Volltext Seite (XML)
-INA v- Wochenblatt und Anzeiger Bezirks- und General-Anzeiger Neueste Nachrichten y> a ich Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Vkrilla. No. 39. Freitag, den 2. April 1909. 8. Jahrgang nnitz» UNS xlut >M ISWl vrssäs» sr Mienen gesetzt zu machen, was ihm jedoch nicht gelang, weil wurde. n Mark- Das W-lter im April. Die Witterung urk. Aus einem Ver des Steinarbeiters war ein Kind von für welches Vetter Nach längerer Zeit aus Bischheim gebürtig, hältnis mit der Tochter Geißler in Oberlichtenau zwei Jahren vorhanden, Alimente zahlen mußte. Rechten neben sich Vater und Mutter und vielleicht auch ältere Geschwister und sonstige Verwandte, das kindliche Gesicht in ernste besuchte V. am Sonntag die Geißler und blieb dort über nacht. Früh gegen 4 Uhr wollte er in seine Dienststelle noch Großröhrsborf bei Pulsnitz zurück. Doch bevor er ging drang >r daraus, daß die Geißler das Kind wecke, damit er Abschied nehmen könne. Aus einer milgebrachten Tüte gab nun der Unhold dem Kinde eine mit starkwirkendem Gift gefüllte Schokoladenbohne. Kaum hatte er die Wohnung verlosten, so erhielt das Kind die Krämpfe und ! starb Vetter wurde noch am Montag verhaftet und gestand die Tat zu. Hart hau. (Ober!.) Ein Ueberfall, der ver- ! mutlich dem Gemeindevorstand Steudtner gelten Dresden. Am Dienstag mittag erfolgte vorübergehende Leute den Vorgang bemerkten an der Mündung des König-Albert Hafens ein und den an dem Baume hängenden Mann ab- hestiger Zusammenstoß zwischen dem Dampfer schnitten. Der Sohn schwebt in Lebensgefahr, Gustav und einem Lem Schiffseigner Gustav I während der Vater wieder hergestellt werden gehende 13 jährige Ramsdorf hinzu, kletterte I Dienstag mit seinem 14 jährigen Sohne in den aus eine schwimmende Scholle, reichte dem Wald. Hier schoß der Vater plötzlich dem Untergegangenen eine lange Latte in die Tiefe, Knaben eine Kugel in den Rücken, welche den an Welcher sich der fast besinnungslose Knabe einen Lungenflügel durchbohrte. Staps suchte festhielt und von seinem Retter emporgezogen I hierauf seinem Leben durch Erhängen ein Ende Roggen, April soll sich nach d-r Prophezechung bis 74 / "'S hundertjährigen Kalenders, drff Konfirmationattare. Sie sollen sich dort zum Glauben der Kirche bekennen und geloben, daß sie auch ein entsprechend ordenrliches christliches Leben führen wollen. In einem besonderen Konfirmandenunterrichle haben sie monatelang von den christlich-evangelischen Heils wahrheiten gehört. Die Geschichte der Kirche t ihnen nahegebracht worden, und in seelsorger- icher Weise wurden, sie auf den Wert eines tarken, gläubigen Gegenwartschristentums auf- ^rschcint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abend». Bezugspreis: monatlich pfg., Zweimonatlich so pfa., vierteljährlich r,eo Mark. -k> Einzelne Nummer m pfg. <> Schwarz in Zednik gehörigen leeren Kahn. Letzterer hatte erst am Hafen entladen und wurde stark beschädigt. Der Dampfer kollidierte gleichzeitig mit rinem zu Tal fahrenden großen Elbkahn deS Herrn Klaus Rothe (Radebeul). Dieser Kahn erhielt ein großes Loch in der Mitte und fuhr unter lautem Krachen auf den überschwemmten Korrektionsdamm auf. Um den riesigen Kahn über Master zu erhalten, war di- Besatzung mit einigen Hilfskräften be müht, das eindringende Master in den Strom zu pumpen, nachdem sie ihre Betten und anderes in Sicherhril gebracht halte. Auch der Last eildampfer Gustav, der der Vereinigten Elbe- schiffahrlsgesellschaft gehört wurde schwer be schädigt. Oberlichtenau. Ein ruchloses Verbrechen beging am Montag früh der Dienstknecht Vetter merksam gemacht. Man hat immer wieder Ii die Fruge aufgeworfen, ob 14 jährige Kinder den ganzen Ernst der Konfi mation schon fassen ! können. Und natürlich spräche so manches für eine Hinausschiebung des KonfirmationStermineS I Aber aus praktischen Gründen wird es wohl bis auf weiteres bei der bisherigen Gepflogen- )eit bleiben müssen. Man muß mit dem Ab- chluß der Volksschulzeit rechnen. Schulentlassene Kinder zu einer kirchlichen Unterweisung sammeln, das dürfte schwer, fast unmöglich sein. Jeden falls würden dann sehr viele der heran gewachsenen jungen Leute überhaupt nicht zur Konfirmation kommen. Die Lehrzeit, der Dtenst- wechsel. die Berührung mit mancherlei Kirchen- feindlichen Elementen usw-, kurz, so allerlei wäie, was abhaltend wirken dürfte. Nun und wenn unsere Konfirmanden auch noch nicht den vollen LebenSernst und die volle Reife haben können — es fragt sich ja sehr, ob das nach einigen Jahren schon bester stünde — das finden und fühlen sie doch wohl heraus, daß ihnen gleichsam ein weihevoller Wegweiser ins junge Leben gesetzt wild Es ist die Hoffnung aller derer, die es gut mit diesen Kindern meinen, daß ihnen die christliche Weltanschauung irgendwie ein Halt uud eine Kraft bedeuten werde. Fröhlich und unbefangen vollbringen, was jedesmal die Pflicht gebeut, ohne Zweifeln und Klügeln über die Folgen! Dieser sittliche Gcwistensernst Fichtes möge auch der konfirmierten Jugend in Fleisch und Blut übergehen! Und die Konfirmation will betonen, daß gute und! gewissenhafte Lebensführung die beste Ver ankerung in einem bestimmten religiösen Glauben findet. Vater- und Mutterherzen sind in diesen Tagen vor der Konfirmation von vielen hoffenden und sorgenden Gedanken bewegt' Mögen die Hoffnungen überwiegen! Möchten recht viele > der vielen hundert Kinder, die jetzt konfirmiert > werden, trotz aller Lebenshemmungen zu christlich > charaktervollen Persönlichkeiten heranrrifenl . . —* Das neue sächsische Stempelsteuergesetz, i Am bevorstehenden 1. April ist die Einführung des von der sächsischen Regierung eingebrachten und vom letzten Landtage angenommenen neuen Stempelsteuergesetzes zu erwarten, das einen Teil iür die neue BesolduvgSordnung er forderlichen bedeutenden Mittel ausbringen soll. Bisher bezog der Staat aus dem bestehenden Gesetze etwa V/2 Mill. Mk. pro Jahr, das neue Gesetz soll etwa 5 Mill. Mark abwcrfen. Aus dieser Erhöhung der Einnahmen ergibt sich ein Anziehen der Steuerschraube bei einer ganzen Anzahl von geschäftlichen Handlungen oder Verrichtungen, die bisher gänzlich steuer frei waren oder doch nur ganz geringfügig zur ! Steuer herangezogen wurden. Daraus erklärt sich, daß das neue Gesetz im Landtage mehrfach Widerstände zu btfiegen hatte, ehe es unter Dach und Fach gebracht werden konnte, weil man in einer ganzen Anzahl von Bestimmungen eine wesentliche Erschwerung des geschäftlichen Verkehrs zu erblicken glaubte. —* Nach der am 1. April d. I. zur Ein führung kommenden neuen Eisenbahn-Verkehrs-1 ordnung wird nur noch auf größeren Bahn höfen zum Einsteigen abgerufen. Als größere Verkehrsstellen werden nur solche mit starken Orts- oder Uebergangsverkehr angesehen. Aus den Bahnhöfen, wo das Abrufen unterbleibt, werden Plakate mit einem diesbezüglichen Hin weis ausgehangen. Diese Plakate werden in den Warteräumen an gut sichtbarer Stelle an gebracht. Weixdorf. Sonntag nachmittag wagten sich mehrere Kinder auf schwimmende Eisschollen, die im Weixdorfcr Badeteich umhertrieben. Der Schulknabe Haushold brach durch und verschwand unter dem Eis. Auf das Hilferufen der anwesenden Kinder kam der zufällig vorüber- so gehen sie zum sollte, ist hier auf dessen Schwiegersohn, den Schmied Richard Müller, verübt worden. Als letzterer abends die Schmiedewerkstatt rerließ, trat ein Mann vor ihn und begoß ihn mit Schwefelsäure. Der Täter verschwand hierauf im Dunkeln. Müller erlitt im Gesicht und an einem Arme Brandverletzungen; auch wurde seine Kleidung arg beschädigt. Cunewalde. Der 13jährige Schulknabe Martin Tompler reitete unter eigner Lebens gefahr das 4 jährige Töchterchen des Haus dieners Wagen aus dem hoch angeschwollenen Dorsbach. i Neus al za. In der mechanischen Zwirnerei von Leberecht Hünlich hier ereignete sich am Mittwoch dadurch ein bedauerlicher Unglücksfall, daß der den Fahrstuhl bedienende Fabrikarbeiter Korn bei Beseitigung eines in die Gangbahn gekommenen HintcrnisteS von dem in dem gleichen Augenblicke mit größter Geschwindigkeit vollends herabsausenden, etwa 5 Zentner wiegenden Beförderungsmittel getroffen und da- Ibei eine schwere bruchartige Verletzung deS linken Beines, sowie eine Quetschung zweier Nippen davontrug. Sebnitz. Als am Dienstag nachmittag das Begräbnis eines Kindes stattfinden sollte und der Leichenzug die Friedhofüstraße passierte, blieb einer von den beiden den kleinen Sarg tragenden Männer derartig in dem fußtiefen Kote stecken, daß er die Füße nicht wieder herauö- bekommen und dem andern Träger also nicht folgen konnte. Infolgedessen stürzte der Sarg mit dem Kinde von der Bahre und mußte an Ort und Stelle erst mühsam wieder in Ordnung gebracht werden. Kötzschenbroda. Der schon seit längerer Zeit an einer Gemütskrankheit leidende Haus besitzer Staps in Neucsswig ging am letzten wird. Meißen. Im Hofe eines hiesigen Gast hauses wurde der Bursche eines hier ein- quartierteu Husaren-Osfiziers von dem Pferde eines Landwirtes geschlagen, der in dem Gast hause ausgespannt hatte. Der Bursche erlitt eine erhebliche Verletzung am rechten Knie. Grimma. Am Montag,nachmittags fanden sowohl im hiesigen Stadtwalde als auch in Idem eine halbe Stunde entfernten Böhlener Rittergutswalde Brände statt. Im Stadtwalde verbreitete sich das Feuer auf 6000 yin Fläche, im Böhlener Walde auf etwa 60 Acker Fichten kultur. In beiden Fällen verursachten Kinder durch Spielen mit Streichhölzern das Feuer. Leipzig. In der hochangeschwollenen Elster versuchte sich die Witwe Klußmann aus Schönefeld bei Leipzig zu ertränken. Ihr zwölf Jahre alter Sohn, der ihr von der Wohnung aus nachgeeilt war, sprang der Mutter in das Master nach und vermochte sie auch unter größter eigener Lebensgefahr und obgleich die Frau die Besinnung verloren hatte, wieder ans Ufer zu bringen. Die Frau wurde nach dem Krankenhaus überführt. Glauchau. Den Bau eines zweiten Elektrizitätswerks hat die hiesige Gemeinde vertretung beschlossen und 280 000 Mark Bau kosten bewilligt. Falkenstein. Aus der Straße nach Jägers grün wurde ein 17 Jahre altes Arbeitsmädchen der Firma Weißbach und Prager in Auerbach, das von dort Geld geholt hatte, überfallen und ihm 700 Mark entrissen. Von .den Wegelagerern fehlt noch jede Spur. Korridor, 7lnietö0 s Blatts Fester. 0 1000 ^ 75-78 !53. Konst 1 bi, 2^ ML trunspok' , ,v ,fen Mert ja Gerdings mehr als fragwürdig ist, anfänglich kalt, vom 9 bis 19. trübe und regnerisch, "onn rauh und kal: und erst vom 24. ab bis All- and< on mindest^ kte: K-rE u im G< Rogges Vertliches und Sächsisches. Vttendors-Gkrilla, den n April ryog. — * April! Nun ist er da, der vielberedete, Merwendische Geselle, der dennoch des JahreS k-ldisie Quarte, den jungen Lenz milbringen soll. War dies ein langer, zäher Winter, UM so mehr verlangt die Menschheit nach wirklichen Frühjahr mit Wärme und Vonnenschnn. Freilich man weiß ja aber auch: Milwelter — das kann ein närrisches, narrendes Ang sein. Womit wohl auch das Jn-dcn- Mil-Lchicken zusammenhängen mag, der «Paß mit den Aprilnarren oder Aprilgecken. Andere denken bei all diesen Aprilscherzen an Narrenfest der alten Römer und wieder ^dere an die unnütze Art. wie der gefangene Mond von den Juden von einem Machthaber funi andern gesandt wurde man vergleiche die W ärgerliche, halb humoristische Redewendung: Pontius zu Pilatus geschickt werden. Hoffentlich macht's der April diesmal nicht zu i«II. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und wandsl", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Hun Monotsschluß schön warm und sonnig er- W'istn B>uno Büroei, der bekannte Meteoro- der in die Fußtopscn R> dolf FalbS pe- ststen ist, st-ll> dagegen für den April folgende Mgnose. In den ersten vier Tagen soll rS kalt und schneereich sein, der 5. April ,örst, alsdann nnen Umschlag herbeisühren und Mne, sonnige Tage im Gnolge haben. Vom ft ob wird sich der April wieder launisch ^tegn und Regen und Wind bescheren, ja er UNS so.zar um Mitte des Mo, als wieder Lchneesällen beglücken. Vom 19. des Zonale ob ist wieder ans besseres Wetter zu ^»rn Es soll warm, trocken und klrr werden eist während der letzten Tage seiner ^8-Mschast etwa vom 26. ab. dürfte der wieder sein.- Kopeken zeigen. Den April bezeichnet Bürgel als einen kritischen ^rmin von nur mittlerer Stärke, im 20. da ngen erblickt er einen kritischen Tag von hoher Deutung, der möglicherweise Gruben- iülaslrophen und Erdbeben mit sich bringt. . —Vor der Konfirmation Nun werden bald in Scharen zur Kirche wandern, die Egen und Mädchen, die konfirmiert werden Men. In ihren neuen schwarzen Sachen, das 'Ungebundene Gesangbuch in der behandschuhten Ziehkinderwesen betr. Es ist in l-tzter Zeit wiederholt die Beobachtung gemacht worden, daß die über das Jiehkinderwesen im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschast Dresden-Neustadt in Geltung Endlichen Bestimmungen nicht allenthalben Beachtung finden Es wird daher hierauf erneut mit dem Bemerken hingewiesen, daß die Erlaubnis zur Aufnahme eines Ziehkind s in der Regel vor der Aufnahme desselben bei der Ortöpolizei- behörde etnzuholen ist. In AuSnohmefällen z. B. bei Erkrankungen oder Tod der Mutters bnn nachgelaffen werden, daß diese Anmeldung spätestens binnen drei Tagen nach der Aus« »uhme des Kindes ersahst. Solche Personen, die zu dem aufzunehmenden Kinde in einem »ttwandtschaftlichen Ve hältnis stehen (z B. Großeltern, Adoptiveltern oder Stiefeltern), werden dieser Verpflichtung ausgenommen, jedoch haben auch diese von der Aufnahme eines solchen Kindes d-r OrtSpoliznbehörde binnen drei Tagen Anzüge zu erstatten. Sobald rin Ziehkmd verstirbt, aus seiner bisherigen Pflege entnommen wird oder mit stillen Zieh- oder Pflegeeltern die Wohnung wechselt, so ist der Ortspolizeibehörde hiervon ^testens binnen 3 Tagen unter Vorlegung bez. Rückgabe des bei der Anmeldung eines jeden IsthkindeS erhaltenen Erlau! nisschcineö Anzeige zu erstasten. Zuwiderhandlungen hiergegen werden aus Grund von § 9 der Bestimmungen über das Sbhkinderwesen im Bezirke der Königlichen Amtshauptmannschafl Dresden-Neustadt vom März 1900 mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder entsprechender Haft geahndet. Ottenäork-AIoritrcfork, 30 März 1909 .Der Gemrindevorstand. . Zparkasse Ottenüott - Moritztlott , ütrzmst Einlagen mit 3»/, «/g und expediert an jedem Wochentage von 8—1, und von ! 3—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Einlagen werden streng geheim gehalten Anlagebücher fremder Sparkaffen werden kostenfrei übertragen. Gerste k- 2 bis 20»' 00 bis 2>0 icher 180 Cinquanti"' 195, LaM , gelber E 60 bis E vare 1do" tto: säM 00 lkL l"ft 0. Leinst^ 265, mitÜ' re netto >, pro 100 Leintuch 1). 1. 195 .40. West', ack (Dre< ne 11,40 ' ex netto 0 bis - für Ari , stehen siü i, MN. 285 Othst" 299 - jusa^ m für -41 M. kalben !., Schloß lebendgeM S-71 D, Schl-Z lebendgenM ächt 60 7 46-58 n Annahme von Anzeigen bis spätestens Mittag» p Uhr des Lrscheinnn-stag«». Preis für die Spaltzeile w pfg. zeitraubender »nd tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. Bet Wiederholungen Preisermäßigung.