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Ottendorfer Zeitung : 21.04.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190904217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090421
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090421
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-21
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 21.04.1909
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t Zeil " S w o l»^ ld vorM her rifellos ' besten Eik bringt, Wäre Staats^ er Stelle ereigü^f^ Neichens uercgcy»>> ! der sen ailH^ einmal >er nicht ' Ekuad^ ineVerM ltfnco sff< üqÄind«l iche Beli^ men Sü^ 'LZ etwa I-A ht erst >a dieser^ ehrreich-" . m heflA lesclbe e nun i/ jSN aus, r Angels es u"r» r Übe« hrheit Pfunden^ nir Du achtest, getan Ich wak^-l meines Al seines A h AchtM»! meinte ist du d'«A- an meiner esetzeMMt illige suernch je in O Arbeite« n» Nord-M m ein. MolutiB ind bM bcrall (Ein 5 n TarE Ruhland Wan« ichtigtes lenheitea ' en.) in ZarM tuni »f d ein M VUnister i» oolski, «' besuch Zaren nie Enthü kindlich^ mir mde während staubte! rrzem fern. Helm Vo.nL gust Ä'L 'g in Holst wichtet. 7« ms kni« . ' das SA, h°h-n K, Decknia^' n dec r er zu v lüns"L 'm SirK md der Pft einige W n einer ithelm L nzliche frmhme A lvesendcn NkSuzenfund. Beim Abbruch einer Hause? aus de» Gute Seehof in der Rhön fanden Arbeiter im Keller ein Gefäß mit 60 großen gut erhaltenen Goldmünzen - von der Größe unsrer jetzigen 20-Mackstücke mit den Jahres zahlen 17ZO-I733. X „gustaf nagel" verlobt. Der Natur- «ensch .gustaf nagel" hat sich während der Osterleiertage mit einer Bürgerstochter in Colditz verlobt. Der. glückliche Bräutigam zeigt feine Verlobung wie folgt an: „als ferlobte emselen sich in jesu namen: fcida günter, gustaf nagel, wmderpredigec." Ausschreitungen eines betrunkenen Matrosen. An Bord des Hamburger Dampfers „Girgenti" versetzte in einer der letzten Nächte ein betrunkener Matrose, namens Müller, dem zweiten Offizier des Schiffes, Zeblin, einen demgen Stich ins Auge. Müller wurde in Wen gelegt. Zeblin hat im Militärkrankenhaus Eser (Tunis, Nordafrika) Aufnahme gefunden. X Eine Meuterei unter weiblichen Gefangenen fand dieser Tage im Gerichtsge- ^Mie zu Altona statt. Dort war in einer liememsameu Zelle die wegen Diebstahls der- urieilte Arbeiterin Mosbach mit den in Unter- iuchungshast befindlichen Mädchen Kern und Dormann untergebracht. Die Kern zog die Blocke und bat die eintretende Aufseherin Kirsch um ein Glas Wasser. Fräulein Kirsch schickte die Bormann fort, um das Wasser herbeizu- holen. Kaum hatte diese die Zelle verlassen, als die Aufseherin von der Kern ersucht wurde, uch von der schmutzigen Beschaffenheit eines Buches zu überzeugen, in dem sie gerade las. Ais sich Fräulein Kirsch über das Buch beugte, erhielt sie von der MoSbach hinterrücks einen Wuchtigen Faustschlag in das Genick, der sie zu Boden streckte. Wie eine Furie warf sich dann die gewalttätige Person auf ihr Opfer und Würgte es mit beiden Händen derart am Halse, daß bald darauf völlige Bewußtlosigkeit eintrat. Während dieses Vorfalles hatte die Kern das Schlüsselbund an sich genommen und begann dann mit vorher bereit gelegten Bändern die Hände und Füße der Aufseherin zu fesseln. Zum Glück war eine auf dem Korridor be- ichästigte Kalefakterin durch das Geräusch auf- ^erkiam geworden; sie eilte sofort herbei und defreite die Aufseherin aus ihrer gefährlichen Lage. Erst nach längerem Bemühen gelang es, Fräulein Kirsch wieder zum Bewußtsein zu bringen. Nach den amtlichen Feststellungen bandelt es sich um einen von den drei Gefan- mngenen wohl vorbereiteten Plan. Sie wollten, nachdem die Aufseherin unschädlich gemacht worden war, sich unter Benutzung der dieser ennifsenen Schlüssel in den Raum begeben, wo die Zivilkleider der Gefangenen aufbswahrt werden. Dort wollten sie bürgerliche Kleidung anlegen und dadurch ungehindert das Ge- Mgnis verlaffen. Sie werden sich nun wegen bes Überfalles vor Gericht zu verantworten haben. Das leichtsinnige Umgehen mit Petro- bcuar hat wieder einmal schweres Unheil an- lstrichtet. Die Töchter des Bahnbeamten Schmidt in Rotenburg a. d. F. gossen Petro MM ins Küchenfeuer, als plötzlich die Kanne Modierte und die Kleider der beiden Mädchen w Flammen setzte. Die zwölfjährige Tochter starb bald air den erlittenen Brandwunden, die Engere wurde schwerverletzt ins Krankenhaus Fracht. Auch die zu Hilfe eilende Blutter erlitt Verletzungen. Tödlicher Unfall eines Entfesselungs- dnftUers. Der bei dem Spezialitäten-Thealer Bavaria in Landshut beschäftigte Entfesselungs- Mstler Ricardo sprang stark gefesselt von der trügen Luitpo.ldbrücke in die Wogen der 2far wid kam nicht wieder zum Vorschein. Wie sich wäter herauSstellte, war es ihm nicht geglückt, der Fesseln im Wasser zu entledigen, und Mußte daher erlrin.'en. , Mitzglückter Flugversuch. Der Lnft- Wr Salver erlitt in Buy (Frankreich) mii ^er Flugmaschine einen Unrall. Dec Apparat wurde zerstört und der Luflschiffer verletzt. . Ane Hnnderkundfünfjährige in Eng- ' w. In Skillington bei Gcantham feierte Hanna Bursnall ihren 105. Geburtstag. Die Greisin, die mit einem Schäfer verheiratet war, mit dem sie ihre Diamanthochzeit-feierte, ist im Besitz ihrer vollen Geisteskräfte. Sie hatte vierzehn Kinder und kann auf mehr als hundert Enkel zurückblicken. 6V2 Im Luftballon geboren. Wenn auch die Lustschiffahrt schon einige Jahrzehnte alt ist, so hat dennoch die Chronik noch in keinem einzigen Falle berichten können, daß ein Erdenbürger in diesem Fahrzeuge das Licht der Welt erblickt habe. Erft jetzt ist dies zur Tat sache geworden. Alfonso Marca, ein Sports mann aus Barcelona, wollte vor einigen Tagen mit einem Freiballon einen Ausstieg machen, doch waren die Winde zu ungünstig, daß er den Widerstand seiner Frau fand. Diese sträubte sich gegen einen Aufstieg ihres Mannes, esset denn, daß er sie aut der Fahrt mit- nehme. Dies tat denn auch Marca. Das Ungewöhnliche der ersten Auffahrt übte bei Frau Marca jedoch die Wirkung aus, daß sie vorzeitig eines Knaben genas. Pflichtgemäß stellte der Lustschiffer als Geburtsort seines Sohnes die Gegend nm Hendaye, an der französischen Grenze, fest. Der Zustand der Mutter erlaubte nur eine langsame Landung, die schließlich hart an der französischen Grenze vor sich ging. Mutter und Kind wurden in der Nähe untergebracht und befinden sich wohl. Rückkehr Ler Brüder Wright nach Amerika. Die Stadt Dayton (Ohio) trifft bereits Vorbereitungen zum festlichen Empfange der Brüder Wilbur und Orville Wright, Vie im nächsten Monat heimkebreu. Präsident Taft beabsichtigt, beiden berühmten Lufifltegern die ihnen von der amerikanischen Regierung gewid meten goldenen Medaillen persönlich zu über reichen. Blutige Unruhe» im mexikanische» Minenbezirk. In dem Niinenlager Velardena in der mexikanischen Provinz Coahuila ent standen infolge des Verbots einer religiösen Prozession ernste Unruhen, bei denen das Haus des Bürgermeisters mit Steinen beworfen und in Brand gesteckt wurde. Die einschreitende Polizei erwies sich der angreifenden Menge gegenüber als zu schwach und wurde mit einem Verlust von sechs Toten zurückgedrängt. Erst sväter eintreffenden Truppen gelang es nach einer, regelrechten Schlacht, bei der 32 Personen getötet und viele verwundet wurden, die Ruhe wiederherzustellen. 14 der Unruhestifter wurden hingerichtet und eine größere Anzahl ins Ge fängnis gesetzt. Verhaftung von Millionendiebe». In Montreal (Kanada) wurde ein Deutscher namens Emanuel Kleinschmidt und ein Belgier namens Louis Tepaum verhaftet, die beschuldigt werden, die elektrischen Eisenbahnen in Belgien und in Rio de Janeiro um 1 600 000 Mk. bestohlen zu haben. Dichte Heuschreckenschwärme sind in der Provinz Tebessa in Algerien niedergegangen. Soldaten werden zur Vernichtung der Insekten verwandt. Im Kampfe mit chinesischen Piraten. Auf den schiffbaren Strömen Chinas herrscht noch immer ein ausgedehntes Piratenwesen. Eine Bande Piraten hat kürzlich, wie das ,B. Tgblft berichtet, eine chinesische Dschunke in der Nähe von Johors um Mitternacht im Schlafe überfallen und sieben Leute der Mann schaft getötet. Der Kapüän wurde gefoltert, bis er angab, wo seine Wertgegenstände zu finden seien. Die Räuber machten sich daraus mit der Ladung davon, ohne Spuren zu hinter lassen. Ein Polizeiboot hat ihre Verfolgung ausgenommen. Gericktskalle. Berlin. Wegen fortgesetzter schwerer Ur kundenfälschung und Betruges hatten sich der LOjähuge Graveur B. und der gleichaltrige Malergehilfe B. vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten. Die Angeklagten halten Zirkas- lulletts gefälscht und alsdann Weiterverkauf!. Das Gericht erkannte gegen beide Angeklagte auf je ein Jahr Gefängnis. Der Malergehilfe B. wurde sofort verhaftet. KZ Schleswig. Der Zahnarzt S. war der An sicht, daß die Verordnung vom 28. August 1866 un gültig sei, wonach der Vertrieb von dänischen Liedern, welche in nationaler Beziehung einen auf reizenden Inhalt haben, verboten ist. Uni den Nach weis zu führen, daß die erwähnte Verordnung un gültig fei, beantragte er die Erlaubnis, das blaue Liederbuch im Umherziehen feilbietcn zu düsten. Der Bezirksausschuß erkannte aoer zuungunsten des Zahnarztes, nachdem festgestellt worden war, daß es sich uni aufreizende patrwusch-danische Lieder in dem blauen Buche handelt. Diese Entscheidung wurde vom Oderverwaltungsgerichtals zutreffend bestätigt und u.a. ausgesührt, die für Schleswig-Holstein am 28. August 1866 erlassene Verordnung gegen den Vertrieb von aufreizenden Liedern sei nach wie vor rechtsgültig; die erwähnte Verordnung stehe weder mit der Neichsgewerbeordnnng noch auch mit dem Rcichs- preßgesetz vom 7. Mai 1847 in Widerspruch. Dänische Lieder aufreizenden Inhalts dürfen mithin nach wie vor nicht im früheren Herzogtum Schleswig vertrieben werden. Oie Teppelm-Tpenäe. Graf Zeppelin veröffentlicht im ,Schwäb. Merkur' eine Erklärung, in der er über die Verwendung der nach der Katastrophe von Echterdingen gesammelten Volksspende Angaben macht. Darin heißt eS: „Es ist mir Pflicht und Bedürfnis, allen Deutschen innerhalb und außerhalb des Reiches, die zu der Volksspende beftrugem über dis Verwendung des mir anver trauten Gutes Rechenschaft abzulsgen. Der Gesamtbetrag der Spende beläuft sich auf 6 006 555 Mk. Kraft der mir von den Gebern übetragenen freien Verfügung über die Spende habe ich mit deren gesamtem Betrage nebst Zinsen und Er trägnissen eine Stiftung unter dem Namen Zeppelin-Stiftung" mit dem Sitz in Friedrichs hafen errichtet, dle nunmehr am 29. März d. staatliche Genehmigung erhalten hat. Die Stiftung ist befugt, anderweitige Zuwendungen anzunehmen und dadurch ihr Vermögen zu ver größern. Die Lüftung soll mir zunächst die Kosten sür das bei Eäfter>singen verbrannte im Bau begriffene Luftschiff ersetzen, sodann mir aber die Mittel gewähren, um den Luftschiffbau und die Luftschiffahrt in Deutschland zu entwickeln und nutzbar zu gestalten. Unter weck überwiegender Beteiligung der Stiftung ist bereits eine Gesellschaft zum Bau und Be trieb von Luftschiffen unter dem Namen „Luft schiffbau Zeppelm in Friedrichshafen" gegründet. Umfassende Anlagen, die den raschen Bau von Luftschiffen in den in Aussicht genommenen Ver hältnissen ermöglichen sollen, sind m der Aus führung begriffen. Verschiedene Unternehmungen, die eine wesentliche Förderung und Hebung des Luftschiffbaues, bezw. Ausnutzung der Luftschiff- fahrt versprechen, erhalten die notwendige Unterstützung, wissenschaftliche Untersuchungen, Versuche aller Art zur Prüfung der einschlägigen Vorgänge und Vorschläge in dec Welt sind im Gange, um fortschreitend Vollkommeneres leisten zu können. Von einem solchen Vorgehen ist zu erhoffen, daß dasselbe für lange Zeit Deutsch, land im Luftschiffbau und in der Luftschiffahrt an die Spitze der Völker stellen wird. Durch Anspannung der mir noch ver bliebenen Kräfte, um Deutschland diesen, hohen Ziele näher zu führen, glaube ich am besten dem tiefen Dankgefühl Ausdruck verleihen zu können, das mich gegen alle erfüllt, die mir mit ihren Gaben, Ehrungen und Auszeichnungen Hilfe gebracht und Freude bereitet haben. Das schönste Ergebnis des durch die Volksspende ermöglichten Entwickelnngsganges meines Unternehmens wäre aber, wenn allgemein anerkannt würde, welch herr liche Früchte das einige und begeisterte Zu sammenwirken von Fürsten und Volk mit Hint ansetzung aller Souderöestrebungeu zu zeitigen vermag, und wenn diese Erkenntnis dann zur Wiederholung solchen einmütigen und opfer freudigen Zusammenhaltens anfeuern würde, so oft es sich um eins für das Wohl und die Ehre des Vaterlandes wichtige Sache handelt." vom verunglückten Flugapparat. KuWeg in Monte Carlo. OOe Durch große Plakate, durch die Druck legung von Hunderttausenden von Ansichtskarten, auf denen Scharen aller möglichen Flugapparate zu sehen sind, wurde vor Monaten, wie man der ,C.-C.' aus Monte Carlo schreibt, das große Wettfliegen der Flugapparate, das „Derby" des „Schwerer-als-die-Luft"-FliegersfürdieStadt des rollenden Goldstücks angetündigt. In dem sehr hübschen Programm ist als Datum dieser Ver anstaltung die Zeit vom 24. Januar 10 Uhr morgens bis 23. April 7 Uhr abends festgelegt. Bis zum Schlußtermin soll die Aufgabe gelöst sein, die Strecke zwischen dem Felsen von Monako und Kap Martin auf dem Seewege zurückzulegen. Tausende Fremde haben sich m den letzten Wochen am meerumspülien Strande der Spielerstadt eingefunden, jeden Tag sah man zum Felsen von Monako hinüber, um den ersten Flugapparat zu sehen, aber immer noch leuchteten allein die aufgefühcten Bergungshallen in das herrliche Blau des Himmels hinein, von Flugapparaten dagegen keine Spur. Und 35 haften zugefichert. Weder ein Ein- roch ein Zwei- noch ein Dreiflächenflieger hatte sich bisher sehen lassen; das Ausführungskomitee beteuerte jeden Tag, daß schon am nächsten Tags ver schiedene Flieger eintreffen würden, doch unterblieb es immer. Die Saison ist im Sterben, lang sam beginnt Monte Carlo so leer zu werden wie die Ballonhallen, von den 35 Fliegern ist dagegen nicht das mindeste zu merken. Die letzten Ansichtskarten des „aeronautischen Meetings" sind nahezu verkauft, die Veran staltung ist also ohne Zutun irgend eines Flug apparates ganz gut vonstatten gegangen. Lies hindert jedoch nicht, die Hoffnung schon ganz aufzugeben. Da ist zuerst Armand Zipfel, dessen Flüge auf dem Tempelhofer Felde zu Berlin zwar erwartet, aber wegen Unfähigkeit der Maschine nicht ausgeführt wurden, da sind Lambert und Tissandier, welche je einen Wright steuern wollen, da ist auch noch der eine oder der andre, die fest versprochen haben, zu kommen, auch wenn es kurz vor Ablauf der Frist sein sollte. Damit diese Frist nicht so schnell verstreicht, ist sogar der Antrag einge bracht worden, den Schlußtermin auf den 30. April zu verlegen. Die Ausführungsstelle des Wettflisgens scheint denn auch willens zu sein, dieseni Anträge stattzugeben, denn es ist immer eine mißliche Sache, wenn man mit großem Tamtam eine Unzahl Flieger annon ciert, Reklame sür ein Wettfliegen machst mit großen Kosten moderne Bergungshallen aufführt, um verzeichnen zu können, daß nicht ein einziger der ungesagten Konkurrenten erschienen ist. Sollte der Ausstieg also doch noch zustande kommen, so wirb er sich wohl lediglich unter den Augen der Einwohner Monte Carlos ab spielen. Kuntes Allerlei. Die Strümpfe der Königin vo» Eng land. Die Königin von England, die als eine der elegantesten Frauen Europas gilt, hat ihre ganz besonderen Toilettengeheimnisse, die sich in der Hauptsache auf zwei Dinge erstrecken. Die Königin pflegt mit besonderer Sorgfalt ihre Hände, und legt einen ganz enormen Wert auf ihre Strümpfe. Die Strümpfe der Königin werden ausschließlich aus Frankreich bezogen. In Paris läuft .jahraus jahrein ein Stuhl, der ausschließlich Strümpfe für die englische Königin herstellt. Die Herrscherin bevorzugt die feinsten Zwirngewebe, die mit echten Valencienne- Spitzen geziert sind. Das Paar dieser Zwun- gewebestrümpfe kostet 50 bis 150 Fran'. Die Seidenstrümp!e, die die Kömgrn von England trägt, werden in der Preislage von 150 bis 200 Frank hergestellt. Sie sind fast ausschließ lich durchbrochen und mit gelbseidenen Blumen senkte die Lider vor dem Blick seiner durch dringenden grauen Augen. .Nun, warum antwortest du mir denn nicht?" fragte er. „Du hattest doch bis zu desem Augenblick so viele schlagfertige und ver achtende Erwiderungen für mich in Bereitschaft. Warum beeilst du dich nicht, mich auch diesmal ^i einem hochmütigen Wort zurückzuweisen.? werde gern erbötig sein, dir den ungerechten gewöhn abzubitten, wenn du mir versichern Minst, daß dieser Herr Rechtsanwalt in deinen Mgen nichts andres ist als in den meinigen " nämlich ein aufdringlicher, widerwärtiger Plebejer." Herta machte eine rasche, ungestüme Be rgung; aber sie konnte das Wort nicht aus- Mchen, das sich ihr auf die Lippen drängte; °°»k es wurde an die Tür geklopft und das ^tretende Mädchen meldete: „Herr Doktor ^v^ruu^en wünscht die gnädigste Komtesse zu . „Die Komtesse läßt den Herrn Doktor ^tten l" sagte Wenzel scharf und bestimmt, noch A Herta zu antworten vermochte, und da das Mdchen fragend zu ihr hinübersah, bedeutete sie ^Lsetbe durch einen Wink mit den Augen, der bastenen Weisung zu gehorchen. Aber als sie dann wieder allein waren, ^hnte sie den Fürsten mit gedämpfter ^'Mme zwar, doch darum mit nicht ge ilerer Entschiedenheit: „Der Besuch des Herrn mir! — Ich hoffe, du wirft oas nicht ver- Uen." Cr antwortete ihr nicht, sondern blieb, die ^'wuneugelegien Hande auf Las Gesäß seines Säbels stützend, regungslos mitten im Zimmer stehen, das Gesicht der Tür zugewendet, durch die sein Nebenbuhler eintreten mußte. Eine Minute später blickten die beiden Männer ein ander in die Augen, und es bedurfte keines Wortes, - um jeden von ihnen zu über zeugen, daß er einen unversöhnlichen Feind vor sich habe. Hermann Mohrungen verbeugte sich tief vor der Komtesse und begrüßte dann den Fürsten durch ein leichtes Neigen des Hauptes. Herta schien einen Augenblick zu zaudern; dam aber ging sie in sicherer Haltung auf ihn zu und reichte ihm die Hand. „Ich hatte Sie schon gestern erwartet, Herr Doktor," sagte sie, „aber ich bin Ihnen darum heute nicht weniger dankbar für Ihr Er scheinen." „Eine förmliche Verabredung also!" fiel Wenzel mit beleidigend spöttischem Ausdruck ein. „Mir scheint, daß die Herrschaften meine An wesenheit bei ihrer Unterhaltung ohne Betrübnis entbehren werden. Aber ich möchte, ehe ich mich empfehle, noch eine Anfrage an den Herrn Rechtsanwalt richten." Mohrungen, der sehr blaß, doch vollkommen ruhig aussah, wandte sich ihm zu. „Ich bin zu Ihren Diensten, Herr GrafI" sagte er, und sein Ton war bei aller Höflichkeit der entschlossene Ton eines Mannes, der keinen Zweifel darüber aufkommen lassen will, daß er nicht gesonnen sei, irgend eine Beleidigung zu duldm. Der Husarenleutnant preßte die Zähne zu sammen. Daß Mohrungen ihm den Fürsten- titel vorenlhiell, war nach dem Standpunkt, welchen der Rechtsanwalt einnehmen mußte, nur natürlich, aber es berührte ihn wie eine dreiste Herausforderung zum Kampf. „Ich möchte Sie fragen, Herr Doktor, ob eS wahr ist, daß Ihr Honorar in dem Prozesse, welchen Sie da gegen mich führen, in der Hand der Gräfin Raffaella bestehen soll. Man er zählt sich darüber allerlei pikante Geschichten, und angesichts der großartigen Offenherzigkeit, welche wir Ihnen gegenüber an den Tag ge legt haben, sollte es Ihnen, wie ich meine, nur als eine Anstandspflicht erscheinen, dieselbe auf eine gleiche Art zu erwidern." Jedes seiner Worte trug in Klang und Aus druck ganz unzweideutig die Absicht einer Be leidigung zm Schau. In Mohrungens Gesicht aber veränderte sich keine Linie. Nur ein Mann, der seiner selbst vollkommen sicher war, konnte mit so viel äußerer Gelassenheit erwidern: „Sie mußten wissen, Herr Graf, daß Sie auf eine solche Frage eine Antwort nicht zu er warten hätten. Uno sie war wohl auch nicht um der Antwort willen gestellt." „Warum denn nicht? Ihre persönlichen Angelegenheiten iiüeressieren mich allerdings, wie Sie sich denken können, nicht im geringsten; aber man würde den bewmsioernswerien Äser, welchen Sie in dieser Sache an dm Tag gelegt haben, viel eher begreifen, wmu man eine Be stätigung dafür hälte, daß Sie gewissermaßen die eigene verfechten." „Nach einer derartigen Äußerung, Herr Gral, sind wir — an dieser Stelle wenigstens — mit unsrer Unterhaltung zu Ende." „An dieser Stelle? Was wollen Sie da mit sagen? Für eine andre — ich meine für diejenige, an welcher Kavaliere ihre Differenzen auszuiragen pflegen — würden Sie doch wohl schwerlich zu haben sein." „Es käme auf den Versuch an. Sie werden jedenfalls leicht erfahren können, wo ich zu an gemessener Zeit zu finden bin." Der Husarenleutnant lächelte noch malftiöser als zuvor. „Ich will mir's überlegen. Viel leicht mache ich mir das Vergnügm. ES wäre doch 'mal etwas andres! Aber ich will nicht länger stören. Meine Empfehlung, gnädigste Cousine — und — auf Wiedersehen!" Er drehte sich kurz auf dem Absatz um und ging mit klirrenden Schritten aus dem Zimmer. „Mein Gott, was war das?" fragte Herta, das peinliche Schweigen unterbrechend. „Es klang ja fast wie eine Herausforderung. Ist es möglich, daß es so gemeint war, Herr Doktor?" „Ich dedaure tief, Komtesse, daß Sie zur Zeugin einer so unerquicklichen Szene werde« mußten. Hätte ich geahnt, daß ich zu einer so ungelegenen Stunde käme —" „Nein, nein, Sie sind nicht ungelegen ge kommen, wenigstens nicht für mich! Aber es scheint, daß ich ein unabsehbares Unheil an gerichtet habe mit meiner Absicht, Frieden zu stiften. Sie werden aus dem Benehmen meines — meines Vetters erraten haben, daß aus seine Nachgiebigkeit nicht zu rechnen ist. Ich habe mich in meinen Voraussetzungen betrogen, und ich wüßte wahrlich nicht, mit welcher Miene ich jetzt vor Raffaella hintreren sollte." l FL s? «ForyeijUNg totgt.»
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