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teilungen über das Vorgefallene gemacht habe und er sagte deshalb ganz ruhig r „Ich habe soeben einen Wagen bestellt, um mit euch nach dem Jagdschloß zu fahren, in einer Stunde haltet euch bereit! Wir fahren allein," setzte er hinzu, als er Rosas fragenden Blicken begegnete, dann nickte er beiden freund lich zu und ging hinaus. Rosa wußte, daß Hubert den andern Morgen fort mußte, ihr Herz zog sich im Schmerz zusammen, wenn sie daran dachte, daß sie ihm nicht Lebewohl würde sagen können. Doch sie hoffte, daß der Vater nicht so spät zu rückkehren und ihr am Abend noch Zeit bleiben würde, den Geliebten zu sehen. Pünktlich nach einer Stunde fuhr der Wagen vor und das herrlichste Wetter begünstigte die Fahrt, auf die sich Rosa schon längst gefreut hatte. Heute wäre sie jedoch viel lieber zu Hause geblieben, selbst um den Preis, das Jagdschloß nie zu Gesicht zu bekommen. Als sie durch Sarnow fuhren und der Wagen in den Wald einlenkte, sah sie Hubert daherkommen. Freundlich grüßend schwenkte der Kanzleirat den Hut, und der Wagen flog sckinell vorüber. Es lag nicht in Rosas Charakter, sich lange dem Drucke der Gefühle hinzugeben, die natür liche Spannkraft ihres Geistes verdrängte bald die momentane Schwäche und für die sich so rührend zeigende Liebe ihres Vaters nicht un empfänglich, richtete sich ihr Blick allmählich auf die sich so wunderbar schön vor ihnen aus- breitende Welt. Bald belebten sich ihre Züge und glänzenden Auges schaute sie auf das herrliche Bild, mit Entzücken sog sie die köstliche frische Seelust ein und befriedigt blickten die Eltern auf ihr Kind, von dessen Leben sie ja so gern jeden Hauch der Sorge und Betrübnis fernhalten wollten. Der Kanzleirat erklärte, daß dies der schönste Tag der ganzen Reise sei, und Frau Gebert war glücklich, die Schönheiten der Natur einmal im engsten Kreile der Familie genießen zu können. Sie fügte aber mit einem Seufzer hinzu, daß daß sie sich doch reckt sehr nach Hause sehne, und auch der Kanzleirat fand, daß es eigentlich Zeit sei, die Heimreise anzutreten und in einigen Tagen der Insel Lebewohl zu sagen. Es war auch schon ziemlich spät am Abend, als Geberts von dem Ausfluge zurückkehrten. Sämtliche Gäste hatten sich schon auf ihre Zimmer zurückgezogen, doch der freundliche Wirt empfing die Heimkehrenden an der Tür und freute sich, als er auf seine Frage hörte, daß sie von der Fahrt ungemein befriedigt seien. Frau Gebert und Rosa waren schon aus der Treppe, als der Wirt noch nachkam und ihnen sagte, daß er Grüße von Herr« Doktor Hubert auszurichten Habs, zugleich gab er dem Kanzlei rat eine Karte und sprach das Bedauern des Herrn Doktors aus, daß er sich den Herr schaften nicht habe persönlich empfehlen können. Rosa mußte sich an das Treppengeländer halten, es war ihr, als wanke der Boden unter ihren Füßen. Doch nur einige Augenblicke, dann hatte sie sich gefaßt. Sie war zuerst vom Schmerz überwältigt, dann fühlte sie sich lief gekränkt, daß er ohne ein Abschiedswort fort gereist war. BZ 8 (Fortsetzung folgt.) sdienst Mit« lifterpräiideni ver, während üefergrei'ende äwohntkn. - rriser Blätter ee mit'neuen auszintatten, von 2255k unter mehrere nk, ein Ün er die Bep ren soll ein erklubs zu r Teil des u der Opi« den. — Ar mudy haben 's Ersatz für neues Lust- Zeit fettig' ern. paar. Da? nutens na im Kinder- iche -Knaben tigen Lecker- m AnMuß im Auto- stigung de? an der aus der ruiiW was wohl Mich zahl' 'rankenhawe cht Patt Kaufmann Friedrich' siet: Fei« > Wohnung, e mir em Hamme be- ntierte den lin!" DM i lassen-, jetzt iben Me ws freund' »ns danken cht auf du Znanspruch' en Leben-?- e deutsch' Bei eine« son-Fulton- Mte i« Dock über- Irmisch be- und seinen und führte n der Feier nit Amerika bstammung, ichen Arbeit )eutschland? lerikaiiisch.en ind schöpst' stfälischeN Mli" b- wnlage am is auf die .-achte. enkeir, da? isgebranm- Kungen t durch den Explo/N durch 2^r Bei Esch' z Aachener raSsn und st in noch entgegnete ch in eine ester He? r ist noch i Heiraten- zerwerfen, iter Werne uch mein- darf st?t erwähnten ich wring t zu neu vielleicht lung, die Vermögen ben, un° er Eltern etracht bft , bei der iS wieder ; Weitere sie, ein- i Augen >as Haas e: „Da" at „ich K v°ll' . so nur? mne Zeit Weise -n nell geht x Die Toten von „Radbod". Auf 8echr „Radbod" werden jetzt täglich Leichen Borgen. Dieser Tage wurden auf dem Zechen- iriedhofe in Hövel bei Hamm wiederum elf Leichen gemeinsam der Erde übergeben. Die Gesamtzahl der bisher geborgenen Leichen be trägt 92. Genau 300 befanden sich noch im Dacht, als zu Anfang dieses Jahres mit den Bergungsarbeiten begonnen werden - konnte, keit vergangener Woche ist auf der zweiten Sohle der Zeche die Kohlenförderung wieder Ausgenommen worden. Die Belegschaft wird ständig vermehrt. Trotz der eingetretenen Katastrophe ist gerade bei dieser Zeche ein großer Andrang von Arbeitern zu verzeichnen. Tollwut im Rheinland. Vor einiger 8m waren im Rheinland, wie seinerzeit be richtet wurde, eine Anzahl Personen von einem tollen Hunde gebissen und in das Berliner Pasteurinststut zur Schutzimpfung gebracht Morden. Nun ist doch bei einem der Ge- Mten, einem fünfjährigen Knaben aus Reudel sterz, die Krankheit zum Ausbruch gekommen. Tas Kind, das in Tobsucht verfiel, wobei ihm m Schaum vor dem Munde stand, wurde ins Krankenhaus gebracht. HauÄeiusturz während einer Toten- wier. In Ohlstadt in Oberbayern, wo die Leichen noch bis zur Beerdigung im Hausgange Agebahrt werden und die Nachbarsleute zum Arten herbeikommen, stürzte die morsche Haus se infolge der Überlastung ein, und zwanzig Rauen fielen in einen Keller hinunter, in dem Ms Wasser meterhoch stand. Zum Glück wurde jemand ernstlich verletzt. Choleraverdacht in Thorn. Ein cholera- dndächtiger Krankheitsfall ereignete sich in der Uerne des Pionierbataillons Nr. 17 in Thorn. Tb asiatische Cholera vorliegt, konnte noch Dl mit Bestimmtheit festgestellt werden. Es Karden umfangreiche Desinfektionen vorge- aommen. Zusammenstöße mit der Polizei. In Triest kam es nachts an verschiedenen Stellen irischen der Bevölkerung und der Polizei zu heftigen Konflikten, bei denen 21 Verhaftungen ^genommen wurden. 80 Mitglieder des Wenischen Gelehrtenkongresses trafen aus Mua mit einem Lloyddampfer um Mitternacht k Triest ein. Die Polizei verhinderte die Be- ^lkerung, ihnen einen festlichen Empfang zu Seiten, sperrte die Mole ab und drängte die MNge zurück. Die Massen pfiffen und veran stalteten einen großen Umzug, wobei Hochrufe D Italien ausgebracht wurden. Ein Zirkus durch Feuer zerstört. In Lanoges wurde der städtische Zirkus, in dem nch ein Kinemathographen-Theater niedergelassen Die, durch eine gewaltige Feuersbrunst inner- Mb drei Viertelstunden völlig zerstört. Doch Bang es noch allen Zuschauern im letzten Moment, sich aus dem Bereich der Flammen öu retten. Ein Dampfer in die Lnft geflogen. D Indischen Ozean hat sich ein schweres Diffsunglück ereignet. Ein Dampfer einer Mischen Gesellschaft, der zum Zwecke der Ausrüstung mit neuen Kesseln nach Kalkutta unterwegs war, ist auf hoher See in die Luft Biogen. Von der Besatzung des Dampfers, B dem lokalen Handelsverkehr diente, wurde D eine Person gerettet. GericbtsbMs. X Düsseldorf. Auf fünf Jahre Zuchthaus Ast Ausstoßung aus dem Heere erkannte das Kriegsgericht gegen den früheren Füsilier D., Ar wegen Fahnenflucht im Rückfalle unter An- Age stand. D., der im Jahre 1900 beim Infanterie-Regiment in Düsseldorf eingestellt Mde, war wiederholt und zuletzt im Jahre ^04 fahnenflüchtig geworden. Er trieb sich in Ar Welt umher, heiratete im Elsaß unter 'Mem Namen, flüchtete infolge einer Messer- Mre nach Frankreich und wurde schließlich in Westenhofen verhaftet, als er kurz zuvor die grenze überschritten hatte, um nach Deutschland ^ückzu kehren.. A Jahr dahin, wir wollen uns allen den Ab- Aied richt erschweren, sondern sprechen: Auf Kohes Wiedersehen!" . Das klang ganz herzlich, und Hubert machte Ah fast Vorwürfe, daß er nicht freudig die des Kanzleirats ergreifen konnte, die ihm »Ber entgegenstreckte. Er konnte ja im Grunde M mehr erwarten und mußte sich ja selbst Aien, daß die Ansichten deS Kanzleirats ver- Mstig und nur zu billigen seien. Aber es Br doch hart, gleich jetzt der Geliebten Verkehr 'Bzlich entbehren zu müssen. >. Hubert sah von der Veranda aus den Kanz- ^at den Weg nach dem Strande einschlagen, ^.iah, wie Rosa von dort kam, wie dann -Aste lange auf und ab gingen. Der Vater M den Arm um seine Tochter und so führte sie Hubert entgegen, Rosa reichte Hubert O. Hand, konnte aber die Tränen nicht unter- iMen, die ihren Augen entquollen, als sie zu AA aufblickte. Ihre Hand war eiskalt und ^sie Hubert an seine Lippen führte, ging ein Dauer durch ihren Körper, laut schluchzend ^?f sie sich ihrem Vater an die Brust, dann sie sich los und eilte fort in ihr Zimmer, D sie sich auf die Knie warf und in die Worte Ebrach: „Allmächtiger, ich weiß nicht, wie ich ertragen werde!" tz„»Kind, Kind, beruhige dich," sagte die sanfte K-Aume der Mutter, „sage mir um Gottes Ken, was denn geschehen ist." gelang ihr endlich, Rosa etwas zu be- dMen, und das Gesicht in der Mutter Schoß tz^rgend, erzählte sie unter Tränen, was der KD zu ihr und Hubert gesagt. Halle a. S. Das Schwurgericht verurteilte die Maurerehesrau Stöpel, die falsche Ein- und Zweimarkstücke in großen Mengen angefertigt und in Umlauf gebracht hatte, zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis. — Der dritte Tag der Berliner Flugwoche bot sehr anziehenden Sport. Zunächst stiegen Sanchez Besa und Rougier zu kurzen Flügen Aber er gibt sich damit nicht zufrieden; nach kurzer Zeit stieg er abermals auf, aber auch jetzt ist es ihm nur vergönnt, eine knappe Runde zu fahren: ein Schraubenflügel ist mit dem Motorgelriebe in Berührung gekommen, ver bogen und abgebrochen, lodaß der Fahrer den Flug wieder vorzeitig beenden mußte. Eine Weite flogen Latham, Blöriot und de Caters zugleich, von denen Blöriot am längsten in der Luft blieb. Nach einer Landung steigt dieser abermals auf und reiht nun Runde an Startbahn geschickt — vergebens. Die Dunkel heit war bereits hereingebrocken, als er sich zu einem letzten Aufstieg anschickte. Und siehe da, es ging, ging besser und höher, als er wohl lelbst vermutet hatte. Dann setzte plötzlich der Motor aus, und der Apparat stürzte aus 20 Meter Höbe nieder, zum Glück ohne daß Edwards ernstlich verletzt wurde. Die Eraeb- nisse waren: Latham Schnelligkeitspreis.- 20 Kilo meter: 18 Min. 41,4 Sek. Bläriot Sckmellig- keitspreis: Vorzeitia gelandet. Rougier Dauer- und Höhenpreis : 52 Minuten 14 Sekunden und Oie Hettnekmer an äen Oerliner flugwocke ^.F/^/77 die zurzeit in Voisin-Eindecker An den großen Wettflügen, 124 Meter. — Die Aufstiege des „Z. Hl" zur Erprobung der Funkentelegraphie haben nunmehr begonnen. Das Luftschiff unternahm am Dienstag einen Aufstieg, der etwa zwei Stunden dauerte. Es wurde eine zweite Fahrt unternommen die aber bereits nach 1'/- Stunden - abgebrochen wurde. Die Fahrten bewegten sich durchweg über dem See und in dessen nächster Umgebung. Das Ergebnis der Versuche ist befriedigend. — Auf den Gordon-Bennett-Festen in Zürich sind alle Länder Europas vertreten. Auch ein Parsevalballon ist dabei. Bereits sind etwa 50 Ballons eingetroffen und in der gewaltigen Halle der Gasanstalt in Zürich ausgestellt. einigen Tagen in Gegenwart des Königs von Italien den Welthöhenrekord Orville Wrights schlug. Außerdem nehmen an den Konkurrenzen, für die große Geldpreise ausgesetzt sind, der Belgier Baron de Caters, die Franzosen Dufour, Molon und Leblanc, sowie zwei chilenische Flugtechniker Sanchez Besa und Emilio Edwards, teil. Oie brreickung äes s^o^äpols unbewiesen! In der Versammlung Deutscher Naturforscher und Arzte zu Salzburg hielt Geheimrat Pro fessor Penck aus Berlin, der amerikanische Austauschvrofessor, einen Aufsehen erregenden Vortrag über die Erreichung des Nordpols. Der Gelehrte erklärte, daß er sich weder für Cook noch für Peary entscheiden könne. Peary sei ihm persönlich bekannt, er sein ein energischer und zuverlässiger Mann, dem man die Er reichung des Pols wohl zutrauen könne. Cook sei ihm persönlich unbekannt. Sein Reisewerk sei mehr sensationellen als wissenschaftlichen Inhalts. Es liege im Interesse beider Forscher, daß baldigst ihre wissenschaftlichen Berichte er scheinen. Es sei völlig unbegreiflich, warum Cook seine Auszeichnungen, anstatt sie selbst mit- zubr nqen, einem amerikanischen Jäger an vertraut habe, der erst nach geraumer Zeit nach Europa kommen werde. Die Fahnen, die beide am Nordpol aufgepflanzt haben wollen, seien kein Beweis. Ein wissenschaftlicher Beweis sei nur dadurch zu führen, daß man die Meeres tiefe am Nordpol genau feststelle, so daß sie von den Nachkommenden kontrolliert werden könne: ebenso müßten die geophysikalischen Beob achtungen derartig festgestellt werden, daß sie von späteren Forschern nachgeprüft werden könnten. Beides sei weder von Dr. Cook noch von Peary geschehen. Ihre Ausrüstung sei eine derartige gewesen, daß sie die entsprechenden Instrumente nicht hätten mitnehmen können. Die Mitteilung Cooks, die Sonne sei am Nordpol 24 Stunden lang in gleicher Höhe ge blieben, und er habe daran erkannt, daß er sich am Pol befinde, sei eine Unmöglichkeit. Der Gelehrte wiederholte schließlich, daß bisher weder Cook noch Peary einen Beweis erbracht hätten, daß sie sich tatsächlich am Nordpol be funden haben. Die Berufung auf die Zeugen schaft der Eskimos komme überhaupt nicht in Betracht. Ein Laboratoriumsvorstand könne sich bei seinen Entdeckungen auch nicht auf die Zeugenschast seiner Diener berufen. Es sei nun für die Zukunft Aufgabe der Menschheit, den Nordpol nicht nur zu erreichen, sondern auch wissenschaftlich zu erforschen. Dann würden Streitigkeiten wie die gegenwärtigen vermieden. Gemeinnütziges. D Um Rost von vernickelten Gegen ständen zu entfernen, bestreicht man sie mit Fett, läßt sie damit einige Tage liegen und reibt sie dann mit Ammoniak ab. bereits vor Beginn der Flugwoche den Berlinern vorstellte, und Rougier, der vor D Vergoldete Pholographierahmen reinigt man mit einer Mischung von 25 Gramm Salmiakgeist und 100 Gramm Seifenspiritus. Man reibe nur leicht, da die Vergoldung meist Johannisthal-Ädlershof bei Berlin stattfinden, be teiligen sich dis namhaftesten Flugtechniker. Orville Wright, der vor kurzem auf dem Tempelhofer Felde so schöne Erfolge errungen hat, wird sich mit dem Franzosen Bleriot, dem lkbcrwinder des Ärmel kanals, messen, Henri Farman, der Inhaber des Welt rekords im Dauerflug, wird sein Können ebenfalls dem Berliner Publikum vorsühren. Weitere interessante Bewerber sind Hubert Latham, der sich mit seinem Edwards sollte zum erstenmal fliegen. Etwa 1..» ein halbes Dutzend Mal wurde er auf die l sehr dünn ist. auf; ihnen folgte Molon, der aber nicht hoch Runde, stets in gewisser Entfernung vom Boden kommen konnte und nach einer knappen Runde dahinschießsnd, während gleichzeitig der zum zugleich mit Rougier und direkt neben ihm zweiten Male gestartete Rougier, der sich schon landete. Nun startete Latham und Baron in Brescia durch einen Rekordhochflug rühmlich de Caters; während ersterer einen schönen Flug hervortat, auch jetzt wieder hoch oben kreiste, absolvisrie, vom Jubel der Menge begrüßt, mußte der belgische Freiherr bald wieder landen. „Und ist denn das gar so erschrecklich? Könnt ihr denn vom Vater mehr verlangen? Ein Jahr ist bald dahin, und das Wiedersehen ist dann um so schöner. Und dann, mein Kind, gebe ich dir zu bedenken, daß wir auch nicht so leicht unsre Elternrechte aufgeben, ich würde mich nicht gern so bald von meinem Mädchen trennen." Sie strich sanft mit der Hand über Rosas Stim und diese sah verwundert zu der Mutter auf. An die Trennung von den Eltern hatte sie noch gar nicht gedacht und Frau Gebert hatte dadurch, daß sie diesen Punkt berührte, das beste Beruhiqungsmittel gefunden. Rosa schlang beide Arme um den Hals der Mutter und unter heißen Küssen rief sie: „Verzeih' mir, Mütterchen, daß ich mich von der Liebe zu Hubert so Hinreißen ließ und darüber einen Augenblick die Trennung von euch vergessen konnte. Ja, ich will mich fügen, ich will nur für euch leben, aber ich weiß nicht, weshalb mein Herz von einer solchen Bangigkeit bedrückt wird, als ob mir etwas Schreckliches bevorstände. Es ist mir wie eine Ahnung, daß ich Hubert nicht wieder sehe, und siehst du, Mütterchen dieser Gedanke machte mich so unglücklich, und preßte mir die Tränen aus." Der Eintritt des Kanzleirats stellte das Gleichgewicht in seiner Stimmung bald wieder her, denn seine Frau und Tochter waren zu sehr daran grwöhnt, sich seinen Bestimmungen zu fügen, auch liebte er es nicht, auf etwas zurückzukommen, was bereits erörtert war. Er setzte voraus, daß Rosa der Mutter Mit-