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Ottendorfer Zeitung : 30.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190904303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-30
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 30.04.1909
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Konstantinopel in k)änäen äer Fungtürken. Es ist wieder einmal anders gekommen, als man dachte. Als vor einigen Tagen die jung türkischen Bataillone die Vorwerke von Kon stantinopel, alle Befestigungen des Festungs ringes, mit dem die Hauptstadt umgürtet ist, ohne jeden Schwertstreich nehmen konnten und selbst ein Teil der sultanstreuen Truppen mit fliegenden Fahnen zur Komitee-Armee überging, da glaubte ein jeder, daß es zu blutigen Zu sammenstößen nicht kommen werde. Die letzten Ereignisse haben diese Vermutung nicht bestätigt: Um den Besitz der Hauptstadt wurde erbittert gekämpft. Die mazedonischen Truppen rückten in der Nacht zum 24. d. gegen Konstantinopel vor. 27 000 Mann der Anmarscharmee kamen vom Kiathane aus und besetzten Pera durch kleinere Abteilungen und Gendarmen. Sie er oberten die Schischte-Kaierne nach kurzem Kampf, fanden aber heftigen Widerstand in der Tasch- kyschla-Kaserne, die von Artillerie schwer zer schossen wurde. Gegen 8 Uhr war die türkische Kriegsschule in Pankaldi genommen, und es entspann sich ein heftiger Kampf um die benachbarten, nach Taksim zu gelegenen großen Kasernen, nament lich um die größte derselben, die am Taksim- Platze gelegene Artilleriekaserne Toptschi Kischleni. In den Gefechten, die zwischen Komitee- und Regierungstruppen stattfanden, gab es Verluste auf beiden Seiten. Alle Läden und Häuser blieben geschlossen. Der Verkehr stockte. Gmppen fieberhaft erregter Menschen füllten die Straßen und flohen in wilder Panik, sobald das Gewehrfeuer sich zu nähern schien. Der Hauptkampf spielte sich in der Umgebung des deutschen Bot schaftsgebäudes ab. Wie der deutsche Bot schafter in Konstantinopel, Frhr. Marschall von Bieberstein, dem Auswärtigen Amt in Berlin telegraphisch meldete, hat der Kampf in der un mittelbaren Nähe der deutschen Botschaft über fünf Stunden gedauert. Es waren die meuterischen Saloniki jäger, die dort dem Vordringen der Komitee truppen den erbittertsten Widerstand leisteten. Schließlich brachten die Mannschaften des Par lamentsheeres Schnellfeuergeschütze in Stellung, die ein vernichtendes Feuer auf die wie die Ver zweifelten kämpfenden Salonikijäger eröffneten. Die meisten von ihnen fielen, und nur ein kleiner Rest ergab sich. Am Botschaftsgebäude sind einige Fenster scheiben von Kugeln zertrümmert, sonst hat es keinen Schaden erlitten, es ist niemand verletzt. In der Umgebung der Taximkaserne, um die ebenfalls gekämpft wurde, sind die Fasfaden aller Häuser von Kugeln beschädigt und alle Fensterscheiben zertrümmert. Bei Beginn des Kampfes wurde zum Schutz der fremden Botschaften in jedes Botschaftsgebäude eine Kompanie Infanterie entsandt, die in den Kampf in den Straßen selbst nicht eingreifen durften. Diese Militärabteilungen erwiesen sich als sehr verläßlich. Die Abteilungen verständigten sich durch Signale, sobald irgendwo im Um kreise verdächtige Gruppen auftauchen. In der österreichischen Botschaft, die am stärksten vom Mob bedroht schien, wurde die aller- verläßlichste, durchweg aus Schülern der Kriegs akademie bestehende Schutzwache aufgestellt. Der Palast des Sultans, Jildis-Kiosk, ; wurde von den Jungtürken ebenfalls ange- . griffen. Der Widerstand durch seine Besatzung, ' die etwa 4000 Köpfe stark ist, währte nicht lange. In kleinen Trupps verließen sie den Jildis und wurden alsdann sofort entwaffnet, untersucht und in die Kasernen außerhalb der Stadt gebracht. Konstantinopel ist damit vollkommen in Händen der Jungtürken. Dieser glänzende Erfolg der jungtürkischen Armee, der innerhalb weniger Stunden im Straßenkampf gewonnen worden ist, fand äußerlich seinen Ausdruck da durch, daß nach dem Rückzüge der Sultans truppen aus der Umgebung der Residenz die Weitze Fahne auf dem Jildis-Kiosk gehißt worden ist. Damit hat der Sultan offiziell seine Niederlage gegenüber dem sieg reichen Jungtürkentum zugegeben. Die Verluste bei den Kämpfen um die Kasernen sind sehr groß gewesen, und zwar hauptsächlich auf feiten der mazedonischen Armee, da die Garnison truppen in den Kasernen verschanzt waren. Die Zahl der Toten wird auf 500 geschätzt, doch sind außer Soldaten auch unbeteiligte Zivil personen durch verirrte Geschosse verwundet, einzelne sogar getötet worden. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Hauptstadt find 750 Gendarmen aus Saloniki eingetroffen. Das jungtürkische Komitee verbreitet Proklamationen, in denen erklärt wird, daß nicht das Komitee als solches den Kampf führe, sondern daß es bloß im Auf trage des Volkes handle, das sich auflehne gegen Tyrannei und Rückschritt; die maze donische Armee sei nicht das Werkzeug einer türkischen Partei, sondern die heiligste Ver teidigerin der gesamten Nation. Ferner hat das Komitee über die Haupt stadt den Belagerungszustand verhängt. Alle Gewalt liegt zur Stunde in den Händen Mahmud Schewkets-Pascha, des Oberst kommandierenden der mazedonischen Armee. politilcke KuncUckau. Deutschland. * Kais er Wilhelm hielt am Sonntag Gottesdienst in der Kapelle des Schlosses Achilleion ab. *Der dem Reichstage zugegangene Gesetz entwurf über die Haftung des Reiches für Amtspflichtverletzungen von Reichsbeamten bringt die Haftpflicht des Reiches für seine Beamten, auch in den Kolonien, in Vorschlag, wenn die Beamten in Ausübung der ihnen anvertrauten öffentlichen Gewalt vor sätzlich oder fahrlässig die ihnen einem Dritten gegenüber obliegende Amtspflicht verletzen. Hat der Beamte im Zustande, der die freie Willens bestimmung ausschließt, gehandelt, so wird Schadensersatz nur insoweit geleistet, als die Billigkeit es erfordert. Das Reich kann sich nach dem Gesetzentwurf den Schaden vom Beamten ersetzen lassen. Das Gesetz soll schon am 1. Oktober 1909 in Kraft treten. *Eine Novelle zu den deutschen Urheberrechtsgesetzen der Jahre 1901 und 1907 für Werke der Literatur, Tonkunst, der bildenden Künste und der Photographie wird im Reichsjustizamt ausgearbeitet werden. Es dürfte dabei auch die Frage der Ausdehnung der in Deutschland geltenden Schutzfrist des Urheberschutzes von 80 auf 50 Jahre von neuem erörtert werden. Sollte bei den politischen Parteien eine Neigung für eine solche Ausdehnung der Schutzfrist vorhanden sein und sich im Reichstag eine Mehrheit dafür finden, so würde die Reichsregierung sich dem wohl nicht widersetzen/ Osterreich-Ungarn. * Der Deutsche Kronprinz Wilhelm stattete am Sonntag in Wien dem Kaiser Franz Joseph einen Besuch ab. Frankreich. * Als im Jahre 1870 bei der Schlacht von Sedan Napoleon m. gefangen genommen wurde und damit das zweite Kaiserreich in Scherben ging, stellte sich der vielgenannte Gambetta an die Spitze der neuen republikanischen Regierung. In fanatischen Proklamationen wurde durch ihn das Volk zum Vernichtungskampfe gegen die bisher sieg reichen „PrussienZ" aufgerufen. Gambetta stampfte dadurch gewissermaßen Armeen aus der Erde, die den deutschen Truppen viel, viel zu schaffen machten, ohne aber ihren Siegeszug zum Stillstand zu bringen. Diesen um sein O Manälungen äes Glückes. 11 Roman von Luise Votg t.*) 1. Es hatte längst sieben Uhr geschlagen. Trotz der strengen Kälte herrschte ein reges Treiben in den von mächtigen Gaskandelabern er leuchteten Straßen der Hauptstadt. Unaufhör lich rollten elegante Equipagen, Fiaker und vor nehme Autos hin und her, um ihre Insassen in die verschiedenen Theater und Konzerte zu bringen. Auch die Wagen der Straßenbahn und die Omnibusse waren überfüllt. Die Temperatur war im Laufe des Abends derart gefallen, daß die hohen Spiegelscheiben der reichen, prächtig geschmückten Verkaufs läden sich mit einem durchsichtigen Eisschleier bedeckt hatten, und daß die weiße Schnee hülle der Erde bei jedem Schritt vernehmlich knisterte. Da verließ ein junger Mann eilenden Schrittes eines jener palastähnlichen Gebäude der Ringstraße. Gewandt bahnte er sich dm Weg durch die wogende Volksmenge und trachtete so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Nachdem er eine geraume Zeit durch die belebte Straße gegangen war, bog er in eine Seitengasse ein, die er gleichfalls schnell durcheilte. Er erreichte nun einen abgelegenen Teil der Vorstadt, der um diese Zeit schon sehr ruhig und beinahe menschenleer war. Am äußersten Ende desselben lag ein hohes, schmales Gebäude; zu diesem lenkte der junge *) Unberechtigter Nachdruck wird verfolgt. Diann seine Schritte und trat einige Augenblicke später in die düstere, mattbeleuchtete Einfahrt desselben. Frisch angestrichene Einrichtungs stücke lehnten rings an den Wändm und deuteten darauf hin, daß sich im Erdgeschoß wohl die Werkstatt eines ehrsamen Schreiner meisters befinde. Eine enge steinerne Treppe führte in die oberen Stockwerke. Schnell eilte der junge Mann dieselben hinan und gelaugte, ohne sich um die lauten Stimmen, die aus einer Türe des ersten Stockwerkes drangen, zu kümmern, in die dritte Etage des Hauses, das, wie man sah, viele kleine Mietsparteien unter seinem Dache be herbergte. Er öffnete daselbst eine der Stiege gegen überliegende Tür und trat mit freundlichem Gruße in ein kleines, einfach eingerichtetes Wohnzimmer. Eine aste Frau saß strickend in der Nähe des Ofens, in dem ein kleines Feuer lustig brannte, auf einem dunklen Ledersofa. Auf dem weißgedeckten Tische vor ihr stand die Lampe. Sie erhob sich rasch und rief, dem Eintretenden herzlich zumckend: .Kommst du endlich nach Hause, lieber Oskar, es ist heute schon recht spät geworden, wo warst du denn so lange?" Der junge Mann, der sich indessen seines Winterrockes entledigt hatte, streckte ihr beide Hände entgegen, indem er sagte: „Ich komme direkt aus dem Kontor, Herzens- mntter, und darum habe ich mich länger auf gehalten als gewöhnlich. Du hast doch nicht etwa mit dem Abendbrot auf mich gewartet?" „Natürlich habe ich das getan, denn ich Vaterland gewiß verdienten Staatsmann hat Frankreich nunmehr ein Denkmal in Nizza errichtet, das in Gegenwart des Präsidenten Falliöres feierlich enthüllt wurde, der in seiner Festrede auf die hervor ragenden Dienste Gambettas um Frankreich hinwies. Jus cLem Keickstage. Im Reichstag wurde am 24. d. die erste Be ratung der Novelle zum Strafgesetzbuch fortgesetzt. Abg. Müller-Meiningen (srs. Vp.) war mit der Tendenz der Vorlage im allgemeinen einverstanden, gegen die neue Fassung des § 186 und 8 253 müsse er jedoch Bedenken erheben. Bei ersterem seien die Mahmud Schewket-Pascha, Führer der jungtürkischen Truppen. berechtigten Interessen der Presse nicht genügend ge wahrt ; bei Lohnkämpfcn jedoch mit Streikdrohungen Vorzugehen, dies Recht müsse unbedingt dem Arbeiter gewahrt bleiben. Abg. Faßbender (Zentr.) wünschte Schutz der Kinder gegen Mißhandlungen noch über die Maßnahmen der Vorlage hinaus. Abg. Heckscher (freis. Vgg.) wandte sich gegen die in der Vorlage enthaltene Begründung des neuen Erpressungsparagraphen. Die Abgg. Kirsch (Zentr.) und Seyda (Pole) wandten sich gegen die Beleidigungsbestimmungen, während Abg. Wölzl (nat.-lib.) Bestimmungen zur Einschränkung der Prostitution forderte. Die Vorlage ging an die Justizkommission. Darauf vertagte sich das. Haus. Am 26. d. steht auf der Tagesordnung die zweite Beratung der Novelle zur Zivil- prozeßoronung, zum Gerichtskostengesetz, dem Gerichtsverfassungsgesetz und der Gebührenordnung für Rechtsanwälte. Beim Gerichtsverfasiungsgesetz hat die Kom mission die Wertgrenze für die Zuständigkeit der Amtsgerichte, die jetzt bei 300 Mk. gezogen ist und nach der Vorlage auf 800 Mk. erhöht werden sollte, auf 600 Mk. festgesetzt. Abg. Heintze (nat.-lib.) referiert über die Ver- ! Handlungen der Kommission hierüber und teilt gleich I mit, daß bezüglich der Vereinfachung des Zivil- i Prozeßverfahrens die Kommission sich im wesentlichen , den Regierungsvorschlägen angeschlossen habe. Abg. Wagner (kons.): Die Normierung der Wertgrenze aus 600 Mk. beruht auf einer Verein barung in der Kommission. Wir werden an dieser Vereinbarung festhalten. Ein Teil meiner Freunde allerdings stimmt einer Erhöhung der Wertgrenze nur zu im Verlaß auf das feste Versprechen der Regierung, daß kein bestehendes Amtsgericht aufgehoben wird. Eine allgemeine Erhöhung der Gebühren für Rechts anwälte haben wir in diesem Gesetze nicht vornehmen wollen. Aber wir erkennen an, daß der Anwall stand sich teilweise in einer Notlage befindet und wir stimmen deshalb auch der in der Kommission ver einbarten Resolution zu, die eine Revision der Anwalts gebühren - Ordnung wünscht unter Berücksichtigung der sozialen Gerechtigkeit und der gesteigerten Ver teuerung aller Lebensverhältnisse. Abg. de Witt (Ztr.): Meine Freunde find mit den Kommissionsbeschlüssen im wesentlichen einver standen, so auch hinsichtlich der Erhöhung der Wert grenze für Zuständigkeit der Amtsgerichte. Wir glauben auch nicht, daß der Anwaltsstand dadurch so sehr geschädigt werden wird. Zu wünschen ist, wußte ja, daß du nicht allzulange fortbleiben würdest. Nun setze dich aber, lieber Oskar, ich gehe nur in die Küche, und in wenigen Augen blicken soll unsre frugale Mahlzeit bereit sein." Mit diesen Worten verließ sie das Gemach, um jedoch bald darauf wieder einzutreten. Einem einfachen, altertümlichen Kasten ent nahm sie buntbemalte Teller, Messer, Gabeln, eine Schale mit frischer, goldgelber Butter, zwei geschliffene Gläser und eine Flasche dunkel roten Weines. Dies alles ordnete fie zierlich auf dem Tifche und ging dann wieder für einen Moment in die Küche, um gleich darauf mit einer Schüssel dampfender Kartoffeln wieder einzutreten. Mit freundlichem Blick folgte der Sohn jeder Bewegung der alten Frau, aus deren milden, sanften Zügen große Herzens güte sprach. Sie trug ein einfaches Hauskleid; silberweiße Locken umrahmten, von einem schwarzen Spitzenhäubchen leicht zurückgehalten, ein zartes Biattonengesicht, das auch heute noch an die Schönheit der Jugend gemahnte. Ihr Sohn sah ihr sehr ähnlich. Es fanden sich ihre feinen Züge leicht in seinem männlich hübschen, von einem dunkelblonden Schnurrbart gezierten Antlitz wieder. Auch ihre tiefblauen Augen hatte er geerbt, nur waren die seinen leuchtender und einen Schatten dunkler. „Auf dein Wohl, Mutter!" sagte der junge Mann, lächelnd das volle Weinglas an seine Lippen führend; dann aber drückte er die alte Frau leicht auf das Sofa, vor dem sie noch immer stand, nieder und nahm auf einem Rohr sessel ihr gegenüber Platz. „Wie prächtig mir heute die Kartoffeln schmecken," fuhr er nach einer kleinen U fort, „die frische Luft hat mir Hunger ges^ „Nun, dann lange nur wacker zu ! freut es immer, wenn ich sehe, wie das ,, was wir haben, dir genügt, und wie scheiden deine Ansprüche sind rm Vergle^ denen andrer junger Leute i« deinem AM in deiner Stellung." ., „Run, ich wüßte wirklich nicht, was mehr fordern könnte, ich bin gesund, liebe, gute Matter, ein trautes, lsswwU Heim, was fehlt mir da. Luxus und ü" haben mich nie gelockt." „Und doch hast du diese beiden täM Augen im Hause deines Chefs." „Dafür ist eben Herr Warnfeld und ich ein einfacher Kontorist. Ich daM. Geschick, daß es mir das geschenkt hat, w" Habe, und es fällt mir nie ein, diejeE^ beneiden, die mehr haben als ich. Ich l"!^ habe arbeiten gelernt, und weiß, daß mich selbst, auf mein eigenes Können und angewiesen bin; ich weiß aber auch, noch sehr viel lernen muß, um meine ß- aufgabe als Mann vollständig zu erfüllet ich werde lernen, Mutter, du sollst dein Sohn nie auf halbem Wege stehen wird." „Das weiß ich schon jetzt, Oskar; hast von Kindheit an eine harte Schuw gemacht. Entbehrung hat dich groß LA/ und das ist eine Lehrmeisterin, die den Ey stählt-" „Du irrst, Mutter; nicht Entbehrung, l° A treue, aufopfernde Liebe hat mich erzogt daß der Staatssekretär seine Erklärung wegen Aufrechterhaltung aller bestehenden Amtsgerichte-, nochmals wiederhole, damit nicht etwa hinterher ist noch Verschiebungen auf Drängen der Justizvern" tungen stattfinden. Abg. Dove (freis. Vgg.): Es ist gesagt wor^ wir ständen vor einem Kompromiß, einer Beust barung auf die Wertgrenze von 600 Mk. Ich "st da doch erklären, daß ein Teil meiner Freunde jetzt noch nicht von der Nichtigkeit einer solchen«' böhung der Wertgrenze überzeugt ist und dag^ stimmen wird. Wir wünschen die Aukechterhalt^ der freien Advokatur. Von der Erhöhung der? ständigkeit der Amtsgerichte erhoffen wir eine schränkung des Hilfsrichtertums. Abg. Ablaß (steif. Vp.): Auch meine FE wünschen unbedingt die freie Advokatur aufrecht H halten zu sehen. Der vorliegende Entwurf " lediglich eine Halbheit. Die Kommission hat st Vorlage zwar einige Giftzähne ausgebrochen, «-j nicht in dem wünschenswerten Umfange. Bedost; licherweisc ist es nicht dem Amtsrichter, sondern s dem Landrichter gestattet, Zeugen zur amtlU Vernehmung aus eigenem Antriebe zu laden, '-j werden versuchen, dies bei der zweiten Lehms ändern. Die Hauptsache bei der Vorlage ist hier auch die Erhöhung der Wertgrenze. ESA dazu gar keine Notwendigkeit vor. Die 606 2 sind svenfo willkürlich gegriffen wie die 800^ der Vorlage. Ich bleibe dabei, die ganze tenz-Erhöhung ist abzulehnen als etwas SchädE Staatssekretär Nieberding: Ich verweist A eine von dem Preuß. Finanzminifter abgegebene klärung, daß überall da, wo es nötig ist, eine 2« mebrung der richterlichen Stellen stattfinden so daß eine Überlastung der Richter trotz der Ko^ tenz-Erweiterung der Amtsgerichte nicht zu besing sein wird. Ich kann diese Erklärung hier namens der Regierungen wiederholen. WaS ', unsrer Macht steht, die Verhältmssc des AmE standes zu bessern, wird stets geschehen. H s kann zu meiner Genugtuung darauf Hinweisen, A bei der Einführung der steten Advokatin vorhandenen Anwalle keinen Protest 2 . gegen erhoben. Ich darf erwarten, daß auch der Anwaltsstand sich vorurteilslos in die Verhältnisse fügen wird. Abg. Frank- Mannheim (soz.) vermißt ast Novelle grundlegende Reformideen. Die defttst. Stellungnahme zu dieser Vorlage behielten sich Freunde bis zur dritten Lesung vor. Abg. Bassermann (nat.-lib.): Nur eine Advokatur gibt Gewähr für eine tüchtige und abhängige Mitwirkung des Anwaltstandes an st, Rechtsprechung. Das Publikum hat außerdem . Interesse daran, sich seinen Anwalt frei wähle" können. , Abg. Storz (südd. Volksp.) tritt im Ei»,/ mit Dove und Bassermann dem Verlangen Einschränkung der freien Advokatur entgegen,"^ man es aus den Worten des Abg. Wagner heraushören können. ß Abg. Gyßling (sts. Vp.): Das JnteE^ gegenwärtig zu sehr abgelenkt auf wichtigere pom^ Fragen, so daß man mit der Verabschiedung Vorlage sehr gut noch ein Jahr hätte warten ks» Nötig ist vor allem Verniehrung der Zahl ! Richter, Beseitigung des Hilfrichterwcsens. st Abg. v. Dziembowki-Pomian . Die Vorlage ist fiskalisch, daran ändern alle -sthj . des Staatssekretärs nichts. Und wenn das st»^ I nicht die Absicht der Vorlage war, so hat sie < diese Wirkung. r Hierauf wird die Abänderung des K 23 Verfass.-Ges. (Wertgrenze fortan 600 Mk.) mit Mehrheit genehmigt. Weiter entspinnt sich eine Debatte über du der Kammern für Handelssachen als Gerichte Instanz. «n Ein Antrag Bassermann (nat.-lib.) un° will hier die von der Kommission gestrichene g stimmung der Vorlage, nach der die KamMstE Handelssachen, Berufungs- und Beschwerdege'^ in den in erster Instanz vor den Amtsgerichtes, handelten Handelssachen ungeeignet sein > wiederherstellen. Nach längerer Debatte wird der Antrag genommen und die Regierungsvorlage i" hergestellt. M- Eine Resolution der Abgg. Graes (wirts«J^ u. Barenhorst (freikons.) für die Beze""^! „Gerichtsschreiber" „Gerichtssekretär" zu setzen, abgelehnt. Ein Antrag Bassermann (nat.-lib.), EF der Fiskus für die den Armenanwälten erwa«» Kosten haste, wird angenommen. Dagegen wird ein sozialdemokatischer sA/- die Bestimmung „Bevollmächtigte", die das mim"^. Verhandeln vor Gericht gewerbsmäßig bsff/ können zurückgewiesen werden", nicht au! seketäre und Gewerkschaftsbeamte anzuwendei- gelehnt. Daraus tritt Vertagung ein. > > zu V dem Mi, Auen Sol! Aniki, Ar sM halbw aüerdin Mer uns Arde, aber schreck Züger A Wechsel für dick Mau eines A Sorge u herang >dest, wm hattest r "bien Gatb °sen, denn Mte kaum M du dc Mteich f pichen G Leisen; abe Augen sah Am geben! An Bettchl 'Ate, Lstud, hiadme." j, In seine MgeMann Mlich, wi Petzi, hatt '°Ne sie mit »..„Ja, du Zeit, u Mich jn ei isu schwache Aerlicher mellte < Szenen vc » Pu schildert der s ,Daily Tele, 6o»hien-Mos erreicht, als mir die Wei" Mück. Am l liegen: er n der Kopf lag d>ar zerttüm, geschlagen, dm wieder a drängten sich Die Sorgen io dem gros dnrgervosten peinliche dü Konsul muß Ar bekannte Nach langer darf ich d Porlamentsg« dos Weiterk mich gut kc Antritt. Ick Alle Setten noisormen d d-r Jäger v Platzes sitze, Mlagenen Ade. Nirge Gruppe zu Hodschas un! "er Agitator! dm wollen Eiligen Ges dfdeutet das sie Hand. letzt wird da> darf den S °°ten." Ick Men, daß Türkei nicht b dse Freiheit se>d Christen siegierung a leine und au Mker. Wir d>erden." U ^os auch all Mgt der S die Soldaten Musen wer Atrefsen. 8 müder stürm d>m steht n elhined-Mosö ?on Ulemas "feite Straß Manen, ^t ihn, Mrufe erst 7« Parlame dousen. Di ^ogen der Mn. 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