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ls. k, Ssn . --- . i Erscheint Dienstags, Donnerstags und Sonnabends abends. Bezugspreis: monatlich Hy pfg., Zweimonatlich so pfg-, vierteljährlich l,ro Mark. O Einzelne Nummer >o pfg. <Z» l I — . .U Unterhaltungs- und Anzeigeblatt Wochenblatt und Anzeiger Neueste Nachrichten Bezirks- und General-Anzeiger s o Annahme von Adrigen bis spätestens Mittags >2 Uhr des Lrscheinungstagos. Preis für die Spaltzeile za pfg. Zeitraubender und tabellarisch« Satz nach besonderem Laris. Bet Wiederholungen Preisermäßigung. Ü —— wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Dkrilla. Lür die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Gkrilla. Ru. 29. Mittwoch, den 10. Mär; 1909. 8. Jahrgang. NÄ0 Juli 19» Expedits kW ien Freita- jugeben r 10 OW 345 AM zusamt n für -42 B. alben ck , SchlaH'/ PendgeM —72 Ä' Schlag PendgeM cht 60 bü .8-55 O behauptet, seßier 2^ 5, russM 18 bis Li« lsischer, 1000 KS che 203 bii he 225 bi« pafer, pr« 177—18ö> , neuer Linquanti»« ^8, ameri^ 173-1?5 - !rware 190. netto säÄ' ) nel!« . OelsaM 255—2«° Z45, BB' netto: ck o 100^ Leintuchs 1. 1S,0» 0. Weizen (DreSdNi« eine,1lF netto oh»' hiS 12,8«' r) 3,so bis -3,90 1 - 35 M )9. )d. i. Fleischbeschau. He^r Ui'tervelerinär Hans Grunert in Königsbrück ist als w-iterer wissenschaftlicher Fleischbeschauer für hiesige Gemeinde in Pflicht genommen Korden. OHeväork-Uorjtnäork, am 8 März 1909 , Der Grmeindevorstand. Schule zu Ottendorf-Okrilla. Die Anmeldung der schulpflichtigen Kinder hat vonnemag. Sen n. Marr, nachmittags r—§ Uhr tiir üle Knaben, srettag, Sen ir. Marr, nachmittags 2—4 Uhr tiir Sie Maschen im Amtszimmer des Unterzeichnelen (neue Schule, I. Stock zu erfolgen. Schulpflichtig sind alle Kinder, welche bis zum 30. April d. I bas 6 Lebensjahr vollenden. Auf Wunsch der Ellern und Erzieher können auch solche Kinder ausgenommen werden welche bis zum 30. Juni d. I das 8. Lebensjahr erfüllen. Für bier geborene Kinder ist der Jmpischein, für auswärts geborene sind die Geburtsurkunde mit Tausbescheinigung und Impfschein vorzulegen Ottendorf, den 5. März 1909. Der Schuldirektor. Vertliches und Sächsisches. Gitendorf-Vkrilla, den y. März Mg. 8. A. L. Was geschieht mit der Bußtogs- kollekle? Alljährlich wird am ersten Sächsischen Bußtage in den Kirchen des Landes eine Kollekte für die Innere Mission veranstaliet. Diese Sammlung verdient es, daß man ihr «ine besonders große Gabe zuwendet. Wenn schon die BußtagöcrkennlniS der eignen Un- Würdigkeit gegenüber den göttlichen Gnaden gaben die Herzen dazu treibt, >h en Dank zu beweisen, so müßte auch die Verwendung der Kollekte die Hände zu reicher Spende offnen 3m Jahre 1908 waren 25193,87 Mk. ein- gegangen, von denen nach Abzug der Unkosten sür das Bußlagsflugblatt rund 23500 Mk. jur Verteilung kamen Davon erhielten: Der 8andeSvrrein für Innere Mission für seine allgemeinen Zwecke 7800 Mk., die drei Diakonisienanstalten zusammen 1200 Mk, das BrüderhauS, Moritzburg, die Epileptischenanstalt Kleinwachau, das Frauenheim Tobiasmühle Und der ev. LandeSpreßverband je 450 Mark, die Magdalenenhtlfsvereine in Dresden, Leipzig und Chemnitz zusammen 1300 Mk., der Bund ber Männer- und Jünglingsvereine 1100 Mk. ber LandeSverbaud der ev.-luth. Jungfrauen- vereine, der Landesverband des Blauen Kremes, die UnterstützungSkasse für Berulsai bester der Innern Mission die Feierabendhauskaffe sür Kleinkinderlelperinnen je 300 Mk . das Seminar sür Haushaltungsleh'erinn.n und die Wander kochkurse zusammen 1300 Mk, die Seemanns Mission 600 Vik, Schrislenverein und Schriften- »erbrritung im Lande 900 Mk-, der Verein sür unentgeltliche Verbreitung von Bibeln und christlichen Schriften, die Flußschiffermission, d r Ausschuß für christlichen Frauendienst und ter Brrein zur Hebung der Sittlichkeit je 150 Mk. juiammen 17800 Mark an solche Vereine und Anstalten, deren Tätigkeit über das g uze Land sich erstreckt W itere 1900 Mark wurden zu Baulichkeiten, bez. Erweiterungen an folgende Anstalten verteil!: Rettungshaus Waldkirchen, Heim sür halbe Kräfte m Dresden, Fabiik- "rbeiterinnenheim un Chemnitz je i5o Mk, Kellnerinnenheim in Dresden 250 Mark ^emeindediakoniehaus tn Weigsdorf und Krüppelheim in Zwickau je 300 Mk.. Seminar sür HanShaltungslehrennnn in Dresden 600 Mk. Endlich 3300 Mark zur eisten Errichtung von Gemeind dinkonien m 11 O-ten: Auerbach t. Erzgebirge, C ottendorl, Drehbuch, Ehrenfriedersdorf, Geringswalde, Glünhain Hirschseide, Jahnishausen, Klingenthal, Nieder oberwitz. Strahwalde je 300 Mark. Die noch verbleibenden 500 Mark wurden von der MNeralversammlung dem Direkt»'ium sür die Wen einer zu veranstaltenden Reihe von apologe sichen Vorträgen in sächsischen Orten überwiesen. Die Verteilung fand Genehmigung d s Hohen ev.-luth. Landcskonsistoriums. — Aus diesen Angaben ist deutlich zu ersehen, daß von der BußtagSkollekle -in großer Segen auf die verschiedensten Gebiete d r Innern Mission ausgeht, und daß der Kirchgänger ge trost ein größeres Geldstück als sonst in die Sammelbüchse legen kann, d nn gar viel hängt ab von einem guten Ert ag der Bußtagskollekte. Seifersdorf. Der auf dem hiesigen Ritter- gute wahrende Graf Brühl, der in erster Ebe mit der Witwe des Generalseidmarschalls von Steinitz, geb v Krosigk verh-vate: war, Hot sich j tzt mit der Gräfin Agn-s Schweinitz vermählt Ec ist auch Inhaber der großen Major atsherrschast Groß-Strehl'tz in Schlesien. Dresden. Am Sonnabend abend wurde der 59 Jahre alt- Fuhrwerksbesitzer Pöschel aus Potschappel in der Nähe der Bienertschen Hofmühle in Vorstadt Plauen von einem stadtwärtö fahrenden elektrischen Wagen der Linie Dresden—Hainsberg überfahren und so schwer verletzt, daß er nach wenigen 'N muten verstarb. Der Unglückliche hat nach Vorüber- sahren eines Kohlenwagens das Siraßenbahn- gleis überschreiten wollen und hat das Nahen d-s Motorwagens nicht bemerkt. Dem ver heirateten Manne war ein Bein abgefahren und der Schabst zertrümmert worden. — Am Donnerstag geriet aus der Westend straße ein t 4 jähriger Gymnasiast aus Dresden, der mit zwei Kameraden dort rodelte, an einen anderen Schlitten und wurde mit diesem aus der Fah'bahn geworfen, fiel hin und wurde von einem uachkummenden größeren Schlitten überfahren. Ein nahe wohnender Arzt ließ den Verletzen, der sich erhebliche Quetschungen am Unterschenkel zugezogen, hatte im Unfall wagen zu seinen Eltern bringen. — Im Dr.Sd»er Kellerwechselp ozeß wurde das Urteil gefällt Horra erhielt neun Monate Gefängnis als Zusatz zu der zweijährinen Gefängnisstrafe. Elf der Mitangeklagten wurden zu Geldstrafen von 30 bis 200 Mark verurteilt, zwei Angeklagte f «gesprochen Radeburg. Tie Jahrmärkte in hiesiger Stadl werden künttig einen Tag früher als bis her m t Viehmärkten zusammen abgehalten und 1909 am 17. März Mittwoch (nach Ocali) und am 15 September (Mittwoch), beginnen schon früh und dauenr den vollen Tag. Für Schweine und Rinder sind Ursprungszeugnisse mitzubringen. Königsbrück. Das Ministerium des Innern hat die Bildung eines neuen selbst ständigen GutSbezirkS mit Namen „Truppen übungsplatz Königsbrück" genehmigt. Dieser wird gebildet aus den bisherigen Landgemeinden Otterschütz und Zietsch, sowie den selbstständigen Gutsbezirken Infanterie-Schießplatz bei Königs brück und der Rittergüter Steinborn und Schmorkau, ferner aus Teilen jder früheren Landgemeinde Quosdorf, sowie aus Flurstücken der selbstständigen Gutsbezirke der StandeS- herrschast Königsbrück der Rittergüter Schwepnitz und Krakau mit Vorwerk Sella, der Gemeinden Steinborn, Weißbach usw. Kamenz Am Sonntag vormittag wurde der 68 Jahre alte frühere Nagelschmiedemeister, jetzige Privatus Remus in seiner Wohnung verbrannt ausgesunden. Nach den Umständen ist anzunehmen, daß Remus, der verwitwet war und allein lebte, den Ofen anheizen wollte und Petroleum dabei verwendete. Durch die Explosion der Petroleumkanne dürfte der alte, haibgelähmte Mann dann gleich so schwere Verletzungen erlitten haben, daß er sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnte. Bischofswerda Von der Lokomotive ab gestürzt ist am Sonnabend vormittag auf dem hiesigen Bahnhose der Lokomotivenanwärter Neumann aus Görlitz. Er fiel so unglücklich auf einen Weichenverdeckkasten, daß er sich innere Verletzungen zu-og Mit dem nächsten Zuge wurde er nach Görlitz zurücklronsporliert, wo er sich in ärztlicher Behandlung befindet. Schmölln bei Bischofswerda Hier herrscht seit längerer Ze-t eine Scharlach- und Diphiheritisepidemie. Die Familie Kohslar verlor in d-r vergangenen Woche 4 Kinder an Diphtheritis. Großenhain. Aus der hiesigen Rodel bahn fuhr om Sonntag abend ein Schlitten mitten in die Zuschauermenge, wodurch das 10 jährige Töchterchen d?S Zimmermanns Schade aus dem benachbarten Mülbitz und ein 14 Jahre alter Waisenknabe, der im gleichen Orte beim dortigen Gutsbesitzer Uhlemann be- bedienstet ist. überfahren und schwer verletzt wurven. Die fahilässigm Rodler ergriffen, ihren Schlitten zurücklassend, die Flucht. Der Knabe, der schwere Verletzungen am Kopfe und eine Armauskugelung davonaetragen hatte, wurde besinnungslos vom Platze zu seinem Dienstherrn gebracht, der ihn in Pflege nahm, während das Mädchen, das beide Beine ge brochen hatte, dem städtischen Krankenhause zu geführt werden mußte. Bohnitzsch. Den Tod durch Ersticken fand das vierteljährige Töchterchen der Familie Ternecke. Die Familie hatte sich nach dem im 2. Stock gelegenen Schlafruume zur Nachtruhe begeben, während das kleine Kind in dem Wohnzimmer des 1. Stockwerks zurückgelaffen worden war. Nachts gegen zwei Uhr wurden die im Dachgeschoß wohnenden Leute durch einen beißenden Brandgeruch aus dem Schlase geweckt und mochten sofort Lärm In der Wohnstube der Familie T. war Feuer aus gekommen das schon erhebliche Verbreitung er langt und auch den Kinderkorb ergriffen hatte. Marienberg. Zu der von uns vor wenigen Tagen gebrachten Meldung, daß ein Oberleutnant Wagner wegen Unregelmäßigkeit auf einer Unlerossizierschule zu Gefängnis ver urteilt worden sei. schreibt das Kommando der Königlich Sächsischen Unterofsizierschule und -vorschule mit der Bitte um Veröffentlichung: Es lieg! hier offenbar eine sehr bedauerliche Verwechselung mit einem früheren Oberleutnant j-tzigen Hauptmann Wagner, der hiesigen Unter- osfizierschule vor. Der von ihnen erwähnte Olfizier war Oberleutnant z. D. und unter stand als Bezirksoffizier einem, sächsischen Bezirkskommando. Baumgarten-Crusius Oberst leutnant und Kommandeur. Mylau. Beim Rodeln in der Alaunstraße ist der Maurer Herm. Niklas hier lebens gefährlich verunglückt Er fuhr mit einem Schlitten, auf dem noch zwei Personen saßen, mit solcher Gewalt gegen ein Haus, daß der rechte Unterschenkel d-S Mannes zerschmettert wurde. O el Snitz i. E. Auf dem Bahnhofe Neu- ölSnitz ist Sonntag vormittag der Strecken ¬ arbeiter Rehm beim Absteigen vom Wagen ab gerutscht und so unglücklich gefallen, daß ihm )as rechte Bein überfahren wurde. Chemnitz. Vorgestern früh blieb der Zug 4 Uhr 46 Minuten ab Aue bei Thalheim im Schnee stecken und konnte erst nach 11/2 Stunde dadurch befreit werden, daß sich sämtliche Passagiere an der Ausschaufelung beteiligten Nus der Woche. Die Vorverhandlungen über die Reichssinanz- reform sind insofern zum Abschluß gelangt, als die Blockparteien einem Abkommen zu- estimmt haben, wonach eine Besitzsteuer ein- eführt werden soll, deren Ertrag man auf 100 Mill, berechnet. Ob damit die Durch führung der Reichsfinanzreform endgültig ge sichert ist, wird sich allerdings erst bei der zweiten Lesung oder aber bei den Verhandlungen im Reichstage entscheiden. — Die Spannung zwischen Oesterreich und Serbien hat trotz aller Friedensnachrichten noch immer nicht nach geloffen. im Gegenteil, durch die unerklärliche Zaudcrpolitik der serbisch.» Regierung hat sich die Lage fo kritisch gestaltet, daß man in ein- geweihten Kreisen den Ausbruch des Krieges befürchtet. Trotzdem die Mächte wiederholt dringliche Friedensmahnungen nach Belgrad gerichtet haben, setzt Serbien seine KriegS- rüstungen fort, indem es behauptet, die Truppen zusammenziehungen sowie die Anhäufung von Proviant und Munition in jden Grenzstädten sei nur eine Verteidigungsmaßregel Es fragt sich nun, ob es in Serbien besonnene Leute genug gibt, die die Gefahr eines Krieges mit Oesterreich nach jeder Richtung hin abzuschätzen wissen und ob der Einfluß dieser Leute weit reichend genug ist. der vom Kronprinzen Georg angefachten und immer wieder geschürten Kriegs stimmung die Wageschale zu halten. Fast hat es den Anschein: denn die letzte Note, die Serbien an Rußland richtete, ist in sehr ver söhnlichen Worten gehalten. Sie spricht zwar nicht den Verzicht auf eine Gebietsentschädigung aus, aber sie betont, daß Serbien sein Schicksal der Gerechtigkeit der Mächte anvertraue. Die Mächte erkennen an, daß der Weg zum Meere für Serbien Daseinsbedingung ist. Auch diese Frage soll auf friedlichem Wege gelöst werden. Die Türkei beabsichtigt eine Handelsstraße durch das Gebiet von Novibazar zu legen. Diese Straße soll gegen eine gewisse Pacht auch Serbien zur Benutzung freistehen. Somit wäre, wenn auch auf diesem Umwege, Serbiens Wunsch erfüllt. Auf dieser Grundlage könnte dann wohl eine Einigung zustande kommen und es ist nicht auSgeschoffcn, daß ohne Vermittelung der Großmächte Serbien und Oesterreich direkte Verhandlungen beginnen Alles hängt ab von der schnell wechselnden Stimmung des serbischen Volkes. — William Taft, der neue Präsident der Ver Staaten, hat mit all dem Glanz und Pomp, den das einst so schlichte Amerika bei dieser Gelegenheit zu entfalten pflegt, sein Amt angetreten. In der Rede die gewissermaßen sein Regierungsprogramm enthält, kennzeichnete Taft die von ihm vertretene Politik dahin, daß er gedenke, im Sinne Roosevelts die Geschäfte zu leiten. Dian darf dabei nicht übersehen, daß William Taft ein großer Bewunderer Englands ist. Es ist daher leicht möglich, daß das in London wie in Washington von vielen an gestrebte Bündnis zwischen England und den Ver. Staaten nunmehr zur Tatsache wird. — Allem Anschein nach ist die Lage in Persien äußerst ernst. Die Truppen des Schahs sind auf verschiedenen Punkten geschlagen worden und die Revolutionäre haben erklärt, nur mit dem Schah direkt unterhandeln zu wollen und die Vermittelung des türkischen Gesandten ab gelehnt. Dem geängstigten Schah wird nichts übrig bleiben, als die Verfassung wieder ein- zusühren. Ob er aber damit seinen Thron noch halten kann ist bei dem allgemeinen Haß, den er sich zugezogen hat durchaus zweifelhaft.