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verkauf 'F c/. str. 8d^1 Ilsst itek rrromM^ nm< am 1. Ap^ ten. dertal^ ;ung i rpdsl »M lSiing« 'M Itranspo^ t vresäe" ien MM. Oaltene nen l ru v^l' MB" ! ^örtu^ teste was e empfiehl fix. sszllel»^ ^atis. kk— .. , —... , 0 Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abend». Bezugspreis: monatlich 40 Hfg., Zweimonatlich so psg., vierteljährlich 1,20 Mark. O Einzeln« Nummer 10 pfg. O «- 8 Unterhaltungs« und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger 0 0 Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittag» 12 Uhr des Erscheinung»tage». Preis für di« Spaltzril« w Pf-. zeitraubender und tabellarisch« Satz nach besonderem Tarif. Bet Wiederholungen Preisermäßigung. 0 - - Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandsl", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. No. 34. Sonntag, den 21. Mär; 1909. 8. Jahrgang. Sparkasse Onenüorf - MorWott verzinst Einlagen mit 3'/-, <>/o und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von S—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten Einlogebücher fremder Sparkaffen werden kostenfrei übertragen. Oertlichrs und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den 20. März Mg. —* Der Winter, der nun schon bald ein halbes Jahr daue't, denn die erste Kälte fi l in den Oklober-Anfang, soll am bevorstehenden Sonntag morgens um 7 Uhr dem Frühling das Regiment in der Jahreszeit über geben. Jeder wünscht es aber ob eg ge schehen wird, das haben wir abzuwarten. Und wenn e» der Fall sein wird, dann wird doch noch geraume Zei! darüber vergehen, bis all das Eis und dr Schnee verschwunden sein werden. Wohl selten ist der Eintritt wärmeren vor allen Dingen frostsrcien Wetters sehnsüchtiger erwartet worden als Heuer. Seil gestern scheint nun «ine Wendung zum Besseren ein getreten zu sein Heute morgen waren die Straßen und Wege zwar noch gefroren, aber die Temperatur war des Nachts nicht so schart, wie die Nächte vorher. Die Winterweiterlage, die seit Anfang Februa- unverändert bestanden hat, dürfte nunmehr bald ihr Ende erreichen und dem Eintritt von Frühlingsweiter Piatz Machen. —* Wenn die Briefträger jetzt mit d n Zeilungs-Quittungen die Postabonnenten be suchen um ihnen dmch Einkassierung des Be ilage» für das neue April-Quartal den Gang -um Postamt zu ersparen, so wissen sie im Voraus, daß alles beim Alten bleibt. Vor dem neuen Quartal steht diesmal ein besonders riesengroßes Fragezeichen in der inner», wie in brr auswärtigen Politik, und in gleicher Weise wartet jeder aus die Entscheidung über i>ie neuen Reichssteuern, wie über Krieg oder Fri-den im Oient. Wir sind wohl vor einer fiiegerischen Einmischung sicher, aber uns kann 'S keineswegs egal sein, wie sich die Dinge für Unsern Verbündeten Oesterreich-Ungarn gestalten Die innere Entwicklung unseres wirtschaftlichen Gebens im Reiche und die Neubildung der Timer-Gesetzgebung ist für jedermann von Keit-ster Bedeutung, ebenso die Gestaltung des GeschästSlkbenS in unserer engeren Heimat. —* Die öffentliche Verpachtung der Jagd den sächsischen Staaisforsten. Hierzu schreiben die „Leipz. N. Nachr" folgendes: Mehrfach sckon wurde das Thema der Jagd- verpachtung in den fiskalischen Forsten Sachsens Kegen Höchstgebot mit Ausnahme der Hosjagd- Kmere diskutiert, ohne bisher zu einem ab schließenden Resultat zu führen Jetzt scheint ober das Projekt seiner Verwirklichung entgegen- Mhen, vorausgesetzt, daß es an höchster Stelle VAigung findet; wird es doch seitens der sächsischen Regierung ernstlich in Erwägung Aogen. Unzweifelhaft würden buch eine Verpachtung der staatlichen Jagden gegen Meist- kebol bedeutende Mehreinnahmen erzielt werden, ba die Gebote infolge der stark-n Konkurrenz Wit Sicherheit enorm hohe Summen ergeben würden, Auch die Gefahr, daß der Wildsland ^urch den forcierten Abschuß leiden wud ist Morsich, wenn man sich dazu »erst-hl, die "Ogden zunächst nur im ganzen, nicht aber A"i'lbert zu verpachten und dann auch die Pachtdauer nicht unter zehn bis zwölf Jahren mtzusetzen. Durch diese Maßnahmen werden Ms Jagden infolge ihrer Größe und des daraus remitierenden hohen Pachtschillings nur in die Hande von Kapitalisten gelangen, die wiederum Mjolge der langjährigen Pachtdaucr in ihrem s'gensten Interesse gezwungen wären, den Wild- stond zu schonen und zu heben. Und gerade wo E>Haltung und Vermehrung unseres Wild- "ONdlS, immerhin «inen gar nicht unbedeutenden Deil des Nationalvermögens ausmacht, ist " unserem eigensten Interesse dringend geboten. Den Beweis für die Durchführbarkeit des Projektes der Jagdverpachtungen bietet das Großherzoatum Baden, in dem bereits seit Jahren die Verpachtung fiskalischer Jagden geaen Meistgebot mit nennenswertem pekuniären Erfolge unter den obigen Voraussetzungen ein« gesühn worden ist. Auch in Preußen beginnt man sich mehr und mehr mit diesem Plane zu bffreunden, da einwandfrei durch Fachleute sestgestellt worden ist, daß bei einer Verpachtung der Staatssorsten unter Ausschluß der Hof- agdreviere allein durch die zur Provinz Branden- mrg gihöriqen fiskalischen Jagden ein höherer Ertrag erzielt werden könnte, als die bisherigen Einnahmen aus der W ldoerwertung in sämtlichen preußischen Staatsfoisten betrugen. 1-bcrhaupt lag hier die Erhaltung des Wild standes in fiskalischen Forsten teilweise ziemlich im argen, und der Grund h'ersür ist unschwer zu finden. Der Staat konnte einfach sein Budget durch immerhin erhebliche Mehrausgaben ür Wildschäden und Fütierurnskosten nicht dauernd belasten; es würde daher, sobald die Jagden mit langjähriger Pachtdauer in die Hände von Kapitalisten übergehen, auch in dieser Hinsicht eine erfreuliche Wendung eintreten. Das außerdem die Zahl der jetzigen Forst- beamten nicht nur nicht verringert, sondern durch auü privaten Mitt ln seitens der Pächter augest-llle Förster resp. Wildbüter einen be deutend n Zuwachs ersah en und somit vielen eine neue Tätigkeitsquelle eröffnet werden wird, bed.rf wohl kaum noch der Erwähnung, denn auch hierfür liefern die Länder in welchen das Verpachtungssystem eingesührt ist, der schlagensten Beweis Dresden. Am Freitag mittag kam cs zwis.en dem auf der Hohenzollernstraße wohn haften 26 Jahre alten Glasmacher A. Pf. und seiner Geliebten in deren Wohnung Löbtauer Straße 58 zu einem erregten Auftritt. Der eifersüchtige Mann brachte plötzlich einen Revolver hervor und schoß sich eine Kugel in den Kopf. Ec wurde schwerverletzt nach dem Friedrichstädler Krankenhaus« g bracht. — Vorgestern morgen gegen 9 Uhr wurde ein auf der Holbeinstraße bedienstetes 16 Jahre altes Hausmädchen in bewußtlosem Zustande aufgefunden. Es liegt wahrscheinlich ein Ver sehen mit dem GaSeinsteller vor. Das Mäochen wurde von der Wohlfahrtspolizei in das Krankenhaus gebracht — Ein 12 jähriger Knabe suchte dieser Tage einer jungen Dame auf der DippoldiSwaldaer Gaffe das Handtäschchen zu entreißen. Die Dame war jedoch beherzt genug und schlug mit ihrem Schirm den jugendlichen Räuber in die Flucht. — Die österreichischen Reservisten und Landwehrleute, die sich in Sachien aufhalten, haben meist auf teleg,aphisch-n Wege die Order erhalten, binnen 24 Stunden beim Regiment einzutreffen. Infolgedessen zeigt be sonders der Dresdner Hauptbahnhof einen recht lebhaften Verkehr, da nicht nur die in Dresden und in der Umgegend in großer Zahl wohnenden Oesterreicher in aller Eile ihrer Heimat zu streben, sondern auch große Mengen Einberufer aus dem ganzen Reiche dort durchpassieren, Am Donnersiag fuhren mit allen Personenzügen Militä: pflichtige ab, darunter auch solche, die erst frühmorgens ihre Order erhalten und scheunjgst ihre Arbeitsstätte verlaffen hatten Auch in anderen Orten in der Nähe der Grenze herrscht ein lebhafter Verkehr. In Sebnitz er hielten am Mittwoch mittag eine Anzahl Oester- reicher ebenfalls die Einberufungsorder. Si mußten sofort die Arbeitsstätte verlaffen un ihre Reisevorbereitungen treffen um am Donners« taa bereits in L itm-ritz, Bunzlau, Theresien- tadt usw. anzugelangen. Das Dorf Einsiedeln, zart an der Grenze, soll allein 140 Ein« berufene gestellt haben. In Dresden bestand zunächst die Absicht, die Mannschaften in Extra rügen zu befördern. Davon ist jedoch Ab stand genommen worden, weil die zahlreichen Personenzüge zunächst genügen um die truppen- wcise Ankommenden zu befördern. — AuS zurzeit noch unbekannten Ursachen brach am Mitiwoch auf dem Bahnhofe in der lkeustadt ein Arbeiter auf der zu den Bahn steigen führenden Treppe unverhofft zusammen und fiel rückwärts die Stufen herunter. Besinnungslos und aus einer Kopfwunde ilutend brachte n an den Mann in das daselbst befindliche Krankenzimmer und holte einen Arzt herbei, der des Verunglückten Ueberführung in das Friedrichstadter Krankenhaus anordnete. Schandau- Auf Anordnung der hiesigen Königlichen Zollbehörde wird nun infolge der Eröffnung der Frachtschiffahrt aus Böhm n nach Deutschland das Wachlschiff an der Land-s- grenze bei Schmilka-Herrnskretschen im Elbstrom verankert und jeden Abend, vom Eintritt der Dunkelheit bis zum andern Morgen von Grenz beamten beietzt. Di.se haben während dieser Stunden die Stromfläche zu beobachten und die Emsahrt eines jeden Frachtschiffes nach Sachsen zcrein zu untersagen. Bischofswerda. Der seit dem Bußtag verschwundene Wirtschaftsbesitzer und Fabrik wächter Ernst Große aus dem benachbarten Goldbach ist am Montag früh tot in einer Schleuß« an der Staatsstraße aufgffunden worden. Große, der schon seit Wochen an Schwermut litt und längere Zeit jetzt gesucht worden war, hatte sich die Kehle durchschnitten. — Der Landwirtschaftliche Kreisoerein für die Oberlausitz hielt hier eine Bezirksversammlung ab. Herr Professor Dr. Klimmer (Dresden) hielt einen Vortrag über: Ein Neues Verfahren zur Bekämpfung der Rindertuberkulose mit Hilfe nicht infektiöser Impfstoffe- Geheimrat Hähnel stellte in der anschließenden Debatte in Aussicht, daß der nächste Landtag neue Mittel zur Bekämpfung der Tuberkulose bewilligen werde, daß bis dahin aber der Landeskulturrat sowie die Mehnert-Stiftung eingetreten seien, um die begonnenen Versuche zur Vollendung zu bringen. Htrschfelde. Das von der Elektrizitäts- Lieferungs - Gesellschaft-jBerlin, als Besitzerin der Elektrizitätswerke der Oberlausitz, seit einiger Zeit geplante Projekt soll in diesem Jahre zur Ausführung gelangen. Es handelt sich hierbei um eine nach den neuesten Erfahrungen der Elekrotechnik auszuführende Hochspannungs - Kraftübertragung« - Anlage, für welche die Zentralstation, hierselbst in unmittel barer Nähe der Kohlengruben errichtet wird. Die Kraftstation wird mit riesigen Turbo- DynamoS von je 2500 bis 3000 ?. 8. Leistung ausgerüstet. Die Spannung des zu übertragenden Stromes ist zu 40000 Volt bemessen. Mit dem Bau wird nach erfolgter Genehmigung seitens der Oberhörden bei Ein tritt günstiger Witterung begonnen. Weinböhla. Am Montag abend gelang es hier zwei freche Gauner festzun-hmen, welche in zahlreicher Weise Schwindeleien verübt haben. Es sind dies die Arbeiter Paul Herrmann und Theodor Jähnichen aus Radebeul. Ersterer gab sich als Südfrüchte-Großhändler aus und I sungirrte als sein Arbeiter. In neun Fällen ist es ihnen gelungen, bei hiesigen Geschäfts leuten größere und kleinere Geldbeträge zu er schwindeln. Sie gaben größere Bestellungen auf und wollten nach Umsatz eines auf Bahn hof Niederau lagernden Waggons Apfelsinen Zahlung leisten, verfehlten aber nicht zum Schluß die Geschäftsleute in augenblicklicher G'ldverlegenheit um ein kleines Darlehn an zugehen, was ihnen auch meist geglückt. Be einem Schuhwarenhändler stellten sie sogar einen Wechsel aus, was der Anlaß zur Ver- fafung wurde. Die Gauner find bereits in WS Amtsgericht Meißen eingeliesert worden. Meißen. In der letzten Sitzung des jiefigen Schöffengerichts wurde gegen den Schlofsecmeister R., Porzellanmaler B. und Waschanstaltsbesitzer I. verhandelt, die angeklagt waren, durch Fälschung der anläßlich des Zreiskegelns zum Strandfest in Meißen Mitte August verwendeten Kontrollkarten und Gewinn- sten Betiug verübt zu haben. Die drei Beschuldigten gestanden ihre Verfehlungen zu und entschuldigten sich damit, daß sie sich nur ür ihre großen Mühen eine kleine Entschädigung Dien schaffen wollen. Wochen vor dem Feste zätten die Vorbereitungen und besonders da« „Erbetteln" der 400 Preise in Anspruch ge nommen. und zum Feste selbst seien sie fast gar nicht zur Ruhe gekommen. R hat sich etwa zehn kleine Gewinne im Werte von rund 15 Vik-, B. solche im Werle von annähernd 20 Mk. und I. solche im Werte von 15 Mk. rechtswidrig zugeeignet. Mit Rücksicht darauf, daß eine Täuschung nicht vorlftge, beantragte der Vertreter der Staatsanwaltschaft Bestrafung wegen Unterschlagung, die auch vom Gericht nach längerer Beratung in Höhe von 150 Mk. ür jeden Angeklagten erfolgte Als straf- chärfend sah man den Umstand an, daß die Verfehlungen in einem Ehrenamte begangen worden sind. Lommatzsch. Mitwoch früh verschied hier an den Folgen eines Herzleidens Bürgermeister und Königlich Sächsischer Notar Dr. jur. G. h. Vent geboren 1863 in Weimar, seit 1894 fier Bürgermeister, vorher Stadtschreiber in Bautzen. Freiberg. Am Donnerstag nachmittag erfolgte im festlich geschmückten Stadtverordneten sitzungssaale des Rathauses durch Herrn Kreis« Hauptmann Dr Rumpelt die feierliche Ein weisung und Verpflichtung des zum Oberbürger meister von Freiberg gewählten bisherigen Dresdner Stadtrats Heinrich Richard Haupt. Hohndorf. 2000 Mark gestohlen wurden am Dienstag abend in der neunten Stunde dem Materialwarenhändler Anton Heinrich. Um diese Zeit kaufte ein ihm fremder Mann Zigaretten und übergab ein Zwanzig markstück zur Bezahlung. Da Heinrich aus der Ladenkaffe nicht wechseln konnte, tat er dies aus seinen Barbeständen, die er in der anliegenden Küche aufbewahrte, was der Fremde bemerkte. Kurz nachdem dieser den Laden ver laffen hatte, betrat diesen eine Frau, die längere Zeit eine Auswahl in Ansichtspostkarten traf. Inzwischen hatte sich der Dieb durch den Haus flur nach der Küche begeben, stahl dort den Geldbeutel mit zirka 2000 Mark in Gold und Silber und verschwand. Herr Heinrich nahm sofort die Verfolgung nach dem Helenenschachte zu auf, konnte den Räuber aber nicht einholen. Lichtenstein-C. Am Mittwoch vormittag wurden zwei vor der Konfirmation stehende Schulknaben B. und R. verhaftet. Sie hatten in kurzer Zeil sechs Ladendiebstähle verübt. Oberlungwitz. Der hiesige Schulvorstand beschloß, ab diese Ostern die Einführung einer obligatorischen Fortbildungsschule für die aus der Volksschule entlassene weibliche Jugend. Als Hauptunterrichtsfächer sollen Kochen, Plätten und Handarbeiten eingeführt werden. Schneeberg. Um bessere Lohn- und ArbeitSverhältniffe zu schaffen, wollen die erzgebirgischen Sticker in eine Lohnbewegung eingetreten. Mit der Aufstellung eines Lohn tarifs werden sich bereits mehrere in den nächsten Tagen stattfindende Sticker - Versammlungen befassen. Netzschkau. Ein 54jähriger Weber im benachbarten Brockau hat sich an seinen drei erwachsenen Töchtern fortgesetzt sittlich ver gangen, so daß die Kinder fliehen mußten. Der Wüstling wurde verhaftet. Ec ist Vater von 12 Kindern.