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Tharandt, Wassen, Sreöemehn und die Umgegenden sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. ll I 58. Fahrg Donnerstag, den 15. Dezember LvW Vekanntmachuuq ischen >ie Hau äumr an, el K könnens ja" und die am liebsten an jeder Waare ^usbezeichniing recht sichtlich stehen ließe, ist dock O. » , unter mebsi schädlich aber ist die nnverständige Bevorzugung des iWeits-Prinzips unbedingt. Zunächst verschlechtert sie, Produktion doch der Nachfrage folgt, die heimische mnaer, Dessins i rcichhaltilj^ das Fach ciu* Wiedcrveli !, 'wch recht dünn gesät, auch viel weniger schädlich als 'ORigkcsts-Enthusiasten. seiner Kleidung ist der Durchschnitts-Franzose viel schlichter als wir in unserer hergebrachten Meinung von dem Leicht sinn der Gallier gewöhnlich annehmen; aber was er hat, ist gediegen, solid, so daß er sich de^en nicht ru schämen hat, wenn man's auch etwas genauer ansieht. Der Schein herrscht in Frankreich in öffentlichen Dingen mehr als gut ist; in seiner persönlichen Umgebung aber hält der Fran zose auf das Echte und Solide. Ein Erbtheil früherer trauriger Verhältnisse und eine Folge wirthschaftlicher Rückständigkeit ist es, daß bei uns noch so viel Schund gekauft wird. Auch die Sucht, Be mittelten es gleichthun zu wollen, ohne daß der Beutel ansreicht, mag bei vielen thörichten Leuten mitsprechen. Im Grunde genommen sind das aber alles blos Huldig ungen, die wir der Lüge darbringen. Nirgends, auch auf diesem Gebiete nicht, soll man den Schein höher schätzen als das Sein, das sollte sich namentlich das zarte Ge schlecht gesagt sein lassen. Das Sparen ist eine schöne Sache; es giebt viele Gebiete, auf denen es sich bethütigew läßt, in Dingen der persönlichen Bequemlichkeit, des Ver gnügens der „Repräsentation". Wer aber glaubt, überall mit dabei sein zu müssen, wo reiche Leute vertreten sind, wer ans keine Badereise verzichten kann, wer überall in den ersten Hotels absteigen mnß, wer Gesellschaften für unerläßlich hält und dann im Laden um 20 Pf. feilscht oder seine Wohnung mit Bazarwaare anfüllt, der beweist damit nur, daß er noch nicht begriffen hat, wo man mit dem Sparen anfängt. haben wir Anlaß, auf der Wacht zu stehen, daß er sich nicht wieder einschleicht. Das Billigkeitsptinzip hat aber auch für den Käufer wirthschaftliche Nachtheile. Es ist ja längst bekannt, daß das Billigste sich recht oft als das Theuerste herausstellt, daß es also Verschwendung ist, vorwiegend den Preis und nicht die Güte der Waare zu beachten. Im Allgemeinen wird das ohne weiteres zugegeben werden, im Einzelfalle wird es geleugnet oder vergessen. Wenn die Leute, die stets das billigste kaufen, richtig rechnen gelernt hätten, würden sie wohl bald erkennen, daß ihre Sparsamkeit sehr theuer zu stehen kommt. Die Schundwaare, die sich schon nach kurzer Zeit in ihrer ganzen Jämmerlichkeit enthüllt, wird sich sehr oft als viel theurer herausstellen, als ein gutes Stück das Dauer hat. Sodann aber verführt die Sucht billig zu kaufen, auch zum unnützen Kaufen. Wer nur kauft, was billig ist, wird oft auch nur kaufen, weil es billig ist; er wird Ueberflüssiges sich anschaffeu, weil es gar so wohlfeil ist, und ist dann erst auf dem Holzwege. „Kaufe nur immer, was Du nicht brauchst, und Du wirst bald verkaufen müssen, was Du brauchst," sagt Benjamin Franklin. Endlich aber verleiht dieses Genügenlassen an allerhand werthlosem Zeug, bei dem alles nur auf den Schein abgesehen ist und bei dem man nickt fragt, wie es in einem Vierteljahr aussehen wird, auch dem ganzen Wesen allmählich etwas Unsolides und Oberflächliches. Wer auf dem einen Gebiete das Gediegene nickt schätzt, wird es mit der Zeit auch auf dem anderen Gebiete ge ring achten. So wenig sonst der Nachahmung fremder Nationen das Wort zu reden ist, in diesem Punkte könnten wir auch heule noch, so viel sich auch in dieser Hinsicht bei uns ge bessert hat, von Franzosen und Engländern lernen. In Frankreich, wie in England ist in weiten Kreisen des Pub likums die Abneigung gegen minderwerthige Waare viel mehr verbreitet als bei uns. Der Franzose namentlich, der im Durchschnitt viel sparsamer ist, als der Deutsche, kauft aber um dieser Sparsamkeit willen mit Vorliebe ge diegene Waare. In der Ausstattung seiner Wohnung, in Der Bürgermeister Bucsian. als ordentliche Stadtverordnete: Herr PrivatuS Johann Gottfried Sinndors (ansässig), „ Schlossermeister Carl Woldemar Trepte (unansässig), „ Cigarrenfabrikant Friedrich Gustav Aunze (unansüssig). v. als Stadtverordneten-Grsatzmanner Herr Mehlhändler Karl Gustav ASanr (ansässig) „ Schlossermeister Gustav Adolf wiche (ansässig), „ Kaufmann Paul Schmidt (unansässig. Solches wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Wilsdruff, den 14. Dezember 1898. Bgmstr. Billige Frauen treffen wir in allen Kreisen, am meisten man mehr Glanz und Schimmer um sich verbreiten als wie Mittel vorhanden sind. Es giebt ja aller- M auch Damen entgegengesetzter Art, bei denen eine tzM nur dann etwas taugt, wenn sie recht theuer ist, Z diese Art, die sich gern in dem Bewußtsein sonnt: könnens j Bekanntmachung. Wegen ist die und sowie die ^t- und ,l- s lk ^Üag, den 16 All., von 12 Ahr Mittags ab und Sonnabend, den 1? d. M. Drillen eter, Wilsdruff, am 8. Dezember 1898. Zrvangsinnung f. ii. Zrechlcr-, ßmeur- u. MzWllm-Miimrk. Nach Ablauf der zur Abstimmung über die Errichtung einer Zwangsinnung für das Drechsler-, Graveur- und Holzbildhauer-Handwerk innerhalb des Bezirkes der Königlicken Amtshauptmannschaft Meißen, einschließlick der Städte Meißen, Stoffen und Lommatzsch gestellten Frist gebe ich hierdurch bekannt, daß die Liste, in welche die ab gegebenen Erklärungen eingetragen worden sind, während zweier Wochen zur Einsicht und Erhebung etwaiger Widersprüche der Betheiligten in meinem Amtszimmer — Rath- haus Meißen — werktäglich von 3 bis 5 Uhr Nachmittags öffentlich ausliegt und daß nach Ablauf der Frist angebrachte Einsprüche unberücksichtigt bleiben. Meißen, am 12. Dezember 1898. Der Rsmmissar. Freyer, Stadtralh. politische Rundschau. Romreise des Kai ers. Nach einer der „P. C." aus Rom zugehenden Meldung wird die Nachricht, daß Kaiser Wilhelm ll. im nächsten Frühjahre anläßlich der Enthüllung der neuen Fresken im Palaste der deutschen Botschaft am Quirinal nach Rom kommen werde, obgleich man darüber noch keine officielle Verständigung erhalten hat, von unterrichteter Seite bestätigt. Es wird dies der dritte Besuch des deutschen Kaisers seit seinem Regierungs antritte in der italienischen Hauptstadt sein. Die Entwickelung von Kiautschou schreitet rüstig vor. Der Ingenieur Firma Selbeeg u. Schlüter (Berlin) ist die Ausführung der ersten Verwaltungsgebäude über tragen worden. Auch Chausseen werden sofort in Angriff genommen, ein großes Hotel wird anfgeführt, so daß binnen 12 Monaten Kiautschou eine erfreuliche Entwickelung zeigen wird. Gegenüber einer englischen Mittheilnng, wonach die Lepra-Krankheit in China namentlich in der Provin z Schantung verbreitet sein sollte, wird von zuständiger Seite Heint wöckentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1M. 55Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Frestags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpnszetle. Druck und Verlag von Markin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. »Ian im Gedränge durch vorbeigctragenc Pallete und Eten erhält. Da taucht denn, wie das „Großenhainer Mail" treffend schildert, auch der Schrecken aller Ge reute, der Tyrann aller Kränzchen wieder auf —, Mige Fran", die ganz genau weiß, daß derselbe !f, den die guic Freundin beim Kaufmann X gekauft > beim Kaufmann N zwei Mennige pro Meter billiger ,^bcu ist; die die Adresse» von zwanzig Versandtge- lkii auswendig weiß, bei allen Kaufleuten der Stadt staffle ausprobiert hat und neulich einen entzückenden Mag für ihre Tochter so erstaunlich billig gekauft hat, alle Freundinnen vor Neid fast platzten. Wer mit h Packet in der Hand der billigen Frau begegnet, der iihr auch zum Opfer; sie weiß unter allen Umstünden Zh Kreuz- und Querfragen zu erfahren, was gekauft ist und wie viel eS gekostet hat, und hundert gegen ist zu wetten, daß sie auch eine Quelle weiß, wo die- k Waare, mindestens eben so schön und gut, viel billiger Men gewesen wäre. Billig ist ihre Lösung nnd billig K nur' sie zu kaufen; noch nie hat eine ihrer Freun- hx, einem Einkauf die Anerkennung erhalten, der sei angemessen, ein bedauerndes Schweigen, daß die Mdiu wieder einmal übertheucrt worden sei, ist noch Einstigste Kritik. Und wenn sie auch jeder Bekannten . Müde an einer gekauften Waare gründlich zu vcr- versteht, gegen ihre Despotin wagt doch nicht leicht Freundin aufzntreten; es sieht ja gar zu leichtsinnig (Menn man nicht gleich der „billigen Frau" den Sckwer- A bei Beurtheilung einer Waare bei dem niedrigen i eine andere Frage. Würde aber dieser Gesichtspunkt all- > gemein herrschend, dann bekäme unsere Produktion einen i Zug zum Unsoliden, wie er 1876 durch Reuleaux gekenn zeichnet wurde: billig und schlecht. Dieser Zug ist seitdem glücklicherweise überwunden worden, aber eben deshalb Bekanvtm«chmm. Bei der gestrigen St^dtversrSneten-L, aä» uttg-wal ! sind gewählt worden: Das IV. 8« einschließlich Heizungszuschuß ist bis Mus den 24. dieses Monats und der IV. V«rini» uu<> I bis spätestens 'asre den 4. Januar 1899 " Vermeidung sofortiger zwangsweiser Beitreibung an die Stadtkämmerei zu entrichten. Wilsdruff, am 12. Dezember 1898. Der Stadtrath. V»rsi«n. » ^Ebn-Erzeugung. Wenn das Publikum beim Einkauf 2 Aeik Ser 2velvNHevtS6tNkaUfe i die erste Linie den billigen Preis stellt, so muß eben begonnen, überall sicht mau herausgeputzte Schaufenster ! ynch der Fabrikant in erster Linie auf Billigkeit der von ^inan Unterhaltungen darüber, wo man dies oder jenes ihni erzeugten Waare^ sehen; wie sie dann ausfällig ist ja besten kauft, uud fühlt mau unter Umständen Püffe, " " - lichkeit, Ham. MM »ntV-<t HW , Amtsblatt die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff