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Ottendorfer Zeitung : 29.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191101294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-29
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 29.01.1911
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Mözisres und brachen in die Höfe und Keller ein. uupuaui cy gegenuoer. -oer eingeyenver rrneer» , r" suchung haben sich denn auch seine Angaben ^piung gebracht. Gericbwballe. Duisburg. Dis Ehefrau Heckmann auS ver- ter —. räuber als geisteskrank sreigesprochen werden die Folge: „Das sind durchaus ungehörige Bemerkungen. Wenn Sie vor Gericht stehen, Termin anberaumt. Ler Verteidiger machte geltend, daß die Angeklagte wegen Begünstigung — Zahnarzt form an." Die Weinbauern der Champagne, denen es in diesem Jahre sehr schlecht geht, beklagen sich darüber, daß einzelne Sektfirmen den zur Fabrikation nötigen Wein aus auswärtigen Gegenden eingesührt haben. Am 17. Januar rotteten sich plötzlich 3000 Bauern aus der Umgegend von Epernay zusammen, über fielen das Etablissement der Firma Perrier in e Anträge an» bt unverändert, enordnung verwiesen. auf dem Totenbett gestand, im Jahre 1898 den Mord an der dortigen Frau Nuß begangen zu haben. Eine Anzahl Fässer, in denen mehr als 80 Hektoliter Wein lagen, außerdem 70 000 gefüllte Champagner flaschen wurden zertrümmert. Außerdem wurden auch die Kellereien einiger andrer Firmen angegriffen. Mit Mähe und Not wurde die Ordnung wieder hergestellt. über die Bombenangelegenheit als erfunden herausgestellt. Was den Mann ins Wasser ge trieben hat, ist nicht aufgeklärt. Gtebsnunzwa«zig Psrsoue« vox einem tolle« Hunde gevtfse«. In dem serbischen Dorfe Uichitze hat ein toller Hund 27 Personen gebissen. Sie wurden nach Nisch zur Schutz« einer Tat, die als straflos rrklärt worden sei, weil die Täter geisteskrank waren, nicht verur teilt werben könne. Das Gericht schloß sich dieser Auffassung an und sprach die Frau, trotz dem ihre Schuld erwiesen war, frei. Kiel. Das Oberkriegsgericht der Nordsee- station hat den Kapnävieuinant Berg vom Kreuzer „Mtz" nach zweitägiger Verhandlung wegen Unterschlagung von Messegeldem, falscher dienstlicher Meldung und Fahnenflucht zur Dienstentlassung und zu zwei Jahren Ge fängnis verurteilt. Berg, der über ein Jahr lang fahnenflüchtig war, war in erster Instanz von der Anklage der Unterschlagung frei gesprochen, dagegen wegen falscher dienstlicher Meldung und Fahnenflucht zur Dienstentlassung ! und zu einem Jahre drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses- Urteil hatte der Gerichtsherr Berufung eingelegt. „Warte Se, (zieht seine Börse und zählt die Goldstücke) Eins — Zwei — Drei — Vier Em Bowbenschwinsel. Der Bremer Ponzei erzählte dieser Tage ein Mann eine ge heimnisvolle Geschichte, wonach er von zwei Unbekannten überredet worden sei, einen Bombenanschlag gegen den Bremer Dom zu verüben. Als er sich dem Plane widersetzte, fei er in die Weser geworfen worden. Die Polizei fland dieser Erzählung von Anfang an sehr wchirauisch gegenüber. Bei eingehender Unter- Äm dem Gebist der Lhampagner-Keostte in and del Epernay 1) Ein Wein-Etablissement unter militärischem Schutz. 2) Die zerstörten Fässer einer Weinfirma. 3) Ein demolierter Flaschenkeller. mich beduseln?" — Zahnarzt: Augenblicke sind Sie betäubt." buntes Allerlei. Eine vrdemsame Erfindung hat ein amerikanischer Ingenieur gemacht. Sie ermög licht es, Schiffe in voller Fahrtgeschwindigkeit sofort zu einer Gegenbewegung zu bringen. Die betreffende Erfindung wird direkt unter der Kommandobrücke angebracht und kann von dem Kommandanten selbst bedient werden. Dank dieser neuen Erfindung soll es möglich sein, die Gefahr eines Zusammenstoßes bedeutend zu vermindern. Nach den statigebabten Probe- Versuchen haben in der Tat die Schrauben sofort bei vollster Geschwindigkeit durch Anwendung des neuen Apparates aufgehört, sich zu drehen und in entgegengesetztem Sinne zu wirken be gonnen. Die Pest i» der Mandschurei. In Fudsjadian, dem Prstherd, sind aus Peking 1600 chinesische Soldaten und englische Ärzte eingetroffen. Ganze Straßen wurden aufge rissen und ausgeschwefelt. Die Sterblichkeit in Cyarbin wächst ständig. Jeven Tag werden viele Tote von den Straßen aufgelesen. s Borficht. Bankier: „Herr Doktor, Sie misse mer ausziehe mein Zahn. Tut's weh?" Von unc! fern. s Rettungsmedaillen für todesmutige Bergleute. Eine außerordentlich todesmutige Rettungstat ist von Kaiser Wilhelm anläßlich des Ordensfestes belohnt worden. Am 11. Juni v. Js. waren durch Zusammenbruch einer Kohlengrube in der Ferdinandsgrube bei Kctttowitz zwei Häuer und ein Schlevper ver schüttet. Obgleich das Hangende drohte, eben falls zu Bruch zu gehen und für alle im Abbau befindlichen Personen die größte Gefahr be stand, erschlagen und verschüttet zu werden, eilten doch der Bcrgverwaster Thiel, Steiger Thiel, Oberhäuer Syvior und die Häuer Theda und Limain^ki den bedrängten Kameraden zu Hille. Nachdem es gelungen war, die Vsr- tchntteten zu befreien und aus dem Abbau zu icküffen, ging letzterer vollständig zu Bruch. Die braven L-densretter erhielten fetzt vom Kaffer die Rettungsmedaille am Bande und van der Krubenverwalmng ein Geldgeschenk von UO Mark. s Gtne drahtlose Übermittelung von Zeiinngsnackirichte» an demsche Damvfer auf See hat seit einiger Zett die deul'che Aeich^pottvermaltung eingerickuet. Die Simion Norddeich gibt diese Nachrichten an die mit Nad'o-Bordstationen ausgeftattetsn Dampier der jenigen Reedereien, die die hierfür festgesetzte Nauichalaebübr entrichtet haben. Von der Siation werden die Neuigkeiten dreimal am Tage gegeben, worauf sie an Bord sofort ver vielfältigt und in den Kajüten ausgehängt werden. Der Norddeutsche Lloyddamvier „Kronprinzessin Cecilie" scheint mit den besten Apparaten ausgerüstet zu sein, denn er hat den Ausnahmerekord neschlagen, indem er in einer Entfernung von 3000 Kilometern die Zeitungs nachrichten der Reichspost-Radiostation Norddeich aufnahm S Grohe Bernsteinft,«ds find in den letzten Tagen an der O'tseeküste gemacht worden. Die gewaltigen Stürme, die in den vergangenen Wochen aus der Ostsee herrschten, haben den Meeresboden gründlich aufgewühlt, und be sonders große Bern steinstücke an Land gespült. D e größeren Stücke kamen jedoch meist beim sogenann en Brrnsteinschöpfen zum Vorschein. Hierbei wüsten die Leute ins Master steigen und nach den Stücken tauchen. Die Nachricht von den großen Funden hat längs der ganzen Küste alles auf die Beine gebracht, vornehmlich aber im Samlands, wo der Sturm am ge waltigsten getobt hat und Bernsteinstücke von besonderer Qualität geborgen wurden. s Beamte ohne Kenntnis der Steno graphie »nv der Schreibmaschine find «rwrs minderwertig — diesen Grundsatz spricht der Mag strat der Stadt Bochum in folgender Pskamumachung an die städtischen Beamten aus: „Die städtischen Bureaubeamien werden darauf aufmerksam gemacht, daß der Magistrat von ihnen unbedingt Kenntnis der Stenographie uns der Schreibmaschine fordert. Eine Äer- besserung der Bezüge ohne solche Kenntnisse ist Niall zu erwarten, wohl aber kann Ersatz der be>reffenden Personen durch andre erfolgen, die steii SM phieren können und mit der Bedienung der Schreibmaschine vertraut sind." öerlmer kwmor vor Geriet. G Waldmanns Neigung zum Rodelsport. „Wenn mein Waldmann nich bloß heulen, sondern ooch Tränen verstehen könnte, ick jloobe, er würde eene janze Pfütze dadrieber weenen, det er seinen Herrn vor'n Staatsanwalt jebracht hat. Aber det kommt davon, wenn nich bloß lcbensüberdrüssije Menschen, sondern sogar schon Hunde sich uff den Nodelsport verlesen dun —" Diese Betrachtung stellte Herr Steffen, ein unverheirateter, nicht mehr jugendlicher Herr an, als er vom Gerichtsdiener nach der Anklagebank des Schöffengerichts geleitet wurde. Eine ernste Rüge des Borsitzenden war „Nun, wir wenden etwas Chwro- nigst seiner Jacke entledigen, damit er vor Brandschaden bewahrt blieb. Wie die Unter suchung ergab, batte der jugendliche Sünder mehrere Schachteln Pulverblättchen für Kinder pistolen in der Tasche gehabt, die sich bei dem Hieb des Lehrers entzündeten. Ei« Tiroler Dorf durch einen Erd rutsch bedroht. Das am Nordabhange des Monte-Baldo in Südtirol gelegene Dorf Besagno ist in Gefahr, durch einen Erdrutsch verschüttet zu werden. Einige Hütten wurden von niedergegangenen Gesteinsmassen bereits eingedrückt und mußten geräumt werden. Ei» Geständnis auf dem Sterbebette. In Teschermna bei Trautenan starb im 80. Le bensjahrs der sogenannte „Kitilerschuster", der Sie' wollen „Nur wenig — Bankier: nehmens zu befleißigen. Sie könnten sonst leicht in eine Ordnungsstrafe genommen werden. Nach der Anklage haben Sie dem Zeugen Hammer einen Schlag ins Gesicht versetzt..." — Angekl.: Bar dong, Herr Jerichtshof, bet war eene janz jewöhn- liche Backseife, von die der Zeuje allerdings Nseien- bluteu kriejte, aber dadran soll er, wie ick jehört Habs, schon seit seine Kindheit leiden. — Vors.: Ist Ihr Streit mit dem Zeugen etwa auch ent standen, weil Sie, wie vorhin bei Ihrem Eintritt in den Saal, törichte Bemerkungen gemacht haben? — Angekl.: I bewahre. Et war eijentlich jar keen Streit zwischen mir und ihm, sondern zwischen „Männe" und ihm. — Bors.: Also Ihr Hund war die Ursache? — Angekl.: Sehr richtij. „Männe" hat nämlich, wie ick schon andeutete, wört liche Neijunaen. Er rodelt mit Leidenschaft. Wenn't ihm an't Fell juckt, wo er mit det Been nich ran kann, setzt er sich hin und hebt die Hinterfooten boch und denn schliddert er durch die Stube; der Tierarzt bat mir jesacht ... — Bors.: Kommen Sie zur Sache. Ihres Hundes Gewohnheiten interessieren uns hier nicht.—Angekl.: Ick muß det unbedingt zur . Sprache bringen, Herr Jerichtshof, denn eben des- wejen kam't ja her. Die Sache spielte sich in die Wohnung von meinen Freund Adolf ab, der Zeuje Hammer spielt dort Schwiejcrfohn, er will Adolf'n seine Dochter heiraten. Wir saßen stade bsi't Abendbrot, da bejinnt uff eenmal Männe seine Schlittenpartie. Allens lachte unbändij, bloß Hammer markierte in Iejenwarl von seine Braut den Moralischen. „Atan müßle det unanständije V.eh rausschmeißen I" meeme er. Ick hatte schon eene passende Amworr uff de Zunge, verschluckte se ober schließlich wieder. Männe ließ sich dadurch nicht stören. Ob :hm nu der Fußboden in Adoli's Wohnung for seine Rodelzwecke besonders jeeijnet schien, oder ... — Bors.: L-ie schwellen schon wieder ab. — Angekl.: Jedenfalls schlidderte Männe weiter " Und als er beim drillen Male bei Hammer'n vorbei fuhr, stachle dessen Braut: Det hab' ick aber noch nie von eenen Hund jejeh'n. Weswejen macht er det bloß?" — L-tatt der Antwort versetzte Hammer meinen Männe eenen Fußtritt, det der arme Hund laut aufschrie. Eene Sekunde später, hotte Hammer seine Backfeife wej. — Zeuge Hammer bestätigt, daß der Hergang so gewesen, wie der An geklagte ihn schildert. „Wärst nich in die Wohnung von meine Braut jewesen, denn hätte ick uff de Stelle mit jleiche Münze zurückjezahlt und den Mann nich erst verklacht. Aber so mußte ick mir doch beherrschen. Ick erwarte dafor, det der hohe Jerichtshof meine Ehre wieder herstellt, indem er den jähzormjen Hunde-Papa uff vier Wochen nach Plötzenjee schickt. — So schlimm wurde es allerdings nicht, immerhin aber wurde Steffen mit 100 Mark Geldbrafe be legt.—„Und dazu noch die drohende Erhöhung von die Hundesteuer!" klagte der Verurteilte, als er den Saal verließ. „Männe, Männe, ick muß seien deine Schlittenpartim jetzt janz enerjifch einschreiten." mä iäigung. )s hat fetzt ll der Schiff« teidigung ge- Mchnffss der Anerkennung Eintreten für rsfreiheit auf che Ausdruck, lle, möglichst schließen, und solle, um zu er des inter« elt im Haag, Gerichtshofes, Wissenschaft erneut, daß m Bieh md gibt der Regierung aus Man fordert Deutschland lischen Regie« uch für sie m der süd« Lntschädigung > Budgetaus» l viele Mit« legeben, die urf, sondern tig Maßnahmen zierung habe rndig sei, und e Vollendung md die Ber« durch Vor igen, auf die nicht die ge« laß zu Ein» and, daß sie s Mittel der i. Was die igung allein er sür die t werden. — nglisch - fran- holländische nicht ganz 3n oec An- reffe an osr dar englische k, den freien uoerleidlgung 1. Putver explosiv« bei ei«sr körperliche« „ Züchtigung. Als dieser Tage in der Ons- ; Oberhausen war wegen Begünstigung von schule zu Loitz in Pommern der Lehrer ge- Kirchenraub zu sechs Monaten Gefängnis Düngen war, einem Schüler einen Hieb über- s urteilt worden, während die eigentlichen Kirchen- ruziehen, machte sich zum Schreck der ganzen s räuber als geisteskrank sreigssprochen Werder. Klasse ein knatterndes Geräusch bemrrtLar, und , mußten. Las Reichsgericht hatte einen neuen Äl starker Pulverdampf entquoll der Kleidung ; des verblüfften Jungen. Er mußte sich jchleu- — Bankier: „Wie? — Zahnarzt: „O, ich bitte, lasten Sie doch, Herr Baron, es hat ja Zeit." — Bankier: „N—e—in! Wenn Sie mich wolle mache ve- dufeln, muß ich doch Wiste, was ich ber mir so haben Sie sich eines angemessenen Be- hati'!" eit auch für di« auch hier bi« zen die Sozia!» Lndwarmtteuer^ a des Zuwachs» rokraten stimm! trag wird ab» Zuwachsfleuer» 1. April 19tt des Reichs» wird die Be»s die Gemeind« i l der Gemeinde des Betriebes Prozent oder, on steht, mehr ng ansmachentt ms.) will statt so auch Danzig Antrag Becker : auch die An» ) Arbeiter del voll« an«, vo'« ma" recht d Mr. Millie Po'et iuchtev m Stalle alls ¬ ten, die st ja l, mit wollte nd ibn aber näher kennen lernte, da änderten sich meine Ansichten über ihn ganz vollkommen. Und jetzt tu' ich ihm deshalb dis Ehre an, seine Werbung ebenso ernst zu nehmen wie die jedes andern Ehrenmannes auch." „Konstanze, möchtest du deinem Diener nicht um meinen Wagen klingeln. Es wird mir zu viel, ich muß nach Hause, mich legen," sagte Miß de Kaster in hoffnungsloser Resignation. „Was? Tante Gretchen will nach Hause, grad' wenn ich komme," rief in diesem Augen blick Bertie Livingstone, der eben eintrat. „Das gibt es ja gar nicht. Ich bin glücklich, dich hier zu finden und dich auch, mein Schatz," und er gab dem Mädchen einen zärtlichen Kuß. „Und nun, Konstanze, sag' einmal du mir" — und er nahm einen höchst richterlichen Ton an, obwohl er der jüngere war — „was ist denn das mit dir und dem alten tropischen Burschen, den uns die Jones Todds auf den Hals ge laden haben?" „Meinst du vielleicht Henn Elias D. Tillot son?" sagte sie mit so eisiger Stimme, daß er dadurch allein schon hätte gewarnt sein müssen. „So, Elias heißt er. Na, mir auch recht. Der unverschämte Bursche haste die Frechheit, heute zu mir ins Bureau zu kommen und mir, als dem einzigen männlichen Mitglied unsrer Familie, mitzuteUen, daß er um deine Hand an gehalten habe. Denkt euch nur das aus!" „Und was hast du denn getan, Berste?" fragte Miß de Koster voll Angst. „Na, ihr könnt euch doch denken, daß ich mir kein Blatt vor den Mund genommen und ihm reinen Wein eingeschenkt habe. Ich sagte ihm unter anderm, daß er wohl wissen werde, daß Konstanze außerordentlich reich ist, daß sie vollständig selbständig über ein großes Ver mögen verfüge, daß ich es ganz begreiflich finde, wenn sich eine Menge ganz gewöhn-' lichsr Glücke jäger an sie herandrängt, daß er zweifellos auch zu der Gilde gehöre, daß er, ein ganz frecher Abenteurer und Parvenü sei, den ich, wenn er es noch einmal wagen würde, sich bei mir sehen zu lassen, einfach würde hinauswerfen lasfen." „Und was tat er?" fragte Gertrud. „Er suchte rückwärts in seiner Tasche herum. Wahrscheinlich hatte er sein Taschentuch dort und er wollte sich schneuzen, um seine Ver legenheit zu verbergen." Offenbar wußte Mr. Livingstone nicht recht, wie nahe er in dem Augenblick seinem Tose gewesen, denn Mr. Elias D. Tillotson hatte, nicht nach seinem Taschentuch gegriffen und auch gar nicht daran gedacht, seine Nase zu schneuzen. „Dann," fuhr Berste Livingstone fort, „nahm er plötzlich eine Pose an: „Danken Sie Gott, junger Mann," sagte er, „daß Sie ihr Bruder sind," und damit ging er. Es war geradezu lächerlich. Und nun sage mir, Konstanze, hat' er wirklich mit dir gesprochen?" Sie sah ihn von oben bis unten an. „3a," sagte sie dann. „Und hat um dich angehalten?" *Und du? Was sagtest denn du?" „Ich sagte, ich würde mir's überlegen." KC s (Fortsetzung folgt.) Du hast selbst gesehen, wie prachtvoll er es ge meistert hat." „Allerdings, aber —" „Und du baff wohl bemerk, wie sanft das Tier ging! Und als mein eigenes scheute und bäumte und durchgehen wollte, wer war's, der mir nachsprengte und Las Tier festhiev? Er! Die andern drei sahen mir nur wie blödsinnig nach. Und habt ihr vielleicht schon einmal was von der Bahn durch die Andern gehört. Ja? Nun denn, die hat er gebaut. Er ist ein großer, bedeutender Ingenieur. Er kann alles tun, was ein Mann überhaupt zu tun imstande ist, und Macht seine Sachen bester als viele andre. In len kleinen Dingen, aus denen unsre Gesell schaft so viel Aufhebens macht, weil sie sich mit nichts Besonderem zu beschäftigen ver steht —" „O, o, o l" hat er allerdings noch manches zu lernen. Es gibt aber viel, viel mehr Dinge, die wir wieder von ihm lernen könnten, und das würde uns wahrhaftig nicht schaden." „Aber, liebe Konstanze, warum willst du ihn denn heiraten? Du liebst ihn doch ganz gewiß nicht." „Neis. Obwohl ich ihn bewundere. Hättet jchr ihn nur heute sehen können. Ein Mann steht m dem Augenblick, in dem er um eine Frau anhält, ein bißchen unvorteilhaft oder flächerlich aus. Wenigstens war dies bisher immer mein Eindruck. Heut morgen aber —" „Was, der kleine Kerl ..." „Ich bitte dich, Gertrud ? Ja? Er ist ein Man«, den ich schätze, und du darfst daher' rief Miß dk ibr zeigte M, Mädchen au?' g hatte allel rrz getrieben, ters Wange« wie in jShr«< « das äugen« gte sie, „oas» r meine Hank : Ankündigung ebenso über« dr Koster ge« elben Augen« Hand mge« hast ihn doÄ >o ein frecher, >en Sie doA hoheitsaeM a noch!" -Livingstane/ j doch nicht! solche Bemerkungen über ihn nicht mehr, oder wenigstens vor mir nicht mehr machen. Ich habe dich in deiner Erzählung nur deshalb nicht unterbrochen, damit Taute Gretchen alles, auch das für euch so Entsetzliche, weiß." „Mer warum willst du denn überhaupt heiraten, Konnie? DaS Unverheiratete steht dir so gut!" „Wenn du und Bertie werdet verheiratet sein, dann tverde ich überflüssig sein." „Aber Konnie, wie kannst du so etwas denken! Niemals! Du wirst immer, immer, so lange du willst, bei uns bleiben." „Das ist sehr hübsch und sehr lieb von dir, Gertie, aber ich werde es nicht einmal wollen. Ich hafte es nicht für recht." „Wer was wird die Gesellschaft denn sagen? Deine Freunde?" „Meine Freunde — wenn sie wirklich Freunde find — werden meine Wahl gut- heißen. Und an der Gesellschaft, liebe Gertie, liegt mir nicht so viel." Und sie klopfte leicht mit den Fingern. „Sehen Sie, Miß van StuHlen, es liegt ihr nichts an der Gesellschaft," sagte Miß de Koster in dem hoffnungslosesten Ton, der ihr überhaupt zur Verfügung stand, und dabei sandte sie einen Blick gen Himmel, als ob sie die Hilfe aller Götter gegen dieses Sakrileg anrufen wMe. „Ich versichere dich, liebe Gertrud," fuhr Miß Livingstone indessen ganz ruhig fort, „du beurteilst den Mann vollständig falsch, weil du ihn noch nicht kennst. Auch ich war anfangs nahezu ebenso chokiert wie ihr. Als ich ihn
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