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y s Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Lsaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. S S 0 Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 28 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung. ! i - -- -8 des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Noritzdorf. ^lit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" Druck u. Verlag öer Fa. Rühle, Inh. R. Ttorch in Groß-Gkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. No. 148. Sonntag., den 11. Dezember 1910 9. Iahrgsna. Amtlicher Teil. Stiftungszinsen lind an zwei würdige und bedürftige Einwohner aus dem Ortsteil Moritzdorf zu vergeben. Gesuche sind bis zum 20. ä. Ll. schriftlich oder mündlich hier anzubringen. OttenäorL-LloritLäork, den 10. Dezember 1910. Der Gemeindevorstand. bas Neueste kür eilige Leser. Die Reichsversicherungskommission setzte die Grenze der Versicherungspflicht zu den Kran kenkaffen von 2500 wieder aus 2000 Mark herab. Auf der Zeche Holland bei Wattenscheid wurden durch eine Schlagwetterexplosion vier Arbeiter getötet und mehrere schwer verletzt. Infolge Unwetters sind in der Nähe von Larrasch zwei spanische Schiffe gesunken. Sechzehn Mann sind ertrunken.; Oertliches und Sächsisches. wahrheitsgetreue Mitteilungen sind der Redaktion stets willkommen Dttendorf-Dkrilla, den g. Dezember ^o. —* Gemeinderats-Sitzung. Die voraussichtlich letzte Sitzung des Gemeinderates in diesem Jahre eröffnete Herr Gemeindevor stand Richter mit der Mitteilung, daß die Wahl des Herrn Hausdorf zum Gemeinde- ältesten oberbehördlich genehmigt worden ist- Ferner wird mitgeteilt, daß die Gaswerksge- sellschast Mk. 2000 Kaution für die Gaswerk straße hinterlegt hat. Das Volkszählungöer- gebnis vermeldet 287 bewohnte Häuser mit 557 Haushaltungen und 1281 männl, und 1288 wetbl. Einwohnern (2567). Es sind dies nur 97 Personen mehr, als früher und nimmt man Anlaß, dies geringe Steigen der Einwohner zahl mit dem Wohnungsmangel zu verbinden. Dem Bauausschuß soll Beratung über Ab schaffung dieses Mangels empfohlen werden. Die Viehzählung ergab 90 Pferde, 276 Rinder, SS1 Schweine und 169 Ziegen. Der Herr Vorsitzende erstattete öffentlich den Dank der Gemeindebehörde an die Herren Zähler. Die Kgl. Eisenbahndirektion teilt mit, daß die Be leuchtung des Bahnhofes Ottendorf vom nächsten Jahre ab mittels GaS erfolgen wiid. Kurz berührt man noch einmal die Sitzung der drei Gemeindevertretungen mit dem Kirchenvorstand, deren Resultat an dieser Stelle schon bekannt gegeben wurde und spricht den Wunsch nach recht gutem Einvernehmen aus. Am Bahnhof Moritzdorf liegt noch im Forstbezirk Groß- Okrilla bewohntes Land, das der Kgl. Eisen bahndirektion gehörig, keiner politischen Ge meinde angehört. Dem Ersuchen um Einge meindung zu Moritzdorf gab die Kgl. Eisenbahn direktion mit dem Hinweis auf eine finanz- Ministerielle Vorschrift nicht statt. Weil daher diese Bewohner auch nicht steuerpflichtig heran- g-zogen werden konnten, lehnte man auch den Vorschlag der Kgl. Eisenbahndirektion ab, die Bewohner dieser Grundstücke wenigstens in verwaltungörechtlicher Beziehung (Impfen, Heb amme, Schornsteinfeger etc.) einzugcmeinden. Die Gemeindeiechnung und Sparkaff-nrechnung sind geprüft worden und werden richiig ge sprochen. Bei der Beratung des Haushalt- PlaneS wird beantragt, die Steuer aus ein faches Bier abzuschaffen. In der Debatte hierüber betont man zweifelnd, daß diese Ver billigung den Konsumenten zu gute komme und beschließt, die Steuer betzubehalten. Den Ttundenlohn für Schneeschauseln erhöht man von 16 auf 25 Pfg. Ferner ermächtigt man den Herrn Vorsitzenden, Schritte zur Heran ziehung eines Tierarztes zu unternehmen und zwar im Hinblick auf einen in den Haushalt- plan eingestellten Posten für tierärztliche Be mühungen. Dem Herrn Gemeindevorstand Wird eine Gehaltserhöhung einstimmig bewilligt Der Haushaltplan erhält die Genehmigung d>s Kollegiums. Der Etat ergibt eine Einnahme von 18782 Mk. und eine Ausgabe von 17094 Mk., sodaß sich ein Fehlbetrag von 3312 Mk. ergibt (3000 Mk. weniger als im Vorfahre.) Mit Rücksicht auf diesen überaus günstigen Kaffenbestand dürste eine Steuer herabsetzung hinsichtlich der Gemeinde-Anlagen zu erwägen sein. In den Schulvorstand werden gewählt die Herren Gemeinde-Vorstand Richter, und Gemeinderats-Mitglieder Tamme, Haus dorf, Gaida, Pietzsch, Thieme und Schulze. An Stelle des infolge seiner Wahl zum Ge- meinderatSmitglied von seinem Amt als Mit glied des SparkaffenauSschuffes ausscheidenden Herrn Küttner wird Herr Gutsbesitzer Grase gewählt. Dem Ausschuß der gemeinsamen Gemeindekrankenversicherung sollen angehören außer dem Vorsitzenden die Herren Buck, Lehmann, Pietzsch. Herrn Fabrikbesitzer Boheim wird ein Hafenstubenanbau genehmigt. Der Frau verw. Kaiser erteilt man Befreiung von dec früheren Schanksteuer weil die Vor aussetzungen dafür nicht mehr zutreffen. Eine Anfrage, wie es möglich sei, daß ein Kind hier 5 Tage unbeerdigt stand, weil der katholische Geistliche die Einsegnung verweigerte, soll untersucht werden. Als nicht in den Rahmen der Gemeindeberatungen gehörig, mußte vom Vorsitzenden eine z. Z. kursierende Mitteilung, die als Oct der Handlung das hiesige Pfarr haus und ein darin bedienstetes Mädchen hat, zurückgewiesen werden. Den mit Ende des Jahres ausscheidenden Herren Gemeindeältester Mißbach, der dem Kollegium 21 Jahre, davon 18 als Gemeindeältester, angehört hat und Herrn Zumpe, der 5 Jahre Gemeinderatsmit glied war, spricht man öffentlich Dank aus. —* Es war einmal ein A'beiter-Ehepaar, in einem großen Dorfe, zu dem kam das Glück und schenkte ihnen ein Kindlein. Mitten in kalter Wintersnacht, so wie am Weihnachts abend das Christkindlein wurde es geboren. Doch nur kurz war das Elternglück, Freude wurde zu Leid — das kleine Wesen starb nach wenigen Stunden. Der Vater ging bald zum Herrn Pfarrer, um sein Kindlein in geweihte Erde betten zu lassen. Der Herr Pfarrer aber fuhr den Mann hart an: „Dein Kind ist doch nicht getauft worden, ich begrabe es nicht!" — Und selbigermaßen schalt er auch die weise Frau, daß sie das Kindlein nicht getauft habe. Und der fromme Mann blieb streng und fünf Tage lag das Kindlein auf der Totenbahre! l Da erbarmte sich seiner der Seelsorger einer anderen Glaubensrichtung und jetzt ist das kleine Wesen sicher ein liebes Englein. — — Bis hierher klingts wie ein trauriges Märchen, doch noch viel, viel trauriger ist die Tatsache, daß es Wahrheit ist. Hier geschehen! Der strenge Herr Pfarrer ist der Radeberger Geistliche, dem die katholischen Mitglieder unserer Gemeinde zugeleilt sind. Hofft man Mit solchem Tun den mehr und mehr locker werdenden Glauben festigen zu können? Bitte, 1. Makk. 12, V. 18. Kleinwolmsdorf. Von einem Herrn aus Kleinwolmsdorf wurde ein Sträuß chen reifer Preißelbeeren überbracht, die er in Kleinwolmsdorser Büschen gepflückt hatte. Zu fetziger Jahreszeit gewiß eine große Selten heit. Dresden. Auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenfitzung stand die Ratsvvrlage über die Einführung der Wertzuwachssteuer. Von der rechten Seite des Hauses wurde der Antrag gestellt, die Beratung so lange zurück zustellen, bis das Schicksal der Reichswert- zuwachssteuer im Reichstage entschieden ist Der Antrag wurde von der Linken stark be kämpft und als Obstruktion charakterisiert. Schließlich wurde abgestimmt und es ergab sich, daß 37 Stimmen für die Absetzung des An trages und 35 für die Weiterberatung ein traten. Damit ist die Wertzuwachssteuer für Dresden vorläufig zurück- bezw. überhaupt in Frage gestellt. Dresden. Die Auswüchse im Kletter sport, die in letzter Zeit besonders in der Sächsischen Schweiz zu beobachten waren und schwere Unfälle im Gefolge hatten, will der Bund touristischer Vereine in Dresden durch Zusammenschluß der bestehenden 76 Kletter- veretnigungen bekämpfen und belehrend und erziehend auf die jüngeren Kletterer einwirken. Fischbach. Die König!. Amtshauptmann schaft hat mit Zustimmung des Bezirksaus schusses dem Straßenwärter Herrn Wilhelm Moritz Gnauck für besonders lobenswerte Pflege der Wege eine Geldbclohnung bewilligt. Litten b. Bautzen. Ein hochwichtiger Fund ist durch Zufall von einem Gutsbesitzer auf Littener Flur gemacht worden. Er gehört der provinzialrömischen Zeit an und nmfaßt Gegenstände aus dem dritten und vierten Jahr hundert n. Chr., die deutlich den Einfluß der römischen Kultur zeigen. Es sind zunächst Scherben von fünf oder sechs verschiedenen Gefäßen, die auch verschiedene Form gehabt haben. Sodann sind eiserne Gegenstände ge funden worden, als: eine Axt, eine Lanzen spitze, ein Schwert, der Bügel einer Kiste nnd mehrere durch den Rost unkenntlich gemachte Stücke. Das schönste ist jedoch eine Fibel, die zum großen Teil aus Silber, zum kleineren aus Gold (der Bügel) besteht. Diese Fibel ist das älteste Exemplar ihrer Art, das man verzeichnet. BurkhardSdorf. Vierzehn Tage nach dem Tode eines 78 Jahre alten Mannes, der in dürftigen Verhältnissen lebte und vielfach das Mitleid seiner Nachbarn in Anspruch nahm, sand seine Schwester bei der sc gewohnt hatte, 150 Mark Papiergeld in seinem Rock einge näht und im Bettstroh 2000 Mark in Gold. Zittau. Im benachbarten Ruppersdorf hat sich vorgestern zwischen halb 7 und 8 Uhr morgens ein entsetzlicher Raubmord ereignet. In den neuen Häusern beim Gasthof zum Mohr wurde in dem Materialwarengeschäft von Gedlich die 69 Jahre alte Besitzerin und ihre 37 Jahre alte Tochter ermordet aufge funden. Die Täter hatten in dem Laden etwas kaufen wollen und dabei die alte Frau mit einem Beil erschlagen. Dann gingen sie in die Stube und schlugen die dort am Web stuhl sitzende Tochter nieder. Die Mörder raubten bann die Wohnung und den Laden aus und zündeten das Gebäude an um die Tat zu verwischen. Um 11 Uhr wurden be reits an demselben Tage in Leutersdorf zwei Personen verhaftet, ein jüngerer Oesterreicher und ein Mann, der aus Neugersdorf stammen und sich schon seit Wochen in der Oberlausitz vagabundierend Herumgetrieben haben soll. Beide sind zusammen in Ruppersdorf gesehen worden. Leipzig. In der Nacht gegen halb 12 Uhr wurde aus dem Grundstück Färber straße 4—6 Großfeuer gemeldet. In der zweiten Etage des Hauses war im Arbeitssaale der Hutfabrik von Kresse und Hartmann in folge eines Balkenbrandes ein großer Posten Hüte in Brand geraten. Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen bereits die Hellen Flammen aus den Fenstern. Das Feuer wurde mit zwei Schlauchleitungen angegriffen und konnte nach anderthalbstündiger Tätigkeit gelöscht werden. Glauchau. Bei der Ausführung von Jnstallationsarbeiten geriet der 16 jährige Schlofferlehrling Petzold in der Fabrik der Firma Dalichow und Witte in die Trans mission und erlitt schwere innere Verletzungen und einen komplizierten Beinbruch. Sein Zustand ist sehr bedenklich. Ein einmal auggespnocken Mont. Ein einmal ausgesprochen Wort Ist nicht zurückzubringen, Die leichten Lüfte tragen's fort Auf geflügelten Schwingen. Sie tragens, wohin es keine Stimme trägt, Du kannst es nicht ereilen, Und wo es eine Wunde schlägt — Die Wunde ist nicht zu heilen. Wie viel du andere Worte sprichst, DaS eine bleibt gesprochen, Die Treue, die du einmal brichst, Bleibt allezeit gebrochen. Tat nur ein einzig Wörtlein kund Dein Haffen oder Lieben, Es bleibt auf tiefstem Herzensgrund Für immer eingeschrieben. Und wüchse Gras auch dicht» und schwer Und wärs wie einst gewesen, Ein Sturmwind fährt darüber her. Und wieder ist's zu lesen. O, Menschenkraft reicht wunderweit Nichts kann mit ihr sich messen. Doch lernte sie in Ewigkeit, Nie lernt sie, nie, vergessen. Suche zum 1. Januar jtsornMIieii mit Kochkenntniffen. Aufwartung wird ge halten. flau Stolrendurg. 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