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f^eue Steuern in Sickr? Die im Sommer beschlossenen neuen Steuern sind zum Teil noch nicht Gesetz ge worden, noch läßt sich nicht absehen, ob sie sür den Neichsiäckel die veranschlagten Beträge liefern — und schon zeigt sich immer deutlicher die Notwendigkeit einer r euen Steuervermchrung. Allerdings sind noch keine bestimmten Vor schläge gemacht, noch sind keine neuen Steuer- quellen gefunden, aber die Notwendigkeit ihrer Erhebung ist leicht zu errechnen, wenn man einen Blick auf die Anforderungen wirst, die die kommenden Jahre an das Reich stellen müssen. Nach der Absicht der Regierung sollten die neuen Steuern, die sich schon allenthalben fühl bar machen, die in der Tabalindustrie eine Krise, in der Zündholzfabrikation schwere Unzu träglichkeiten und endlich im Norden und Süden des Reiches einen erbitterten Bierlrieg und eine teilweise Branntweinsperre gezeitigt haben, den Reichsbedarf sür die nächsten sünf Jahre decken. Aber die Beträge, angenommen der Voranschlag trifft zu, reichen bei weitem nicht. Im nächsten Jahre hat der Reichstag noch die Erhöhung der Mannschaftslöhne (um 8 Pf. pro Tag) zu beraten, die eigentlich schon jetzt zugleich mit der Neuregelung der Offiziersgehälter vorgenommen werden sollte. Nach vorläufiger Berechnung erwächst dem Reiche daraus ein Kostenaufwand von etwa 20 Mill. Mark. Rechnet man die 10 bis 12 Mill, dazu, die die beschlossene Unterstützung der Kriegsveteranen erfordert, so kommt schon ein ganz erkleckliches Sümmchen zusammen. Wenn aber im Jahre 1914 (so ist im Reichstag beschlossen worden) die Verminderung der Zuckersteuer eintritt, so erleidet das Reich einen Ausfall, den Steuer- Theoretiker mit 30 bis 40 Millionen Mark be ziffern. Dazu kommt aber, daß für die nächste Zeit eine Neuordnung in der Festsetzung unsrer Heeresstärke bevorsteht, und es erscheint als natürlich, daß die Beschlüsse der Londoner Reichskonferenz, die Englano eine Flotte von unberechenbarer Überlegenheit schaffen, da die Kolonien entweder dem Mutterlands beträchtliche Zuschüsse leisten oder ihm eigene Flotten zur Verfügung stellen, auch unser Ulottcnbauprogramm wesentlich beeinflussen werden. Diese kurzen Andeutungen zeigen, daß die Geldnot des Reiches durch die Reichsfinanz- reform, die 500 Millionen einbringen soll, durchaus nicht behoben ist. Wenn auch nicht im Augenblick, so wird doch in kurzer Zeit wieder das Gespenst der Sorge vor dem Reichsfenster stehen. Es ist schwer zu sagen, welche neue Steuerquellen dem Reiche erschlossen werden könnten, denn die Steuerlast des deutschen Bürgers ist nahezu an der Grenze ihrer Leistungs fähigkeit angelangt. Grau in grau liegt also die finanzielle Zu kunft des Reiches vor uns. Aber das Bild wird noch trüber, wenn man annimmt, daß die Ergebnisse der Rcichsfinanzref-rm hinter den veranschlagten Beträgen Zurückbleiben. Dann wächst die Summe der noch aufzu bringenden Steuern auf etwa 100 Millionen an. Deshalb dürfen wir sicher darauf rechnen, daß schon vor dem Jahre 1913 die Regierung eine neue Reichsfinanzreform dem Reichstage vorlegen wird. Sie wird um so notwendiger, je mehr die Steuerquellen versagen, die durch die Beschlüsse des letzten Sommers erschlossen worden sind. ^Laktsr. Polmlcke Kunälckau. Deutschland. *Auf seiner Reise von München, wo der Kaiser die Medaille über das Ehrenbürger recht entgegennahm, nach Meißen in das sächsische Manövergelände, wo Kaiser Wilhelm an den Übungen teilnimmt, hat der Monarch dem Herzog Ernst von Altenburg in seiner Residenz einen kurzen Besuch abgestattet. ! * Am Schluß der alljährlichen großen Herbst übungen hält Kaiser Wilhelm eine em- gehende Schlußbeivrechung ab, die meist über eine Stunde in Anspruch nimmt und in der jede Phase des drei- oder fünftägigen Kampfes erwäbnt und beurteilt wird. Wie verlautet, hat der Kaiser sich in diesem Jahre, als er am 17. September die großen Herbstübungen in Gegenwart mehrerer Bundesfürsten und zahlreicher ausländischer Persönlichkeiten besprach, sehr kurz gefaßt und mehr eine Darstellung des Verlaufes des fünftägigen „friedlichen Feld zuges" an der Tauber gegeben, als eine kritische Betrachtung. Der Kaiser erwähnte dabei lobend die Marschleistungen der Infanterie und deren Haltung, und er wähnte besonders die ausoezeichnete Verfassung des k. bayrischen Armeekorps, das er am 16. September an sich vorüber marschieren ließ. *Wie aus zuverlässiger Quelle berichtet wird, hat sich Kaiser Wilhelm täglich über den sozialdemokratischen Nar - tei tag, der in Leipzig stattfand, Bericht er statten lassen. *Die kürzlich stattgehabte Unterredung des Reichskanzlers v. Bethmann-Hollweg mit dem französischen Botschafter Cambonist von französischen Blättern benutzt worden, um Deutschlands Haltung gegenüber der Türkei in zweideutigen Worten zu besprechen. Indessen steht fest, daß Deutschland der Türkei den Über gang in die neuen Zustände nach Möglichkeit erleichtern möchte. Davon ist man in der Türkei überzeugt; denn die politischen Kreise in Konstantinopel bringen der Nachricht von der Unterredung des deutschen Reichskanzlers mit dem französischen Botschafter Cambon über die innere Lage in der Türkei lebhaftes Inter esse entgegen und begrüßen mit großer Befriedi gung die Äußerung des Reichskanzlers: man müsse dem neuen System Zeit gewähren, um sich zu befestigen. Jungtürkische Abgeordnete führen aus, die Türkei verlange in der Tat nichts andres von ihren Freunden. Die neue Regierung werde alle Schwierigkeiten über winden und dem türkischen Reiche eine sichere Grundlage schaffen, wenn die befreundeten Mächte ihr Zeit gönnen werden, die Schäden früherer Epochen zu beseitigen. * Gegenüber anders lautenden Gerüchten wird halbamtlich festgestellt, daß eine Neu- einteilung der Preuß. Wahlkreise nicht im Rahmen der gesetzgeberischen Pläne der Staatsregierung liegt. Frankreich. *Bei dem zu Ehren der ausländischen Offiziere, die bei den Manövern zu Gaste waren, veranstalteten Frühstück sagte der Kriegsminister in einer Ansvrache, die fremden Gäste hätten in diesem Jahre ein Werk sehen können, das man ohne Furcht so zeigen könne, wie es ist. Man habe alles Unkriegsmäßige aus dem Manöver verbannt und strebe allein danach, die Fragen zu lösen, vor die eine moderne Armee gestellt sei. Der Minister leerte sein Glas auf das Wohl der ausländi schen Osfiziere. Schweiz. * Eine neue Note des Schweizer Bundesrats an die Reichsregierung be zeichnet das von Deutschland gemachte Zu geständnis . in Gestalt einer Abänderung der Rückvergütung des Weizenzolles als ungenügend zur Beilegung des Mehl- zollftreites. Der schweizerische Bundesrat beharrt auf seinem bisherigen Standpunkt und verlangt die Überweisung der Streit rage an ein Schiedsgericht. Italien. * Zwischen Italien und Ungarn ist in Rom ein Übereinkommen betr. die Arbeiter- Unfallversicherung (beiderseitiger Staats bürger) unterzeichnet worden. Spanien. *Die Meldungen französischer Blätter, daß Deutschland bei der spanischen Regierung wegen des Feldzuges am Rif (Nordmarokko) Vorstellungen erhoben und ihn als Verstoß gegen die Algecirasalte bezeichnet habe, beruhen auf Erfindung. Ein Regierungsblatt in Madrid bemerkt dazu, daß Deutschlands Haltung eben so freundschaftlich sei, als die der übrigen Teil nehmer am Marokkoabkommen. * Nach französischen Blättermeldungen ist die Lage in Katalonien wieder sehr ernst. In verschiedenen Städten wurden Bomben attentate verübt, ohne daß die Urheber ermittelt werden konnten. Infolgedessen nimmt die all gemeine Unsicherheit immer mehr zu. Die Pressezensur wird nach wie vor mit größter Strenge gehandhabt. Das Parlament soll am 16. Oktober wieder einberufen werden. Doch ist man im Lager der Regierungsgegner mißtrauisch und zweifelt, daß die Regierung Wort halten wird. Rustland. * Der Zar hat nach den neuesten Berichten den Plan seiner Jtalienreise wieder aus genommen. Entgegen der früheren Absicht, wird die Zarin den Herrscher nicht begleiten. Aller Voraussicht nach wird der Zar den Land weg benutzen und den Weg über Berlin wählen. *Der Ministerrat hat die Errichtung eines Lehrstuhles für Luftschiffahrt an der Petersburger technischen Hochschule be schlossen. Balkanstaaten. *Der in Saloniki gefangen gehaltene ehe malige Sultan Abdul Hamid hat an die türkische Regierung eine neue Beschwerdeschrift gerichtet, in der er um Änderung seiner jetzigen Lage ersucht, da er aller, auch der geringsten Freiheit, beraubt sei. * Die Krise in Serbien spitzt sich immer mehr zu einem Streit um den ehemaligen Kron prinzen Georg zu. Die radikalen Politiker und besonders die Verschwörer-Offi ziere verlangen seine dauernde Entfernung aus dem Lande. Für diesen Fall will man ihm 120 000 Frank Jahresbezüge sichern. Indessen der Prinz, der seinen Verzicht auf die Krone bedauert, antwortete auf das Angebot: „Mr ist bekannt, daß die radikalen Politiker und Ver schwörer wissen, daß die ganze Armee auf meiner Seite ist. Ich bleibe in meinem Vater lande." Damit wird König Peters' Lage immer kritischer. Eingeweihte wollen wissen, daß die Tage der Dynastie Karageorgiewitsch gezählt seien. Asten. * Die Lage im fernen Ostasien gestaltet sich nach übereinstimmenden Meldungen immer ernster. Es steht fest, daß die japanische Regierung umfangreiche Kriegsvorberei tungen trifft, und daß sie in aller Stille mehrere lenkbare Luftschiffe hat bauen lassen. In Petersburger Kreisen hält man sich überzeugt, daß sich die Rüstungen gegen Rußland richten, und daß der Krieg im nächsten Jahre aus brechen wird. Wenn man nun auch dieser letzten Annahme nicht beistimmt, so müssen die Rüstungen der jüngsten Weltmacht um so mehr befremden, als amtlich bekannt gegeben worden ist, daß die Etats des Heeres und der Flotte infolge der Finanznot eingeschränkt werden müßten. Ooks ausführlicher kerickt. Der ,New Jork Herald' hat jetzt mit der Veröffentlichung oes ersten ausführlichen Berichts Cooks über seine Nordpolfahrt begonnen. Diese ersten Mitteilungen sind ziemlich belanglos. Das erste Kapitel, das unter dem Titel „Die Eroberung des Nordpols durch Frederic A. Cook" erscheint, ist bereits in der,Neuen Freien Presse' abgedruckt; es lautet u. a.: „Unsre Expedition wurde in Gloucester aus gerüstet. Am Abend des 3. Juli 1907 war alles bereit. Es war einmal eine arktische Expedition ohne den gewöhnten öffentlichen Reklamerummel geboren worden. Es wäre auch kein Vorwand und keine Entschuldigung für einen solchen Lärm vorhanden gewesen; wir halten weder die Regierung um Hilfe gebeten, noch bei privaten Leuten gesammelt. Die Idee war in aller Ruhe ins Leben getreten. Bradley hatte die Kosten übernommen, die Lenkuna der Schicksale der Expedition war mir anheimgestell», Bradley interessierte sich sür die Jagd aus Polarwild, und ich interessierte mich für die Jagd nach dem Pol. Während unser Schiff seinen Kurs nach der Eiswildnis des Nordens nahm und sein Bug die kalte salzige Flut durchwühlte, halte ich Zeit, die Aus rüstung noch einmal zu revidieren und die Aus» sichten meines Feldzuges zu erwägen. In der kurzen Frist eines Monats war alles für den besonderen Zweck vorbereitet worden. Eines Morgens zeichneten sich die kühnen Klippen von Kap Jork undeutlich im grauen Nebel ab, der das Land bedeckte. Ein Sturm hatte so viel Eis vor die Küste getrieben, daß eine An näherung unmöglich war, und auch eine Lan dung auf dem Eise wurde durch den vom Winde aufgeregten Seegang unmöglich gemacht. Obgleich uns viel daran lag, Eskimos zu be suchen, waren wir gezwungen beizudrehen und den Kurs auf das nächste Dorf der Einge borenen zu nehmen. Zahllose Seevögel belebten das schäumende Wasser und eilten pfeilschnell durch die Luft. Wir waren jetzt in der eis freien Wasser-Oase, die inmitten der Polarwüste den Lebewesen eine Zuflucht bietet. Die Küste war etwa 2000 Fuß hoch; es waren offenbar die Reste eines alten Tafellandes, das sich beträchtlich weit nach Norden erstreckte. Hi« und da blitzten Gletscher, die an Steinwänden bis zur Meeresoberfläche hinab klettern. Im Hintergründe der geraden, langen, roten Klippen reihe eine Landmarke für Schiffer; bald tauchte die lange Eismauer auf und dahinter das Rieseneisfeld von Grönland. Nur dem reichen Tierleben ist es zu verdanken, daß Ansiede lungen in dieser Breite noch möglich sind. Unsre Jacht verließ die Eisberge und nahm den Kurs westwärts. Als wir uns dem Tafel berge näherten, der die Nord-Starbey bewacht, kamen viele Eingeborene auf uns zugeruden, um uns zu begrüßen. Einige wurden als aste Bekannte erkannt. Später kam Knud Ras mussen, ein dänischer Schriftsteller, der unter den Eskimos wie einer der Ihrigen lebt, und wir wurden während des Winters gut bekannt. Die Maschinen gerieten in Unordnung, und wir setzten die Dampfschaluppe und zwei Boote aus, um das Schiff auf einem Ankerplatz zu revidieren. Spät in der Nacht wurde die Stadt Oomanoi besucht; sie besteht aus sieben Dreiecken, die an zweckmäßiger Stelle auf den Felsen gruppiert waren. Männer. Weiber und Kinder waren in großer Zahl ver sammelt und klapperten vor Kälte. Die Höhe der Männer betrug 5 Fuß 2 Zoll, die der Frauen durchschnittlich 4 Fuß 2 Zoll. Mumere Frauen fanden sich bereit, die Besucher in fest' sicher Weise zu empfangen, wir plauderten mü jeder Familie. An Bord der Jacht gab es regen Tauschhandel; Pelzwerk und Walroßzähne wurden gegen Gewehre, Messer und Nadeln ein getauscht. Jeder Seemann, vom Schiffsjungen angefangen bis zum Kapitän, wurde plötzlich ein Spekulationshändler um die wertvollen Blaufuchspelze. Die Eskimos waren gleichfalls durch den Ausgang ihrer Geschäfte befnedigi- Für ein kostbares Blaufuchsfell, das für den Eingeborenen weniger Wert Hot als ein Hundefell, konnte er ein Taschenmesser einhandeln, das ihm eine halbe Lebenszeit dienen wird. Eine Frau hatte ihr Pelzbeinkleid, das hundert Dollar weff ist, für ein großes Taschentuch hergegeben. Ein dicker Jüngling hatte Sehnsucht nach hellblinken' Metalltellern. Die ganze Herrlichkeit konnte er für einen Walroßzahn eintauschen, der unts Brüdern neunzig Dollar (360 Mk.) wert ist- Die Mitternachlsflut machte die Jacht wieder flott. Um das Volk zu studieren, seiner um den Tauschhandel zu ermutigen, bereiteten w>r uns vor, soviel Ortschaften wie möglich zu be> suchen. Am Morgen wurden die Anker gelich"' und die Jacht nahm ihren Kurs nach Nordew Enten waren im Überfluß vorhanden, aua> Robben zeigten sich. Wir erlegten zwei Wat' rosse. Die Jagd hatte uns schwer angestrengt, und wir waren froh, als wir am Abend u> unsern behaglichen Kabinen ruhen konnten, na«' dem ein prachtvoller Braten von starken En>eu die Höhlung ausgesüllt hatte, welche die A»' strengungen der Jagd in unserm Magen ü'' schaffen." K bin VUck m äie Zukunft. 4) Novelle von C. Schirmer. lHortsetznnq.'l Man war inzwischen in das Dorf gekommen; am Ende desselben prangte ein mächtiges Schild, woraus ein Delphin gemalt war, der alle Reisen den einlnd, einzukehren. Der Kutscher hielt die Pferde an. „Wollen Sie hier vielleicht anfragen wegen einer Wohnung?" Der Kanzleirat fuhr ihn barsch an: „Nein, fahren Sie schnell, damit wir endlich nach Jeschnitz kommen, ich will endlich am Ziel dieser langweiligen Reffe sein." Die Pferde setzen sich wieder in Trapp und aus einem Feldweg von zehn Minuten gelangte man an die ersten Häuser des in den letzten Jahren so außerordentlich in Aufschwung ge kommenen Seebades. Der Kanzleirat nannte den Namen des Hotels, in dem er Zimmer bestellt, und gerade ertönte die Glocke, um die Gäste zur Table d'hote zu rufen, als der Wagen vor der Tür bielt. „Bleibt einstweilen fitzen," sagte der Kanzlei rat, indem er abstieg, um den Wirt aufzusuchen. In der Haustür lehnte ein wohlsrifierter Kellner, die Feder hinters Ohr gesteckt, eine Serviette graziös unter dem Arm und spielte mit Berlocks an einer unechten Ubrkette. „Suchen Sie Wohnung?" fragte er mit berablassender Miene, ohne sich von der Stelle zu rüdren. „Ich bitte nur um die beiden Zimmer, die ich vor einigen Wochen bestellt habe," sagte der Kanzleirat, „wollen Sie gefälligst den Wirt benachrichtigen, ich bin der Kanzleirat Gebert aus D." Der Kellner blieb ruhig stehen, lächelte höchst unverschämt und erwiderte: „Wir können uns durchaus nicht auf Vor bestellungen einlaffen, da während der ganzen Saffon noch keinen Tag ein Zimmer unbesetzt gewesen ist." Damit drehte er sich hemm, schwenkte die Serviette und verschwand im Innern des Hauses. Der Kanzleirat wollte ihm in höchster Ent rüstung folgen und seine Beschwerde beim Wirt selbst anbringen, doch das Nutzlose einsehend, rief er dem Kutscher zu, nach dem andem Hotel des Ortes zu fahren. Er selbst ging zu Fuß bis tzahin und hier wurden die Reisenden wenigstens freundlich von dem Wirt gegrüßt. Er sprach zwar sein Bedauern aus, daß er augenblicklich kein Zimmer frei hätte, doch machte er Hoffnung, daß vielleicht im Dorfe eine Woh nung zu bekommen wäre. Dann machte er den Vorschlag, den Koffer hier einstweilen stehen zu lassen und nach der Mittagstafel, zu deren Be ginn geläutet würde, sich um eine Wohnung im Dorle zu bemühen. Der Kanzleirat war mit allem einverstanden und Rosa erbat sich, die Zeit vor Tisch zn be nutzen, um in den nächsten Häutern Nachfrage zu halten. Wir sind setzt an dem Punkte angelangt, wo wir zu Beginn unsrer Erzählung Herrn und Frau Gebert verließen, nämlich aus der staubigen, heißen Dorfstraße, auf Rosa wartend, die ausgegangen war, nm eine Wohnung zu suchen. Rosas Bemühungen waren ohne Erfolg ge wesen und obgleich sie ihre Eltern mit der be stimmten Versicherung zu trösten suchte, daß sie bis zum Abend ganz sicher eine Wohnuna finden würde, gelang es ihr doch nicht, den Mißmut derselben zu beseitigen. Der Kanzleirat sprach den festen Entschluß aus, morgen die Rückreise anzutreten, er hatte von dem Seebade und der verwünschten Insel vollständig genug und wollte Gott danken, wenn er erst wieder zu Hause bei seinen Asien sitzen könnte. Inzwischen läutete die Tischglocke und lenkte die Gedanken unsrer Reisenden vorläufig in eine andre Bahn. Die Straße belebte sich mit Badegästen, Damen in den elegantesten, modernsten Kostümen, Herren von aristokratischem Äußern kamen aus den kleinen, niederen Fischerhäusern und gingen zur Table d'hote in das Hotel. Der aufmerksame Wirt hatte schon die Plätze für den Kanzleirat und seine Damen belegt und bald sahen sie sich inmitten einer fröhlichen Tischgesellschaft. Es waren einige hundert Personen an der Tafel, das Essen war vortrefflich und der Kanzleirat war bald in bester Unterhaltung mit mehreren ihm gegenüber sitzenden Herren. Als die Tafel sich ihrem Ende näherte, flüsterte Rola der Mutter einige Worte zu und verschwand dann aus dem Zimmer. Sie wollte nun von Haus zu Haus gehen und war entschlossen, die erste beste Fffcher- wohnung zu mieten, denn so trostlos die Aus sichten in betreff der Wohnung waren, io M zückend war die Lage in Jeschnitz und Ra vergaß alle Sorgen, sobald ihr Blick aus da Meer fiel und sobald sie die Augen aut prächtigen Buchenwäldern ruhen ließ, die Insel wie mit einem Kranze schmückten. . Es war ein glühend heißer Tag und W" ermattete immer mehr, als fie die Dorffttatz entlang ging und endlich an den Meeressttaa kam. Sie hatte Haus bei Haus gefragt, ioa^ in den kleinsten Fischerhütten, doch überall ihr die gleiche Antwort geworden: , , „Für ietzt ist alles besetzt, in einigen Woche werden Zimmer frei." . Sie wagte kaum mit dieser Nachricht t ihren Eltern zurückzugehen und setzte sich mutlos aus eine Bank dicht am Strande. D Wellen bespülten fast ihre Füße und träum'" blickte sie auf die glatten Kiesel, aus " . Wogen, die aui und ab rollten. Kinder tummelten sich am Strande und wam^ jubelnd Steine ins Meer, unbekümmert. " ihre eleganten Anzüge vom Seewasser besiw» , durchdrinaenden Schrei hörte und eben . l weißes Kleid in den Wellen austauchen M Wahrscheinlich war das kleine Mädchen " den glatten .Kieseln ausgeglitten und v einer Woqe erfaßt worden. Der Knabe utw unaufhaltsam und lies dann fort, die Mam" wurden. > Rosa hatte wobl den hübschen Knaben das zarte kleine Mädchen bemerkt, iedoch weiter aus sie geachtet, bis sie plötzlich e" holen. ,, Rosa besann sich nicht einen Augenm Ks > Elie, ^i M durch , A iagte 5°r alle, um '^Boyci schn w und Gefahr d,' da dl tzu ihre das ij «lossei V derguv Und Ro ^!,nd^ > und ! dar ei Hum au V »warm K 'kr § .Wunen, ^Aömeni genug !v°hnen Von das En! 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