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MM rpieren- Fil, Mit »ielea -lne, besoiid^ uLZeaib' Le in 3 A" Stunde. tL83 eck' , gerier 6^ Unterricht ' Zlrau iternistraße^ ckrrei Nih!- rilla uckarbettt" uck, vls als: cen :iefe mgen dskarten arten .starten ttel ionen »ressen ervietten ten mme te kurante lgen chaftsberichtt rgen ers cheine cheine arten n »eitel ptionS-Liste» ' n oten Münzen Briefe arten zettel ngsanzeige" tbriefe arten «eine Lerzeichnisst Proteste üen rgen jsbefehle se ngsurkunde» sbeilagen e. iem 1909. nion. ten. i909. lion. Ottendorfer Zeitung. n— . l 8 Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abend». Bezugspreis: monatlich M pfg., zweimonatlich 8v Pfg., vierteljährlich I,ro Mark. O Einzelne Nummer pfg. O !1- LI Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger y - —— o Annahme von Anzeigen bi, spLteftetu Mittags p Uhr des Erscheimm-HoGW. Preis filr die Spaltzeile ,o Pf-. Zeitraubender und tatellueifcher Sotz nach besenderem L«tf. Bei Wiederholungen Preisermäßigung, o — a M wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. No. 70. Sonntag, den 13. Juni 1909. 8. Jahrgang. Bekanntmachung. Heute ist der 2. Termin GemeinLeanlagen Mg und zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung binnen 14 P»KtzN an die OitSsteuer 'innahme (Gemeindeamt) abzuführen. Ottenäork-Lloriträork, am 15. Juni 1909 Der Gemeindevorstand. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, den >2. Juni 190z. —* Warme, andauernde Regengüsse, begleitet von Gewitter-Erscheinungen, spendeten der lechzenden Mutter Erde in den gestrigen Vor mittags- und Mittagsstunden das wohltuende, fruchtbringende Naß. Durch die anhaltende Wärme der letzten Tage war das Erdreich völlig Mgetrocknet, cS klagte der Gärtner und der Landmann, die Blumen in Gailen und Flur v'rdoiten, es wollte kein Futter wachsen und die Wiesen sahen an manchen St-llen wie verbrannt aus. Dem ist nun durch den gestrigen Regenguß für eine Zeit abgcholfcn. Mancher Landwirt wird gewünscht haben, es konnte ruhig voch einige Zeit so fortregnen. —* Die Schonzeit der Fische hat mit Mittwoch ihr Ende erreicht. Von Donnerstag ab können die flinken Bewohner unserer Röber wieder gefangen werden. Zur Freude der Angler ist »an endlich die lange Wartezeit vorbri, nun geht es wieder hinaus an das kühle Waffe: und es wird alles ousgebotcn, durch List die Uchlein zu locken. Die Schnur ist nachgesehen, der Haken befestigt, für Köder gesorgt. Hoffentlich wird nun auch der erwünschte Erfolg nicht aus- dleiben. Verbot ins Feilbietens von Gegenständen in den Eisenbahnwagen. Von reisenden Händlern werden öfter in vierten Wagenklaffen verschiedene Gegenstände und Eßwaren feil geboten od-r die Mitreisenden durch Vorführung von Kunststücken, Musizieren usw mit an- ilhließendem Einsammetn von G<ld oder in ähnlicher Weise belästigt. Die Eisenbahn- »nwaltung hat, um diesem Uebel entgegen- Meten in den Wagen vierter Klaffe ent- iprechende Anschläge anbringen lassen, die auch das Verbot des Feilbieteu« usw. enthalten, und das Personal zu öfterer Kontrolle angewiesen «us Grund diese« Verbotes ist jeder Zuwider- handelnde auf der nächsten Station dem Aussichlbeamlen zur Namensfeststellung und Anzeigeerstattung zuzuführen. —* Jnventarissierung der natur- und vor- gffchichtlichrn Denkmäler. Die Gruppe Natur- IHutz des Landesvereins Sächsischer Hrimat- ^utz hat sich diese wichtige Arbeit zur Aufgabe gestellt: es gilt die Schätze auszuzeichnen, die der Natur als Denkmäler vergangener Zeiten heute noch vorhanden sind. Sehr viele ihnen fallen jährlich der Zerstörung zum ^pfec — größtenteils aus Unverstand und °hne Notwendigkeit. Hier soll dos beabsichtigte Werk aufklärend wirken: die Augen der Besitzer "vd der Gesamih it sollen aus solche Denkmäler gelenkt werden, damit sie erhalten bleiben zur »cende aller Freunde der Schönheit und der Agenart unserer Heimat und als sichtbare Wahrzeichen ihrer Vergangenheit und Ent nickelung. Schöne alte Bäume, seltene Pflanzen, ^erge, Felsen, geologisch wichtige Vorkommnisse Men ausgezeichnet werden Auch die Tierwelt 'ommt in Betracht, vor allem die als schädlich ^folgten, oft leider schon big zur Vernichtung ^folgten Tiere. Es gilt scstzustellen, wo in Wachsen solche seltene Tiere noch leben, damit geschützt werden können als Reste ver- gvvgener Perioden tierischen Lebens. Noch könnte angeführt werden, was das Eentar umfassen soll. Wer sich davon unter. 'Men und an dem bedeutsamen Werke mit- ^bkilen will, wird gebeten, von kur Geschäfts, l ille des Sächsischen HeimalsckutzeS Dresden>A. ^'tßgaffe 24 die Fragebogen zu verlangen. Im Interesse der vaterländischen Unternehmung des Sächsischen HeimalschutzeS ist eine recht zahlreiche Mitarbeit dringend erwünscht. Weixdorf. In der gestern abend im Gast hof zum heiteren Blick stattgefundenen Einwohner versammlung die GaSbeleuchtungsfrage betreffend wurde beschlossen, den Beschluß des Gem.inde- rateS den Anschluß an das Gaswerk zu Klotzsche betreffend, aufrecht erhalten Dresden. Am Dienstag abend gegen 10 Uhr ging in der Vorstadt Neugruna ein l 6 Jahre altes Dienstmädchen in selbstmörderischer Absicht in die Elbe, wurde aber von den durch ein talwärts fahrendes Sckiff verursachten Wellen wieder an das Land getrieben. Ein Arbeiter, der die L benSmüde in ihren durch näßten Kleidern an der Elbe planlos umher- irrend antraf, übergab sie der Polizei. Hier gab sie an, daß sie aus ihrem Dienste wegen einer kleinen Unehrlichkeit entlaufen sei und aus Furcht vor der dafür zu erwartenden Strafe den Entschluß gefaßt habe, sich zu ertränken. — Von der hiesigen Polizei ist in der Nacht zu Donnerstag der später festgestellte 50jährige Drogist Artur Maximilian Türcke von hier kurz nach einem verübten Schausenstereinbruch aus der Stricsener Straße ergriffen und fest genommen worden Ueber seine Aufenthalts- Verhältnisse aus letzter Zeit machte er unwahre Angaben bezw. verschweigt seine gegenwärtige Wohnung. — Vor der zweien Strafkammer des Dresdener LandgericheS begann an, Mittwoch di- Verhandlung gegen zehn russische Studenten wegen Geheimbündelei (Z 128 des Strafgesetz buches) Verteidiger sind die Rechtsanwälte Dr. Liebknecht-Berlin, Dr. Gi-se - Dresden, Dr. Hübler-Leipzig und Dr. Knoll-Dresden. Vor Eintritt in die Tagesordnung kam eö zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen dem Vorsitzenden Dr. Duerbia und einem Verteidiger, der einen Antrag auf Zulassung von Sach verständigen stellte. Das Gericht gab nach kurzer Beratung dem Antrag auf Zulassung von Sachverständigen statt. Die Angeklagten bestreiten sämtlich, sich im Sinne der Anklage schuldig gemacht zu haben. Zwei Angeklagte, darunter eine Dame, sind flüchtig. Es werden kostenpflichtig verurteilt: Grinblatt zu zwei Monaten Gefängnis, Peskin zu zwei Monaten Gefängnis, v. Udaltzoff zu einem Monat Gefängnis, Soboleff zu sechs Wochen Gefängnis, Kruglikow zu sechs Wochen Gefängnis. Greben, Mrosan, Kalinin, Kagan und Alfansjew werden sreigesprochen. Sämtliche Strafen sind durch die Untersuchungshaft verbüßt. Nach der Begründung des Urteils ist als erwiesen vom Gericht angenommen worden, daß in den deutschen Städten, und zwar auch in Dresden, eine Gruppenorganisation zur Unter stützung der russischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei bestanden habe. — Ein schwerer Unfall ereignete sich am Donnerstag nachmittag in der Luxuskartenfabrik von Keller in der Freiberger Straße. Ein 17 jähriges, in Dohna wohnhaftes Mädchen, das eine Dampfprägepreffe zu bedienen hatte, geriet in die Maschine, wo ihm der rechte Arm zerquetscht wurde. Durch die Geistesgegenwart einer Mitarbeiterin wurde weiteres Unheil ver hütet. — Schwere Beschuldigungen gegen eine sächsische Amlsbauptmannschaft erhebt das offizielle Organ des Landesverbandes der Saal inhaber im Königreich Sachsen in seiner vor letzten Nnmmer. Es wird dort behauptet, daß ras in einer Amthauptmannschast „behördlicher- eits" mit zweierlei Maß gemessen und di- Erlaubniscrteilung zu Veranstaltungen davon abhängia gemacht wird, wenn bestimmte Be träge für einen wohltätigen Zweck gezahlt werden". Das Blatt führt Mehrere Fälle an n denen durch Stiftung eines Beitrages für ras Siechenhaus Tanzerlaubnis oder Ge nehmigung zu einem Skatturnier erlangt worden ei Da die Amtshauptmannschaft nicht genannt st, bei der solche Fälle vorgekommen sind, wird allenthalben eine rasche Aufklärung erwünscht ein. Neukirchb. Königsbrück. Die im November vorigen Jahres hier stattgesundene Brandstiftung ,at nunmehr ihre Sühne gefunden. Vor der Strafkammer des Landgerichts Bautzen hatte ich, der Anstiftung des Brändes angeklagt, am 8. dieses Monats der am 26. März 1891 m Neukirch geborene Dienstknecht Martin Emil Wolf zu verantworten. Die Anklage legte ihm zur Last, in der Nacht zum 19 November vorigen Jahres das Wohnhaus des Gutsbesitzers Kretschmar samt dem Schuppen, der Scheune, )em Auszugshauss und dem Stalle vorsätzlich n Brand gesetzt haben, mit dem Erfolge, das der Brand auch das Stallgebäude des Guts besitzers und Gemeindevorstandes Jakob (des Onkels Wolfs) in Brand setzte. Der Angeklagte, der als ein frecher, roher, hinterhältiger, rach- ücktiger, sehr jähzorniger Mensch geschildert wird, leugnete. In der umfänglichen Beweis aufnahme, zu welcher 19 Zeugen geladen waren, wurde der Angeklagte im vollen Umfange der Anstiftung d-S Brandes überführt und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Pirna. Das Steinerne Kanapee unterhalb der Bastei war am Mittwoch die Stätte eines Selbstmordes. Der 20 jährige Gärtner Schäfer aus Grimma schoß sich daselbst abends in der neunten Stunde zwei Kugeln in den Kopf und stürzte dann rückwärts in die Steinbrüche im Elbtal. Gegen 8 Uhr hatte der junge Mann auf der Bastei einen Trauerbrief geschrieben, in dem er mitteilt, das er wegen einer gerichtlichen Angelegenheit den Tod suche. Ferner bat er in dem Briefe, ihn nicht in seiner Heimat zu begraben. Nachdem die Leiche zunächst nach Rathen gebracht worden war, überführte man sie vorgestern früh nach dem Friedhöfe zu Königstein. Bautzen. Außer dem König Friedrich August hat nunmehr auch der Großherzog von Baden seine Teilnahme am 200 jährigen Jubiläum des Bestehens des hiesigen Infanterie-Regiments Nr. 103 sür den 20. Juni zugesagt. Der Großherzog von Baden ist bekanntlich Ehef des Jubelregiments. Döbeln. Zum Selbstmord des Apothekers Beyer erfahren wir, daß di- Tat in vollständiger, geistiger Umnachtung geschehen ist, wie auch durch ärztliches Attest bezeugt wird. Strehla. Auf Clanzschwitzer Flur wurde ein Roggenstöckchen gesunden, welches 21 Halme mit ausgebildeten Nehren angesetzt hatte. Bei dem allgemein wenig befriedigenden Saaten stande ist der überreiche Ertrag eines einzelnen Korns um so auffallender. Hainichen. Hier war ein Maler mit dem Reinigen von Dielen mit Benzin beschäftigt. Die Arbeit verrichtete er mit brennender Zigarre. Plötzlich entstand eine heftige Explosion, wobei einer Frau die Sachen am Leibe verbrannten. Außerdem trug sie eine Brand wunde am Bein davon. Ein Zimmermann wurde im Gesicht und am Halse schwer verbrannt. Mittweida. Von einem Transportwagen wurde aus der Burgstädter Straße ein vier ¬ jähriger Knabe überfahren. Der Kleine erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen er starb Leipzig. In der Aktienbrauerei Leipzig GohliS sind Unterschlagungen des Kassierers Müller im Betrage von 15500 Mk. aufgedeckt worden. Müller wußte die Veruntreuungen, die er allem Anschein nach schon seit Jahren betrieben hatte, dadurch zu verdecken, daß er >ei Kaffenrevifionen Rollen mit eisernen Ringen die 'er als Geldrollen bezeichnete, in die Kaffe -gte. Als am Mittwoch unverhofft eine Revision >er Kaffe vorgenommen werden sollte, entfernte ich der Kassierer und ergriff die Flucht. Ostritz. Einen Hecht im Gewichte von 25 Pfund fing der Pächter der dem hiesigen Bahnhofe gegenüberliegenden sog. alten Neiße Schokoladenfabrikant Polz aus Görlitz. Die Länge des Tieres beträgt über einen Meter. Buchholz. Am Donnerstag früh ist das Heim der altehrwürdigen Schützengilde, die auf reiem Platze zwischen Buchholz und Schlettau 'tehende Schützenhalle, ein Raub der Flammen geworden. Die Gilde, deren Privileg bis in ras Jahr 1835 zurückreicht, wollten die Halle demnächst umbauen und vergrößern lassen und hatte sich von der Stadt hierzu bereits Areal gesichert. Durch den Brand, der zweifels ohne in böswilliger Absicht angelegt worden ist, ind die Absichten der Gilde hinfällig geworden und sie wird sich nun zu einem Neubau verstehen müssen. Crimmitschau. Hier stürzte ein Maurer aus Obergrünberg von einem Neubau in der unteren Mühlgasse in die vorüberfließende Pleiße. Trotzdem der Absturz aus nicht allzugroßer Höhe geschah, trug der Mann doch so schwere innere Verletzungen davon, daß er kurz darnach starb. Reichenbrand. In der Nacht zum Freitag zwischen 12 und 1 Uhr ertappte der Sohn des Gutsbesitzers Günther hier einen Ein brecher im väterlichen Gute. Dieser stieß ihm ein Messer in den Hals und in die Hand zwei Finger sind glatt abgeschnitten. Beide Schnitte 'gingen ganz nahe an der Pulsader vorüber. Auf die Hilferufe des Herrn Günther ergriff des Mordbube die Flucht. In der Nähe des Gutes stürzte er jedoch in einen Bach, dadurch wurde es dem hinzueilenden Publikum möglich ihn festzunehmen. Ler Täter, ein großer, kräftiger, junger Mann, der außer der Mordwaffe noch drei ändere Messer bei sich hatte, entpuppte sich als ein gewisser Arno Hofmann aus Gersdorf. Er mußte an Händen und Füßen gefesselt werden, sonst wäre er doch noch entwischt. Zöblitz. Ein Unglücksfall ereignete sich in den Serpentinsteinbrüchen hier. Mehrere Arbeiter waren mit dem Loslösen eines großen Steinblocks beschäftigt, als sich plötzlich größere» Gestein lockerte und den Hang herabstürzte. Leiter konnten nicht alle dem Verhängnis ent gehen. Der Brucharbeiter B. wurde erfaßt und zu Boden gerissen. Er hat schwere Quetschungen an einem Beine erlitten. Hormersdorf i. E. Die bei dem Guts besitzer Weißbach hier bediensteten Brüder Ernst und Otto Schuster aus Mannsberg kehrten mit dem Wagen vom Felde heim, wobei plötzlich die Pferde scheuten und die Geschwister vom Wagen herabgeschleudert wurden. Der jüngere, 15 Jahre alte Otto Schuster, der die Pferde führte, wurde ein großes Stück fortgeschleift und schließlich noch überfahren, sodaß er schwer verletzt liegen blieb. Er hat dermaßen schwere Verletzungen am Kopse und Rücken erlitten, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. Eibenstock. Das Aussichtsgerüst auf dem Zeisiggesang, einer prächtigen Waldeshöhe, ist zu Pfingsten von rohen Menschen zerstört worden. Für die Entdeckung des Täters hat der hiesige Erzgebirgsverein eine Belohnung von 25 Mark ausgesetzt. Aus dem oberen Erzgebirge. Trotz der anhaltenden Dürre wird Heuer in den Waldungen des oberen Erzgebirges eine reiche Pilzernte zu verzeichnen sein. Der Schnee, der in diesem Winter so lange gelegen, hat dem Boden dort die nötige Feuchtigkeit zum Pilz wuchs verschafft. Schon jetzt sind stattliche Birken- und Steinpilze im Gewichte von zwei Pfund gefunden worden. Im Vogtlande scheinen die Aussichten weniger günstig zu sein.