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Ottendorfer Zeitung : 25.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190907259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090725
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090725
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-25
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 25.07.1909
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Vas Ministerium Clemenceau gestürzt. Der gewandte Ministerstürzer Clemenceau, der auf dem Sessel des Ministerpräsidenten in Frankreich sich in dem kühnen Traum gewiegt hatte, allen Angriffen seiner Feinde trotzen zu können, ist jetzt gestürzt worden, nachdem er bald drei Jahre (seit 18. Oktober 1906) an der Spitze des Kabinetts gestanden hatte. In der Kammer, die erst vor wenigen Tagen die wochenlange Debatte über die auswärtige Politik beendet hatte, stand zum dritten Male die Marinedebatte auf der Tagesordnung. Ehe noch über die eigentliche Tagesordnung abge stimmt werden konnte, vereinigten sich der ehe malige Minister des Äußern, Delcassä, und der Sozialistenführer Jaurös mit ihrem beider seitigen Anhänge, um das Kabinett anläßlich einer geringfügigen Frage des Vorrechts der einzubringenden Tagesordnung zu stürzen. Da die Kammer nicht vorbereitet war, gelang der Streich. Man stimmte ab, ohne eigentlich recht zu wissen, worum es sich handelte. Es wurden 176 Stimmen für und 212 gegen das Kabinett abgegeben. Bei der Verkündung des Resultats herrschte allgemeine Verblüffung über dieses nicht beabsichtigte Ergebnis. Es scheint, als ob die genannten mißvergnügten Elemente des Parlaments sich unter Delcassös Banner geschart hatten, um den Sturz herbei zuführen. Delcassö unternahm es weniger, die Untersuchungen der Marinekommission zu be handeln, als nochmals die gesamte Politik der Regierung einer scharfen Kritik zu unterziehen und Clemen- reaus ganze Vergangenheit unter die Lupe zu nehmen, wobei er sich bemühte, die gesamte Tätigkeit des Ministerpräsidenten als ungenügend hinzustellen. Clemenceau versuchte umsonst gegen das lärmende Beifallsgeklatsche, das Delcassös Rede begleitete, eine Rechtfertigung vorzubringen. Er verließ die Tribüne mit der Versicherung, sich nichts vorwerfen zu können. Unter großer Anruhe erfolgte sodann die Abstimmung über die Tagesordnung, wobei die Regierung mit 86 Stimmen in der Minderheit blieb. Clemenceau verließ hierauf den Sitzungssaal, um sogleich dem Präsidenten FaWrss sein Rücktrittsgesuch zu unterbreiten; der Präsident Hat die Abdankung angenommen. Delcassös herbe Kritik an der Flottenpolitik der drei vor hergehenden Minister gipfelte in dem Vorwurf, daß für den Bau kleiner Schiffe, durch die häufige Änderung der Pläne für die großen Kreuzer und durch schlechte Auswahl der Schiffs- lessel eine große Vergeudung getrieben worden sei. Die Regierung habe ihre Pflicht verletzt, indem fie nicht geeignete Maßnahmen getroffen habe, um Unglücksfälle, wie bei der „Jöna", zu verhüten. Die Kammer habe die Pflicht, Garantien zu fordern, bevor sie die von ihr verlangten Mittel bewillige. Darauf erhob sich Ministerpräsident Clemenceau und wandte sich in scharfer persönlicher Rede gegen Delcassö, indem er sagte, die Kammer möge erklären, ob Delcassv, der durch seine Politik Frankreich zu der Demütigung von Algeciras geführt habe, das Recht habe, einer Regierung den Vorwurf der Erfolglosigkeit in betreff der Vorbereitungen der nationalen Ver teidigung zu machen. Delcassö erwiderte mit heftigen An griffen auf die parlamentarische Vergangenheit Clemenceaus, erwähnte dessen Feindseligkeiten gegen alle Ministerien und rechtfertigte fodaun feine eigene auswärtige Politik. Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten und das Vorrecht der Tagesordnung Jourde, in welcher der Re gierung das Vertrauen ausgesprochen wird, mit 212 gegen 176 Stimmen abgelehnt. poimlcbe Kuncisebau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm, der in Bergen den König Haakon von Norwegen zu zwei- O Oer Oberkos. 15) Roman von C. Wils, Johanna trat ihr fast schüchtern entgegen. „Ich freue mich, daß du gekommen bist," sagte fie, ihr die Hand reichend, „und ich hoffe, daß wir auch in Frieden wieder auseinander gehen werden. Es handelt sich um Familien angelegenheiten," suhr Johanna leise fort, „wir wollen darüber erst sprechen, bis alle bei sammen sind. Da Sufy morgen eintrifft, so werde ich Mina und ihren Gatten für über morgen hierherbitten. Oder willst du Mina früher besuchen?" „Nein," rief Eva abwehrend, „ich glaube kaum, daß Mina sich über mein Kommen freuen würde." „Sie ist noch immer eifersüchtig," bemerkte Johanna, die Blicke senkend — „und ich muß dir die Wahrheit sagen, Eva, es gab eine Zeit, wo ich ihre Eifersucht gegen dich genährt habe. Melleicht wäre sie anders zu dir gewesen, wenn sie nicht gefürchtet hätte, Tremmingen sähe dich noch immer gern." 11m Evas Lippen spielte ein bitteres Lächeln. Allein fie machte Johanna keinen Vorwurf. „Lasten wir die Vergangenheit ruhen," sagte sie einfach; „verbittern wir uns nicht die wenigen Stunden unsres Zusammenseins mit unangenehmen Erinnerungen — jedenfalls ist es besser, ich gehe nicht nach Hochberg, so bleibt uns aller Ärger und Verdruß erspart." Evas erster Gang galt dem Grabe der Ellern. tägigem Besuch empfangen hatte, ist in Molde eingetroffen. * An unterrichteter Stelle wird das Gerücht, Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg werde demnächst eine Reise nach Österreich- Ungarn und Italien machen, bestätigt. Es erscheint nur natürlich, daß der neue Leiter der auswärtigen Politik des Reiches sich den Monarchen der beiden Dreibund-Staaten vor stellt und sich mit ihren leitenden Staats männern bekannt macht. Wer den Zeitpunkt der Reise sind aber feststehende Anordnungen noch nicht getroffen worden. *Der Bundesrat hat einer Vorlage zugestimmt, die sich auf die Deutsche Medizinschule für Chinesen in Schanghai bezog. Diese Medizinschule, die von drei deutschen Ärzten begründet wurde, um chine sische Ärzte nach den Grundsätzen der deutschen medizinischen Wissenschaft heranzubilden, zeigt eine außerordentlich günstige Entwickelung und erweist sich immer mehr und mehr als ein sehr wichtiger Träger der deutschen Kultur in China. *Bei der Reichstagsersatzwahl im 2. Pfälzer Wahlkreise (Landau) erhielten Ohlert (ver. Liberalen) 8857, Lehmann (Landbündler) 2088, Sieben (Zemr.) 7129, Huber (soz.) 8300 Stimmen. Es ist daher Stichwahl zwischen dem Liberalen und dem Sozialisten erforderlich. — (Bei den Wahlen von 1907 erhielt im ersten Wahlgange der Nationalliberale Schellhorn 14 613, Erlewein (Zentr.) 8767, Huber (soz.) 6340 bei 8 zer splitterten Stimmen; bei oer Stichwahl siegte Schellhorn (nat.-lib.) mit 17 394 gegen 226 Zentrumsstimmen. Der Wahlkreis ist seit 1868 nationalliberal vertreten gewesen.) O sterreich -Ungar«. *Wie das ,Fremdenblatt' erfährt, werden im Gräflich Harrachschen Schlosse zu Groß- Meseritsch, wo Kaiser Franz Joseph und Kaiser Wilhelm während der österreichi schen Kaisermanöver Wohnung nehmen werden, umfassende Vorbereitungen getroffen. Die An kunft des Deutschen Kaisers erfolgt am 8. Sep tember. An diesem Tage findet auch beim Kaiser das erste Diner statt. Weitere Hoftafeln folgen am 9., 10. und 11. September. Italien. * Ein Leitartikel der ,Tribuna' bespricht den Briefwechsel zwischen dem Fürsten Bülow und dem Minister des Äußern Tittoni anläßlich deS Rücktritts des ersteren, und erklärt, keinen Kanzler habe Italien mit solchem Be dauern scheiden sehen, wie Bülow. Wenn Bülow aus tiefstem Herzen die Hoffnung auf die Fort dauer des guten Verhältnisses zwischen Italien und Deutschland ausspreche, so dürfe man ohne weiteres glauben, daß er die richtigste Form gefunden habe, um die Be ständigkeit einer Politik vorauszusagen, die bisher Deutschland ebenso genützt habe wie Italien. Die,Tribuna' hebt hervor, wie Bülow alles aufgeboten habe, um die italienfeindlichen Strömungen in Deutschland zu bekämpfen, und hofft, seine Muße in der Villa Malta werde dazu beitragen, daß die italienisch-deutsche Freundschaft neu aufblühe. Afrika. "Wie aus.Fez gemeldet wird, haben die Nachrichten von den Kämpfen zwischen Kabylen und Spaniern in Nord- mar o t k o eine gewaltige Erregung unter der Bevölkerung von Fez hervorgerufen. Der Sultan Muley Hafid sei in heftigen Zorn geraten und habe seine Absicht bekundet, selbst unter großen Opfern Ordnung im Innern zu schaffen und zwei große Truppenaüteilungen nach dem Schauplatz der letzten Kämpfe zu senden. Die Spanier aber, von der Absicht geleitet, unter allen Umstünden ihre Stellung zu be haupten, haben beschlossen, Muley Hands Ein greifen nicht abzuwarten, sondern 50 000 Mann nach Nordmarotko zu senden. Es ist leichc er klärlich, daß man in Frankreich angesichts solcher Rüstungen Spaniens sehr besorgt um die Vormachtstellung im Scherifenreiche ist. Affe». * A <h m e d Mir - a. der neue Schahs So kaltsinnig Ewald sonst gewesen, der Leute wegen hatte er für hübsche Ausschmückung der Gräber Sorge getragen. Nun ruhte auch er, der selbstsüchtige, nur für seinen Vorteil bedachte Mam in der kühlen Erde — seinen Willen hatte er gehabt, der Oberhof war ihm verblieben — nur war es ihm nicht lange vergönnt gewesen, fich des durch List erschlichenen Besitzes zu erfreuen. Eva ging durch den Garten bis hinauf zum Walde; wie fem, ach, wie so fern lag doch die Zett, da sie in fröhlichem Übermut die schmalen Gartenwege durcheilt, mit scheuem Herzklopfen den Waldpfad zur Oberförsterei eingeschlagen hatte. Jetzt kam ihr's vor, als wäre das alles nm ein Traum gewesen, ein dummer kindischer Traum mit einem häßlichen Ende. Sie ging ins Haus zurück und beschäftigte sich mit Johannas Kinde. Das kleine Mädchen war weder besonders hübsch noch besonders klug, aber es hing mit grenzenloser Zärtlichkeit an der Mutter, und streckte ihr jauchzend die Ärmchen entgegen, so ost Johanna ins Zimmer trat. Die erste Nacht ms dem Oberhofe war vorbei — Eva, von der Reise und all den er haltenen Eindrücken ermüdet, hatte länger ge schlafen als sonst. Der Vormittag verging ihr deshalb rasch, am Nachmittag kam Susy. Die Begrüßung der beiden Schwägerinnen verlief rasch. Such mit ihren lebhaften Augen musterte einen Augenblick lang Johannas blasses, un- von Persien, ist unter großem Jubel der Be völkerung in die Stadt Teheran eingezogen und hat im dortigen Palais Wohnung genommen. Die Nationalisten bildeten in voller Stärke Spalier. Der OMerschwlndel vor Gericht. Der Buchhändler Peter Ganter, der am 19. Dez. v. an Angehörige aller Gesell schaftsschichten in den größeren Städten Deutsch lands Kartenbriefe gesandt hatte, wpnach die Empfänger in einem Roman „Doppelte Moral" bloßgestellt seien und sich dieserhalb vor der Münchener Strafkammer zu verantworten hatte, erklärte, über die Idee seiner Reklame befragt, er habe lediglich die Absicht gehabt, die Emp fänger der Reklamebriefe mit elementarer Wucht zwingen zu wollen, das Buch zu lesen. Die unleserliche Unterschrift sollte die Empfänger zum Grübeln bringen. Damit sei doch nichts Rechtswidriges getan. Jeder Empfänger sollte ein lebendiger Propagator werden. In der Anrede: „Mein sehr verehrter Herr Soundso!" finde er ebenfalls nichts Anstößiges. Das sei üblich im kaufmännischen Leben, und er habe nie geglaubt, daß sich jemand durch diese An rede verletzt fühlen könne. Die Reklame sollte überall Tagesgespräch werden. — Vors: Welchen Nutzen erhofften Sie nun von der Re klame? — Angekl.: Ich habe ausgerechnet, daß, wenn ich nur 100 Prozent des ange legten Kapitals von 240 000 Mk. verdienen würde, ich ganz zufrieden sein würde. Ich würde aber auch 500 Prozent genommen haben. — Medizinischer Sachverständiger Dr. Freiherr von Schrenk-Notzing: Der Angeklagte hat früher einmal gesagt, daß sein Vater ein starker Alko holiker gewesen ist. Ich bitte den Angeklagten, darüber Auskunft zu erteilen und auch über den Selbstmordversuch, den er im Untersuchungs gefängnis verübt hat. — Angekl.: Ich nehme den Schutz der Herren Psychiater nicht in An spruch, ich werde nicht antworten. Ich weiß, was ich getan habe, und glaube nicht den Eindruck eines total oder halb verrückten Menschen zu machen. Ich habe keine Lust, noch weiter Sensationen zu erregen. — Der Mitangeklagte Hamburg erklärt sich als nichtschuldig, da er nur als Angestellter Ganters dessen Anordnungen ausgeführt habe. Bors.: Daß Sie die unleserliche Unterschrift gemacht haben, darüber kommen Sie doch nicht hinaus. Sie mußten sich doch sagen, daß es nicht erlaubt ist, eine falsche Unterschrift so zu machen, als ob ein Bekannter an einen andern schreibt. — Angekl. Hamburg: Ich habe nie mals angenommen, daß der Schnörkel für Urkundenfälschung angesehen werden kann. Der Schriftsteller Meck, der Verfasser des Romans „Doppelte Moral", erklärt auf Be fragen, daß er geglaubt habe, es handle sich bei dem Machwerk um eine saubere Sache. — Vors.: Wurde Ihnen auch etwas von den Rellamelarten mitgeteilt? — Zeuge: Nein, hätte ich davon etwas gewußt, hätte ich mich in die ganze Sache nicht eingelassen. — Vors.: Sind nicht die Ihnen in Aussicht gestellten 25 000 Mk. eine ganz ungeheuer hohe Be zahlung? — Zeuge : Ja, aber es wurden auch an mich außerordentliche Anforderungen gestellt. In drei Monaten sollte ich mit dem Buch fertig sein. — Vors.: Wieviel haben Sie von dem Ihnen versprochenen Honorar erhalten? — Zeuge: Ich habe im ganzen 5500 Mk. be kommen und Reisegeld nach München, als ich kurz vor Erscheinen des Buches telegraphisch dorthm berufen wurde. Am dritten Verhandlungstage teilt Staats anwalt Dr. Gütermann mit. daß er Ver anlassung genommen hat, die Posträte der Oberpostdirektion München und aus dem Verkehrsministerium, die mit Herrn Ganter ver handelt haben, laden zu lassen, damit sie voll ständige Aufklärung geben über die Verhand lungen, die Ganter mit ihnen geführt hat. Die Herren find von der Wahrung des Amts geheimnisses entbunden. Oberpostrat Bauer ichilden die Verhandlungen mit Ganter und dem Rechtsanwalt Mauermeier. Letzterer sei Anfang Dezember im Auftrage Ganters in das Verkehrs - Ministerium gekommen und sagte. es handle sich um die Versendung von Rekln«' karten nach verschiedenen Orten. Er wissen, ob es zulässig ist, diese in Kisten!° versenden. Bei dieser Gelegenheit sagte mr Rechtsanwalt Mamrmeier, es handle sich eine Art amerikanische Reklame. Ich bedeM ihn, daß bei der bayrischen Post eine BeW' mung bestehe, wonach die Briefe einen Vernim tragen müssen, aus welchem Orte die Arfti stammen. Die Reichspostverwaltung habe leK besonderen Bestimmungen hierüber erlasiK Am andern Tage kam dann Herr selbst. Er sagte, sein ganzes Vermögen auf dem Spiel. Er habe all sein Geld in die Sache hereingesteckt. Er sei verloren, wenn » nicht möglich wäre, die Briefe an einem Tage, und zwar als Ortsbriefe, gleichzeitig aufzugebeff Wir haben vom Amt aus, von der OberM' direktion, ein Telegramm an die ReichspvWk' waltuna aufgegsben, des Inhaltes, daß ei»? hiesige Verlagsanstalt an einem bestimmten Tage 350 000 Neklamebriefe aufgeben werde und We» darauf lege, daß von dem in der bayrische» Postordnung vorgeschriebenen Vermerk der A' gäbe des Aufgabeortes abgesehen werde. Garner wurde bei dieser Gelegenheit auch gefragt, v" für eine Reklame das eigentlich sei. Gayiee sagte, es handle sich um eine Reklame sür politischen Roman, der von einer norddeutsche" Exzellenz geschrieben sei. Der Roman sei streng konservativen Sinne gehalten. Von Juristen sei der Inhalt der Reklame aui iA Zulässigkeit geprüft worden, und sie hätten E die geringsten Bedenken dagegen gehabt. dem Inhalt der Reklame haben wir selbst keaie Kenntnis. Wir mußten aber, da ein a"' gesehener Jurist im Auftrage des Herr» Ganter mit uns verhandelte, annehme", daß die Sache einwandsfrei ist (7 Postinspektor Wintergerster gibt an, daß Münchener Oberpostdirektion von der NrM' Postverwaltung aus benachrichtigt worden daß der Verlag Peter Ganter in München ös' absichtige, Reklamebriefe in Kisten an Spediteure in verschiedenen Orten abzusende", und daß die Briefe dann von den Svediteutt" als Ortsbriefe aufgegeben werden sollten. wurden sofort sämtliche OberpostdirekWe» im Reiche benachrichtigt, ihr Augenmerk E die Sache zu lenken und die Kisten zu beschiß nahmen. Gleichzeitig wurde auch Ganter ve> nachrichtigt, daß ein derartiger Versand E das Postgesetz verstoße und daß Vorkehrung getroffen wären, solche Sendungen zu vg hindern. Im weiteren Lau' der Verhandlung erstaitelen die Sachverständigen ihr Gutaast über den Geisteszustand Ganters. Sie stimmst darüber überein, daß Ganter geistig miug wertig aber nicht im Sinne des 8 51 rechnungsfähig sei. Es wurde 'vdann kommissarische Aussage der Zeugen verlesen, '' fich durch Ganters Briefe beleidigt gefühlt ha^ Von unä fern» EneSchlagwetterkatastropheaufGlU^ Mansfeld. Auf der Grube Vians selb bei Essto eignete sich während der erstenMorgenschicht zwUM 6 und 7 Uhr am 20. d. eine schwere EÄ Wetterkatastrophe. Bis jetzt waren mA Tote und zwei Schwerverletzte zutage st fördert. Im ganzen sollen etwa 16 Mini A dem Unglück betroffen sein. Wie viele mit lu Leben davonkommen werden, läßt sich noch w t sagen, über die Ursache des Unglücks ist w nichts festgestellt. Man nimmt an, daß m borgene Wetter angeschossen find. Die e korgenen Leichen sind vollständig bis zur u kenntlichkeit verbrannt. Der Zechenplatz " polizeilich abgesperrt worden, da eine E Menschenmenge nach der Unglücksstelle ström.) Nach der amtlichen Darstellung glaubt mau schwer Verletzten am Leden erhalten zu köM' Die Explosion ereignete sich im Querschlag st vierten westlichen Abteilung im Flöz Urbanm bank. Es sollten zehn Schüsse abgegeben den. Berm neunten erfolgte die Explosion st, Kohlenstaub und Wettern. Die Schüsse wur^ im Gestein mit Dynamit abgegeben., N Grube befanden sich zurzeit der Explosion Mann von der 1340 Manu starken Belegs schönes Gesicht — dann streckte sie ihr beide Hände entgegen. „Da bin ich," sagte sie, „ich habe Ihrem Wunsche entsprochen und bin gekommen, ob gleich ich nicht weiß, was Sie von mir wollen können." „Morgen sollen Sie es erfahren," versetzte Johanna mit zuckenden Lippen, aber fester Haltung; „einstweilen bitte ich, vorlieb zu nehmen mit dem, was Ihnen dies einfache Haus zu bieten vermag." Susy zoa sich zeitig nach dem ihr an gewiesenen Zimmer zurück; sie klagte über Kopfschmerz und sah auch müde und ange griffen aus. Eva blieb noch eine Stunde bei Johanna, dann suchte auch sie ihr Zimmer auf. Sie war kaum eingetreten, als es leise an ihre Türe pochte. „Ich bin's, Susy," flüsterte eine weibliche Stimme; ich möchte noch ein Weilchen mit dir plaudern — es ist so heiß, daß man nicht schlafen kann." Eva öffnete ungern, sie wäre am liebsten allein geblieben. Susy schlüpfte hinein, sie hatte einen hübschen bequemen Schlafrock an, und da? braune Haar hing ihr aufgelöst über den Nacken. „Was sie nur von uns wollen mag," flüsterte sie, in dem hohen Lehnstuhle Platz nehmend, den ihr Eva hinschob — „das alles ist so feierlich, so kalt, so geheimnisvoll." „Nun, morgen wird fich ja das Rätsel lösen, länger bleibe ich auf keinen Fall hier, du wohl auch nicht?" „Kaum," versetzte Eva, „es ist die Heimat nicht mehr, die ich hier finde; fremder Hauch liegt über den einst so vertu» , Gegenständen und ruft Vergleiche wach, die w nur traurig stimmen." Susy nickte. „ „Ja, es liegt hier etwas Unhe!mficve° der Luft und, lach' mich nicht aus, ich w>st, mich! Erstlich schon diese steife, kalte das blasse, zarte Kind mit den mMM' großen Äugen, und dann diese stürmische mit der die beiden aneinander bänaen, s alles hat einen wilden, leidenschaftlichen trotzdem diese Johanna für den ersten st,, den Eindruck eines wandelnden Eisblock? Mir graut davor, ich möchte wieder la» hören und lustige Leute um mich sehen " Eva lächelte trübe; Susp war immst ,., gewesen. Das Unangenehme schob fie gern feite und haschte mit gierigen Fingern nach rosigen Fäden, die ihr die Freude bot. Susy war mit einem Male stumm gewon, ein finsterer Zug trat in ihr hübsches und Eva mußte wieder denken, es drum § etwas, sie hat ein Geheimnis, das M t böse Last ist. Was aber kann es sein, un es wirklich etwas gar so Schweres? Susy blickte in diefem Augenblick aw, Augen der beiden Schwägerinnen begegn . sich mit einem ernsten, forschenden MA Susy verfärbte sich leicht, dann stand sie E „Es ist spät, du wirst schlafenswollen, > sie. „Gute Nacht." Sie war verschwunden, ehe ehr Evu antworten konnte. — Hur ' !N Nli. itt Menx ^iserteii Nsck: :?i>ere S MP-). < 'i^det u S s'Ni i^oden. 2 Ersi <^>en per Eine un iranzösis Meg des "Höfischen H zustand ^helin H dem Gr Mallon bi Ag des ? Merer, eins Awn, Hai Stellum Mann der seigert, fttms Drin Empfai ffderer dun '^Mante I Ale de Na: Edlich öeft , Gnr E Mer „C Ät, Ein er im La ^dei find Leichwerb l^rateur r 5' F-br-st lMg und d -'N war, v Fahrgäste "dein, w .^iofort zw X Klage ^en schwer hat de M die dor gem ruhesti Miet wori Nlionc :^Wsigm 8L, garni'i is" °>n Un :Ä, eine L sie del ha ^kundig ^°i Ma, kranke: Kern Hitz, ^ten. st ^Hernie .^M-e Ne ''rtzchzitb Nack /Ären. war k V> - , -ü.hatte. ^H.Trem , 'n i volle A Die s' j^egan- s-"' Ms o ft vob S-« L be d°b! Mn la AAnspoi -Mhund verletzt, ^Wochen i ey seiner das Sch fM, welch 'Ä' das eingereiri r,?>>rch den fAvg eins? Frachten 8 A die Kr forder i-^mden N ' "^Nt sein.
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