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zurückgegsben, die beiden Reiter in die Fremden legion eingeschrieben. Ein pferdeloser Sonntag im Londoner Zentrum. Das Londoner Zentrum (West minster) wisst Vorbereitungen, um einen Sonn tag lang alle Pferde aus den Straßen der Stadt zu verbannen. Dieser „pferdelose Sonn tag" soll bewesten, daß London eine reinlichere Stadt wäre, wenn nur Autosahrzeuge in den Straßen erlaubt wären, und daß der Verkehr außerordentlich erleichtert würde, wenn nur eine Sorte von Fahrzeugen vorhanden wäre. Wellmans neue Nordpalreise. Die Vorüereuungen iür den neuen Versuch des Amerikaners Wellman, den Nordpol mit Hilfe des Luftschiffes zu erreichen, werden eifrig be trieben. Man erwartet Wellman am 20. d, in Christiansand, wo sein Schiff „Arciic" in diesen Tagen eine Eishaut bekommt. Die Expedition wird aus zehn Personen bestehen. Das Luft schiff soll von Spitzbergen aus benutzt werden. X Die Angorakatze des Exsuitons. Die Villa Allcuini in Saloniki, die dem Ex- - sultan Abd ul Hamid zum Aufenthalt ange wiesen ift, beherbergt seit kurzem einen neuen Gast. Es ist die wertvolle Angorakatze des abgesetzten SultunS, mit der er früher sehr gern spielte und von der er sich niemals trennte. Abd ul Hamid fühlte sich untröstlich, als' bei seiner plöklichen unfreiwilligen Abreise aus dem Ji ms in Konstantinopel die geliebte Katze zurück- bleiben mußte, und wiederholt äußerte der ent- trome Herrscher den Wunsch, das Tier wieder bei sich zu haben. Nunmehr willfahrte man seinem Verlangen, und die Katze wurde, sorg fältig in einen Käfig einaeschlossen, nach der V<lla L'llatini in Saloniki befördert. Mit dem treuen Tier kamen auch die Hühner und Hähne an, die Abd ul Hamid im Jildis eigenhändig fütterte und nach denen er in seiner Verbannung ebenfalls Verlangen trug. Die Furcht vor der Tollwut. Der Vize könig von Indien, Lord Minto, und dessen Ge mahlin haben sich wegen Geiahr der Ansteckung durch einen tollen Hund der Pasteur-Kur zu unterziehen. Als sie kürzlich mit ihrem kleinen Schoßhund spazieren gingen, wurde dieser von einem fremden Hunde angefallen und gebissen. Lord und Lady Minto jagten den fremden Hund fort und faßten ihren Hund, der mit dem Speichel von seinem Angreifer bedeckt war, mit den Händen an. Weder der Vizekönig noch seine Gemahlin wurden selbst gebusen: doch da sich herausstellte, daß der fremde Hund toll war, haben bewe auf ärztlichen Rat vorsichtshalber die Paiteur-Kur angetreten. sslion. ission am Parteien ung der idete mit rden Dr. sion. lieber, Vorsitzende Zentrums, so un- folgenden für die antragten über den urfs aus- M Para- ung der National- >emgegen- g vorzu- ole allein oürfe als morgehen, über die solsitzende Entwurfs ung nichl Vorlage te Lesung Paasche, über den wn, wurde len, Frei- lehnt und er Reichs- r Antrag Zanderole- u erklärte a Vorsitz Vorsitzende national- i erklärte cteisreunde r weiteren nicht mehr ben Frei- Als die kien, das mrde von offen. In akuon be tt rteie» n Reichs eiter des este Krise, ommnisses wr Krise, licheibende Lage auj- ) den des den letzten teneu AL- 'N Sydow, , läßt sich lmar i. E- lisheim ein ziel. Ei» r Lokw-o- >er 0-Zug brennenden md stürzte >n wurven wr verletzt- em T-Zug eiben Sie mer in die bei diesen Leos: für wenige von einem leine Redel re Zeit in >le mich in r, daß ich Sie wissen nem Jahre Gebrüdern angestclltek heute noch alter, „der n." te lächelnd hat es erst r es sch^ ir wie ein ehen. Ich n Beichäi' en memen sie sagten, m tömisn, ger uwuw )a ich a'.cc werslauden > sehen, n eits lm-K l er nich'ü endlich un' und konnte mir mein Brot selbst ver- Von unci fern. Ler Zusammenstoß des KaiscrsAnffes. Zusammenstoß zwischen der Kaiserjacht Men-ollern" und dem italienischen Toipedo- M „Nembo" erfolgte zehn Seemeilen vor ohne Verschulden der ersteren, als iie Post an Bord nehmen wollte. Verletzt Me niemand. Die „Nembo" wurde von W andern Torpedobooten nach Brindisi ge- Ein Prinz als diplomierter Handels- Mlcr. Prinz Heinrich XXDl. Reuß bat sN einem Studium von vier Semestern die Mlußviüsung an der Handelshochschule zu stui abgelegt, und damit als erster Prinz das Hunnische Diplomzeugnis erworben. »deutsche Spenden für die tapfer des Ordens in Portugal. Der deutsche Ge- ^träger in Lissabon übergab in feierlicher König als Vorsitzenden der natio- , Wskomntts^ für die Opfer des Erd- . die Sammlung des deutswen Vereins ff >5 M,reis (4565 Mkb. tft»e westfälische Bismarckstifiung soll st' ^»anlassung des westfälischen Bismarck- am 1. April 1915, dem lOOjübrigen ."'Wtage Bismarcks, ins Leben gerufen '"^i, mit dem Zwecke, westfälischen Männern -grauen, die im Dienste des Vaterlandes und hilfsbedürftig geworden sind, Unter- mgen zu gewähren. Wenn möglich, wll °us den bis dahin gesammelten Geld- rn P'smarckhaus errichtet werden, das den Mützungsbedürftigen als Erbolungs- und ^"kgungsheim dienen soll - Ein dreijährigerEisenbahnpaffagier. bum dreijährige Otto H. aus Berlin m «er- dieter Tage ohne jegliche Begleitung die ^'^ahnreil'e von Berlin nach SchaCKeim ^abrnhausen in Hessen. Der kleine Vassa- O war «ehr gesprächig, trug aber gleichwohl Brust ein Täfelchen mit Namens- und ^Ml-Angabe. — Das Bahnpersonal nahm "Oirlich überall des Kindes liebevoll an. vanau—Seligenstadt traf der jugendliche ,.^de wohlgemut auf Station Babenhausen er am dortigen Bahnhoft von Ver leg aus dem benachbarten Schaafheim in """g genommen wurde. flüchtiger Damenschneider. Nach iehr bedeutender Betrügereien ist ein beider ans Düsseldorf, der zuletzt in wohnte, flüchtig oemorden. Ex hat in Ickten Moirten Waren im Werte von Mk. erschwindelt und verkauft. Den Teil des Geldes hatte er in Monte ) Erspiel'. mrrtwürdigcr Unfall, bei dem eine !,?" den Tod fand, ereignete sich in Schnor- de- Rheinprovinz. Eine Tienstmagd deim Zudecken einer Jauchengrube durch je "'kn giftiger Gase ohnmächtig. Die zu Eilende Hausfrau brach ebenfalls zu- f,/En, ebenso der hinzukommende Ehemann. siel in die Grube. Drei weitere Ver ist,. wurden bei dem Retlungsvenuche ohn- (/'l Die Dienstmagd ist schwer erkrankt, hi Mu?berr ist tot, die übrigen Personen sind "'n Wege der Besserung. tzAschlag auf einen Eifenvahnzug. Bei s.'^urg in Westpreußen wurde zwischen den t^"kn Melno und Nißwa'de der Versuch einen Perfonenzug dadurch zum Eut- Zn bringen, daß auf Lie Gleite Steine, Schwelien'chrauben pelegt Kurz bevor der Zug diese Sielle bemerkte n an drei Arbeiter. Ter Zug s Ziehen gebracht und zur Einholung M ts-ier zurückg drückt. Ein sich zufällig im «Mündlicher Gendarm stellte mit Httfe des Aponals und mehrerer Fahrgäste dis " der Arbeiter fest, von denen einer als ' , "diäter ermittelt und verhaftet wurde. ^i?d°rstchtifle Schützen. In München Leim Zmammen stellen seines Gewehrs ^?'"at des 7. bayrischen Insanterie-Regi- ^.^urch einen Schuß des unversicherten . getötet. — I» Schwarzbronn in haben vollkommen recht gehandelt, verr. Selbst ist der Mann, das ist auch '^Grundsatz. Es erhöht immer unser wewußtsein, wenn wir uns sagen können, NrllUL unnützes Glied der menschlichen Ak Wt sind. Im übrigen aber bedaure ich Ast "aß Sie nicht bei uns bleiben. Ihre 'is ^art wäre, wie- ich glaube, besonders jetzt äußerst wünschenswert." Ai, ff Buchhalter sprach die letzten Worte mit ^"Eigentümlichen Betonung, daß Leo un- aufmerksam wurde, und einen Blick auf den alten Herrn richtete: , ^>e meinen Sie das, Herr Bauer?" aber der Buchhalter noch antworten öffnete sich die Türe von Warnfelds derselbe trat aus die Leo, du bist hier? Nun, das ist dir, daß du mich auch im Kontor V'b Nicht wahr, Herr Bauer." fuhr er zu dem Buchhalter gewendet fort, sieht trefflich aus? Lem dient der s °°"er Nebel" ich glaube," entgegnete trocken der ""n, »die gesunde Heimatluft hätte dem Dk auch nicht gelchadtzt." ist Ansichtssache," eiwiüerte sichtlich Großhändler, fuhr aber dann zu l gewendet 'ortr „Ich denke, Leo, «Utz dich nun lange genug hier aufgehalten; l ZLj,,iEtzt »a mir bereut. Ich haue noch WW^?e ich stellen." N-tderbayern erschoß ein Schuhmacherlehrling Garnison Dieuze mit ihren Pferden und Waffen beim Spielen mft einem sievoloer seinen Kollegen dis Grenze und stellten sich, nachdem sie die und dann ans Verzweiflung sich selbst. P erde an einer Scheune angebunden hatten, Tum Streik cler Postbeamten in frankreick. Seit dem großen Streik im März dieses Jahres hat zwischen den französischen Postange stellten und der Negierung kein Frieden, sondern nur eine Art von Waffenruhe geherrscht, wäh rend deren beide Teile ihre Vorbereitungen und Zurüstungen zur Wiederaufnahme des Kampfes trafen. Nun ist der Ausstand mit aller Schärfe wieder ausgebrochen; die Postbeamten haben die Entschließungen der Deputiertcnkammer, die eine Diskussion über die Frage begonnen hatte, nicht eist abgewariet, sondern kurzerhand, zuerst in Paris, die allgemeine Arbeitseinstellung prokla miert und ins Werk geletzt. Ten Streikenden wird in diesem neuen Kampfe die Unterstützung andrer Beamten- und Arbeiterkategorien zur Seite stehen; anderseits hat die Regierung durch Inanspruch nahme der VcrkehrSeinrichtungen der Armee und durch Anlernling von milftärffchen Hilfskräften da für vorzusorgen gesucht, daß der Betrieb wenigstens in einem gewissen Umsange aufrechlerhalten werden kann. Auch verschiedene Hanvelskorporationen und der gleichen haben entsprechende Vorkehrungen getroffen. Mil Pferd und Waffen desertiert, Bei, der Gendarmerie. Die Pferde wurden von Avricourt überschritten zwei Dragoner der ' dieser den deutschen Behörden von Avricourt Gericbwkalle. München. Ein Wurstwarenhändler, der seit langer Zeit seinen Kunden Pferdewurst für Wurst von Schweinen verkauft haste, wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Solingen. Im Prozeß betr. den Solinger Bankkrach wurde Direktor Becker zu vier Monaten Gefängnis und lOOO Mk. Geldstrafe, Fabrstbesitzer. 'Welcker zu zwei Wochen Ge fängnis und 200 Mk. Geldstrafe, und Fabrik besitzer Kehler zu 200 Akk. Geldstrafe verurteilt. Kuntes Allerlei. OLr Allerlei Wissenswertes. Die ver storbene Königin Viktoria hat von ihrem 13. Lebensjahre an ein Tagebuch bis kurz vor ihrem Tode geführt, das zu einer Btblwlhek von über 100 Bünven vereinigt worden ist. — — In der Bibliothek des Zaren befinden sich über 3000 Broschüren, die noch nicht ausge schnitten sind. — Kaffer Wilhelm hat im letzten - Jahre in Korfu 6 Pfund zugenommen. — In einem Teile' Borneos waichen sich die Einge- s borenen mit dem Harz eines Baumes, das im Wasser wie Seife schäumt und auch ebensolche Reinigungskraft besitzt. — Auf den Pariser Kirchhöfen ist ein Beamter fest angestLllt, um wilde.Kaninchen zu schießen. — In südlichen Kolumbien gibt es eine Hunderasse, die mch bellen, wndern nur grunzen Während Leo dem Buchhalter freundlich zum Abschied die Hand schüttelte, hatte der Chef nur ein ernstes, steifes Kopfnicken für den alten Mann. 12. Oberst von Strachwitz, seit drei Jahren Witwer, lebte nur sür seine Tochter. Sie war das einzige Erbe seiner dahingeschiedenen Gattin. Als junger Offizier hatte er sein ge liebtes Weib heimgeführt. Die zu seiner Ver mählung nötige Kaution befand sich zum Glück in seinem Besitz, denn seine Braut, die Tochter eines hochgestellten Beamten, besaß kein Ver mögen. Freudigen Herzens gab er ihr jene als Hochzeitsgeschenk. Innige Liebe, festes Zu sammenhalten und weise Sparsamkeit begrün deten sein häusliches Glück. Zwei blühende Knaben nannte das junge Paar bereits sein eigen, als plötzlich das Regiment, in dem Strachwitz diente, nach Südungarn versetzt wurde. Um sich von den Seinen nicht trennen zu müssen, nahm er die Familie mit dorthin. Leider befand sich die neue Garnisonstadt in einer argen Fiebergegend, und es dauerte nicht lange, so waren Frau von Strachwitz und die beiden Knaben schwer erkrankt. Das Leden der Blutter konnte gerettet werden; die geliebten Kinder aber würgte das böse Fieber und bettete sie unter den grünen Rasen. Das war ein fürchterlicher Schlag für 'den jungen Mann. Sein zartes, weiches Weib wurde seit der Todesstunde ihrer Lieblinge nicht mehr, froh; ein herber Schmerz nagte an ihrem Herzen. Der besorgte Gatte versuchte das mög lichste, um sie zu zerstreuen, — alles ver gebens, sie konnte die Erinnerung nicht bannen. Endlich wurde er in ein andres Regiment und damit in eine bessere, gesunde Gegend ver setzt. Die Luftveränderung und Abwechselung übten einen wohltuenden Einfluß auf das Ge müt der Leidenden. Sie erholte sich zusehends. So entschwanden zwei Jahre, da fiel, als ein Strahl des Glückes, die Geburt eines Töchter chens in das io lange verdüstert gewesene Haus Strachwitz. Die kleine Wi'ma zauberte wieder Frohsinn und Freude zurück. Mit ganzem Herzen hingen die Eltern an dem klugen, aufgeweckten Ksinde. Frau von Strachwitz leitete selbst die Erziehung ihrer Tochter. „Für ein junges Mädchen find die Augen der Blutter der beste Freund"; dies blieb der Wahlspruch der Familie und bewährte sich auch an Wilma im vollsten Maße. So entschwanden die Jahre. Als das junge Mädchen ihr fünfzehntes Jahr erreicht hatte, warf ein heftiges Nerven fieber Frau von Strachwitz aus das Kranken lager. Unermüdlich pflegte Wi ma die Leidende; aber leider blieb jede Anstrengung fruchtlos. Täglich mehrte sich die Kraft des Fiebers, das Bewußtsein der Kranken schwand — der Todesengel drückte seinen erlösenden Kutz auf ihre glühende Sm ne. Unausjprechtich war der Schmerz des zurück bleibenden Gat-en, tiefergreifend das Weh seines Kindes; doch selbst in diesem fürchterlichsten Augenblick ihres Lebens verleugnete sich Wilmas sefter Charakter nicht. Mil bebender Lippe und tränendem Auge trat sie zu ihrem Vater, der, in Schmerz ver loren, an der Bahre seines toten Weibes kniete. Sie schlang ihre zarten Arme liebevoll um semen Hals, während sie ihm zuflüsterte: „Vaier, Vater, weine nicht, sasse dich I Sieh, der geliebten Mutter Geist wird uns nun immer umschweben. Hier, vor der teuren Toten, verbreche ich dir, datz ich, soviel es in meinen schwachen -Kräften stehen wirs, trachten will, dir die teure Mutter zu ersetzen. Ich werde dich nun mit dopoelter Liebe umgeben, dir stets solgen und deinem Vaterherzen nie einen Kummer bereiten." Tiefgerührt zog der Vater das liebliche Kind an seine Brust. Sechs Monate nach dem Tode seiner Frau wurde Strachwitz zum Obersten ernannt und in ein andres Regiment, das in der Residenz lag, verletzt. Hier traf Wilma im Hause einer befreundeten Familie mit Nora Warnseld zusammen. Beide Mädchen, obgleich grundverschieden voneinander, brachten sich gleich in den ersten Stunden ihres Bcijammenieins eine herzliche Sympathie entgegen. Zu seinem Erstaunen bemerkte Warnfeld, datz seine sonst gegen jedermann so zurück haltende Tochter bei Fräulein von Strachwitz eine Ausnahme machte und mit derselben viel heiterer und zutraulicher verkehrte, als mit den übrigen bekannten. Er näherte sich infolge dessen auch iehr liebenswürdig dem Obersim. — Dies erste Begegm-n bildete den Gcundsittn zu dem sreundschaftttchen Verkehr der Familien. WG s iForueouna oigl.)