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Ottendorfer Zeitung : 20.06.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190906207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090620
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090620
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-06
- Tag 1909-06-20
-
Monat
1909-06
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.06.1909
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polrmcke Aunälckau. Deutschland. * Kaiser W ilhelm m,d der Zar sind in den Finnischen Schären zusammengetroffen. Die Monarchen begrüßten sich aufs herzlichste und tauschten überaus freundliche Trinksprüche aus. OO2 In gut unterrichteten Kreisen erhält sich das Gerücht, daß anläßlich der bevorstehenden N0rdland sreise Kaiser Wilhelms eine Begegnung mit dem König von Nor wegen geplant wird, doch sollen endgültige Be schlüsse nach dieser Richtung noch nicht gefaßt sein. -'Zur Berechnung des schätzungsweise jähr lich in Deutschland zur Vererbung ge langenden Vermögens sind die Preuß. Ver- hältniffe herangezogen. Das ergänzungSsteuer- pflichtige Vermögen in Preußen beträgt nach der Veranlagung für das Jahr 1908 rund 91 703,6 Mill. Mk. Bei Annahme einer drei maligen Vererbung innerhalb eines Jahrhunderts kommen davon im Jahresdurchschnitt 2 751,1 Mill.Mk. zur Vererbung. Nach den Ergebnissen der Zahlung von 1905 zählt Preußen 37,3 Mill., das gesamte Deutsche Reich 60,6 Mill. Einwohner. Bian erhält daher, unter Zurechnung von zwei Dritteln für Rechnung der nichlpreußischen Be völkerung, eine Summe von rund 4585,2 Mill. Mark. Diese stellt das gegenwärtig etwa zur Vererbung gelangende Vermögen dar. Dabei sind, entsprechend den Bestimmungen der preu ßischen Ergänzungssteuer, sämtliche Kleinvermögen bis zu 6000 Mark, unter Umständen bis zu 20 000 Mark, und der Wert des gesamten Hausrats außer Betracht geblieben. Von dem zur Vererbung kommenden Vermögen gelangen an die Nachkommen und Ehegatten erfahrungsgemäß 75 Prozent, also rund 3438,9 Millionen Mark. Von dem Rest fallen noch rund 19,3 Prozent auf die erste Klasse der Seitenverwandten und Nichtverwandten, der Rest von 5,7 Prozent verteilt sich auf die sonstigen Erben. Osterreich-Ungarn. *Bei der zweiten Lesung des Budgets im österreichischen Abgeordneten hause traten im Gegensatz zu verschiedenen tschechischen Abgeordneten mehrere Redner für dis Erhaltung des Bündnisses mit dem Deutschen Reiche ein, dem man den Frieden zu verdanken habe. — Im Laufe der Debatte wurde die Regierung aufgefordert, dahin zu wirken, daß den Christen in den Balkan ländern wirklich die Freiheit des Gewissens und des wirtschaftlichen Lebens gewährt werde. Frankreich. * Der Senat hat über den Gesetzentwurf Letr. die Amnestie beraten. Auf die Forde rung verschiedener Senatoren, die bei dem letzten Po st streik entlassenen Beamten zu be gnadigen, entgegnete Arbeitsminister Barth 0 u ablehnend. Italien. *Der Papst hat 8000 Mk. zum Bau einer polnisch - katholischen Kirche in Bromberg gespendet. ' Der französische Botschafter in Rom über gab dem dortigen Bürgermeister die Adresse des Pariser Stadtrats, die an das Kriegsjubiläum aus Anlaß der italienischen Einheitskümpfe von 1859 anknüpft und erklärte, Frankreich, das 1871 das Opfer eines Gewaltaktes gewesen sei, habe die Pflicht, sich der Kund gebung anzuschließen, die als neuer Protest gegen die Unterdrückung der unveräußerlichen Rechte eines Volkes zu betrachten sei. Ruhland. *Die Duma ist bis zum Oktober d. vertagt worden. Balkanstaate«. * Nach Meldungen aus Athen hat die griechische Regierung eine Note an die Groß mächte gerichtet, in der sie sich über die kriegerischen Maßnahmen der Türkei gegen Griechenland beschwert. Eine Abschrift der Note sei der Türkei überreicht worden. * Im Innern der Türkei herrscht immer noch Unruhe. In Aiwalik am Marmarameer ist eine Kl Manälungen äes 6Mckes. 22j Roman von Luise Voigt. EckluS.) Endlich erhob sich Nora, um die Fabrik kurz vor Geichäftsschluß zu verlassen. Langsam schloß Nara die Kanzleitüre und gab dem wartenden Diener den Schlüssel, dann trat sie in das Freie. Berauschender Blütendult erfüllte die Luft; farbige Falter schwebten spielend von Blume zu Blume und leise flötend klang der Lockruf der Vögel aus grünem Gebüsch. Glühend rot versank der Feuerball der Sonne und vergoldete mit wunderbarem Widerschein den Abendhimmel. Aus ihrem Lieblingsplätzchen, der einsamen, von grünen Bäumen halb verdeckten Bank, ließ sie sich endlich nieder und blickte gedanken voll auf die blühende Landschaft. Vergangen heit und Gegenwart zogen wfe im Traume an ihrem geistigen Auge vorüber, und der tiefe, brennende Schmerz, der schon die ganze Zeit über in ihrem Herzen gewühlt hatte, löste sich bei dem heiligen Schweigen der Natur in einen mächtigen Tränenstrom auf, der sich unaufhalt sam über ihre Wangen ergoß. Kramvfbaftes Schluchzen unterbrach die feierliche Stille des Abends. Minute um Minute verrann; immer heftiger und leidenschaftlicher wurde ihre innere Bewegung. Da rauschte es leise neben ihr in den Zweigen und eine tiefbewegte Männer stimme rief mit dem Ausdruck namenloser Zärtlichkeit: „Nora!" ' Wie aus einem bösen, qualvollen Traum erwachend, fuhr das junge Mädchen empor seinem In der auch in worden, eine ver- treffende Steuer gefunden werden. Solange solche Steuer nicht gesunden ist, müssen die kündeten Regierungen an der Erbschaftssteuer festhalten und die verbündeten Regierungen find der Über zeugung, daß eine solche Steuer mit gleichem Ertrage nicht gefunden werden kann. Es mußte auffallen, daß die konservative Partei, die doch über eine reiche Erfahrung in der Führung der Geschäfte verfügt, sich von Anfang an ohne Zwang mit solcher Starr- keit gegen die Erbschaftssteuer sestgelcgt hat. Sic hätte sich ein Beispiel nehmen sollen an der be währten Taktik einer ihr nahesitzenden Partei. Haben Sie je einen Sprecher des Zentrums in erster Lesung ablehnen hören? Ich verkenne nicht — das wiederhole ich — was die Elemente, aus denen die konservative Partei besteht und die das Rückgrat der konservativen Partei bilden, jahr hundertelang für Preußen geleistet haben. Ich weiß wohl, was Preußen bedeuiet. Unter der Führung der Monarchie ist durch die Junker — jawohl! die mit Unrecht so viel geschmähten Junker — die preußische Macht aufgerichtet worden und von der preußischen Macht das Deutsche Reich. (Rufe links: Jena I) Mehr als eine andre Partei haben die Konservativen Anteil gehabt an der Regierung. Aber die Regierung kann nicht zur Geschäftsführung der konservativen Partei werden, ebensowenig kann die Regierung verlangen, daß die konservative Partei eine Regierungspartei saus xkrass werden soll. Wenn die Konservativen festhalten an ihren großen Grundsätzen und sich mit den Aufgaben der Zeit erfüllen, dann werden sie immer ein bedeut samer Faktor in unserm öffentlichen Leben bleiben zum Segen des Landes. Durch Ihr „unannehmbar" werden Sie vielleicht die Erbschaftssteuer in diesem Augenblick zu Fall bringen. Aber Sie werden dadurch für die Zukunft neuen Erbschaftssteuern die Wege eröffnen die dann kommen werden, und die den Gesichts punkten und den Wünschen der konservativen Partei weniger Rechnung tragen werden als die heute vor geschlagene Steuer. Die Haltung der Konservativen in dieser großen Frage wird einen tiefen Eindruck machen auf das deutsche Volk. Es können dadurch Widerstände und Gegensätze gegen die konservative Partei hervorgcrufen und gesammelt werden, es kann Uus äem Aeickstage. Der Reichstag nahm am Dienstag seine Arbeiten nach den Pfingstferien wieder auf. Auf der Tages ordnung stand eine Interpellation der National- liberalen und Freisinnigen betr. Änderung der mecklenburgischen Verfassung. Zur Begründung der Interpellation verwies Abg. Pachnicke (frs. Vgg.) auf die Notwendigkeit, auch Mecklenburg eine andre Verfassung mit gewählten Vertrauensmännern des Volkes zu geben. In Beantwortung der Inter pellation betonte Staatssekretär v. Bethmann- Hollweg, der Bundesrat halte gemäß dem Be schlusse vom Jahre 1875 an der Erwartung fest, daß es der mecklenburgischen Regierung gelingen werde, mit dem Lande eine Fortbildung der Ver fassung zu vereinbaren, und es habe sich kein Um stand gezeigt, der zurzeit diese Erwartung als unbe rechtigt erscheinen lasse. Ähnlich erklärte auch der mecklenburgische Bundesratsbcvollmächtigte Frhr. v. Brandenstein, die mecklenburgische Regie rung hoffe in der Verfassungssrage auf eine Ver ständigung mit der Ritterschaft. Die Abgg. von Normann (kons.) und v. Oertzen (sreikons.) verlasen eine Erklärung dahin, daß das Reich sich in die inneren Angelegenheiten der Bundesstaaten nicht einmischen solle. Für das Zentrum erklärte Abg. Spahn, der Reichstag sei in dieser Frage nicht zuständig, während Abg. Frohme (soz.) ge rade ein Eingreifen des Reichstags zur Lösung der mecklenburgischen Frage für unerläßlich hielt. Nach weiterer Debatte schloß die Besprechung. Am 16. d. steht auf der Tugesordnung die erste Lesung der Ersatz st euervorlagen. Reichskanzler Fürst Bülow: Bevor der Herr Staatssekretär des Reichsschatzamtes die vom Bundesrat neu vorgeschlagenen Steuern im einzelnen begründet, möchte ich mich über die im Vordergründe des Interesses stehende allgemeine politische Lage aussprechen, wie sie sich nach den bisherigen Ver handlungen über die Finanzreform gestaltet hat. Hierbei muß ich zunächst eingehen aus mein Verhäü- spricht, so finde ich die Erklärung nicht nur in dem Emporkommen der Sozialdemokratie, auch nicht allein in der Erziehung liberaler Kräfte durch den Kulturkampf, sondern auch in einem gewissen doktri nären Zug der linksstehenden liberalen Gruppen, die die Stärke der im Fluge der Zeit wachsenden neu auftauchenden Bedürfnisse unterschätzt. So habe ich es gerade voni Standpunkt der Linken für einen Fehler gehalten, daß sie sich so unendlich lange auf gehalten hat bei der sogenannten Liebesgabe, und daß sie bei einer ausreichenden durchgreifenden Besteuerung des Tabaks die wohlerwogene und durch dachte Steucrvorlagc der Negierung abgelehnt hat. Ich habe es auch nicht verstanden, daß sie gegen über einer nach ihrer Ansicht unzulässigen Hand habung der Geschäftsordnung sich nicht mit einem Protest begnügte, sondern sich von den weiteren Verhandlungen fernhielt. Ich glaube, eine Partei ist immer besser daran, wenn sie auf dem Posten bleibt und bereit ist, weiter zu fechten, als wenn sie demonstrativ das Feld räumt. Ich betrachte es als notwendig und gerecht, daß neben dem Verbrauch auch der Besitz zur Deckung herangezogen wird. Damit, m. H., komme ich zu der Haltung der rechten Seite dieses hohen Hauses. In einem Lande, wo keine Partei die absolute Mehrheit hat, kann auch keine Partei verlangen, daß die Regierung nur auf ihre Worte schwört. Weil ich mich hierzu gegenüber der Zentrumspartei nicht entschließen konnie, ist es zu einem Bruch mit dieser Partei gekommen. Ich kann mich auch der rechten Seite nicht unterordnen. Wenn es in diesem Lande einen Minister gegeben hat, der die Bedeutung der konservativen Partei zu schätzen weiß, so bin ich es. Ich habe von Anfang an, sobald ich Minister wurde, es als meine Auf gabe betrachtet, die Spannung zu beseitigen, die damals zwischen der konservativen Partei und der Krone bestand. Ich habe in jahrelanger Arbeit mit großer Mühe, mit großer Geduld die gänzlich ver fahrene Kanalfrage eingerenkt. Ich bin vom ersten Tage, buchstäblich von der ersten Stunde meiner ganzen Tätigkeit für die Wünsche, für die Bedürf nisse, für die Interessen der Landwirtschaft einge treten. Ich glaube, m. H., Sie (nach rechts) werden lange warten, bis Sie wieder einen Kanzler be kommen, der konservative Interessen, die wahrhaft konservativen Interessen und die wirklichen und dauernden Bedürfnisse der Landwirtschaft so konsequnt und ich füge hinzu — so erfolgreich vertritt, wie ich. Aber von der Linie, die mir das Staats interesse vorschreibt, lasse ich mich auch nicht durch die konservative Partei abbringen. Wenn die Erb schaftssteuer vermieden werden soll, so muß eine gleichartige, die verschiedenen Arten des Besitzes bei der Reichsfinanzreform von den verbündeten Re gierungen oder vom Reichskanzler ausgeschaltet worden wäre. Das ist eine vollkommen irrige Auffassung. Von Anfang an ist das Zentrum auf meine Veranlassung wie alle andern bürgerlichen Parteien über die Ab sichten der verbündeten Regierungen unterrichtet worden. Ich habe es aber als meine Aufgabe betrachtet, von Anfang an bis zu diesem Augenblick — und ich bin in jeder Phase der Verhandlungen dafür eingcireten — den Liberalen die Mitwirkung bet der Reichs finanzreform zu ermöglichen und sie zur Mitarbeit heranzuziehcn. Überhaupt habe ich nie eine Partei an positiver Arbeit verhindert; ich würde sachliche Unterstützung sogar von der äußersten Linken an- nehmen. Ich habe mich auch dadurch nicht beirren lassen, daß Mitglieder andrer Parteien des Hauses die gesellschaftlichen Beziehungen zu mir abgebrochen haben. Die Haltung der Zentrumspartei mir gegen über ändert nichts daran, daß es mir niemals ein gefallen ist, diese Partei zu boykottieren. Ich werde mich aber auch nicht bewegen lassen, die Geschäfte so zu führen, daß die Liberalen von der Mitwirkung ausgeschlossen werden. Ich habe nie daran gedacht und denke auch heute nicht daran, mir das liberale Programm anzueignen. Aber die Mitwirkung der Liberalen bei großen gesetzgeberischen Aufgaben er scheint mir im Interests der Fortentwicklung, einer ruhigen und gesunden Entwicklung im hohen Grade wünschenswert. M. H., die deutsche Einheit ist ge schaffen worden von Männern, die der konservativen Gedankenrichtung angehörten. Den liberalen Geist ausschalten aus unsrer Gesetzgebung, würde ich für ein histo risches Unrecht halten und für einen politischen Fehler. Man wird in Süddeutschland und Mitteldeutschland lernen müssen, den Wert des konservativen Preußens höher, viel höher zu schätzen. Man wird aber auch in Preußen nicht vergessen dürfen, daß der Libera lismus für das Deutsche Reich unentbehrlich ist. Wenn ich mich nun frage, warum die parlamen tarische Stärke der liberalen Parteien wohl nicht der starken Vertretung des liberalen Gedankens ent bewasfnete Erhebung griechischer Einwohner ausgebrochen, zu deren Nieder werfung zwei Jäger - Bataillone aufgeboten worden sind. Amerika. *An Stelle des verstorbenen Präsidenten Penna hat der Vizepräsident Brasiliens, Peyanha, in Gegenwart des Ministeriums und der Vertreter des Parlaments und des diplo matischen Korps die Regierung übernommen. A ich nick ? an' M? Körner ». ^ieuer , Londor daß si ^Kundert Von Tage der E^ungsag «hic dc einem und starrte mit dem Ausdrucke angstvollen Schreckens und bangen Staunens zu dem hohen, schlanken Mann herüber, der aus dem Dunkel des Fichtenwäldchens ihr enigegentrat. Mit einem leisen Wehruf erhob sie sich und streckte die Hand wie abwehrend gegen ihn aus. Sie wollte fliehen, doch ihr Fust blieb wie an gewurzelt auf derselben Stelle; sie wollte sprechen, aber ihre Kehle war wie mit eiserner Gewalt zusammengeschnürt. Da traf abermals der Klang ihres Namens ihr Ohr; sie fühlte ihre Hand erfaßt und sich mit sanfter Gewalt wieder auf die Bank niedergedrückt. „Nora, süßes, heißgeliebtes Mädchen, du willst von mir gehen?" Diese Worte gaben ihr die Besinnung wieder; rasch zog sie ihre Hand zurück: „Ich verstehe Sie nicht, Herr Körner. Sie irren sich jedenfalls, und ich kann Sie nur er suchen, mir den Weg nach Hause frei zu geben." Herb und abweisend klang diese Rede von den todblassen Lippen des jungen Mädchens; aber auf den ernsten Mann an ihrer Seite übten sie ke-ne Wirkung, im Gegenteil, er behielt ihre Hand nur nm so fester in der seinen und seine Stimme blieb mild und weich, als er erwiderte: „O, Nora, soll der Kampf noch immer nicht beendet sein, der uns jahrelang unser Glück vorenthält? Nicht als Oskar Körner, nein als Oskar Bredmi stehe ich abermals vor dir und fasse wie damals deine liebe, süße Hand und flehe dich an, wie damals: Nora, ich habe dich unaussprechlich lieb; werde endlich, endlich mein!" nis zu den großen bürgerlichen Parteien. Presse, in öffentlichen Versammlungen und der Finanzkommission ist darüber geklagt daß die Mitwirkung des Zentrums bar 8! eine ^nestal Z^Mch ei ^lau «nt V Sie zmckg bald erreicht werden. Abg. Bassermann (nat.-Iib.): Die naist" liberale Partei ist bereit, die Mnanzreform erledigen. Aber die Reform muß liberalen sprachen entsprechen. Doktrinärem Festhalten stimmten Gedanken kann uns Nationalliberalen vorgeworfen werden. Das Verhalten meiner Fre«A in der Kommission hat die einmütige Billigung Fraktion gesunden. Was die Ersatzfteuern dewe so sind wir für die Erbanfallsteuer, für die AB Das ganze Wesen des jungen Mädchens bebte bei diesen Worten; ein Gefühl namenlosen Glückes dmchströmte für einen Augenblick ihr Inneres, um leider im nächsten Moment dem Ausdruck tiefsten Schmerzes zu weichen: „Herr Körner," wiederholte sie nochmals mit tonloser Stimme, „ist es edel von Ihnen, jetzt so mit mir zu sprechen, wo sich alle Verhält nisse so gänzlich geändert haben? O, wie dankbar war ich Ihnen, als Sie mir bei unserm ersten Begegnen hier ganz fremd ent- aegentraten, als keine einzige Ihrer Mienen ein Erstaunen oder Wiedererkennen verriet. Glauben Sie vielleicht, daß Sie mir gegenüber deshalb, weil ich für immer von hier scheide, ein Wort der Erklärung schulden? Das ist, bei Gott, nicht nötig. Unrecht, furchtbar unrecht ist es aber von Ihnen, daß Sie mir gegenüber von einem Gefühle sprechen, das nur Ihrer Braut gehören muß. Dort drüben im Hsrrenhause lassen Sie alles zum Empfang Ihrer künftigen Frau Herrichten, und mir gegenüber er kühnen Sie sich, das Wort Liebe auszusprechen! Das ist die furchtbarste Rache, die Sie im Leben gegen mich ausüben konnten! Und nun nochmals, geben Sie den Weg frei; ich will nach Hause!" „Wohin verirren sich Ihre Gedanken, Nora?" entgegnete nun Körner ernst. „Wie können Sie mir zutrauen, daß ich Ihnen gegenüber von den heiligsten Gefühlen eines Menschen herzens sprechen könnte, wenn ich ein andres Mädchen meine Brant nennen würde? Ich ge höre nicht zu jenen Menschen, denen die Liebe ein bloßes Spiel, eine launige Abwechselung ist. weite konservative Streife im Lande eintrelcn, ebt" wie Zentrumscmhänger. Auch Abg. Gröbel A 1900 in der Budgetkommission die Deszendenz steuer empfohlen. Der weitaus größte Teil "k, Landwirtschaft wird von der Landwirtschaft»A getroffen. Wir stimmen ihr einmütig zu. A Kotierungsstcuer ist uns unannehmbar. Sie ist »ft allgemeine Besitzsteuer, belastet Handel uns Wardst verteuert das Geld und schädigt den politische» fluß des Reiches. Wir stehen heute nicht vor der letitt« Finanzrcform -iZ und müssen uns hüten, die Wurzeln unsrerüt-, nbzugraben. Wir lehnen Anträge des Zentis, nicht grundsätzlich ob, wollen aber keine Vorma,« stcllnng des Zentrums, der auch die KomervaM. sich Widersetzen sollten. Der Bund zwischen v dustrie und Landwirtschaft ist durch die Schuls Rechten zerrissen. Die Steuerpolitik dcr misnonsmehrheit ist mittelstandsfreundlnv. Sozialdemokratie dürfen nicht neue Waffen geblU werden. Die Bedeutung dcr Kundgebung Schumann lag darin, daß in ihr die Kapitäne «h Industrie pereint waren mit den Führern Handels, des Handwerks und dcr Beamten Kampfc gcgen sicucrliche Einseitigkeit. Nu» langen Sie, daß die Negierung sich d-r lem« vativ-klerikal-polnischen Mehrheit mUcrweric. führt doch geradezu zur ParlameutsberrW' Möge die Regierung sestbleibcn oder zu Neuwahl greifen. Das Haus vertagt sich. Deut Die I München deutscher Wesse be< »isierprän Ministern die Veria die bapri Wßte, be und impo dlwtellc, dessen Kn f^ast wer »!» io wi Macht, d Wären, ih binden kl Regierung Urner ocm bayrische s üe der swch das Zählung! bleiben, s bellen B, Wnseiticp Mwißhsil, ftsng bei , Förde, Waies Ziel W>t dem ff^gaben Umg bei --'nicht erm ^ung des N haben. 'M; mit Aaung da Fassung pWineing! Wern am Midilis si Maden l Mhl ane Lenste! ^orgä, Horben h iS ^Eschast x N ihrer t Mein Herz würde es nie lernen, heute f^ dieses, morgen für jenes Wesen A schlagen. Wahr und innig lieben kann iE nur einmal im Leben, und wem diese Liebe gehört, das hätten Sie nun, seit W« vielen, vielen Jahren wissen können. O, Nora, als ich damals aus Ihrem Vaterhause forteM, Tod und Verzweiflung im Herzen, da Hofste ich, es würde mir gelingen, Ihr Bild aus meiner Eriunerung zu bannen, und es könne noch eine Zeit kommen, wo ich vergessen lernen würde- Ich arbeitete mit dem Aufgebot aller meiner Kräfte, — jedoch umsonst! Im Wachen und im Träumen sah ich Ihr leuchtendes Ange, hörte ich den süßen Ton Ihrer Stimme. IE . schalt mich selbst einen wahnsinnigen Toren, der mit einem Luftgebilde ringt: „Sie liebt dich nicht, sie hat dich ja verstoßen," dies sagte iE mir taufend und aberiausendmal; jedoch so ost ich mir dies sagte, tauchte wie ein Hoffnung^ ftern in meiner Erinnerung ein leuchtender, inniger Blick jener fernen Mädchenaugen aus, der mich einst einen Augenblick lang getroste« , und in dem ein ganzer Himmel gelegen haste- Tröstend rief mir dann eine innere Stimme zu: „Verzage nicht, die goldenen Wogen ibret Umgebung baben ihr freies Denken geblendet, doch die Zeit wird kommen, wo der Schimmer des Rauschgoldes aufhören und das wahre Gold ihres Herzens zur Geltung komme« wird." Und siehst du, Nora, ich habe gewartet, jahrelang gewartet; meine äußeren VerMiE hatten sich indessen geändert, ich war ein freier, unabhängiger Mann geworden und Haffe lange, lange Zeit in der Fremde zugebracht. Keine dadurch ein Weg eröffne! werden, den j>> günstigen weder Sie noch ich vor der Zukunft M! antworten können. In Übereinstimmung »"IsD verbündeten Regierungen betrachte ich eS als ^'1 olLciam, daß di« der Gesamtheit auferlegten neuen Stenern guten Teil von den Besitzende« getragen werden. Ich lehne es ab, im Bundes » Steuern zu vertreten, die Handel und A' - schwer schädigen, die Handel und Industrie bcA die gesamte wirtschaftliche Stellung des Landes - schlechtem. Die Finanzreform — das ist die«^ erwogene Ansicht aller verbündeten Regierung^ kann nur zustande kommen, wenn die iRm si dieses Hauses sachlich vertretbar sind und nat A > kundigem Urteil die unbedingt notwendige SA in ihrem vollen Betrage ergeben. — Nun IMA persönliches Wort. Seit Wochen regen M st Zeitungen darüber auf, ob ich bleibe oder gehe. Ich bleibe, so lange Sc. Majestät der Kaffer gA daß meine Mitwirkung in der inneren und Politik nützlich ist für das Reich und so selbst nach meiner eigenen politischen UberM-st und nach meiner Beurteilung der Sachlage ! nützlich wirken zu können. ' Ich kenne lein 8 der inneren Politik von gleicher Wichtigkeit, baldige Zustandekommen der FinanzrelA s Dieser großen Aufgabe ordne ich selbstverftE i meine Person vollkommen unter. Wenn Ä I überzeugen sollte, daß meine Perlon der Sacktk gegensteht, daß ein andrer leichter zum Ziele gtlE oder wenn sich die Verhältnisse in einer MA entwickeln sollten, die ich nicht mitmachen'kaiM will und nicht mitmachen werde, so wird es»' auch möglich sein, den Träger der Krone I Opportunität meines Rücktrittes zn überzeugen, Al dann wird mein Wunsch, daß mein Nachfolger s folge erzielt, ebenso ehrlich sein, wie eS meineür- .im Dienste des Landes war. L°tth°ol, L Ick ichensr befind r.^ne Li zR Oberbsu MW D bem Z ^Mlffbau LMitaii Ü.sreiwi SN wo, Vergern <^nkf,n '»L7 ern Ming > stau iK Reiff Qs* SstK'chen Afeigl- Staatssekretär Sydow wendet sich zufU gegen den Besitzsteuerantrag der KommisfionsmelA und lehnt die Kotierungssteuer, die Mühlenu»^ steuer und den Kohlenausfubrzoll als für und Gewerbe schädlich grundsätzlich ab. ZA zuwachssieuer auf Gebäude für das ganze. NE » darj weiterer Vorbereitung. Keine andre --A trifft den Besitz in so gleicher Weife wie die schaftssteuer. Mehr und mehr komme ich Überzeugung, daß das mobile Kapital von der schaftssteuer nicht schonender, sondern härter gcnekst wird als das immobile. Die Steuer aus bei der Feuerversicherung trifft den Besitz MichA gleichmäßig in allen seinen Arlen. Bei allen tcien ist jedenfalls jetzt die Überzeugung zum bruch gelangt, daß der Bedarf notwendig und ° den verbündeten Negierungen nicht zu hoch ist. Aus alles Seiten besteht der ernste Wille, ft Finanzresorm zum Ziele zu führen. Möge das 0 voi Ili«, üedrimg mch Kreits Dauses Räuber Nicht
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