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Ottendorfer Zeitung : 23.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190907235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090723
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-23
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.07.1909
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Der Iblckieä äes fürlten Oülow von Kerim. Der ehemalige Reichskanzler Fürst v. Bülow hat am Sonntag Berlin verlassen und sich vor läufig nach seiner Besitzung Klein-Flottbek bei Hamburg begeben. Weite Kreise der Bürger schaft bereiteten dem Scheidenden auf der Straße und auf dem Bahnhofe herzliche Kundgebungen. Die Rufe: „Hoch Fürst Bülow" und „Wieder kommen!" lösten sich aus tausend Kehlen schallend ab. Der Fürst, der sehr bewegt schien, behielt während der Zurufe seinen grauen Hut in der Hand und dankte verbindlich nach allen Seiten. Auch die Fürstin wurde nicht- müde, sich zu verneigen. Vor dem Lehrter Bahnhofe hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden, das das Fürstenpaar bei seinem Eintreffen stürmisch begrüßte. An der zu den Fürsten zimmern führenden Eingangstür trat Finanz- m'mister Freiherr von Rheinbaben mit seiner Gemahlin den Scheidenden entgegen und über reichte der Frau Fürstin einen Rosenstrauß. Auf dem Bahnsteig schlossen sich andre hochgestellte Persönlichkeiten dem Zuge an. Lor dem Salonwagen fand alsdann eine feierliche Begrüßung des Fürsten und der Fürstin durch den Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg, dessen Gemahlin und zahlreiche hochstehende Persönlichkeiten statt. Von den Ministern er schienen Finanzminister Freiherr v. Rheinbaben, Justizminister Beseler, Eisenbahnminister v. Brei tenbach, Landwirtschastsminister v. Arnim, Minister des Innern v. Moltke, Handelsminister Sydow nnd Kultusminister v. Trott zu Solz mit ihren Gemahlinnen; ferner die Staats sekretäre Delbrück, v. .Schön, Krätke und Wer muth. Als sich der Zug in Bewegung setzte, erschollen neue brausende Hochrufe. Da ereignete sich ein interessanter kleiner Zwischenfall. Einige Herren wollten der Fürstin, einer geborenen Italienerin mit einem „Es lebe Italien!" eine besondere Freude bereiten; sie erwiderte aber schlagfertig und laut: „Ich bin eine Deutsche!" In Hamburg wurde das Fürstenpaar von dem Reichstagsabgeordneten Dr. Semler empfangen. Sehr zahlreich sind die Ehrungen, die dem scheidenden Kanzler in den letzten Tagen seines Berliner Aufenthaltes zuteil wurden. Der Hamburger regierende Bürgermeister Dr. Burchard hat an den Fürsten v. Bülow in Beantwortung des Schreibens des scheidenden Reichskanzlers einen Brief gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Der Hamburger Senat hat die Kunde, daß Eure Durchlaucht aus Ihrem hohen Amte geschieden seien, mit lebhaftem Bedauern und in der Überzeugung entgegengenommen, daß Eure Durchlaucht für Ihr langjähriges, auf den verschiedensten Arbeitsgebieten mit Erfolg ge kröntes Wirken der tief empfundene Dank des Vaterlandes gebührt. Insonderheit wird die Geschichte dereinst rühmend hervorheben, daß beim Scheiden Eurer Durchlaucht aus dem Amte das Deutsche Reich eine an die Zeit deS erste« grasten Kanzlers 'erinnernde Machtstellung einnahm." Der Präsident des Senats in Bremen Dr. Marcus hat an den Fürsten Bülow fol gendes Schreiben gerichtet: „Mein Senat emp findet es mit mir aufs schmerzlichste, daß Euer Durchlaucht sich genötigt gesehen haben, vom Amte des Reichskanzlers zurückzutreten. Euer Durchlaucht haben deS hochverantwortungsvollen Amtes während langer Jahre unter zum Teil überaus schwierigen Verhältnissen gewaltet, nach außen des Reiches Ansehen im Rate der Völker befestigend und mehrend, nach innen als Richt schnur dem staatsmännischen Gedanken folgend, die Gegensätze auszugleichen und einer Versöh nung der auseinandergehenden politischen Welt anschauungen die Wege zu ebnen." Und von dem Lübecker Senatspräsidenten ging dem Fürsten folgenoes Schreiben zu: „Mit dem ichmerzlichsten Bedauern sieht der O Oer Oberkok. Roman von C. Wild. (Fortsetzung.. Tremminaen zuckte die Achseln. „Tu' was du willlt, Mina, ich lege dir kein Hindernis in den Weg. Ob beide in einem ähnlichen Falle auch so gehandelt hätten, das ist die Frage." „Ewald ist dock mein Bruder," bemerkte Mina, „und mein Besuch verpflichtet zu keinem weiteren Verkehr. Ich fahre jetzt hin, und dem Leichenbegängnisse wohnen wir beide bei. Wann ist das Kind gestorben?" „Gestern!" „Armer Junge." Mina trat an ihren Gatten heran und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Wenn wir ein Kind hätten, das uns ge storben wäre," flüsterte sie, „es wäre auch für uns ein bitterer Schmerz." Tremmingen küßte sie leicht auf die Stirn und schob sie dann sanft von sich. Er war kein Freund von Rührszenen und dachte überhaupt nicht gern über Vergangenheit und Zukunft nach — ihm genügte die Gegenwart. Mina seufzte, langsam ging sie aus dem Zimmer. Sie fühlte es mit überquellender Bitterkeit, ihr Glück war nur ein übertünchtes Glück, — das wahre, echte war es nicht. Johanna traute ihren Augen kaum, als plötzlich ein Wagen vorsuhr und ihre Schwägerin Mina demselben entstieg. Ewald befand sich nicht daheim, sie mußte also den Besuch allein empfangen. Senat Euer Durchlaucht nach langjähriger, von reichen Erfolgen getragener Tätigkeit aus Ihrem hohen und verantwortungsvollen Amte scheiden. Nur schwer wird das Vaterland die Dienste entbehren lernen, die Euer Durchlaucht seinem Wohle in hingebender Lreue gewidmet haben." Eine bemerkenswerte Ordensauszeichnung hat der König Karol von Rumänien dem scheidenden Fürsten übermittelt, indem er ihm den Karols-Orden mit der Kette verlieh, den sonst nur regierende Fürsten erhalten. Politische Kunälckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm ist auf seiner Nord landsreise in Bergen mit dem König von Norwegen zusammengetroffen. * Aus Anlaß der Beendigung der Reichs finanzreform find vom Kaiser mehrere Ordensauszeichnungen verliehen worden. Sie treffen Beamte, die an den Arbeiten für die Reichsfinanzreform beteiligt waren. U. a. haben erhalten die Brillanten zum Kreuz und Stern der Komture des Königlichen Hausordens von Hohenzollern: Fmanzminister Frhr. von Rheinbaben; den Roten Adlerorden erster Klasse mit Eichenlaub: Der neuernannte Preuß. Minister für Handel und Gewerbe Sydow; der als Schatzsekretär die Finanzreform im Reichstage vertrat. * Dem Engländer Rutland, der an der Gefangennahme des Hottentottenführers Mo- renga (September 1907) teilgenommen hat, ist von Kaiser Wilhelm eine bronzene Medaille mit der Inschrift „Kalahari 1907" verliehen worden. Das Befitzzeugnis ist aus gestellt für den „Korporal Rutland von den be rittenen Jägern der Kapkolonie für treu geleistete Dienste im Kriege gegen die aufrührerischen Eingeborenen in Südwestafrika." Frankreich. * Präsident Fallisres hat in Havre den englischen Admiral Bush, der ihm Grüße König Eduards überbrachte, empfangen und ihm das Kommandeurkreuz der Ehrenlegion verliehen. * Die Deputiertenkammer hat mit 414 gegen 55 Stimmen den ganzen Gesetzentwurf betr. die Einführung der direkten Steuern angenommen. England. * Auf der Themse fand dieser Tage eine Flottenparade statt, an der 148 Schiffe der englischen Marine teilnahmen. In ein geweihten Kreisen herrscht kein Zweifel, daß es sich lediglich um eine Kundgebung handelt, die weite Kreise der Bevölkerung zur Werbearbeit für den Ausbau der Flotte gewinnen soll. Rustland. * Der Zar wird am 31. d. zum Besuch des Präsidenten Falliöres im Hafen von Cher bourg eiutreffen, angesichts der zarenfeindlichen Stimmung in Frankreich aber nicht an Land gehen. Von Cherbourg aus begibt sich der Zar unter Geleit französischer Kriegs schiffe etwa zur Mitte des Kanals, von wo ihn ein englisches Geschwader nach Cowes geleitet, wo König Eduard ihn begrüßen wird. Auch den englischen Boden wirv der Zar nicht betreten. Spanien. *Die deutsche Flotte, bestehend aus acht Panzerschiffen, ist auf ihrer Kreuzfahrt durch den Atlantischen Ozean in dem spanischen Hafen Vigo eingetroffen. Balkanstaaien. * Der neue bulgarische Gesandte in Konstantinopel ist vom Sultan in Antritts- Audienz empfangen worden. Der Gesandte hob in seiner Ansprache die gemeinsamen wirtschaftlichen und politischen Interessen hervor, die zu fördern er zusicherte. Der Sultan erwiderte im gleichen Sinne. *Nach Berichten englischer Blätter nimmt das Bandenunwesen in Mazedonien wieder in erschreckendem Maße zu. Griechische, ! serbische und bulgarische Banden liefern ein- Blaß und verweint trat sie der Schwägerin entgegen. Der Verlust ihres Kindes ging ihr näher, als selbst Ewald glaubte und unter andern Umständen wäre ihr vielleicht Minas Teil nahme eine Wohltat gewesen. Jetzt empfand sie nur eine Mischung von Bitterkeit und Be schämung. Als die junge Frau in ihrem hübschen, hell grauen Frühjahrskostüm vor ihr stand, wallte es zornig in ihr auf. Die war glücklich! Sie besaß den Mann, den sie lieble und war durch ihn reich und glücklich geworden. Auf dem Besitze des Oberhofes dagegen lastete eine schwere Gewiffensschuld. Johanna dachte zurück an den Sterbetag des Herrn Holdhaus. Ein Grauen packte sie. Betrogen, gestohlen hatten sie beide, sie und ihr Mann — als eine Schuldige stand sie vor Mna, als eine Schuldige und Unglückliche. Kaum wollten die Begrüßungsworte von ihren Lippen; sie senkte scheu die Augen, als Mina zu ihr sprach und murmelte einen un verständlichen Dank für deren teilnahmsvolle Worte. Mina hielt sich nicht lange auf; bei der Herfahrt hatte sie sich förmlich darauf gefreut, den Oberhof einmal wieder betreten zu dürfen, aber alles kam ihr so fremd, so kalt — so un wirtlich vor. Sie paßte nicht mehr herein und fand auch keine Freude mehr an dem einstigen Vaterhause. „Fast wäre es besser gewesen, ich wäre nicht gekommen," dachte sie bei sich — „ich glaube kaum, daß Johanna Wert auf meinen Besuch gelegt hat." ander blutige Gefechte und brandschatzen die friedliche Bevölkerung. Wie verlautet, wird die Türkei mit starker Truppenmacht Ordnung zu schaffen suchen. Oer ^bronwecklel in Persien. Nachdem Schah Mohammed Ali abgedankt hat und der bisherige Kronprinz Achmed Mirza unter einer Regentschaft als Nachfolger seines Vaters zum Schah ausgerufen worden ist, ist die Haltung Rußlands für die weitere Entwicke lung der Dinge in Persien von großer Be deutung. Anscheinend wird das Zarenreich der neuen Regierung Persiens keine Hindernisse in den Weg legen. Es will die weitere Ent wickelung der Dinge in Persien zunächst wohl abwarten. Rußlands Handel hat durch die persischen Wirren bedeutende Verluste erlitten. Die Abdankung des Schahs wird in der englischen Presse fast ausschließlich mit Genug tuung ausgenommen. Es wird besonders be tont, daß durch die Vermittelung des englischen und russischen Gesandten eine Verständigung zwischen Oberst Liakow, dem Führer der Kosaken des Schahs, und den Häuptern der Revolution zustande kommen konnte. Es mag hier erwähnt werden, daß, gerade als Sipahdar und Oberst Liakow im Gebäude der , persischen Reichsbank züsammentrafen, ein Zufall den Kampf zwischen beiden Par teien vor dem Äankgebäude noch einmal entfachte, bis Sipahdar und Oberst Liakow die Kosaken und Bachtiaren von einem Fenster der Bank aus beruhigten. Die .Times', die im Gegensätze zu liberalen und andern Blättern seit Monaten das Bündnis mit Ruß land begünstigt, freut sich, darauf Hinweisen zu können, daß die Russen nichts getan haben, um die nationalistische Bewegung zu unterdrücken, die nun siegreich geworden sei. Nachdem das englisch-russische Übereinkommen die Schwierig keiten der jüngsten Tage so glücklich überstanden habe, sei es kein Zweifel, daß es auch in Zu kunft allen interessierten Parteien zum Vorteil gereichen werde. Der Ganterschwlndel vor Gericht. Am 19. Dezember v. war von München aus ein riesiger Reklamebluff losgelassen worden. Fast in jeder größeren Stadt Deutschlands hatte die erste Post einer nach den oberen und mittleren Gesellschaftsschichten ausgewählten großen Zahl von Einwohnern einen sauberen, grauen oder blauen Kaltenbrief überbracht, in dem ohne Ortsangabe und Datumzeile zu lesen stand: „Sehr geehrter Herr Soundso! Lesen Sie den neuesten Roman „Doppelte Moral", das tollste, was mir bis jetzt vorgekommen ist. Das hat uns gerade noch gefehlt. K. und L. scheinen auch komprommittiert. Ob der eine oder der andre wohl klagen wird? Jeden falls gibt es einen argen Skandal. In Eile Ihr . . ." und eine, mit der übrigen Schrift genau übereinstimmende, aber nur nicht leserliche Unterschrift stand darunter. — Eine Münchener Zeitungsdruckerei hatte den Druck besorgt, und Herr Peter Ganter, seines Zeichens Kaufmann und in Berlin gescheiterter Versicherungsbeamier, der nach mancherlei andern Unternehmungen sodann im Nymphenburger Schloßrondefl in München eine kleine Villa, das seiner Frau zugeschriebene Eigentum, be wohnte, war der Erfinder des riesigen Reklame bluffs, der ihm — so spekulierte er — im Hand umdrehen eine bis anderthalb Mill, abwerfen sollte. Alles war fein ausgeklügelt, nur eines hatte er nicht vorbedacht: die Fixigkeit der Presse. Während in München und anderwärts die Leute zu den Buchhändlern liefen, klapperten bereits die Setzmaschinen der Mittagsblätter, um der Welt zu verkünden, daß alles ein auf gelegter Schwindel sei. Auch die Polizei war nicht untätig. Ein paar telephonische Erkun digungen genügten, um Herrn Ganter am Kragen zu packen und ihn jestzusetzen. Sein Buch hatten zuerst verschiedene Staatsanwaltschaften in Massen beschlagnahmt. Zu 10 Mk. pro Stück gedachte er das Machwerk abzusetzen, das den „Schclst- stcller" Georg Fleck in Wilmersoor, zum Ver- Dennoch hielt Mna an ihrem Vorsatze fest und wohnte mit ihrem Gatten dem Leichen begängnis des Kindes bei. Bei dieser Gelegen heit sah sie auch Ewald und wechselte einige Worte mit ihm." Katt, fast schroff trat er seinen Verwandten entgegen, er wollte zeigen, daß ihm an ihnen und ihrer Teilnahme nichts gelegen sei. Drei Wochen später war er ein toter Mann. Von einem Zechgelage spät nachts heimkehrend, war er vom Pferde gestürzt und hatte den Hals gebrochen. Stumm und tränenlos stand Johanna diesem rweiten Todesfälle gegenüber — sie hatte ihren Gatten nicht geliebt, aber sie war an ihn ge wöhnt gewesen, und jetzt, da der Tod ihn ihr geraubt, stand sie ganz allein da. Ihre Mutter war im Laufe der Jahre gestorben, ihre Schwester hatte sich ins Ausland verheiratet, nähere Ver wandte hatte sie nicht. Wohl trug sie die Anwartschaft auf ein neues Leben in sich — aber der Gedanke, zum zweitenmal Mutter zu werden, gewährte ihr keinen Trost. Ihr erstes Kind war so rasch gestorben, wie lange würde das zweite ihr er halten bleiben? Es gab kein Glück auf dem Oberhofe mehr. Genau sechs Monate nach dem Tode ihres ersten Knaben gab Johanna einem Mädchen das Leben. Der Junge war von Geburt an ein kräf tiges schönes Kind gewesen, das kleine Mädchen aber war ein gar zartes und schwächliches Geschöpf. Wochenlang mußte Johanna um das Leben des Kindes bangen, und in ihrer Angst, und ihrer mütterlichen Sorge tat sie einen heW" Sckwnr. ... . Das Kind genas und blieb am Leben u" wurde von Johanna leidenschaftlich aeliebt. Diese kaltsinnige, gemütsarme Fran öd''' fetzt erst das wahre Wesen der mütterM Liebe erfaßt zu haben. . , . Nun auch wußte sic, was Glück sei, de ihr ganzes Glück lag in dem Nebeln kleinen, schwachen Geschöpfes, dessen ihr fetzt mehr wert war, als alle Reichtum der Welt. . Sie beneidete Mina nicht mehr um > Reichtum, um ihr elegantes Außere, nm ' ' vornehmen Bekanntschaften, um den Mannst, einst auch auf ihr kaltes Herz einen flüchte Eindruck hervorgebracht. . „ Nein, das alles war für sie verschwur, k versunken in nichts — für sie war das auch erschienen und dieses Glück konnte ihr " der Tod entreißen, irdische Mächte hatten Recht über dasselbe. „ Und dem Tode, diesem tückischen, Gesellen hatte sie ihr Kleinod ja abgeruM^ so grausam konnte der Himmel nicht sem, er ihr daS raubte, was er ihr soeben r geschenkt. Sie wollte ja sühnen, was sie mrtversM"^ sie hatte den Wunsch und auch den festen W dazu. — .st Eva wollte ihren Augen nicht trauen, sie eines Tages einen Brief von Joh"" ^Das Schreiben war ihr durch Onkel Wew^ uncL fern- s Ehrung einer hundertjährige» M"' tronc. Die Witwe Weinert in Lubl'"^ erhielt aus Anlaß thres hundertjährigen burtStages ein Ehrengeschenk von 800 Mk. M Kaiser. Auch die stävtnche Verwaltung V die geistig und körperlich noch sehr rüstige Grew durch Überreichung eines Gelogeichcnkes. faffer hat. Es ist schließlich wieder frei gegeben nnd als Makulatur ausgeboten worden. Von einem Kriminalschutzmann au! der Untersuchungshaft vorgeführt, erscheint der am 13. Juni 1876 als der Sohn eines Küfers in Bonn geborene Verleger Peter Ganter vor der Münchener Strafkammer, um sich wegen Betrugs, Urkundenfälschung, Beleidigung, Ver gehen gegen das Postgesetz und andrer Vergehen zu verantworten. Der Verhandlung sollte die Aburteilung wegen Vergehens gegen das Poll- gesetz vorängehen. Nach der Anklage hat Ganter im November vorigen Jahres eine Kiste mit 10 837 verschlossenen Briefen als Eilgut an eine Speditionsfirma nach Danzig geschickt mit der Weisung, sie durch die Post dort bestellen zu lassen. Diese Briefe waren nur mit je 5 Pfennig frankiert. Der Postsiskus soll dadurch um 3314° Mark geschädigt worden sein. Nach Eröffnung der Verhandlung wurde der Fall jedoch mit der Hauptanklage verbunden, und es wurde dann auch in die Verhandlung der andern Fälle ein getreten, bei welchen der Kaufmann Ludwig Kurt Hamburg aus Charlottenburg als Mit angeklagter erscheint. Der Angeklagte Ganter bestreitet, sich 'des Vergehens gegen das Post- gesetz schuldig gemacht zu haben. Es wird so dann beschlossen, gegen beide Angeklagte zu sammen zu verhandeln. Nach dem Eröffnung- .beschluß sind beide Angeklagte (Gamer und Hamburg) schuldig des Betruges, der Urkunden fälschung und der Beleidigung von 23 Per sonen. Im Eröffnungsbeschluß wird den An geklagten zur Last gelegt, das Buch „Doppelte Moral", welches nach Inhalt und Form 50 Pfennig bis 1 Mark wert war, um 7,50 bis 8,50 Mark verkauft zu haben. Vors.: Herr Ganter, wollen Sie sich nun äußern, wie Sie zur Benutzung des Stoffe? „Doppelte Moral" gekommen sind und wie Sie in Verbindung damit diese riesenhafte Reklame ins Werk gesetzt haben? — Angekl. Ganter: Man muß dabei einen Unterschied mache» zwischen der journalistischen und der kauf männischen Seite des Unternehmens. Seu sechs bis sieben Jahren trage ich mich schon mit dem Gedanken einer großen Reklame-Idee. Ich habe mir nun alles genau überlegt und habe daran gefeilt und bin dann mit del ganzen Sache hervorgetreten. Voraussetzung war der Stoff. Ich stimme darin mit dem Herrn Staatsanwalt überein. Ich bin auch durch den Inhalt enttäuscht worden. Aus der Korrespondenz mit dem Verfasser geht hervor, daß ich das Werk eine schale Schmiererei ge nannt habe. Ich konnte jedoch nicht mehr zurück Das Buch war bereits in Druck gelegt. N ist keine Kleinigkeit, 200 000 Exemplare Hel' zustellen. Die Druckerei allein hat bare 56 000 Mk. erhalten. Zur Versendung wäre» nicht einige Pakete notwendig, sondern 20 GM' wagen. — Der Vorsitzende bringt einige der von Ganter verfaßten Karten zur Verlesung und fragt dann: Bekennen Sic sich also als M' fasser dieser Karten und daß Sie die» Briefe verschickt haben? — Angekl.: Jawohl. Der Angeklagte gibt dann noch einmal zu, der Roman „Doppelte Moral" ein wettlweo Machwerk, daß aber der Schluß der WirW' keit nachgebildet sei. — Vors.: Aber Herr Ganter, die Reklamebriefe hatten doch nichts m" dem Inhalt des Romans zu tun. — Angels Bitte sehr. Es durfte schon nicht bekam' werden, daß ich einen Verlag gegründo habe. Weshalb Herr Hamburg jetzt hier um geklagt ist, weiß ich nicht, denn er hm um meine Anordnungen ausgeführt. Jedenfalls ba> man mir diesen wichtigen Zeugen wegnehme" wollen. Der Angeklagte Gamer gibt wM an, daß er in Zürich 75 Schreiber beMM habe, die pro Karte 14 Centimes bekamen. .Die über Rier Ball -Ais statifi Remagen H Düren-Ki , Holle in der Milii bei Kl der Lr des „Z. durch Mi bin schwe bei Essei n Insasse tosendem Werden z m schlu der Ber big zer sgeschleu! kliche G oder wei , Feuersbr ^oburgische Feuer? D- das Z Ke find . tzes, der '"eil ausbre' xAö Opfc s Mnitz w Dzuge der Ü.^snuden. lernst, d. "E handle, i«'? bös, ^sitadt ist Men. I von der schule ge > An Aut. ^."merika seiner Aut ^Jin Zwi st,"Aung de <MonwbiI Wagen L Landler. Aen sich ! tzWen Aut e, Van! 'st Momo bi ist, M diese den die I^Nm Uni „C tzst^n wird „C. u ^""nisvol rA ander „Ed! 'h '°°bor hi itA was eine Kapitän list es hgtzg Leasten ^gehört H des U am Un °us ^i>iz A schein Emg ff ^5 zugc Arn auf d^emühm Volten, v. ^echurg V. "buten t ^beben tz-lung . Wechsel den '^nktlick j -k, ihm °?°?n sei, Zcht sst Hz em Uh . 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