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1898 nanu BW N8 Pf, dkN >r) zcb»«^ se an d!»^ Maurer ti' " ad vertrag r Anlpr^^ re SalhI^ n Ortl^ r Umsatz "'"1 k brtrag!^., »Mize ossensch^ iehcn cki^ ren on.n ,le die !6188 lÄsLi Zwei Mädchen. M Novelle von H. Werk. (Fortsthung und Schluß.) (Nachdruck Abölen.) Mard kann im Wartesaal nicht bleiben; er meint zu ersticken. «!>.ch bewegen, die Unruhe in seinem Blut zwingt ihn, auf und Men wie ein wildes Thier in seinem Käfig. k an diesen entsetzlichen Stunden des Wartens hängt vielleicht Msel. Dieser schnöde Zufall ist's vielleicht, der die Kluft und Lia ausdehnt zu ewiger Trennung. Wah im Morgendämmern ist das Verkehrshindernis; beseitigt, wieder dem Ziele näher. Es herrscht Schwüle, und ein W am Himmel, als er in Hamburg anlangt. Er hat seit Milchten kaum geschlafen, aber er fühlt keine Erschöpfung, Meitze Erregung, die ihm durch jeden Nerv zuckt. Nun steht ki der Entscheidung. ^Mitreisender hatte ihm auf seine Erkundigung hin mitgetheilt, lM größeren Blättern die Schiffslisten der in Hamburg ab- ^Tampfer veröffentlicht würden. pW der Zug hielt, stürzte Bernhard auf einen Zeitungsver- der die Morgenblätter feilbot, und kaufte, was ihm der l?" neuester Post empfahl. Dann warf er seinen Handkoffer fl auf eine Bank und überflog die engbedruckten Seiten: Mrg — Westindien; Hamburg — San Francisco: Hamburg — M Japan — das war Alles nicht, was er suchte. Dann end- Mburg —Havre anlaufend — New-Jork: Sonnabend: „Ale- labend! Also heute! Und die bereits gedruckte Passagierliste ^aannia". es-^ N Ist, - Mchdru»^ c 18SS. Leipzig pg. v 530 >) 879 SS-A 17 833 E Kl.' 3 <°M 707 SÄ 8« B »p .« WM> ÄM iS 72 EU SS W 8 «7 KM M EU 74 sri K 39 383 770 sss SIS stfF Zi M 393 Plötzlich fuhr er empor; etwas Feuchtes, Warmes hatte seine herab hängende Linke berührt. Es war ein Hund, der ihm die Hand leckte. Ueberrascht über diese seltsame Liebesbezeigung, die ihm in der fremden Stadt zu Theil ward, sah er das Thier an. Dann aber sprang er auf, starr, als sähe er ein Wahngebild seiner erregten Sinne. War das nicht Lia's graue Dogge? Wie kam der Hund hierher? Wenn Lia den Liebling bis an die See mitgenommen hatte, warum nicht auch weiter? Hatte das Thier sich verlaufen und war vergessen wor den? Oder sollte etwa —? Er denkt den Gedanken nicht aus. „Jamba!" ruft er. Und das Thier wedelt und drückt sich an seine Kniee. Wie kam der Hund hierher? Hatte Lia ihn verloren, vergessen? Er läuft neben Bernhard eine Weile her und verschwindet dann in einem großen Gasthofe am nahen Stintfange. Bernhard's Herz pocht stürmisch, unverweilt folgt er dem Thiere. Jin Hausflur stößt er auf einen Kellner, der eben mit der Serviette im Arm hier Luft zu schöpfen und auszuruhen scheint. So gelassen als möglich fragt Bernhard, ob in diesem Hause zwei Damen, Fräulein Swift und Miß Picklington, abgestiegen seien. Der Kellner wendet mit der blasirten Miene eines Großwürden trägers. den srisirten Kopf und winkt dem Portier. Bernhard wendet sich diesem zu und wiederholt seine Frage. „Numero drei und vier," antwortet der Mann. „Die Dame ist in der Nacht krank geworden. Wollen Sie sich melden lassen?" Bernhard bejaht. Er muß nach Athem ringen, ehe er die Stufen hinaufsteigt. „Ruhe! Ruhe!" mahnt er sein wild pochendes Herz. „Lia ist krank. Eine Fremde wird statt ihrer erscheinen. Darum Fassung." Doch nein, die Thür geht auf. Sie steht vor ihm, die schlanke, feine Gestalt; er sieht wieder das geliebte junge Gesicht. Sie bleibt stehen, starr vor Schrecken, als sie ihn erkennt; ihre Stirn wird finster; dann hebt sie stolz den Kopf empor und sieht ihn mit ernst fragenden, vorwurfsvollen Augen an. Er hat schon die Arme ausgebreitet, um sie an sich zu ziehen; er hat Alles vergessen in der stürmischen Freude über dieses unerwartete, unverhoffte Wiedersehen. Vor ihrer kalten Miene wird ihm erst wieder bewußt, daß nicht blos die Entfernung, daß auch eine Entfremdung sie getrennt hat. Aber er sucht seine heftige Bewegung unter einem Lächeln zu verbergen. „Lia, Du Böse!" ruft er. „Also bis über das Meer hast Du mir entfliehen wollen?" „Ich wäre längst auf dem Schiff, wie mein Gepäck, das bereits fortgebracht wurde; aber meine Begleiterin bekam in der Nacht einen so heftigen Herzkrampf, daß sie sich nicht überreden ließ, sich auf das Schiff zu begeben, und ich konnte sie doch nicht allein hier zurücklassen. Freilich, hätte ich gewußt, daß diese Begegnung mir bevorstehe —" Sie gab sich Mühe, ruhig und kalt zu scheinen; aber ihre Hände zittern, und ihre Stimme verräth, wie heftig bewegt sie ist. „Er ist Dir nachgeeilt!" jubelt ihr Herz. Ihr stolzer Sinn aber denkt: „O, jetzt nur kühl und stark! Die Stunde ist da, in der er sich demüthigen, um Verzeihung flehen, um Liebe betteln soll! Knieen muß er!" Es ist plötzlich dunkel geworden in dem Gemach. Die Gewitter wolke hat sich herabgesenkt, und man hört das Rauschen des beginnen den Sturmes. Bernhard ist ein paar Schritte näher getreten, um in dem Dämmer licht den Augen zu begegnen, die seinen Blick so trotzig vermieden. „Siehst Du, Lia, das ist so Deine Art," sagte er noch immer lächelnd. „Immer voreilig, leidenschaftlich, ohne Ueberlegung. Immer ein rascher Entschluß im Affekt des Augenblicks. Warum hast Du nicht gewartet, bis wir uns offen ausgesprochen, bis ich Dir gesagt —" „Was haben Sie mir zu sagen, Herr Amtsrichter?" ruft sie, den Kopf zurückwersend, mit funkelnden Augen, empört über seinen Ton. „O, ich finde die Sache nicht so spaßhaft, wie Sie. Sie irren, wenn Sie glauben, daß Sie mir meinen gerechten Groll sortscherzen können, wie einem Kinde. Zwischen uns Beiden liegt trennend jenes todte Mädchen, das Sie geliebt haben." mcyenoen Augen gunven cm z schte, daß sie ihm verloren sein " war es ibm. als müsse er aufsc ...... ...... 0 in die Augen ge- von ihm gegangen auf Nimmerwiederkehr. < der heißen Erregung kam nun eine tiefe Erschöpfung über i^r ihm so gleichgiltig, was weiter mit ihm geschah. Mecha- iAe er seine Schritte nach einem Gasthofe, um auszuruhen, zu sammeln zur Heinireise. Das ganze Leben schien ihm 8Ä--S Ä! eine Galeerenarbeit, die abgeleistet werden mußte, wie ein V sj .^8 ohne Feierabend. müde Entsagung wich von ihm, als er einige Stunden 490 s^f Wund durch Speise und Trank gestärkt hatte. Plötzlich ns ein heißes Verlangen, Alles auf's Spiel zu setzen und 12 nächsten Dampfer Lia nachzueilen, sie zu fordern als sein , eM rW ehe der Vetter, ver sich in ihr Bild verliebt, Zeit gefunden, i die alte zu verdrängen. Wng fort und ließ sich im Freien auf einer Bank in den An- W Hafen nieder; er stützte den Kopf in die Hand und suchte A Und Stolz gegen das ungestüme Verlangen anzukämpfen, das pachte. Aber wie er sich auch bemühte, Lia zu grollen, die !°!kn, lachenden Augen standen immer vor ihm, und wenn er Wll, vuß sF ih«. stin, einem Anderen zulächeln " war es ihm, als müsse er aufschreien vor wildem Schmerz. orsbsM ! NN AZ nsiiATl Wa zu einem Wagen; ;eme Lumme rungl per "stoppxstxz Fahrgeld verspricht für rasche Fahrt. l 197 E WA M , W '"es, 1 sntzte Bernhard wie ein Schwindel, und die Buchstaben flim- M vor den Augen. Dann las er, unwillkürlich mit den Worte murmelnd: „Erste Kajüte, oberer Salon: Fräglein Miß Helen Picklington." Wt zu einem Wagen; seine Stimme klingt heiser, als er dem ^Geruch von Seewasser, von Theer, von Waaren und Fischen, großen Landungsplätze am Meer anhaftet, verräth ihm, daß Hafen nähert. Ein Wald von Flaggen, Masten, Wimpeln, 'Schloten taucht vor ihm auf. Qiagen hält vor dem großen Gebäude der Hamburg-Ameri- WEetfahrt - Aktiengesellschaft. Er springt hinaus und stürzt »>hmvart zu. „Ist die „Alemannia" noch da?" W „Alemannia" ist bereits seit vier Stunden ausgelaufen," i^Mwarr zu. „^t me „Alemannia nocy oa-" ssisÄ» „Alemannia" ist bereits seit vier Stunden ausgelaufen," si der Beamte achselzuckend. ns " fort! Umsonst die Hast, die Angst, das fieberhafte Vor- Glück, das ihm so bezaubernd