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Ottendorfer Zeitung : 24.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190903240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090324
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-24
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.03.1909
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politilcke Kunälckau. Deutschland. * Kaiser Wilhelm hat den in Berlin weilenden türkischen Minister - Präsidenten Rifaat-Pascha in längerer Audienz, der auch der Reichskanzler beiwohnte, empfangen. * Die Verhandlungen des Reichsschatzsekretärs mit den Parteiführern über die Reichs finanzreform dauern fort, ohne daß noch vorausgesehen werden kann, zu welchem Er gebnis sie führen werden. Ob eine Einigung über die direkten Steuern erzielt werden kann, steht ebenfalls noch nicht fest. Ebenso ent behren die Gerüchte, die von einer Quittungs- steuer, von einer Streichholz st euer und ähnlichen Dingen berichten, jedweder Be gründung. Es mögen derartige Pläne neben andern vielleicht erwogen werden, aber sie sind noch keinesfalls spruchreif. * Die Finanzkommission des Reichstages hat die votgeschlagene Inseraten- und Pla - katsteuer beraten und sie nach eingehender Beratung mit großer Mehrheit abgelehnt. Da auch die Regierung zu erkennen gab, daß sie diesen Steuervorschlag als aussichtslos an steht, so kann die Jnseratensteuer schon jetzt als endgültig gefallen angesehen werden. * Die Finanzkommission des Reichstages hat das Weinsteuergesetz einer Unterkom- misfion, die auch über die Besteuerung alkohol freier Getränke beraten soll, überwiesen. Österreich-Ungar». * Im ungarischen Abgeordneten hause erklärte ein Abgeordneter gelegentlich einer Besprechung der kritischen Lage: „Wir brauchen vor dem europäischen Konzert nicht zu er schrecken. Italien wird den Dreibund nicht sprengen. Deutschland steht uns zur Seite und Kaiser Wilhelm hält neben uns aus in deutscher Treue." Bei diesen Worten brachen die Abgeordneten ohne Parteiunterschied in stürmische Hochrufe auf Kaiser Wil helm ans. Frankreich. * Die Postbeamten der meisten großen Städte Frankreichs haben den General streik begonnen. Dadurch ist der Telegraphen- und Telephonverkehr sowohl im Inlands wie nach dem Auslande teilweise gestört. Infolge des Ausstandes, an dem auch die Briefträger beteiligt sind, herrscht allgemeine Verwirrung. Fünf Millionen Briefe liegen da, ohne befördert zu werden. Die Militärtelegraphisien find ihrer Aufgabe nicht gewachsen. Tallsende Depeschen werden mit der Eisenbahn über die Grenze geschickt und dann erst weitertelegraphiert. Auch die Postbeamten für Drucksachen stellten die Arbeit ein und hinderten die Briefträger am Austragen der Briefe. Die Streikenden ver- anstalleten lärmende Kundgebungen, wobei sie den Untcrstaatssekretär Simyan verhöhnten, und gingen nicht eher auseinander, bis sie das Versprechen erhalten hatten, daß die Briefe nicht ausgetragen würden. Italien. * Königin Helena hat sich, wie erst jetzt ärztlich berichtet wird, anläßlich ihres Besuches aus der Erdbebenstätte in Süditalien im Ge dränge einen Rippenbruch zugezogen. Die Königin klagt über heftige Schmerzen und fiebert. Schweden. "Wie verlauret, ist das durch den Rücktritt des Herrn v. Trolle erledigte Mnisterium des Äußern dem Gesandten in Berlin, Grasen Taube angeboten worden. Den wichtigen Gesandtschaftsposten in Berlin wird der auSge- fchiedene Minister v. Trolle übernehmen, der einige Jahre dort Attachö bei der damals schwedisch-norwegischen Gesandtschaft war. Balkanstaate«. *Die bulgarische Regierung ist in Petersburg wegen sofortiger Anerkennung der Unabhängigkeit des Fürstentums erneut vorstellig geworden. Aste«. * Die chinesische Regierung hat amtlich be kannt gemacht, daß die Streitfragen zwischen O dm eine fürktenkrone. Lüj Roman von Reinhold Ortmann. 'ForUctzungn „Und warum nicht, wenn es erlaubt ist, da nach zu fragen? Haben Sie für diese Be hauptung eine ebenso hübsche Motivierung bei der Hand, als für die vorige?" „Du wirst ihn nicht gewinnen, Raffaella, weil er ein Ehrenmann ist und weil er dich verachtet" Sie warf stolz den Kopf empor und erhob gebieterisch ihren Arm. „Hinaus!" rief sie. ^ch sehe, daß ich Unrecht tat, nicht sogleich meinen Diener herbeizurufen, alS Sie sich durch dreisten Betrug den Zutritt zu erschleichen wußten, der Ihnen sonst nimmermehr gestattet worden wäre. Man täte wahrlich gut, Leute von Ihrer Art in einem Jrrenhalise unlerzu- Lrinaen." Paul Wismar leistete ihre« Befehle nicht Folge: er blieb auf seinem Platz an der Tür, durch die halbe Breite des Zimmer von ihr getrennt. „Ja, in einem Jrrenhause!" wiederholte er, mehr voll tiefen Schmerze« als im Tone des schwer Beleidigten. „Wer weiß, ob dies nicht Wirtlich eines Tages das Ende sein wird — das Ende, das dir, wie es scheint, so überaus erwünscht wäre. Und du hättest sogar das Ver dienst, es ganz allein herbeigeführt zu haben. Ader ich fürchte, Raffaella, daß d« dann nicht mehr die rechte Freud« haben würdest an deinem Triumph. Das mag ja in diesem Augenblick deine wirkliche Meinima sein, daß Rußland, China und Japan belr. den Handel in der Mandschurei zufriedenstellend gelöst seien. Infolgedessen sind in Chardin seit langer Zeit zum erstenmal wieder die chinesischen Kaufläden geöffnet werden. Serbien am Scheidewege. Nachdem Rußland in einer Note an die österreichische Regierung erklärt hat, es werde unter allen Umständen verlangen, daß die bosnisch-herzegowinische Frage auf einer Kon ferenz der Mächte verhandelt werden soll, hat man in Serbien, wo man einige Tage lang dem Friü>en zuzuneigen schien, neuen Mut ge schöpft. Die Stimmung ist wieder kriegerisch und herausfordernd und besonders die Presse ge fällt sich in einer wüsten Kriegshetze. Das Regierungsorgan ,Samonprava' schreibt z. B. höhnisch: „Man müsse es in Serbien bedauern, daß man in Wien sehr nervös geworden und infolgedessen die nötige Ruhe für die richtige Beurteilung der Sachlage verloren habe. Dies könne jedoch Serbien vom richtigen Wege, den es eingeschlagen, nicht abbringen und wenn die Verhältnisse auf dem Balkan nicht die günstige Entwickelung nehmen, werde Osterreich-Ungarn dafür verantwortlich fein, das seins Wünsche als seine Rechte betrachte und für die Rechte andrer taub sei. Wie unberechenbar die öster reichische Politik sei, gehe daraus hervor, daß, als Serbien nach der Angliederung Bosniens in einer Note dagegen Einspruch erhob, der österreichisch - ungarische Minister Frhr. von Nhrenthal die Entgegennahme dieser Note ver weigerte, weil Serbien als Nichtunterzeichner des Berliner Vertrages keinerlei Rechtstitel auf solchen Einspruch besitze, jetzt aber, wo Serbien durch seine Erklärung seinen ursprünglichen Standpunkt aufgegeben und seine Sache Europa überläßt, erkennt Baron Nhrenthal den früheren in Abrede gestellten Rechtstitel an und fordert Serbien unter Drohungen auf, sich über die Angliederungsfrage tm Sinne her Wünsche der österreichischen Politik zu äußern." — Alle übrigen Blätter befassen sich mit den Auslassun gen der österreichischen Presse über die serbische Antwort und der zu erwartenden neuen österreichischen Note, die sich Baron Nhrenthal eriparen könne, da Serbien weder weiter nachgeben könne noch werde. Serbien habe den Krieg mit Österreich nie gefürchtet und fürchte ihn jetzt noch weniger, erwarte ihn vielmehr mit Ungeduld. — Dieser herausfordernde Ton der serbi chen Presse ist zweifellos haupt sächlich die Folge der Haltung eines Teiles der englischen, französischen und russischen Blätter, deren für Serbien günstige Auslassungen wieder gegeben und verwertet werden. Aber besonders schürt der serbische Kronprinz das Feuer. Trotz des Verbotes des Königs hält er aufreizende Reden und hat die Minister teilweise für sich gewonnen. Der Kriegsrat er suchte den Kronprinzen, er möchte den. König davon verständigen, daß die Armee sich freue, in ihren Reihen einen Königssohn zu haben, der mit den Ansichten und Bestrebungen des serbi schen Volkes vollkommen übereinstimme. Keine Regierung werde sich finden, die imstande sei, gegen die Armee und das Volk anzukämpien. Infolgedessen sagte der junge Herr zu einer Versammlung von Offizieren: „Ich bin glücklich, meinen Kameraden mit teilen zu können, daß die serbische Armee und ihre Offiziere mit vollster Zuversicht auf den Kriegsminister, den obersten Kommandanten, rechnen können. Die Führer der Armee find fest entschlossen, keine Demütigung seitens Oster reich-Ungarns zuzulassen, solange noch der letzte serbische Soldat im Felde steht." Der Kronprinz hat auch geschickt das Gerücht verbreitet, Rußland werde jeden Angriff Österreichs gegen Serbien als Kriegsfall auffassen und eine derartige Erklärung sei von der russischen Regierung nach Wien gesandt worden. Rußland hat aber wiederholt in Belgrad den Entschluß mitgeteilt, daß im Falle eines Krieges zwischen Serbien unü Literreich-Ungarn das Zarenreich sich jeder Einmischung enthalten werde. — alle Liebe für mich in deinem Herzen erloschen sei; aber ich wiederhole dir, daß es doch nur ein Selbstbetrug ist, dem du dich damit hingegeben hast, und daß dich nach dem kurzen Traum nichts andres erwartet, als ein namenlos demütigendes Erwachen. Warum willst du dich aber dieser Er niedrigung aussetzen, da es doch in deine Wahl gegeben ist, wie eine Königin zu herrschen. O Mffaella, du würdest keinen treueren Sklaven haben als mich! Was du mir mich angetan Haft, ich liebe dich noch immer; und du — du kannst sie ja noch nicht vergessen haben, jene Stunden der Seligkeit, da deine Lippen so süß zu flüstern und so heiß zu küssen wußten! Erinnere dich, was ich damals war — steh' mich cm, was durch dich aus mir geworden ist — und wenn nicht aus Liebe, so aus Barmherzig keit sprich es aus, das einzige kleine Wort —" Mit erhobenen Händen war er während seiner letzten, wie in der Eckstase hervorgestobenen Worte näher und näher auf sie zugetreten. Raffaella aber hatte den Klang einer draußen angeschlagenen Glocke vernommen, und ihr Blick war, an dem Schauspieler vorbei, starr auf die Tür des Zimmers gerichtet. Sie rührte sich auch nicht, als Wismar ihr bereits ganz nahe war, augenscheinlich willens, sich ihr zu Füßen zu Wersen oder sie zu umarmen. In dem Moment jedoch, da die Tür geöffnet wurde und eine stattliche, blondbärtige Männer gestalt auf der Schwelle erschien, schrie sie laut auf und warf sich mit der Hilflosigkeit eines geängstigten Kindes dem Eintretenden an die Brust. Die europäische Diplomatie ist noch immer bemüht, den drohenden Krieg zu verhindern. Das wird ihr durch Österreichs Haltung er leichtert, da man ihn Wien erklärt hat, die Donau-Nonarchie sei bereit, eine Konferenz über die Orientfrage unter folgenden Bedingungen zu besuchen: 1) Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens; 2) Anerkennung des Einvernehmens zwischen Österreich und der Türkei; 3) Abände rung des auf Montenegro bezüglichen Artikels 29 des Berliner Vertrages. Besonders in Paris ist man noch immer der Meinung, daß ein friedlicher Ausgleich möglich sei, ja man glaubt dort sogar, daß Serbien auf Anraten der Mächte abrüsten würde. Die Entscheidung muß ja nun in wenigen Tagen fallen. Sie liegt in der Hand der serbischen Regierung, die mit einem Feder zuge den bedrohten Fneden erhalten oder einen unglückseligen Krieg entfachen kann. Hus äem Keickstage. Der Reichstag setzte am Donnerstag die Be ratung des MilitäretacS fort. Abg. Lieber mann v. Sonnenberg (wirtsch. Vgg.) warnte vor Ersparnissen an falscher Stelle. Das deutsche Volk müsse gerüstet bleiben gegenüber jeder Gefahr. Und diese Gefahr werde kommen, trotz aller Friedenskongresse. Abg. Brandys (Pole) ver langte eine größere Rücksichtnahme auf die religiösen Bedürfnisse der katholischen Soldaten. Abg. Schrader (stell. Vgg.) meinte, das Deutsche Reich sei jetzt nicht mehr isoliert, seine Beziehungen zu Frankreich und England seien bessere geworden. Da sei eS nicht mehr notwendig, eine so große Land- und Seemacht zu erhalten. Bräche ein Krieg auf dem Balkan aus, so müsse dieser lokalisiert und Deutschland nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Abg. Storz (südb. Vp.) erklärte die Stellung nahme seiner Partei zum Militäretat. Die drei jährige Dienstzeit bei der Kavallerie müsse bei behalten werden. Preuß. Kriegsminister von Einem betonte nochmals, das deutsche Volk habe allen Anlaß, stets vollauf gerüstet zu sein. Gegenüber den polnischen Beschwerden stellte er fest, daß es der Heeresverwaltung fern liege, katholische Soldaten in überwiegend evangelische Gegenden zu verschicken. Nachdem noch Abg. Erzberger (Zentr.) zur Sparsamkeit auch im Militäretat ge mahnt hatte, trat Vertagung ein. Am 19. d. wird die Beratung des Militär- etats, Titel „Kriegsminister", fortgesetzt. Abg. Graf E a r m e r - Zieserwitz (kons.) warnt davor, sich als Laie über innere HcereSsragen ein sachverständiges Urteil anmaßsn zu wollen. Was die Soldaten-Mißhandlnngen anlange, so könne auch ein Unteroffizier, der den Tag üocr schwer gearbeitet habe, nervös werden. Jedenfalls sei die Sprache auf den Exerzierplätzen nicht so roh, wie die der Sozialdemokraten untereinander. Die frühen Pen sionierungen seien bei den Offizieren angesichts der Anstrengungen begreiflich, die ihnen durch die zwei jährige Dienstzeit zugemutet würden. An den Kriegsminister richte er die Bitte nach möglichster Ausdehnung des Systems kleiner Garnisonen. Abg. Noske stoz.): Wir leben in einer Zeit politischer Gewitterschwüle^ Um so mehr wundere ich mich über die Angriffe, die der Kriegsminister- wieder gegen die Sozialdemokratie gerichtet hat. Diejenigen Liberalen, die auf ihre Traditionen noch nicht ganz verzichtet haben, haben sich nicht abhalten lassen, Kritik zu üben und namentlich Sparsamkeit zu verlangen. Diese ist ja auch bei unsrer Finanzlage unerläßlich. Bon ernsthaftem Sparen sieht man aber noch nichts. So in bezug auf die fürstlichen Adjutanten, gleich als ob die Fürsten ein verbrieftes Recht hätten. Ebenso in vezug auf die enormen Kosten für Dienstwohnungen der Generale. Wie vertragen diese sich mit den alt gewohnten Traditionen preußischer Sparsamkeit?! Was der Kriegsminister gestern gegen die Sozial demokraten gesagt hat, ist eine direkte Auflehnung gegen die Verfassung, eine Unterstellung der Sozial demokratie unter ein Ausnahmerecht. Dabei braucht der Kriegsminister doch tm Kriege auch die Sozial demokratie! Niemals hat die Sozialdemokratie an- gestrebt, das Vaterland wehrlos zu machen. Wie kommt man also dazu, das immer wieder zu be haupten. Nur Mißstände im Heer wollen wir be seitigen. Nieder mit dem Militarismus! Bayrischer Gen-Major v. Gebsattel: Sie werden nicht erwarten, daß ich dem Abg. Noske auf alles antworte. Er hat aber von der wachsen den Kriminalität im bayrischen Heere gesprochen. Die Kriminalitätshöhe kann ich nicht bestreiten. Die Ursachen dafür anzugsben, genau, vermag weder ich, noch auch wohl ein andrer. Tatsache ist aber, daß die Delikte in der bayrischen Arniee in der „Helten Sie mir! Schützen Sie mich vor diesem Wahnwitzigen!" flehte sie. „Er wird zum zweiten Male versuchen, mich zu töten." Wortlos hielt Hermann Nahrungen die Zitternde umfangen, deren Gestalt sich so eng an ihn geichmiegt hatte, als fühle sie sich nur in seinen Armen sicher vor jeder Gefahr. Mit erstauntem, fragenden Blick sah er zu dem Schauspieler hinüber, der die erhobenen Hände langsam hatte sinken lassen, und dessen Gesicht in diesem Moment fahl und hager war wie das eines Sterbenden. Er war im Begriff, eine Frage an ihn zu richten, doch Paul Wismar kam ihm zuvor. „Sie wissen, Frau Gräfin, daß dies nicht meine Absicht war," sagte er mit gepreßt klingender Stimme, „aber wenn es Ihnen zweckmäßig erscheinen sollte, mich dessen anzu klagen, so werde ich nicht widersprechen. Der Worte aber, die ich vorhin zu Ihnen ge sprochen, werden Sie sich in bitterem Herze leid eines Tages erinnern, wenn es zu spät ist, die Warnung zu beherzigen, die in ihnen lag." Er ging hinaus, ohne daß ihm von einem der beiden andern eine Antwort zuteil ge worden wäre. Raffaella atmete schwer, und ihre Augen schlossen sich halb, als ob sie einer Ohnmacht nahe sei. Hingebender, willenloser noch als zuvor schien sie sich in Mohrungens Arm zu schmiegen. Und der junge Rechts anwalt neigte sich zu ihrem schönen, blassen Gesicht herab. Plötzlich aber durchzuckte es ihn wie ein Erschrecken vor sich selbst und vor den eigenen Gedanken. Er küßte Raffaella nicht, sondern er In n 'ft. ding, wie cn offizierstand fernhalten? Man kann doch unmög' j-> IP' sich der Polizei, wie es in Hagen leider geschehe» dicht Vs, Zweifel und j Mniheit zur Z Preil, der selb ist, Gesinnungsschnüffelei übertragen. So lange wir Stichwahlen haben, kann die Wahl eines Sozial» dcmokraten für einen Reserveoffizier in Betracht Z« dem nc Has de« Bau Weigerung de Minden Wil "'s Kanal? d>>e mlberechty Mir Darlegu ^linebr allen W neuen gew größten i 3M« betau Wan« fest. Mr Flattens Wf! in An A großer < Men das Ahr" zu ei Zu den D Mtenbavprw "dlamentsfek Mührst: tz Schlachtschiffe, Ach Jahr, «Wt andre M führte sie zu dem Ruhebett, und ehe die Grifft es verhindern konnte, hatte er die silbern Glocke angeschlagen, die auf dem TischchB daneben stand. „Sie bedürfen nach dieser häßlichen Aust regung der Ruhe," sagte er. „Es ist unmöglich' daß wir jetzt von unsern Prozeßen,gelegenheste» sprechen, und ich werde mir die Freih^ nehmen, meinen Besuch morgen vormittag ft wiederholen." Er winkte der Jungfer, die in der erschien, näher zu treten und reichte Raffael zum Abschied die Hand. Sie machte keine" Versuch, ihn zu halten. „Ihr Erscheinen hat mich vielleicht vor eine"' großen Unglück bewahrt — ich danke Ihne" dafür," sagte sie leise. „Auf Wiedersehen den" bis morgen!" Ais er fort war, schickte sie mit einen, g'' bielerischen Wort auch die Zofe wieder hinan- und sprang dann mit funkelnden Augen geballten Fäusten empor. „Wenn Wismar recht hätte! O, es iväjf schmachvoll! Aber bei Gott, er sollte mich n>«' ungestraft verachten dürfen!" 14. Es war ein sonniger, windstiller Marge"' ungewöhnlich schwül und drückend für eine" Junitag, als Nahrungen in einem einfache" Mietwagen durch das hohe Sandsteinporlal v"" Schloß Hohenstein fuhr. Er gab dem Diene', der ihn empfing, seine Karte, damit er ihn seiner Herrin melde, und nach Verlauf """ einigen Minuten kam der Lakai mit dB kommen. Die Zahl der Regimenter mit nur «d«gt» Offizieren hat leider noch zugcnommen. Kriegsminister v. Einem: Herr Noske ««inst vorhin, ich hätte mich bei den Ausführungen deS Abg. Schrader in der Klemme befunden. Da- «ar sehr schwach! Herr Schrader hat ja nicht eimnal die Armee angegriffen. Und da sollte ich in der Klemme sein? Ich habe auch die Sozialdemodoiir nicht gerügt. Ist es etwa nicht wahr, daß Eie de» politischen Eid, den Fahneneid nur als ZwirnSsad«, als bloße Form bezeichnet haben? Auer hat es getan, Goldstein, Bebel 1891 in Lübeck. Und die .Leipziger Volkszeitung' hat geschrieben, daß der politische Eid für die Sozialdemokratie keine Ve> deutung Habs! Habe ich da also nicht bloß die Wahrheit gesagt? Mir zwingen keinen, zu di«e» als Sklaven. Das Dienen ist nur seine gesetzliche Pflicht, die er zu erfüllen hat. Sie wollen den jungen Leuten Abscheu vor dem Heere beibriniM Herr Bebe! hat sein Leben lang gearbeitet, de» Staat zu stürzen. Und Herr Kautsky empfiehlt den Reservisten für den Kriegsfall DienstverweigerE Redner verliest entweichende Stellen aus Kanwiß Redner geht dann auf Einzelheiten der Norkeschcn Rede ein, n. a. darauf, daß ein Unteroffizier ei«» Untergebenen gezwungen habe, Pfcrsemist mit de» Händen wegzuschaffen. Nicht der Befehl des Uw«' ossiziers war eine Schande, sondern die Sch«nbc war die Art, wie der .Vorwärts' diese Sache »«' wertet hat. Daß Herr' Noske die Mißhandlung verurteilt hat, freu. mich. Er sollte nun aber ans entsprechend auf seine Parteigenossen einmirken. Her' Müller-Meiningen hält eine umfassende Anderes des Militärstrairechts sür nötig. Ich scheue jetzt daran heranzutreten, so lange eine Reform de" allgemeinen Strafrechts noch in Arbeit ist. Wir würden dann unsre Arbeit nochmals wiederhole» müssen. Liegt aber die Reform des Zivilrechts fo werden wir allerdings auch an eine Revision deS Militärstrafrechts herantreicn müssen. Alich eine Reform des Nc' schwerderechts verlangt Herr Müller. Ich erktä« ihm: Schon jetzt steht dem Soldaten frei, bei M'» er seine Beschwerde anbringen will, beim Lenin«"' oder Kompaniechef. Die Beschwerde geht nicht «ehr durch den Unteroffizier. Auch das Ehrengerl-.iS' wesen ist vollkommen geregelt, vor allem auch dahnr daß der betreffende Offizier sich eingehend verteidig kann. Herr Kopsch klagie wieder über Nichtannainoc von Juden als Reserveoffiziere. Es gibt aber re»' Gesetz, daß eins Aurückweimng aus konfessionelle Gründen erfolgen dürfe. Ich bleibe dabei, ist cw Jude tüchtig und sonst qualifiziert, jo soll man auch zum Reserveoffizier machen. Den F«" Braband werde ich nochmals untersuchen. T« Minister bestreitet dann namentlich die Begrü. detg der Erzbergerschen Klagen über das Lie>ernngsn»st» für Armeebedarf. Die Weiterberaiung wird vertagt. LV kA, der U diesen A ZA bald, U °uch Nic A»en Al Ad, und u ^ramin, hAe Unb ^vten p ?>e die Ei und M-arbei; gelegene »cht neuen Programm?, y sonstigen kleine tm den Pre »ii rind Ist Ü nicht zu wen Millionen test«, Lösung den, Echatzkaw dürste. Auf LM« diese ! »cd was die ü der Form, st ftm werden, ü>Ät daran z dehnmg des ? kleigerung d dar«. Das zu der E Hauptsache bürgerliche sind. Uicd da steht ferner fest, daß die militärische Krimiiialstatistik sich von der zivilen Statistik nicht weit entfernt. Wenn gewisse Vergehen in Bayern häufig sind, so liegt das wohl auch daran, daß wir Bayern viel Temperament haben, besonders kriegerisch veranlagt sind. Sächsischer Oberst v. Salka u. Lichtens» legt einen von dem Abg. NoSke berührten Miß' steht, schreibe, Dit Traowei mne« englische stedars keiner kknd ist cnisck Handlungsfall näher dar. Der Mißhandelte, der zu andauerndem Laufschritt genötigt und dabei z»' sammmgebrochen sei, sei krank gewesen. Das habe aber der betr. Unteroffizier infolge des rüstigen Aus' sehens des Betreffenden nicht gewußt. Abg. Hagemann (nat.-lib.) tritt dem Abg. Noske gleichfalls gegenüber und verwirft die «uw militaristische Propaganda der Sozialdemokratie. Hoffentlich wird die jetzt zugesagte Beseitigung der Bevorzugung des Adels bald durchgeführt. Die Bestrebungen der Kriegeivereine möge der MiMer tatkräftig unterstützen. Abg. Kopsch streif. Vp.): Herr Erzberger meinte gestern, der Militäretat sei das Ende oer Sparsamkeit. Hat das Zentrum früher erhebliche« Abstriche beantragt? Rührt die Finanznot. nicht ge rade aus der Zeit her, da das Zentrum regierende Partei war? Daß wir 8,7 Millionen gestrichen haben, rechnet er nicht. Auch die Sozialdemokratie hat in der Kommission nicht einen einzigen Antrag auf Abstriche gestellt. Warum hält man die J»de» so ängstlich vom Offizierkorps fern? Wie viele» jungen Gewerbetreibenden ist der einjährig-freiwillige Dienst ermöglicht worden? Die Art der Be kämpfung der Sozialdemokratie durch den Minister ist uns bedenklich. Nicht jeder, der einen rote» Stimmzettel abgibt, ist ein überzeugter Sozialde«o< krar. Wie will man Sozialdemkoraten von. Unter und keß Mn Englar ^«uch eine Aern, und! f M eine lolö M Regierm Ang zu ve Nch erfolge: Auen ge'U Nversönlich Angen. 7° 'hr Geschi An Anspr> A und le »Am angc ?Anm voi ^Mhm erst Die Debi A außerm Aschen Kre Ache Press ...Marine, Et LAnen Sc Aruck, da' die wii hDer ,Dni' Wung per Ahland u Bewunde Nation Arid zurü Amen, dei nicht ° Beamten An seien, A^n Z Achten W. ^Mohrung« Ahnet, vo de« Fi «Arm sei A er könnt -A man i Nornehuv ^Der Sekr hl Sprach bAMann A anm
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