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'".Ottendorfer Zeitung. /esss«, »rk. ÜMß rLe e/e. o— „ k Erscheint Dienstags, Donnerstags und j Sonnabends abend». Bezugspreis: monatlich qo pfg., Zweimonatlich so pfg., vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzeln« Nummer w pfg. O Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger Annahme von Adrigen bi» spätejton» Mittag, ,2 Uhr d„ «rschotm»Nß»»iW». Preis für di« Spaltzeil« za Kfg. Zeitraubend« und tuteSotM« S«tz nech b«j»«d««m Tarif. Bet Wiederholungen pret^rmäßtAung. 0 -« wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Grsß-Dkrilla. Lo. 84. Freitag, den 16. Juli 1909. 8. Jahrgang. «en. eite». raße ist zu» 8vke, b» NK e und ZU' 2U ver- Lesche, 1 se 237 Ochst" 406 Kälb-t !, zusammen len für dO -42 A Kalben uud k., Schlucht' iebendgewiüt 2-73 lk., Schlacht' Lebendgewicht licht 67 b't >0-57 R e. i Mark. : Ruhig- o 1000 75-78 cx.) — b>< !72, Aanl^ ) bi» 27i> Roggen, pr" bi» 74 IcSt Gerste - bis — bis "s 142-lS«. ch«r 205 d" Cinquanli» 196, Lapla>" , g-lber altit — bis mre 225 ^' to: sächM 0 KZ nett»' 5. Leinet '70, mil^' cg nettes pro 100 " Leintuch-^ ). 1. is,o° SO W-iz'"'. ck (Dlesda-' > 12,00 Z netto op' «i« iS- , ehcn sic» Ille and-c^ n minbeil^ aujhalten, aus fröhlicher Wanderschaft in gesunder, tannenduftiger Berglust sich erholen oder an der See seinen abgespannten Nerven zu Hilfe kommen. Dazu bietet die Pflanzenwelt reiche und gesunde Nahrung, vor allem wohlschmeckendes Gemüse aller Art und würzige Früchte. Aber gerade in diesen letzten Punkte, besonders was den Genuß des Obstes betrifft, wird viel häufiger, als man glauben möchte, gefehlt, und das ist eine der Hauptursachen der eingangs erwähnten auffälligen Tatsache. Unter dem Obst, das uns die warme Jahreszeit bietet, stehen Erdbeeren, Kirschen, Johannis-, Stachel- und Himbeeren, feiner Birnen, frühe Apfel und Pflaumen (Reineclauden) obenan. Das allererste Er- ordernis für den Genuß des Obstes ist natürlich, >as es völlig reif ist. Die beste Reife ist selbst verständlich die Baumreife, an deren Stelle bei späteren, für den Herbst- und Winterbedarf bestimmten Birnen- und Aepfelsorten auch di« Lagerreife treten kann. Wie viel wird aber in dieser Hinsicht gesündigt, und vor allem Kinder können die Zeit kaum erwarten, die leise geröteten Kirschen und Johannisbeeren, die noch harten und grünen Stachelbeeren usw- ab zupflücken und zu genießen. Ein Genuß ist das nicht; im Gegenteil, das lüsterne Mündchen verzieht sich gar bald zu einer wenig anmutigen Grünmasse I Aber verschlungen muß die Frucht werden, darum tapfer stand gehalten, wenn auch etwas Uebelkeit und Bauchgrimmen folgt! Aber nicht immer hat es mit ein wenig Bauch weh sein Bewenden, nur zu oft treten schwere Magen- und Darmerkrankungen in Erscheinung Beherzige daher jeder diese Warnung. Wachau. Große Trauer ist über die Familie des hiesigen Holzpantoffelfabrikanten und Kirchendieners, Herrn Böhme gekommen. Der 22 jährige Sohn Richard, welcher sich schon seit einigen Tagen nicht so recht wohl fühlte, aber nichts weiter darauf gab, besuchte mit dem Mochauer Turnverein am Sonntag das Gau turnfest in Radebeul. Daselbst wurde ihm wieder so übel, daß er nach dem Fcstzuge sofor wieder nach Hause fuhr. In Radeberg bcga er sich in ärztliche Pflege und wurde sofort dem Stadtkrankenhause zugcführt, woselbst er sic einer Operation unterziehen sollte, aber noc ehe dieselbe vorgenommcn werden konnte, verschied Dresden. Die Frau, die sich in der Sonntagsnacht in der Nähe der Garnisonmühle von einem Eiscnbahnzuge hat überfahren lassen, ist n einer in der Oppelvorstadt wohnhaften ge schiedenen Schlossersehesrau im Alter von Provisorium von r/i Prozent Darlehennehmer u beschaffen, wurde angenommen. Dahlen. Einem durchziehenden Heidelbeer- ändler bot ein Unbekannter ein wertvolles Zferd für 120 Mark an, das den reellen Wert on mindestens 1000 Mark hat. Der Heidelbeer- tändler ging aus das Kaufgebot ein und der Verkäufer ist dann mit dem Erlös verschwunden. )ie Polizei schöpfte aber Verdacht und be- achrichtete von dem Handel die Gendarmerie, worauf das Pferd jetzt vom Gemeindevorstand in Bucha beschlagnahmt wurde. Es ist möglich, daß es sich um das Pferd handelt, das bei dem in Poppitz erfolgten Einbruch beim Gutsbesitzer Berndt gestohlen wurde. Frankenberg. Die Stadtverordneten lehnten den Plan, mit einem Aufwand von 450 000 Mark, das hiesige Elektrizitätswerk zu einer Ueberlandzentralr auszubauen, ab; der Rat stimmte jedoch zu. Die Vorlage ist als gescheitert zu betrachten. Cainsdorf. Gemeindekassierer Lang in Niederhaßlau ist hier als Gemeindevorstand gewählt, aber zweimal von der Amtshauptmann- schast Zwickau nicht bestätigt worden. Eine hier abgehaltene Einwohnerversammlung sprach die Erwartung aus, daß die Mehrheit des Gemeinderats Lang zum dritten Male als Gemeindevorstand wählen werde.. Limbach. Der Lehrer Georg Alfred Heu ist einem Unglücksfall zum Opfer gefallen. Er stürzte drei Stock hoch von seinem WohnungS- enster herab auf die Straße und zog sich so chwere innere Verletzungen zu, daß er starb. Der Unfall geschah dadurch, daß Heu früh beim Vorbeimarsch der Schützenreveille zum Fenster zinaus sah und schließlich «inschlief. wobei er abstürzte. Hohenstein-Ernstthal. Das einzige Erz bergwerk im niederen Erzgebirge, der „St. Lampertusschacht", an der Zechenstraße gelegen, ist außer Betrieb gesetzt worden, da vermutlich die Ausbeute — gefunden wurden Arsen, Kupferkiese und Gold — nicht gewinnbringend genug ist. Der Schacht gehört einer Aktien- zesellschaft. Leipzig. Die Einäscherungsanlage auf dem Leipziger Südsriedhofe ist nunmehr fast vollendet und dürfte im Oktober dieses Jahres ihrer Bestimmung übergeben werden. Während die Krematorien in Gotha und Chemnitz nur einen VerbrennnungSofen haben, werden in der Leipziger Anlage deren zwei gebaut, außerdem wird noch für einen dritten ein Platz frei- gehalten. Eine Leichenverbrennung, die durch glühende Luft und nicht durch Feuergase geschieht, wird etwa 1>/z Stunde dauern. Die Urnen- halle wird vorläufig 500 Urnen faßen, doch sind Räumlichkeiten für die Aufstellung weiterer 5000 Urnen vorgesehen. Crimmitschau Flüchtig geworden ist nach Unterschlagung von ca 3600 Mark der am 4. März 1877 in Dorf Diendorf, Meklenburg- Schwerin geborene Bureauvorsteher Paul Wilhelm Hubert Ehlers. In seiner Begleitung befindet sich vermutlich eine 22 Jahre alte Kellnerin. Annaberg. In der Blüte seiner Jahre am letzten Tage der froh verlebten Tanzstunden zeit, wurde der 18 Jähre alte Realgymnasiast Hähnel im Ballsaale vom Tode überrascht. Mitten im Tanz befiel ihn ein plötzliches Un wohlsein, das in wenigen Minuten seinen Tod infolge Herzschlages zur Folge hatte. Alle von feiten des Arztes angestellten Wieder belebungsversuche waren erfolglos. Die Eltern verloren in ihm ihren einzigen Sohn. Bad Elster. Beim Aufspringen auf einen abfahrenden Güterzug glitt der Oberschaffner Harzendorf aus Weischlitz i. V. aus und kam unter die Räder. Dem Unglücklichen wurde der linke Unterschenkel vollständig zermalmt, auch erlitt er mehrere innere Verletzungen. Harzendorf, ein pflichttreuer Beamter, ist verheiratet. 55 Jahren sestgestellt worden. Schwermut war die Veranlassung zur Tat. — Vor dem Dresdner Schöffengericht hatte sich der frühere Bürgermeister von Altenberg i. E. Erwin Krauße-Viehw-ger wegen Betrüget in mehreren Fällen zu verantworten. Das ehemalige Altenberger Stadtoberhaupt siedelte nach Entlastung aus dem Dienste nach Dresden iber und befaßte sich hier mit der Vermittelung von Hypotheken und Grundstücksverkäufen. In mehreren Fällen machte er Personen, mit denen er in Verbindung trat, unwahre Angaben, um sich Kostenvorschüste zu erschwindeln. Auch be ging ,r ein- Urkundenfälschung. Das Gericht verurteilte den Bürgermeister zu einem Monat Gefängnis. — Ein Soldat vom hiesigen 48. Artillerie- llegiment, der am Sonntag in Maxen Ver wandte besucht hatte, wurde bei der Hummel mühle von drei unbekannten Männern über- allcn und durch Messerstiche schwer verletzt. Pulsnitz. Wegen falscher Beurkundung mtte sich der Gutsbesitzer und Gemeindevorstand Friedrich Julius Schäfer in Obersteina vor dem Landgericht Bautzen zu verantworten. Der Sohn des Angeklagten. Wirtschaftsbesitzer Schäfer in Obersteina, beabsichtigte um eine Staatsbeihilse zur Umdeckung seines mit Stroh gedeckten Hauses nachznsuchen. Hierbei bedurfte er eines behördlichen Zeugnisses, daß zur Zeit der Einreichung des Gesuchs mit denUmdachungs- acbeiten noch nicht begonnen war. Dieses Zeugnis stellte nun der Angeklagte am 30. August vorigen Jahres in seiner Eigen schaft als Gemeindevorstand aus, obwohl ihm bekannt war, daß die Neudachung bereits fertig- gestellt war. Er erhielt einen Monat Gefängnis strafe. Bautzen. Umfangreiche Baulichkeiten weiden gegenwärtig im hiesigen Petridome, der einzigen Simultankirche Sachsens, vorgenommen. Eine Heizanlage ist bereits geschaffen, deren Gesamt kosten sich aus rund 41000 Mark belaufen. Seit einiger Zeit ist man mit dem Umbau der Emporen, Neuerrichtung einer solchen an der Nordwand, Ausstellung einer neuen Orgel usw. beschäftigt. Infolge oller sich nötigmachendcr Ausgaben bei der Ausbauung des Petridomes hat der Kirchenvorstand die Ausnahme einer Anleihe von 105000 Mark zu 3^/, Prozent bei der hiesigen Landständischen Bank beschlossen. Coswig. Dem mit Anstreicherarbeiten an der Niederwarthaer Elbbrücke beschäftigten Malergehilfen Herrmann aus Weißtropp sind am Sonntag beide Oberschenkel überfahren worden. Der Bedauernswert- wurde, nachdem ihm der Arzt in Coswig einen Notvcrband angelegt hatte, ins Krankenhaus nach Meißen überführt. Meißen. Schwer von d-m Rade ver ¬ unglückt ist aus der Wilsdruffer Straße hier ein in Taubenheim in Stellung befindlicher Fleischergehilfe. Er kam, ungeachtet der Warnungstafeln und der ihm vom dortigen Straßenwärter zugerufenen Mahnung, abzu steigen, die steil abfallende Strecke nach der Stadt zu herabgerast. An der Krümmung, wo der kleine Plasten in di- Straße einmündet, schien er die Gewalt über sein Rad verloren zu haben, weshalb er die starke Kurve nicht genug ausfahren konnte. Er prallte mit Wacht an die Mauer an, sodaß er sich überschlug und den Bruch des linken Beines zuzog. Das Rad war bis zur Unbrauchbarkeit verbogen. Priestewitz. In der Nacht zum Mittwoch gegen halb 2 Uhr entgleiste auf hiesigem Bahn hofe der letzte Güterwagen des eben ausfahrenden Personenzuges mit Güterbeförderung 961a. Vom Wagen, der ein Stück mit fortgeschleis wurde, fiel der die Bremse bedienende HilfSzugS- schaffner Schlottlg aus Großenhain herbab, wo bei er leichte Verletzungen erlitt. Er konnte nach seiner Heimatstation zurückkehlen. Der Zug wurde nach Abhängen von 7 Wagen mi 10 Minuten Verspätung weiterbesördert. Die durch den Unfall gesperrten Gleise konnten kurz nach 3 Uhr für den Verkehr wieder sreigegeben werden. Oschatz. Die Stadtverordn-tenversammlunj beschloß am Dienstag, zum Eleklrizitätswer ein Darlehn von 300 000 Mark in Form von 4prozentigen Handdarlehn im Mindest betrag von 5000 Mark aufzunehmen. Der Vorschlag der Wurzener Bank, gegen ein oerionriranieniasten sur das Kranlen- '"ch-rungswesen deutlich h-rvor. Warnung! Die schönste Zeit des Jahres h. unntlich auch die ungcjündeste und weist die Krankheiten und Todesfälle auf- Und » sollte das gerade Gegenteil der Fall sein. " der Mensch kann sich viel im Freien Donnerstag, den 15. Juli abends '^9 Uhr sfentt. Kemeinderats-Sihung. OttenäorL-Aloriträork, den 14. Juli 1909. Der Gemeindevorstand. Vertliches und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den 15. Juli Mg. Die gewitterärmste Gegend in Sachsen l Kreithauptmannschaft Bautzen. In ihrem Aknche erfolgten im Jahre 1908 nur 87 Biitz- im Bereiche der Amtshauptmannschaft die überhaupt die höchste Zahl der Schläge aufweist, erfolgten dagegen 319. beachten ist dabei freilich, das die KreiS- ^kiinannschaft Dresden auch das größte G biet ?^it; ihr Umfang beträgt 4337 Quadrat- ^oirter, während die Kreishauptmannschast nur 2470 Quadratkilometer groß ist ^erhin ist ober der Dresdner B.reich noch ganz doppelt so groß wie der Bautzner, Ehrend die Zahl der Blitzschläge fast viermal ? hoch ist wie im Bautzner Gebiete. Auch I Ttadt Dresden ist ja unter allen sächsischen ^stidten die gewitterreichste. Unter den .^rhauptmannschasten gelten als die gewitter- Mrlichsten Zwickau mit 77 und Meißen mit Blitzschlägen, dann folgen Chemnitz mit . und Freiberg mit 56 Blitzschlägen. Tie ^Wen, nämlich 12, hatte die Amtö- ^imannschast Kamenz Welche Fleischpr-ise wir zu erwarten >1 Darüber, so schreibt die „Allg. Fleischer- geben die letzten Berliner Viehmärkte, . h'ülhm der am Freitag, einen Anhalt. Trotz- bei Lchweinekonsum in der jetzigen JahreS- «rsahrungsgemäß am schwächsten ist, ist stierte Preis sprungweise auf 67 - 68 Mk (00 Pfund für Schweine gestiegen, in ^ichk-it sind aber bis 74 Mark bezahlt im vorigen Jahre zu derselben Zeit der Preis 58 Mark pro 100 Pfund, »ehen aller Voraussicht nach vor Fl-isch- welche höher sein werden, als sic seit "'n gewesen sind. Die sächsischen Krankenkasten 1908. amtlich statistischen Angaben betrug die der sächsischen Krankenkassen zu Ende des Jahrkg noch vorläufiger Feststellung 2396 ,, lhre Mitgliedcrzahl bezifferte sich auf ^880. Bon sämtlichen, gegen Krankheit scherten Personen gehörten den OrtSkranken- 88066 (56.9 Proz.), d-n B-triebSkranken- M 787 (17-3 Prozent), eingeschriebenen Aussen 219682 (144 Prozent), Gemeinde- ^'mversicherungen 130 902 (8,5 Prozent), ^Unggkrankenkostcii 48 443 (4 1 Prozent) als Meder an. Mitglieder von Baukrank-nkassen i 'S Ende des Jahres 1908 nicht. Aus tz senden V rhältniszohlen geht die große stacheichung von Maßen, Gewichten und Meßwerkzeugen betr. Am 21. Juli, von nachmittags 2 Uhr ab findet im Gasthof „zum schwarzen Roß" hier Bnvohner des OrtSteilö Ottendorf und am 22. Juli, vormittags von 8 bis 10 Uhr in "»selben Lokale für die Bewohner des Ortsteils Moritzdorf die ^cheichung der Matze, Gewichte. Wagen und Metzwerkxeuge kW Sämtliche Eichgegenstände sind bei Vermeidung der Zurückweisung und der Bestrafung Z 369- des NeichSstrasgesetzbucheS zu 100 Mark Geldstrafe oder vier Wochen Haft in schein Zustand- den Eichungsbeomten vorzulegen Ottenäort-AtoritLäork, den 13. Juli 1909 Der Gemeindevorstand.