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Zweites Blatt chilM für MsW TharM Uchen, Siebenlehn nnd die Umgegenden. h den Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Wo. 13» Sonnabend, den S. November 18N8 S». Jahrg rok es 1 llhr lternenklar geworden war, sahen wir gern W. öÄ^uze zu, den die Einwohner des Ortes vor nact« -?ke Wachtfeuer aufführten. Das war a r UN' ' ihren Platz zu verlassen, dabei klatschten sie in aber den nach einer Ansicht verhängnißvollen Fehler, er lfi/e und sangen, oder vielmehr grunzten dazu im will von Cotta auch bis zum Friedrichstadter Bahnhofe i)/e alle Abwechslung: Hallah, halleh! Nach einiger fahren. Dem könnten wir nicht zustimmen, weil wir einem N der Anführer, wohl um das Ding etwas ab- anderen Manne, der Straßenbahngesellschaft zu Dresden, l ! zu machen, den krummen Säbel und gestiku- bereits gestattet haben, auf der Hamburger Straße dieselbe l "»nm o,,k. „„4, »in» 211 su>snsii'on N111- onA diosom Grunde. Tour zu befahren. Lediglich nur aus diesem Grunde, ^it in der Luft uniher, sang auch eine Art Lied, mlE inkt 8 tthr- iveihft^ Vizevorsteher Hartwig I! Vizevorsteher Hartwig l: Meine Herren! Nach den Ausführungen des Herrn Berichterstatters muß die Stadt Dresden ganz erfreut sein, wenn ihr eine Verbindung mit dem Hinterlande nach Nossen zu theil wird, und ich glaube, an dem werden wir wohl alle zusammen nichts ändern, wir werden alle damit einverstanden sein. Nun thut sich jemand auf, der will diese Verbindung erschließen, macht „ / beim Wachtfeuer aufführten. Das war aller- ganz eigenthümlicher Tanz, oder vielmehr nach ^griffen gar kein Tanz, sondern eine Art Pan- H. ^it Gesang. Sechs Beduinen standen dicht neben- E gedrängt und bewegten nach dem Takt, den ihr ft! ""t grotesken Bewegungen angab, ihre Körper, 6. November. Ueberall in Sachsen herrscht in Folge des Todes des Königs Johann Trauer. 7. November. Die sächsische Artillerie wird mit dem Revolver Modell 1873 ausgerüstet. weil er das neue Stück befahren will, was wir schon einem anderen zugesichert haben, sollen wir nun nach dem Ausschußvorschlage sein Unternehmen im ganzen nicht unterstützen. Das halte ich aber doch nicht für richtig und zutreffend. Ich bitte also, meine Herren, den Antrag des Ausschusses abzulehnen und damit auszusprechen, daß wir der Bahn an sich nur volle Billigung zu theil werden lassen. Käme es dann soweit, daß die Herren auf unserer Straße, Hamburger Straße, herfahren wollten, was wir nicht gestatten könnten, weil wir es bereits einer anderen Gesellschaft gestattet haben, da sagen wir eben in Bezug auf dieses Stück Nein. Aber wir wollen doch deswegen, weil die Leute auf der Hamburger Straße nach Dresden fahren wollen, nicht das ganze Unternehmen, was für uns Dresdner sehr vortheilhaft sein würde, ununterstützt lassen. Ich ergehe mich in dieser breiten Aussprache, um auch den Interessenten, den Petenten Gelegenheit zu geben, ihre Petition in entsprechender Weise abzuändern. Ich wünsche sehr, und wir alle müssen wünschen, daß gerade dieser Theil unseres sächsischen Vaterlandes hinaus nach Wils druff durch eine die betreffenden Orte berührende Bahn linie erschlossen wird. Bedenken Sie, daß sie auch durch mein Heimathsdorf führen würde. (Heiterkeit) und Ihnen in Folge dessen gewiß sehr sympathisch sein müßte. Der Vorsitzende: Das Wort hat Herr Stadtverord neter Borack. St.-V. Borack: Meine Herren! Ich möchte mich den Worten des Herrn Vizevorstehers Hartwig l anschließen. Der Verein zur Förderung Dresdens und des Fremden verkehrs hat die Sache auch richtig erkannt und sich gesagt: „Woher die Fremden kommen, soll uns ganz gleich sein (Vizevorsteher Hartwig I: Sehr richtig!), wenn sie nur nach Dresden kommen und hier zur geschäftlichen Belebung u. s. w. beitragen." Wir haben das Gesuch deshalb be reitwilligst unterstützt. Ich würde ebenfalls bitten, das vorliegende Gutachten abzulehnen nnd vielleicht eine Fassung zu finden, dahin, daß wir den Bau der Bahn befürworten, soweit deren Ausführung möglich ist. Aber eine Sache ganz abzulehnen, die schon so große Kreise gezogen hat, und von allen Ecken und Enden unterstützt wird und auch finanziell geordnet ist, dazu würde ich doch nicht rathen. Ich bitte deshalb, das Gutachten abzulehnen. Der Vorsitzende: Das Wort hat Herr Stadtverord neter Dietz. St.-V. Dietz: Meine Herren! Der Verwaltungsaus schuß hat gerade diese Frage in wiederholten Sitzungen sehr eingehend erörtert. Ich muß allerdings betonen, daß doch der Verwaltungsausschuß beziehentlich nunmehr auch das Kollegium die fragliche Sache so zu behandeln hat, wie sie uns die Petenten dargelegt haben. Da ist aber gesagt, daß unter anderm ein Theil der Hamburger Straße mit befahren werden soll. Dies zu befürworten liegt nicht in unserer Macht. Wir können dies nicht thun, weil wir hinsichtlich der Befahrung der belegten Straße mit den Straßenbahngesellschaften schon gebunden sind. Wenn nun der Petent noch etwas anders will, so mag er dement sprechend mit einem Gesuche an uns herantreten und der Rath beziehungsweise das Kollegium haben dann darüber zu entscheiden. Ihm selbst aber die Wege durch Abänder ungsanträge zu zeigen, hat wenigstens der Verwaltungs ausschuß bis jetzt nicht für nöthig gehalten, weil man doch zu wenig mit den Wünschen des Petenten vertraut ist. (Vizepräsident Hartwig l: O ja!). Der Vorsitzende: Als Vorsitzender des Verwaltungs ausschusses möchte ich auf folgendes aufmerksam machen. Es wird gar nicht abgelehnt, das Unternehmen zu unter stützen, sondern, wenn Sie genau Hinsehen, ist gesagt: „zur Zeit", und zwar lediglich zur Zeit, weil jetzt kein fester Plan vorliegt, sondern nur generelle Ideen. Ganz ab gesehen davon, daß wir gar nicht übersehen können, was wir petitioniren und unterstützen sollen, kommt aber, wie bereits erwähnt worden ist, noch in Betracht, daß dieses Projekt eine Theillinie aufweist, welche wir bereits als Stadtgemeinde einer anderen Gesellschaft gegeben haben; in Folge dessen können wir natürlich das Gesuch der Herren August Schmidt und Genossen nicht unterstützen. — Das Wort hat Herr Stadtrath Hetschel. INI !auf 10 gc " §S. all. ce Ob i , , Hei'" g 4 llhr «sik, d-lMwk ovember be« ng und erwarten, d»' recht gut u» anzulegen! stand. ovember WM Gedenktage des Jahves 48Y8. dem Leben König Alberts und Sachsens Geschichte von 1828—1898. lh. 5. November. 0 König Alben erläßt anläßlich seiner Thronbesteig ung einen Tagesbefehl an die sächsischen Truppen. Die Raisevfahvt Nach dem heiligen Lande. 25. geriet?». (/ur Zeit Herodes des Großen war Jericho das -/z Jerusalems. Seine Balsam-Kulturen, für welche -/nigin von Saba dem König Salomo den ersten gebracht haben soll, waren so bedeutend und werth- -s daß Kleopatra sie von Markus Antonius für ihre /eiter gehenden Gebictswünsche aunahm und Herodes bem Tode nicht ruhte, bis er sein Jericho von Au- / tviedererhalten hatte. Das christliche Königreich Je- wußte dagegen Jericho nicht zu schätzen nnd strebte / weiter nach Westen dem Meere zu, wo man sich in /Ms für die Heimath einschiffen und wo vonFreun- Me engtet werden konnte. Die Kreuzfahrer führten ^ Kultur des Zuckerrohrs im Jordanthale ein, die H E» ihrer Zuckermühlen sino noch sichtbar. Man sagt, I uw „ach größeren Landerwerbungen durch Christen Ä°outhale vorzubcugen, der Sultan selbst Eigcnthümer schwer Ländereien hier geworden ist, und man möchte hAn, daß der Kaiserbesuch, der den Monarchen ja auch von dem wir nur das Wort Bakschisch (Trinkgeld) ver standen, und wobei ihn die Beduinen fortwährend mit ihrem „Hallah, halleh", ihrem Grunzen, Händeklatschen und Gliederverrenken begleiteten. Wir wurden dessen na türlich bald müde, spendeten Bakschisch und ließen die Tänzer der Wüste abtreten. Unsere zweite Nacht im Zeltlager war viel angenehmer als die erste, wir schliefen ruhig bis zum Morgen und brachen erst nach 7 Uhr von unserer Lagerstätte auf, um uns nach den Ruinen des alten Jericho zu begeben, jenes Jericho, welches die Juden zerstörten. Dasselbe liegt am Fuße der Bergkette, welche das Jordanthal im Westen begrenzt. Wir kamen durch unbebautes, aber jedenfalls sehr kultursähiges Land, in dem der wilde Feigen- und Granatenbaum, der dornenreiche Nabku wuchsen, von dessen Zweigen die Dornenkrone Christi gemacht sein soll: ferner standen auch da die Palme Christi, die das Ricinusöl liefert, Tamarisken und andere Sträucher üppig wachsend. Am Fuße des Berges entspringt die Quelle des EM, ein schöner, klarer, wasserreicher Quell, nicht weit davon denen sich die Ruinen Jerichos aus, doch sind dieselben entschieden neuern Datums. Der Spitzbogen und das Kreuz gewölbe finden sich darin häufig vor. In der Mitte des Hofes eines alten Kastells, welches schon höher am Abhange des Berges gelegen, hatten wir eine schöne Aussicht auf das ganze Thal des Jordan, das todte Meer, die uns gegenüber liegenden Gebirge der Mo abiter, in den die wilden Beduinen wohnen, und auf die Bergkette, an deren Fuße wir standen, und aus der sich dicht neben Jericho der hohe Berg erhebt, auf dem Christus die 40 Tage gefastet haben soll. In einzelnen Schutt hügeln, welche sich sowohl hier, als anch in der eine Vier telstunde weiter liegenden Stelle des neuen Jericho, das zu Christi Zeit bestand, erheben, finden sich Ausgrabungen vor, von Engländern gemacht, und es sind Mauerreste aufgedeckt worden, sonst sieht mau von dem neuen Jericho noch weniger als von dem alten, nur die Umfassungsmau ern eine großen Cisterne. Wir kletterten nun bei glühender Sonnenhitze den steilen Pfad hinauf, der ins Gebirge hinein nach Jerusalem zurückführt, durch wildromantische Schluch ten, die stets und zu allen Zeiten von Räubern unsicher gemacht wurden. Hierher verlegt die Ueberlieferung den Ort der Ge schichte vom barmherzigen Samariter. Die Gegend ist durchweg ein steiniges, unbebautes Gebirgsland. Unwill kürlich gedachten wir daran, wie sehr doch die heutige Be völkerung des gelobten Landes jenem unglücklichen gleicht, der unter die Räuber gefallen ist, und wje es auch heute noch hier des barmherzigen Samariters bedarf, um dieser Bevölkerung den Namen dessen zu verkündigen, der auf diesem Fleck Erde zuerst die Predigt des Gottesreiches seinem Volke gebracht hat, von dem gesagt wird: „Ihn jammerte des Volks, denn sie waren wie die Schafe, die keinen Hirten haben," und der hier sprach: „Die Ernte ist groß, aber wenige sind die Arbeiter; bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende." Er ist der barmherzige Samariter für alle Völker, auch für diejenigen, die heute im heiligen Lande wohnen. Die elektrische Eisenbahn Dresben- wilsdruss. Fortsetzung aus letzter Nr. Der Vorsitzende: Wer wünscht zu sprechen? — Herr / unwirthliche Gegend führt, den Anlaß gebe, daß Mischer Seite hier eine Kolonisation versucht würde. 4/ erbärmlicheres Dorf ist nicht zu denken, als dieses das an der Stelle des früheren Jericho steht. Die ^.bestehen aus lose aufeiuandergcsetzteu Steinen und /"Dornen bedeckt; viele Hütten sind sogar ganz aus öemacht, Schmutz- nnd Dunghaufen liegen überall ) Wen, über denen der stinkende Rauch des aus Kameel- /Mennst angefachteu Feuers hiuzieht. Die Gärten einem sehr üppigen Boden in der größten Un- / nnd von Unkraut überwuchert. E Beduinen, welche hier wohnen, stehen auf der vAi Stufe der Menschen und weit unter den Beduinen, die auf dem rechten Jordanufer als No- -/Mherziehen und diese, welche unter der türkischen ^Mt als Ackerbauer leben, mit Verachtung ansehen. Burg steht neben dem Dorfe, in welchem etwa HM-Vozuks Hausen, welche die Wächter der öffent- H/cherheit sein sollen. Wir schlugen unser Zeltlager Dorfe auf dem Hügel Gilgal auf, auf dem die / >hr erstes Lager hielten, nachdem sie den Jordan Hellen hatten; wo Josua im Kampfe gegen die Ka- M /in Hauptquartier hatte und die Juden ihr erstes ' xA im gelobten Lande feierten, wo Samuel den Saul ' /hg proklamirte und der Prophet Elisa seine Wun- .. Achtete. b ruhten plaudernd im Zelte und da der Himmel ZM sternenklar geworden war, sahen wir gern dem Imlsölnll ür h 7) l. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Forstrentamt zu Tharandt. 'icheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile.