeit betont, daß die Regierungen selber solche Unternehmungen schaffen, damit sie der Allgemeinheit nnd nB einzelnen Kapitalisten zugute kommen. In der Schweiz find z. B. von 750 000 Pferdekrästen nur ein Drittel ausgenutzt. Welche Mittel M werden finden lassen, um die Sonnenwärme auszunutzen, ist noch nicht zu sagen. Aber wie raich auf dem Gebiete der Technik Berechnungen umgestoßen werden können, hat vor wenigen Jahren die überraschende Entdeckung des Radiums und der Radioaktivität gezeigt, und so ist naß Binz' Meinung trotz der Kohlenabnahme eine gewisse Hoffnungsfreudigkeit berechtigt. O Cm Click m clie Zukunft. LH Novelle von C. Schirmer. -Schluß.) Nun ging es an ein herzliches Begrüßen, Hin- und Herfragen und die Freude äußerte Ich von allen Seiten wiederholt, daß man den schönen Gedanken, sich hier zu treffen, ausge- Uhrt habe. Mehrmals während der Begrüßung Md der «chherigen Unterhaltung fiel es Hubert auf, Laß Herr und Frau Hörde sich geheimnisvoll etwas zuflüsterten, Herr Hörde nickte dann jedes- rnal Md lächelte und seine Frau sah so strahlend «us, als ob sie sich über irgend etwas ganz be sonders freue. Als es endlich Zeit war, zurückzukehren, Nagte Frau Hörde so über Müdigkeit, daß ihr Gatte sofort nach einem Wagen lief, der auch merkwürdig schnell beschafft war. Herr Hörde sagte dann, daß er seine Frau nicht gut allein Nnne fahren lassen und da für Hubert kein Platz war, erbot er sich natürlich sofort, den kurzen Weg zu Fuß zurückzulegen. Man rief sich ein „auf baldiges Wiedersehen" zu, und oben rollte der Wagen fort, als Frau Hörde noch einmal anhalten ließ und ganz erschrocken rief, Laß sie auf dem Platz dort unten am See ein Täschchen habe siegen lassen. Sie beschrieb es genau und .Hubert versprach, auf allen Plätzen Lanach zu suchen. Hördes nickten ihm noch freundlich zu und « ging sofort nach der entgegengesetzten Richtung. Er beschleunigte seine Schrille, denn schon breiteten sich die Schallen der Berge weiter aus und über dem See lag bereits der Abendsonnenschein. Doch sah Hubert heute weniger auf die Berge und auf die zauberhaft schöne Beleuchtung, vielmehr blickte er immer nur auf den Weg und suchte nach dem Täsch chen. Da kam er an eine Krümmung des Weges, wo mm an einem besonders schönen Aussichtspunkt eine Bank angebracht hatte; auf dieser bemerkte Hubert mf den ersten Blick den gesuchten Gegenstand. Plötzlich zuckte er zusammen, denn auf der Bank saß eine Dame. Hubert stand still und preßte die Hand mf das Herz. War es denn ein Traum? Nein,. es war Wirklichkeit, dort saß Rosa. Jetzt stand sie auf und trat an die steinerne Balustrade, die sich einige Schritte vor der Bank befmd. Dicht darunter lag der glatte Spiegel des Sees, in den sie unverwandt blickte. Da endlich ermannte sich auch Hubert. Ganz leise trat er näher und stmd dann plötzlich an Rosas Seite. Dachte sie des Blickes in den See auf der lieblichen Insel, des Blickes, der ihr ein andres Geficht neben dem ihrigen gezeigt? Wie heiter hatte sie damals der Zukunft entge gengesehen und wie gern war sie auf den Scherz einge gangen, und hatte die Erfüllung ihrer Herzens wünsche mit dem Zukunftsblick in Verbindung zebracht. Die Erinnerung an alles, was die wei Jahre ihr geraubt und zerstört hatten, zog rübe durch ihre Seele, doch die Natur mit hrem Zauber wirkte wie lindernder Balsam aul hr krankes Gemüt; hatte sie doch längst mü ihren Wünschen abgeschlossen und sich in Er gebung in ihr Schicksal gefügt. Trotzdem konnte sich ihr Herz nicht losmachen von der ersten und einzigen Liebe und recht oft trat Huberts Bild vor ihre Seele. Sie glaubte, daß er sie aufgegeben, denn daß er nie ein Lebenszeichen gegeben, war doch wunderbar, ihre Betrübnis war mit der Trauer um die verlorenen Eltern zusammengefallen und ihr Leben erschien ihr seitdem so trübe und hoff nungslos, daß sie fast jeden Glauben an eine glücklichere Zukunft verloren hatte. Die Er innerung an die letzten traurigen Jahre zog durch ihr Herz, und ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie da stmd und in den See schaute. Plötzlich schrie sie laut aus, und die Arme ausbreitend, als wolle sie nach etwas greifen, starrte sie mit weit aufgeriffenen Augen mf das Antlitz, das sie neben dem ihrigen im See er blickte. Doch schon wurde sie von zwei Armen umfaßt und sah in Wirklichkeit den vor sich, der ihr wie ein Phantom dort in dem Spiegel des Sees erschienen war. „Rosa, Rota! habe ich dich wirklich wieder- gefundsn?" riet Hubert und führte das geliebte Mädchen, das sich fest an ihn lehnte, zu der Bank. Rosa fand keine Worte, das Glück war so plötzlich über sie gekommen, sie bebte am ganzen Körver, und brach endlich in einen Tränenstrom aus, in dem sich ihr übervolles Herz, das die Wonne nicht zu fassen vermochte, Lust machte. „Mein Benno I" hauchte sie endlich und ließ ihr Haupt an seiner Schulter ruhen. Hubert küßte ihr die Tränen von de« glühenden Wangen und so saßen sie lange, lange, ohne einander zu fragen, wie denn da» so gekommen, daß sie sich wiedergesunden, "e blickten sich immer wieder in die Augen und lasen die unvergängliche gegenseitige Liebe denselben. Die Sonne verschwand hinter den gegen überliegenden Bergen und ein goldener Schimmel lag auf dem See, der in eine mehr violette Färbung überging. „Das Meer erglänzte weit hinaus, im lebte" Abendscheine," lang Hubert ganz leise und neigte sich zu Rolas Ohr. Diese nickte nur und 'ad überglücklich zu ihm aus! „Ich habe das Lied nicht mehr wiedergssungen," sagte Hubert und über sein Gesicht zog es wie ein Schatten, „war es mir doch, als hätten wirklich deine Tränen mich vergiftet, als könne ich nie und nimmer mehr Ruhe finden." ' „Und jetzt?" fragte Rosa und ein strahlende» Lächeln verklärte ihre Züge. „Jetzt werde ich die Stunde segnen, in del ich das Lied vor drei Jahren sang —" „H"? ich die, als ich es zum erstenmal von d» hörte," fügte Rosa hinzu. . Wieder und wieder priesen sie das des Wiedersehens und konnten sich nicht trennen von dem Platz, trotzdem der Abend immer mem hereinbrach. Endlich mußten sie doch an den Rückweg denken und Hubert meinte, daß sich die Freunde wobl ängstigen würden über ihr langes Aus bleiben. „Hördes?" rief Rosa jetzt lachend. „O, Von , X Tas st« Frühstü Masten Be «reise der t ssents einnal «r»r beim zi kiierhoch c bdoch den R -Nir find jc k-ink der M 1 Nonin uw "kl Offiziere. Eine d ^ch Indik ^t einer e «erbau dv erb ächtet, d. Mäßigte D Mfadrckart «er Reise un ^f die andr iiveijährige r Rückiahr Me von "kichspostda die gary Wüschen Lir M. 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