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Ottendorfer Zeitung : 23.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190905233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090523
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-23
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 23.05.1909
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Cm Kalkandunä. Am Ausgang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab Fürst Karl von Rumänien im Interesse der Balkanstaaten im Kreise von diplomatischen Vertretern des Auslandes zuerst die Anregung zur Begründung eines Bundes der Balkanstaaten, und nun hat vor einigen Tagen der neue König von Bulgarien diese Ge danken aufs neue zur Debatte gestellt, indem er darauf verwies, daß jetzt ein ein Bündnis mit der Türkei, das seine wirtschaftliche Stütze in einer Zoll vereinigung fände, für beide Staaten nicht zu unterschätzende Vorteile bieten würde, die schließ lich auch die andern Balkanstaaten veranlassen würden, dem seltsamen Bunde beizutreten. In der Tat ein seltsamer Bund! Die (nach Bismarcks Wort) „nationalen Fragmente" auf dem Balkan, die in der beständigen Sehnsucht leben, ihre Landesgrenzen auf Kosten ihres Nachbarn zu erweitern, sind zu einem Bunde augenblicklich jedenfalls ungeeignet. Das hat auch der Vater des Gedankens, der Fürst von Rumänien, unumwunden zugegeben, als er (1861) König geworden war und so mit der Möglichkeit rechnen durfte, bei geeigneter Finanz- Wirtschaft in seinem Lande schnell die übrigen Balkanstaaten politisch und wirtschaftlich zu überflügeln. Abd ul Hamid und der Balkanbund. Aber auch einer, den die Frage leb hafter interessieren mußte, als den König von Rumänien, der Sultan Abd ul Hamid, dem ja eine führende Stellung in dem zu be gründenden Staatenbunde zugedacht war, hat sich zu König Alexander von Serbien (1903 er mordet), der den jetzt Entthronten in Konstan tinopel besuchte, mit starkem Zweifel über die Frage geäußert. Wohl schmeichelte es dem Sultan, noch einmal gewissermaßen Herr der Länder zu werden, die das Schicksal ihm und seinen Vorgängern entrissen hatte, aber er sah doch die Unmöglichkeit ein, die Balkanvölker auf gemeinsamer Grundlage zu einen. Zwei Jahrzehnte sind seitdem verflossen! Haben sich die Verhältnisse seither günstiger für einen Balkanbund gestaltet? Nur politische Kurzsichtigkeit oder Eigen nicht kann diese Frage bejahen. Rumänien, dessen Boden einst der Gedanke entsprang, lehnt seit Jahren jede Ge meinschaft mit den Balkanstaaten ab, Bulgarien eifert ihm nach und wird im Glanz der neuen Königswürde sich schwerlich einem Staatenbunde angliedern, in dem es zu einer ersten Rolle nicht berufen würde. Serbien treibt eine völlige Jnteressenpolitik, die sich zeitweise gegen die Umwohner richtet. Türken und Bulgaren kennen das Lied. Bleibt noch Griechenland, das dem eigentlichen Schauplatz fern liegt und in der Erkenntnis fördernder Staatsnotwendigkeiten Anschluß an christliche Lande sucht, nie aber sich dem Haupt der Mohammedaner am Goldenen Horn verbinden würde. Dennoch wird die Frage eines solchen Bundes eifrig in London und in Petersburg besvrochen. Man braucht nicht weit hinter die Kulissen zu sehen, um zu wissen, wessen Inter essen König Ferdinand vertrat, als er die Frage in vertrautem Kreise zur Verhandlung brachte. Hinter ihm steht das Zarenreich, dessen Einfluß in Sofia seit dem Abschluß des türkisch-bulgari schen Vertrages in schnellem Wachstum be griffen ist. Der politische Eigennutz Ruhlands wünscht also den Balkanstaatenbund; denn man ist in Petersburg überzeugt, daß sich der neue Bund, in dem der slawische Einfluß überwiegt, leicht unter des Zaren Schutzherrschaft zwingen ließe. In der Wiener ,Neuen Freien Presse" hat vor einigen Tagen ein Politiker, der der französischen Diplomatie nahesteht, einen Artikel veröffentlicht, in dem er ausführt, daß der Erfolg Deutschlands und Osterreich-Ungarns in der Bal ankrise Rußland zwinge, aufs neue Ein fluß auf dem Balkan zu suchen. — Der Balkan- j staalenbund ist der Weg, auf dem Rußland » diesen offen ausgesprochenen Plan zu verwirk- ! A Wandlungen äes Glückes. 111 Roman von Luise Voigt. Fortsetzung,) „Beruhigen Sie sich übrigens, Fräulein," fuhr Leo bitter fort, als er sah, daß Wilma ihr tränenüberflutetes Gesicht an der Brust der Freundin barg, „den Namen des Glücklichen, der mich meines höchsten Wunsches für immer beraubt hat, hörte ich nicht und ich bin froh darüber, denn schon der Klang dieses Namens wäre mir fürchterlich!" „Das glaube ich dir im Leben nicht, lieber Bruder," unterbrach ihn ganz ruhig, mit lächelnder Miene, die Schwester, „ich bin im Gegenteil überzeugt, daß du den Mann herzlich lieb hast und ihn nicht einen Augenblick um sein Glück beneiden wirst." „Nora, in diesem Augenblick ist dein Spott weder berechtigt noch — edel." Ein herber Groll klang aus seiner Rede; Nora aber schien diesen gar nicht zu bemerken und fuhr schelmisch fort: „Sage was du willst, ich bleibe doch bei meiner Meinung, und in kürzester Zeit wirst du mich wegen deiner schlimmen Worte um Ver gebung bitten. Sieh dir meine süße Wilma an und behaupte noch einmal kühn, daß du dem jenigen zürnst, den sie liebt." Der Körper des jungen Mädchens bebte wie im Fieber: bis zu diesem Augenblick hatte sie ihren Kopf aus Nora? Armen nicht er- boben, nun aber richtete sie sich empor und flüsterte mit inniger Bitte. „Nora, sei barm herzig!" lichen gedenkt. In jenem Artikel stand aber ferner, daß der Verlauf der jüngsten Krise das Zarenreich näher an England gebracht habe. Auch diese Behauptung ist wahr: denn die Petersburger Regierung darf bei der Durchführung ihres Planes auf Eng land rechnen. Zwar ist nicht bekannt, ob die englische Regierung amtlich ihr Einverständnis erklärt hat, aber das im Lande bestehende Balkan komitee, das in Übereinstimmung mit der Regierung handelt, erstrebt die Bildung des Staatenbundes unter Führung der Türkei. Zwar war vor kurzer Zeit noch ein Balkan bund gegen die Türkei geplant, aber in der Erwägung, daß damit das Osmanenreich Osterreich-Ungarn in die Arme getrieben würde, ist ietzt der Plan geändert worden. (England muß sich jetzt auch zu dem Mohammedanerreich am Goldenen Horn freundlich stellen, um den mohammedanischen Einwohnern Indiens, die in London viele Sorge machen, zu schmeicheln.) Welche Bewandtnis hat es also im letzten Grunde mit dem zu gründenden Staatenbunde auf dem Balkan? Die russische Regierung, die mit ihrem Eintreten für Serbien unstreitig eine schwere Niederlage in der jüngsten Krise erlitten hat, will nicht nur ihren Einfluß wieder Her stellen, sondern sie will mehr: will Österreich- Ungarns Balkanpolitik durchkreuzen und sich damit für die erlittene Schlappe rächen. Daß man in Wien diesen russischen Plänen mit Miß trauen begegnet, ist nicht zu verwundern. Aber man ist dort keineswegs beunruhigt. Die Möglichkeit des Balkanbundes muß erst in der harten Wirklichkeit erwiesen werden. Dem Abschluß des Bundes müßte die Regelung der mazedonischen Frage vorausgehen, den Christen müßte Leben und Eigentum ge währleistet werden. Dann aber wird sich zeigen, daß die Gegensätze in Bulgarien, Serbien und Griechenland nur geschlummert haben, daß sie aber nicht entschlafen sind. Das stärkste Hindernis für den neuen Bund aber wird die Unmöglichkeit sein, für die politischen, wirtschaft lichen und militärischen Leistungen seiner Mit glieder eine gemeinsame Grundlage zu finden. IV Leiner. politilcke Kunälcbau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm, der nach kurzem Aufenthalt in Wiesbaden dem Sängerfest in Frankfurt a. M. beiwohnte, wird am 28. d. die Frühjahrsparade in Potsdam ab halten. * Graf Z epp e lin halben R ei ch s t a g s- abgeordneten eine Einladung für den 5. Juni nach Friedrichshafen zur Besichtigung seines Luftschiffes zugehen lassen. "Die Kommission des Reichstages für die Ergänzung zum Strafgesetzbuch hat die Vorschläge der Unterkommission angenommen. Der Tierguälereiparagraph wurde nach den Vorschlägen der Regierung ange nommen; die st bänderungsanträge, die ihn ver schärfen wollten, fanden keine Mehrheit. ES ist beabsichtigt, die Vorlage (mit Ausnahme des Beleidigungsparagraphen) demnächst an das Plenum zu bringen, nachdem in den Ferien der Bericht darüber fertiggestellt ist. "Für die T-ab a kb e st e u e ru n g sind jetzt aus Interessentenkreisen folgende Vorschläge gemacht worden: 1) Die Jnlandsteuer aufzu heben ; 2) den Zoll auf 50 Mk. für 100 Kilo gramm zu ermäßigen; 3) eine Wertsteuer, die lämtliche Tabakfabrikate dem Wert entsprechend trifft und an das Ende der Fabrikation zu legen ist, vom Fabrikat zu erheben. Hierdurch soll der an Zoll und Steuern ausfallende Be trag sowie die jetzt von der Tabaksteuer- und der Finanzkommisfion vorgesehene Mehrbelastung von etwa 100 Millionen gedeckt werden. Man glaubt, daß mit dieser einfachen Umgestaltung der bisherigen Belastung des Tabaks den Tabakpflanzern und -Händlern, den Fabrikanten, dem Groß- und Kleinhändler mit Fabrikaten, und vor allem auch dem kaufenden Publikum gebient sein würde. Die gegenwärtigen Vor schläge werden im Reichsschatzamt näher geprüft. * Der Gouverneur von Kamerun, Seitz, stellte in einer Konferenz westafcikanischer Kauf leute eine neue Zollordnunq für die Kolonie für das Jahr 1911 in Aussicht, er versprach Förderung. des Anbaues von Ölpalmen und Kakao. Otterreich-Ungarn. "Wie die.Wiener ,N. Fr. Pr/ meldet, hat Kaiser FranzJosepH Kaiser Wilhelm eingeladen, an den diesjährigen österreichischen Manövern teilzunehmen, in denen zum ersten mal die neuen Schnellfeuerkanonen in den Dienst gestellt werden. Kaiser Wilhelm hat sein Kommen zugesagt. Frankreich. "Die Kammer hat die Maßnahmen der Regierung in Sachen des Po st streit? mit großer Mehrheit gebilligt. Im Ministerrat wurde die Absetzung von noch zwanzig Post beamten beschlossen und der endgültige Text der Bestimmungen betr. das Vereinsrecht der Be amten genehmigt. Der Streik der Postbe amten ist im Abnehmen begriffen, da die Aus ständigen selber einsehen, daß für diesmal das Unternehmen gescheitert ist. England. "In Beantwortung einer Anfrage betr. die Entschädigungsansprüche wegen der Beschlag nahme eines englischen Fischdampfers durch ein deutsches Kriegsschiff erklärte der Parlamentsuntersekretär Wood im Unterhaus«, die deutsche Reiterung sei auf Grund des ihr vorliegenden Beweismaterials der Meinung, daß die Umstände, die zur Beschlagnahme des Fischdampfers führten, das Vorgehen des Kom mandanten des deutschen .Kriegsschiffes recht fertigen, und daß sie einen Anspruch auf Schadenersatz unter der Begründung, daß die Beschlagnahme ungesetzlich sei, nicht anerkennen könne. (Die englische Regierung hat dem Rechtsspruch der deutschen Regierung zugestimmt.) Valkanttaaten. * Die Mehrzahl der Chefs der diplomatischen Missionen, darunter der deutsche Bot schafter, wurden in Konstantinopel vom Sultan zur Überreichung ihrer Beglaubi gungsschreiben in feierlicher Audienz empfangen. Oeullcker Keickstag. Nm 18. d. erledigte der Reichstag in seiner ' letzten Sitzung vor den Ferien zunächst in schnellerl Aufeinanderfolge, teilweise ohne Debatte, die ersten ' fünf Punkte der Tagesordnung. So wurden in i dritter Lesung angenommen: die Berner Über- i einkunft zum Schutz von Werken der Literatur und Kunst, das Abkommen mit den Ver. Staaten von Amerika betr. den gegen seitigen gewerblichen R e ch t s s ch u tzdas Münzgesetz, das Bankgesetz und das Gesetz betr. die Verwaltung des Reichsinva lidenfonds und des Hinterblicbenenversiche- rungsfonds. Es folgte die dritte Lesung des Viehseuch engesetz es. Der erste Redner Abg. Struve (frs. Vgg.) wandte sich gegen die Ausführungen, die die Abgg. Hahn und Roesicke in zweiter Lesung über die Futtermittelzölle gemacht haben. Er selbst warf dem Abg. Hahn unrichtige Wiedergabe von Worten des Geheimrats Adolf Wagner vor und erklärte, aus einem Schreiben, das er von Geheimrat Wagner empfangen habe, ginge hervor, daß Abg. Hahn mit der Wahrheit Fiasko erlitten habe. In langen Reden und Gegenreden traten nun Angreifer und Angegriffene gegeneinander auf. Die Debatte, die einen recht scharfen Charakter annahm, dehnte sich stundenlang aus, unterbrochen von zahlreichen Zwischenrufen des Präsidenten. Darauf vertagte sich das Haus bis zum 15. Juni. Kus -er Knanzkommission. Die Finanzkommission des Reichstages wählte am 18. d. zu ihrem Vorsitzenden den konservativen Abgeordneten b. Richthofen, nachdem Abg. Paasche erklärt hatte, den Vorsitz nicht wieder über nehmen zu wollen. Auf der Tagesordnung der Kommissionsfitzung stand nun die Fahrkartcnsteuer. Vor Eintritt in die Beratung erhob ein Mitglied der sozialdemokratischen Partei gejchästsordnungs- Bei diesen leisen Worten fühlte Leo sich plötzlich sonderbar durchzuckt, glühend heiß strömte ihm das Blut zum Herzen und in atem loser Spannung stieß er die Frage hervor: „Wilma, träume ich, darf ich meinen Sinnen trauen?" Nora trat still zur Seite, der Engel des Glückes aber schwebte segnend durch das Gemach. 14. - Mit größtem Erstaunen vernahm der Oberst am andern Tage das Geständnis seiner Tochter, daß dieselbe ihr Herz dem Sohne des Groß händlers geschenkt habe, und daß dieser in den nächsten Tagen kommen wolle, um sich von ihm die Hand seines einzigen Kindes zu erbitten. Eine ernste Falte trat, nachdem er alles ver nommen hatte, aus der Stirn des alten Mannes hervor und schweigend schritt er längere Zeit im Gemach auf und nieder. Besorgt folgte ihm der Blick seiner Tochter, eine innere Angst schnürte ihr das Herz zusammen, und plötzlich stieg der Gedanke in ihr auf, daß der Vater am Ende mit ihrer Wahl unzufrieden sein und ihr wohl gar die Einwilligung zu derselben verweigern könnte. Unaufhörlich setzte indessen der Oberst seine Promenade fort; in dichten Wolken blies er den Rauch seiner Pfeife in die Luft, wie er es stets zu tun pflegte, wenn er durch irgend etwas er regt oder beunruhigt war. Endlich blieb er vor dem jungen Mädchen stehen „Wilma," sagte er dann, ihr ernst in das Antlitz blickend, „ich muß dir aufrichtig gestehen, daß ich auf alles eher gefaßt war, als daß deine Wahl jemals auf den jungen Warnfeld fallen würde." „Ich begreife nicht, Vater, was dich gegen meine Verbindung mit Leo stimmt, du sprachst doch selbst wiederholt deine Sympathie für ihn aus, warst stets freundlich, ja sogar herzlich mit ihm, und nun, da ich dich bitte, ihn als Sohn an dein Herz zu nehmen, änderst du dein Urteil?" „Nein, Kind, auch heute sage ich noch, daß ich Warnfeld gut bin, daß ich ihn achte und schätze, aber trotzdem hätte ich es tausendmal lieber gesehen, wenn du dem Hauptmann WelferSheim dein Jawort gegeben hättest." „DaS verstehe ich nicht, Vater! Hauptmann Welfersheim mag gut und brav sein, aber er ließ mich kalt und gleichgültig; Leo jedoch er rang mein Herz an dem Tage, wo ich ihn zuerst gesehen habe." „Ja, ja, das ist die Allmacht der Liebe, die oft zum Glück, manches Mal aber auch in das tiefste Elend führt! — Weißt du, Kind," fuhr der Oberst nach einer kleinen Pause fort, „was mir bei der ganzen Sache nicht gefällt, und was wie ein Alp auf meiner Brust lastet? Das ist der Umstand, daß Leo der einzige Sohn des reichen Großhandlungshauses Warn feld ist. Wäre er arm, aber in gesicherter Stellung, mit Freuden würde ich eure Hände ineinander legen, so aber ist er reich, sehr reich sogar, die kleine Mitgift, die du ihm entgegen bringst, ist seinem Vermögen gegenüber nur eine Kleinigkeit: du bist ihm gegenüber folglich arm. Ich habe aber im Laufe meines Lebens ost Gelegenheit gehabt, die Stellung einer unbe- mäßige Bedenken dagegen, daß eine Vorlage der Kommission beraten werde, ehe sich Plenum in erster Lesung darüber geäußert habe. W Vertreter der freisinnigen Vereinigung bemerkte da» dem Reichstag werde jedenfalls die erste Lei»«! nicht vorewbatten werden dürfen. Die WorlfM der Nationalliberalen und des Zentrums verträte« die Auffassung, daß die Beratung einer Denkschw in der Kommission zulässig sei, und von freisinms? Seite wurde hinzugeiügi, daß das Plenum, daS l> jedenfalls zu dem Gedanken Stellung nehmen mW dies noch rechtzeitig tun könne bei der ersten LeW der Ersatzsteuern. Zur Sache erklärte zunächst der Wortführer d* Nationalliberalen, daß seine Freunde, wenn die vm kündeten Regierungen die der Denkschrift als M läge beigegebene Vorlage dem Plenum vorle^ sollten, ihre Zustimmung zu dieser Änderung "" bestehenden Fahrkartensteuer nicht in Aussicht M"! könnten. Er verkenne in keiner Weise die ME der jetzigen Steuer, aber in einem Augenblick, man fast 409 Millionen neuer Konsumsteuern willigen müsse, eine neue Belastung der minden bemittelten Schichten, eine Hineinbeziehung der vier«« Wagenklasse eintrcten zu lassen, erscheine ihm unangebracht. Sie sei um so mehr unmöglich, die nun vorgeschlagene Form der Steuer für 1. und 2. Klasse eine wesentliche Verminderung d" jetzigen Fahrkartensteuer bringe, was die neue "« laüung der 4. Klasse um so unberechtigter erschein" lasse. Die natioualliberale Fraktion habe sich A mistig entschlossen, einer Ausdehnung der Steuer a« die 4. Klasse nicht zuzustimmen. Die Abgeordneten der andern Fraktionen sprach zum Teil für, zum Teil gegen die Vorlage. Binde^ Beschlüsse aber wurden nicht gefaßt, doch hat eS Anschein, als ob über diese Steuervorlage ist» Einigung nicht zustande kommen wird. Inzwischen ist der angekündigte neue konservative Besitzstenerantrag, der einen Gesetzentwurf unter dem Namen des E v. Richthofen enthält, mit einem Wertpapier-, AV zuwachs- und Umsatzstempel der Kommission gedrE vorgelegt worden. Der Schatzsekretär erklärt, daß, falls dieser trag Nichthosen auf die Tagesordnung g^ werden sollte, er aufmerksam der Debatte stN" werde, sich aber nicht materiell dazu äußern da die Neichsregierung hierzu noch keine Stelle genommen habe. Von freisinniger Seite wurde" mit Rücksicht darauf, daß die Regierung sich " , nicht geäußert habe, Bedenken gegen eine BeraM dieser Materie erhoben. Damit schließt die vx sprcchung. Nächste Tagesordnung: Besitzsteucriih^ einkunft (die in erster Lesung beschlossen ist) in bindung mit dem neuen konservativen Besitzsieu^ antrag und der Erbschaftssteuervorlage Regierung. .<Fi Der erste Teil des treuen konservativen Nuttag«' trifft Bestimmungen über die Besteuerung aller zum Btirscnhandel zugclasscncn Wertpapiere. Der Steuersatz schwankt zwischen 1 bis 3 Tankend, bezw. 2 bis 4 vom Tausend des zu Beginn des Stcuerjahres emittierten KaMA Der Kurswert wird berechnet nach dem DurctM? des dem Steucrjahre vorangegangenen HandelM oder soweit das Ergebnis eines Handelskurses "st nicht vorliegt, nach dem Emissionskurs. Befreit st". Renten und Schuldverschreibungen des Reiches u" der Bundesstaaten, Steuerpflichtig sind ferner AU oder sonstige Anschaffungsgeschäfte auch über Papiere, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Steuersatz schwankt zwischen zwei Zehntel n vom Tausend und beträgt bei bergrechtticheu t ichaften (Kuxenschemcn, Bezugsscheinen, AbtrenMS scheinen) fünf vom Tausend. Neben diesem NaM geht ein neuer Antrag auf Einführung einer und Wertzuwachssteuer für bebaute und unb^ Grundstücke einher. Die Steuer ist eine doM^ Sie wird einmal erhoben vom Erwerber in Höhe V- Prozent des Wertes des erworbenen Grundstof und ferner auch noch erhoben vom Verkäufer, die" letztere vom Veräußerer zu tragende Wertzuwachssteuer . beträgt zehn Prozent bei einer Wertsteigerung A weniger als zehn Prozent und steigert sich ff, gresfiv bis auf 25 Prozent bei einer Wertsteigenc von mehr als 150 Prozent. Diese Sätze koilw^ jedoch nur zur Erhebung, wenn seit der bis zur jetzigen^Veränderung höchstens fünf ZU verflossen. Beträgt der Zeitraum mehr als t" Jahre bis höchstens zehn Jahre, so^„werd nur neun Zehntel der vereinvarten Säht hoben und der Satz ermäßigt sich weiter ui» Zehntel bis herab aus fünf Zehntel, wenn er m z als 10, bezw. mehr als 15, bezw. mehr 25 Jabre beträgt. Dem letzten Erwerbsprei» , bei unbebauten Grundstücken 4 Prozent zugeschio^ und ferner die nachgewiesenen Ausgaben für besserung einschließlich Stempel, Gerichtskostcn M hinzugerechnet. mittelten Frau im Kreise reicher Verwandten r beobachten und ost tat mir da? Herz wenn ich sah. welchen Demütigungen sie. .st gesetzt war; wie manche? bittere Wort sie schon nach kurzer Zeit von dem eigenen den doch gewiß mich nur Liebe in ihre geführt hatte, hören mußte! Der GedaU meiner einzigen Tochter einmal ein ähnlich» Lo? beschieden zu sehen, schnürt mir die Vl zusammen." § Aufmerksam hatte Wilma ihrem Vater " gehört. „O Vater, das brauchst du bei mir m § zu fürchten. Wer sollte mir denn web"' , Etwa Leo? Vater, der mich bei jeder Geloi heit anszeichnet, oder gar Nora, die muh eine Schwester liebt, oder aber Leo selbst, seinem ehrlichen, geraden Sinn? Nein,-N die Furcht kannst du ruhig niederkänG« Leos ganze Familie ist viel zu ehrens um jemals solch einer unedlen Handlung " SU sein!" . „Das ist wahr," stimmte der Oberst „ehrenhaft ist das Haus Warnfeld durch " ß durch. Glaubst du übrigens, mein Kind, ) z ich nur für Augenblicke die Bewerbungen Mannes dulden würde, dessen Name rein und fleckenlos vor der ganzen West steht? In dieser Hinsicht würde ich kein barmen, kein Nachgeben kennen, denn die ist mir das Höchste auf der Welt! Ehe u- geben würde, daß mein Kind einst einen mäkelten Namen trage, möchte ich dasselA h« lieb ich es auch hätte, kalt und starr im olm sehen: denn besser der Tod als Schande lachte nu reiln Vor Verbot jsrankrei« Sem Wege deutscher Bc hat der „N ) fahrt" seine boien. ZM Mziehung 'ummte Zeil Hemer hat stehenden K S Tie Mark an Awerkschal liste aufqeb Netallarbei s arbeiterverb deutschen B lüOM V vnlerstüyuw nimm. Ji derbelose Ctreikzweckc Während ir 'M Sirest? Rr M 75 Ei morde Vissssireiks stüher nicht dem wurdoi c 'ttg, gefnhr xTic d»d. Geg filmen vo ! Londgi deabnchtjgt ^gerinnen °sini Reich- Pestve: M oambu ^offenen ^nden wor vem werden. Unfall Femschl« Msthenlet von Hirose L tMnieur-2 den W °°ksuch schl Geslau, ^lau sch Mstes Mi 7" in sein Liebest betre > -ufäl ^'An M Um un! »Z Attenti Ae entr aufi !e? de Tasche dU die v, Mohnui tzru i^-reinli "'den une steche d?Ehre steine t 2", Ann der ^'eld r V' 'd?" ipr kannte n V dir Md- tra sät S'" h?! zu t: dL'" Mei dj? "Ner ! dh? geipr k^dii > ZL M
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