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Ottendorfer Zeitung : 01.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190908011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-01
-
Monat
1909-08
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.08.1909
- Autor
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die GeM Bleriot am Steuer seines Apparates. ratie der Lerche seines Vaters zu Boden. Typhusepidemie in Rumänien. ZK - * * (Schlich jolgt.) 2 iS in deren und deren arbeitslos Offen, das Automobil überschlug sich und der tz'Me, ein Chauffeur, blieb darunter tot am liegen. Dr. G. blieb unverletzt. ^Explosion im Truppenlager. Im bay- Truppenlager Lechfeld feilte ein Kanonier »°lNer bereits zünderlosen sogenannten Blind- ^ergranate so lange herum, bis sich die plötzlich entzündete und das Geschoß Kodierte. Der Mann wurde schrecklich zu- in das Garnisonlazarett übergeführt. kein Engländer sein konnte, ein Franzose, unser Bundesgenosse, ist!" so ruft der ,Obseroer'. Die ,Daily Mail' aber druckt zur Feier des war, halte ihr jüngstes Kind in dem Hause reicher Leute ausgesetzt, um es, wie sie vor Gericht aussagte, vor dem Verhungern zu schützen. Die Beweisaufnahme ergab ein er- schültemdes Bild von den häuslichen Ver hältnissen der Angeklagten, die nach kurzer Ver handlung freigesprochen wurde. München. Nach neuntägiger Verhandlungs dauer wurde der Neklameschwindler Peter Ganter vom Landgericht zu einem Jahr Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 3134,80 Mk. verurteilt. Der Mitangeklagte Kurt Hamburg wurde mit 14 Tagen Gefängnis bestraft. Peter Ganter, dem sieben Monate seiner Strafe auf die Untersuchungshaft angerechnet wurden und der aus der Haft entlassen wurde, hat sofort gegen das Urteil Berufung angemeldet. he rer zu auch die ff ind in del in ein voll' ingen einzv- das W' rücklich ven r werde die neu Versuch lierung. ind hat sich sowohl wie >en Körper en Umrissen i ab, in der beabsichtige ns, in die Wege sse und dr« üchlich treu betrachten, chs Achtung zu wahren. ums werde werde die is BudM cde die Re' (Zer icktsdZUs. Hamburg. Eine Arbeiterfrau, Familie reicher Kindersegen herrschte Mann monatelang schwer krank und getragen, Diehlen auf die Zukunft zu vertrösten, so dunkel auch die Gegenwart sei, es könne sich noch alles klären. Dann kam der Abschied von Otto, ein Abschied fürs Leben, das wußten sie beide. „Bleib deinen guten Vorsätzen treu," sagte Eva mit einem warmen Händedruck. „Vergiß mich nicht ganz," bat Otto — „du bist die einzige in deiner alten Heimat, an die ich venken werde, das andre, das hinter mir liegt, muß vergessen werden." Die Lage ist um so bedrohlicher, als eine furcht bare Hitze herrscht. pr. In fünf Erdteilen verheiratet. In Eydney wurde kürzlich ein gewisser John Dar- wison unter der Beschuldigung der Doppelehe verhaftet. Bei der Untersuchung stellte es sich heraus, daß er unter falschen Vorspiegelungen zahlreiche Ehen eingegangen war, um sofort nach der Eheschließung mit der Mitgift nach einem andern Erdteil abzudampfen. Darwison war in Paris, Washington, Kairo, Bombay und Sydney, also auf allen fänf Erdteilen ver heiratet. xr. Raupenplage aus einem Ozean dampfer. Auf dem kürzlich auf der Fahrt nach Amerika befindlichen Ozeandampfer „New Jork" ist eine reguläre Raupenplage ausge brochen. Die amerikanische Regierung halte sich nämlich aus Europa einige Kisten Raupen ver schrieben, um sie als Versuchsobjekte zu ver wenden zwecks Vertilgung der namentlich Obst bäumen schädlichen Baummotte durch Parasiten, die von den eingeführten Raupen auf diese Schädlinge übertragen werden sollten. Durch einen Unfall ging nun eine dieser Kisten entzwei und der ganze lebende Inhalt ergoß sich in die Kabinen der Reisenden. Nur mit größter An strengung gelang es, die Tiere wieder einzu fangen, doch kam es bis zur Landung in New Jork noch ost vor, daß eine „Lady" hilfe suchend auf Deck gelaufen kam, weil sich bei ihr eine der großen, kräftigen Raupen einge funden hatte. Susy hat dies stets getan. Sie hat mich ost gehörig gequält und gepeinigt, ohne daran zu denken, ob sie mich verletzte. Wußte sie doch, daß ich immer wieder zu ihr zurückkehrte! Ist sie meiner überdrüssig geworden? Will sie unser Verhältnis lösen? Damit hat sie mir oft genug gedroht, o, ich bin auf alles gefaßt." „Aber doch nicht auf das, was ich Ihnen sagen muß," versetzte Eva leise: „hier handelt es sich nicht um eine Laune Susys. Wir alle hielten meinen Stiefbruder Otto für tot, und nun ist er nach Jahren plötzlich wieder er schienen — der Schreck über dieses unver mutete Austauchen warf Susy auf das Kranken lager. Mein Bruder hatte keine Ahnung, daß wir ihn für tot hielten — er war über haupt nur zurückgekehrt, um seinen Bund mit Susy zu lösen, daun kehrt er wieder in seine neue Heimat, nach Amerika zurück." Sie hatte es gar nicht gewagt, Diehlen anzusehen. Als sie, durch sein Stillschweigen beunruhigt, den Blick zu ihm erhob, erschrak sie über das finstere, höhnische Lachen in seinen Zügen. „Das also war es," rief er endlich aus. „Sie haben doch auch den Toten gesehen, den man allgemein für Otto Holdhaus hielt. Waren Sie damals überzeugt, Ihren Stiefbruder vor sich zu haben?" „Für mich gab es keinen Zweifel, denn die Ähnlichkeit war groß genug, um täuschen zu können. Auch war sein Gesicht durch eine Wunde sehr entstellt, dann lauteten alle Papiere, die er bei sich trug, aus Ottos Namen. Wer hätte da zweifeln sollen?" Der Hlug über den Nana!. G Der Franzose Blöriot hat zuerst das Kunststück vollbracht, den Ärmelkanal zu über fliegen und mit Recht hat man ihm zum Ge lingen dieses Sportwagnisses aus allen Teilen der Welt Glück gewünscht. Ganz besonders aber hat man dem Erfolge Blöriots in England Bedeutung beigemessen. Wie oft haben die Amerikaner Gebrüder Wright viel größere Strecken und bedeutend längere Flüge zurück gelegt — niemand sprach besonders darüber. Aber diesmal ging der Flug über den Kanal — England ist ohne Schiff vom Festland zu erreichen, das ist festgestellt — ist keine Insel mehr. Tausend Stimmen sehen Gefahr, tausend Menschen, die noch vor kurzem an die Größe ihres Heimatlandes glaubten, schelten es, und wenn sie etwas tröstet, so ist es das Be wußtsein, daß der Bezwinger des Kanals kein Deutscher, sondern ein Angehöriger des ver bündeten Frankreich war. „Wo ist euer Zeppelin? Freuen wir uns, daß der erste Mann, der den Kanal überflog, wenn er schon weiterhin aff m, bas de" sn gewähr' nterbrech^ och nicht i" ang einigt Kundgebung, > des alte" und schliß rung geiM den Tränen nicht, die ihren Augen entströmten, galt es doch der Heimat und allen denen, die ihr einst dort teuer gewesen. Otto ließ ihr Zeit, sich zu sammeln, dann sagte er ruhigen Tones: „Ich bin mit Susy übereingekommen, uns scheiden zu lassen. Das ist das beste für sie, für mich. Ich werde nie mehr nach Europa zurückkehren, drüben habe ich ein neues Leben angefangen, drüben will ich bleiben. Susy gedenkt ihre Künstlerlaufbahn fortzusetzen, sie ist mit Leib und Seele dabei, behauptet sie, nun, sie soll tun, was sie will, ich habe ihr ihre Freiheü vollständig wieder gegeben." Otto sprach ruhig, gleichgültig; augenschein lich hatte ihn die Lieblosigkeit seiner Frau nicht tief berührt, und Eva sagte sich, daß eine voll ständige Trennung für beide Teile Wohl das beste sei. Erst nach einer langen Pause wagte Eva die Bemerkung: „Da ihr beide katholischer Religion seid, so könnt ihr an keine zweite Ehe denken." „Ich denke auch nicht daran," versetzte Otto, „aber Susy scheint sich schon lange mit dem Gedanken an eine zweite Verbindung vertraut begleitenden Schiffe mußte Latham aus den Fluten retten. Grubenunglück in Frankreich. In den Kohlengruben von Singles (Frankreich) erfolgte eine Explosion schlagender Wetter, durch die zwölf Bergleute getötet und zahlreiche verwundet wurden. Die Rettungsarbeiten mußten mit größter Vorsicht ausgeführt werden. Das Krokrodil auf der Straffe. Ein Rollwagen fuhr zwei gewaltige Holzkisten über das holperige Pflaster einer Pariser Straße. Bei einem besonders harten Stotze, den der Wagen erlitt, glitt die eine Kiste herunter und zerbrach. Aus den Trümmern arbeitete sich nun zum allgemeinen Entsetzen der Passanten ein mächtiges Krokodil hervor, das nach ein paar Augenblicken der Verblüffung ganz ruhig die Straße entlang glitt. Wildes Angügeschrei ertönte, und die Straßenpassanten flüchteten. Ein beherzter Mann wagte sich schließlich bis auf zwanzig Schritte an das Ungetüm heran und gab aus einem Taschenrevolver fünf Schüsse auf das Tier ab. Die Kugeln prallten von dem harten Panzer des Krokodils ab. Unterdes waren Schutzleute eilends nach dem Güterbahnhofe gelaufen und hatten handfeste Stricke geholt, mit denen sie das sich durchaus nicht sträubende und anscheinend sehr gutmütige Tier banden und wieder auf feinen Wagen wanden, der es dann nach dem Jahrmarkts vor den westlichen Toren der Stadt brachte. Ter erste Probeflug des „Z. H Ter „Z. ll.", dessen Reparatur nahezu zwei -MM beansprucht hat, ist unter persönlicher Führung des Grasen Zeppelin von der schwimmen den Neichsballonhalle bei Manzell aus zu seiner fEm Fahrt aufgestiegen. Die Ausfahrt aus der Halle ging glatt vonstatten. Nach drei- Mjger Fabrt erfolgte auf dem See in der Ahe der Reichsballonhalle eine glatte Landung, sämtliche Neuerungen des Luftschiffes haben V vorzüglich bewährt, insbesondere als der Mwind, der anfänglich ziemlich leicht war, Mr an Stärke wesentlich zunabm. Graf Melin war von der Fahrt außerordentlich friedigt, auch die zur Abnahme anwesenden ^ichskommissare sprachen sich äußerst anerkennend den glänzenden Flug aus. Ein eigenartiger Unglücksfall. In der AndblStichenfabrik in Wevelinghofen (Rhein- Avinz) stürzte ein Fabrikmädchen mit einer Re Zündpulver. Es erfolgte ein Explosion, «»durch dem Mädchen der Unterleib aufgerissen Rde. Es war sofort tot. X Verhaftete Gisenb ah «frevler. Auf d«i O-Zug Thorn—Insterburg ist am 14. d. »»Veit der Station Osterode ein scharfer Schuß Meuert worden, durch den ein Fahrgast, der /^industrielle Glasenapp aus Petersburg, Mundet wurde. Den unausgesetzten Be- Wungen der Gendarmerie ist es jetzt gelungen, V mutmaßlichen Täter den Scharwerker Achard Czechau aus Lubainen bei Osterode und M Schweizer Hermann Glomp vom Gute Zainen zu ermitteln. Die Verdachtsmomente Wn sie haben sich derart verdichtet, daß der Masuchungsrichter in Osterode ihre sofortige Awmng und Einlieferung in das dortige Mizssfängnis angeordnet hat. X Hebung eines vergrabenen Schatzes. R wertvoller Münzenfund wurde gelegentlich ffr Deichverstärkungsarbeiten am Weichselufer Michwalde bei Münsterwalde (Westpr.) gemacht. M einer Tiefe von kaum einem Meter för- M ein Dampfbagger einen irdenen Topf zn- M der unmittelbar nach seiner Bloßlegung ? Trümmer ging- Die dort tätigen russisch- Aichen Arbeiter bemerkten bei den Planierungs- MÄen die blinkenden Gold- und Silberstücke steckten eine größere Anzahl heimlich zu sich. M in einem seidenen Beutelchen ruhenden Feldstücke, polnische Dukaten und Silbermünzen ff einer Menge von über 300 Stück, stammen M aus dem 17. Jahrhundert; einige Taler- M wagen die Zahl 1816. Die Arbeiter Äußerten die geraubten Münzen zum Teil ^ Schnaps und Eßwaren; eine Frau hatte Aw über 100 Stück der Münzen versteckt. wird angenommen, daß, das Geld vor dem Are 1848 dort vergraben' worden ist. Ein Marm ist jetzt beauftragt worden, die "Rzen wieder zusammen zu bringen. Kammer ierung (gan! mceaus) "s" c,rauen aM Herr Bria"" n wußte, tc' r dat -tz emirete"' s in der Re' ensteuergeic« allen Sev-" Wird M-' md das 2-' ut zu sE buntes Allerlei. A Abd ul Hamids Hausarzt. Der einzige Fremde, der seit der Überführung des Exsultans nach Saloniki den gewesenen Padi- schah zuweilen persönlich sieht und spricht, ist der Militärarzt, dem das Amt übertragen wurde, für die Gesundheit Abd ul Hamids und seiner Familie zu sorgen. Der Exiultan selbst scheint sich besten Wohlseins zu erfreuen; nicht ganz so günstig aber steht es um die Harems frauen und um die Kinder. Der Konstan tinopeler Berichterstatter des ,Journal de Gönöve' hat nun mit dem Arzt ein Gespräch gehabt, in dem der Mediziner sich über die Schwierigkeit ausspricht, die man seiner Tätig keit in der Villa Allatini in den Weg legt. Er hat die größten Kämpfe zu führen, wenn er die Kranken sehen will; in der Regel berichtet ihm nur der Eunuche die Symptome und auf diese vagen Mitteilungen hin soll er seine Anord nungen treffen. „Vor einigen Tagen gab mir der Eunuche so unklare Schilderungen, daß ich zum ersten Male darauf bestand, die Kranke selbst zu sehen. Es gab lange Debatten. End lich erscheint eine menschliche Gestalt, aber sie ist so dicht in Tücher gehüllt, daß ich weder Alter noch Geschlecht erkennen kann. Ich bat den Patienten, mir die Zunge zu zeigen, was auch sofort geschah. Aber als ich mich näherte, um den Puls zu fühlen, schritt der Eunuche ein und erst nach langen Verhandlungen er laubte er die Berührung. Die Kranke zog sich zurück; wenige Augenblicke später erschien Abd ul Hamid in der Tür, schritt in sichtbarer Bewegung auf mich zu und bat: „Heilen Sie die Frau, die Sie eben sahen; alles liegt mir daran, sie bald wieder gesund zu wissen." Japanische Perlen. Europa wird augen blicklich von echten, kostbaren Perlen über schwemmt. Die Japaner haben nämlich auf Sachalin eine Perlenfischerei eingerichtet, die von einer fabelhaften Ergibigkeit sein soll, und chaden gedeckt, nicht niE e überhaE id auch d" gemacht zu haben. Wenigstens klang dieser Wunsch durch jedes ihrer Worte. Doch dafür finden sich Mittel und Wege, und wie ich Susy kenne, wird sie nichts unversucht lassen, um zu ihrem Ziele zu gelangen." Eva stimmte ihm nicht laut bei, aber sie dachte dasselbe; wahrscheinlich hatte Susy die Absicht, eine bürgerliche Ehe zu schließen, und gelom-g und Hindert rahm, licht er er ts gesHE' -tragen. Frau, damit ir aber A uttercs Weise hK ihr inmE Debreu, si' Hof blei^ t Überfall auf ein Budapester Kaffee- kM In der Nacht ereignete sich in einem ^Pester Cafe ein Aufsehen erregender Vor- Gegen 3 Uhr morgens erschienen dort ^Männer, die sich als Geheimpolizisten aus- und mit vorgehaltenen Revolvern die veranlaßten, ihre sämtlichen Wertsachen ihr Bargeld abzugeben. Die Gäste, die > vui unerlaubtem Hazardspie! unterhalten kamen dieser Aufforderung nach. Erft <die angeblichen Polizisten mit reicher Beute längst das Weite gesucht hatten, kam man darauf, daß es Schwindler waren. Latham abermals in den Kanal ge stürzt. Der große Erfolg seines französischen Mitbewerbers Blöriot, dem der Flug über den Kanal geglückt ist, hat den englischen Flug techniker Latham angespornt, am 27. d. einen zweiten Versuch zur Überfliegung des Ärmel kanals zu machen. Er konnte diesmal um so eher auf einen vollen Erfolg rechnen, als Wind und Wetter seinem Vorhaben außerordentlich günstig waren, und auch sein Montor, wie eine Probe gezeigt hatte, -gut funktionierte. Aber auch diesmal scheiterte sein Vorhaben. Dicht vor seinem Ziel, angesichts der englischen Küste, stürzte der Apparat ins Meer, und eins der ffern. beften-rA rtow erM GeschiE erhebt, ab Machen f", t. >r mit cE eisenden M uf di-LÄ ie der M aß iä JnkraiE großer "" 'S lietzüch iß wan^, Kaff-- K ch klar, i GeMlH lern, die - belasten. zosen und Amerikaner lachen über die englischen Flugmaschinen, die Deutschen sind uns mit ihren Luftschiffen zehn Jahre im voraus, wir stehen da, ein weichliches, rückständiges Volk. Entweder sind wir hoffnungslos minderwertig, oder es ist etwas nicht in Ordnung nm unserm Erziehungssystem. Etwas Betäubendes muß in unsrer Atmosphäre liegen." „Ich glaube nicht, daß eine große Armee schlecht erzogener, schlecht eingeübter, sehr un williger Rekruten viel gegen einen Feind aus richten wird, dessen Genie uns nicht nur zu Wasser und zu Lande, sondern sogar aus der Luft herab bekämpft. Der Ausländer ist uns in der Erziehung der Jugend überlegen. Das gilt besonders für die mittleren und oberen Klassen, von denen man Erfindungen und Fort schritt erwartet. In unsern Schulen und Familien gibt es nichts Aufregendes oder Be geisterndes, und diesem Umstande danken wir diese Generation von artigen, aber nichts wagenden Söhnen, die Golf spielen und der Welt die Schneidermoden diktieren, während Franzosen, Deutschs, Amerikaner und Brasilianer fliegen." — Man überschätzt in England den Erfolg Blöriots, der ihm gerade von uns gegönnt wird, weil wir an Zeppelins Leistung leine Bedeutung messen können. In England aber mag man sich beruhigen. Daß das Juselland nicht jedem Flieger erreichbar, hat der Engländer Latham gezeigt, der auch am 27. d. wieder bei dem zweiten Versuch, den Kanal zu über fliegen, in die Fluten sank und mit seinem Apparat von einem Kriegsschiff aufgefischt wurde. Angesichts der Vielen Zufälle, denen der Flugapparat noch mehr als der Lenkballon ausgesetzt ist, kann man an seiner praktischen Verwendbarkeit bis auf weiteres gegründete Zweifel hegen. — Der Flugapparat Blöriots ist bereits fünfzehnmal zu je 10 000 Frank verkauft worden. schwerer Automobilunfall. Als ein . tz'baiautomobil, von Lissa kommend, nach eMail fuhr, begegnete ihm auf der Berliner iM'ffee ein ländliches Fuhrwerk, dessen Pferd tz<"u wurde und umkehren wollte. In seinem O"Ähen, dem Fuhrwerk auszuweichen, geriet ^Besitzer des Wagens Dr. G., der selbst mit seinem Gefährt in den Chaussee- , „ „ „ . . ...„.v— — — —angeblich bisher nicht gekannte Massen von Schüsse auf sich ab und fiel ebenfalls tot neben steller Wells ab, m dem es u. a. heitzt:! Perlen zutage fördert. Im Laufe eines Monats der Leiche seines Vaters zu Boden. ! Der Flugapparat sei um mindestens vier Jahre! wurden auf Sachalin für eine halbe Million Typhusepidemie in Rumänien. Js? w schneller in die Wirklichkeit eingetreten, als er - Perlen gefischt. Natürlich hat sich in Japan rumänischen Stadt Jassy herrscht eine Typhus- s erwartet habe. Es sei em ausländischer Apparat! ein regelrechter Ausfuhrhandel entwickelt, der i epidemie. In 14 Tagen sind mehr als sechzig gewesen, denn die Welt könne nicht auf Eng- s seine Beziehungen mit London, Hamburg und I Kinder, an einem Tage 15 Personen gestorben. ! land warten. Weiter sagt Wells: „Die Frau-1 Paris unterhält. gewesen, seine Frau zu werden. Noch ° sie, alles werde sich für sie günstig wen- i»ik ' Und diese Hoffnung gab ihr auch den Mut, "vn Otto erbetene Unterredung diesem end- tzv^u gewähren. Das geschah am Tage vor A Abreise. ihMs Eva am nächsten Morgen reisefertig .... Uffud und den Wagen erwartete, der sie zum Reise ans" Nof bringen sollte, trat Otto zu ihr. ^,'^wn du nichts dagegen hast, fahre ich hi, MU Strecke mit dir," sagte er, „auch ich beute ab." "Du bist mit Susy einig geworden?" H »D ja, einig, das heißt, jedes geht seinen u- Doch davon später. Darf ich mitmhren?" ^Mer gewiß. Weiß Johanna, um deinen Muß?" habe ihr soeben für ihre Gastfrennd- M.gedankt; von Susy brauche ich nicht mehr Ad zu nehmen." tzM'Ue halbe Stunde später verließen die Mster den Oberhof. »h "Mr beide werden den Oberhof nicht mehr h > sagte Otto gepreßt, „aber die Erinnerung Heimat wird stets in meinem Herzen ^bleiben." ^Auch bei mir," seufzte Eva; „ach Otto, AM du noch der Zeiten, da wir durch den A M tollten und im fröhlichen Übermut durch ^^Snge jagten? Mein Gott, manchmal ist M s>ls hätte ich alles nur geträumt — und A/fft's wahr gewesen — aber das alles ist Mw lange, lange her." hatte sich vorgcnommen, fest zu bleiben,. d>urde sie doch wieder weich, sie wehrte' deshalb Wohl hatte sie beim Abschied Eva auf- Ein Famtlirudrama. Ein angesehener Bürger, Mitglied der Stadtbehörden und Restau rateur in Winterthur (Schweiz), wurde, weil er sich als Witwer wieder verheiraten wollte, von seinem 22 jährigen Sohne, der kürzlich sein Lehrerexamen bestanden hatte, im Schlafe durch zwei Kugeln getötet. Dann gab der Sohn zwei s denkwürdigen Tages einen Artikel des Schrift- Kaum war Eva in Berlin angelMgt, als sie an Diehlen schrieb, er möge sie besuchen, ihm zugleich Tag und Stunde bestimmend. Er kam pünktlich, und etwas von der alten Herzlichkeit klang in Ton und Stimme wieder, als er, ihre Hände ergreifend, sagte: „Wir haben uns lange nicht gesehen, Fräulein Eva!" Sie erwiderte seinen Händedruck und blickte ihn befangen an. Er verstand ihren Blick. „Sie haben mir etwas Unangdnehmes mitzuteilen?" fragte er rasch; „ist Susy kränker geworden?" „Nein, das nicht; im Gegenteil, sie erholt sich jetzt ziemlich rasch — aber," Eva zögerte. „Sprechen Sie," drängte er, „hat mir Susy eine Botschaft gesandt?" „Ja!" Es war sür Eva so schwer, die richtigen Worte zu finden. Diehlen sah ihre Unentschlossenheit — ein bitteres Lächeln zuckte um seinen Mund. „Sie wollen mir nicht wehe tun?" fragte er. „O, darauf nehmen Sie keine Rücksicht,
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