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Ottendorfer Zeitung : 06.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190910063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091006
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-06
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 06.10.1909
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Der flottenwettdewerb. G An demselben Tage, an dem auf der Kaiserlichen Werst in Kiel das Linienschiff „Oftfrieslcmd" vom Stapel gelassen wurde (am 30. v.), hat auch England seiner Flotte ein neues Kriegsschiff eingereiht. Es ist das größte Schlachtschiff der Welt. Es hat eine Länge von 600 Fuß, eine Breite von 88 Fuß, eine Wasserverdrängung von 20 250 Tonnen, eine Pssrdekrast von 24 500 und eine Geschwindigkeit von 21 Knoten. Dieser Schiffstoloß kostet die runde Summe von 40 Mill. Mark. Dieser Zufall, der die deutsche und die englische Flotte zugleich um je ein Schiff wachsen läßt, gibt den englischen Blättern wieder einmal Veranlassung zu beweg lichen Klagen über den deutschen Mottenwettbetverb. So schreibt die ,Daily Mail', das Zwillings ereignis sei der Vorläufer einer nie dagewesenen Tätigkeit, die im kommenden Herbst und Winter nicht weniger als 12 Schlachtschiffe größter Art zu den europäischen und asiatischen Flotten hinzufügen werde. Hierzu werde England vier, Deutschland fünf, Frankreich eins und Japan zwei beitragen, eine Verteilung, die den Ent schluß der englischen Regierung, in ihren An strengungen nicht nachzulassen, mehr denn je rechtfertige. Es sei vielleicht kein rein zufälliges Zu sammentreffen, daß in demselben Augenblick die Gerüchte von einer Verständigung zwischen Deutschland und England aufgefrischt würden. (Bekanntlich soll der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg in Wien davon gesprochen haben.) Auch diesmal werde es indessen sicher eine Enttäuschung geben. Die Antwort, die Deutschland einst Campbell- Bannerman, dem damaligen Ministerpräsi denten, der die gemeinsame Einschränkung an regte, erteilte, sollte eine Warnung sein, daß Vorschläge dieser Art nicht nur unausführbar, sondern gefährlich seien. Sie erregten Verdacht und forderten Abweisungen heraus. Deutsch land habe jedes Recht, seine eigens Flotten politik auszubilden, doch Englands Pflicht sei es, seine Motten Überlegen heit nm jede» Preis zu wahren. — Interessant ist es dabei zu er fahren, daß England nicht nur seinen Motten- ausbau beschleunigt, sondern daß die Admiralität auch eine größere Bemannung der einzelnen Schiffe verlangt. Der »Standard' berichtet da zu, daß das Ministerium Asquith in seiner Mehrheit sich gegen diesen Plan erklärt habe, doch seien die Führer der Admiralität fest ent schlossen, an dem von ihnen entworfenen Be mannungsplan festzuhalten. Sir drohen sogar dem Kabinett mit ihrem Rücktritt, falls die Minister keine Schritte tun, um die „nationale Gefahr" zu beseitigen. Die Vorschläge beziehen sich auf eine Vermehrung von 14 000 bis 17 000 Mann. Wenn von der obersten Marinebehörde so außergewöhnliche Forderungen gestellt werden, dann muß das Volk allerdings den Eindruck empfangen, als sei höchste Gefahr im Verzüge. Und wenn man an leitenden Stellen und in der Presse Englands geflissentlich verschweigt, daß Deutschland nur in Gemäßheit seines Pro gramms die Flotte ausbaut, so wird natürlich der Eindruck hervorgsrufen, als sei man von deutscher Seite vor Überraschungen nicht sicher. In dieser Taktik Englands liege eine ernste Gefahr. poiitilcke Kunäscbau. Deutschland. *Die deutsche Kronprinzessin Cecilie ist am Donnerstag von einem Prinzen glücklich entbunden worden. Der in Rominten weilende Kaiser ist von dem frohen Ereignis telegraphisch benachrichtigt worden. * Das Märchen von einem Geheim- vertrag zwischen Deutschland und der fTürkei, den angeblich der türkische ! Generalissimus Schefket-Pascha gelegent lich seiner Teilnahme an den Kaisermanövern angebahnt haben soll, spukt noch immer in den Spalten englischer und amerikanischer Blätter. Demgegenüber wird in Berlin halbamtlich er klärt, daß Schefket-Pascha lediglich als Gast ohne jeden politischen Auftrag in Deutschland geweilt hat. *Anf der Kaiserlichen Werft in Wil helmshaven ist das Linienschiff „Ersatz Oldenburg" glücklich vom Stapel gelaufen. Es erhielt den Namen „Ostfriesland". *Jn der Presse sind in letzter Zeit sehr hohe Summen genannt worden, die die Er richtung und Unterhaltung der sogenannten Versicherungsämter, wie sie die Reichs- verficherungsordnung vorsieht, angeblich er fordern sollen. Demgegenüber wird regierungs seitig festgestellt, daß die Vorlage der Reichs regierung die Befugnisse der Versicherungsämter so geregelt hatte, daß ihre Kosten durchaus er trägliche Grenzen nicht übersteigen können. * Auf Wunsch beteiligter Kreise der Industrie und des Handwerks sollen noch im Laufe dieses Herbstes im Reichsamt des Innern Verhand lungen über die Frage der Abgrenzung zwischen Fabrik und Handwerk statt finden. Wie verlautet, werden zu diesen Be ratungen außer den zunächst beteiligten Ressorts des Reiches, Preußens und der übrigen größeren Bundesstaaten auch Vertreter der Industrie und des Handwerks — besonders der Handels kammern und der Handwerkskammern — zuge zogen werden. Osterreich-Ungarn. * Kaiser FranzJosepH ist entschlossen, das ungarische Parlament aufzulösen und ein außerparlamentarisches Kabinett einzusetzen, falls die bisher (in der Koalition) vereinten Parteien nicht gemeinsam an der Wahlresorm arbeiten wollen, ohne die Erledigung andrer Fragen zu fordern. England. *Da die Türkei von der jungägyp tischen Bewegung, die jetzt immer mehr von sich reden macht, eine Beeinflussung der englisch-türkischen Beziehungen befürchtet, ließ sie England verständigen, daß die jungägyptische Bewegung ihre Zustimmung nicht besitze. Balkanstaaten. *Da das Bandenunwesen in Maze- donien wieder mit jedem Tage zunimmt, hat der türkische Gesandte in Sofia den Auftrag erhalten, bei der bulgarischen Regierung gegen die Bildung mazedonischer Banden auf bul garischem Boden Einspruch zu erheben. — Ein gleicher Schritt ist vor einigen Tagen erneut bei der griechischen Regierung getan worden. *Jn Griechenland bietet sich der Regierung bei der Regelung der inneren Wirren eine neue Schwierigkeit. Der König hat sich geweigert, das Parlament mit einer Thronrede zu eröffnen, da er in keinem Falle die gegen seine Söhne gerichteten Ge setzesvorlagen befürworten könne. Allerdings könnte das Parlament auch in Abwesenheit des Königs eröffnet werden, doch erwartet das Volk gerade vom König, daß er in der Thronrede die Zusicherung gibt, daß die von den Offizieren verlangten Reformen unverzüglich durchgsführt werden. Die Kunst der Minister wird nun eine Thronrede entwerfen müssen, die dem König annehmbar erscheint und das Volk befriedigt. * Am 14. d. tritt die serbische Skup- schtina wieder zusammen. Die Aufgaben, die diesmal der serbischen Volksvertretung harren, sind von weittragender Bedeutung für die innere Poliük. Die Parteien find jetzt von dem Bestreben geleitet, das ganze politische Leben, dessen Entwickelung bisher dem Lande so viele Wunden geschlagen hat, auf eine neue, gesunde Grundlage zu stellen. Vor allem handelt es sich um die endgültige Lösung der Anleihefrage und um die Regelung des handelspolitischen Verhältnisses mit Oster reich-Ungarn. Amerika. *Die revolutionäre Bewegung, die schon seit einem Monat in Paraguay herrscht, hat in den letzten Tagen einen ernsten Umfang angenommen. Zahlreiche Banden haben sich verschiedener Punkte an der Grenze be mächtigt und somit die Regierung in eine über aus ernste Lage gebracht, was am besten daraus zu ersehen ist, daß der gesamte Telegraphen verkehr unter strenge Zensur gestellt worden ist. Afrika. *Die Erfolge der Spanier am Ri haben zu verfrühtem Jubel im Heimatlande geführt. Der Siegesbotschaft ist schnell eine Schreckensnachricht gefolgt. In einem mehr stündigen Gefecht bei Melilla erlitten die Spanier schwere Verluste. Dazu kommt, daß die Riskabylen in den letzten Tagen wieder starken Zuzug von den benachbarten Stämmen erhielten. Diese Berichte lassen deut lich die Schwierigkeiten erkennen, denen die Spanier im Verlaufe des Feldzuges in Nord- marokko zu kämpfen haben. *Die Klagen der Franzosen über angeb liche Grausamkeiten und Übergriffe Muley Hafids wollen kein Ende nehmen. Nach den neuesten Berichten hat der Sultan die gefangenen Anhänger deS Bu Hamara abermals schweren Martern unterworfen, um die Mächte heraus zufordern. Die Überlebenden der letzten Folterung erlitten diesmal die Salzfolter. In ihre Hände wurden zahlreiche Einschnitte ge macht und diese mit grobem Salz bestreut, worauf die Hände in lederne Handschuhs fest eingenäht wurden. Der Sultan hat bekanntlich erst vor einigen Tagen auf eine Note der Mächte erklärt, er müsse der Sitte des Landes gemäß verfahren, hoffe aber mit der zunehmen den Beruhigung des Landes in die Lage zu kommen, Martern nicht mehr vollstrecken zu müssen. Wenn die französischen Nachrichten auf Wahrheit beruhen, dann ist Muley Hafid aller dings ein menschliches Ungeheuer. Asten. *Jn Persien haben die Wahlen zum Parlament begonnen. Dabei haben in der Hauptstadt Teheran die Abgeordneten der Fort schrittspartei den Sieg errungen. Von ihnen wurden 15 gewählt, von den Anhängern der alten Regierungsform (Altperser) 4. GroKaämiral v. Bölters flottenreäe. Zu Ehren der bei der Hudson-Fulton-Feier anwesenden Vertreter von 28 Nationen wurde in New Jork ein glänzendes Festmahl ver anstaltet. Auf eine Ansprache des Vize präsidenten Chermann, der sich lobend über die deutsche Flotte aussprach, dankte Großadmiral v. Köster für die glänzende Aufnahme der deutschen Offiziere und für die freundlichen Worte über die deutsche Marine, die ein neues Glied in der langen Kette der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika bildeten. Er wies auf den durch die Weltreise der atlantischen Flotte geschaffenen glänzenden Rekord hin; er könne nur sagen, die deutsche Marine, vom Kaiser beginnend, bis zum jüngsten Offizier, sei mit gespanntestem Interesse der erfolg reichen Fahrt gefolgt. „Mit Freuden", fuhr v. Köster fort, „spreche ich unsre aufrichtigsten Glückwünsche zu dem glänzenden Beweis ihres Könnens aus. Wohin die Flotte kam, war sie ein Friedenshorold, so die Tatsache beweisend, daß eine mächtige Flotte kein Hindernis der Friedensliebe, sondern eine Garantie dafür ist. Wir bedauerten nur, daß auf der Heimfahrt der Flotte Deutschland zu weit ablag, um die Ehre zu genießen, die Flotte als Gast begrüßen und die Gastfreundschaft er widern zu können, deren wir so oft in Ihrem großen Lande uns erfreuten. Mein Hoch gilt dem Gedeihen der amerikanischen Flotte und ihren tapferen Offizieren." Von un6 fern. Ancwsrttelsgrsmm des Kaisers auf dis Hutvigung von Primanern. Der Pri K 6m Mck m äie Zukunft. S) Novelle von C. Schirmer. Fortsetzung.) „Ist daß Liebe?" fragte sich Rosa, und ein dunkles Rot zog über ihr Gesicht. Der Kanzlei rat schlang den Arm um seine Tochter und küßte sie herzlich, als er ihr gute Nacht wünschte, und als ob er in ihrem Herzen eine stumme Frage läse, flüsterte er ihr zu: „Es ist besser so, mein Kind, schlafe ruhig und werde wieder mein fröhliches Mädchen." Den folgenden Tag wurden die Koffer ge packt, und Frau Gebert wußte Rosa so viel zu beschäftigen, daß diese ihre Gedanken gar nicht in die Ferne schweifen lassen, sondern sie nur auf die Prosa der Reisevorbereitungen richten konnte. Mit dem nächsten Morgen wurde dem lieb gewordenen Sarnow Lebewohl gesagt. Der Kanzleirat rief dem Wirt zu: „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!" Dann noch ein Blick auf das im Morgensonnenschein strahlende Meer und fort rollte der Wagen dem kleinen Hafen zu, von wo aus das Schiff sie wieder in die ferne Heimat hinübertragen sollte. „Der Mensch denkt und Gott lenkt!" sagte der Wirt des Hotels „zum Delphin", als er den Reisenden nachblickte. Schon mancher sagte: „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!" und ahnt nicht, daß er bald in kühler Erde schlummern werde. Doktor Hubert war nicht ohne schweren Kampf von Sarnow geschieden. Er hatte jedoch dem Kanzleirat das Versprechen gegeben, keine Unterredung mehr mit seiner Tochter zu suchen, und da fühlte er, daß für ihn sowohl als für Rosa der Abschied leichter würde zu tragen sein, wenn sie sich heute nicht noch einmal begegneten. Er übernachtete in Jeschnitz und reiste den folgenden Tag direkt nach der Universitätsstadt, die seine Heimat war. Mit Eifer nahm er seine Studien wieder auf, er arbeitete bis ties in die Nächte hinein, stets das Ziel vor Augen, das ihm die Vereinigung mit dem holden Wesen verhieß. So ging der Herbst vorüber, und als der Winter kam, begann Hubert ein Werk zu schreiben, von dessen Veröffentlichung er sich den besten Erfolg versprach. Er arbeitete den ganzen Winter mit unausgesetztem Eifer, und als das Frühjahr herannahte, war sein Geistes kind bereit, seinen Lauf in die Welt zu unter nehmen. Der Erfolg war ein viel bedeutenderer, als Doktor Hubert in seiner Bescheidenheit geglaubt hatte. Das Werk machte nicht nur in der Ge lehrtenwelt, sondern auch in weiteren Kreisen Aussehen; in allen Zeitungen wurde davon ge sprochen und Huberts Name bereits als hervor ragend in der Wissenschaft genannt. Es waren noch nicht zwei Monate seit dem Erscheinen seines Werkes vergangen, als Doktor Hubert an die Universität in Bonn als außerordentlicher Professor berufen wurde. Hochragenden Herzens und mit freudestrahlendem Blick hielt er seine Ernennung in der Hand. So bald hätten ihn selbst seine kühnsten Träume dem Ziele nicht entgegensühren können, als er es jetzt durch eigene Kraft in Wirklichkeit erreicht hatte. Bis jetzt hatte er sein dem Kanzleirat ge gebenes Versprechen gehalten, er hatte keine Zeile geschrieben, er selbst war aber auch ohne jede Nachricht geblieben. Die Ungewißheit, wie es Rosa und ihren Eltern ergehe, war ost gleich einem dunklen Schleier über sein Gemüt ge zogen, doch die Arbeit hatte ihn bald von den trüben Gedanken abgebracht und jetzt war ja die Zeit des Wiedersehens nicht mehr fern, nur einige Monate, dann war das Jahr vorüber, und wie ganz anders konnte jetzt Hubert dem Vater seiner Geliebten gegenüber treten! Vor seiner Abreise nach dem Rhein sandte er dem Kanzleirat die Zeitung zu, in der seine Ernennung zum Professyr stand. Er hoffte im füllen, darauf einige glückwünschende Zeilen zu erhalten, doch vergebens wartete er von Tag zu Tag und etwas enttäuscht wagte er nicht, noch mals eine Nachricht zu senden, sondern verschob es alles bis zur Zeit, die ihn wieder nach der Insel Rügen führen sollte. Bei Beginn der Sommerferien packte Pro fessor Hubert seinen Koffer und fort ging es, dem Ziele entgegen, nach dem sein Herz längst vorauseilte. So schnell das Dampfroß auf der Bahnlinie dahineilte, so ging es doch Hubert viel zu langsam, er gönnte den Gegenden, die er durchflog, nur flüchtige, gleichgültige Blicks, und erst, als er endlich das Schiff sah, das ihn über das Wasser tragen sollte, belebten sich seine Züge, und freudige Hoffnung blitzte aus seinen Augen. Es war dasselbe Schiff, mit dem er im vorigen Jahre die Reise gemacht hatte, er er kannte auch sofort den Kapitän, und als er an manergesangverein des Friedrichs - Gymnasium? in Kassel hatte bei der unter dem Ehrenvorütz des Fürsten Stolberg-Wernigerode im Kasseler Stadtpark abgehaltenen Feier seines 25 jährigen Bestehens ein Huldigungstelegramm an den Kaiser abgesandt. Darauf ging folgendes Ant worttelegramm ein: „Den sangesfreudigen Pri manern von heute und ehedem meinen besten Dank für den Huldigungsgruß, der mich auf richtig gefreut hat. Wilhelm." Ein Erholungsheim für Handwerker. Die Handwerkskammer in Halle' a. S. vlant den Bau eines Erholungsheims für Hand werksmeister des Regierungsbezirks Merseburg. Die Stadt Liebenwerda hat sich erboten, einen günstig gelegenen Bauplatz von vier Morgen Größe unentgeltlich zur Verfüguug zu stellen. Die Moorbäder von Liebenwerda lassen ange sichts der häufigen Erkrankungen der Hand werksmeister an Gicht und Rheumatismus die Wahl dieses Ortes besonders empfehlenswert erscheinen. Das Heim soll 100 Handwerks meistern Aufnahme bieten, aber auch würdigen Handwerksgesellen in beschränkter Zahl zur Ver fügung stehen. Die Aufräumungsarbeiten auf der Zeche Radbod gestalten sich sehr schwierig und gehen daher nur langsam vorwärts. Die Aufwältigungsarbeiten auf der zweiten Sohle bei 777 Meter Tiefe sind jetzt beendet, und man hat seit mehreren Tagen wieder dle Sümpfungsarbeiten ausgenommen, um jetzt auch die dritte uud letzte Sohle, die 825 Meter unter Tage angesetzt ist, wasserfrei zu bekommen. Die Zeche ist zurzeit schon in der Lage, den eigenen Bedarf an Kohle zu decken. Die Stunden förderung beläuft sich auf etwa 100 Zentner Kohle. Insgesamt liegen jetzt 149 Leichen in> Massengrab zu Höfel. Da das Grubenunglück insgesamt 349 Opfer forderte, sind noch 200 Leichen zu bergen, die auf der dritten Sohle liegen werden. Die ursprüngliche Belegschaft von 1600 Mann ist, nachdem sie aus 200 ge sunken war, wieder auf 600 angewachsen. X Entführung eines Fürjorgezögling^ Von einem Schwindler entführt wurde dec 16 jährige Fürsorgezögling Karl St., der von der Fürsorgeanstalt zu Kleinenbremen bei Minden i. W. bei einem dortigen Landwirt untergebracht war. Bei dem letzteren erschien ein gutgekleideter junger Mann, der angab, er sei als Diakon der genannten Anstalt beauf tragt, den Zögling St. einer andern Fürsorge stelle zuzuführen. Nachdem der Unbekannte sich die Papiere des Zöglings, sowie dessen Spar kassenbuch über 130 Mk. hatte aushändigen lassen, fuhr er mit seinem Schützling nach Wehnde bei Lehrte, wo er ihn aller Mittel entblößt sitzen ließ und davonging, sodaß dec bedauernswerte Junge die Hilfe der Gemeinde behörde in Anspruch nehmen mußte. Raubmord auf der Insel Rügen. Zu der Ermordung des Pastorehepaars Vermehren aus Retschow bei Doberan, die bei Saßnitz er- chossen aufgefunden wurden, wird amtlich ge neidet: Pastor Vermehren hat fünf Revolver- chüsse und seine Gattin drei Revolverschüsse er halten. Die Annahme, daß Pastor und Frau Selbstmord begangen haben, ist so gut wie aus geschlossen. Beide Ehegatten waren friedlicher Natur und lebten im besten Einvernehmen; et- lag für sie kein Grund vor, zum Revolver zu greifen. Bis zum 28. September hatte da- Ehepaar im Hotel „Zur Linde" in Bad Göhren gewohnt, es wollte am nächsten Tage einen Av- techer nach Saßnitz und Stubbenkammer unter nehmen. Man vermutet, daß mehrere Räuber zuerst den Mann und dann die Frau erschossen laben. Zeugen, die gesehen haben wollen, das ein Kampf zwischen den Eheleuten stattgefunden hat, dürften sich insofern im Irrtum befinden, als der Kampf nicht zwischen dem Ehepaar, andern zwischen den Tätern und ihren Opfern tattgefunden hat. — An Wertgegenständen vurden bei den Leichen gefunden die beiden Trauringe und die Uhrkette des Mannes, von er die Uhr mit Gewalt abgerissen zu sein scheint- Der Weg nach Stubbenkammer ist ringsum von dichtem Gebüsch umgeben. Die Leichen find von den Tätern nach beiden Seiten des Wege? geschleppt worden. , dem Platze stand, von dem aus er Rosa zuw erstenmal erblickte, stimmte er in der innerung an jene Stunde das Lied Meer" an. Diesmal begleitete ihn keine zweite Stimme und es kam plötzlich über ihn ein Ge fühl der Bangigkeit und Ungewißheit, die 'Hw das Herz schwer bedrückte. Es war doch eigentlich sonderbar, daß ihm der Kanzlestat keinerlei Nachrichten gegeben hatte. Nach seiner Berechnung mußte er die Familie Gebert schon auf der Insel antreffen, denn es waren schon einige Tage über den bestimmten Termin ver strichen. Aber wieviel konnte sich in eine« Jahre ändern! Hubert ließ vor seinem Geist alle Möglich keiten, die die Reise verhindern konnten, vor- überziehen und kam dadurch in immer größere Unruhe. Er fing endlich mit dem Kapitän ein Gespräch an und kragte ihn beiläufig, ob eine Familie, aus Vater, Mutter und Tochter bestehend, vor einigen Tagen mit ihm nach der Insel gefahren sei. Er beschrieb die betreffenden Personen w genau als möglich und der Kapitän gab die Versicherung, daß er sie nicht gesehen. Hubert suchte sich damit zu beruhigen, daß sie ja eine andre Tour gewählt oder die Rsise etwas ver schoben haben_ könnten, aber je näher er der Insel kam, desto bedrückter fühlte er sich. Er säumte nicht, sich sofort bei der Ankunn im Hafen einen Wagen zu sickern und direkt nach Sarnow zu fahren, und es war schon Ziemlich spät abends, als er dort anlangte. Der Wirt „zum Delphin" begrüßte ihn mit der größten Freude und führte ihn selbst nach dem «- 'hn bestiwn er denselb bewohnt O Tin für S; °b sch' der 3 »volle Mic ß,"Tenn es wir ein sagte er. ß. Sie der l «°t," Ä O Mit dem T 'M bergan; ^er Hubert. ij, stand H d sternenhelle K und ebe Innern, weiter U der Hoffnv E.sck lieblich »t erfrischt ?Kt, das er dem B an das g, Die Sorge, Uer fester in auf folterter h Ms dem c war, Hubert übe Auf seltse «men ist l Erichen Eh el Eltern vo hen sie das spar anscher Schnur v Nen. Don eine» W eines L- "i MKlenbeä Z Wildern. Mb auf se Gerüst-infi 'NN Neubau ! 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