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Ottendorfer Zeitung : 18.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191101182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-18
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 18.01.1911
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aucb der Ausiandbläftsr. der überwiegenden Mehrheit der deutsche« Bresse und — so weit solche Stimmen vorliegen — dich gewiß Euscht. Wie. sollte sie denn hier» Herkommen?" „Sie ilt eS gewesen! Ich Haff« sie erkannt?" niff^Bruno „und' setz', da ich sie endlich ge funden, entMrt sie mir das Schiff!" Aber während Herbert Bepdler ratlos den Kopf schüttest, sagt Harry Wilburg entschlossen: „Kommen Sie, Bruno. Der Dampfer fährt ja nach dem Hafen. Wir benutzen die Eisen bahn und sind früher dort. — Herbert, Sie müssen zn untern Damen gehen." Bruno folgt dem Freunde in stürmischer Eile. Sie erreichen bald die Station und be steigen einen Zug, der sie nach der Stadt zurück bringt. Ayl der East River-Station steigen ste aus und eilen nach dem Landungsplatz der Küsten dampftr. Als aber endlich der Dampier anlangt, schauen.sie.vergeblich nach Hilda aus. Sie kann auf einer Stwinn unterwegs schon avsgestiegen lein," sagt Harry Wilbutg. „Daß wir auch daran nicht früher gedacht haben." „Fährt das Schiff nicht weiter?" fragt Bruno dagegen. . n ° „Ja, den ganzen East River hinauf," „Dann ist fie vielleicht noch auf dem Damvier." Und Bruno drängt »ich durch die Menge out da« Schiff. Harry Wilbnrg folgt ihm. Sie lochen die beiden Decks ab, ste steigen in die Salons Himmler — alles umsonst, von Hilda sehen ste nichts."^ o . Inzwischen setzt sich das Schiff wieder in Bewegung und» fährt unter der gewaltigen Brooklynbrücke den breiten Strom hinauf. jahrelangen sozialdemokratischen Verhetzung (die au sich nicht zu leugnen lein dürste) die Schuld gibt. Gerade der Prozeh hat gezeigt, dah an deu im Beiche sprichwörtlich gewordenen schlechten Beziehungen zwischen Pablikum «nd Po izet 7 ayf beiden. Seiten die Schuld liegt. Es soll ht<c nicht üuf das Beispiel Londons verwiesen werden — andre Himmelsstriche, unter denen andre' Temperamente atmen, erfordern andre Müßnadmen — aber das darf, Immer im Hinblick auf die Feststellungen des Moabiter Gerichts, die-in der Urteilsbegründung nieder- gelebt find, wohl gesagt werden: Auch in Berlin (wie . überhaupt in Preußen) kann die Polizei'in da? rechte Verhältnis mit dem Publikum gelangen, wenn den jungen Beamten (nur um Kiese handelt es sich ja vorzugsweise) ickmer^wieder anS Herz gelegt wird, daß sie in erster Linie ^schützende Helfer des Publikums fein sollen.' - Gegen diesen Grundsatz — daS zeigt auch das Moabiter Urteil,- wes fast jeder ein-. zellte Berhandlungstag — wird nur zu häufig geHMgt. , Lind wenn der. Prozeß, hier - den Anstoß zv einer Reform gegeben hat, so'werden - seine Wirkungen segensreich sein und weit über: den Rahmen der Ahndung begangener. Misse- - taten Wäusreichen. Das ist auch die Meinung i Der Moabiter Urawavyrozch. Nach 43 Verhavdlungstaaen ist der Prozeß wegen der Sevtember - Krawalle im Berliner Stadtteil Moabit zu Ende gegangen. Von den 84 Angeklagten sind einige zu Geldstrafen, andre zu Gesängnisstra'en von einem Monat dis zu (in einem Falle) dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und wieder andre frei gesprochen worden. W e hat sich doch im Lichte der Beweisaufnahme, für die Hunderte Von Zeugen bemüht waren, das Bild der Vor gänge gewandelt, das man nach den ersten Beuchten und nach der Anklageschrist des Staatsanwalts haben musste. Wir glaubten vor den Schranken des Gerichts das Nachspiel einer niedergeschlagenen Revolution zu erleben und sahen doch nur die Darstellung von Vorgängen, die sich, um mit dem Berliner Professor v. Schmöller zu reden, überall einmal erewnen können. Wir glaubten in dem Krawall in Moabit die Vorboten einer Revolution sehen zu müssen, und erkennen nun, daß es sich um einen Pöbelauflauf handelte, in den aus Unvor- fichiigkeit oder in einer leidenschaftlichen Aul- Wallung, die auS dem wirtschaftlichen Kampf heraus verständlich Wirth; auch sonst besonnene am in-MlrrM^zE^-daß die Urteilsbegründung ausdrücklich hervvrhebt, Mß > ' ' Z- polizeiliche Übergriffe ' " und Mißgriffe in einer größeren Anzahl von Fällen, insbesondere in. den Fällen der Beeidi gungen (auch von Frauen), die ganz grundlos geMen find, stattgesunden'haben," so hat man ein Gefühl der Befreiung, daß die ganze Sache ein Ende hat, und nur mit tiefstem Mißbehagen kann man--daran denken, daß durch die von einigen Verurteilten eingelegte Berufung (wegen nicht genügender Würdigung ihrer Entlastungs- -eugen)' .die. ganze unliebsame Geschichte noch einmal aufgerollt wird. Wenn der Prozeß überhaupt ein versöhnliches Moment enthielt, so war es die Leitung der Verhandlungen durch den Vorsitzenden Landgerichtsdirektor Lieber, denselben, den die Angeklagten wegen Besorgnis der Befangenheit abzulchnen versucht hatten. Der Vorsitzende hat mit einer ^"Parteilichkeit, die daS hier und da nicht zuversichtliche Vertraue« i« dte preutzische Rechtspflege günz entschieden zu- stärken geeignet ist, Licht unk-Schatten in der Urteilsbegründung zu ver teilen'gesucht und wenn er zu dem Schluß kommt, daß die Polizei, oder vielmehr eine An zahl ihrer Organe, nicht auf der Höhe ihrer Ausgabe standen, so gibt, das doch entschieden zu drucken. Daß sich daS Verhältnis von Polizei' und Publikum gerade in Berlin immer mehr ver schlechtert, ist eine alte Klage, die nicht dadurch verstummen gemacht wird, daß man allein der politisebe Kunälckau. Deutschland. , *Wie verlautet, beabsichtigt Kaiser Wil helm am 18. Januar in größerer Anzahl wie früher hohe Ordensauszeichnungen zu verleiben. Zu gleicher Zeit soll eins wesent liche Verschiebung in den leitenden Stellen in Heer und Manne stattfinden. f Das Rätselraten, wann dieNenwahlen zum Reichstage stattfinden, wird in der Vrrsse^istn fortgesetzt. Gegenüber den Ver schiedenartsgen Gerüchten kann nur immer wieder daraus hingewiesen werden, daß die Regierung bisher noch keinerlei Entscheidung über diese Frage bekannt gegeben hat. Der Termin der Neuwahlen wird nicht zumindest auch, davon abhängen, wie der Reichstag die seiner noch harrenden Aufgaben erledigt. *Dem Reichstage ist ein Antrag zugegaugen, den Reichskanzler zu ersuchen, einen Gesetz entwurf bstr. die Änderung des Jmpf- grsetzes vorzulegen. In diesem Gesetz entwurf soll auh die Gewiss-wsklansel einge führt werden derart, daß jede Perlon vom Impfzwang zu befreien ist,. Pie der zuständigen Behörde erklärt, daß sie vor ihrem Gewissen die JmpfuNg,, ihres Kindes nicht rechtfertigen kann. Der Zwang zur Durchführung der Impfung soll in jedem Fall ausgeschlossen sein. "Der Erlös aüs Beitragsmarken bei den In v alid en - P er s i ch er ungS-Anstalten hat-im Mondt November 1910 nmd 15,6 Mil lionen Mark oder 6,9 Mill. Mk. mehr als im gleichen Monate 1909 betragen. * Infolge der Vorkommnisse vom 8. d MtS. in Metz, wo die Mitglieder des französischen Vereins Lorraine Sportive mit Gewalt versuchten, ein verbotenes Konzert abzuhalten, ist jM der Verein aufgelöst und sein Vorsitzender wegen Sachbeschädigung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt verhaftet worden. Wie halb amtlich verlautet, soll übrigens die eingeleitete Untersuchung überraschende Beweise für die deutschfeindlichen Bestrebungen gewisser Kreise in den Reichslanden ergeben haben.. . " 7 ' - :. * Die neugegründete Minenkammer in Lüderitz bucht (Deutsch Südwestaft ika) hat dem Neichskolonialamt einen Satzungsentwurf vorgelegt. Staatssekretär v. Lindequist hat er klärt, daß er grundsätzliche Bedenken gegen die amtliche Anerkennung der Lüderitzbuchter Minen kammer als Gesamtvertretung der südwestafrika nischen Mineninteressenten nicht erhebe. O Kerreich-n«qar«, * Kaisex, Franz Joseph, der wegen Anes leichtert Kehlkopfkatarrhs einige Tage das Zimmex hüten mußte, ist wieder völlig hergestellt. Der Monarch erteilt bereits wieder die täglichen Audienzen.' Jra«kreich. * Der Minister des Äußeren, Vick 0 n, hat jetzt in der Kammer seine mit großer Spannung erwartete Rede über die äußere Poli t i k Frankreichs gehalten und sich bei dieser Gelegen heit auch eingehend mit der Eistwickslimg der M 6m ävnkles Maisel. 48s Kriminalroman t>on E t nP G ö ll i ü g. . cSSUub.i r?' 7p. - In der Mäbtz der Dainpftrbrücke, wo die VsrgWpvrMckisfe onlsg-n, bleiben die drei sieben nick betrachten das farbenprächtige, leben- dige^Bild. u 'L.-tnsr Do starrt Bruno plötzlich -wie gebannt nach ewem j-msr grof-sn, mit tausend Menschen be- seßsen Schiffe hin, wo soeben die Glocke zur Abrgtzet läutet^ Sewe Augen kängen an einer Wanken,': UMek /geffeikejeii Franengestaft, die -öden D-ck am Geländer steht und ihm M GkchW zuweftdst. n-nHjsha l-^-^ nist er dlötzllch mit lauter Stm'we. Und ehe seine beiden Freunde noch bemessen, was ibn -rwiolcke Ekstast-Ver- sstzt, stürzt er ^ie-^ ein- ^Lo^nnigsr auf die Brücke. . .. .- DieiFrauensiestalh aber hat.sich abaewendet Md ist in der wimmelnden Menge verschwunden. P uno steht^noy am äußersten Ende der Brücke und stant d»m' Schiffe nach mit brennenden Anden, als Herberk B-Mer und Harry Wilburg herbe'm'ftu. .. - . - „Was hüst dn? Um GotteSwillen, bist du vvn Sinnen?" rufen be-de erschrocken. war es) ick habe Hi'da dort auf dem Damvstr gesehen? 7 O, und nun nun fährt fi» davvq !" stößt. Bruno voller Verzweiflung heraus. -. - „Hilda Winter? DaS ist ja unmöglich, Bruno," erwidert Herbert Bendler. „Du hast d euksch-rusljsch en Beziehungen be schäftigt. Der Minister äußerte sich, wie vor- «uSzweben, war, sehr vorsichtig. Er hob her- l vor, daß das Abkommen zwischen Deutschland pnd Rußland Frankreichs Verhältnis zu dem Zarenreiche durchaus nicht berühre, und daß diese Annäherung ein neues Unterpfand für den europäischen Frieden sei. Bemerkeus- wert war die kühle Haftung, die der Redner gegenüber Österreich-Ungarn einnahm. Er erklärte wörtlich: „Niste Beziehungen zu dieser Macht hängen wesentlich von den Ver pflichtungen ab, die Bündnisse und Freund-f schastsverträge uns aisterlegen." Diese Worte - zeigen, daß es in der Mernationalen Potilik i gewisse Unierströmungeu gibt, die durchaus nicht -erghigknd stuo. .. 1 . r.Zu den Schwierigkeiten, denen Kas fran -i zösischeKolonisationswerkim Innern Mika« benennet, aesellen sich fetz' neue Sorgen w--gsn der Unruhen, die an der Elfenbein küste (Westafrika) nusgeb'o-ben sind. Dort 'anden, wie erst setzt bekannt wird, in den letzten Monaten verschiedene schwere Gefechte der französischen Koloniaftrvvpen mit den Ein geborenen statt, die zwar unterworfen wurden, aber den Franzosen große Verlusts zufügten. Es sollen etwa 100 Mann getötet bezw. ver wundet worden sein. Portugal. * Die Alarmnachnchten aus Portugal, wonach der von den Eisenbahnern erklärte General streik auch auf andre Kreise der Bevölkerung übergegriffen bat, bestätigt sich halbamtlichen Berichten zufolge nicht. Es wird allerdings zugegeben, daß zuerst das Militär in Lissabon zusammengezogen wurde, weil man Aus schreitungen befürchtete, doch ist es nirgends zu nennenswerten Zusammenstößen gekommen. Die Negierung hofft, daß ihre Vermittelung eine Beilegung des Streiks herbeiführen wird. Amerika. * In einer Sonderbotschaft an den Kongreß der Ver. Staaten fordert Präsident Taft fünf Millionen Dollar (über 20 Mill. Mk.) als erste Rate für die Befestigung des Panamakanals. Im ganzen sind kür die Befestigung 30 Millionen Dollar vorgesehen. Japan. . *Die japanische Regierung-hak wrch ihren Generalkonsul in San Francisco Anspruch gegen die dem kalifornischen Parla ment vorliegenden' jap aikfeindlich en Resetzentwürfe erheben lassen, mit der Segründung, daß die Annahme dieser Vorlagen ne Verhandlungen über einen sapanisch-amsri- lanstchen Vertrag ungünstig beeinflussen würde. Aus clem Aeickstage. Der Reichstag begann am Donnerstag die zweite Lesung der Novelle zum Strafgesetzbuch. Abg. von Dz iemb 0 w 8 ki (Pole) beantrage eine Ab schwächung des Auircizungsparagraphen, dergestalt, paß Bestrafung nur emtreten soll, wenn es sich um Aufreizungen bandelt, die Gewalttätigkeiten in naher Zukunft bekürchten lassen. Da aber die Kommission beschlossen hatte, diese Frage nicht in diesem Not- geletz zu erledigen, wurde der Antrag gegen die Stimmen der Polen und Sozialdemokraten abge- lebnt. Eine längere Besprechung knüpfte sich an h 3», der bei den Bestimmungen über Tierquälerei neu eingefügt batte: Landesrechtliche Bestimmungen, welche in das rituelle Schächten von Tieren ein- tzreifen, sind unzulässig. Abg. Gröber (Zentr.) meinte, man habe sich mit dem Schächten auS Gründen religiöser Duldung und Freiheit abzusinden. Daher stimmen seins Freunde dem Kommiisions- heschluß zu. Abg. -Gräf- Weimar (wirtich. Vgg.) betonte, das Schächten berühre nicht das Gebiet der Religion, sondern die öffemliche Moral un« Humanität. Staatssekretär Lisca bezeichnete den Kommission«» vntrag als unannehmbar, weil man nicht diese Frage und was mit ihr zusammenbängt, in die Vorlage einbezieken könne. Die Kommi'sionsbeschlüsse wurden schließlich angenommen. Sodann wurde die Änderung des Beleidigungsparagraphen ohne Debatte angenommen. Am 13. d. Mts. wird die Einzelberatung der Novelle rum Strafgesetzbuch fortgesetzt. Die Sozialdemokraten beantragen, sachlich zu dem ' am Freitag bereits angenommenen Abschnitt „Be leidigungen", der Verschärfungen der Strafe für Preßbelcidigungen bis zu 20 000 Mk. vorsieht, formell jedoch als Artikel os, einen neuen Para graphen, der die Wahrnehmung öffentlicher Inter essen erheblich ausdehnen will. Uber die Zulässigkeit tieseS Antrages entipinnt sich eine längere Geichäftsordnungsdebatte. Präsident Graf Schwerin betont, die zugehörige Materie sei bereits gestern erledigt. Gleichwohl werde er das Haus befragen, ob es den Antrag noch besprechen wolle. Das Hans entscheidet nach längerer Debatte mit - den Stimmen der Rechten, des Zentrums und einzelner Nationallrberaler die Unzulässigkeit des Antrags. Schutt der Jugendliche«. Es folgt ß 223, Abs. 2, der nach den Kom- missionsbeschlüssen Strafe vorsieht, wenn gegen eine noch nicht achtzehn Jahre atte oder wegen Gebrech- ftchM öder Krmchheit wehrlose Person, die der Für- f sorge oder Obhut des Täters umersteht oder seinem ' Ay der näHsten Station steigen wstder eine große Anzahl Passagiere aus und andre ein. Vorn auf Deck ip-elt eine Musikkapelle ununter brochen und ftöbl'ches Le^en umgibt Bruno. Nach"-kurzer Fahrt wieder eilt Anlegeplatz Es ist d'e B'ackwellstat'on neben der neuen Risscichrs cks über den East River. Hier wird das Schiff fast ganz leer, doch hat es die End station noch nickt erreich'. „Ich verl 'sss das Schiff nicht eher, als bis der l-tzte Passagier fort ist," sagt Bruno ent schlossen. „E« ist ja nutzlos, lieber Bruno " entgegnet Har y Wilburg. „H-er auf dem Schiffe ist sie nicht mehr, sonst hätten wir sie schon gefunden." „Sie kann sich in eine der geschloffenen Kajüten begeben haben" meint Bruno darauf. „Die'e wird sie erst dann verlaff-n, wenn das Schiff am Endziel eingetroffen ist." Er vermutet, Hilda hat ihn bemerkt und halte sich deshalb verborgen. „Alles aus steigen!" schollen plötzlich die Rufe der Schlffsmcmnschasi. Die Musik ist ver stummt, der Dampfer fährt nicht weiter. „Wo können wir beobachten, ohne selbst gesehen zu werden?" fragt Bruno den Freund. „Gehen wir an Land! Hier auf dem Schiffe ist es nichts damit," erwidert Harry Wilburg, und sie folgen dem Strome der Passaaiere bis zum Kai. Dart treten sie in eine Ersnschungs- halle, wo sie beständig die Dampferbrücke im Auge behalten können. Nur noch vereinzelte Nachzügler verlassen das Schiff „Da ist sie!" ruft Bruno plötzlich, als er eine Dame in Trauerkleidung erblickt. „Sie ist Hausstand angsbört, mittels wiederholter roher oder boshafter Behandlung begangen wird oder derjenige, der zur Fürwrqe einer solchen Person verpflichtet ist, eine derartige Körperletzung duldet. Abg. Faßbender (Zentr.) begründet einen auch von Konservativen und Nationalliberalen unter stützten Antrag, nach dem das Aster auf 16 Javre herabgesetzt wird und Strafe schon bei einmaliger roher Behandlung eintritt. Der Passus über Duldung von Körperverletzung bei derartigen Per sonen soll sortfallen. Weiter soll in besonders schweren Fällen aus Zuchthaus bis zu fünf Jahren erkannt werden. Abg. Stadthagen (soz.): Die Herabsetzung des Strasaste's, wie sie der Vorredner will, muß zu den schlimmsten Mißständen führen. Die jüngsten Prozesse gegen Leiter van Fürsorgeerziehungsanstalien sagen in diswr Richtung genug. Wir würden sogar lieber 21 statt 18 Jahre lagen. Abg Heinze (nat.-!ib.): Man darf zum Schutz solcher Rechtsgüter auch nicht zu weit gehen. Wir können nicht zugeben, daß 16- und 17 jährige Per sonen völlig wehrlos sind; sie können sich wehren oder zur Polizei gehen. Wenn anderseits jemand z. B. e nen 16 jährigen Sohn körperlich züchtigt, so kann das eine Roheit sein, aber es ginge zu weit, in allen diesen Fällen wegen Roheit von Amts wegen vorzugehen. Abg. Müller-Meiningen (fortsch. Vp.): Der Antrag Faßbender bringt Verwirrung in die Situation. Abg. Faßbender war in der Kom mission selbst für 18 Jahre. Für uns ist maß gebend die kriminalvolitische Wehrlosigkeit und die reicht bis zum 18. Lebensjahr. Ein Wort nur zur Beruhigung der deutschen Lehrerschaft. Ihre Be fürchtung, daß auch jede einzige kleine einfache Mißhandlung' unter diesen Paragraphen siele, ist -gegenstandslos. Allerdings wäre mir das liebste, eS würde in den Schulen überhaupt nicht mehr geprügelt. : . .. - , . - - - C7 Staatssekretär Lis co: Ich' würde in erster Linie das 16. Jahr empfehlen, aber schließlich auch nichts gegen das 18. Jahr haben. Ich warne aber vor der Bestimmung „rohe oder boshafte Be handlung"; „grausam" wäre hier das rihtige Wort. Die Wendung „besonders schwerer Fall" scheint mir zu dednbar zu iein. Abg. Kölle (wirtich. Va-.): Wir sind für den Antrag Faßbender. Für 16 wie für 18 Jahre lassen sich Gründe ansnhren. Wer aber unsre Jugend kennt, weiß, daß bei 16 und 17 Jahren von Wehrlosigkeit nicht die Rede ist. Besonders wertvoll am Antrag erscheint uns die Möglichkeit, nun auch die Zuhälter energischer zu fassen. Abg. v. DziembowSki» Pomien (Pole): Wir halten an den Kommsssionsbeschlüffen fest. Abg. Gröber (Zir.): Kompromisse verderben daS gute Herz. DaS siebt man am Antrag Faß bender, dem ich nicht zustimmen kann. Ich würde für Roheit oder Bosheit viel lieber sagen: Gefühl losigkeit. EmNegierungskommtssar: Eine grund sätzlich verschiedene Auslassung liegt nicht vor. Nach Ansicht der Negierungen oder schließt das Schutz- a- er am besten nut dem 16. Lebensjahr. Den letzten Passus, der Zuchthaus Vorsicht, bitte ich abzulchnen. Avg Fr 0 hme (ioz.): Das Schutzalter bis zum 18. Jahre auszudehnen, sollte eine selbstverständliche Mindestforderung sein. Abg. Hormann (forischr. Vp.): Der Antrag Faßbender trifft das Richtige und trägt dem VolkS- empfinden Rechnung. Er bringt auch eine wesent liche Verbesserung der Kommissionsbeschlüsse. Abg. Wagner (kons.): Der Kompromißantrag Faßbender bringt im Endergebnis keine Minderung des Jugend'chutzes. Der Zweit, ob 18, ob 16 Jahre, ist eine Zweckmäßiakeitssrage. Ich stimme für 16 Jahre, obne betrübt zu sein, wenn die Mehrheit 18 Jahre beichließt. Die Erörterung schließt. Die Altersgrenze wird auf das 18. Lebensjahr heraufgesetzt. Als Tat bestand des Delikts wird Körperverletzung durch grawame oder boshafte Behandlung bea'ichnet- Die Zuchthausstrafe in besonders schweren Fällen fällt f wt. Das Haus vertagt sich. Von unä fern. Das Komitee der Carnegie-Ltift««g beschloß, daß die Einweihung des FrieaenS- palasteS im Haag 1913 stattfmden soll. Man will die Feier nach Möglichkeit mit der Er richtung andrer internationaler Institute zu- sammensallen lassen, namentlich mit der Er richtung einer internationalen Bölkerrechtshoch- schule, der Einweihung eines Gebäudes für die internationalen Kongresse und der internationalen Landwirltchastsausstellung. Man beabsichtigt, die Einweihung des Friedenspalastes zu einem großen Festtage zu gestalten. es. O Gott im Himmel — ich würve sie unter Tausenden erkennen." Er fiebert vor Erregung. „Lieber Harry," iaat er mit bebrnder Stimme, „ich muß allein m't ihr reden. Wollen Sie zu den Ihrigen zurücktehrsn?" Der junge Manu verabschiedet sich und ent gegnet: „Ich hoffe, Sie bringen uns Hilda Winter mir!" Die Dame hat den Platz kaum überschritten, als eins Stimme ihren Namen ruft — eine Stimme, bei deren Klang sie erschrocken zu sammen'ährt. Bruno "ebt vor ihr und erlaßt ihre Hand, die sie unwilllürlich wie ,ur Abwehr ausstreckt. „Hi'da, — meine Hilda! — Finde ich dich endlich?" ruft er mit tiefster Bewrgung. S'e ring' sichtlich nach Fassung, doch ste sträubt sich nickt, als er ihren Arm nimmt und sie sort'übrt. Eine Weile geht sie sckwankend an seiner Seite, ohne einen Laut hervorzubringen. Sie treten in einen kleinen, parkartigen Blatz, wo Bruno sie nach einer leeren, einsamen Bank 'ührt. Dort finkt Hilda nieder und stößt tonloS berauS: „Ich bemerkte Sie, Bruno, und hoffte, Ihnen nicht mehr in begegnen." „Und warum flohst du vor mir, mein ge liebtes, törichtes Mädchen?" fällt er ihr zärtlich ins Wort. „Ack, Hilda, nicht mit tausend Worten kann ich dir sagen, wie ich nach dir aebanqt, mich geiehn' habe nach diesem Augenblicke deS Wiedersehens. Und jetzt lasse ich dich nicht mehr. Was du mir geschrieben hast — waS du auch noch einwenden magst — nichts kanu uns länger trennen." R'ttmei »titelt? Strecke Wu Ficher ist v Erbacktmeist daß er vor Krosigk in .schossen hab, des Rittmerst Re ümcnt gr Gejreiter ei Angaben, d Widerristen I Geheimnis lag. Schon oshzier wegr urteilt, daun gesprochen 0 ikgebras de ist die Polrz , gekommen. armer schon Kmscher vc Geichäitsleu wurde bcob daß die ou Zollgebühr?! Zolloeamren ! beiden Ge donäte über die Stadt, worden. ?k Z" »etndevor Gemeinde l iteder Lamb 35 jähriger - gewählt woi Grdrut Landstraße Große Erds haben fick gesamt find hundert Me Gelände ein Hirt, der i unlerbrochen Opfer Feuerschiffes Hamburger starkem Süd schaden erlitt ertranken, di Arbeit gerei Ei« O »etter. Vi ' 13 Jahren Hüdes heim wurden voi Regiments , LR En Zum Anoe Rothschild k der öffentlv 50000 Fra Hauptstadt 1 Bon se einer Vorst Sheffield u don einem Nur mit gr- Anstrengunk Tiere aus l haue schwer über d Aires wt Explosion d zerstör! wu schwer beschi Wehiere Fr< begraben. — Ein soll am W über den Handlungen „O Gv r. fürchtet!" ihr auS de 's was zwisck dicht die T .Still, ihn verlass! „Mein »er starb v leine v eue leid mit ihE erst, ÄS darum — zwi'Len m Sie Sh Szene ein beiden Hän „Wir d so ichwsr t wird ihm i um ihn ge mein ganz« «ein Daiei „Bruno Hren L pp< seiner Brus ES ist zu den Se AlS er s gegen, und den Augen „Mntle
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