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Ottendorfer Zeitung : 11.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190907111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090711
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090711
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-11
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 11.07.1909
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/Lus ciem KLlcbstage L-er roreuu-ivvprozeg gegen oen riu-«" , . : ^auven Eulenburg und Herlefeld, der am 7. d. vorMande s Schwurgericht in Berlin beginnen und im Mei eine des Bionats beendet werden sollte, ist auf in bestimmte Zeit vertagt worden, nachdem in ein Gesamtheit der als Sachverständige erschieß Der Reichstag erledigte am Dienstag zunächst Vorlage von ocr Tagesordnung abzusetzen, abge- Abg. Liebermann unfähig sei. Sj Ewald Oer Oberkof. Roman von C. Wild. iKortffPmig.. Arzte ihre Ansicht dahin ausgesprochen daß der Angeklagte zurzeit Verhandlung Wert, ne wollte nur nicht, dass die zwei ihr verhaßten Schwestern es haben sollten — aber für ihr Kind wäre sie noch mehr zu tun im stande gewesen. Bon dem Augenblicke an, da das Kind zur Welt kam. verfolgte Johanna einen wohlüber- dachten Plan; immer mehr entfremdete sie Eva dem Herzen des Vaters; auch über Mina wußte sie so manches Nachteilige zu sagen, — sie kam ja so selten, um nach dem Vater zu sehen; daß der Grund zu diesen seltenen Be suchen in dem wenig freundlichen Empfange Johannas lag, ahnte der alte Herr nicht. Willenlos ließ er sich umgarnen, und willen los ging er auch ins Netz. Was er niemand, nicht einmal seinen Söhnen anvertraut hatte, das vertraute er Johanna. Sie wußte, wie viel Geld er besaß und daß er ein Testament gemacht hatte. Über den Inhalt desselben sprach er jedoch nicht, und Johanna wollte ihn nicht drängen, damit er keinen Verdacht gegen sie schöpfte. Der alte Herr war trotz mancherlei kleiner Leiden ziemlich rüstig und konnte noch Jahre leben. Bis dahin würde es ihr gelungen sein, ihn zu einer Abänderung seines Testamentes zu bewegen. So rechnete Johanna, aber das Schicksal kam ihr zuvor, und eines Tages sand man Herrn Holdhaus steif und unbeweglich in seinem Bette, der Schlag hatte ihn getroffen, sein Leben zählte höchstens nur noch nach Stunden. Ewald sandte sofort nach dem Arzte, dann kam er noch einmal zurück und beugte sich über v. Sonnenberg Hausmann (natl.), Vogt-Crailsheim (wirtsch. Vgg.) und Hufnagel (kons.) auf den Einfuhr- rückgang an Braugerste und die entsprechende Ein- fuhrsteigerung an Futtergerste. Eine Kennzeichnung der als Futtergsrste zu einem niedrigeren Zollsätze eingcführten Gerste sei notwendig und berühre den reellen Handel in keiner Weise. In der Abstimmung fand der grundlegende 8 1 des Gesetzes die unver änderte Annahme, trotzdem die Regierung erkärt hatte, daß die ganze Vorlage unannehmbar würde, falls der zweite Absatz nicht abgeändert würde. Es folgte dis zweite Lesung der Rcichsfinanzreform. Ohne Erörterung wurde zunächst die Elektri zit äts- und Gassteuer-Vorlage, sowie die Inseraten st euer gemäß dem Kommissions antrage abgelehnt. Auf Antrag des Abg. Grafen Carmer (kons.) wurde die Novelle zum Reichs- stempelgesetz von der Tagesordnung abgesctzt, da neue Anträge in Vorbereitung seien. Bei der Zündwarensteuer, dis nun zur Beratung stand, empfahl Abg. Varenhorst (freikons.) die Steuer, ebenso stimmte Abg. Sir (Ztr.) der Vor lage zu, hingegen lehnten die Abgg. Mommsen (frs. Vgg.), Schwartz -Lübeck (soz.) und Müller- Mciningen (frs. Vp.) die Zündholzsteuer als Be lastung eines notwendigen Gebrauchsartikels ab. 8 1 wurde mit 179 gegen 165 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Der Nest der Vorlage gelangte mit den vom Berichterstatter Nösicke beantragten Abänderungen zur Annahme. Am 7. d. wird das Muster- und Modell schutzabkommen mit Dänemark in erster und zweiter Lesung angenommen. Die Vorlage über Ausgabe kleiner Aktien in den Konsulargerichtsbezirken und im Schutzgebiete Kiautschou wird der Budgetkommission überwiesen. Der Handelsvertrag mit Venezuela (Meistbegünstigung für Handel und Industrie) wird nach Angriffen des Abg. Stadthagen (soz.) auf den Legitimationszwang ausländischer Arbeiter in Preußen und einer Zurückweisung der Angriffe durch den Staatssekretär b. B eth m a nn °tz o ll w e ß in erster und zweiter Lesung angenommen. Darauf wird die zweite Lesung der Reichsfinanz reform fortgesetzt. Zu der von der Finanzkommission beschlossenen Mühlenumsatz st euer bemerkt Abg. Speck (Zentr.): Der Gedanke dieser Steuer hat weniger eine finanzwirtschaftlichc als volkswirtschaftliche Bedeutung. Ich hoffe, dis ver bündeten Regierungen werden diese Steuer doch noch genehmigen, zumal Abg. Rösicke und ich eine Abänderung beantragen. Redner empfiehlt diesen Antrag, der die Steuer je nach dem Betriebsumfange pro Tonne mit 1 Pfennig beginnen und von einer Produktion von 180 000 Tonnen an mit 10 Mk. enden läßt, während die Kommission schon von einer Produktion von 90 000 Tonnen an eine Steuer von 12V- Mk. pro Tonne beschlossen hatte. Abg. Rösicke (kons.): Der Vorwurf, die Mühlen umsatzsteuer verteuere Brot und Mehl, ist nicht stich haltig. Nach unsrer neuen Sklala würbe das Pfund Brot ein Fünfzigstel-Pfennig Belastung zu tragen haben. Preuß. Handelsminister Delbrück: Die Ver bündeten Regierungen betrachten die Mühlenumsatz- steurr einhellig für unannehmber. Die Anhänger der Steuer setzen stillschweigend voraus, daß mit der Größe des Betriebs die Rentabilität steigt. Die Leistungsfähigkeit der großen Mühlen z. B. am Rhein besteht darin, daß man dort den Weizen billig heran- schaffen und das Mehl ebenso billig wegfahren kann. Sic mögen die Steuer staffeln wie Sie wollen, Die werden immer notleidende Betriebe ungerecht treffen. Bayr. Bundesbevollmüchtigter v. Burkhardt: Es ist richtig, daß die bayrische Regierung einer Mühlenumsatzsteuer sympathisch gegcnübersteht. Nur darf sie nicht einen Eingriff in die direkten Steuern und in die Gewerbefreiheit bringen. Den vorliegen den Anträgen kann auch die bayrische Regierung nicht zustimmsn. Abg. Molkenbuhr (soz.): Der Antrag richtet sich nur gegen das billige Mehl. Das Mehl soll so. teuer werden, daß selbst die rückständigste Mühle kon kurrieren kann. Der Mühlenumsatzsteuer von heute müßte eine Brotumsatzsteuer morgen folgen, weil kleine Bäcker sagen würden, sie können nicht konkur rieren. Das mag mittelstandssreundlich klingen, ist aber volksschädlich. Abg. Bassermann (nat.-lib.): Wir können der Vorlage nicht zustimmen, weil sie als Erdrosse- lungsstsuer wirken müßte. Beim hohen Stand der Weizenpreiss und der von der Regierung angekündig ten Denkschrift halten wir das Anschneiden dieser Frage jetzt sür nicht zeitgemäß. Abg. Günther (frs. Vp.) hofft, der Bundesrat werde an seinem „Unann.hmbar" sesthalten. Eine Mühlcnumsatzsteuer kann als Finauzquelle nicht in Betracht kommen. Vie Vertagung des Prozesses Eulenburg- Der Meineidsprozeß gegen den MM A Politische AMMhLu. Deutschland. Vc Sian An Heid Ballou „f iür Luftsc CHMow an der H and Prin Anilleriec Die 8V- s Wald bis bei Völkel erfolgte. X Zt gerettet -üowe b, Jahren Dage zun 'eit und Asami z Ostsee Lei Die gefah Mich MMilNg, iwffen w Whrdeü X N Biene« U N vergär EWau ZM dc Eneuwn form Mk dem Men ar Manche V Mrden i Mach. M nimm er Geich bis 315 s , Neue M der wnrd °rt zuvc Mige <? bneben w bbteisuchu Menen Mersuchu Men a Wge de Mungen. X Vr schleift. Ehrend putzen. M stbi .^nzig c bfiand, st 5-, mit ei leitenden Minister der Einzel st aaten und an die Bevollmächtigten zum Bundesräte Einladungen zu einem Diner ergehen lasten, um sich bei dieser Gelegenheit von ihnen zu verabschieden. Der Kanzler wird sich nach seinem Rücktritt zunächst nach Norderney begeben. Von dort wird er nach Klein-Flottbek bei Hamburg übersiedeln und dis Wintermonate in der Villa Malta in Nom bszw. in Italien verleben. Im übrigen beabsichtigt der Fürst, für die Folge nur einen verhältnismäßig kleinen Teil des Jahres außerhalb Deutschlands zu verleben; seinen dauernden Wohnsitz wird er in Klein-Flottbek nehmen, wo er geboren ist. * Der in Gnesen tagende neugegründste Deutsche Bauernbund sandte dem Reichskanzler ein Danktelegramm, in dem die innerpolitische Lage und der Rück tritt des Fürsten Bülow lebhaft bedauert wird. * Die Frage der Verschmelzung der drei linksliberalen Parteien ist nach dem Beschlusse des Zeniralausschusses der größten Gruppe, der Freisinnigen Volkspartei, dem „gemeinschaftlichen Ausschuß der Fraktions gemeinschaft des Reichstages" zur weiteren Be handlung überwiesen worden. Die Aufgabe dieses Ausschusses, der die Verschmelzung der „Freisinnigen Vereinigung", der „Freisinnigen Volkspartei" und der „Süddeutschen Volks partei" vorbereiten soll, ist ebenso schwierig wie verantwortungsvoll. Frankreich. *Jn der Deputiertenkammer bekämpfte bei »8 Reisen hatte dun Vater noch viertausend Gulden für den Oberhof auszuzahlen, dieses Geld war bestimmt gewesen, unter die andern . S Esi Mm Sc Mchen Mües c Met hat, große M im A> N Bollc M-ulusil Mn Mo Aße vc grw Moren c Musisch 8 Ums ^rauben den Regungslosen. „Kennst du mich, Papa fragte er. Keine Antwort erfolgte. Die schweren Lider blieben geschlossen; ein leises Heben und Senken der Brust daß der alte Herr noch atme. ,. Ewald richtete sich auf und sah w"" Gattin an. „Wir sollten nach Mina schicken," sagte tnei Ewald machte eine abwehrende BewegE „Dazu ist es noch Zeit," sagte er, wollen abwarten, was der Arzt spricht." Sie zuckte die Achseln und'schwieg. Ewald machte einige leise Schritte S» Fenster und blieb dort stehen. Es war im Frühling, aber ein rauher Frühling. Di« Blattknospen an den Bäumen noch nicht entwickelt, alles sah noch rauh, und unwirsch aus. - Tags zuvor hatte es noch tüchtig gerEl noch standen überall die Pfützen, und am zogen schwere, blaugraue Wolken dahin. . Sein Blick irrte vom Fenster zurück dem Bette des Vaters, und von da new ve» schmalen Kabinett, das von dem SchlafsivE nur durch einen Vorhang getrennt war. In dem Kabinett befand sich der Schu lisch und die eiserne Kasse des Vaters! g- Schlüffe! zu beiden trug der alte Herr st* bei sich. . „ Johannas kalte Augen folgten den Bun des Gatten; sie kannte seine Gedanken wußte auch, daß er sich davor scheute, dieffw laut werden zu taffen. so o. Wch ve sich sein: f au. j^er S sollen Ewald r »Schm ^Bote ksin Lm zu wA Ur 'ZLZ der Beratung des Zollgesetzes der Präsi dent der Zollkommisfion den Antrag, die Regie rung möge einen Zolltarif vorlegen, der die französischen Interessen im Auslands schütze. Er wies darauf hin, daß von feiten Deutsch lands keine Gsgenmaßregeln zu befürchten seien, da Frankreich bezüglich seiner Sonder zölle nur dem Beispiele Deutschlands folge. Der deutsche Reichstag habe soeben in zweiter Lesung neue Abgaben auf Kognak und Champagner genehmigt; er, Redner, Hoffs aber, daß in der dritten Lesung diese Abgaben nicht austechtsrhalten werden würden. Italien. -Nach mehreren Kundgebungen, die sich gegen die am Gardasee wohnenden Deutschen richteten, veröffentlicht jetzt eine italienische Zeitung einen Artikel, in dem es u. a. heißt: Die Engländer würden die Preußen und Bayern und dann auch die Österreicher vom Gardasee vertreiben. Sobald die Engländer in Massen kämen, würden die Deutschen sich beeilen, ihre Villen und Häuser an die ersten besten zu ver kaufen, um die Gegend zu verlassen. Es sei also von dem bevorstehenden Massenbesuche englischer Berichterstatter das Beste für die Zu kunft des Gardasees zu erhoffen. (Es ist bemerkenswert, daß diese Hetze von Leuten aus geht, die sich darüber beschweren, daß die preuß. Regierung für italienische Arbeiter im Interesse der Ordnung Ausweiskarten verlangt.) Belgien. * Dis Regierung hat dem Parlament ein Graubuch unterbreitet, das die wegen der Nicht anerkennung der Angliederung des Kongostaates an Belgien mit England und den Ver. Staaten von Amerika ausgetauschten Noten enthält. Die Regierung der Ver. Slawen schlägt ein Schiedsgericht vor, das Belgien aber verweigert, ehe nicht die Anerkennung des Kongo- staates erfolgt sei. Es bemängelt hauptsächlich die Konzessionselteiluna an Gesellschaften zum Schaden der Eingeborenen, denen jedes Recht, Eigentum zu erwerben, genommen sei. Belgien wendet sich auch gegen die Werbe arbeit der engli-chen KouMsform - Vereinigung. Dis Vertreter der Klsinmüllcr bat ma» nicht Es in erstaunlich, was für Ausflüchte die braucht, um bloß für dis Großmühlsn ;u 'ME I Handslsminister Delbrück: Den Vorwurfs! ich zurückweisen, dis Negierung hätte unterlaßen,-fi Klcinmüller zu hören. Ich habe selbst sowohl Vertreter kleiner wie großer Mühlen, die aller beteiligten Müllereiverbände empfangen uns ff; . gehört und dann meine Kommission hinauWckH um sich genau zu unterrichten. Auch den VoE Ausflüchte gesucht zu haben, weise ich entD"* zurück. V Ein Schlußantrag wird angenommen. 8 mit 188 gegen 170 Stimmen bei drei cnthaltungen abgelehnt. Ebenso fällt der Rck " s Vorlage. I I Es folgt die zweite Lesung der von ff Kommission beantragten Vorlage über den Kohlt' ausfuhrzoll. .,1^4 Handelsminister Delbrück: Die Gründe E einen solchen Ausfuhrzoll habe ich bereits darlE In dieser Situation glaube ich daher vorlcff mich auf die Erklärung beschränken zu können, dieser Ausfuhrzoll für die Regierungen unan»^ bar ist. . Abg. Frhr. v. Richthofcn (kons.) crM ° liegen in der Tat schwere Gegengrnnde gegen Ausfuhrzoll vor, und da derselbe den RegiwE unannehmbar sei, würden seine Freunde gegen iE! Entwurf stimmen. Auf eine Frage des RedeHs wie der Minister über einen Ka li-Ausfuhr^ denke, antwortet - Minister Delbrück: Auch gegen einens» Ausfuhrzoll bestehen starke grundsätzlich,« PettE I vorausgesetzt, daß derselbe für die Taucr gcdaÄC I Anzuerkenncn ist aber, daß diese grundsätzlichen denken schwinden können, wenn außergrwMH .Verhältnisse etwa einen vorübergehenden AusiuE angezeigt erscheinen lassen. Wenn ein Sinken."? Auslandspreise in solchem Umfange, eintreten E daß für unsre einheimische Kali - Produktion ft Verlust voir 20—30 MU. eintreten sollte, st stE man dem Ausfuhrzoll einen Niegel Vorschüßen. die Regierungen denken, weiß ich nicht. Ich hier nur meine persönliche Auffassung aus. allo : wenn ein Ausfuhrzoll bei einem Fehlen Syndikats automatisch in Kraft tritt und dann st einem Syndikat wieder automatisch außer "n tritt, und wenn er so bemessen ist, daß vAE seiner Herrschaft das Ausland etwa keine WA Preise zahlt als die jetzigen, so könnte er nnS"" wirken. „ Abg. Herold lZtr.) erklärt, .daß des nehmbar" wegen seine Partei jetzt geschloffen All A Nacht mngc krzw E m daß : E doch tz^vhanw ^""ne zch d^viel nc ^ch?- D, Aug r »Trfähr v. Bethmann-Hollweg und Sydow Haven im Namen der verbündeten Regierungen den Ab schluß herbeigesührt. Der Bundesrat hat sich damit einverstanden erklärt, die von ihm vorgeschlagene Steuer auf Feuerversicherungspolicen durch eine Talonsteuer zu ersetzen. Die Steuer soll etwa zwanzig Mil lionen bringen. Das Zustandekommen der Reichsfinanzreform ist nunmehr gesichert, da das Übereinkommen von allen Parteien der neuen Mehrheit unterzeichnet ist. Die neue Steuer soll in das Reichsstempel gesetz eingesügt werden und betragen: 1 Prozent für Gewinnanieilscheinbogen von in- und aus ländischen Aktien und -Anteilscheinen, Reichs- Lankantrilscheinen, Anteilscheinen von Kolonial gesellschaften ; M Zinsbogen: 5 vom Tausend bei inländischen, für den Handelsverkehr be stimmten Renten- und Schuldverschreibungen, 5 Prozent bei solchen ausländischer Staaten, Gemeinden usw., Korporationen, Aktiengesell- schäften, sofern diese letzteren Bogen im Inlands " ausgegeben werden, 2 vom Tausend bei in ländischen auf den Inhaber lautenden Ge- memdepapieren. Befreit sind: 1) Zinsbogen Renten und Schuldverschreibungen der Reichs- und Bundesstaaten, 2) Gewinnanteil- " scheinbogen von Aktien der in der allgemeinen Befreiungs-Vorschrift aufgeführten Aktiengesell schaften, 3) Gewinnanteilscheine und Zinsbogen, die bei der ersten Ausgabe der Wertpapiere mit diesen in Verkehr gefetzt werden. Die Befreiung greift nicht Platz, soweit die Bogen für einen längeren als zehnjährigen Zeitraum ausgegeben werden, 4) Gewinnanteilschein- und Zinsbogen, die vor dem Inkrafttreten dieser Vorschriften ausgegeben sind. Der Sktzmpe! für Kauf- und sonstige An schaffungsgeschäfte, den dieKommisston beschlossen, soll gestrichen werden. Unter die Schecksteuer sollen auch fallen Quittungen über Geldsummen aus Bankguthaben, die die Kommission vom Stempel befreit hatte. Die Bestimmungen sollen am 1. August 1909, in Ansehung des Schecksiempels mit dem 1. Oktober 1909 in Kraft treten, auch die von der Finanzkommission sonst beschlossenen Stempel steuern sollen am 1. August in Kraft treten; es sind dies Bestimmungen über Aktien, Anteil scheine, Kuxen, Renten- und Schuldverschrei bungen. Bei diesem Teil der Vorlage werden für den Fall hervortretender besonderer Harten eine Reihe Ermäßigungen und Stundungen vor gesehen. Die übrigen Bestimmungen sind Folge erscheinungen der neuen Anträge. Für Zins- bogen, die Anteilscheine für einen längeren als zehnjährigen Zeitraum enthalten, erhöht sich die Abgabe für jedes fernere Jahr um ein Zehntel. Nachdem dieses Abkommen zwischen dem Bundesrat und der Reichstagsmehrheit ge schlossen worden ist, ergibt sich klar, daß die Neichsfinanzreform in wdit höherem Maße als die Regierung beabsichtigt hat, mit Hilfe von indirekten Steuern zustande gekommen ist. Die Belastung des Besitzes ist im Vergleich zur ur sprünglichen Absicht der Regierung und im Vergleich zur Höhe der beschlossenen indirekten Steuern, nur,ein überaus geringer. den Kohlenausfuhrzoll stimmen werde. Abg. Stresemann (nakl.-lib.) erklärt Standpunkts der industriellen Interessen gegen Kohlenausfuhrzoll. Abg. Gothsin (frj. Vgg.): Die Frage Abg. Frhrn. v. Richthofen und die Antwort Preuß. Handelsminiflcrs hatten wohl nur denW- auf daL Kohlensyndikat einzuwirken. Abg. H u e (soz.) bemerkt, auch große Arte» organisationen haben sich gegen den KoblenauMt zoll erklärt. Schutz der nationalen Bodens v kommi nur von der Enteiguug und Bersts lichung der Kohlengruben. Der Kohlenawlsittsi. jällt, weil ihn die Zcchenbcsitzer nicht haben w-)' Auch bei der jüngsten Novelle zum preußü"„ Berggesetz ist nur geschehen, was die Bergherre»" statteten. Da sollen nun die Bergarbeiter ausdiNE was die Bergherren sündigen. Mit Ihrer Politik verhöhnen Sie Barmherzigkeit und btt - . tum! (Große Unruhe. Abg. Kreth: Er vertt das Christentum!) , Vizepräsident Paasche ruft dem Abg. Hüt I Ordnung. ., Preuß. Handelsminister Delbrück: über -ff Kaliaussuhrzoll habe ich meine persönliche vorgctrageu und zwar in der Übereinstimmung,^, Herrn b. Bethmann-Hollweg. Dies gibt die lichkeit, nachteilige Folgen eines ZugrunL-gs^ des KalishndikatS von der Allgemeinheit abM»-',^ Nach weiterer Erörterung, wird der Kohle»»» fuhrzoll einstimmig abgelehnt. Das Haus vertagt sich. . ff-j Person. Schmuck, hübsche Kleider, alle diese hübschen, nichtigen Sachen, an denen die Frauen so oft ihr Herz hängen, machten ihr keine Freude. In ihrem jungen Leben hatte es nur einmal eine Zeit gegeben, da sie es bedauerte, weder hübsch noch anmutig zu sein, das war damals, als Ernst Tremmingen in die Gegend kam. Johanna hätte damals viel darum gegeben, den schönen, lebhaften Mann an sich fesseln zu können, allein sie sah bald ein, daß ihr solches nun und nimmer gelingen werde. Tiefer Groll erfaßte sie dann gegen ihn, gegen alle Mädchen, die er hübsch Md liebens wert fand. Sie haßte Mina und sie haßte Eva — und Eva vielleicht am gründlichsten, besonders seit der belauschten Szene an Minas Hochzeitstage. Von Natur aus bei weitem weniger hab süchtig als ihr Gatte, hatte sie doch eine be sondere Freude daran, die beiden Schwestern um ihr Erbteil verkürzt zu sehen. Was in ihren Kräften stand, das tat sie dazu, um den alten Herrn besonders von Eva abwendig zu machen; sie stente sich heimlich, daß es ihr so gut gelang — ja, sie gab sich sogar die Mühe, gegen ihren Schwiegervater recht aufmerksam zu sein, damit er keine Ursache hätte, seine Töchter herbeizuwünschen. Sie änderte ihre Gesinnungen auch nicht, als sie dis Mutter eines hübschen, gesunden Knaben wurde. Im Gegenteil, jetzt erst hatte sie den rechten Grund gefunden, das ganze Erbe ihrem Kinde zuznwenden. Für sie selbst besaß das Geld ja keinen — . Mil der LULm zu stceiten, lohnt ör den ein. Bedürfnis nicht i mcht; sie hur sich ja fslö^ au..^saM!U. Wegen der Kinder verteilt zu werden, — wie sollte es jetzt werden, da Johanna als Erbteil so gut wie gar nichts erhalten halte? Ewald verstand es, den alten Herrn unter einer gewissen Botmäßigkeit zu halten, er sah scharf darauf, daß er die Briefe der andern Ge schwister zu lesen bekam, und beschränkte auch den Verkehr mit Tremmingens aufs äußerste. Johanna war nicht die Vertraute ihres Gatten, aber sie ahnte seine Pläne. Sie war als Frau dasselbe bleiche, stille Geschöpf, das sie als Mädchen gewesen. Aber hinter dieser scheinbar teilnahmlosen, ruhigen Anßsnseiie barg sich ein Vulkan. Johanna war klüger, berechnender, als die andern glaubten, sie verstand es nur sehr ge schickt, ihre Gefühle und Empfindungen zu ver bergen. Sie liebte ihren Gatten ebensowenig, als dieicr sie liebte, aber sie hatte Frau und selbständig werden wollen. Sie hatte eine Ahnung, daß es daheim nicht so glänzend stand, als alle meinten, und sie sah nun mich, daß diese Ahnung sie nicht be trogen. Mit ruhigem Gleichmut ertrug sie daher die Euttäuschuug, um so ruhiger, als weder ihr Gatte noch ihr Schwiegervater sie diese Uhlen ließen. Johanna war eigentlich eine bedürfnislose Das neue Steuerabkommen. Nachdem die Vertreter der Einzelstaaten längere Feit über das Steuerabkommen mit der neuen Reichstagsmehrheit verhandelt haben, ist dieses Abkommen nunmehr in seinen Grund- zügen zustande gekommen. Die Staatssekretäre . K ser Wilh e lm hat den Preuß. Ge° L-cr MiaMag cru-mgie am Luensmg zunawn sandten beim päpstlichen Stuhl, Dr. v. Mühl- bis zweite Lesung der Vorlage über die zoll- verg, beauftragt, an der Leichenfeier des Abts widrige Verwendung von Ger st e. Nach- Krug von Monte Cassino teilzunehmen Nid dem Siu Antrag de« Abg. Südskum (soz.), die in seinem Namen einen Kranz niederzulegen. f'""" " RsiMlanttsr ü r ff R a s war, ettlartm NW die Abgg. Stolle (soz.). k t m ? Carstens ;srf. Vp.) und Gothein (frs. Vgg.j (Mirisch. Vgg.): HU'* Amaß der Besprechungen üvcr - den Emuurf, 'ör den ein Bedürfnis nicht > nutzt; sie hat VI!» oie Relchssmanzresorm m Berlin anwesenden i nachgewiesen fei. Hingegen verwiesen die Abgg. i Besotdüngsreform muß das Gew beschafft werden.
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