Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 20.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191101209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19110120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19110120
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-20
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 20.01.1911
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rzügen und dre Besitz- >m Grund- daß weitere der es gibt telung der ungen sind Linfluß der la siir Jbre ung. Da ungen aut erordentlich n dem vor- ! für daS Veteranen Weise keine bänger des lwachs be- Gemeinden zu schaffen. Rung dazu recken, daß aber auch ligkeit neue Be- >ie schönen S kann ich rieten muß sich ebenso« tz bat nicht nverdienten rlei rechne rzielen ver- ebes. Der offen. Wir mpels fest es Gesetzes ß für die geschaffen Gesichts der int es mir Veteranen rsorge liegt n auch dem bei Nus verfahren rrher ein sind mit l getreten. ;t, so möge bloß all- daß ein bung ein es Steuer- teuer, eine t uns a'S Inders als hat. Die -teuer sein, ren. Diese form eben hat, als icr. Sie diesen ; der von zusamnien. e Freunoe ranken des mnen wir wir hier »enarligsteu uß eS eben iicksichtigen. ders hohe reutet auch Verwaltung mii ihren abhaiten, gestalten, timmuagen deutet dies durch die er auf die rarf jeden- n werden, rn keinen Rrund besitz n Gedeihen Naterie ist barkeit der i, sie hängt sog. Mil der Steuer orlage am ,mit dazu* iesellschaft" en. Nein, higkeit von ir — durch ne endlich ine Eltern ir Bertram ihr. Aber ehr zu be- senthuyien- t, um sein erbteS Ver- Höhe zN lt nur eine Als ver- nend, war sten Kaffee- rordev. ulant, denn lfmann, ein , da teilten len in das längst vor gemein gs- n die Hand -kampagnen hatte er sich rbuckle and ide tatsäch- Es war Veuisch-engllfche Verständigung über -le Vagdadbahn. über eine deutsch-englische Verständigung hinsichtlich der Bagdadbahn schreibt die Londoner .Times': „Früher oder später, sowie der Bau der Bagdadbabn von Bagdad bis zum Persischen Goss in Angriff zu nehmen ist, muß die Frage zwischen unS und den Deutschen verhandelt werden, denn die Baadadbahn wird dann ein Keb'et erreichen, dessen Wichtigkeit für unsre Lebensinteressen unleugbar ist. Wir denken nicht, daß Deutschland das Vorhandensein dieser Interessen leugnen wird, ebensowenig wie es die Wirklichkeit der Interessen Rußlands in Ver- > bindunq mit der nördlichen Strecke der Bahn abpelebnt hat. Seit die deutsche Regierung in ihren Vorbesprechungen mit Rußland Verhandlung«« bezüglich der Bagdad- bah« i einoeleitet hat, sind wir berechtigt, zu erwarten, daß sie ein Shnliches Verfahren mit England Und Frankreich einschlaaen wird, wenn sie auf- j richstg wünscht, die versöhnlichen Empfindungen, denen vor kurzem der deutsche Kanzler Aus- i druck verliehen bat, in die Tat umzusetzen. An gesichts der Erklärungen des Herrn v. Bethmann- bollveg hätte man in der Tat vielleicht hoffen körnen, daß Deutschland es vorgezogen haben winde, gleichzeitig mit uns und mit Frankreich wie auch mit Rußland Verhandlungen zu beginnen; denn der deutschen Regierung muß völlig be wußt sein, daß ein solches Verfahren die bereit willige Zustimmung der beiden Weltmächte ge funden haben würde. Es würde dies auch den weiteren Vorteil gehabt haben, daß es de« Argwoh« verscheucht haben würde, den die einseitigen Verhandlungen wit nur einer der an der Bagdadbahn inter- tssierten Mächte erwecken mußte. Es ist jetzt noch nicht zu spät für Deutschland, das Unter lassen gut zu machen." Aus diesen Worten der -Times' spricht ein erheblich andrer Ton, als sie ihn sonst Deutschland gegenüber, und zwar ? ganz besonders in der Bagdadfrage anzuschlagen Mgte. In England fürchtet man offenbar, infolge einer deutsch-russischen Verständigung ins Hinter treffen zu kommen. Deutschland nimmt mit Befriedigung von dem englischen Wunsch Kennt nis, zu einem Einvernehmen zu gelangen; bmürlich unter der Voraussetzung, daß England vis an die Bagdadbahn geknüpften politischen Achte der Türkei und wirtschaftlichen Rechte Deutschlands in vollem Maße anerkennt. Und wenn sich schließlich auch Frankreich auf solchen entgegenkommenden Standpunkt stellt, so wäre '"blich die vielumstrittene Bagdadbahnfrage zu allseitiger Zufriedenheit gelöst. f)eer unä flotte. — Der Kaiser hat mittels KabinettSorder i bestimmt, daß die General-Obersten mit dem Ange als General-Feldmarschälle auf den Achselstücken und Epauletten fortan vier Sterne »agen. Bekanntlich haben die General-Obersten, A nicht diesen Rang haben, drei Sterne auf "'n Achselstücken, während die General-Feld- Marschälle selbst zwei kreuzweise übereinander- - "egende Kommandostäbe führen. s —Die letzten Einstellungen von Marine- "M'ten im laufenden Etatsjahre sind am i Januar bei den beiden Matrosen- und beiden Mifidivifionen in Kiel und Wilhelmshaven er- M, womit das Militarperional der Flotte auf Gesamtkopfzahl von 57170 Mann gebracht Durch die Aushebungen in dem neuen, am April beginnenden Rechnungsjahre erfährt W Militärpersonal der Flotte eine abermalige ^Höhung um 3423 Köpfe, sodaß die Gesamt- Mzabl auf 60 580 steigt (2941 Osfiziere und Me, 2575 Deckoffi ziere, 12 288 Unteroffiziere, ,^26 Gemeine, 1650 Schiffsjungen, weiter M Fähnriche zur See und 185 Seekadetten). M beim Regierungsantritt Kaiser Wilhelms We djx Motte erst einen Bestand von ^530 Köpfen, hat sich also inzwischen nahezu "'kdierfacht. ? —Nach einer Übersicht über Lie Kaiserlichen Die beiden Teile des Livingstoneschen Ver- , Wägens, die nicht getrennt, sondern im Geschäft Klassen worden waren, wuchsen so zu ganz Ekelhaften Summen an. Kürzlich aber war Vitz Livingstone aus der Firma geschieden und ' - Atte ihr Geld, sie wußte selbst nicht warum, in »Spieren angelgt, von deren Zinsen sie alle ihre Bedürfnisse vollauf zu decken vermochte. Vielleicht hatte sie sich zu dem Schritt durch we von ihr mißbilligte gesteigerte SpekulationS- Ast ihres Bmders veranlaßt gesehen, der sich Alt auf alles warf, anstatt in seiner Kaffee domäne zu bleiben. Und ihm auf diesem Wege zn folgen, hatte die Schwester ganz entschieden keine Lust. Auch Mr. Cutter nahm an den toll- Hhnen Spekulationen BertieS nicht teil. Denn, ^ss jeder vernünftige Mensch voraussehen wußte, das sah auch er bei Bertie todsicher Kannen. Es wäre ihm aber trotzdem nie eingefallen, Bertie zu warnen. Wie kam er denn dazu? . Er war froh, wenn er sein Geld ebenso sicher verdiente, wie der andre es ganz sicher Arlor. Denn er wollte viel, sehr viel Geld haben. So viel Geld, um sich nötigenfalls ! Ain Livingstone — kaufen zu können. Denn ^iß Livingstone sah ihn ganz gern. Alles, M aus der gewöhnlichen Art schlug, gefiel A Und Mr. Cutler, der um zwei, drei x"hre älter war als sie, war so vernünftig, so waflbewußt, so ungewohnt männlich, daß sie sich ""willkürlich zu ihm mehr hingezogen fühlte, Ws zu den andern. Werften waren mit dem Benin» deS Wint-r- halbjahres auf der Kieler Ma inew-rft 9622 Annestelfte tätig. Von diesen waren 33 Offiziers, 1189 Beamte und rund 8400 Arbeiter. Mit dieser Zahl der Angestellten war die Kieler Werft das am stärksten beschäftigte fiskalische Werftetablifsement; denn dir Wilhelmshavener Marinewerft verfügte nur über 9183 Angestellte und die Danziger über 3856. Zu den fünf fertigen Schwimmdocks der Kieler Werft wird im Laufe des Jahres noch ein sechstes binm- treten. Dann wird die Kieler Marinewerft von den fiskalischen Etablissements die meisten der artigen Anlagen besitzen. Auf der Kieler Marinewerft sind in den verschiedenen RessortS 31 Betriebsmaschinen in Tätigkeit, die mit einer Kraftleistung von 4717 Pferdestärken zu arbeiten vermögen. Auch auf diesem Gebiete steht sie der Wilhelmshavener Marinewerft vor an, wenn letztere auch 41 Betriebsmaschinen besitzt, die indessen nur über 5414 Pferde- stärken verfügen. In diesen Angaben sind nicht mitgerschnet die Dampfhämmer, die Dampfspeispumpen und die Dampfpumpen zn den verschiedenen Werftzwecken. Diese An gaben beweisen zur Genüge, daß der Kieler Marinewerft trotz der Verlegung des 1. Ge- schwaderverbandes nach Wilhelmshaven für die Zukunft ein recht erheblicher Teil der Werst- tätigkeit für die Kriegsmarine Vorbehalten bleiben wird, ob sich diese Tätigkeit auf den Neubau, die Grundreparaturen oder die regel mäßigen Instandsetzungen der Schiffe zu be ziehen hat. Für die nächsten Jahre ist sogar noch eine Steigerung des Werftbetriebes der Kieler Marinewerft zu erwarten. Von unä fern. Gin schöner Zug Kaiser Wilhelm« ist bei Gelegenheit des kürzlich erfolgten Ablebens des Generals v. Müller. Ndiutanten des ver storbenen Großherzogs Friedrich I. von Baden, bekannt geworden. Von einer hohen Persön lichkeit vom badischen Hofe war dem Kaiser die Mitteilung von dem Hinscheiden deS Generals geworden. Da die vier Söhne v. Müllers, die sich sämtlich der Marinelaufbahn zugewandt haben, sich bei Eintritt des Trauersalles auf hoher See befanden, ging auf Befehl des Kaisers ein Torpedoboot in die Nordsee ab und brachte drei der Seeoffiziere noch rechtzeitig an Land, so daß sie der Beisetzung ihres Vaters beiwohnen konnten. Dem vierten der Söhne, der fern von der Heimat weilte, war es nicht vergönnt, in der gegebenen kurzen Zeit zu den Trauerfeierlichkeiten in Karlsruhe einzutreffsn. Der deutsche Kronprinz i« Delhi. Der Kronprinz ist auf seiner Jndienreise in Delhi eingetroffen. Bei seiner Ankunft wurde er von dem hervorragendsten Altertumsforscher Judiens, Sanderson, empfangen, der bereits in Aarawar den Kronprinzen geführt hatte. Der Thron folger war hocherfreut, den Gelehrten hier wieder zu treffen, und besuchte gleich nach der Ankunft mit ihm den berühmten Mogulpalast in der Festung. Der Gouverneur von Agra, der selbst einer der besten Kenner NordindienS ist, hatte Sanderson hierher gesandt, damit er dem Kronprinzen zur Verfügung stände. Der Gouverneur begleitet übrigens den Thronfolger auf seiner achttägigen Expedition ins Innere, die vom Gefolge nur ein Adjutant mitmacht; die andern Herren der Begleitung bleiben in Delhi. Polizeiliche Einschränkung d«S Rodel- sportS. In verschiedenen Bezirken deS Rhein landes haben die Rodelunfälle einen so großen Umfang angenommen, daß die Behörden ein schritten und einschränkende Verfügungen erlassen mußten. X 4000 Hektoliter Bier auSgelause». Ein nichtswürdiger Bubenstreich wurde zum Nachteil der Feldschlößchen-Brauerei in Weimar von dem Brauereiarbeiter Ehrhardt ausgeführt. Aus Rache über seine kürzlich erfolgte Ent lassung legte er auf dem Maischboden an drei verschiedenen Stellen Feuer an, das jedoch rechtzeitig bemerkt wurde und daher keinen Schaden anrichtete. Hierauf schlich sich Ehrhardt in die K-llerräume und zopfte dort wehrers größere Fässer an, wodurch rund 4000 H-kto- liter Bier in den Keller liefen. Der Täler ist flüchtig. Explofionskataftrovhe i« Naumburg. In einem Nebengebäude der Kamm- und Zelluloidfabrik von Brunhuber u. Komp, in Naumburg ereignete sich eine Explosion, durch die vierzehn Personen schwer verletzt wurden. X Lachende Erbe«. Ein Sonderling, der dieser Tage im Alter von 78 Jahren in einer Armenanstalt in Solingen starb, und als völlig mittellos galt, hat seinen Verwandten, wie sich nach seinem Tode herausstellte, ein Vermögen von über 30 000 Mk. hinterlassen. Der Mann suchte seine Lebensbedürfnisse schon seit Jahren durch Almosen zu befriedigen. Kur; vor seinem Ableben traf er noch die Bestimmung, daß von dem von ihm hinterlassenen Gelde ein kleiner Betrag zum Ankauf von sieben Torten Ver wendung finden solle, die für die Frauen einer Sekte bestimmt seien, der er seit Jahren zu gehörte. Die glücklichen E-ben haben diesen letzten Willen des Verstorbenen erfüllt. — Eine zweite Erbschaftsgeschichte wird aus Dölfig in Pommern gemeldet. Bei der Eheftau des dort wohnenden Arbeiters Lück sprach im Sommer vorigen Jahres ein älterer fremder Herr vor und bat um ein Stück Brot, das ibm auch ver abfolgt wurde. Nachdem der Fremde vor einiger Zeit gestoben, ist den Lückichen Ehe leuten jetzt die amtliche Nachricht zugegangen, daß er sie als Erben über seinen Nachlaß von fast 2000 Mk. eingeletzt habe. Zur Strafe... zur« Bürgermeister gewählt. Ja Sandau in Böhmen ist dieser Tage der Sozialdemokrat, Maurerges- lle Blum tritt, zum Bürgermeister gewählt worden. Diese Wahl hat einen eigenartigen Beigeschmack. Bürgermeister Anton Ringelhahn sah sich vor kurzem genötigt, sein Amt wegen Erkrankung niederzulegen. Bei der am 2. d. Mts- statt gefundenen Ergänzungswahl war nun der erste Stadtrat Vinzenz Jahnel zum Bürgermeister ausersehen. Doch dieser lehnte noch vor dem Wahlakte eine etwa auf ihn fallende Wahl im vorhinein aus triftigen Gründen ab. Da es nun nicht gelungen war, den Mann des Ver trauens für den Bürgermeisterposten zu ge winnen, so wählte der größte Teil der bürger lichen Ausschußmitglieder den 57jähriqen Sozial demokraten und Maurergesellen Wilhelm Blum tritt. Dieser wurde auch Bürgermeister. Warum gerade Blumtritt, der selbst von seinen eigenen im Ausschüsse sitzenden vier „Genossen" auch nicht eins einzige Stimme erhielt, von den Deutschbürgerlichen gewählt wurde? Schon seit Jahren nörgelt dieser „Genosse" über alles, was in der Gemeinde geschieht. Alle sind Dummköpfe — er allein ist der Gescheite. Seine „Genossen" wählten ihn vor einigen Jahren in die Gemeindevertretung. Doch Blum tritt kritisierte auch hier, wußte alles besser, kritisierte in der häßlichsten Wesse immer und überall, über alle und alles. Jetzt ist Blumtritt Bürgermeister geworden. Nun soll er seine Kunst zeigen. Zwei Kinder verbrannt. Beim Spielen mit Zündhölzern fingen die Kleider dreier in einer Arbeiterwohnung der Vorstadt Lieben von Prag spielenden Kinder Feuer. Das Bett geriet gleichfalls in Brand. Zwei der Kleinen verbrannten; ein Kind konnte gerettet werden. Die L»vge«pest in der Mandschurei. In Peking ruft das Umsichgreifen der Lungen pest in der Mandschurei größte Unruhe hervor. Es bildete sich in Peking ein Ausschuß zur Be- kämpiung der Seuche. In CHarbin beträgt die Zahl der täglichen Todesfälle über hundert. Fast sämtliche Erkrankungen find tödlich. Gericktskalle. 88 Berlin. Das Oberverwaltungsaericht hat cme Entscheidung von hohem Interesse ge fällt. Der Hofzahnarzt Dr. A. zu Erfurt hatte seinen Erben auch wertvollen Grundbesitz hinter lassen. Ms der Magistrat dann dis Erben nach einem gemeinen Wert von 143 800 Mk. zur Gemeindegrundsteuer heranzog, erhoben die ! Erk-'-n nach 'chuo'em Einspruch Klage und i vsrlanw°n, nach emem aemeinen Wert der Grundstücke von 250 000 Mk. zur Grundwert steuer veranlagt zu werden. Der Bezirksaus schuß erachtete die Klage nicht für zulässig und nahm an, daß eine Klage nur dann als zu lässig anzuiehen sei, wenn ein Sreuerpflich iger glaube, daß er zu hoch veranlagt sei. Auf keinen Fall könne der Gemeindevarstand ge zwungen werden, eine höhere Veranlagung e ues Steuerpflichtigen vorznnehmen; eine solche Klage kenne das Kommunalabgabenqesetz nicht. E folge in einer Gemeinde allgemein esne zu geringe Veranlagung, so sei es Sache der Auf sichtsbehörde, Wandel zu schaffen. Diese Ent« icheidung fochten die Erb-n des D^. A. durch Revision beim Oberverwaltunqsqer cht an. das die Vorentscheidung aufhob und die Sache zur anderweiten Verhandlung an den Bezirksaus schuß zu-ückwies, indem u. a ausgeiübrt wurde, nach 8 69 deS Kummunalabgabenresepes stehe den Steuerpflichtigen gegen die Heranziehung (Veranlagung) zu Gebühren Steuern ww. ohne Einschränkung Einspruch und Klage zu, gleich viel, ob Herabsetzung oder E-Stuum der Treuer gefordert werde. Ein Steuerpflichsiger habe einen Anspruch darauf, richtig veranlagt zu werden. Eine richtige Veranlagung ist nicht nur für die Veranlagung zur Wertzn vachssseuer, sondern auch tür die Wahlbeteiligung bei den Gemeindewahlen von erheblicher Bedeutung. Br«KIau. Das Sbwurgericht verurteilte die galizuchen Arbeiter Pnss's, Polw-ak "nd Knappst, die am 17 Juli 19I0 aui dem Wege von Marschwitz nach Karolinenhof ihren Lands mann Wladislaus Karnas beraubt und durch Messerstiche getötet hatten, zu 15 bezw. 12 und 10 Jahren Zuchthaus. Posen. Der Postaisistent Areasser wurde vom Schwurgericht twaen Unierschlag Wien 'M Amte in Höhe von ungefähr 2100 Mark zu vierzehn Monaten Gefänm's verurteilt. GememnMTiqes. D Empfindlichkeit der Mi ch für Ets« riiche. Die Milch nimmt sehr leicht die Ge rüche der Umgebung 'n sich auf. Besuche haben ergeben, daß Milch in offenen Gefäßen neben riechenden S 'bstanzen schon nach acht Stunden den Geftbm ick der betreffenden Sub stanz haben und ihn über 40 Stunden sesshaften kann. Darum soll man d>e M'lch möglichst fern von diesen Dingen haften. Die Milch wird aber eb-nsoleicht im Geschmack verdorben, wenn die Kühe irgendwelche schlechte oder starke Ge rüche einatmen. s Glanztapeten reinigt ML«, indem man frisches Weißbrot, von dem man die Rinde abgelchnitten hat, mit ein wmig Wisser zu einem feiten feuchten Teig knetet und mit diesem die Tapeten abreiht. 4 >17- — ' Kuntes Allerlei. A Di« größte U»r der Welt L verpool wird sich binnen kurzem rühmen können, die größte Uhr der Welt zu besitzen; sie wird den Mächtigen Neubau der Königlichen Gssellichaft der W'fsenschaften bekrönen. Die Uhr hat vier Zifferblätter, von denen ein jedes einen Dur b- messer von nicht weniger als 25 Fuß hat; die Minutenzeiger sind 14 F iß lang und an der breitesten Stelle rund einen Meter dick. Allein das Gerüst jedes Zifferb attes hat ein Gewicht von 3ft> Tonnen, und das Glas, das jede dec vier Flächen gegen die Unbilden der Witterung schützt, wiegt über 20 Zemner. Die Mmuten- zeichen auf den Zifferblättern sind je 14 Zoll voneinander entfernt, und die Stundenzahlen haben eine Länge von 3 Fuß und 6 Zoll. Wie ungewöhnlich diese M iße sind, wird man vielleicht am besten verstehen, wenn man er fährt, daß kürzlich eine Gesellschaft von 50 8er- sonen auf einem dieser Zifferblätter ein Fest bankett feierte. Da die Uyr in einer Höhe von 220 Fuß angebracht wird, mußte das Glas be sonders widerstandsfähig sein; es wurde daher so hergestellt, daß es einem Wmddruck von elf Tonnen widerstehen kann. Man muß ja immerhin seinen Mann stellen, wenn man auch ein Börsen-„Makler" ist. Und man braucht Nerven dazu und Rück rat. Denn es gehört was dazu, den größten Teil seines Lebens in der Wall-Street zu verbringen, in direkten Wettbewerb mit den Meistern der Spekulation und den Matadoren des Welthandels zu treten, Seite an Seite mit ihnen zu kämpfen oder auch gegen sie. Mr. Cutter nun hatte alle erforder- liehen Eigenschaften vollauf. Nur eines fehlte ihm: der physische Mut, obwohl er sonst Courage genug hatte. Ja, er besaß an seelischem oder geistigem Mut, wie wir das nennen wollen, mehr als zuviel. So viel, daß er auch vor einer Schlechtigkeit nicht zurückgeschreckt wäre, hätte sie ihn nur schneller zum Ziel geführt. Und dieses Ziel war das aller derer, die mit der Börse zu tun haben: reich werden. So reich, daß er in der Wall-Street mich selbständig mitreden konnte als Multimillionär oder einer der Milliardäre. Und seine phifische Feigheit, das wußte er, würde ihm in seinem Leben weit eher einen Streich spielen als sein skrupelloser, mo ralischer Mut, wenn da von Moral noch die Rede war. Aber wie er auch gegen sich an kämpfen mochte, er wurde seiner Schwäche nicht Herr. Ein Schnitt in den Finger machte ihn krank vor Angst, während es ihm durchaus nicht ins Herz schnitt, durch eine brillante Ope ration tausend andre Existenzen zu brechen. Denn daS — war Geschäft, und im Geschäft, wie gesagt, stellte er seinen Mann wie kein zweiter. Es wäre bei diesen hervorragenden geistigen wie geschäftlichen Eigenschaften Mr. Cutters — da er seine moralischen Defekte ja vor jedem zu verbergen wußte — somit gar nicht unmöglich gewesen, daß er unter all den offenen und ver steckten Bewerbern um Miß Livingstones Hand der einzig Bevorzugte geworden wäre, wäre nicht Mr. Elias D. Tillotson dazwischen ge kommen. Es war an einem prachtvollen Morgen der letzten Oktoberwoche. Die Ban Benthuysen- Livingstones, Konstanze und Bertie, die noch immer zusammen lebten, da sie noch beide un verheiratet waren, hatten eben wieder, und zwar zeitiger als sonst, ihr Haus in der Fünften Avenue geöffnet und Mr. Tillotson hatte mit jener ihm, eigentümlichen Art, alles, was Brauch und Herkommen war, unberücksichtigt zu lassen, zu einer gesellschaftlich ganz unmöglich zeitigen Stunde bei Miß Livingstone vorgesprochen und sich ihr melden lassen. Miß Livingstone war am Abend vorher mit einer kleinen Gesellschaft, die Mr. Tillotson zu sammengebracht hatte, im Theater gewesen; dann hatten alle zusammen soupiert, und so war Miß Livingstone sehr spät erst zu Bett ge kommen. Beim Abschied hatte Mr. Tillotson um Erlaubnis gebeten, der schönen Miß seinen Be such machen zu dürfen, was ihm selbstverständ lich in liebenswürdigster Weise gestattet wurde; aber daß er zu einer solchen Stunde kommen würde, das hätte sie sich allerdings nicht träumen lassen. Infolge dieses gesellschaft- lichen Fehltritts mußte er denn auch geschlagene drei Viertelstunden warten, während Miß Livingstone sich anzog und ihren Kaffee rasch hinunterschlürfte, beides schneller, als sie es seit Jahren zu tun gewohnt war. Jede andre Dame wäre nun empört ge wesen, auf die Art im Schlafe und am Früh stück gestört zu werden, aber — wer konnte über Mr. Tillotton denn empört sein. Er war ja in allem so durch und durch anders als die andern alle. Überdies war Miß Livingstone schon sehr neugierig, was ihr Mr. Tillotson würde zu sagen haben, denn er hatte sich unter d'er Angabe, Miß Livingstone etwas Hoch wichtiges mitteilen zu müssen, weder vom Diener noch von der Kammerzofe abweisen oder auch nur „auf später" vertrösten lassen. Nein, er war geblieben und wollte bleiben und warten, und wenn es zehn Stunden lang dauerte und noch mehr. Mr. Tillotson war also ins Bibliothekzimmer geführt worden und wartete dort. In seinem ganzen Leben war er in einem so eleganten Zimmer noch nicht gewesen. Große, bis zur Decke reichende Mahagoni- Etageren mit Büchern in den kostbarsten Ein bänden. Luxusausgaben, erste Drucke, alte ehr- würdige, fabelhaft wertvolle Bücher unter Glas. - Miniaturen, überall an den Wänden, wo ein Raum frei war, Bilder erster Meister, dir nichts nur für den Reichtum, sondern auch für den - Geschmack des Hauses Livingstone Zeugnis ad- legten. Die Möbel, in rotem Saffianleder ge polstert, reich, schwer und massiv. Schwerei Teppiche, in die man bis an den Knöchel ver- s sank. Kurz, alles kostbar, geschmackvoll und reich. K« i «Fortsetzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)