Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 06.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190908068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090806
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090806
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-06
-
Monat
1909-08
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 06.08.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
angetreten, obwohl die Witterungsverhältnisse dem Fluge nicht allzu günstig waren. Trotz des teilweise heftigen Gegenwindes hatte das i Luftschiff bereits gegen 10 Uhr den Stuttgarter Vorort Kannstatt erreicht. Schneller aber als man nach den zum Teil sehr ungünstigen Witte- ! rungsverhältnissen erwarten konnte, hat der' Kirin, das 125 Meilen von Mulden entfernt ist, standen zeitweilig 7000 Häuser unter Wasser. Feuersbrunst tu einer japanischen Stadt. Die javanische Stadt Osaka ist fast völlig von einer Feuersbrunst zerstört worden. Uber tausend Gebäude sind vernichtet, darunter ein prachtvoller Buddhatempel, viele Menschen sind umgekommen. ihr von de« Museum «e- gemütsriO Als einzige? vorhanden, )he de§ erste« Entwende' ipamsche und n Metallwert rle auS äs' von füiD Werne Kette« rwischen lln schmuck ««- :len gebildet, heraus wert' oei geflügelte rus goldene«! end mit zwil! eine silberne ilskette einer Kette, -es Muchf . SämE 1 von wi«' nittelung dck re Belohnung des KM' n Höhe »«« nerk der §«' Schaukle" Werte v-" ten sie zuw' die sie A «wach, b Schaukasten nit eiserne« .Falsche Hundertmarkscheine. Der Agent aus Neutzrath wurde wegen Ausgabe Wer Hundertmarkscheine verhaftet. Bian fand >hm noch 237 Stück dieser Scheine. . Tie Lampe als Ersatz für Streich- isster. Der Inhaber des Bahnhofshotels in Ätzern bat die schon jetzt sehr teuren Streich- WM abgeschafft und dafür in seinem Lokale uäudig brennendes sogenanntes Nachtlicht AMt, bestehend aus einem kleinen Glase ^.Wasser, worauf eine Schicht Brennöl ge- ist. In dem Ol schwimmt ein Brenner ^etlikm der bekannten Nachtlichter. Uber dem Mt steht ein zweites Glas mit dünnen Holz ken zum Anzünden der Zigarren bereit. » Verzweiflungstat einer Mutter. In Alheim an der Ruhr sprang eine 30jährige 7«« mit ihren beiden drei und vier Jahre M Kindern in die Ruhr. Ein Kind klammerte «w Ufer fest und konnte gerettet werden. A mau und das andre Kind sind ertrunken. die Veranlassung zu der Tat ist bisher "'S bekannt. GLfickrskatte. X Erfurt. Der 14 jährige Schuhmacher lehrling Jatm in Witzleben- hatte vor einiger Zeit aus Narbe und da es ihm in der Lehre nickt mehr gefiel, das Gehöft seines Meisters in Brand gesteckt, das vollständig einaeäschert wurde, auch wurden zwei Nachbargehöfte arg in Mitleidenschaft gezogen. Während das Feuer bereits um sich gegriffen hatte, mußte der Junge erst von der Meisterin aus dem Bett geholt werden, sonst wäre er mit verbrannt. Die Ferienstrafkammer verurteilte den jugendlichen Brandstifter zu zwei Jahren Gefängnis; der Staatsanwalt hatte fünf Jahre Gefängnis be antragt. Lüttich (Belgien). Am 13. Mai fuhr das Automobil des Notariatskandidaten Grögoire, von diesem selbst geführt, auf der Chaussee von Analeur bei dem Versuche, ein andres Auto mobil in schnellster Fahrt zu überholen, gegen die Mauer, die ein Eisenbahngleis von der Chaussee abschloß, dabei ein zehnjähriges Mädchen — das unglückliche Kind hatte sich mit seinem dreijährigen Brüderchen, um die Gefährte passieren zu lassen, glatt gegen die Mauer gestellt — zermalmte. Der kleine Knabe kam mit einem gebrochenen Bein davon. Aber die Trümmer der Mauer wurden noch mit solcher Gewalt gegen einen gerade vorbeifahrenden Kleinbahnzug geschleudert, daß zwei Damen darin erheblich verletzt wurden. Der Auto mobilist hat bereits 25 000 Frank Entschädigung an die Eltern des getöteten kleinen Mädchens, 13 000 an die des verletzten Knaben und 2500 an die verwundeten Damen im Eisenbahnwagen gezahlt. Die Strafkammer verurteilte ihn jetzt noch zu sechs Monaten Gefängnis und hundert Frank Geldstrafe; auch der zweite Auiomobil- führer wurde wegen des übermäßig schnellen Tempos von 30 Kilometern auf der in starker Biegung lausenden Landstraße zu 200 Frank Geldstrafe verurteilt. Vie Hahrt -es Zeppelin II. Wie es geplant war, hat das Neichsluftschiff „Z. 11" am 31. v. in aller Frühe unter Führung des Grafen Zeppelin seine Fahrt von Friedrichshafen zur Luftschiffahrts - Ausstellung in Frankfurt a. M. und dann weiter nach Köln e ich- ab an ° alles müssen Sie ermitteln. Das ist der leichtere Teil Ihrer Aufgabe." „Der leichtere?" rief ich mit unverhohlenem Erstaunen. Der Sergeant nickte. „Weil das nur Mut und Verwegenheit er fordert, die Sie bei Ihrer Jugend und als ehe maliger Soldat in genügendem Maße besitzen. Sie sprachen vorher von Romantik. Warten Sie, Deutscher, die kommt erst jetzt hinein." „Da bin ich gespannt." „Dieses sogenannte Minen-Gespenst hat sich, wie ich aus sicherer Quelle weiß, neuerdings auch auf der Milton-Park-Station (Gutshöfe der groben Herden-Besitzer) gezeigt, die etwa zehn Meilen von der toten Schlucht entfernt liegt. Kennen Sie die Milton-Park-Station?" „Nein." „Um so besser. Da kann Ihnen Ihre Un bekanntschaft nur förderlich sein. Die Milton- Park-Station wird von der Witwe eines enorm reichen Squatters (Besitzer) und ihrer einzigen Tochter bewohnt. Aus den gemachten Be obachtungen, über die ich mir hier nicht weiter auslassen kann, scheint hervorzugehen, daß zwischen der toten Schlucht und der Milton- Park-Station irgend welche geheime Beziehungen bestehen, an deren Ergründung mir vor allen Dingen liegt. Da die Wahrheit zu ermitteln, ist der schwerere Teil Ihrer Aufgabe. Dieser Punkt des Geheimnisses der toten Schlucht scheint in undurchdringliches Dunkel gehüllt." „Wenn man nicht annehmen will, daß das sogenannte Minen-Gespenst hier nur Spionage- Dienste tut und daß die Milton-Park-Station » X Ein gefährlicher Kreuzotternbiß. !einer Kreuzotter gebissen wurde kürzlich der Mcndar Zoche in Riesenburg. Er hatte ? Ausflug in den königlichen Wald unter- .Mcn, bei welcher Gelegenheit er Erdbeeren Als er hierbei das hohe Gras mit ? Men Hand zur Seite schob, wurde er von über 70 Zentimeter langen Kreuzotter in Hand gebissen. Ohne um die wiederholt Maebenen Gegenmittel (Aussaugen der uiw.) in Anwendung zu bringen, ergriff Tier, verband ihm den Kopf und legte in schnellstem Tempo den etwa fünf ^üer langen Weg nach der Stadt zurück. diese körperliche Anstrengung war das seinem Körper derart in Wallung ge- worden, daß der Arm inzwischen bis an »Achselhöhle stark geschwollen war. Drei E^nbiirger Arzte sowie der Kreisarzt nahmen ^Berletzien sofort in Behandlung, erklärten den Zustand des Patienten für sehr s Illich, so daß wenig Hoffnung besteht, " "w Leben zu erhalten. »Erfolgreicher Flugversuch in Holland. tzMch wurde zum dritten Male in Holland (^Mntlicher Lustflug unternommen. Der Gerüche Schüler Lefebvre blieb im Haag Knuten 38 Sekunden in. der Lust. »^>ne Segeljacht gestohlen. Vor dem von Amuiden in Holland wurde eine LMiacht gestohlen. Man vermutet, daß sie Amsterdam gebracht ist, weil man sie zum Nwal bei einem Ort am Amsterdamer Herwege sah. Hunde als Militärposten. Die Klug- Hundes, so wird im ,Pensiero Militärs findet in der italienischen Armee eine ^Melle Ausnutzung; man ist in vielen Fällen ^«gegangen, die militärischen Wachtposten biinde zu besetzen. Bei Bologna z. B. die- von Gräben umgebenen Forts ein r'Mund. Die Wachtmannschaften können ^0. wobei sie natürlich ihre Ausrüstung Megen dürfen. Bei den offenen Forts mehrere Soldaten bereit, auf das des Hundes hin herbeizucilen, aber hgf die Verwendung der wachsamen jx? «u einer wesentlichen Ersparnis an ^MMaterial geführt; wo die Wache sonst Piechs oder sieben Leuten versehen wurde, jetzt drei. Die Hunde werden sehr streng bekommen als Belohnung für be- Wachsamkeit vielleicht ein Stück Zucker, übrigen aber weder geliebkost noch ^Mdelt werden. Die Fälle, daß man die bewachen schlafend antrifft, sind bei den >2" gut wie ausgeschlossen. Die vier- Posten versehen -ihren Dienst mit dem Eifex; ja mit kameradschaftlicher Ge- bewahren sie bisweilen ihre mensch- Regimentskameraden vor peinlichen Über- einer nächtlichen Ronde hat der Guidi beobachtet, wie ein Wachthund zz ichlafenden Posten vor dem Herannahen ^ik'^tkls durch Rütteln aufweckte. Im rungsveet-urllNiieu erwuricn eviultr, , rMbau-Laboratocium hat der vierbeinige Reichsluftlreuzer „Zeppelin II" unter Führung s M vor kurzem einen Diebskahl verhütet, > des Grafen Zeppelin seinen Bestimmungsort > ein Soldat als Komplice beteiligt war. i Frankfurt a. M. erreicht, empfangen von dem i z Ed-lmU hren ist Men L z keines !, UM »kU tchenUn""" »Darf man sie kennen lernen?" ^selbstverständlich, obgleich das eben nur ^Mng ist. Entweder ist die schwer zu- tzMche und an unterirdischen Gängen und reiche Schlucht ein Schlupfwinkel für -Weues Gesindel — es kann dort sogar der kM gefürchtete und nie zu fassende Busch- tj, Morgan sein Asyl haben — oder es ist Schlucht die Schatzkammer für eine nach verschiedenen Richtungen hin ope- ^^e «Bande von Strauchrittern und Hoch- tr^dt konnte ich mich eines Lächelns nicht H »Sergeant, Sie werden romantisch!" rief ^.-»Sie denken gewiß an Ali Baba und die ,Q° g Räuber. Dann brauchte ich ja nur das: M, öffne dich!" zu sprechen, um —" das Schicksal dessen zu teilen," fiel er »der den Weg aus der Schatzkammer nicht «h», 'and und von den heimkehrenden Räubern wurde." s^'Daun wäre es doch das einfachste und r wo tote Schlucht zu umstellen und Fest auf einmal auszunehmen," meinte ich. Vorgesetzter lächelte überlegen. (Vs? kennen die tote Schlucht nicht," sagte er, Me N eine Meile lang ist, hundert unzugäng- M Schlupfwinkel und ebenso viele geheime t^Aoge hat. Um Ihren Plan zu verwirklichen, AM wir ein Regiment Soldaten. Ehe wir A Ms>lg etwas unternehmen können, müssen .HdiÄM was da vorgeht, wer da einkehrt; Bewaffnung, ausgestellte Wachen, ^ke, Lagerplätze und Schatzkammer — äer'^4 ", ' AI»? ht wttd e , wem n eine ' ste W ?ern. - Flua Mk meldet Mh lug MnB Preise. inzelhelheR" irgeben «"x igebungMs ß die TE ten sei, ges miE atsache hoffe M hrt stetS möge «". ander E eressierte BlöriolS °r' Zufolge Md '"2 lrbeüSwE l auf L«» der Angr/l! sind mehre" Sägewerk^' n Sch»E. r Hotzl« „ ins der den Lm.ch n durch verletzt. rnichtete «>« der Düss< m gekomE eswanv' „ en hah ^en oegrE Setötetenj Der E» sichtsbeK orden. Das Tier kannte den Soldaten und ließ ihn ruhig pausieren; er witterte jedoch die in der Nähe stehenden Helfershelfer, ein paar Zivilisten, und schlug so wild an, daß sogar der Soldat nicht mehr Zeit fand, vor dem Eintreffen der Wache zu fliehen. Die Erdbeben in Mexiko, die in den letzten Tagen großen Schaden anrichteten und zahlreichen Menschen das Leben kosteten, dauern noch an. Fast alle Städte in den Staaten Guerrero, Oaxaca, Puebla und Michoacan sind zerstört. Die öffentlichen Gebäude liegen in Trümmern. Zahlreiche Personen wurden durch Mauereinstürze getötet. Die Städte Chilpanago, Acapulco und Ayutla sind besonders heim- gesucht. Acapulco ist von einer Flut bedroht. Überschwemmung in der Mandschurei. Nachrichten von furchtbaren Überschwemmungen sind auS der Mandschurei nach Tokio gelangt. Über tausend Menschen sind ertrunken. In erichl-n^. ernen k« , brausenden Jubel der Bevölkerung. Das Luft schiff wurde um 2 Uhr 18 Minuten in einer Höhe von 500 bis 800 Meter über Frankfurt gesichtet. Das Leben in den Straßen war unbeschreiblich. Auf dem Wege zum AuS- stellungsplatz war jeder Verkehr unmöglich. In Köln a. Rh., wohin das Neichsluftschiff von Frankfurt a. M. aus segelte, machte sich ange sichts der Ankunft des Zeppelin-Ballons ein großer Fremdenzufluß bemerkbar. Der Ober bürgermeister erließ die Aufforderung an die Bürgerschaft, die Häuser zu beflaggen, welcher Bitte zahlreich Folge geleistet wurde. Die Fahrt nach Köln führte Zeppelin an demselben Tage aus, an dem er 1870 als junger Generalstabsosfizier seinen bekannten ver wegenen Rekognoszierungsritt durch die fran zösischen Linien hindurch nach Niederbronn ausführte. In Köln herrschte große Be geisterung, ebenso in jenen oberrheinischen Ort schaften, die Zeppelin bei seiner Fahrt berührte. Karte zur Fahrt des „Zeppelin II" von Friedrichshafen nach Frankfurt a. M. Die Kölner Ballonhalle blieb im Umkreis von 600 Metern für die Landung militärisch abge sperrt. Zahlreiche deutsche und ausländische Journalisten waren eingetroffen. Die Stadt Köln hatte durch 'ihren Oberbürgermeister dem Grafen Zeppelin den Wunsch nach einem gast lichen Empfang übermittelt, der aber hinter dem gleichen Wunsche der Militärbehörde zurücktreten mußte. Oberbürgermeister Walraf entsandte einen telegraphischen Gruß der Kölner Bürgerschaft. — Graf Zeppelin hat bisher vier große Fahrten hinter sich. Die erste Dauerfahrt, am I. Juli 1908, an der auch Professor Hergesell teilnahm, führte in die Schweiz, nach Zürich, und zurück nach Friedrichshafen. Ihr folgte am 4. und 5. August die große Fahrt nach Basel, Straß burg und Mainz, die mit der Katastrophe bei Echterdingen ihr Ende fand. Am 1. April 1909 fuhr Graf Zeppelin in fünfstündiger Fahrt nach München und von dort am nächsten Tage zurück. Am 31. Mai folgte die große Pfingst fährt, die sich bis nach Bitterfeld erstreckte. I)eN-)Vlagnetismus. zjc In denjenigen Krankheitsfällen, in denen es noch möglich ist, dem Organismus Kraft zu erhalten, Kraft zuzuführen, das unharmonisch gewordene Verhältnis der Grundkcäfte der. Seele wieder zu regulieren, normal zu gestalten, erweist sich der Magnetismus zumeist in hohem Grade heilsam. Man hüte sich aber davor, von diesem außerordentlich wirksamen Heilmittel s alles und unter allen Umständen zu fordern; denn dort, wo die Quellen der Kraft erschöpft sind, das bildende Wollen der Seele oder die in nächster Zeit von den Buschräubern der toten Schlucht überfallen und ausgeplündert werden wird," wandte ich ein. „Wo denken Sie hin, Deutscher!" lachte der Sergeant. So arbeiten unsre Straüchritter nicht. Sie überfallen am Hellen Tag. Wer sich nicht gefangen gibt, wird niedergeschossen. Denken Sie doch an Morgan! Er führt seine Räubereien ganz allein aus, und man hat Bei spiele, daß er, vermöge der Macht seiner Per sönlichkeit, zwölf bis zwanzig Stations-Arbeiter — handfeste Kerle, die ihren Mann stellen — so in Furcht setzte, daß sie sich willig von ihm in Keller oder Stube einsperren ließen, und, so lange er auf der Station war, sich nicht mehr hervorwagten. Sie müssen also schon Ihren Geist etwas mehr anstreu gen und nicht nach Gründen suchen, die jedem Polizisten geläufig sind. Ich erwarte von Ihnen mehr, viel, viel mehr." Es ruht da ein tiefes und undurchdringliches Geheimnis, das ich um jeden Preis aufgehellt wünsche. Ich vermute sogar, daß wir, bei richtigem Verfahren, an dieser Stelle dem herr schenden Räuberunwesen einen vernichtenden Schlag werden beibringen können. Ich habe darüber so meine eigenen Gedanken. Unsrer vier gegen die tote Schlucht marschieren, hieße entweder nichts ausfinden und mit langer Nase abziehen, oder vier im Kolonialdienst höchst wertvolle Leben nutzlos hinopfern. Einer allein muß vorgehen und alles aus kundschaften. Die Aufgabe ist keine leichte und vielleicht ist es auch besser, jemand zu ge winnen, der schon als Geheimpolizist gearbeitet Naturheilkraft außerstande ist, sich zu be tätigen, nützt auch der kräftigste Heil-Magnetis mus nichts. Doch, zum Glück für die Mensch heit ist die Zahl solcher verzweifelten Fälle im ganzen genommen nur klein; im allgemeinen sind die meisten Kranken dem heilenden Einfluß des Magnetismus noch zugänglich, es kann bis in das höchste Alter hinein Kraft gegeben, das Verhältnis der seelischen Grundkräite wieder, in naturgemäße Übereinstimmung gebracht werden, wenn es unharmonisch geworden. In den meisten Fällen wird ein hervorragend magisch kräftiger Mensch auf den magisck weniger kräftigen mehr oder weniger einwirken und damit dessen krankhaften Zustand verändern. Wir sehen oft in schwierigen Fällen unter dem Einfluß des natürlichen Magnetismus augenblickliche Heilung oder doch sehr auffallende Besserung eintreten, und in andern Fällen von schweren, ererbten Übeln, die ihrem Aus gang zustreben, Milderung der beängstigenden Symptome, zeitweiliges Verschwinden der selben, Hemmung des Verlaufs der Krankheit und jahrelanges Hinausschieben des tödlichen Ausganges. Der natürliche Magnetismus kommt der in jedem Organismus waltenden Heilkraft zur Hilfe; das heißt, er vermehrt die Energie des bildenden Wollens der Seele im ganzen Körper und besonders in den ergriffenen Teilen und setzt damit die Seele in den Stand, über Hemmnisse der Gesundheit gleichwie Ursachen der Krankheit dauernd oder zeitweilig den Sieg zu behaupten. Eine merkwürdige Erscheinung tritt bei allen Personen zutage, die der mag netischen Behandlung überhaupt zugänglich sind: das Gefühl des Wohlbefindens gleich während der ersten Sitzungen oder nach denselben. Und dieses Wohlbefinden dauert an und kennzeichnet, sich vermehrend, den Fortgang der Wieder genesung. Die Art, wie die Heil-Magnetisten bei der Behandlung Leidender vorgehen, beweist, daß ein gewisses dynamisches Etwas von ihnen auf den Patienten überstrahlt. Wir wissen aus den Untersuchungen über die strahlende Nerven- Kraft, daß diese letztere den Augen, den Lungen den Fingerspitzen und wohl auch Fußzehen entströmt, und wir schließen aus den eigen artigen Gefühlen des der Magnetisierung Unter worfenen, daß das gewisse magische Etwas von dem Magnetisten auf das betreffende In dividuum überströmt. Wäre dem nicht so, so hätte auch niemand ein Gefühl des Wohl befindens, der Erleichterung usw. buntes Allerlei. » Sport in China. Die Söhne deS Himmels sind begeisterte Sportsliebhaber. Sie haben zwar eine ausgesprochene Abneigung gegen alle Sportsgattungen, die starke körper liche Anstrengungen und Gefahr in sich schließen, sie fechten nicht, sie boxen und ringen nicht, dafür aber pflegen sie voll Eifer Ballspiele und vor allem den Rudersport. Auf den Flüssen werden zahlreiche Regatten abgehalten; die Preise, so erzählt der,Ostasiatische Lloyds be stehen aus einem gebratenen Ferkel, aus seidenen Fahnen, aus allen Silbergefäßen oder Lampen mit alten Inschriften, vor allem aber in Blumen, in vielen Blumen. Daneben lieben die Chinesen besonders den — Grillenkampf. Die Sportsbegeisterung erreicht dabei leiden schaftliche Höhen. Im Dunkel der Nacht werden Grillen gefangen, dann in vergoldete Käfige gesperrt und hier mit großer Sorgfalt bis zum Kampftage gepflegt und ernährt. Die Kämpfe finden auf öffentlichen Plätzen oder in Theaterräumen statt. Der Kampf spielt sich in einem großen Glaskasten ab. Vorher werden die Grillen sorgsam gewogen und je nach Farbe und Größe in Klaffen eingeteilt. Im Publikum bilden sich dann Parteien, die diese oder jene Grille zum Favoriten erheben. Eine Grille, die viel Gegner niedergerungen hat, wird dann „Triumphator", und wenn sie stirbt, wird sie feierlich in einem kleinen Silbersarg beerdigt. Der Besitzer der siegreichen Grille aber erhält sein gebratenes Ferkel und allerlei Trophäen, die er dann am Altar feiner Ahnen auf hängt. Daneben sind auch Hahnenkämpfe und Kämpfe wilder Tauben sehr beliebt. """ hat. Wenn ich darüber nach Melbourne be richtete, würde man mir sicher einen geeigneten Mann schicken." Sein Blick ruhte, als er das sagte, fragend und zweifelnd auf mir. „Aber das wäre wider die Korpsehre, Ser geant!" rief ich erglühend. „Was die in Mel bourne können, das können wir hier auch. Teilen Sie mir die Aufgabe zu, und ich erkläre mich bereit, sie zu lösen." „Sie wagen Ihr Leben, Deutscher," sagte warnend der Sergeant. „Ich weiß es," entgegnete ich, „die Pflicht vor allem und die Korpsehre über alles!" „Gesprochen wie ein Mann und ein Sol dat," sprach beifällig der Sergeant. Er reichte mir über den Tisch die Hand hin und drückte die meinige warm. „Ihren Urlaub haben Sie. Nun verwandeln Sie Ihren äußem Menschen, und dann zeigen Sie, was Sie leisten können. Das Ergebnis kann auf Ihre Amtslaufbahn nicht ohne Einfluß bleiben. „Sie werden mir eine Bescheinigung geben, die mich als Polizist ausweist?" Ich nahm das als etwas Selbstverständliches an. „Ich werde mich hüten, Deutscher," sagte lächelnd der Sergeant. „Stecken Sie ihren Revolver zu sich, das ist in Ihrer Lage der beste Ausweis. Werden Sie überrumpelt, dann ist es besser, man findet den bei Ihnen, als einen Ausweis über Ihre amtliche Stellung. Lassen Sie die ganz aus dem Spiel. Seien Sie schlau, kühn und beharrlich, dann werden Sie siegen." SB i (Fortsetzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)