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Ottendorfer Zeitung : 27.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191101270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-27
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.01.1911
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l)!e große Häufung. Wenn von etwaigen kriegerischen Ver wickelungen in Europa die Rede ist, so spielen dabei immer Deutschland und England als Hauptstützen zweier Machtgruppierungen eine hervorragende Rolle. England als größte See macht und Deutschland als stärkste Landmacht. Nebenher läuft aber das Gerücht, daß zwischen diesen beiden führenden Mächten eine Neben buhlerschaft besteht, die nur durch einen Krieg und durch die Niederlage deS einen Teiles für Jahrzehnte auS der Welt geschafft werden kann. Alle Versuche, diese Voreingenommenheit eines großen Teils der Bevölkerung beider Nationen zu beseitigen, sind trotz der Unter stützung der maßgebensten Faktoren auf beiden Seiten mit nur sehr geringem Nutzen unter nommen worden. Wenn dennoch Reibungen vermieden worden sind, die zu einem Kriege führen müßten, so lag das einfach an der Diplomatie, die sehr wohl wußte, daß der Krieg, auch im Falle eines Sieges, eine Niederlage bedeutet. Und mit Recht fragt daher eine eng lische Zeitung: „Welches waren die Gründe, die Kaiser Wilhelm und König Eduard zur Wahrung des Friedens förmlich zwangen? Der Mangel an Rüstungen keinesfalls, sondern die Einsicht, daß die Erobe rung dem Mutterlande nicht zur Wohliahrt, sondern zum Schaden führen kann. König Eduard und Kaiser Wilhelm hatten längst erkannt, daß die Grundwahrheiten der Welt politik eine Umwälzung durchgemacht haben, und zwar in dem Sinne, daß jede Eroberung ein Ding der Unmöglichkeit geworden ist, weil jeglicher dem eroberten Lende zugefügter Schaden rascher denn je zuvor in der Geschichte auf den Eroberer schädigend zurückwirken mutz." Die Bestätigung ihrer Ansicht fanden beide in dem in England zuerst erschienenen Werke, das jetzt auch ins Deutsche übersetzt ist und den Titel führt: Die große Täuschung. Aus der Feder eines Mannes stammend, der im Getriebe englischer Webpolitik wohlerfahren ist, erhält «8 doppelten Wert, wenn sich auch der Verfasser nicht nennt. „ES wird endlich in England all gemein zugegeben," so heißt es in dem Buche, „daß das gegenwärtige Wettrüsten gegen Lentschlanv nicht inS Endlose wrüergehen kann. Die Be antwortung jeder Rüstung der einen Seite durch eine ähnliche Anstrengung der andern S-ite be wirkt, daß nach einer bestimmten Zeit die Macht beider Teile dieselbe ist wie ursprünglich, und daß die Opfer beider Teile rein verschwendet sind. Wenn behauptet wird, daß England im stande ist, Deutschland den Rang abzulaufen, weil es reicher ist, so kann Deutschland den gleichen Anspruch erheben, weil es volksreicher ist, was schließlich auch nichts andres bedeutet als re ch. Inzwischen kann kein Teil dem andern nachgeben, weil jeder empfindet, daß er in diesem Falle dem andern Teile auf Gnade »nd Ungnade ausgeliefert wäre. Zwei Lösungen werden all gemein empfohlen, um aus dieser Sackgasse herauszukommen. Eine Minderheit, deren An hänger in den beiden Ländern meist als Träumer angesehen werden, hofft, durch allgemeine Ab rüstung oder wenigstens durch Einschränkung der Rüstungen auf dem Wege eines Abkommens das Problem zu lösen. Demgegenüber sind weite Kreise praktischerer Leute durchaus über zeugt, daß das gegenwärtige Rüstungsfiebcr und die durch dasselbe immer wieder angefachten Leidenschaften notwendig zu einem Waffengange führen muffen, der den einen der beiden Teile zur Unterlegenheit verurteilen und so den Streit wenigstens für eine Zeit beenden wird, bis nach einer längeren oder kürzeren Periode sich wieder ein gewisser Gleichgewichtszustand herstellt, woraus der ganze Tanz von neuem beginnen würde. Die Beschtfink»«g der Rüstungen Mein ist der Ausweg, der aus der Sackgasse führt, in die die Politiker geraten fino, die einst s der Poti ik König Eduards folgten. Freilich ist s heute die Frage nicht leicht zu lösen. Wenn aber eine neue Friedenskonferenz zusammentritt, und ihre Verhandlungen ergeben die Möglich keit über die Abrüstungsfrage zu unterhandeln, wird die Wett sehr bald dahinterkommen, daß die starke Rüstung eine große Täuschung ist, die nimmer zu dem Ziele führen kann, einem Kultmstaate das beste zu erhalten, das er hat, nämlich die „Möglichkeit deS Fortschritt-." Es soll ohne weiteres zugegeben werden, daß diese Worte aussehen wie eine Lösung des Problems, das die Kulturwelt beschäftigt; aber gerade weil der Verfasser aus dem Kreise jener Diplomaten stammt, die an der Geschichte Englands Mitarbeiten, sollte er wissen, daß gar keine Aussicht besteht, auf einer Friedens konferenz die Abrüstungsfrage befriedigend zu lösen. Daß er aber an diese Möglichkeit glaubt, daß er daran seine Schlußfolgerungen knüpft, die ihn zur Idee des ewigen Friedens führen, das ist die große Täuschung seine? Schriftchens, das aus einem guten Herzen stammen mag, aber mit einem Verstände geschrieben ist, der die tatsächlichen Verhältnisse des Lebens nicht anerkennen w'll. ^äsütsr. Politische Kunälckau. Deutschland. * In althergebrachter Welle ist am Sonntag das Krönungs- und Ordensfest im Berliner Königlichen Schloß gefeiert worden. Es wurden weit über tausend Ordensauszeich- nungen verliehen. "Kaiser Wilhelm hat aus Anlaß des Unterseebootsunglücks in Kiel eine Kabinetts order erlassen, in der er das tapfere Verhalten der Bemannung lobt und rühmend des Helden todes der beiden Offiziere und des Matrosen gedenkt. "Die Durchsuchung von Dienst- räumen einer gesetzgebenden Ver sammlung ist von Gerichtsbehörden nach einem Beschluß der Strafprozeßkommission des Reichstags nur gestattet, wenn der Präsident des Parlaments hierzu seine Zustimmung er teilt. Die Regierung ist entschlossen, diesem Anttage auf keinen Fall stattzugeben. Sie be gründet ihre Stellungnahme wie folgt: Eine Beschränkung amtlicher Untersuchungshandlungen in den Dienstgebäuden deS Reichstags und deS Landtags sei gesetzlich nicht zulässig. Diese Be schränkung ist nicht geboten, um den Abgeord neten in voller Ausübung ihre verfassungs mäßigen Rechte zu sichern. Die Räume des Bundesrats, die Räume der zum Gebrauche deS Staatsoberhauptes dienenden Gebäude, die Räume der höchsten Gerichts- und Verwaltungs stellen, die Kirchen und kirchlichen Gebäude ge nießen in dieser Beziehung ebenfalls kein Vor recht. Lediglich für die parlamentarischen Räume ein solches zu schaffen, würde mit dem staatlichen Interesse nicht vereinbar sein. Es erscheint nicht angängig, im Wege der Gesetz gebung die Verfolgung strafbarer Handlungen dadurch zu erschweren, daß in so ungewöhn licher Weise jetzt der Zugriff der zuständigen Behörden eingeschränkt wird, zumal es nicht ausgeschlossen wäre, daß infolge einer solchen Beschränkung die Sonderstellung parlamentari scher Räume von Personen, die nicht Abgeord nete sind, zur Verheimlichung oder Unterdrückung der Spuren einer strafbaren Handlnng miß braucht werden könnte. "Der Entwurf eines Gesetzes über die Haftung der Straßenbahnen für Sachschäden ist im Reichsjustizamt fertiggestellt. Er wird demnächst den Bundesregierungen zur Stellungnahme zugehen. Sobald der Entwurf endgültig festgestellt ist, wird er veröffentlich: weroen, um allen Kreisen die Möglichkeit zu einer Kritik zu geben. Den Reichstag wird die Gesetzesvorlage erst in der nächsten Tagung, also nach den Neuwahlen beschäftigen. "Bei der Besprechung der Notlage der Winzer sagte im preußischen Abgeordneten haus« der Landwirffchaflsminifler Frhr. von Schorlemer tue Hilse der Staatsregierung zu, warnte aber davor, alles von der Staatshilfe zu erwarten. Frankreich. "Die dem Fürstentum Monako kürzlich gewährte Verfassung macht sehr viel büieS Blut. So fand dieser Tage eine von zahl- . reichen Monogassen besuchte Volksversammlung , statt. Der Vertreter der fürstlichen Regierung widersetzte sich der Annahme einer den Fürsten tadelnden Tagesordnung, die dann auch ge mildert wurde. Aber die Führer dec Bewegung setzten durch, daß die heftigen Ausdrücke der ersten Tagesordnung beibehalten wurden. Daraufhin erklärte der Regierungsoertreter den Beschluß für ungültig, und die Versammlung wuroe aufgelöst. In ganz Monako herrscht große Erregung. Balkanftaaten. "Die griechische Nationalver sammlung ist in Abwesenheit des Königs eröffnet worden. Nach der Vereidigung der Abgeordneten, die ohne Zwischenfall verlief, vertagte sich die Versammlung bis auf weiteres. Amerika. "Das Repräsentantenhaus der Der. Staaten hat zur Hebung der Flug technik im amerikanischen Heere die Summe von 500 000 Mk. bewilligt. Der Bau der Flug maschinen verschiedener Systeme soll mit aller Beschleunigung durchgeführt werden. «NM. * Die Pest, die von der Mandschurei aus in China eingezogen ist, hat in dem Hafen Hankau Unruhen verursacht, die zu einem blutigen Zusammenstoß der aufgeregten Bevölke rung mit englischen und deutschen Seeleuten geführt haben. Der Vorfall spielte sich wie folgt ab: Die englische Polizei ließ einen Kuli, den sie todkrank auffand, nach der Polizeistation bringen; der Kuli starb unterwegs. Die Chinesen behaupten nun, die Polizei hätte den Kuli ge- getötet, und es brachen infolge davon Unruhen aus. Bon dem englischen Kanonenboot „Ttstle" und dem deutschen Kanonenboot „Jaguar" wurden Freiwillige aufgerufen und Abteilungen gelandet, die von der Menge mit Steinen be worfen wurden. In dem nun folgenden Kampf wurden acht Chinesen getötet. Der Vizekönig entsandte darauf chinesische Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung. Die Lage, die zuerst ernst war, wurde bald wieder ruhiger. Deutschland, Ruhland und die Türkei. Nachdem die deutsch-russtsche Annäherung die Parlamente in Frankreich, England, Österreich und Italien beschäftigt hat, kam es auch jetzt in der türkischen Kammer zu einer Debatte über diese Frage. Ein Abgeordneter wies in einer leidenschaftlichen Rede auf alle Enttäuschungen hin, die die Türkei mit ihrer äußeren Politik seit Einführung der Verfassung erlebt hat. Ec erklärte, die Mächte griffen in der rücksichts losesten Weise in die inneren türkischen Fragen ein, man verhandle über die Türkei wie über ein herrenlose- Land. Die französische Presse spreche von Syrien, die englische von Arabien, als ob es keine Türken gebe. Das Kabinett habe das ganze Land in ein Mazedonien verwandelt. Der Minister des Äußeren führte in seiner Antwort aus: Wenn man gegen die Großmächte eine Sprache führe, wie die Gegner der Regierung, dann dürfe man nicht den Anspruch erheben, dem Lande zu nützen. Zwei Tage nach der Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Zaren in Potsdam habe er (der Minister des Äußeren) aus Berlin, später aus Petersburg Aufklärung erhalten. Der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg erklärte, Rußland habe es übernommen, die offen« Tür in Perfir« zu erhalten und gegen die Anerkennung der russischen Interessen in Nordpersien den Handel der ganzen Wett zu schützen. Die Erklärungen des deutschen Kanzlers im Reichstag waren durchaus wohlwollens. Der deutsche Botschafter wollie den Übertreibungen der französischen Presse, in der es Kieß, Deutschland wolle sich an der Austeilung Persiens beteiligen, mit Recht keine Bedeutung beilegen. Die Türken habe« keinen Grund, an den Versicherungen beide! Mächte zu zweifeln. Deutschland hat in Eng land nicht über Persien verhandelt. England wird dies Problem direkt mit der Türkei ver handeln. Der Minister schloß: „Di! Mächte find unsre Freunde. Wer sie in unserm Parlament verdächtigt, stellt unsre Politik bloß." Dem Minister wurde voll der Mehrheit der Abgeordneten eine lebhaft! Kundgebung bereitet. Die Erklärungen des Ministers des Äußeren lassen keinen Zweifel darüber, daß man in Konstantinopel nach wie vor von der Aufrichtigkeit der deutschen Politik überzeugt ist und daß man der französische« Pressehetze der letzten Wochen kühl gegenübersteht. Vas Urtei! im zweiten Moabiter Prozeß. In dem zweiten Prozeß wegen der Sep tember-Unruhen im Berliner Stadtteil Moabit ist nach elstägigsr Verhandlung vor deal Schwurgericht das Urteil gesprochen worden. Die 14 Angeklagten wurden zu Strafen von vier Wochen Hast bis zu höchstens einem Jahre Gefängnis verurteilt, wobei den Dreien, deren Verurteilung wegen Aufruhrs erfolgte, mildernde Umstände zugebilligt wurden. Vier Angeklagte wurden freigesprochen. Bemerkenswert sind fol gende Ausführungen, die der Vorsitzende in seine! Rechtsbelehrung an die Geschworenen machte. „Die Beamten, die auf der Straße standen, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten, be fanden sich zweifellos in der rechtmäßigen Aus übung ihres Amtes, diese Rechtmäßigkeit hörte aber auf, wenn, wie im Falle Hermann von Zeugen bekundet worden, ein friedlicher Mann, der des Weges kommt, mit dem Säbel nieder geschlagen wird. In solchem Falle handelt der jenige, der sich gegen eine solche Brutalität wendet, meinetwegen durch einen wohlgezieltea Revolverschuß, nicht rechtswidrig." Die Ange klagten behielten sich eins Erklärung über das Urteil vor. --«-SS« unä flotte. — Zum Nachfolger des in Hongkong ver storbenen Chefs des asiatischen Kreuzet- geschwaders, Konteradmiral Gühler, ist Konter admiral v. Krosigk, zweiter Admiral des ersten Geschwaders, ernannt worden. Mit seiner Stellvertretung bis zur Ankunft in Ostasien wurde der Kommandant S. M. S. „Scharn horst", Kapitän zur See Kraft, beauftragt. — Für die auf dem Unterseeboot „II Hl" verunglückten Seeoffiziere sind zwei Kränz« nach Kiel übersandt worden mit der Auf schrift: „In tiefstem Schmerz und Mitgefühl gewidmet von den ausländischen Marineattachss in Berlin." Von s^ab uncl fern. s Kaiserlich«! Belehsnng für russische Lebensretter. Die außerordentliche Heldentat der Besatzung eines russischen Schiffe? ist jetzt vom Kaiser Wilhelm gebührend belohnt worden. Im Sommer v. Js. kenterte unweit Reval der Stettiner Dampfer „Hans Wozatzky". Der in der Nähe befindliche russische Dampfer „Eros' eilte sofort seiner Pflicht bewußt zur Rettung herbei, und eS gelang unter übermenschlicher Anstrengung, bis auf den Steuermann und einen Matrosen die gesamte Besatzung dem nassen Element zu entreißen und an Bord des ,Mos" zu bringen. Jetzt hat der deutsche Kaiser diese brave Tat belohnt und die Mannschaft deS russischen Dampfers mit Rettungsprämien von 50—100 Mark bedacht. Dem Kapitän des Schiffes verlieh der Kaiser eine mit seine« Namenszug geschmückte goldene Uhr. Auch oel Gattm des Kapitäns ließ der Kaffer als Aner kennung für die gute Pflege der schiffbrüchigen eine goldene Uhr überreichen, deren Spmngoeckel den mü Brillanten verzierten deutschen Reichs adler zeigt. K Ralfee-Oorner. 4) Roman von CyruS Townsend Brady. 3. Ein paar Stunden später — gerade, als Miß Livingstone beim zweiten Frühstück saß, das heute im Grunde ihr erstes war, trat M ß Gertrud de Koster bei ihr ein. Miß de Kofler war «ne Tam«, die schon in so hohem Atter stond, daß sie mit Sicherheit darauf rechnen konnte, auch di« übrige, wenn auch noch so lange Zeit ihres Lebens immer Miß de Koster zu bleiben. Sie war sowohl eine intime Freundin als ach ein bißchen entfeinte Ver wandte von Miß Livingstones Mutter gewen-n und vcrirat jetzt, soweit Miß Livingstone sich üvcrkauvt noch bemustern ließ, bei dieser so quasi deren Stelle. Die Freundschaft, die dis beiden Damen verband, war eine so aufrichtige und innige, wie man sie böusig zwischen jung und alt findet und in der für den älteren Teil eine Art von Entschädigung liegt, die das Leben ihr sonst schuldig ist. Tatsächlich genoß Miß de Koster in dem Kresse, den sie mit ihrer An wesenheit b-elme, große Achtung, die an Be wunderung streifte. Dftß Liwmfione war denn auch über ihren Besuch meist sehr erfreut; hafte sie doch bisher die sehr exklufisen Ansiiten der alten Dame, der selbst die obersten „Vierhundert" nicht gut genug waren, so ziemlich geteilt, wenn sie auch nicht ganz to weit gegangen war, wie ihre mütterliche Freundin. Heute aber, in dem peinlichen Zwiespalt ihrer Seele und dem un sicheren Zustand eines schwankenden Entschlusses, hätte sie ihren Besuch überall anders lieber ge sehen als bei sich. Eine der markantesten Eigenschaften Miß de Kosters war es von jeher gewesen, direkt auf das Ziel loszugehen, und dieser wurde sie auch diesmal nicht untreu. „Sag' mir einmal, Konstanze," begann sie im Ton und der Miene eures ernsten Großinquisitors, „was sind denn Has für Geschichten mit dir und dem — dem Cowboy." Da hatte man dte Pastete! Die Geflllschaft, deren hervorragen' sie Repräsentantin Mß Gr- ttud de Koster war, hatte sich also der Sache wirklich schon bemächtigt! Miß Livingstone tat allerdings schon lange so, als hätte sie sich dem Einfluß der Gesell schaft entzogen. Sie hatte aufgehört, ihr aktiv anzugebö en, und hatte geglaubt, die Gesell- schäft würde sich dafür ganz ebensowenig um sie kümmern. Aber gar keine Spur. Die Gesell schaft kann den vielleicht übersehen, der sich ihren konventionellen Anforderungen fügt, nicht aber den, der mit ihren Gesetzen bricht. Und als so einen Bruch faßte man „die Affäre Tillotson" in jenen Kreisen wohl auf. „Was für ein Cowboy, Tantchen?" fragte sie daher und stählte sich für den kommenden Kampr. „Ich kenne doch keinen Cowboy!" „Na, der kleine — was ist er denn ? Der kleine Mensch aus dem Westen, den die Jones Todes vor einer Woche in Waldorf, oder wer weiß sonstwo, ausgegabelt haben. Übrigens iehr gewöhnliche Leute, diese Jones Todds, findest du nicht?" „Ganz und gar nicht, Tantchen! Mrs. JoneS Tadd ist eine geborene Smittson von Alabama, Mr. Jones Tovd hat in Harvard promoviert, und seine Fräs ist ein Vassar-Mädel (Stu dentin der berühmten Frauen-UniversiM.) „Wer, liebe Konstanze, lernen kann doch heutzutage jeder, wenn er nur Geld hat. Die Leute werden ja dadurch ein bißchen in ihrem Range gehoben — im Grunde bleibt es sich aber doch vollständig gleich. Im übrigen handelt es sich gar nicht um sie. Ich sah gestern abend Willie Vanderawe, und da ich einige An deutungen gehört hatte, so fragte ich ihn ganz offm, ob und was er von der Sache wisse. Na, and da, liebe Konstanze, hörte ich ja recht nette Dinge. Er erzählte mir, du habest mü... mit diesem Menschen am Montag diniert! Bei den Jones Todds natürlich! Am Dienstag seiest du mit ihm ausqeritten . . „In andrer Gesellschaft natürlich." „Selbstverständlich. Du wirst doch nicht mit einem Mann allein ausreiten! Am Dienstag sah man dich mit ihm in der Aoenus..." „Ja, ich wollte mir gerade bei meiner Putzmacherin einen Herbsthut bestellen, da be gegnete ich ihm." „Jawohl, jawohl. Dann gingst du mit ihm ins Theater und nach dem Theater . . . aber Kind, ist denn das möglich? ... ins Restaurant!" „Jawohl, aber wieder in Gesellschaft." „Gewiß doch, mein Kind! Ich bitte dich, glaube nur ja nicht, daß ich dich in Verdacht hätte, du könntest die Pflichten der Gesellschaft gegenüber so weit vergessen, mit ihm allein — o, Kind, wie kannst du so etwas denken? Aber für ihn warst doch nur du da, und denke doch, > fünfmal in einer einzigen Woche . . .!" „Wieso fünfmal? Du weißt ja noch nicht einmal alles! Herr Vanderawe, dem ich sehr dankbar dafür bin, daß er jedem mffner Schmie so gewissenhaft nachspüri, hat vergessen, dir zu sagen, daß Herr Tillotson . . „Heiß: der Mensch so?" „Ja, Tante, der Mensch heißt so. MiaS ' D. T'lloffan." „Elias! Was das für ein Name ist!" „Ein sehr gwer Name, Tante, der schon in der Bibel steht." „Nan dort mag er auch hingehören, aber doch nicht in die Gesellschaft!" „Dd Tillotson, Tante, ist, soviel ich weiß, ein in Neuengland sehr angesehener, altern- gebürgerter Nams." „Das mag ja sein, es gibt ja in Neueng land, Gott sei's geklagt, noch mehr gute, attein- gebürgerte Namen, die von Perlonen getragen werden, die unsern Begriffen nach geradezu > schandhaft gewöhnlich sins. Aber du wolltest sagen, daß ..." — „Daß Mr. Tillotson in derselben Woche noch außerdem zweimal bei mir war." „Fürchterlich! Und was wollte er denn von Vic?" „Das erstemal erzählte er mir einige Ge schichten aus dem Westen, die er selbst erlebt hatte und die mich lebhaft interessierten. Beim zweite, mal bat er um meine Hand!" Nun war das Ärgste heraus. Miß ds Koster saß geradezu sprachlos da. „Um. . dei. . ne s N bekannt t der Beg, Anzahl t bänder u Zeit war duna aus schadhaft hat t er ' dänssche Hamburg ist aut h Explostor eingekom Knall, äl bald dar. Als zw zuftchren, und bald Hamburg der Unw vntergeqc er zwei geinnb-n Hamburg grvphis Wischen Meldung die „Anr Köpfen Boot rett Der Meisters aus Has Rodenb« Komman geholt, i gerichts Obwohl leugnet, Krosigk l recht eih hastete il Der Holland ein we Cleve—Ü bände ai in dem Zigarren ablieferte daß sich Zigarren Wn der Buh' hat sich den von geworfen Mörders scheint si in Hand, tst man X E deS „Gr erhiett d daß ihm Roten K Mgesalle der R:ä weder d, sofort gt Nun erst auf Schi im Hrie! daß lein Heb Grund t einem H in Tout eines U gewisse am Hebt Ergebnis reuig de Untersee! diwen, r Grd wurden F.-rrand Hand?" Mensch > Ganz n «ein arr ! „Ich Sberl Mß kochen i«rt hält Mvn. . schabe iä Händen d „Jab ! „Ws Ächt ani „Wt „Wci denn voi gehört? wirklich diel ich 'höchst m „Nei die! 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