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Ottendorfer Zeitung : 12.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190905126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090512
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-12
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.05.1909
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des Mittelstandes eine Mühlenumsatzsteuer AuswSrlig- und kleinsten Betriebe seien wichtige Glieder in unserm Hk Manälungeii äes Glückes «i " Die edlen Londoner,Times' haben eine Meldung aus Wien veröffentlicht, in der be hauptet wird, daß in den Bestimmungen be züglich des BesuchesKaiserWilhelms in Wien ein plötzlicher Wechsel eingetreten sei, der seinen Grund in der angeblichen Be sorgnis des Deutschen Kaisers hätte, daß der „ruhige" Empfang, der ursprünglich ge plant gewesen sei, die Wichtigkeit des Dienste 8, den Deutschland während der Balkankrisis Österreich-Ungarn erwies, nicht genügend zum Ausdruck gebracht haben würde. Die Wiener ,Polit. Korresp.' wird von zuständiger Seite ermächtigt, zu erklären, daß diese Nachricht eine Oeullcker Keickstag. Am 6. d. steht aus der Tagesordnung der An trag Speck (Zontr.), den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage alsbald eine Vorlage zu machen, die für größere Mühlen zum Schutz der kleinen und mittleren unabhängig von der cinzelstaatlichcn Besteuerung eine Reichssteuer einführt, die das zahlreiche Vermahlungs-Quantum mit einer stei genden Abgabe belegt. Abg. Speck (Zentr.) weist zur Begründung hin ! auf die außerordentliche Abnahme der kleinen Mühlen- l betriebe noch im Lause des letzten Dezenniums infolge der Konkurrenz der Großbetriebe. .Auch die kleinen Var s Die Wguna de imgreicher h'n anzunel ohne für morgens b Mausführb beiten besc ^ngcheidun Auswärtige Wirkung derselben konnte er sich auch heute noch nicht erwehren. Dazu kamen noch die warnenden Worte der Mutter, die, ohne daß er es sich selbst gestehen wollte, doch einen tiefen Eindruck auf ihn ge macht hatten. All dies störte sein ruhiges Denken. Aufmerksamer als früher hatte er heute seinem Chef zugehört, und dabei war ihm manches aufgefallen, was er früher unbeachtet gelassen hätte. Was wollte zum Beispiel Warnfeld da mit sagen, daß er abermals ähnliche Arbeiten für ihn habe, ja daß er ihm sogar einen be deutenden Nebenverdienst damit in Aussicht stellte? Das Nachbilden dieses Schriftstückes sollte ja nach der ursprünglichen Aussage nur einem Spiele, einer Wette gelten, wozu brauchte er noch mehrere ähnliche Sachen? Nun fiel ihm auch ein, daß Warnfeld Schweigen über diese Arbeit gefordert, Schweigen und peinliche Ab geschlossenheit von den übrigen Beamten. Und alles dies um einer einfachen Wette willen? Heiß und immer heißer wallte sein Blut durch die Adern, während er solch gefährlichen Gedanken nachhing. Plötzlich fiel ihm noch ein, daß Warnfeld ihm aufgetragen hatte, in dem Kaufvertrag alle Zahlen auszulassen. Großer Gott, war er denn blind gewesen? In entsetz licher Klarheit stund das fürchterliche Wort „Fälschung" vor seiner Seele. — Eisige Kälte schüttelte bei diesem Schreckbilde die Glieder des jungen Mannes, der Warnungsruf seiner alten Mutter tönte in seinen Ohren. Im nächsten Augenblick aber war wie ein Lichtgebilde Noras reizende Gestalt vor seinen Augen; er fühlte . . , deren Unterstützung sich alle staalserhattenden Elemente angelegen sein lassen neuere Zeit zwischen dem Kaiser und dem Sultan Abd ul Hamid existiirt überhaupt nicht. Die Behauptung, daß Kaiser Wilhelm Rat schläge gegen die jungtürtische Polink gegeben habe, kennzeichnet die Absicht der schönen Erfindung, gegen Deutschland Stimmung zu machen. ihren leuchtenden Blick, sah ihr süßes, anmutiges Lächeln, und alles Schreckliche und Böse ver sank in Nichts vor dieser berauschenden Er scheinung. „Tor, der ich bin," rief aufspringend der junge Mann, während er seine heiße Stirne an dem kalten Glase der Fenster kühlte, „dreifacher Tor, daß ich mit so entsetzlichen Gebilden des Wahnsinns mein Gehirn foltere, die doch jeg licher Berechtigung entbehren und nichts andres sind, als eine Ausgeburt meiner überreizten Phantasie. Verzeih' mir, du holdes Mädchen, den argen Frevel, den ich dadurch begangen habe, daß ich einen so unwürdigen Verdacht gegen deinen mir so freundlich gesinnten Vater hegte I" Nachdem Oskar mehrere Male erregt im Zimmer auf und nieder gegangen war, be ruhigten sich nach und nach seine Nerven; es war ihm möglich, zu seinem Schreibtisch, zu seiner Arbeit zurückzukehren. Kurze Zeit darauf war das verhängnisvolle Schriftstück vollendet — vollendet in des Wortes vollster Bedeutung, denn klar und deutlich standen auch die verbotenen Zahlen auf dem Papier. Abermals befinden sich Schülerin und Lehrer beisammen in dem vornehm eingerichteten Mädchenzimmer, abermals sitzt Frau Reiner ar beitend vor ihrem Nähtischchen. Oben in dem grünumrankten Erker wird auch heute fleißig Stenogravhie gelehrt. Wie festgebannt ruhen Noras Augen auf dem weißen Papier, während ihre zarten Finger Zeichen um Zeichen darauf schreiben. Oskar lehnt wieder hinter ihrem Stuhl und diktiert der Schreibenden Satz Satz in die Feder. Ein leises Pochen an der Türe läßt jetzt hören, und wenige Augenblicke später ein Diener meldend ein, daß Frau Reine Schneiderin mit einem neuen Kleid zur Anpr^ da sei und recht sehr bitte, ihr nur eine lM Zeit zu widmen. . Fran Reiner erhebt sich sofort, um de« sie gerichteten Ruse Folge zu leisten. „Entschuldigen Sie mich einen Augenvn' liebe Nora, ich habe nur eine kleine Besprechung mit der Näherin und werde in kürzestet wieder hier sein." Damit verließ sie das Gemach, und jungen Leute blieben allein. Eine sekundenlang, Pause entstand, dann aber trat Oskar pl^E vor und ergriff die Hand seiner Schülerin, dem er sagte: „Fräulein Nora, zürnen Sie mir?" Verwundert hob diese ihr Köpfchen zu empor und dunkle Röte überflutete bei stE Blick ihre Wangen. „Ich verstehe Sie nicht, Herr Bredau, man"" sollte ich Ihnen zürnen?" , „Ich bin mir auch keiner Schuld beNEa fuhr Oskar fort, „und doch scheint es mir, seien Sie anders gegen mich, als sie eS in ersten Stunden waren." „Da irren Sie sich jedenfalls, denn ick mir ganz gleich geblieben," entgegnete A junge Mädchen, ihr Blick jedoch mied d" Auge des Lehrers und senkte sich langsam Erde. - „Sie ahnen nicht, wie namenlos ich um Roman von Luise Voigt. Fortsetzung.» und das » und sonst» diesen Fäll Behörden. Mers gib durch die Berichten land? zur die größt« Politische H un Jahre dauernde k und die höchste Zeit, gesetzgeberisch einzuschreiten. Auswärtig- Sie die beiden Anträge an; denn die LA Aweit ver A Gedm °Ekußt irg »Ich ll Ame ein» Ah Non Dge Sii sie hin »Was An ich r - früher ... »Was -A voch s sollen. Der Kamm um die Kundichast ! Kosten, und diese könnten natürlich von den mübl-n mit ihrem großen Kapital leichte: gctÄ weroen als von den Kleinbetrieben. Aber im »^ mühlen seien auch staatlich sonst bevorzugt, io dir Freiheit der Fitisse von Schiffahrtsabzr-' -. Diesem Existenzkampf müsse ein Ende gemacht«'^ das Verschwinden de: kleinen Mühlen, da? ouÄ» > Gefahr sei für unsre Volksernährung — , Gefahren einer Karrellbildung der GroßmiiW, müsse amhören. Dazu solle die UmsaW dienen. I Auf Vorschlag des Abg. Rö ficke (konii ein Antrag seiner Partei, der ebenfalls im Ms" „Ich habe heute nachmittag einen wichtigen Geschäftsgang," fuhr Warnfeld fort, „und werde während der Bureauzeit wohl nicht nach Hause zurückkehren, darum ersuche ich Sie recht sebr, das Dokument, wenn Sie es früher vollende» haben sollten, in Ihre Lade einzuschließen und es mir erst abends, nach der Stenographiestunde, die Sie meiner Tochter geben, persönlich in meinem Arbeitszimmer zu übergeben. Kann ich mich also bestimmt auf Sie verlassen?" „Ganz bestimmt bringe ich die Abschrift zur gewünschten Zeit, und ich weiß im voraus, daß Sie mit derselben zufrieden sein werden." Als Warnfeld sich entfernt hatte, begann Bredau fleißig zu schreiben. Es gelang aber heute selbst der ernsten Arbeit nicht, dre Ge danken des jungen Mannes zu fesseln; er war ungemein verstimmt. Die Hauptschuld daran trug wohl der gestrige Abend, denn dieser hatte ihm eine arge Enttäuschung gebracht. Wie sehr hatte er sich gefreut, einige Siunden in Noras Nähe verleben zn können, und was mußte er hören, als er mit lautklopfendem Herzen in den Salon des Großhändlers trat? Herr Warn feld äußerte ruhig, daß seine Damen sich heute m andrer Gesellschaft befänden und er sich darum das Vergnügen gemacht habe, einige Herren zu sich zu bitten. Wie endlos lang war Bredau der so sehnlich erwartete Abend geworden! Wie sehr hatte er sich beherrschen müssen, um seine Enttäuschung zu verbergen! Der Nach- mit zur Debatte gestellt. — Ich kann dem im wesentlichen zustimmen. Die kleinen und Mühlenbetriebe bedürfen dringend der NntcrsE Der Betrieb der kleinen Mühlen ist keiE schlechter, wie der der großen. DaS Gr-M" versucht freilich, sich aus Kosten der kleinen EMA zu bereichern. Das ist eine Art Faustrecht, der Trust, der gerade aus dem Gebiete der Nah^ stosse überaus gefährlich ist. Wir wollen kapital nicht prinzipiell auSschaltcn vom gewcrbe. Nur gegen die schweren Mißstände mA wir Stellung, gegen das Bestreben, zu zstA ohne Erfüllung eines Bedürfnisses. Es K An gar r A Sie he Ast mein Meidcnt Aen, w- Anken o Agen Su A meine As, und! kff meiner , Mit st Age Ma A sein M ha" A ihren ' Ar fahle Ad der Aren B Amme k Edlich ern »Also - im Le Mühlen sind dem Julande dienlicher als die grA die sehr viel Getreide aus dem AusMnde ziehen. Bedauerlich ist es, daß dis GeokmMA gar noch durch die Eiienbahntarife begünW A den. Durch den Großmühlenbelried wird Bolkssrnährung gerade in den wichtigsten gefährdet. Wir dürfen vor einer ZwangSuwiA nicht zurückschrecken, denn es stehen ernste MM', i auf dem Spiel. Die Errichtung neuer GroMA und die Erweiterung bestehender muß MU werden. Dann werden die Kleinmüblen wieder» , e Entstellung der wirklichenVor gange ist, da gerade Kaiser Wilhelm nach der an ihn seitens Kaiser Franz Josephs ergangenen Einladung zu einem Beuche Schönbrunn als Ort der Begegnung in Aussicht genommen hatte und erst infolge aus drücklichen Wunsches des Kaisers Franz Joseph die Reichshaupt- und Residenzstadt zum Schau- . platz der Zusammenkunft der beiden Monarchen s Wirtschaftskörver gewählt worden ist. ! sra-userhallenden ' Oie m äer Türkei. Kaum haben die Jungtürken die Zügel der Regierung an sich gerissen, so künden sich aus ost- und westtürkischen Provinzen neue Wetter zeichen an. Den Neuerungen, die die Herrschaft der Reformer mit sich bringt, begegnet man in den entlegeneren Provinzen mit tiefem Miß trauen, das von Anhängern der alten Regie rungsform im geheimen eifrig geschürt wird. Die Londoner Morning Poft' bringt die Alarmmeldung, daß das türkische vierte Armee- ' korps aus Erzttum (Armenien) gegen Konstantinopel zu marschieren beabsichtige. Auch in Anatolien ist die Lage besorgnis erregend. Die Unruhen, an denen die Behörden mitschuldig seien, nähmen größere Ausdehnung an, und die Truppen seien ohne Mannszucht. Es verlautet, daß furchtbare Ausschreitungen vorgekommen seien. — Man darf der Konstan tinopeler Regierung aber wohl zutrauen, daß sie geeignete Maßnahmen treffen wird, den drohenden Aufstand zu unterdrücken. In der Deputiertenkammer teilte der Präsident ein Schreiben des Genera lissimus Schewket-Pascha mit, wonach die Unter suchung ergeben habe, daß die albanesiichen Deputierten Ismail Kemal und Mufid, beide Mitglieder der liberalen Union, geplant haben, einen .Aufstand in Albanien Hervorzurusen. Schewket ersuchte die Kammer, einen Beschluß darüber zu fassen, ob die beiden Deputierten verfolgt werden sollen. Die Kammer .überwies die Angelegenheit einer Kommission. Der Groß wesir forderte die Kammer aus, ein Preßgesetz und ein S.reikgesetz sertigzustellen, da der Be lagerungszustand nicht eher aufgehoben werden könne. Sodann setzte die Kammer die Beratung der Verfassungsrevifion fort. Hierbei wurde insbesondere üver das Recht des Sultans ver handelt, die Kammer im Falle eines Konfliktes mit der Regierung aufzu ösen, und. über das Recht der Deputierten, Gesetze einzubringen und über die Dauer der Kammersession zu beschließen. Grohwesir Hilmi-Pascha sandte an die Wilajets eine Zirkulardepesche, in der er seine Ernennung mitteilt und eine rasche Herstellung der Ruhe und Ordnung fordert. Ein Vertrauter Ädd ul Hamids, der frühere Kommissar in Sofia, Nedschib Melhame, ist zu einem Jahr Gefängnis ver urteilt worden, weil er vier in Untersuchungs haft befindliche Armenier hat prügeln lassen. Daß Abd ul Hamid in steter Angst um sein Leben war, ist zur Genüge bekannt. Originell ist dabei, wie er den gefürchteten Attentaten entwischen wollte: Er täuschte einfach die Ver schwörer! Man fand jetzt im Jildis-Kiosk u. a. eine ganze Gruppe von Wachsfiguren, die den Sultan in verschiedenen Stellungen zeigt, bald vor seinem Schreibtisch sitzen, bald aus dem Sofa liegend. Die Figuren halten eben den Zweck, Mörder oder sonstige Atten täter zu täuschen. Klugerweise gedenken die Jungtürken das Vertrauen der alttürkischen Kreise sich zu ge winnen. Eine Ankündigung des Polizei- mimsters besagt, daß türkische Frauen auf der Straße tief verschleiert gehen und keine gegen die Moral verstoßende Kleidung tragen sollen. Der Zweck dieser und andrer Verfügungen ist zweifellos der, aus die Stimmung der alttürkischen Bevölkerung Rück sicht zu nehmen, die von der letzten Umwälzung eine Verletzung der Religion und der Sitte be fürchtet und ihr bisher andauernd feindlich gesinnt blieb. Zum Schluß noch eine Fabel. Ein eng lisches Blatt streule die Meldung aus, daß man Briefe des Deutschen Kaisers au Add ul Hamid gefunden habe, in denen Kaiser Wilhelm Rat schläge gegen die Forderungen der Jungtürken erteilt hätte! Nun sind Briefe der gedachten Ark überhaupt -ach, gefunden worden, weil sie nie geichrieben find. Ein Briefwechsel über die M4 mm Berichte r Ferner -irc Md vollzo Beglaubigr Bollniachte M Gehest Sachen di Teil indess Kaiser erst -Zm Nam bei Bistgest Bücher, N Annahme Tnadrnber Eingänge zu 400. l des Kaiser ^er Dermä don Preu beiten stei Ts waren And ein killiqung ^nidenbet »ollzoa d Ordern, ! schreiben Das Milii licht zurü Mitärang Kabinetiso erdens kom beimen Kr Üche Mari ebenfalls w Kurden vc »00 dw -l jähriger rund 50 O< Msten, 'eder einz einzelne U »ft es die don Sach A kaiierli 'ch yesch unterbreite 46000 G- Herrscher ftMisterm M-e. . Hi Monarch i 'Wt.von Korilichen A mit "chen Rai Klier man Aberditü Schlage n Käsige Au 's der M Arbei 'h mich Politische Deutschland. x Die Ankunft des Kaiserpaares in Wiesbaden ist, endgültigen Bestimmungen zufolge, auf Montag, den 17. d., festgesetzt. Auf der Reise nach dorthin ist beabsichtigt, kurzen Aufenthalt in Karlsruhe zu nehmen zu einem Besuche bei dem Großherzogpaare von Baden. * Während der diesjährigen Kaiser manöver sollen drei Lenkballons entsprechende Verwendung finden. Je ein „Zeppelin", „Groß" und „Varseval" werden hier zum ersten Male ihre Verwendbarkeit bei mili tärischen Operationen dactnn können. * Der Bericht der Bankgesetzkom mission ist nunmehr erschienen. Die Kom mission empfiehlt, den Gesetzentwurf unver ändert anzunehmen. Ferner beantragt sie folgende Resolution: Den Herrn Reichs kanzler zu ersuchen, einen Gesetzentwurf vorzu legen zur Bekämpfung der Gefahren, die dem Publikum durch Banken und Bankiers er wachsen, die zur Anlage von Depositen oder Spargeldern durch öffentliche oder schrift liche Aufforderungen oder durch Agenten an reizen. "Die überseeische Auswanderung Deutscher im Jahre 1608 ist gering gewesen. Nach den jetzt dem Reichstage vor liegenden amtlichen Berichten hat seit der Wiedererrichtung des Deutschen Reiches noch kein Jahr eine so niedrige Auswanoererziffer aufgewiesen, wie das letzte Jahr. Die Höchst- zohl von überseeischen deutschen Auswanderern war im Jahre 1881 mit 220 902 festzustellen, die Mindestzahl bisher im Jahre 1901 mit 22 073. Das Jahr 1908 ist mit 19 883 Aus- Wanderern noch unter der letzteren Zahl geblieben. *Der Preuß. Minister der öffentlichen Arbeiten hat den fortgesetzt laut werdenden Wünschen der Eisenbahnbeamten, es möchten ihre Söhne alsbald nach dem Ver laffen der Schule in den Eisenbahn dienst ausgenommen werden, entsprochen und zugelassen, daß auch Personen im Alter unter 16 Jahren, die geistig gut veranlagt und körperlich kräftig sind, von denen also ange nommen werden kann, daß sie demnächst den Anforderungen des Betriebsdienstes gewachsen sein werden, bei der Eisenbahn eingestellt wer den. Dabei handelt es sich aber vornehmlich nur um solche jungen Leute, aus denen zu nächst ein besonders geeigneter Nachwuchs für die Dienstanfänger des unteren Betriebsdienstes gewonnen werden kann. Österreich-Ungar«. bekommen. .M D "Abg. Neuner (nat.-lib.): Für mich und-A großen Tei! meiner Freunde steht isst, daß dü Müllerei sich in einer Notlage befindet, und HUfe zuteil werden muß, wenn sie nicht da saugung durch die Großmüllerei unterliegen Wir wollen diese keineswegs in ihrer EntwiE hemmen, aber Auswüchse müssen beschnitten und NuLwüchte bestehen. Bayern ist schon mH A , S'.cuer, pro Tonne von 6 bis zu 60 Psenniü A steigend, voraugegangen. Aber Bayern M'ü/A - von der Voraussetzung aus, daß die andern nachfolgen würden. Eine solche Lkemr muß Reiche ausgehen. Das beste ist, beide vorlieg»»»;, Anträge an eine Kommission zu überweisen- H stehe aber nicht an, zu erklären, daß ein Teil Freunde andrer Ansicht über diese Frage ist. j Neichsschatzamts-Direktor Kühn teilt Anträge des Vorredners mit, daß seit 188» . ! 1905 die Zahl der ganz kleinen Mühlen - 500 Tonnen Verarbeitungs um 11,8 Prozent cA nommen habe, die der Mühlen von öOV-'A f Tonnen eine Abnahme von nur 3V- Prozent. . den mittleren Mühlen von 4500—30 000 TM» sei eine Zunahme um 51 Prozent, bei den ÜMl, von 30 000—90 000 Tonnen eine Zunahme^ 119 Prozent und endlich bei den ganz !>»"« Mühlen von mehr als 90 000 Tonnen eine t nähme um 75 Prozent zu verzeichnen. Eine'' „T liche Abnahme liege also nur bei den ganz Mühlen vor. Weitere Erhebungen seien no>" Gange, eine Stellungnahme der Reichsregiertt"?^ der Frage der Mühlenumsatzsteuer habe bisher»" nicht stattgefunden. 7Ä I Bayrischer Bevollmächtigter Borchard »Mj, die bayrische Regierung stimme einer solchen I steuer zu, aber unter den Voraussetzungen, - der Ertrag an die Bundesstaaten abgeführt und daß nicht daraus direkt eine Vermöge"'" werde. «IW I Abg. Kämp° (sreis. Vp.s: Diese Anirägef die Fortschritts der Technik besteuern, und bisse^ danken können wir keinesfalls beitreten. WäreA - Speck konsequent, so müßte er nicht nur die v-s, . mühlen, sondern alle Großbetriebe in solcher - besteuern wollen. Aber dem Mittelsinns- i diesem Falle den Kleinmüllern, werden solchen unzulänglichen Mitteln ebensowenig k » wie Sie das mit der Warenhausneuer haben. Auch wir haben, .wie Herr Sp-'ck ',l warmes Herz" für den Mittelstand. Geben Sn geeignete Mittel an, so werden wir uns weigern, milzuwirken, beispielsweise aus dein einer andern Tarifierung. , , Abg. Frhr. v. Gamp lsreikons.s: Die der kleinen Mühlen ist eine notwendige Bo» , setzung für billiges Brot. Darum sind wir Einführung einer Umsatzsteuer einverstanden. . Abg. Stauffer (wirtjch. Agg.) tritt ' Antrag Speck ein. Hierauf vertagt sich daS Haus. Nächste v'« Mittwoch. A Frankreich. *Die Beziehungen zwischen der Regierung und den Postbeamten verschärfen sich in starkem Maße. Eine Abordnung der Post beamten unter Führung des Sektretärs des Syndikats der Telegraphenarbeitsr, Pauron, begab sich in das Ministerium, des Innern, traf aber den Ministerpräsidenten Clemenceau, dec leidend ist, nicht an. Die Delegation wurde überhaupt nicht empfangen. Pauron wurde entlassen, weil er nicht zum Dienst angetreten war. England. *Die derzeitige friedliche Weltlage wurde in London vom Staatssekretär des Aus wärtigen, Grey, bei einem Bankett in einer Rede betont, m der er u. a. sagte: Was die Beziehungen der Mächte zueinander betrifft, so sind wir in ein verhältnismäßig ruhiges Fahrwasser geraten. Wir liegen friedlich vor Anker, was von jeher unser Wunsch war. Wir sind uns bewußt, daß unsre Ta»'rast durch die ungeheure Ausdehnung des Reiches so sehr in Anspruch genommen wird, daß wir keinen auf weitere Ausdehnungspläue gerichteten'Wunsch haben; wir wünschen vielmehr, das Reich zu entwickeln und mit unsern Nachbarn in Frieden zu leben. Was wir brauchen, sind nicht Streitigkeiten, sondern eine ruhige aus wärtige Politik. *Jn einer im Uuterhause von Parlaments mitgliedern abgehaltensn Versammlung wurde eine ständige Kommission von 25 Mitgliedern ernannt, die die Regierung bei der Organisation der L u ft ver t eid i g u n g s m itt'e l des Landes unterstützen soll. (Man will damit den Vorsprung, den Deutschland mit seinen Lustkreuzern vor England hat, wieder einholen.) Amerika. * Expräsident Roosevelt erklärt in einem Artikel in der Zeitschrift .Outlook', Amerika sei verpflichtet, abzuwarten, ob Japan mit Erfolg die Auswanderung von Arbeitern nach Amerika verhindere. Falls kein Erfolg zu verzeichnen sei, müsse sich Amerika durch- ge setzgeberische Plaßnahmen schützen. Amerika sei jedoch machtlos, seine Rechte geltend zu machen, außer wenn es fortfährt, seine Flotte aus- zubauen. Die wohlmeinenden aber unver ständigen Friedensapostel, die den Ausbau der Flotte zu verhindern suchten, mißverständen die Stimmung ihrer Landsleute, Amerika würde kämpfen, ob gerüstet oder nicht. Die Friedensapostel könnten nur verhindern, daß Amerika siegreich sei. * Was als Folge des neuen Zolltarisgesetzes der Ver. Staaten zu erwarten war, ist einge treten. Die nordamerikanische Negierung hat dem deutschen Botschafter amtlich mitgeteilt, daß sie durch das noch in der Beratung begriffene neue Zolltarifgesetz genötigt sein werde, die auf Grund des amerikanischen Tarifgesetzes abge schlossenen Handelsabkommen mit Deutschland außer Wirksamkeit zu setzen. Die formelle Kündigung wird voraussichtlich erst nach dem Zustandekommen des neuen Zolltarif gesetzes erfolgen. "Castros politische Stimmungsmache, als ob das venezolanische Volt sehnsüchtig seiner Rückkehr harre, wird amtlich abgetan. Der venezolanische Vertreter Dr. Paul in Paris hat nämlich von seiner Regierung den Auftrag erhalten, die Nachricht einer Erhebung für Castro als unrichtig zu bezeichnen.
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