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Ottendorfer Zeitung : 26.09.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190909261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090926
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090926
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-09
- Tag 1909-09-26
-
Monat
1909-09
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 26.09.1909
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Zum Nanzlerbesuch in Wien. Zu seinem Besuch in Wien äußerte sich der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg folgender maßen: „Es ist vor allem von hohem Wert für mich gewesen, mich Seiner Majestät dem Kaiser Fran; Joseph vorzustellen, der mich un gemein liebenswürdig empfangen hat. Mit dem Grafen Ähremhal habe ich lange und eingehend alle schwebenden Fragen erörtert. Bei dieser freundschaftlichen und sach lichen Besprechung ergab sich die volle Überein stimmung der Anschauungen, die ich bei der gemeinsamen Grundlage unsrer Politik erwartet hatte. Für die Politik, die für Deutschland zu machen ich berufen bin, wird mir diese Unter redung mit dem Grafen Nhrentha! und mit der gemeinschaftlichen vertrauensvollen Beurteilung der Lage, wie wir festgestellt haben, eine wert volle Unterstützung sein. Die Ereignisse des vergangenen Winters werden auf die gegen wärtige Lage nachwirken. Das wichtigste ist damals das feste Zulammenstehen der beiden Verbündeten Staaten gewesen. Der letzte Winter bat das Bündnis zwischen Deutschland und Österreich in beiden Staaten bei den Völkern noch beliebter gemacht, als es war. Die Er probung des Bündnisses hat auch nach außen dis stärkste Wirkung getan." Die Wiener Regierung hat über die Ergeb nisse der Konferenzen zwischen dem Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg und dem österreichischen Minister des Äußern eine amtliche Mitteilung veröffentlicht, in der es heißt: „In wiederholten Unterredungen haben Graf Nhrenthal und der deutsche Reichskanzler von Bethmann-Hollweg sich über die Fragen ausge sprochen, die für die auswärtige Politik der beiden mitteleuropäischen Kaiserreiche den Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit bilden. Daß das Bundesverhältnis beider Staaten zu einander und zu Italien weiter wie bisher die unverrückbare Grundlage ihrer emoväischen Politik darstellt, bedarf keiner Erwähnung. Dabei wurde festgestellt, daß Deutschland und Osterreich-Ungarn bestrebt sind, die bestehenden Verhältnisse im näheren Orient aufrecht zu erhalten, und daß sie von dem neuen Regime in Konstantinopel eine dauernde Sicherung erhoffen. Für beide Regierungen bestehen die Gründe fort, aus denen sie gegen über der kretischen Frage und der Krisis im griechischen Königreich unter «bundesfreundlicher Würdigung der tätigen Teilnahme Italiens Zurückhaltung beobachten. Beide Staatsmänner konnten die Auffassung zum Ausdruck bringen, daß sich die Beziehungen Deutschlands und Osterreich-Ungarns zu allen Mächten in normaler und freundschaftlicher Weise entwickeln. Da an keiner Stelle diese nötige Eintracht unter den Mächten bedroht erscheint, haben Herr v. Beth mann-Hollweg und Graf Nhrenthal allen Grund, der weiteren Gestaltung zuversichtlich entgegen zublicken." Dem Reichskanzler, der sich von Wien nach München begeben hat, um mit dem Prinz- Regenten von Bayern auf Jagd zu gehen, wurde vom Kaiser Franz Joseph das Groß- kreuz des St. Stevhansordens verliehen. Politische Kunäscbau. Deutschland. '"Kaiser Wilhelm hat den österreichi schen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdi nand zu einem Jagdaufenthalt in Rominten eingeladen, wohin sich der Monarch Mitte Oktober begibt. * Der Reichskanzler hat dem Anträge eines Bundesstaates, ihm im voraus einen höheren Betrag zur Unterstützung arbeitslos ge wordener Tabakarbeiter zu überweisen, als er nach der vorläufigen Regelung erhalten! hat, nicht entsprochen und dies damit begründet, i d'ß die Bereitstellung von Mitteln durch das j Reich ihre Begrenzung findet in der ausdrück lichen Vorschrift deS Gesetzes, wonach der Gesamtbetrag der Überweisungen an die Einzel staaten vier Millionen Mark nicht übersteigen soll, und in der Rücksicht auf die finanzielle Lags des Reiches, die es unbedingt aus geschlossen erscheinen läßt, etwa später im Wege der Änderung des Gesetzes eine Erhöhung des genannten Gesamtbetrages eintreten zu lassen. *Bei dem Besuch der Preuß. Minister von Breitenbach und Sydow auf der inter nationalen Lustschiffausstellung in Frankfurt a. M. sprachen sich die Herren sehr anerkennend über das Gesehene aus. Sie äußerten, die Ausstellung sei gerade in dem Augenblick, wo das Reich vor gesetzgeberischen Auf gaben auf dem Gebiete der Luftschiffahrt stehe, von großem Werte. Noch in diesem Jahre werde eine international eKon- ferenz zur Ausarbeitung dieser Gesetze in Paris stattfinden. * Infolge der Haltung der konservativen Reichstagsfraktion in der Frage der Reichsfinanzreform, besonders zur Erb schaftssteuer, ist in der konservativen Partei ein tiefgebender Zwiespalt ausgebrochen. Ein Teil der Wähler verurteilt das Verhalten der Ab geordneten, der andre verteidigt es. Ob indessen die Pari ei dadurch an Mitgliedern verlieren wird, müssen erst die nächsten Wahlen zeigen. Österreich-Ungar«. *Der böhmische Landtag ist nach langer Pause wieder zusammengetreten. Sämt liche Parteien gaben die Erklärung ab, daß sie gewillt seien, die Parlamentsarbeiten nach Kräften zu fördern. Hoffentlich halten sie an diesem Entschluß fest und schaffen somit einen Weg zur endgültigen Lösung des leidigen Nationatitätenstreites. Frankreich. *Der vorige französische Ministerpräsident Clemenceau, der wieder in Paris weilt, erklärte sich in einer Unterredung gegen jede Wahlreform, weil das gegenwärtige Wahl system für die Radikalen das günstigste sei. *Eine Steuer auf ausländische Automobile plant die französische Regie rung. Über dis Höhe der Taxe, der die in Frank reich sich befindlichen Kraftwagen unterworfen werden sollen, teilt das Finanzministerium mit, daß die Zahl der Pferdekräfte und die Dauer des Aufenthalts der Wagen in Frankreich hier bei in Betracht kommen sollen. Wie verlautet, werden auch andre europäische Staaten dem Beispiele Frankreichs folgen. In Deutschland ist diese Sleuer verhältnismäßig gering. England. * Im englischen Unterhaus hat Finanzminister Lloyd George die Zugeständnisse des Kabinetts andieagrarischeBevölkerung in der Budgetfrage mitgeteilt. Er sagte Steuer nachlaß bei den aus Landbesitz stammenden Ein kommen zu, der mit Rücksicht auf die wesentlich erhöhten Preise für Verbesserungen und Repara turen gewählt werden solle. Der Minister schätzte den Steuerausfall, der durch diesen Nachlaß hervorgerufen wird, auf 500 000 Pfund (zehn Millionen Mark). Die Liberalen sind der Ansicht, daß der Nachlaß die Annahme des Finanz gesetzes durch das Oberhaus wahrscheinlicher macht. Luxemburg. *Die luxemburgische Kammer hat die dem deutschen Gesetz entsprechende Brannt - Weinsteuervorlage endgültig angenommen. Die Verabschiedung des Gesetzes betr. dieZ ü n d- warensteuer wird aber noch einige Zeit auf sich warten lasten, weil sich die mit der Vor beratung betraute Kommission wegen allzu großer Meinungsverschiedenheit vertagt hat, nachdem sie die deutsche Note, in der die Errichtung einer Zollzwischengrenze für den Fall der Ablehnung angekündigt wird, zur Kenntnis genommen hatte. Holland. *Das holländische Parlament ist mit einer Thronrede eröffnet worden, in der gesagt wird: Die Beziehungen zu den Mächten seien sehr sreundschaftlich. Es wird eine Kommission ernannt werden, um zu untersuchen, welche Änderungen in der Verfassung vor genommen werden sollen. Außer verschiedenen schon in Aussicht gestellten Steuern kündigt die Regierung anläßlich des bedeutenden Fehl betrages im Budget für 1910 die vorläufige Erhöhung der Tarife, man sagt von 5 auf 67- Prozent, an. Die Küstenverteidigung soll verbessert und hierzu ein Fonds errichtet werden. Die Königin wohnte mit Rücksicht auf mütterliche Pflichten der Parlamentseröffnung nicht bei. Dänemark. * Im dänischen Landsthing sind sämtliche Landesverteidigungsvorlagen in dritter Lesung angenommen worden. Die Vorlagen über die Befestigung Kopenhagens und über die Heeresordnung werden einer er neuten Lesung im Folkething unterworfen. Alle übrigen Vorlagen (Vermehrung des Heeres, Neu bewaffnung usw.) sind endgültig angenommen. Portugal. * König Manuel wird sich demnächst mit der Prinzessin von Fife, einer Enkelin König Eduards, verloben. Die künftige Königin von Portugal ist 18 Jahre alt. Die bevorstehende Verlobung wird am Geburts tage König Eduards (9. November) öffentlich bekannt gemacht werden. — Mit dieser Ver lobung hat die englische Diplomatie einen be deutenden Sieg errungen. Sie hat nun in den beiden Staaten der Pyrenäenhalbinsel eine Königin aus englischem Hause, denn auch die Königin Ena von Spanien ist bekanntlich eine englische Prinzessin. Rußland. * Die Regierung hat gegen die Kadetten- partei (konstitutionelle Demokraten) scharfe Maßregeln ergriffen. Sie läßt alle ihre Ver sammlungen schließen, nachdem der ehemalige Landwirtschaftsmimster Kutlter den Versuch ge macht hat, in einer Versammlung über die herrschende Willkürherrschaft zu sprechen. Balkanstaate«. « * Die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland gestalten sich wieder freundlicher, nachdem der griechische Gesandte in Konstantinopel in einer Unterredung mit dem Minister des Äußern zugesagt hat, daß die griechische Regierung Maßregeln treffen werde, um den Eintritt kretisch er Abgeordneter in das griechische Parlament zu verhindern. *Das serbische Ministerium scheint nun endlich einen Weg zur Lösung der Krise ge funden zu haben. Im Ministerrat wurde über die Zukunft des ehemaligen Kronprinzen Georg verhandelt. Die Minister wünschen, der Prinz möge nach einer Europareise seine Studien in England fortsetzen. Seine Unter stützung (100 000 Frank) kann aber nur mit Zu stimmung der Skupschtina bewilligt und nur in dem Falle ausgezahlt werden, wenn der Prinz tatsächlich außerhalb Serbiens lebt. Hinsicht lich der weiteren Erziehung und Studien des Thronfolgers Alexander ist endgültig beschlossen worden, daß er im Monat Oktober nach Bonn geht, um sich an der dortigen Universität für zwei Jahre als Student einschreiben zu lassen. Afrika. *Die an die Mächte gerichtete Note des Sultans Muley Hafid, in der er gegen das Vorgehen Spaniens in Nordmarokko Ein spruch erhebt, hat in Madrid sehr unangenehm berührt. Das Ministerium des Äußeren hat die marokkanische Regierung um Zurückziehung der Note ersucht, hat aber eine abschlägige Antwort erhalten. Man darf gespannt sein, wie die Mächte entscheiden werden. * Die Spanier find auf ihrem Vor marsch bei Melilla unerwartet auf den Feind gestoßen, der sich nach kurzem unent schiedenen Gefecht in seine Stellungen am Gebirgsabhang zurückzog, wohin die Truppen nicht folgen konnten. Man ist überzeugt, daß nunmehr ein erbitterter und langwieriger Klein krieg beginnen wird. Vie Nachwirkung der Zündwarensteuer. Angesichts des Widerstandes, der sich in Luxemburg gegen dte Annahme der deutschen Steuer auf Zündwaren und Beleuchtungskörper bemerkbar macht, wird an amtlicher Sielle in Berlin auf die weitreichenden Folgen einer etwaig abweisenden Beschlußfassung der dortigen Kammer hingewiesen. Eine halbamtliche Note erk'Lli: „Die Verhandlungen in der luxemburMen Kammer über den Erlaß eines Zündwarenjmm- gesetzes und eines LeuchtmittdlsteuergeseB gehen in diesen Tagen ihrem Abschluß entgegen. Ob auf Grund dieser Gesetze ein Steuerabkommen mit dem Deutschen Reiche abgeschlossen werden kann, hängt davon ab, daß ffe inhaltlich nÄ den entsprechenden deutschen Reichsgesetzen üben einstimmen. Zu einem Meinungsaustausch hat vor allem ein Antrag Veranlassung ge boten, wonach in Luxemburg ZündwarsniabM neu errichtet werden dürfen, die dem in § 3 des Deutschen Zündwvrensteuergesetzes vorgesehenen Steuerzuschläge von 20 Prozent nicht unter lägen. In deutschen Jndustriekreisen besorg man, daß von dieser Abweichung luxemburgische oder auch deutsche Unternehmer in einer den Zweck der deutschen Vorschrift vereitelnden Weise Gebrauch machen und so der deutschen Industrie eine Konkurrenz auf ungleichem Boden bereiten würden. Eine Zwischen-Zollgrenze zwischen Luxemburg und Deutschland wäre demnach bei Annahme des Antrages nicht wohl zu um gehen, und sie würde hier einschneidender wirken als bei den Gegenständen der großen Ver brauchssteuern, Weik die Kontrolle des Eingangs von Zündwaren nicht ohne Beaufsichtigung des gesamten Güter- und Reiseverkehrs durchzw führen ist. Dieser Gesichtspunkt ist bei den noch schwebenden Verhandlungen deutscherseits betont worden." Von unci fern. X Kaiserliche Ehrung eines Stadt' verordneten. Eine hohe Ehrung für den kürzlich in Wiesbaden verstorbenen Stadtver ordneten Kanzleirat a. D. Wilhelm Flindt ist nachträglich an der Grabstätte desselben voll zogen worden. Im Beisein der nächsten Ange hörigen wurde dort gemäß eines Auftrages aus dem Geheimen Zivükabinett im Namen des Kaisers ein prachtvoller Lorbeerkranz nieder gelegt. „Z. RH" wieder in Frankfurt. Aul der Rückreise von seiner abgekürzten Fahrt durch das Industriegebiet ist der „Z. III" Dienstag nachmittag ohne jede Beschädigung in Frankfurl gelandet und in seiner Halle geborgen worden, von wo das Luftschiff den Flug nach Fried richshafen fortsetzte. Helgoland — kein Luftschiffhafen- In der letzten Zeit war verschiedentlich davon die Rede, daß die Insel Helgoland für einen Lustschiffhafen in Aussicht genommen sei. M aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, haben allerdings Erwägungen darüber stattgefunden, ob sich Helgoland für einen solchen Zweck eigne, da seine Lage von hervorragender strategischer Bedeutung sei. Man ist jedoch zu der Über zeugung gekommen, daß der derzeitige Stand der Luftschiffahrt denn doch noch mit Schwierig keiten verknüpft sei, die die Anlage eines Lust- schiffhafens auf Helgoland für den Augenblick als nicht zeitgemäß erscheinen lasse. Zusammenstoß zwischen Deutschen und Tschechen. In Gablonz erfolgten nachts zahlreiche Überfälle durch Tschechen auf Deutsche. Mehrere Deutsche wurden dabei verletzt. 68 kam zu einem blutigen Zusammenstoß, so datz die Polizei einschreiten mußte, die nur uw großer Mühe die Ordnung wieder Herstellen konnte. Bei einer Rekrutenabschiedsfeier in Esten feuerte der 20 jährige Arbeiter Kerkmann, weil ihm eine Einlaßkarte zum Saal verweigert wurde, mit einem Revolver blindlings in den Saal hinein und verletzte eine Person tödlich und zwei andre schwer. In der Mühle getötet. In einer Mühle bei Breyell (Rheinprovinz) wollte der Mahl' knecht Görtz das Räderwerk anstellen, indem er den Hemmbalken löste. Der Balken schnellte zurück, schlug Görtz gerade vor die Stirn und tötete ihn sofort. O Sm Klick in clie Zukunft. öf Novelle von C. Schirmer. (Fortsetzung.) Der „Delphinwirt" war ein höchst gemütlicher, behäbiger Mann, der es verstand, mit seinen Gästen auf dem besten Fuße zu leben. Gegen jeden aufmerksam und freundlich, besaß er einen solchen Grad von Bildung, daß er, wo es ver langt wurde, nicht nur mit seinem Rat aus half, sondem auch ost mit zur Unterhaltung bei trug, und besonders stets Sorge trug, daß sich seine Gäste in seinem Hause immer wohl und behaglich fühlten. Das umfangreiche Hotel, zu dem noch einige kleine Nebengebäude gehörten, war erst im vorigen Jabre von einem spekulativen Berliner Kaufmann gebaut und dem jetzigen Wirt in Packt gegeben. Im vergangenen Sommer waren nur einige Zimmer von den Badegästen bewohnt, und der Wirt wollte schon den Mut verlieren. Dach dieser Sommer hatte eine solche Fülle von Gästen nach Jescknitz gelockt, daß sie unmöglich alle dort ein Unterkommen finden konnten, und jetzt erwies sich die Spekulation des Berliners als richtig. Das Wort „Sarnow bat eine größere Zukunft als Jeschnitz", wurde schon hier und da gehört; und es war gerecht fertigt, wenn man die weit schönere Lage von Scwnow in Anschlag brachte. Seit die Badeliste bereits die Zahl von zweihundert Gästen erreicht hatte, beschloß das Oberhaupt des Ortes die Errichtung von einigen Badeplätzen. Schon seit mehreren Wochen wmden die Bäder in Sarnow benutzt, und an dem etwas erhöht liegenden Hotel führten terrassenartige Anlagen hinunter bis an den Strand zu den Bädern. Rosa war von allen Eindrücken, die ihr in Sarnow wurden, höchst befriedigt, besonders als ihr der Wirt zwei freundliche Zimmer mit schönster Aussicht aufs Meer zeigte. Sie mietete dieselben sofort, und dann bat sie um einen Wagen zur Herbeiichaffung der Sachen. Sie selbst eilte so schnell wie möglich zurück nach Jeschnitz. In ihrer Freude verspürte sie gar keine Ermüdung, sie war froh, daß der Schluß des Tages über alles Erwarten glück lich ausstel Obgleich der Kanzleirat zuerst den Kopf schüttelte und durchaus nichts von der Orts veränderung wissen wollte, so konnte er diesmal nicht anders, als sich fügen, wenn er andetn- falls nicht die Nacht auf der Straße zubringen wollte. Der Wagen kam bald, und als unste Reffenden in Sarnow anlangten, vergoldete gerade die Sonne mit ihren letzten Strahlen die freundlichen, lieblichen User der Insel. Die rotglühende Kugel sank allmählich ins Meer, und Nola, von dem noch nie gesehenen, so wunderbar großartigen Anblick überwältigt, schmiegte sich an ihren Vater und sah mit feuchten Augen zu ihm ans. Dann flüsterte sie: „Nicht wahr, Papa, hier ist es schön?" Er nickte und küßte sein Kind auf die Stirn. Noch lange standen sie am Abend auf der Veranda und bl-cken hinaus aus das Meer, das in seiner unendlichen Schönheit und Größe sich vor ihnen ausbreitete — im letzten Abend ¬ schein. Nur wenige Tage waren nötig für den Kanzleirat, sich nicht nm mit der Reise auszu söhnen, sondern den glücklichen Einfall zu preisen, der ihn auf die reizende Insel geführt. Er saß den größten Teil des Tages auf der Veranda, wo er ja die schönste Aussicht, die köstliche Seeluft genießen konnte, ohne die Be quemlichkeiten des Hauses zu entbehren. Hier saß er in gemütlicher Stimmung mit der Pfeife, die Zeitung lesend, oder sich mit den in der Nähe sitzenden Badegästen unterhaltend. Frau Gebert leistete ihrem Gatten fast stets Gesellschaft, auch sie saß lieber mit dem Strick- strumvf daheim, als daß sie sich der andern Gesellschaft zu größeren Fußtouren angeschlosfen hätte. Für Rosa war ein ganz neues Leben aufgegangen, dem sie sich mit voller Freude und Jugendluft hingab. Mit Frau Hörde schloß sie bald innige Freundschaft, es zog sie unwider stehlich hin zu der zarten, sinnigen Frau, und diese wieder kühlte sich durch Rosas frisches, heiteres Temperament, durch ihre geistvolle! Lebendigkeit und treuherziges Wesen so ange zogen, daß beide unzertrennlich waren. In dem Hotel wohnten ungefähr hundert Gäste, die sich zu den Mahlzeiten in dem großen Speisesaal versammelten und wie eine große Familie mit einander verkehrten. Reisten auch fast täglich einige Familien ab, so kamen doch immer wieder neue an, die sich bald heimisch fühlten und sich gern der heiteren Gesellschaft anschloffen. Das Weiler war so anhaltend günstig, daß man täglich Dartien unter nehmen konnte, und bald war Rosa im Mittel punkt der Geselligkeit. Frau Hörde war schon einige Wochen '" Sarnow und kannte bereits di« schönsten Pu"^ der Insel. Trotzdem schloß sie sich den flüglern an und hatte eine einzige Freude, wen" sie Rosa zu den Plätzen führen konnte, ihr als die schönsten bekannt waren und von denen sie wußte, daß sie die Freundin entzücke" würden. „Morgen müßt ihr aber mitkommen/ Rola eines Tages den Eltern zu, „ihr kön"' euch nicht denken, wie schön es im Walde i" Von jeder Anhöhe aus sieht man das Meer/"' ich kann euch nicht beschreiben, wie entzücken" die Aussicht von jedem Platze ist." „Ich glaub's schon, mein Kind," entgegnete der Kanzleirat, „die Mutter und ich wollen die Herrlichkeiten noch ansehen, doch erst müssen wir uns von der Reffe erholen." ,, „Wir sind ja fast eine Woche hier," fiel Rosa, „da könnt ihr doch unmöglich noch eM Ermüdung von der Reiss spüren, gelt, wem > Mütterchen?" Frau Gebert blickte zu ihrem Manne auff „Wo soll denn morgen die Wanderung hm- gehen?" fragte dieser. „Nach dem Kreidefelsen, eine Meile vo" hier, mit der nördlichen Seite der Insel," wid->rte einer der Herren, der sich nebst Fw» Hörde und einigen andern Damen auf Rom- Seite stellten und ihre Bitte mm mit den ihrig"" vereinten. Der Wirt trat auch noch hinzu """ erbot fick, einig« Wagen zur Verfügung stellen, da die Partie für die Damen als Fus' tour zu weit sei, und so wurde der AusM beschlossen. wurde / die etw > echtzeitig ^"gszüge Mernatio Ainu der Mionalen I Aneralp > Men der das »Zergut. der »^Mgaden Zw >°r erlit Aagen v flache d Arnrtei Ursache V Weim t Amwälte Eriche, du des V« Ehrend d Mng nied Prozesses M hw'e Gericht i ^°pa wir Me sreun -E^rfühnn den sN-n sckwc tzllbersül nac fKrigen Mren. Mttsche Volks »' er Errick i° und z Hen als ^"bahnges ihrer h An «Ner, v" dagegc Shusep heilige verurte Stra Gefängnis KS" Mwann L Alle T HunsterS anger Himn sLL LS 'Zern mit Ahe in > der ji SM un '^en. T 's" in situ tM kW > den Z L". dem e t^°r Fra >A°n Tag De, 'Swe für und Ro ti? war d s > be hunger, als T -Die V w S ^en, wo, ^?daß ihr drohte. Feg g ^,Mrte n Meere Mg es »EMe 'Aden Bc ^'ten Schn ^rer Tas I Überfa s^rokkom M in Kon ^tretend 'M Marok 5 zehnten - befand, "jede Bei Aden ge ? 'N den Ae muß! A Zirkus' flenbanie < / befand °d° und Dunkelheit Le klein -'sche S A Sie hat ^'lt der Z «chule stl ^'enbah
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