Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 03.03.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190903037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19090303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19090303
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-03
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.03.1909
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vie Valkanirrisis. Mit Spannung sind die Augen der Welt auf den Balkan und besonders nach der serbi schen Hauptstadt gerichtet, wo in den nächsten Tagen die Entscheidung über Krieg und Frieden fallen must. Für die Stimmung in Serbien ist die Skupschtinarede bezeichnend, die der neue Ministerpräsident Nowako witsch ge halten hat. Er führte u. a. aus: „Mir ist die Ehre zuteil geworden,, vor der Skupschtina mit einer ungewöhnlicherweise aus Vertretern aller Parteien zusammengesetzten Regierung zu arbeiten. Trotzdem ist unser Erscheinen nur eine normale Sache. Es bedeutet, daß der gegen wärtige Augenblick gebieterisch die Eintracht im Innern des Landes und den Schutz der serbischen Interessen nach autzen hin erheischt. Von gewissen Seiten wird versucht, das natürliche Recht Serbiens auf seinen Fortbestand, das durch internationale Verträge bekräftigt ist, anzufechten. Die nationale Skupschtina hat das auswärtige politische Pro gramm Serbiens aus dem Herzen des serbischen Volkes genommen. Die Forderungen, die dieses Programm sowohl für Serbien als für > Montenegro enthält, sowie die Gründe des Rechts und die Interessen, auf welchen dieses Programm basiert, wird Europa in kurzer Zeit zu würdigen haben. Fest entschlossen, die Verfassung und die Gesetze zu schützen, ersucht die königliche Regie gierung alle Serben, durch Erfüllung ihrer Bürgerpflicht die Regierung in der Ausübung ihrer Aufgaben zu unterstützen, damit auf diese Weise die einzig sichere Grundlage für eine bessere Zukunft Serbiens geschaffen wird. Indem wir uns auf das unbegrenzte Vertrauen der Krone stützen, sind wir über zeugt, daß auch Sie, meine Herren Volksver treter, aufrichtig und von Herzen uns unter stützen werden. Erfüllen wir uns mit der Empfindung und dem Bewußtsein höherer Pflicht gegenüber den heiligen Überlieferungen unsres Volkes, gegenüber dem Erbe unsrer heldenmütigen Ahnen und den Lebensinteressen unsres Vaterlandes!" Nach französischem Muster ist diese Rede durch öffentlichen Anschlag in ganz Serbien bekannt gegeben worden und hat überall einen kiesen Eindruck gemacht. In der serbischen Hauptstadt herrscht fieberhafte Aufregung, da über die österreichischen Kriegsvorbereitungen die tollsten Gerüchte im Umlauf sind. Man erwartet allgemein ein vermittelndes Eingreifen Deutschlands. Die Stimmung ist um so erregter, als bekannt geworden ist, daß auch die russische Regierung im Odessaer Bezirk (also in der Nähe der serbischen Grenze) Truppenzusammenziehungen angeordnet habe. In Serbien deutet man sich diese Maßregel natürlich so, daß Rußland im geeigneten Augenblick trotz aller gegenteiligen Erklärungen zugunsten Serbiens die Waffen ergreifen wolle. Immer noch sind die Mächte um einen friedlichen Aus gleich bemüht. Alle Großmächte, ohne Ausnahme, haben sich grundsätzlich bereit erklärt, gemeinsam auf die .Regierung in Belgrad einzuwirken und so auf friedlichem Wege gewissermaßen eine Einigung zu erzwingen. Solange aber das Zarenreich sich weigert, diesem Schritte zuzu stimmen, werden sich die übrigen Großmächte schwerlich dazu verstehen, Verhandlungen ein- zuleilen, zumal Frankreich nicht ohne Ruhland einen entscheidenden Schritt unternehmen will. Bei dieser Sachlage kann es nicht wunder nehmen, daß die serbischen Politiker immer wieder hoffen, ihre Wünsche mit Hilfe der Mächte bald erfüllt zu sehen. Hat doch der frühere Ministerpräsident Milanowitsch in einer Unterredung geäußert: „Unser Nationalprogramm bedeutet, in ein Wort zusammengesaßt, die Vereinigung von Serbien und Mon.enegro. Wir haben Österreich in keiner Weise heraus gefordert. Wollten die Mächte nun zulassen, daß Österreich Serbien überfiele, so würde das bedeuten, daß Österreich Herr in Europa sei. Der.Krieg Österreichs gegen Serbien wäre ein ungeheures Verbrechen gegen die Billigkeit, Ge rechtigkeit und Zivilisation." Und der neue Mi nisterpräsident fügte dem hinzu, es sei für Serbien eine Lebensfrage, daß es einen Ge- bietsslreifen erhalten müsse, der eine direkte Verbindung mit dem Adriatischen Meere Matte. Um die Erfüllung dieser Forderung werde Serbien, wenn es sein muß, zu den Waffen greifen und die neue Regierung werde in dennächsten Tagen weitere 33 Vr Millionen für Rüstungszwecke in der Skupschtina bean tragen. — Das immer bestimmter auftauchende Gerücht, daß hinter Serbien eine Großmacht stehen müsse, die zumindest finanzielle Beihilfe zugesagt hat, gewinnt durch diese ministeriellen Erklärungen immer mehr an Wahrscheinlichkeit. Es wäre interessant, zu erfahren, Welchs Macht auf solche Weise die Kriegsmöglichkeit erhöht, während sie durch ihre amtliche Vertretung zum Frieden raten läßt. Politische l<unc!sckau. Deutschland. "Kaiser Wilhelm wird, halbamtlichen Meldungen zufolge, in diesem Frühjahr Korfu nicht besuchen. * Der Reichskanzler Fürst v. Bülow hat mit den Führern der Blockparteien unterhandelt .über ein Abkommen betr. die Reichs finanzreform. Wie verlautet, will die Negierung die Nachlaßsteuer fallen lassen und dafür die Reichserbschafts st euer weiter aus bauen. * Der SeniorenkonventdesReichs- tages hat beschlossen, den Schatzsekretär mit der schleunigen Ausarbeitung eines Not- aesetzes für den Etat zu beauftragen, da die Etatsberatungen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zur rechten Zeit beendet sein werden. "Bei der R e i ch s t a g 4 sti ch w ah l im Wahlkreise Bingen-Alzey erhielt der Zentrumskandidat Uebel 12 027, der Freisinnige Pfarrer Korell 10 877 Stimmen. Uebel ist also gewählt. Bei der Wahl am 16. Februar hatte Korell rund 8100, Uebel 6500, der national- liberale Kandidat 5700, und der Sozialdemokrat 1500 Stimmen erhalten. * Die Reichstagsersatzwahl in Verden-Hoya-Syke, die durch die Mandatsniederlegung des Abgeordneten Held notwendig geworden ist, hat vorläufig noch kein Endergebnis gebracht. Es muß eine Stichwahl stattfinden zwischen dem nationalliberalen Kan didaten Dr. Heiligenstadt (Berlin) und dem Welfen Gutsbesitzer von Dannenberg (Hannover). Bei der jetzigen Wahl erhielt Dr. Heiligenstadt (nat.-lib.) 5881, Harries (Bund der Landwirte) 341t, Lewin (fress. Vp.) 3162, v. Dannenberg (Welfe) 6315 und Henke (soz.) 3909 Stimmen. "Die Beschlüsse der Kommission des Preuß. Abgeordnetenhauses über den Woh - n u ngsgeldzu schuß werden im Plenum nicht angenommen, sondern vorläufig auf zwei Jahre geregelt werden. Die alte Orts- tlasseneinleilung wird bis zum 1. April 1911 beibehalten, die bisherigen Wohnnngs .eldzu- schüsse werden mit einem Zuschläge von 33Prozent des bisherigen Zuschusses weiter gezahlt. In den nächsten zwei Jahren soll dann der Staat Erhebungen über Mets- und Lebens mittelpreise in den einzelnen Orten anstellen und dem Landtage einen neuen Gesetzentwurf über Klasseneinteilung und Wohnungsgeldzu schuß vorlegen. "In der hessischen Kammer erklärte auf eine Anfrage betr. das Schicksal der Gas - und Elektrizitätssteuerder Minister des Innern, daß die Negierung nach wie vor gegen diese Steuer sei. Bei der Notwendigkeit der Finauzreform und der Unmöglichkeit, geeignete andre Steuerquellen zu finden, werde die Ein führung der Gas- und Eleltrizitätssteuer aber unvermeidlich sein. Spanien. " Kardinal Sancha, Primas von Spanien, O Om eine fürstenkrone. 17j Roman von Reinhold Ortmann. l^ortietzung.' „Nein, nein, nicht das meine ich, nicht diese geringfügigen Äußerlichkeiten, die einen wohl verdrießlich, aber nicht unglücklich machen können. Die Welt, an die ich dachte," sagte Raffaella, „ist die Welt unsrer Anschauungen und Ideen. Hast du selber nie gefühlt, wie endlos weit wir darin nur zu oft voneinander entfernt sind?" „Gewiß nicht, Geliebte! Unsre Meinungen mochten einmal auseinandergehen in bezug auf diesen oder jenen nebensächlichen Umstand; in allen ernsten und bedeutsamen Fragen aber, dessen bin ich ganz sicher, würden wir immer nur desselben Sinnes sein." „So hast du schon vergessen, wie wenig wir in einer sehr ernsten Frage einig wm n?^' fragte Raffaella ihren Gemahl. „In der ersten Sache, in der ich deine starren Ehrbegriffe nicht zu oen meinigen machen konnte, hast du mir rundweg jedes, auch das kleinste Zugeständnis verweigert. Muß ich dich erst daran erinnern, bei welchem Anlaß es geschah?" „Es ist mein Zerwürfnis mit dem Fürsten Chlodwig, auf das deine Andeutung sich bezieht. Warum nur muß gerade dies die Probe sein, aus die du meine Nachgiebigkeit stellen willst? Warum forderst du gerade das Unmögliche von mir zum Beweise sür die Opferwilligkeit meiner Liebe?" „Warum? Weil dies Zerwürfnis das Unglück meines Lebens ausmacht I Weil ich unaussprechlich leide unter dem Bewußtsein, daß jemand, der mir am nächsten steht, durch mein bloßes Dasein um die köstlichsten aller irdischen Güler gebracht werden soll." „Welch' ein törichter Selbstvorwurf! Habe ich dir denn nicht tausendmal versichert, daß ich auch nicht die geringste Sehnsucht empfinde nach diesen irdischen Gütern, die keinen Wert für mich haben, weil ich ihrer nicht bedarf?" „Das mag für dich selbst gelten, obwohl aurb du leicht eines Tages anoern Sinnes werden könntest. Aber ich dachte soeben nicht einmal in erster Linie an dich." „Nicht an mich? Ja, mein Gott, Raffaella, an wen denn sonst?" „Ich dachte an das Kind, mit dem der Himmel uns beschenken wird. Nie würde ich meinem Sohne wei und offen in die Augen blicken können, so lange das Bewußtsein aus mir lastete, ihn einem flüchtigen und vergäng lichen Glück zuliebe um Rang und Vermögen betrogen zu haben." „Erscheint dir das Glück, das du durch unsre Vereinigung gefunden, in der Tat jetzt schon als ein so flüchtiges und rasch veraäng- liches?" fragte er mit tiefernster Betonung. „Und wiegt dir die Gewißheit, mich glücklich gemacht zu haben, nicht zehnfach dies törichte Bedauern auf über den Verlust, den unser .Kind möglicherweise dereinst erleidet?" „Nein I* sagte sie schroff und bestimmt. „Ich müßte nicht die Empfindungen einer Mutter haben, wenn ich so zu fühlen vermöchte." „Das heißt: du liebst dieses Kind, das noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt hat, jetzt bereits tiefer und inniger als mich?" eine der hervorragendsten Persönlichkesten der katholischen Kirche, ist in Toledo gestorben. Rußland. * In der Duma hielt Ministerpräsident Stolypin eine längere Rede, in der er den Nachweis versuchte, daß alle „Enthüllungen" ans Anlaß der Verhaftung des Polizeispions Azew stark übertrieben seien. Es sei unwahr, daß Regierungsorgane unter irgend einem Vorwande Verbrechen angestiftet und zu diesem Zweck mit Revolutionären in Verbindung getreten seien. Die Regierung werde Unregelmäßigkeiten, Vertrauens- und Treu bruch ihrer Beamten aufs strengste bestrafen. Zus ckem Keickstage. Der Reichstag beschäftigte sich am Donnerstag mit der Weiterberatung des polnischen Antrages betr. Freiheit des Grundeigentumserwerbs. Die Abgg. Vertreter des deutschen Volkes bezeichnete, so deshalb, um zu betonen, daß de deutschen Interessen den partikular-kolonialen voran gehen müssen. Mr ist Borliebe für die gelbe Raß vorgeworfen. Aber Herr v. Rechenberg will M' ausgleichende Gerechtigkeit. Es ist gewiß nicht s« wünscht, zu viele Inder zu haben, und man muß ei« scharfes Auge auf sie haben. Aber das inN nationale Recht ist uns nicht günstig. Eine Ard schließung der Inder oder eine Erschwerung ilB Niederlassung kann daher nicht in Betracht kommet Der Gewerbesteuer kann sich der Inder nicht eÄ' ziehen. In der Eingeborenenfrage sind die Straß« nicht milder geworden. Aber wir strafen mögLÄ mit Geld, weil das wirksamer ist und etwas eil' bringt. Der Weiße erzwingt sich Achtung dno! Selbstzucht; dazu würde eine Abnahme des Alkohol nichts schaden. Die Arbciterverordnung ist draM mit großer Mehrheit angenommen worden. Ä' Erhöhung und Differenzierung der Hüttcnstei^ wäre bedenklich. Der Wegebau schreitet munter vo« wärts; nur beim Brückenbau hapert es steilen weif) An eine deutsche Siedlungskolonie in den Trope« glaube ich nicht. Aber wenn die Ansiedler tüchM Leute sind, haben sie Gottes Segen mit aus Weg. Die Arbeiterfrage ist gelöst. Die im M jahr erhobenen Angriffe sind durch die PraA widerlegt. Abg. Schwartze-Lippstadt (Ztr.): Wir auch sür eine gerechte Behandlung der Neger; v dürfen nur geprügelt werden, wenn sie cs ve« dienen. Die Inder sind leider ein notwendig Übel. Die Mission scheint unter Dernburg zu bis zu kommen. Die Eisenbahnwünsche der Kolos* wollen wir gern eriüllen. Staatssekretär Dernburg erwidert, er kein« die Bedeutung der Mission an und zeige ihr Et' gegenkommen. Abg. Lattmann (wirtsch. Vgg.): Die Etaift zeigen ein freundliches Gesicht; hoffentlich fällt ds Abrechnung später ebenso aus. Bon DeutschmdM abgesehen, ist der Zuschuß des Reiches für die Koi? nien 6 700 OVO Mk. und das wird vielen gelind scheinen. Zwischen der Verwaltung und ds Weißen in Deutsch - Ostasrika muß endlich cb befriedigendes Verhältnis geschaffen werden. N der Eisenbahnfrage billigen wir Dernburgs vor' sichtig abwägende Art. Wir bedauern, daß dv Gonvernementsrat von Samoa w"zen der Z^' Verordnung die Flinte einfach ins Korn geworfen h* Abg. Goller lHosp. d. frs. Bp.): Mit Der«' burgs Verwaltungsmaßnahmcn sind wir im «HL meinen einverstanden. Vielleicht ist die Zahl X' Beamten in den Kolonien noch immer zu groß. Nowakowitsch, der neue serbische Ministerpräsident. Graf Westarp (kons.), Böhme (wirtsch. Bag.) und Heinze (nat.-Iib.) sprachen sich entschieden gegen die Tendenz des Antrages aus, indem sie die nationalen Rücksichten in den Vordergrund stellten und der großpolnischen Agitation die ganze Schuld an der Enteignungspolitik der preußischen Regierung, gegen die ja der Antrag in erster Linie sich richtet, beimaßen. Für den Antrag traten außer den pol nischen Abgg. Seh da und v. Dziembowski der Wg- Dove (frs. Vgg.), vie Sozialdemokraten Hue und Ledebour und die Zentrumsabgg. Graf Praschma uud Erzberger zum Teil in sehr scharfen Reden ein. Der Abg. Pauli-Ober- barnim (freikons.) erklärte, für den Antrag stimmen zu wollen, da er auch im preuß. Abgeordnetenhause gegen das Enteignungsgesetz gestimmt habe. Darauf wurde die von den Polen beantragte namentliche Abstimmung auf Freitag vertagt. Am 26. d. steht zunächst auf der Tagesordnung die namentliche Abstimmung über den polnischen Antrag auf Freiheit des Grundeigentum-Erwerbs. Der Antrag wird mit 189 gegen 182 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen angenommen. Darauf beginnt die zweite Lesung des Etats für das deutsch-ost afrikanische Schutz gebiet. Die Kommiision beantragt eine Resolution auf Einführung von Kommunalabgaben für die zu bildenden Gemeinden. Abg. v. Liebert (freikons.): Die diesmaligen Kolonialetats machen einen erfreulichen Eindruck. Zeigen sie doch unsre Kolonien in fortschreitender Entwickelung. Die Kolonialskandale bleiben aus, und der Reichszuschub nimmt ab. Die Kontrolle Wird schärfer und die Abrechnung kommt schneller. Abstriche hat die Budgetkommission kauni machen können; der Staatssekretär kann zufrieden j sein. Um so weniger hat er aber Anlaß, wenn sich i sachliche Kritik äußert, gleich einen gereizten i Ton anzuschlageu. Staatssekretär Dernburg dankt für die an erkennende Kritik. Der Vorredner warf mir mein! Temperament vor. Aber er hat auch Temperament l und wird mir daher verzeihen. Wenn ich mich als ' „Ich glaube wohl, daß es so ist, Adelhard! Und vielleicht ist dies nun einmal in der Natur des Weibes begründet." „Aber das ist en »etzlich für mich," rief er in schmerzlichster Bewegung. „Welch' ein zer malmender Gedanke, daß ich deine Liebe ver loren haben soll durch das, was uns nur um so fester vereinigen müßte!" „Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn du mir nicht gerade dies eine abgeschlagen hättest. Meine Liebe Hai ihre Kraft verloren, seitdem ich nicht mehr an die Opferfähigkeit der deinigen zu glauben vermag " „Und nur um diesen Preis — nur um den Preis einer Demütigung vor dem Fürsten könnte ich sie zurückgewinnen?" „Kann das eine Demütigung für dich be deuten, was dich in meinen Augen zum Helden machen würde?" Er stand auf und ging um ein paar Schritte tiefer in das dunkle Zimmer hinein, wie wenn er fürchtete, daß sie leibst in der Finsternis den verstörten Ausdruck seiner Züge wahrnehmen könnte. „Stelle mir eine andre Bedingung als diese, Raffaella! Oder besser — sage mir, daß es dir nicht ernst war mit dem, was du eben gesprochen. Sage mir, daß du mich noch liebst!" Vom Fenster her kam ihm keine Antwort, und nachdem er vielleicht eine Minute lang ge wartet hatte, stürzte er wieder auf sie zu und erfaßte ihre beiden Hände. „Sage mir, daß du mich noch liebst!" stieß er tonlos und mühsam wie aus zusammen- I« der Eingeborcnen-Frage darf der Staatssekretär den Bogen nicht überspann Auch die Engländer können uns hier nicht «b«' weiteres vorbildlich sein. Ich bedaure, daß «m« Dr. Rohrbach so plötzlich abgestoßen hat. Aber Mann konnte nicht stramm stehen vor dem gesetzten. , Staatssekretär Dernburg: Dr. Rohrbach ifta«' seineu eigenen Wunsch ausgefchieden. Er.wollten«' AnsiedlungLkommiffion bilden und leiten," aber hatten wir kein Geld und wir beabsichtigten tKs Gründung nicht. So viel tüchtige Leute gicbt'S iE die wir haben, suchen wir festzuhalten. Auch wünsche gute Beziehungen zwischen Gouverneur Weißen. Aber ein Gouverneur dars nicht ein Rückgrat wie eine Spirale haben und sonst aus Schmalz uud Butler gem»^ f sein. Kaufleute und Mission sind mit dem Gollas neur zufrieden. Abg. Arendt (freikons.) wirft dem Kolou^ sekretär vor, eine persönliche Schärfe in die DeE; getragen zu haben. Das System Rechenberg wm von allen Weißen sür eine große Gefahr gehal^ Es fehlt dem System an der Aufrechterhaltung " Autorität. Staatssekretär Dernburg: Dem Wurche d«' Vorredners, ich solle die Nückberufanz des Gouois' neurs Rechenberg vcrauiassen, kann ich nicht cfi' sprechen. Um so weniger, als mir nicht bcnM ist, daß der Gouverneur gegen die VoraussehUl'Sss verstoßen hätte, unter denen feine Ernennung crs«v ist. Herr Arendr hat uns das Gespenst eines Aufstandes vorgehallen. Nun, wir haben unsre Eingeboren^' Politik jetzt zwei Jahre und haben noch keinen filA stand gehabt. Unter dem Gouverneur v. LiebE harten wir 25 Ausbünde. So wenig Sie diese A die Liebcrtsche Elngeborcncupolitik werden zuri^ führen wollen, ebensowenig dürfen Sie von eint^ etwaigen Ausstand infolge unsrer Eingeboren Politik reden. Wir werden übrigens nicht wN lassen, alle Beschwerden genau zu prüfen. Tw ebenso bereit sind, auf Jyre Leute einzuwirA wie ich bereit bin, auf den Gouverneur Rccuenben im Sinne freundlicherer Beziehungen zu den Farins einzuwirteu, daun werden wir beioe zum Z'"* kommen. -- Hierauf erfolgt Vertagung. gepreßter Kehle hervor. Laß mich heute abe^ nicht so von dir gehen — nur heute abev" nicht, Raffaella!" , „Wie aufgeregt du bist, Adelhard! leicht find es die Weine des Herm vo« Werkenthin, welche die Schuld daran traget Morgen wirst du meine Äußerungen ruhiger e? sehen. Warum sollte ich jetzt eine Komödie am' führen, nur um dich zu beruhigen?" . Er ließ ihre Hände los und zog sich zurö^ „Eine Komödie!" murmelte er. „Also es wirklich dein Ernst! Du liebst mich nicht — oder du hast vielleicht von allem Anbsqi^ nur dein Spiel mit mir getrieben — wie wie mit jenem andern I" . „Mit wem?" fuhr sie heftig aus. „Ist«* Paul Wismar, von dem du spricht?" „Ich kenne ja nur ihn; aber es war licherweise nicht einmal der einzige, den du gründe gerichtet hast." „Genug! Ich habe nicht Lust, mich v«« dir beschimpfen zu lassen! Du magst diese Bele'digung abbitten, wenn — du deinen Rausch verschlafen haben wirst. Nacht I" ' . Graf Adelhard Hohenstein hörte das Knills eines Kleides und das Zuschlägen einer Er hatte keine Bewegung gemacht, um die , gehende zu halten. 9. Ein sonniger Morgen war auf den stürmst^ Regentag gefolgt. Der Wind ging noch aber er hatte sich nach Osten gedreht machte die Lust rein und klar, daß alles E" fernte näher gerückt schien, und sich jede Vas SM § In der rrstatter Re lln'erausschi in welcher 3 der Negier; Nark an ' und ans 1 beschafft wl einmütig vc Ziehung dee zeugt gewesi dies zu ge gewesen. 3 fibscht cinei ans Grund Wengelassei aml eine de habe, nach ieonng des 6,lk Prozei mehr und L Reich abzufi MjlSchfich gi Neichsve Minderheit Sleuer eine Hoheit'der ( Einführung Einzelstaaiei diese Steue Von seit Anirag vor flir die Erb himmle An Die endgül ssimmungen ab durch R bis dahin i i Fristen de entsprechendk die Vermöc bleiben. Ai Einkommen, Einkommen Die bfihcrfi Wegfällen. Staatsse wägen und soweit der 3 nehmen köm Vorlagen stc gieruuoen ' ° ineSwi 'eien setzt ei die neuen V müßten erst Steuern gel simer habe Stellung daß die vorge'chlaM bei der da »vd den lasse, wegc! bohrst nier -wirüle lies -Liweaunasr ^eld, sondcl 'wlliere zud genommene veranlage, i benwoewgev 'owminwu b bvß sie nss Erbschaften i Fmanzm ßuchiet die ssner direkte bkwe er e'm Ur etwa 20 «Mionen N Ebringen b 45 Mill. M Wunq von Mästung a «me unerirü Mug der Ei d>e direkten ' zelne Ba Horizont i blauen Hü Der K nach einen gegangen bereit ge! neben wa die Rampe stück, das angerührt, dos er auf sonst vor über die L Die D ausjehe u Mutungen Ausfahrt r . -N°ch der Graf, Sie an de Der K, krämpe, de sich besohle Bock, und Aosse in d „Da dr auch noch dem Bedn stündiger 8 biegen jede erkenne ick strohgelbe! alle da wo höchstens
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)