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Ottendorfer Zeitung : 24.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190903240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090324
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-24
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.03.1909
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!NN das deniokraiie. >sn lrechts »c- hinterlegt werden mutzte, um den Heiratstonsens Ü^°keu worden, aber der Rechtsanwalt stetig wechselnden Bilder, die sich am dieser § tz'M die Einladung mit höflicher Bestimmtheit ! Wanderung seinem Auge darboten, und nach ! ichtena« rtm Miß' hts > des o Ai dem neuen englischen Flottenprogramm, „^l bas den Bau von acht großen Kreuzern vor- mpeeament lieht, schreibe!: die Hamburger Nachrichteifl: Iü Tragweite dieser Entscheidung für die Wänden seines Arbeitszimmers bereitete ihm der Spaziergang durch den stillen, duftenden Wald eine kaum geahnte Erquickung an Leib und Seele. Er hatte die Annäherung eines Wagens, der aus derselben Richtung kam wie er selbst, nicht wahrgenommen, denn der weiche, be wachsene Waldboden machte das Rollen der Räder und den Hufschlag der Pferde fast un hörbar. Ein Zuruf des Kutschers erst, der nicht an ihm vorüberfahren konnte, veranlaßte ihn zur Seite zu treten. Der offene Wagen rollte so dicht neben ihm dahin, daß er die Insassen er Morges Mr ci»e" n einfach^ nportal v»" >em Dierig, er ihn bd terlaus v"" mit gemeint." Es muß festgsstellt werden, daß auch die gesamte Presse in ihrer Kritik einen durch aus würdigen Ton gegenüber Deutschland wahrt. Die regierungsfreundliche ,Daily News' be klagt, daß die nun wohl unabwendbaren Mehr ausgaben für die Marine gewisse soziale Reformen unmöglich machen dürsten, und fährt dann fort: „Das ganze Unglück ist daraus ent standen, daß wir uns in Bündnisse auf dem Festland eingelassen haben, insbesondere aus unserm verhängnisvollen Abkommen mit Ruß land, das die in Deutschland allgemein ver breitete Besorgnis hervorgerufen hat, es solle vereinsamt werden. Trotzdem glauben wir keinen Augenblick, daß Deutschland uns an greifen wird." zu erlangen. Erderschütterungen bei Dortmund. In Rauxel und Umgebung wurden heftige Erd- nun mochte wohl .. Dame auf ihn aufmerksam gemacht worden sein, denn sie wandle sich nach ihm um, und die GräT" ie silberne Tischche* lichen unmöglich, elegenheit"" ie Freiheu »rmittag l" r der TN ie Raffos ichte keine" st vor eine'" inke Ibn-" 'sehen den" t eineni l^' ider hinan" Augen u"" ), es wär" e mich nich' tigung der lhrt. Di er MmM Erzberger Ende der erheblichere >t. nicht ge< regiermde l gestrichen ldemokratte M Antrag die Juden Wie vielen l-freiwillig- der Vc« n Minister inm roten >ozialde»o> om Unter- ch unmög' : geschehe» lange wir es Sozial' n Betracht mr adttgen ske »«inte mnge» deS Das war cht einmal ich in der Idernokotie iß Sie de» virnssad«, >er hat es Und »i- datz der keine Be' t bloh A- zu di«en e gesetzliche wollen den beibringM- beitet, den Wsiehlt de» NveigerE S Kantet Nooleschen fizier eine» st mit den des Unwr- e Schnndc Sache handlun-e» . aber auä rken. H»rc Änderung scheue liesorm de" t ist. M wiederholen das; dieses mit seinen Pranken dem Manne den Oberarm zerriß. Der Verletzte wurde be sinnungslos ins Krankenhaus geschafft. X Tas Gheverfprschsn des „Haupt manns von Köpenick". Der „Hauptmann von Köpenick", Schuhmacher Wilhelm Voigt, der, von Würzburg kommend, in Nürnberg ein- gelroffen ist und dort mit seinem Privatsekretär im Hotel „Bamberger Hof" Logis bezog, war über die kittzkch durch die Zeitungen gegangene Meldung, daß er von einer Berliner Dame wegen Nichteinhaltung des Eheversprechens ver klagt sei, sehr entrüstet und aufgebracht. Er er klärte, daß ihm eine Klage, obwohl diese, wie gemeldet, schon am 1. Dezember v. eingereicht worden, bis jetzt nicht zugestellt sei. Ec habe teht lern- Vas englische MLenyroqramm ich von der Tur Z^riegsgekakr auf äem Balkan. Kronprinz Georg von Serbien hält vor dem Kriegsministerium eine aufreizende Ansprache an das Boit. aus der Durchfahrt von der Bahnstation sein Handgepäck abgegeben und sich für die Auf wartung im Schlosse umgekleidet halte. Die schwüle, beklemmende Hitze, die schon fest mehreren Tagen über der anmutigen Landschaft brütete, hatte sich inzwisäm noch um ein Bedeutendes gesteigert. Nicht der leiseste Windhauch bewegte die schlaff und durstig herubhängenden Blätter der Bäume; Gräser und Blumen neigten sich wie zum Sterben ermattet zur Erde, und selbst die mannigfachen Laute der Tierwelt in Wiese und Wald verstummten allgemach in der erschlaffenden, flimmernden Lust dieses nahezu tropischen Sommertages. Nichtsdestoweniger unternahm Mohrungen, nachdem er in dem Gasthause sein etwas ver spätetes Mittagsmahl genossen, verlockt durch die Lieblichkeit der fruchtbaren Hügellandfchast, einen längeren Spaziergang in die Umgebung des Dorfes. Nachdem er eine Weile aus schmalen Pfaden zwischen Wiesen und Feldern dahingegangen war, trat er in den kühlen erquickenden Schatten des prächtigen, aus allen Buchen- und Tannenbeständen gebildeten Waldes ein, der mit dem weitgedehnten Schloß park in unmittelbarem Zuammenhange zu stehen schien. Von nnä fern. Ein Gnad^nakt des Prinz-Regenten Luitpold. Der Prinz-Regent von Bayern hat eine zu einem Jahr Gefängnis verurteilte arme Frau, die, um ihrem Säugling Milch zu Wärmen, aus einem verschlossenen Keller eine Handvoll Holz genommen hatte und formell wegen Diebstahls im Rücksalle verurteilt werden mußte, auf Antrag des Ersten Staatsanwalts vollständig begnadigt. Das Reichsgericht hatte das Urteil bestätigt unter dem Hinweise aus die Härte des Gesetzes. S Tas Heiratsgut der Gendarmen. Eins Generalauszahlung an die Gendarmen findet gegenwärtig statt. Bor einigen Tagen hat der Kaiser genehmigt, daß die von den verheirateten Gendarmen bei den Brigaden hinterlegten Heiratsgüter von je 300 Mark den Eigentümern zurückerstattet werden sollen. Bei der gesa uten Gendarmerie erfolgt nun jetzt die Rückzahlung des Heiratsgutes, das entweder in barem Gelde f dieser Frau G., zu der er allerdings im Jahre 1906 in nähere Beziehungen getreten sei, kein Eheveriprechen gemacht und er fühle sich daher auch nicht verpflichtet, ihren Geldforderungen zu genügen. — Bals nach seiner Ankunft in Nürn berg erhielt Voigt den Besuch der dortigen Polizei, die ihm später milteilen ließ, daß seinem Aufenthalt in der Stadt nichts im Wege stehe, sosern er nichts unternehme, das gegen die öffentliche Ordnung verstoße. — Im übrigen drückte Voigt seine besondere Freuds darüber aus, daß seine „Affäre" wenigstens den guten Erfolg gehabt Habs, daß das Ausweisungs- versahren gegenüber Personen/ die nach ver büßter Strafzeit Arbeit gefunden, Milderung er fahren habe. Schließlich erklärte Voigt, daß er sich noch einige Jahre die Welt ansehen und sich dann an einen ruhigen Ort zurückziehsn wolle. Eins Einbrecherbande von 22 Köpfen ist in München mitsamt ihrem Hehlerwirt ver- eisrig an der Arbeit. Unter dem Verdacht der Spionage verhaftet. In Lemberg wurde knapp vor Ab- - gang des Krokauer Schnellzuges der Oberst im russi'Ken Gen>-ralstabe, Nikolaus Batiszin, von fünf Polizeiagenten umringt und verhaftet. Ec üsbt unter dem Verdacht der Ausspähung der .Daily Telegraph' sagt in seiner Be- der Sitzung: „Nicht ein Wort gegen j^Wland und seine Marinepolitik wurde laut, Gegenteil, die Äußerungen von Hochachtung ^- Bewunderung die unbeugsame Euerg e /s Nation waren ohne allen Zweifel ehrlich erkannt. Er Bestrafter Übermut. Beim Ausbau einer i Militärs h?n Eimichiungen und Vorkehrungen in Menagerie in Charlottenburg neckte ein Arbeiter ! Galizien. Es ist nicht bekannt geworden, ob einen Löwen und kam dabei dem Tiere so nahe, > er Dokumente bei sich trug. Er war im Begriff, Programms, wenn man die Kreuzer und die sonstigen kleineren Neubauten unberücksichtigt läßt »nb den Preis eines großen Schlachtschiffes «it r,nd 4b Millionen veranschlagt, was sicher »icht zu wenig ist, eine Mehrausgabe von -60 Millionen Mark - ein Finanzproblem, leis« Lösung dem Kabinett und insbesondere Schahkanzler bis jetzt kaum gelungen sein dürfte. Auf welchen, vielleicht überraschenden Wege» diese Lösung herbeigeführt werden wird Md was die Wähler zu der Mehrbelastung und Form, in der sie ihnen auferlegt wird, werden, muß die Zukunft lehren. Es ist "iÄ daran zu zweifeln, daß für die Aus- A«mg des Flottenprogramms die allgemeine v'-eixerung der Marinerüstungen bestimmend k*« Das deutsche Flottenprogramm kann zu der Entscheidung der englischen Negic- Mttz wie ausdrücklich hervorgehoben werw . "uk, nicht beigctragen haben, denn es ist leit vM» bekannt und steht noch auf Jahre Ma»» fest. Der englische Chauvinismus liebt «, aus das „bedrohliche Wachstum Ker Mchcn Flotte" hinzuweisen, wenn er die dtngrmng der eigenen Seemacht fordern und ^lBnden will. Auch diesmal werden jenseits A Kanals ähnliche Stimmen laut werden; »«berechtigt sie in Wirklichkeit sind, bedarf mim Darlegung mehr. Wir Deutsche haben ^niehr allen Anlaß, den Spieß umzudrehen; «tuen gewalngen Rüstungen, der Aufmarsch ^^Jößten und weitaus stärksten Teiles der Wische« Flotte an der Ostküste, der Ausbau Flottenstationen und die nach der Denk- -W in Aussicht genommene Bereitstellung großer Schwimmdocks an derselben Küste das Schlagwort von der „deutschen zu einer geradezu höhnischen Phrase." Zu den Debatten im Unterhause über das Mtenbavprogramm wird gemeldet, daß der Wlamentssekretär der Admiralität folgendes Mhttei England habe vierzig erstklassige T^lachtschiffe, die noch im Jahre 1912 unter 'Affig Jahre alt sein werden. „Es sind nicht W andre Mächte vorhanden, die zusammen- k*ommen eine so ausgezeichnete Reserve be- und kein Land hat Kriegsschiffe, die mit Englands vergleichbar seien. England ^»uch eine Flotte von fünfundvierzig Panzer- 5Wrn, und keine Zweimächte-Zusammenstellung eine solche Flotte in See setzen. Die eng- M Regierung ist stets bereit, über die Ab- W'ng zu verhandeln, aber diese muß gleich- Mg erfolgen. An England kann nicht das Minne« gestellt werden, den Anfang zu machen, »ersönlich führe keine Klage über die deutschen jungen. Diese guten Leute verstehen sich Oihr Geschäft, wir auf unsres, und wir beide .We« Anspruch darauf, daß wir die Lage Uig und leidenschaftslos geprüft haben und angelaugt sind, was wir für das Mmum von dem halten, was unsre nationale Schett erfordert." Die Debatte über den Marine-Etat hat außerordentlich tiefen Eindruck auf die suchen Kreise aller Parteien gemacht. Die irische Presse schreit fast einstimmig nach den .Karine-Gat bisher noch in der Schwebe dienen Schiffsbauten und gibt der Meinung z, Must, daß diese Verhandlungen im Parla- die wichtigsten seit Jahrzehnten gewesen Ich erktäc- , bei. Ml« n LeuttuüN nicht »chl renge«.!,^' auch dahnt verteidige« chwnnaM' >t aber ke»> afcs'ionellt» bei, ist «« ch man H» Den che». D? egrü.chetsteii ruugSMsts erichütterungen wahrgenommen. Die Erd- crschütterungen dürften auf den Zusammenbruch timerirdischer, durch den Bergbau entstandener Hohlräume zurückzuführen sein. . .... ' scheid zurück, daß die Damen zwar sehr be- j^ien, den Besuch des Herrn Rechtsanwalts nicht annehmen zu können, daß aber -beamten der fürstlichen Verwaltung ange- Akn seien, ihm zu der Erreichung der von ihm Olsten Zwecke tu jeder nur immer er sten Weise behilflich zu sein. ^Nahrungen hatte in der Tat kaum darauf ^Met, von der Komtesse, die als die Ver- tzO Fürsten Wenzel ja notwendig seine sein mußte, empfangen zu werden; N konnte sich nicht verhehlen, daß die Art, man ihm hier entgegenkam, eine durch- ^ornehme und edelmütige war. jDer Sekretär, mit welchem er zunächst be- gemacht wurde, war ein höflicher und ge- a ei« Mann, der ihm so liebenswürdig an die Haging, als habe er es mit irgend einem KA« Forscher, nicht mit einem gelehrten ^ersacher seines Gebieters zu tun. Moh- der anfänglich nm einen einzigen Tag ltz Wen Ausflug hatte verwenden wollen, er- bald, daß sich innerhalb einer so kurzen °u<h nicht die flüchtigste Durchsicht des un- Aktenmattrials würde ermöglichen Ä' und man erbot sich sehr bereitwillig, das j IhT^uim, in dem er einen befreundeten Kol- noch für zwei weitere Tage um seine Ver- ersuchte, zur Station zu befördern. Me Unterkunft im Schlosse war ihm zwar Ebvteu worden, ' genau betrachten konnte. Es waren zwei Damen von sehr ver schiedenem Alter, und das Gesicht der jüngeren konnte der Rechtsanwalt nicht sogleich erspähen, da sie in lebhaftem Gespräch mit ihrer Be gleiterin den Kopf von ihm abgewendet hatte. Aber er zweifelte nicht, daß er in ihr die Komtesse Herta Hohenstein vor sich habe; denn mit scharfem, an rasche Beobachtung gewöhntem Auge hatte er sogleich die fürstliche Livree bei dem Kutscher und dem Bedienten, sowie das Wappen der Hohenstein aus dem Wagenschlage zog' grüßend den Hut, und fl dis Komtesse von der älteren . , , haftet worden. Trotzdem sind die noch nicht oder aber in Wertpapieren, Sparkassenbüchern tffw. ! erwischten übrigen Zugehörigen der Bande Portion mubto 1>N, ksn K->i>-nlL?nnsanL ! keineswegs abgeschreckt, sondern nach wie vor ine« englische Politik wie für das Ausland . ^idars keiner ausführlichen Erläuterung. Eng- ist entschlossen, seine längst über jeden Tn/'bA» und jeden Wettbewerb erhabene Uber- 'tiaen "i»s> M See noch zn steigern nm einen Preist, der selbst für dieses reiche Land unerhört dem »tbg. iß ... In runden Zahlen erfordern allein die t die «nti> «Ä neuen großen Schiffe des Flotien- Als aufrichtiger Freund der Natur hatte er sein, denn sie wandle sich nach ihm um, und innige Freude an der sanften Schönheit der § für einen flüchtigen Moment sahen sie einander stetig wechselnden Bilder, die sich auf dieser § gerade m die Augen. v „... i „ fl'. .,..d ..„ch I Ein allerliebstes, halb verlegenes und halb »iw kehrte nach Erledigung seiner! der monatelangen Geiangenschatt in den engen, ; schelmisches Lächeln erschien auf Hertas Gesicht, tzMarhH nach dem Gasthauie des un- ' geräuschvollen Straßen der Großstadt, in heißen, , als sie wahrnahm, wie groß die Uberaschung Telegenen Dorfes Hohenstein zurück, tvo er überfüllten GeuchtsflUen und in den vier Mohrungens bei ihrem Anblick war. Er mußte nach Warschau abzureisen. Man vermutete schon seit einiger Zeit, daß er den Spionage- dienst für den Warschauer Generalstab organi sierte und überwachte. Vor Monaten wurde schon ein Spion in Lemberg verhaftet. Im Einvernehmen mit ihm spionierten elegante russische Damen, die unter dem Schutze des russischen Konsulats stehen. OO? Castro in Geldnöten. Wie man der ,C.-C.' von gut unterrichteter Seite mitteilt, ist die finanzielle Lage Castros durchaus nicht so, wie man nach seiner eigenen Angabe vor einiger Zeit geneigt war, anzunehmen. Wohl trifft es zu, baß der ehemalige Präsident ein beträchtliches Vermögen auf europäischen Banken hinterlegt hat, aber dieses Vermögen besteht keinesfalls aus barem Gelds. Es setzt sich viel mehr aus Aktien und Anteilscheinen venezola nischer Betriebe zusammen, die durch Castros Hilfe zur Blüte gelangten. Es soll nicht dar über gestritten werden, in welcher Weise, ob einwandfrei oder nicht, diese industriellen An lagen zur Blüte gelangten, Tatsache ist jeden falls, ^>aß sie unter der Hsrrichaft des neuen Präsidenten Gomez nicht nur bedeutend weniger Geschäfte machen, sondern daß sie sich jetzt sogar auch weigern, ihrs Verbindlichkeiten an Castro weiter zu erfüllen. Eine Handhabe für den Exvräsidenten dürfte sich dagegen kaum bieten. Hiernach wnd der Besuch der Gattin Castros in Venezuela auch wohl nur aus dem Grunde erfolgen, um die dortigen Unternehmungen zu veranlassen, ihrs Verpflichtungen gegen Castro weiter zu erfüllen, weil es als nicht ausgeschlossen betrachtet werden kann, daß er irgendwie einmal wieder zu Ansehen in seinem Lande kommen kann. Die Nachricht, daß Castro in Caracas verborgene Schätze habe, die Frau Castro jetzt beheben soll, ist nichts als ein Märchen. Der ehemalige Präsident war Ge schäftsmann genug, alles überhaupt Wertvolle bei seiner Abreise mitzunehmen, sogar wertvolle Möbel, die noch jetzt bei einem Londoner Spediteur lagern. Gericktskalle. Ailenstein. Ein tödlich verlaufener Auto mobilunfall, den ein Berliner Werkmeister ver- sckmldetet hat, fand vor der Strackammer seine Sühne. Die auf fahrlässige Tötung lautende Anklage richtete sich gegen den Werkmeister B. B. war im Dezember v. von seiner Fabrik nach Osterode entsandt worden, um an dem schadhaft gewordenen Automobil des Kreises Osterode Ausbesserungsarbeiten vorzunehmen. Nachdem diese ausgeführt waren, unternahm er mit dem Chauffeur eine Probefahrt. Hierbei verlor B. auf der Chaussee zwischen Schildeck und Groß- Göben die Führung über das Auto und fuhr in rasendem Tempo gegen einen Baum, so daß beide Insassen herausgeschleudert wurden. Wäh» rend B. mit einigen starken, aber nicht lebens gefährlichen Verletzungen davon kam, blieb dsr Chauffeur auf der Stelle tot. Der Angeklagte wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. München. Ein raffinierter Schwindler hat endlich seine verdiente Strafe erhalten. Ein stellungsloser Kaufmann hatte in mehreren Fällen Sparkassenbücher, die über geringiügige Beträge lauten, gefälscht und sie dann bei Privatpersonen versetzt. Da der Schwindler die Bücher zur angegebenen Frist nicht einlöste, kam die Fälschung an den Tag. Er erhielt 1V- Jahre Gefängnis. Kuntes Merler. 06 < Allerlei Wissenswertes. Der Sul tan der Türkei hat auf der Bank von England ein Depot von 25 Millionen Pfund. — Bian hat ausgerechnet, daß die Sonntagsschulen der Welt von insgesamt 28 Millionen Kindern be sucht werden. — Nach den Ausgrabungen in Mexiko muß die dortige vorgeschichiliche Be völkerung bedeutend größer gewesen sein. Nach der Größe der Skelette kann man annehmen, daß ein männliches Wesen ehedsm ungefähr zweieinhalb Meter g-oß gewesen sein mutz. — In der irischen Leincnindustrie werden etwa 70 OVO Leuie beschäftigt. sich also des Zusammentreffens in der Berliner Kellerwohnung noch ebenso gut erinnern, als sie selbst, und er hatte allem Anschein nach nichts so wenig erwartet, als daß er der unbekannten jungen Dame, die damals zur Zeugin feines warmherzigen Eintretens für einen armen Ver urteilten geworden war, hier als der Herrin von Hohenstein wieder begegnen würde. Sie erwiderte seinen Gruß mit einem liebenswürdigen Neigen des Kopfes, und als sie bereits seit einer Weile an ihm vorüber war, hatte der junge Rechtsanwalt noch immer die angenehme Empfindung, daß ihm etwas ganz besonders Gutes und Erfreuliches widerfahren sei. Und als er sich endlich mit sinkender Dämmerung langsam zur Rückkehr nach dem Dorfe wandte, gewährte es ihm besonderes Vergnügen, sich der Hoffnung auf ein nochmaliges Zusammentreffen mit der jrmgen Komtesse hin zugeben. Der Wirt saß mit einigen andern Männern aus dem Dorfe vor der Tür seines Gasthauses, und Mohrungen, der von allen begrüßt wurde, gesellte sich zu ihnen, da es wenig Verlockendes für ihn hatte, sich schon jetzt in die schwüle Hitze seines niedngen Schlafzimmers einzuschließen. Ohne daß Mohrungen den eigentlichen An stoß dazu gegeben hätte, lenkte sich das Gespräch auf den verstorbenen Fürsten, der durch seine Leutseligkeit und Biedertest alle Herzen ge wonnen zu haben schien, und in sehr nahe liegender Jdeenverbindung auch auf seine einzige Tochter, die künftige Fürstin von Hohen stein. za 2» (Fortsetzung folgt.»
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