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Ottendorfer Zeitung : 15.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191101150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110115
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-15
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 15.01.1911
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Eine Strecke entfernt taucht Joseph Röbel auf, um jedoch sogleich wieder zu verschwinden. Der Schiffer und die Matrosen tauchen unter, einige Sekunden atemloser Spannung, dmm bringen iie einen Leichnam herauf. Und wie Hinrik ihn ins Boot ziehen will, reißt die Jacke, mit der Joseph Röbel bekleidet ist, und sein Körper versinkt für immer in den Meeresfluten. 26. In der veHrleßlichsten Stimmung kehrt Stahl beim TageSgrauen nach Hamburg zurück, doch läßt er das Boot schon in Kuxhaven an laufen, bezahlt die Schiffer und benutzt den ersten Frühzug, nachdem er sich versichert hat, daß sich Franz Mnter aus dem nach Amerika abgehenden Paffagierdampfer nicht einge schifft hat. Rn die Möglichkeit, daß der Verbrecher ihm entrinnen Knute, hat der Detektiv nicht i« ge ringsten geglaubt. Um so niedergeschlagener, ! ja verzweifelter ist er nun, denn er muß sich sagen, daß er die beste Zeit versäumt hat, und daß die Chancen für Franz Winters Entkommen so günstig wie möglich stehen. Soviel ist sicher, daß er nicht nach Ham burg reiste. Der Droschkenkutscher hatte Franz Winter zwar in Spandau nach dem Bahnhofe gefahren, aber der Mann, den der Schaffner dort mit dem Hamburger Zuge abfahren sah, war nicht Franz Winter gewesen, sondern Joseph Röbel. Die Ähnlichkeit in den Masken beider hatte den Irrtum bewirkt. Inzwischen hat Franz Winter einen Vor sprung von über dreißig Stunden erreicht und mit diesem Vorsprung vermag er alle?. Wirklich sind auch alle Nachforschungen, die Stahl nach feiner am späten Nachmittage erfolgten Ankunft irr Spandau anstellt, ganz er folglos. Er findet nur das von Joseph Röbel be nutzte Motorrad wieder, das der Verbrecher am Bahnhofe zur Aufbewahrung eingestellt hatte. Aber nach Franz Winter fragt er umsonst. Noch zwei Tage setzt er in beständiger Hetzjagd seine Erkundigungen fort, dann gibt er die Sache auf. Die einzige Hoffnung, dem Flüchtlinge noch auf die Spur zu kommen, beruht aus den Diamanten, die dieser bei sich trägt. Er wird doch, da er nicht viel bares Geld bei sich hat, versuchen müssen, einige von diesen Diamanten zu »erkaufen. Stahl läßt also ein vorsichtig abgefaßles Inserat in die größten Zeitungen einrücken. Es ist gegen Abend des dritten Tages nach dem Aufgeben seiner erfolglosen Jagd, als Stahl sich zu Bruno begibt, den er seit fast eiv;r Woche nicht mehr gesehen hat. Mit einer gewissen ängstlichen Spannung empfängt Bruno den Detektiv. Aus den Zeitungen weiß er bereits, welches Ende Joseph Röbel genommen hat, aber über weitere Dinge ist er im unklaren. Als Stahl ihm kurz den Mißerfolg seiner Anstrengungen berichtet, er- Hellen sich Brunos düstere Züge vor Freude. „Er ist also entkommen, der Unselige?" ruft er aus. „Leider!* seufzt Stahl. „Es ist wenig Hoffnung, daß er noch erwischt wird. Auf ¬ geklärt ist nun alles, und ich vermute, Frau Mühlberg und deren Tochter kennen die Wahr heit schon?* , „Ja, sie mußten das Schreckliche dock schließlich erfahren!* sagt Bruno ernst. „Ich habe es ihnen so schonend wie möglich bei- nebracht. Wir sind gestern alle in dem Dorfe Köritz gewesen und haben die Leiche meines un glücklichen Onkels, die noch dort in der Kirch- hosshalle stand, nach Hamburg befördern lasten- Denn Frau Mühlberg will die Überreste ihres armen Gatten mit nach New Jork hinüber- nehmen und sie dort bestatten lassen!* „Ich will Sie nicht aufhalten, Herr Assessor,* erwidert nach einer Pause der Detektiv. „Doch haben Sie etwas von Hilda Winter gehört?* ! forscht Stahl gespannt. „Nicht das mindeste!' Ich habe vergeblich nach ihr gesucht!* antwortet Bruno wehmütig. „Sie wird bei ihrem Vater sein! Sie hat ihn in Sicherheit gebracht!' murmelt Stahl- „Dieses Mädchen — wie hat sie uns über listet! Sie hat ihren Schuft von Vater vor dem Henker gerettet!* Wenige Tage später verlassen Frau Mühl berg und ihre Tochter mit Wilburg Berlin und treten die Heimreise nach Nrw Jork an — mit dem Sarge, der die Überreste des armen Er mordeten birgt. Der Schmerz der unglücklichen Frau und Tochter ist unbeschreiblich und Brunos Mutter selbst ist durch die furchtbare Aufklärung des düsteren Geheimnisses in ihrem innersten Wesen erschüttert worden. Bruno, der nun bis zu Harry Wilburgs Eintritt in die Firma, der erst später erfolgen soll, allein, berg u. Ko doch Zeit, kann und v wiederzufinl Mutier und diese Hoffn: Und nn Rätsel von aber damit und Bruno „Er ist Druno ost Mutter. , ihrer Hand! vergessen k* Es ist von Brun Bendler ist zu Weihna kalten regr mit Mutter am Kasfect, Brief. „A legt den B «ann hat Bruno die Adress« heftiger, el Schrift. L hinaus un vorbei die tür und spi dem Dienst, mehr zu se Behörde das monierte. Mögen die Rechnungen größere Opfer auf als mit der Sleuer. Der Rückgang Wenn man auch annehmen über die rüchte das Land durchschwirren? — Sommer kommt's zur Wahl!" sagt der eine — an Hus ctem Aeicbstage von von der das An- von den Abg. Görcke snat.-lib.): Die Quittungen während der Kricgsjahre haben sich nachträglich „Noch im (wirlsch. Vgg.). Die Abgeordneten ehren denken des Verstorbenen durch Erheben Plätzen. Die Besprechung der Interpellation Zündwaren st euer wird fortgesetzt. für 1911 schließt mit einem Fehlbetrag 29 Millionen ab, dem jedoch ein Überschuß 32,5 Millionen für den Ausgleichfonds Eisenbahnen gegenüberfteht. Italien. Urteil im ersten Moabiter Urawallprozeh, Herr v. Bethmann-Hollweg schweigt! „Im Dezember 1911 wird gewählt!" sagt der andre — die Regierung schweigt und getreu dem Auf trage der Volksvertretung bringt sie immer neue Arbeit, die noch vom alten Reichstage erledigt werden soll. So nimmt die allgemeine Unsicherheit mit jedem Tage zu. Es gibt schon heute nur noch zwei Möglichkeiten für die Regierung. Ent weder schließt sie das Haus nach der Beratung des Etats und gibt damit alle Gesetzentwürfe preis, die sie selbst als dringlich bezeichnet hat, oder aber sie beharrt auf der Fertigstellung der Gesetzentwürfe und muß dann mit der Mög lichkeit rechnen, daß ein großer Teil der Volks- doten den Verhandlungen fernbleibt, um im Wahlkampf tätig zu sein, aus dem der neue Reichstag hervorgehen soll. Die nächsten Tage werden die Entscheidung bringen, ob Herr von Bethmann-Hollweg gewillt ist, das geheimnis volle Dunkel zu lichten, das noch immer über den Termin der Neuwahlen gebreitet ist. für die Jahre 1904 bis 1908 einmal in schneller Folge vorgclegt werden. Kolomalstaatssekretär v. Lind eg nist: Der Rückstand ist zu bedauern. Künftig sollen die Kolonien aber mit dem Reich gleichen Schritt halten. Im Fall Puttkamer liegen gewiß erhebliche etals- rechtliche Verstöße vor. Aber einmal stellten da mals die Gelder mehr ein Pauschguantum dar, und entschuldigend ist das Fehlen eines geeigneten Hauses anzuführen. Abg. Dove (fortschr. Vp.): Die ganze Art, wie hier Verfahren wird, leidet an konstitutionellen Fehlern. Wir setzen einzelne Posten herab und im Wege der Etatsüberschreitung wird das Doppelte ausgegeben. Das Verantwortlichkeitsgefühl der Be amten muß solche Überschreitungen verhindern. Die Rechnungssachen werden der Rechnungs kommission überwiesen. Zu den Etatsüberschreitungen und anßeretatsmüßigen Ausgaben für 1909 bemerkt Abg. Erzberger (Zentr.), daß jede Etats überschreitung eigentlich eine Gesetzesverletzung ist. Schatzsekretär Wermuth: Natürlich müssen wesentliche Überschreitungen des Etats vermieden werden. Wir werden im nächsten Jahre einen be sonderen Etat für die allgemeine Finanzverwaltung verlegen. Wenn, wie angeregt wurde, der Veteranen- fow s erhöht wird, so werden auch die Grundsätze für die Verteilung einer Revision unterzogen werden müssen. Abg. Noske (soz.) bezeichnet es als einen Skandal, daß die Regierung Veteranen im Stich lasse, sodaß eine ganze Reihe von Städten Summen in den Etat einstellen mußten, um der dringendsten Not zu steuern. Schatzsekretär Wermuth: Die Verteilung der Unterstützung an die Veteranen muß gesetzlich durch die Bundesregierungen erfolgen und das geschieht so entgegenkommend, wie nur möglich, besonders in letzter Zeit. Preuß. Kriegsminister v. Heeringen: Ich kann nur wiederholt auf das allerbestimmteste ver sichern, daß ein Unterschied zwischen Offizier und Mannschaft in bezug auf das, was ihnen nach dem Gesetz zusteht, seitens der Militärverwaltung nie und nimmer gemacht wird. Die Rechnung geht an die Rechnungskommission. wollte, daß dis Träger des Bolksvertrauens ganz der lieben Gewohnheit entgegen ihre Rede tust auf ein Mindestmaß beschränken und daß sie insbesondere bei Anfragen an die Regierung und der unvermeidlich folgenden Besprechung recht zurückhaltend sind, so bleibt doch ein ge- rü' telt Maß von Arbeit zurück. Denn außer der Beratung des Etats harren noch fünf umfangreiche Gesetzentwürfe der Erledigung. Da ist das Arbeuskammer- geistz, um das noch immer der Streit der Meinungen tobt, die in Worten und Strömen von Tinte schon fast ertränkte Strafprozeßreform, die jauchzend gelobte und heftig getadelte Reichsverficherungsordnung, die so überraschend gekommene Verfassung für die Reichslande und endlich die dringende Privatbeamtenversicherung. Welchen der Gesetzentwürfe betrachtet die Mehr heit des Reichstages wohl als den wichtigsten, um welchen wird am meisten und längsten das Meer der Rede branden? Dazu kommt aber noch, daß die Neuwahlen vor der Tür stehen. Die einzelnen Volksvertreter, die auch im neuen Reichstage einen Platz zu haben wünschen, müssen ihre Kräne den Borbereitunge» der Wahle« schenken, Nur mit halbem Herzen werden sie also im Reichstag an dem Gesetzgebungswerk Mit arbeiten. Dabei hüllt sich die Regierung nach wie vor in tiefes Schweigen und sie scheint aus dem Zeitpunkt der Neuwahlen ein undurchdring liches Geheimnis machen zu wollen. Wrs mancher Probepieil wurde schon von rechts und links auf den Reichskanzler abgeschossen, aber keiner vermochte ihm das Geheimnis zu ent locken, wann die Neuwahlen stattfinden sollen. I. es da ein Wunder, wenn die tollsten Ge> die Schaffung von kommunalen Zweck- Verbänden (besonders ein Verband Groß- Serlin unter seiner Selbstverwaltung) dis wichtigsten find. Die Thronrede schließt: „Um die körperlichen und sittlichen Kräfte der schulentlassenen Jugend zu entwickeln und für das Leben zu festigen, hat sich die Staats regierung entschlossen, eins planmäßige Aus - gestaltung der Jugendpflege ein- zuleiten. Zur Durchführung dieser Aufgabe sind im Staatshaushaltsetat für 1911 besondere Mittel vorgesehen. Sie sollen vor allem dazu dienen, die bestehenden, auf freiwilliger Grund lage beruhenden Einrichtungen der Jugendpflege auszubauen. Dem gleichen Zweck wird die weitere Ausgestaltung desFortbitdungsschulwesens dienen, das die wirtschaftliche Förderung des Heranwachsenden Geschlechts zum Ausgangs punkt für seine sittliche Erziehung nimmt." — Wie schon vor einiger Zeit eine halbamtliche Erklärung besagte, hat die Regierung von einer Maßnahme betr. die Wahlreform Abstand ge nommen. Diete Frage zu lösen bleibt dem kommenden Landtag — und wahrscheinlich einem neuen Ministerpräsidenten Vorbehalten. * Gegenüber den widersprechenden Gerüchten über den Stand und die Tragweite der den tsch-russischenVerhan dl ungen wird halbamtlich erklärt, daß der Wortlaut des Abkommens demnächst gleichzeitig iu Berlin und Petersburg veröffentlicht werden wird. Zurzeit kann niemand irgendwelche Daten aus dem Abkommen veröffentlichen. *Der vom Finanzminister im Preuß. Abgeordnetenhause eingsbrachte Etat Abg. Schöpflin (soz.): Gestern hat man sich darüber gestritten, wer der Vater dieses Gesetz entwurfs sei, und Abg. Hahn wies die Schuld allen bürgerlichen Parteien in gleicher Weise zu. Dafür sei gedankt, mein lieber Hahn! Das Zentrum ist jedenfalls schuld daran, daß die armen Zündholz arbeiter keine Entschädigung bekommen haben. Man überschätzt die Vorversorgung der Verbraucher, um den Rückgang des Konsums zu beschönigen, und der Staatssekretär hat bisher nur die großen Zündholzfabrikanten gehört. Herr Wermuth mahnt zur Svarsamkeit. Aber würde sein Rat aller seits befolgt, so wäre die auf indirekte Abgaben an gewiesene Reichskasse bankrott. Man spricht so viel von nationalen Aufgaben. Die größte nationale Aufgabe aber bleibt die Zertrümmerung des schwarz blauen Blocks. Abg. Frhr. v. Gamp (freik.): Wir sind niemals Freunde dieser Steuer gewesen. Wir halten die Ge nußmittel für das geeignetste Objekt der indirekten Besteuerung und bedauern, daß die Linke z. B. die Weinsteuer ablehnte und uns so zwang, für Ersatz- stsuern zu sorgen. Der Vorredner übersieht, daß die Industrie die Aufhebung der Steuer einmütig als un geeignete Maßregel verwirft. Für die zur Erhaltung der Industrie notwendigen Korrekturen und ihre Vor beratung in der Budgetkommission sind auch meine Freunde zu haben. Abg. Kulerski (Bole): Die Abneigung gegen die Zündholzsteuer ist verständlich. Zum mindesten muß verlangt werden, daß die schlimme Lage der Zündholzarbeiter beseitigt wird. Abg. Lattmann (wirtsch. Vgg.): Die Inter pellation ist ein Stück Wahlkampf. Sonst hätten sich die Interpellanten viel ernster mit der Ersatz steuer beschäftigen müssen. Das Versagen des Syn dikats und die sonst in dieser Industrie bestehenden Schwierigkeiten gaben die Erklärung für die in diesen Kreisen bestehende Unzufriedenheit. Es ist richtig, daß kein Teil der Reichsfinanzreform so viel Unzufriedenheit erregt hat, wie die Zündholzsteuer; wir haben es vorausgesagt. Hätten aber die Liberalen damals nicht völlig versagt, so wäre eine solche Steuer nicht Gesetz geworden. Solange sie nicht sagen, wie die von ihnen für notwendig ge haltenen 400 Millionen indirekter Steuern aussehen sollten, ist eine sachliche Erörterung nicht möglich. Will die Linke die Zündholzsteuer beseitigen, so wirke sie mit uns für die Kotierungssteuer oder Dividen densteuer. Abg. Werner (Rsp.): Schuld an der Zünd holzsteuer ist die Linke, die wesentliche Teile der Re gierungsvorlage bei der ersten Beratung der Reichs finanzreform ablehnte. Abg. Heckscher (fortschr. Vp.): Der Zweck der Interpellation ist erreicht: die öffentliche Auf merksamkeit ist auf die Notlage der Zündholzindustrie gelenkt. Warum soll die Zündholzsteuer nicht durch die Erbaufallsteuer ersetzt werden? Es ist gar nicht unmöglich, daß heute ein großer Teil des Zentrums für die Erbanfallsteuer stimmen würde. Die Besprechung schließt. Einige Rechnungssachen werden ohne wesentliche Erörterung bewilligt. Bei der Rechnung für den Staatshaushalt der Kolonien aus den Jahren 1902 und 1903 trägt Abg. Noske (soz.) Beschwerden über die Rechnungslegung in den Kolonien vor. Einzelne Rechnungen sind verloren gegangen. Herr v.^Putt- kamer hat in Kamerun in unbeschreiblicher Selbst herrlichkeit geschaltet. Hier sollte ein Ex empel statuiert werden. der Industrie sei lediglich eine Folge der Vorver sorgung. Die Belastung des Publikums sei in andern Staaten wesentlich höher. Abg. Graf Oppersdorfs (Zenir.) billigte die Stellung des Reichsschatzsekretärs. Abg. Osann (nat.-libO bat erneut zu erwägen, ob nicht ein Monopol am ehesten die beklagten Mißstände beseitiae. Abg. Hahn (konf.) betonte, die Aushebung der Steuer wäre das Verfehlteste, was zur Stunde geschehen könne. Am 11. d. Mts. macht Präsident Graf S ch werin Mitteilung von dem Ableben des Abg. Köhler Nach, neunwöchiger Dauer ist der Spannungen und Aufregungen so reiche erste Politische Kunäfckau. Dsntschlamd. *Die Gerüchte, Kaiser Wilhelm sei an einem Halsübel erkrankt, die offenbar entstanden sind, weil der Monarch den Minister- präst Zenten v. Bethmann - Hollweg mit der Er öffnung des preußischen Landtags beauftragt hat, find völlig unzutreffend. Der Monarch befindet sich bei bestem Wohlsein. * Kaiser Wilbelm, der als Gast bei dem preußischen Kultusminister weilte, hörte einen Vortrag des Geheimrats Fischer über die neuesten Errungenschaften der Chemie und Emwickelungslehre. * In Vertretung KaiserWilhelmS hat der Ministerpräsident v. Bethmann-Holl- u. , Abg. Erzberger (Zentr.): Die späte Rech' . seien, die Aussicht auf^Besseraug nicyl habe, nungslegung schädigt das Budgetrecht des Reichstags. Revision anzumelden. Prozeß wegen der Moabiter Unruhen, die weit über- die Grenzen Deutschlands hinaus Auf sehen erregt haben, vor der Strafkammer in Berlin zu Ende geführt worden. In seltenem Umfange war hier der Beweisaufnahme der weiteste Spielraum gelassen, und die Verteidi gung hat davon im ausgiebigsten Maße Ge brauch gemacht. Der Prozeß endete mit der Verurteilung von 28 Angeklagten zu 3Vz Jahren bis zu zwei Tagen Gefängnis, drei erhielten Geldstrafen von 50 und 40 Mk., während drei weitere Angeklagte freigesprochen wurden. — Aus der Urteilsbegründung ist folgendes hervorzuheben: Die Straftaten, ! deren die Angeklagten schuldig sind, stehen in ' mittelbarem oder unmittelbarem Zusammenhänge ' mit den Septembervorgängen des vergangenen ! Jahres. Es ist nicht Aufgabe des Gerichts, ' darüber zu entscheiden, ob der Streik bei ! Kupfer u. Komp., der oen inneren Anlaß zu ! den Krawallen gab, berechtigt war oder nicht. ! Man hielt sich in der Moabiter Bevölkerung ! für berechtigt, sich zu vereinigen zur Ver- s besserung der Lohnerhöhung. Das Gesetz gibt ' hierzu das Recht. Bei der Ausübung dieses j Rechtes nun sind diejenigen angegriffen worben, ! die bereit waren, zu arbeiten. Die Angeklagten : haben das Eigentum, das die Polizei verpflichtet war zu schützen, schwer geschädigt. Die ersten Angriffe sind bereits kurz nach Ausbruch deS Streiks erfolgt. Dennoch hat das Gericht zu- , gunsten de: Angeklagten die allgemeine Erregung m Betracht gezogen. — Die meisten der Ange- ' klagten haben die Absicht, gegen das Urteil die Der Reichstag hielt am Dienstag die erste Sitzung nach den Weihnachtsferien ab. Auf der Tagesordnung stand die freisinnige Jmervellation „ _ über die Zündwarensteuer. Abg. Enders eingefunden und für Kriegsjahre ist das anerkmnens- (fortschr. Vp.) führte in der Begründung aus, daß wer:, die Zündwarenarbeiter in eine große 'Notlage ge- 1 W e g den preußischen Landtag mit einer Thron-! Das Publikum suche sich durch Ersatzmittel der ' Die Forderung, der Rechnungshof möge sich an eröffnet, tue zunächst darauf Verweist daß i Steuer zu entziehen. Aufgabe der Regi-rung sei es, diesen Beratungen beteiligen, ist unter diesen Umständen Nun ist der Reichstag Wieder zusammen- ! stch die preußischen Finanzen fortdauernd günstig ! beunruhigend wirkende Sleuer zu beseitigen ; energisch zu unterstreichen. Der angeführte Fall Putt- getreten und hat sich daran gemacht, in einer ! gestalten, wenngleich auch der diesjährige Gat ! A^'chatziekretm der schroffste Verstoß gegen das Budgei- - . . ..... 1 >^1. z dE StEr Das Zustandekommen ! recht des Reichstags. Der Herr baute sich einen des Gesetzes berge die Berechtigung der Steuer in ! Palast, obwohl Gelder dafür nicht bewilligt waren, sich. Durch die Ersatzmittel lege sich das Publikum ! und fetzte den Bau fort, obwohl die vorgesetzte * Der frühere Reichskanzler Fürst Bülow und seine Gemahlin, die in Rom dieser Tage ihre silberne Hochzeit feierten, sind vom Papst in längerer Audienz empfangen worden. BalkaMaate». * Nach einer halbamtlichen Erklärung der griechischen Regierung sieht diese ihre vornehmste Aufgabe in dem (schon seit langer Zeit vom Volke vergeblich geforderten) Aus - b au der Flotte. Es sollen zu diesem Zweck zunächst einige amerikanische Kriegsschiffe ange- kauft und auf englischen Werften einige neue gebaut werben. — Diese Absicht hat man übrigens schon vor Jahren gehabt, man hat aber damals ebensowenig wie heute sich klar gemacht, woher man das Geld zum Flottenbau nehmen will. Amerika. * Der Kongreß der V er. Staaten wird demnächst ein Gesetz über die Bestrafung von Spionen erlassen. Zurzeit existiert kein Gesetz, das die Regierung der Ver. Staaten ermächtigt, gegen Ausländer, dis bei der Spionage ertappt werden, vorzugehen. Nur wenn ein Spion auf irgend einem Festungs- gelände oder auf Regierungseigentum gs- funden wird, kam: gegen ihn gerichtlich wegen: unbefugten Befreiens Anklage erhoben werden. ' Der fremde Spion kann jederzeit aus den Ver. Staaten ausgewiesen werden, aber ein Prozeß! kann ihm der Spionage wegen niemals gemacht ' werden. ach so kurzen Spanne Zeit eine Fülle von ! mit einem geringen Fehlbeträge abschlietzt. Es Arbeit zu erledigen, eine solche Fülle, daß viels werden dann eme Reihe von Gesetzentwürfen Volksvertreter von der Unmöglichkeit überzeugt angekündigt, unter denen diejenigen bett, die sind, daß dis Aufgabe zufriedenstellend gelöst innere Kolonisation, die Vsrwaliungsreform und werben kann. * -- - . - - VeMlA v In anbe Flieger. Osstz Wesens pemo schönen Uber Ausdruck kar unsre Flieget Jahres Kast Kaiser vor I bat, deren L verfügt das Fliegern aus Offiziere täti Borfnl wird vorauf bis dahin ' auch die not um vor de Interesse de< ist gerade durch die i Kriegsministt ordentlich o Generalleutn Gelegenheit Wunsch Vc Heeresluftfal Werden in 3 auch jetzt de: Um erteilt wird, eine große den Luftchor i>n Anschluß daß der Kai Kritik der kn schiffe eine i nächstjährige sicht gestellt männer Fli nicht mehr ; zum ersten ' der Flugapr der Marine ImMch bk Kaisermanör zweiten und ieeflotte, wr in der Meck von Rüger Wendung v die jetzt ein nächstjährig! Probe zu be Vor Ter L Jahre 1913 Palastes ft Jahrhundert reich und geht. Glei internationa stattet werd. Einen betagtes E auf der Hei als Kutscher Bakmüberga Sohne geft rückwärts in alten Leute kommen un! Tödlich der Schule sich ein schv Zezulka ha ersparen, im werk des § Oben angel Lehrer stürz mit zerschmk Wirts! kussteiner Häuser, auch !o lange ge A 6m ärmkles KatfeU 45) Kriminalroman von Ernst Galling. TZortketzmiz.) Der Detektiv knirscht in ohnmächtigem Grimme mit den Zähnen. Doch in der Stimme dieses Mannes siegt ein Klang, der ihn an alte Zetten erinnert. Er ergreift die Laterne und leuchtet dem frechen Patton ius Gesicht. „Nein!* ruft er triumphierend und packt mit eisernem Griff den Mann an die Kehle. „NM Franz Muter, sondern Joseph Röbel, der Falschmünzer und Dieb, der vor zehn Jahren aus dem Zuchthause entsprang. — So ist diese Jagd doch nicht umsonst gewesen. Du hast dir den Bart abgeschoren Md dich in die SeemannSjacke gesteckt, mein Bursch«, aber «ich kannst du dadurch nicht täuschen.* Mit einem Gebrüll reißt der erkannte Gauner sich loS, stößt den Detektiv zu Boden Md rast mit gewaltigen Sprüngen nach dein Verdeck hinauf. Schon ist ihm der Geheimpoli zist Folk auch dicht auf den Fersen und Stahl rafft sich im Nu auf und stürzt dem Flücht ling ebenfalls nach. Doch sie erreichen ihn nicht mehr. Dom Mondsicht geblendet, von Angst verwirrt, taumelt Joseph Röbel geam die niedrige Verschanzung, verliert das Gleich gewicht und stürzt kopfüber ins Meer. „Ihm nach! Wer ihn lebendig herausholt, erhält eine gute Belohnung k* ruft der Detektiv den Seeleuten zu. Zwei Mattose springen über Bord. Ihnen Vorm hat sich schon der junge Schiffer Hinrik dem Flüchtling ins Wasser nachgeworfeu.
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