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lonisten herrscht deshalb große Beunruhigung. Die Deutsche erbaren erneut telegraphisch beim deutschen Kaiser Schutz infolge der wiederholten Einbrüche. Der mit der Unter- suchung des Mordes an dem Deutschen Unger betraute Gerichtspräsident Kenan B y veröffentlichte dem „Osman Lloyd" zufolge einen H tzartikel gegen die Deutschen. Japanische Studienreise in Deutschland. Im Auftrage der japanischen Regierung unternehmen, wie die „Voss. Ztg." witteilt, das Mitglied des Herren- Hauses Chojio Ito sowie der Professor der Universität in Kyoto Dr. Tanimoro, eine Reise durch Deutschland, um das deutsche Genossenschaftswesen zu studieren. D.r Vizepräsident des japanischen Reichseisenbahnamtes, Prof. Dr. Hirai, ist mit dem Dr.-Jng. Kakutaro Hori in Berlin eingetroffen. China auf der internattonalen Hygiene-Ausstellung in Dresden. Die deutsche Gesandtschaft in Peking hat dem Direk torium derJntcrnationalen Hygtmeausstellung Dresden 1911 die Mitteilung gemacht, daß China sich offiziell an der Ausstellung beteiligen wird und beabsichtigt, einen eigenen Pavillon zu errichten. Ausland. Ein Amnestieerlatz Kaiser Franz Josefs. AuS Anlaß des achtzigsten Geburtstages des Kaisers wird gleichzeitig mit einem Handschreiben, das militärische Begünstigungen verfügt, ein zweites Handschreiben publiziert werden, durch das politische Verbrecher amnestiert werden Unter diese Amnestie sollen fallen Personen, die wegen Majestätsbeleidigung bestraft oder in Untersuchung sind, politische Verbrecher, die wegen Hochverrats verurteilt sind oder gegen die noch ein Hochverratsverfahren schwebt, ferner Personen, gegen die wegen Aufreizung zu Feind seligkeiten gegen einzelne Nationalitäten oder gegen gesetzlich anerkannte Körperschaften und Religionsgenossenschaften ein gerichtliches Strafurteil ergangen ist. Rampolla Ratgeber des Papstes? Dem „Daily Expreß" wird aus Rom gemeldet, Kardinal Rampollas Einfluß sei wieder im Steigen; er habe dem Papst geraten, Spanien in jeder Beziehung nachzugebeu Rampolla leite angeblich jetzt wieder die auswärtige Politik deS Vatikans; man habe aber doch Merry del Val in seinem Titel und in seiner Würde als Staatssekretär belassen. Amerikas Reichtum. Will man die Summen, die jährlich von Amerikanern für Kunstwerke, Diamanten, kostbare Petze, Automobile usw ausgegeben werden, als ein Kriterium des Reichtums ansehen, so ist der Wohlstand der Vereinigten Staaten in stetem Wachstum begriffen. Das beweisen die Zahlen für daS RechnungSjahr1909/1910, dievon den amerikanischen statistischen Bureau veröffentlicht werden. Während im Jahre 1908/1909 nur für 3800000 Dollar Kunstwerke eingeführt worden waren, hat der Wert der im Jahr 1910 etngeführten Kunstwerke oie Summe von 21100000 Dollar erreicht. In Diamanten war ein Anwachsen von 24100000 zu 39800000 Dollar zu konstatieren, in noch nicht ver arbeiteten Pelzen 11700000 zu 5200000, in fertigen Pelzcn und Pelzsachen von 9400000 zu 11000000 Dollar. Automobile wurden zwar in diesem Jahre nicht mehr importiert als im Vorjahre; beide Male belirf sich der Wert auf 2900000 Dollar; aber dafür ist die Fabrikation von Automobilen in Amerika ganz außerordentlich ge stiegen, während im Vorjahre nur für 5400000 Dollar Kraftwagen exportiert wurden, ist dies Jahr die Summe auf 9500000 Dollar gestiegen. Der Wert deS Gesamt imports ist von 1311900000 auf 1558100000 Dollar ge- stiegen. Der Import von Manufakrurwaren im Rechnungs jahr 1910 war der größte, den Amerika bisher aufzuwlisen hat. Auch der Export von Manufakturwaren übertraf ten aller anderen Jahre. Der Wert des Exports betrug 1710000000 Dollar und war uw 72000000 Dollar höher als im vorigen Jahre. Wochenschau. heimlich« und ba . ,nn NnWiilEttregimmt ... q^unovex jaucht, bei welcher Gelegenheit seine getreuen Hannoveraner einen Blick in das „von der Nordlandssonne gedunkelte Antlitz" tun konnten. Auf Usedom hat dann der Kanzler im Auto Vortrag gehalten, ohne etwas Gutes berichten zu können. Gute Nachrichten kommen dagegen aus Norwegen, wo man nun doch um das idyllische Spitzbergen mit Rußland keinen Krieg anfangen will. Das wird Rußland jedenfalls gewaltig freuen, da die borstigen Finnen sich Väterchens besten Absichten gegenüber so unangenehm zeigen, daß dieser sich sein Dasein künstlich versüßen muß und zu diesem Zwecke die Einfuhr von weißem K istallzucker gestattet hat. Auch die Türkei kommt aus den Verdrießlichkeiten nicht heraus; nun die Griechen und Kreter mal einige Tage Ruhe halten, meutert ein Teil der Garnison von Stambul, sodaß Saloniki mit zuverlässtgen Truppen aushetfen muß. Anscheinend ist das Geheime Komitee wirklich im geheimnisvollen Geheimen, sonst würden seidene Schnüre und Säcke in Verbindung mit dem verschwiegenen Bosporus schon ihre Pflicht getan haben. Da sind di« Franzosen bessere Leute: ihre Marine soldaten haben iich bei der Ueberschwemmung in Paris um die deutsche Botschaft so verdient gemacht, daß sie mit der Medaille zum Kronenorben dekoriert sind. In Italien ist der verflossene Ministerpräsident Giolitti operiert worden, er scheint also damals wirklich aus Gesundheitsrücksichten zurückgetreten zu sein. Hof- und Perssnalnachrichten. Der König wird das Wettinbundesschftßen in Großen hain Dienstag, 16. August, nachmittags 4 Uhr, besuchen. Der König trifft im Automobil auf dem Festplotze ein. Am Empfange werden sich die Schützen, die Militärvereine und andere Korporationen der Stadt beteiligen. Am Abend findet ein großes Gesangskonzert in der Festholle von der Ortsgruppe des Sängerbundes Meißner Land unter Mitwirkung des Husaren-Trompetcrkorps statt. Die Begegnung des Grafen Aehrenthal mit dem italienischen Minister des Aeußcren erfolgt am 29. d. M. in Salzburg. Zum konservativen Kandidaten für den 2 sächsischen Reichstagswahlkreis (Löbau) wurde Herr Fabrikbesitzer Carl Adalbert Förster aus Spremberg bei Neusalza aufgestellt. Frau von Schönebeck-Weber, die sich im Sanatorium des Dr. W-il in SchlaLtnsee befindet, wird dort unter Oberaufsicht des Geh Medizinalrates Proft Dr. Eulen- bürg einer Behanoluug durch Hypnose unterzogen. ES ist nach Ansicht der Acrzte alle Aussicht vorhanden, daß Fran von Schönebeck-Weber in vielleicht Jahresfrist völlig geheilt werden wird. Der deutsche Aviatiker Lochner voll^ührte von Gries- Heimer Exerzierplatz aus den bisher längsten Uebcrlandflug von 1'/, Stunde.: Dauer. Bei dem Wetifliegen in Lanark erreichte der Ameri kaner Drexel eine Höhe von 6750 Fuß. Er stellte damit einen neuen Well-Höhenrckord auf. Der frühere liberale englische Minister Carl Spencer ist in London gestorben. Das B<finden des Bürgermeisters Gaynor in New- Aork hat sich bedenklich verschlimmert. Stadt «nd Land. Mitteilungen auS dem Leselkche für diese Rubrik nehmen wir jederzeit danSar entgege». Wilsdruff, den 15. August. Kinder in der Sommerfrische! Natürlich, die Kinder mußten mit! Die blassen Gesichter sollten rot und braun werden. Der Appetit sollte sich kräftigen, das Körpergewicht zunehmen und das ganze junge Menschenwesen mußte sich sozusagen mal gründlich umkrempeln. Also aus mit der kleinen Sippschaft in die Sommer frische! Die Wahl war mit Hilfe des Hausarztes getroffen worden. Anzüge und Unterzeug waren für alle Wetterlagen vorhanden. Die gemieteten Zimmer schienen ruhig und gesund gelegen zu sein. Ein Dienstmädchen ward auch noch mitgenommen. An nichts sollte es fehlen und nun haperts vielleicht doch noch. Die Kinder sind aber auch zu nervös, seufzt die Mama. Wie das nur kommt? Sie kann sichs gar nicht denken, daß sie wohl selbst einen beträchtlichen Schuldanteil hat. Da sind die glänzenden Abendkvnzerte im Knrgarten. Kurtchen nnd Hannchen bettelten, auch dabei zu sein. Da hat sie die Mama zierlich herausgeputzt. Sie sind gleich den Großen herumspaziert, haben höflich geknickst und auch zur Belohnung Bonbons und einen Schluck Wein gekriegt. Das eine Mal nur! Aber es wurden viele Male. Und die Kleinen waren so niedlich! Während sie im Bette liegen und schlafen sollten, haben sie allerlei unkindlichen Krimskrams ge trieben. Ja, es kann, einen dauern, wie verständnislos die Mütter manchmal in der Sommerfrische sind. Egoismus, Eitelkeit, Bequem lichkeit, Gedankenlosigkeit . . ., doch wozu die lange Auszählung? Jeder Verständige kann sich das übrige selber sagen und zuweilen gehts auch die Väter und die Onkels und Tanten an. Dem Kinde, was dem Kinde zukommt — auch in der Sommerfrische! Eine zerrissene Hose und ein Fleck im Kleid sind nicht so schlimm, als ein teis äffisches Getue, bei dem jeder Schritt eindressiert ist, und bei dem man den entsetzlichen Eindruck hat, daß es auch schon in der Kinder welt von einer gewissen Koketterie spukt. Das berühmte und so schöne Artigsein wird auch unterwegs nnd unter fremder Alltäglichkeit nicht durch einige bloße hastige Mahn- und Abwehrruse erreicht.^ Man muß ich auch hier dauernd in herzlich erzieherischer Weise um die Jungen und Mädels kümmern. Selbstredend nicht in pedantisch ängstlicher Art. Aber immer beobachten und unmerklich leiten! Die Kinder wollen pielen — eine alte Geschichte. Das Spiel ist ihnen wichtiger als die romantische Landschaft und sonst was. Und das Kind verlangt zum Kinde. Im Nu haben sie sich zwischen den Strandkörben oder in derselben Pension gesunden. Sie begreisen es nicht und machen gar traurige Gesichter, wenn die Eltern ein Veto einlege». Kinder liebelt die Ab wechselung. Damm schauseln sie jetzt im Dünensande herum und dann patschen sie schon wieder ins Meerwasser; sie Haschen nach Käfern und Schmetterlingen und ein paar Augenblicke daraus suchen sie Tannen zapfen und glitzernde Steine. Ruhige, behagliche Gemächlichkeit ist nicht die allgemeine Kinderart. So fühlen sich denn die Großen in der Sommerfrische oft durch die Kleinen gestört. Man hört die Rede: Nein, dort ist nichts, da sind zuviel Kinder! Nun, sie sollen beileibe nicht allen und jeden Willen haben, die kleinen Majestäten; aber man oll ihnen doch auch ihr kindliches Wesen und Tress-u -u..., timmt „diesem Salt m. aSgemeuwi theoretisch eifrig zu-"'man möge auch für die ^07,H,,xrsrischen-Püdagozik Praktisch anwenden. Und wie dankbar sind die Kinder gerade auch in ihren Ferien- und Er holungstagen, wenn sie bei einem Erwachsenen den liebenswürdigen Kindersreund spüren. Die Kinder haben da ein sehr seines Gefühl . . . — Ueber die Obsternte-Ausstchteu im König reich Sachsen stellt der Beliebt des LandeS-Obßbau- Vereins auf Grund von 75 Berichten fest: Die Ernte für Aepfel gilt als gut, für Birnen mittel bis gering, Pflaumen ger ng, Reimclauden gering, Zwelschen gering, Süßkirschen mittel bis gering, Sauerkirschen gut bis mittel, Pfirsiche gut, Aprikosen mittel, Weintrauben, Stachelbeeren, Johannis beeren, Erd-, Brom- und Preiselbeeren gut, Heidelbeeren sehr gut, Wal- und Haselnüsse mittel. Die Gesamtervte ist sonach als eine sehr gute Mittclernte zu bezeichnen. Allgemein geklagt wird über das starke Auftreten der Blutlaus. Andere Schädlinge waren weniger an der Arbeit; der viele Regen aber schädigte die Kirschen und Beeren. — Eine Warnungstafel für jede Familie. 1. Laß niemals geladene Schußwaffen unverschlossen herumstthen! Lege auch nie eine Schußwaffe, ganz gleich, ob geladen oder nicht, auf eine andere Person an! Dieser Unsitte sind schon Tausende von Menschenleben zum Opfer gefallen, aber sie will und will kein Ende nehmen. 2. Be wahre niemals giftige Flüssigkeiten in gewöhnlichen Bier- oder Selterk flaschen auf und laß nie Flaschen mit giftigem Inhalt unverschlossen herumstehen. Auch an dieser Unsitte sind schon viele Menschen zugrunde gegangen. 3. Benutze kein Petroleum zum Feuerwachen und fülle niemals in eine noch brennende Bampe nach; denn dadurch entstehen vielfach Explosionen, dis mit schweren, ja oft tödlichen Brandwunden endigen. 4. Laß niemals kleine Kinder ohne Aufsicht in deiner verschlossenen Wohnung zurück; denn beinahe jeden Tag liest man in der Zeitung von Stubenbränden, dis von solchen allein gelassenen Kindern verursacht werden. Die Eltern verlieren da! ei nicht selten ihre sämtliche Habe und di; blühenden Kinder obendrein- 5. Spacke in den Spacknapf oder inS Taschentuck; denn nichts ist ekelhafter, als wenn in öffentlichen wie in privaten Gebäuden Treppen und Fluren vollgespuckk werden. Besonders aber werden dadurch allcrleiKeim; zu gefährlichen Krankheiten, vor allem Keime der Tuberkulose verbreitet. — Was tut man bei Schlangenbiß? Zwar bergen unsere heimischen Wälder keine großen GiMchlangen;- i nur die kleine Kreuzotter haust noch bisweilen in Busch und Heide und schreckt oft friedliche Waldwanderer. Gewiß kann ihr Biß bei Vernachlässigung dem Befallenen gefährlich werden, ja zuweilen gar rötlich wirken; bei g>eignetcr sofortiger Behandlung aber kann man jede Geiah: ver meiden. Hat man gesunde Lippen und gesundes Zahn fleisch, dann sauge man solange an der Wunde, bis Blut kommt; doch ist daS immer ein nicht ungefährliches Unter- j fangen für den Saugenden. Ein trockner Schröpfkopf oder im Notfall auch ein angewärmtes Schnapsglas sind sicherer und weniger gewagt. Sonst erweitere man die Bißwunde sofort, wenn ein Aussaugen nicht tunlich ist, mit einem scharfen Taschennnsser durch einen oder einige kreuzweise Einschnitte, damit sie zum A-iSbluten gebracht werde. Auch ist es angebracht, das gebffse e Glied ober halb der Bißstelle mit einem breiten Bande abzuschnüren,. um die schnelle Verbreitung des Giftes zu verhindern. Hierauf werde die Wunde sorgfältig mit heißem Wasser (nicht unter 60") ausgewaschen. Schließlich p ckc man daS gebissene Glied feuchtkühl ein und w ckelt es obenauft ganz in Wolle. Sonst suche man durch reichliches Trinken und starkes Schwitzen das Güt durch Niere", Darm und Haut zur Ausschewung zu bringen. — Der Wert der Gemüsefpetsen für das Wohlbefinden deS Kö p rs sollte immer von neuem ein dringlichst hervorgehoben werden. Der Hohs Gehalt an blutbildenden Stoffen, der allen Gemüsesorten eigen ist, macht sie für Kinder, Bleichsüchtige und Blutarme M einem unersetzlichen Nahrungsmittel, während andererseits die vielfachen Nährsalze, die in ihnen enthalten sind, die Verdauung fördern und den Appetit anregen. Keine Hausfrau sollte deshalb versäumen, sich die augenblicklich billigen Preise der Gemüse aller Art zu Nutzen zu mrchen. — Man schreibt dem .Tharandter Anzeiger": Ja allen ländliche« Orten unserer Umgebung hört man fttzt bereits das Klipp K pp des Dreschflegels und auf größeren Gütern das Summen der Dreschmaschine. EK könnte dieses schnelle Ausdreschen des kaum eingebrajtea Getreides verwundern, da doch überall Weizen, Haftr^ und Gerste des Schnitters harren, auch sonst dringende Arbeiten zu verrichten sind. Wie man jedoch erfährt» hängt dieses sofortige „Wegdreschen" — wie es land läufig bezeichnet wird — mit der langen Näss p-rwde zusammen, die einen Körnerverlust bet längcriiw Auf» stapeln deS Roggens befürchten läßt- Die P obe auf das Exempel kann man bei jedem gefüllt einführenden Erntewagen machen. Das vorher durchnäßte und nurd schnell getrocknete Getreide fällt massenhaft aus; hinter jedem Wa»,en bildet sich eine Körnerspur: Abgesehen von einigen höher gelegenen Ortschaften läßt der Drusch auf eine Halbwegs gute Mittclernte schließen Nur einen Fehler hat das Korn nach Ansicht einiger Landwirte: eS „sackt" zu wenig, d. h. das einzelne Korn ist zusammen geschrumpft und füllt die Säcke nicht in sonst gewohntem Maße. Die lange Regevperiode, welche bekanntlich bis, zuletzt Von einer fast abnormen Wärme begleitet war^ hat jedoch auch viel Gutes gestiftet. DaS Obst, besonders A-psel um Mohorn, Pflaumen in FördergerSdorf und Grumbach, ist prächtig gediehen, überall hat man die- Bäume stützen müssen, da die Neste die Lasten sonst nicht.' trügen. Ebenso kam der Regen allen Hackfrüchten zugute; wenn auch in den Rübenfeldern ein „Schossen" hex Pflanzen sehr überhand genommen bat. Futter, x. B der zweite Grasschnitt, das Grummet, ist in Hülle Win Fülle vorhanden. Hoffentlich wirkt diese auf daS Fällen, der Butterpreise mit ein. — Nobtäbei bemerkt, stößt man bei dem Aprtt Grummet auf einen sprachlichen Fehlen der Schriftsprache. Kein richtiger Landmann wirt^ Grummet oder Grumm'r sprechen, sondern Grund. ES hat dies auch seine Richtigkeit, denn dieser zweile Gras schnitt betrifft den Grund oder das auf dem Grunde der Wiese gewachsene, aus vorjährig ausgefallenem Samen entwickelte junge Gras, das sich erst nach Ab hauen der älteren Halme weiter entfalten kann. Alfa haben die Städter kein Recht, unseren Landlcuten ein Verstümmeln der Sprache vorzuwerfen. — Stoppelfelder. Die melancholische Zeit des Jahres naht! Die herrlichen, goldgelben Aehren, die noch vor kurzem unser Auge erfreuten und rin Gefühl üppiger Daseivssreude in uns auslöstcn, sind unter dem scharfen Schnitt der Sense gefallen. Rauh und stachlich wie eine Trümmerstätte der Natur starrt uns das abgeerntete Feld,, das Stoppelfeld, entgegen. Und es ist in Wahrheit eine Trümmerstätte. Denn alles das, was jetzt hier noch als letzter Rest stehen geblieben, geht langsam dem Tode, der Verwesung entgegen. Zwar so ganz totenstill ist es in den Stoppeln nicht. Im Gegenteil. Noch herrscht hier eiw äußerst reges Leben. Da sind zunächst die fleißigen Feld mäuse, die eifrig umherhuschen und für den bevor stehendere Winter einzuheimsen suche», was ihnen de Natur noch übrig gelassen. Da sind ferner dir schmllen und zierlichen Rebhühner, die anmutigen Ganges umherstolzieren und ihre Nahrung suchen, bis ihnen der wilde JägerSmanu mit dem totbringenden Gewehr nachstellt. Vor allem aber sind dort noch die ungezählten Scharen von Grillen und Heupferden, deren unermüdliches Zirpen uns davon Kunde gibt, wie unendlich reichhaltig das Leben in Ler Naturr ist. Aber dennoch! Der Mensch, der vor einem Stoppel- selbe steht, fühlt sich müoe. Das Bild der Natur, ihre erlangte Reife und ihr allmähliches Wiederabsterben pocht an unser Herz wie eine Mahnung. Und wir gedenken unseres eigenen Lebens. Auch unser Wirken sollte Früchte tragen und der Menschheit Nutzen bringen. . Uno auch unser Leben wird einst abgeerntet sein uud^bereitliege» für den großen Schnitter, dessen mächtigen Schritt sich alles auf Erden beugen muß. Uud wie auf manches