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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und Umgegenden : 29.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782021922-189811293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782021922-18981129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782021922-18981129
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wochenblatt für Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn ...
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Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-29
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Monat
1898-11
-
Jahr
1898
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sation des Reichsheeres sind nebst einer Uebersicht der Etatsstärke des deutschen Heeres nach den für 1899 ge planten Organisationsänderungen dem Bundesrathe zuge- aangen. Es werden u. A. neve Kasernen gefordert für Allenstein (1100000 M.), Gumbinnen, Trier und Preußisch- Eylau (je 1 Mill. M.), für Hanau (2400000 M.), und für Langfuhr bei Danzig (2 Mill. M.) Zunächst sind nur die ersten Raten von je 400000 M. eingesetzt. Ferner erhält Leipzig eine Feldartillerie - Regimentskaserne (2400000 M.) und eine Trainbataillonskaserne (1200000 M), sowie Wurzen eine Kaserne für ein Artillere-Regi ment (2200000 M.), Chemnitz für ein Infanterie-Re giment (2400000 M.) und Riesa für ein Pionierbataillon (1300000 M.) Auch hier werden wie üblich zunächst nur die ersten Raten angesetzt. In Dresden soll die Train kaserne erweitert werden für eine fahrende Abtheilung der Feldartillerie. In Leipzig wird infolge Verstärkung der Garnison um ein Feldartillerie-Regiment und ein Train bataillon die Erweiterung des Exerzierplatzes erforderlich. Berlin, 26. Nov. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Wie wir hören, haben sämmtliche deutsche Bundesregier ungen sich neuerdings über einheitliche Grundsätze bei der Ueberwachung der anarchistischen Bewegung geeinigt. Zur Beschleunigung des Nachrichtendienstes sollen die Polizei behörden künftig auf direktem Wege bestimmte Mittheilungen machen; außerdem soll eine gemeinsame Sammelstelle für Nachrichten in Berlin eingerichtet werden. Worms, 26. Nov. Im nahen Mittelbach wurden 24 Italiener, welche an dem Tunnelbau daselbstbeschäftigt sind, wegen anarchistischer Umtriebe verhaftet. Stuttgart, 26. Nov. Seitens der italienischen Re gierung war der württembergischen Regierung mitgctheilt worden, daß der Anarchist Zana rdi hierher abgereist sei. Daher wurden die ungewöhnlichen Sperrmaßregeln bei der Ankunft des Kaiscrpaares getroffen. Nach Zanardi wird eifrig gefahndet, doch waren die Recherchen bis jetzt ohne Erfolg. Luccheni hat, so wird vom 22. d. M. aus Genf gemeldet, auf Zureden seines Vertheidigers den Rekurs gegen seine Verurtheilung zurückgezogen. Er wurde in einer der letzten Nächte unter starker Gendarmerie-Eskorte vom Untersuchungsgefängniß in das Gefängnis; Epeche gebracht. Luccheni ist im Gegensatz zu früher jetzt physisch ganz gebrochen. Budapest, 26. Nov. In Uj-Fcherto brach während des Jahrmarktes eine Bauernrevolte ans. Die Gendarmen mußten von der Schußwaffe Gebrauch machen, wobei 3 Bauern getödtet, mehrere verwundet wurden. Paris, 26. Nov. Oberst Parisot hielt vor der Ent lassung der Reservisten bei seinem Regimente eine Ansprache, worin er sagte: „Das Heer ist gegenwärtig ein Stichblatt; es ist die Gewalt, die unwiderstehliche niederschmetternde Gewalt, und trotzdem erträgt sie die Stöße, ohne etwas zu sagen, denn sie achtet Gesetz und Manneszucht. Das ist ein Glück für die Angreifer, denn was würde aus ihnen werden, wenn das Heer ihr Beispiel nachahme? Einige Salven, und alles wäre vorbei, sie wären alle unter'm Rasen." Athen, 26. Nov. Die Gesandten der vier Mächte notifizirten heute die Ernennung des Prinzen Georg zum Gouverneur von Kreta. Der König gab seine Genehmig ung zur Annahme, wobei er gleichzeitig seinem Danke Aus druck verlieh. Der Prinz erklärte, er werde nach Kräften darnach trachten, der Insel den Frieden wiederzugeben. San Francisco, 23. Nov. Das Baldwin-Hotel ist heute Nacht niedergebrannt. Der Schaden wird auf eine Million Dollar geschätzt. Das Hotel war mit Gästen gefüllt, von denen viele aus den Fenstern sprangen und sich dabei verletzten. Einige wurden ins Krankenhaus ge bracht, wo einer inzwischen gestorben ist. Mehrere Hotel bedienstete dürften umgekommen sein. Auch das mit dem Hotel in Verbindung stehende Baldwint Heater ist ab gebrannt. Vaterländische Geschichts- und Sittenbilder von Gerhard König. (Nachdruck verboten.) 2H. Antsnius vsn Schönberg. Einen außerordentlich großen Einfluß aus die Refor mation in unserem Sachsenlande übte der Bruder des Kardinals aus, von welch letzterem der vorige Abschnitt handelte, nämlich der. herzoglich sächsische Rath Antonius von Schönberg. Derselbe verlebte die Jugend auf feinen Gütern und beschäftigte sich mit der Verwaltung derselben, erst später trat er in herzoglichen Dienst. Um die Reformationsgeschichte Sachsens recht zu ver stehen, müssen wir einen kurzen Blick auf das Land und seine Regenten werfen. Das Kurfürstenthum Sachsen (ernestinische Linie), welches durch Johann den Beständ igen, den Nachfolger Friedrich des Weisen, regiert wurde, bestand aus Thüringen, dem westlichen Sachsen (Voigt- land, Grimma, Leisnig u. s. w.) und der Provinz Sachsen mit der Hauptstadt Wittenberg, und dieses genannte Kur- fürstenthum ward der Reformation bekanntlich zuerst ge öffnet. Das bedeutend kleinere Herzogthum Sachsen (albertinische Linie) umfaßte das heutige mittlere König reich mit den Städten Dresden, Meißen, Annaberg, Schan dau, Großenhain u. s. w. und der Regent desselben, Herzog Georg der Bärtige, verfolgte die Reformation. Hierzu kam nun noch das Ländchen des Bruders Georg des Bärtigen, Herzog Heinrich des Frommen, welcher über die Aemter Freiberg und Wolkenstein herrschte und dort me Verbreitung des Evangeliums eifrigst unterstützte. Als Georg der Bärtige starb, trat Heinrich der Fromme über das ganze Herzogthum Sachsen die Regierung an und führte die Reformation in demselben ein. Nun war also Antonius von Schönberg ein Rath Georg des Bärtigen und wurde von dem- iciven nnt den väterlichen Gütern Rotbschönbera und mehreren anderen in der Nähe unserer Stadt liegenden Dörfern beliehen. Aber bald stellte sich etn schwer wiegender Gegensatz zwischen dem Herzog und Antonius heraus, welch letzterer nach dem Auftreten Luthers etn eifriger Anhänger des Reformators wurde, während der Herzog die Christen verfolgte. Man muß Herzog Georg übrigens die Gerechtigkeit lassen, daß er nicht ein prinzipieller Gegner der Reforma tion war, denn eine Abstellung der kirchlichen Mißstände hielt er für nothwendig. Der Herzog war nur darüber aufgebracht, daß ein einfacher Mönch, wie Luther, die Reformation unternahm, während dieselbe seiner Ansicht nach durch den Papst und eine Kirchenversammlung hätte vorgenommen werden sollen. Daran dachte freilich oer stolze Herzog nicht, daß Gott die Welterlösung auch nicht durch den jüdischen Priester, sondern durch den armen Zimmermannssohn Jesus bewerkstelligen ließ. Wie wir aber schon hörten, bestand der Herzog mit Festigkeit auf Einberufung einer Kirchenversammlung, und als der Papst Clemens auf seine Absichten nicht einging, schrieb der Herzog an den päpstlichen Legaten Vergerius in einem Brief folgendermaßen: „Wenn der Papst ein rechter Hirte sein will, der sein Leben für die Schafe läßt, so muß er wohl anders auftreten. Ich bin der festen Ueberzeugung, daß, wenn es sich jetzt um den Verlust von 10,000 Dukaten handelte, der heiliche Vater gewiß mit Bannstrahl und Schwert dazwischen fahren würde, da es sich aber um das Seelenheil vieler Tausender handelt, ist er lässig und be stärkt in der Meinung, daß es dem römischen Stuhl nur um das deutsche Geld zu thun sei." Trotzdem blieb Herzog Georg feindschaftlich gegen Luther, seine Lehre und Anhänger gesinnt, und vertrieb letztere nicht nur rücksichtslos aus ihrer Heimath und aus dem Herzogthum, sondern ließ sogar Anhänger des Reformators grausam hinrichten. In Leipzig fielen z. B. nach einigen geschichtlichen Quellen, die Häupter des Buchhändlers Hergott, weil derselbe evangelische Schriften verkauft und der Bürger Ringschmidt und Uebelacker, von denen der Herzog in Erfahrung brachte, daß sie in lutherischen Büchern gelesen hatten. Als Antonius von Schönberg diese Grausamkeiten gegen die Leipziger Bürger nicht verhindern konnte, be kannte er selbst dem Herzog seinen bis dahin geheim ge haltenen lutherischen Glauben, und nun verwandelte sich die Gnade 'Georgs des Bärtigen natürlich sogleich in höchsten Zorn, zumal Antonius das Recht in Anspruch nahm, auf seinem Schloß das reine Evangelium predigen zu lassen. Antonius schrieb an den Herzog einen helden- müthigen Brief, er wolle das Abendmahl in einerlei Ge stalt nicht um zeitlicher Güter willen empfangen, weil dies den Geboten Jesu zuwieder sei. Daraufhin wurde An tonius seiner Güter beraubt und aus dem Herzogthum vertrieben. Nur wenige Adlige zeigten gleichen Muth, die Meisten blieben gegen ihre Ueberzeugung in der römischen Kirche, bis sie nach dem Tode Georgs ihren evangelischen Glauben bekennen konnten, ohne die Konfiskation ihrer Güter befürchten zu müssen. Antonius floh zum Kurfürsten Johann dem Beständ igen, in dessen Dienst er einige Jahre blieb. 1536 kam er nach Freiberg an den Hof Herzog Heinrich des Frommen, wo sein eigentlicher Beruf als Reformator Sachsens be gann. Der evangelisch gesinnte Herzog Heinrich war ein überaus wohl vollendeter Herr, oen das dankbare Volk nur den „guten Heinze" nannte, der sich aber um Regier ungsgeschäfte nicht gern kümmerte. In Folge dessen hatte Antonius als herzoglicher Rath freie Hand, und als über zeugter Lutheraner benutzte er seine Macht, das Evangelium im Land zu verbreiten, wobei ihn die energische Gattin Heinrich des Frommen, Katharina von Mecklenburg, that- kräftig unterstützte. Der Vorwurf kann allerdings dem Antonius nicht ganz erspart bleiben, daß er in der Reform- irung des Landes zu rücksichtslos vorging, aber die römisch- katholisch Gesinnten durften sich am aller wenigsten darüber beklagen, denn unmenschlich, wie der Herzog Georg, hat Antonius den Konfessionskampf nicht geführt. Auch wir Evangelische bedauern das allzukräftige Vorgehen Schön bergs, da die Bevölkerung Sachsens in ihrer großen Majorität Luther zugethan war, und sich freute, das römische Joch abschütteln zu können. Gerade in unserem Sachsen wäre die Reformation ohne den geringsten Zwang in kurzer Zeit beendet gewesen. Als Herzog Georg 1539 kinderlos starb, trat Heinrich der Fromme sein Erbe an, und bezog das Schloß seiner neuen Residenz Dresden, wohin ihm auch Antonius von Schönberg folgte, welcher durch den Tod Georgs sogleich wieder in den Besitz seiner Güter gelangte. Natürlich setzte nun Antonius sein in Freiberg begonnenes Refor mationswerk im Herzogthum fort, sodaß bald ganz Sachsen für das Evangelium gewonnen wurde. Leider kann nicht unerwähnt bleiben, daß Antonius seiner Stellung als erster Rath im Herzogthum nicht mehr gewachsen war. Es fehlte unter seiner theils zu strengen, theils zu nachsichtigen Leitung an Einheit und Ordnung in der Verwaltung und Antonius mußte zu seinem Schmerz erleben, daß er nach dem Tod Heinrich des Frommen von dessen Sohn und Nachfolger, dem Herzog Moritz, verhaftet und gefänglich eingezogen wurde. Die Hauptanklage lautete, er habe falschen Rath in Verwaltungssachen ertheilt, und Antonius antwortete hierauf: „Ich rieth, wie es mir die Einfalt eingab." Schließlich wurde der Prozeß ausge hoben, und, vom Herzog Moritz vielfach begünstigt, ver brachte Antonius die letzten Jahre seiner Lebenszeit auf seinen Gütern. (Fortsetzung folgt.) Vaterländisches. Wilsdruff, den 28. November 1898. — Das zweite Ausschreiben des Königlichen Ministeriums- des Innern zur Erlangung von Entwürfen zu Künstlerpost karten hat den Eingang einer großen Anzahl solcher zur Folge gehabt. Dieselb-n sind zur Zeit im KöniglichenKunstgewerbe- museum zu Dresden Er, Njch ausgestellt. Außer Dresden und Leipzig und den m Uw-iten. '^Nischen und anderen Sehens würdigkeiten ousgeflrm,l,iwEchc?ren Städten wie Chemnitz, ders die romantischen Schlösser und Burgen des Landes, dii 7»ermutter Zahnes Dbg aller Iltidc- u ließen, hinterher die Entdeckung machen mußten, das sämmthH Rechnungen in verschiedenen Städten gedruckt waren, aber keil" am Ort. Man könnte daher zur Beherzigung auch den Bek' . käufern zurufen: „Was Du nicht willst, das man Deiner Bra^ sächsische Schweiz und das sächsische Volksleben reiche Anregung zu Postkarten-Entwürfen geboten. Auch auS unserer Umgegend ist so mancher schöne Punkt durch Künstlerhand wiedergegeben worden. Da sind vor allem Bilder aus Meißen wie schon beim ersten Ausschreiben so auch diesmal wieder zahlreich vertreten. Weiter sind der Schovner Grund, das Elbthal von Dresden bis Meißen, Schloß Gauernitz, Scharfenberg, Schloß Sieben eichen, wie nicht minder das waldumrauschte Tharandt mehrfat Gegenstand der Darstellung geworden. Einige Künstler habed das Bobritzsch- und das Muldenthal, welche uns durch die mM Bohn näher gerückt werden, aufgesucht. Wir finden Liebel stein, die Ruinen von Altzella und Nossen vor. Von letztere« namentlich sind, wohl in Folge der gegebenen Anregungen, eil" ganze Anzahl Bilder eingesandt worden. Die sehr interessant! Ausstellung ist nur noch bis mit 30. d. M. geöffnet. — Gestern Vormittag wurden, wie alljährlich vor di» Stadtoerordnetenwahlen, mehrere hiesige Einwohner durch Herrn Bürgermeister Bursian im Sitzungssaale des Rothhauses ast Bürger hiesiger Stadt in Pflicht genommen. — Mohorn, 25. November. Mitte nächsten Monost erwartet man die E öffnung der neuen Bahn Wilsdruff- Nossen. Ob die Bahn bezüglich des Personenverkehrs viel von Bewohnern der Orte, die zwischen Klingenberg und Mohorn liegen, wie z. B. H-tzdorf und Herradors, benutzt werden wird, hängt wohl von der Höhe des Fahrpreises ab. Sehr wünschens- werth wäre es, wenn Rundreisebillets geschaffen würden, dil es gestatteten, mit einem Billet Mohorn—Dresden über Tba- randt nach Klingenberg und umgekehrt zurückzufohren. ES müßten also die Fahrkarten von genannten Stationen gleich! Preislage haben. — Oberwartha. Längs des vom hiesigen Gasthofe noch " zu heilen, ^acht die liegenden Silber das < da er sich I nur renom bequsme I ^Pkelilt AtvlL ll»em Lager ^hende No angestkckt Der Bräu '>843 gebäre f 1 zu hohem <8 Auch ein ^fs Journo Kaufman , Zeit nn eines e jinjelt dort ?die Vorsick Mrchjsimkon Milliren wir «Ne nützn fiilin gleich ^»beich fürck Mos will ^de nicht mi ?auch man bvhazu sehr Kn man iw vielleicht ' ?>rd durch se -i« sei zun in Deutsch. Wieder mal ?-kn werden Gejchäficü Kation zäh „ s Al thu', das füg' auch keiner andern zu!" — — Der Gemeindevorsteher des czechischen Ortes Kost'» bei Raudnitz a. d. E. verweigerte am 26. August s^! Korporal mit einer Militärabtheilung die gesetzlich vorgesch^be" Einquartirung, weil der Korporal nur deutsch sprach und ea" deutschen schriftlichen Auftrag vorwies, den übrigens ein der Truppe ins Czechische übersetzte. Der Gemeindevorst!?' lehnte den Dolmetsch ab und die Truppe mußte die Nacht > Freien zubringen. Der Bezirkshauptmann in Raudwtz den Gemeindevorsteher einer groben Verletzung seiner Pflicht für schuldig, verurtheiltc ihn aber nur zu 15 Gul» i uu Zwickau, Bautzen, Zittau, Plauen und Freiberg haben besoa- ^che K aise zu stürm 'die „Hohe, nun im ( A dies „st Kb das mc der Richtung Osterberg-Liebenecke-Thalrestaurant führenden Fahl- bezw. später Fußweges sieht man jetzt Mcßpfähle und Richt- stongen gesetzt, deren Aufschriften ein Verbreitern des Weg^ und ein Anschließen neuer Wege andeuten. Irrig dürfte die Meinung sein, daß die Drahtseilbahn dann hier^benobne Draht ti^mden. fortgeführt werden solle. (Hauptsache bleibt immer: Draht.) i»li — Dresden. Landgericht. Von einem skandalöse" LahmS Sittlichkeitsoerbrechen, das sich am Nachmittag des Sonnabend den 23. Juli d. I. in einem Hotel an der Heinrlchstraße t" ih,-. Dresden-Altstadt abspielte, war die ganze Bewohnerschaft der r Residenz in große Aufregung versetzt worden. Daselbst erschien ' K>r« n-Leoi Preis Geldstrafe. Allerlei ungereimtes in Reimes Zu Ende ging das Kirchemahr. Adventszeit hat begonnen, . Sie bringt uns bald das Weihnachtsfest, das Fest der Freud und Won Geheimnlhvvlles Thun herrscht jetzt daheim zu manchen Stunden, Tritt plötzlich inan ins Zimmer, ist die Arbeit schnell verschwunden. Ja, für das Fest der Liebe sind jetzt fleißig viele Hände. Als lleberraschung fertigen sie manche hübsche Spende. Mit Stickereien wird beschenkt der Vater von dem Mädchen, Zu farbcnprächtgem Muster eint sich Fädchen da nn Fädchen. Natürlich alles „selbstgemacht!" — Doch, ich wills nur vewithen, Es kommt auch manchmal vor, daß mans's gleich „fertig" kauft nn - Der Junge auch arbeitet schon geheimnißvoll seit Wochen, Sobald sein Papa nicht daheim, hört man ihn sägen, pochen. Laubsägcnarbeit ist beliebt bei allen fleißgcn Knaben, . Doch, soll die Sache hübsch ansseh'n, muß man Geschick auch tzn Kaum sind die Kinder in das Bett, da bauet dann der Vater Fürs Mädel eine Küche und sür'n Jungen ein Theater. Die Mutter sieht beim Lampenschein man nähen, sticheln, Demis Püppchen, doch auch's Kind soll gehn znm Fest in neuen. Da hat ein jeder Mensch zu thun um Freude zu bereiten, am genannten Tage ein fremder Herr, bestellte sich ein Zimmest gab an, er wollte ungestört arbeiten, und wenn ein Mädche" ein Pack-t für ihn bringe, solle man es nach seinem Zimmels schicken. Kurze Zeit darauf kam auch das noch nicht 14 Johl! Zr alte Schulmädchen Beyer mit einem Packet, frug nach dt« Rolfs Herrn und wurde nach dem Zimmer desselben gewiesen. Dl' k, schweb Frau Wirthin des Hotels fiel es auf, daß das junge Mädche ' nicht wieder aus dem Fremdenzimmer zurückkehrte, sie schöpf Verdacht, ging mit Bediensteten nach dem Fremdenzimmer, das sie verschlossen fanden und konnten durch dessen Thürscheib!" sehen, daß der Fremde sich eines Sittlichkeitsverbrechens schuW machte. Man schlug sofort die Thürscheiben ein, öffnete diel Thür, nahm schließlich d-n Fremden trotz allem Widerstand! "AU fest und übergab ihn der Polizei. Auf der BeziikSwache j puppte sich der Siltlichkeitsattentäter in der Person des nn» , unter der Anklage des Sittlichkeitsverbrechens in der R'chtE von § 176 Abs. 3 des R--St.-G.-B. stehende, in Dresdens MgjS, wohnhaft gewesene Rittmeister a. D. Heinrich Gabriel und Schwerdtner. Sch. halte sich vor der 6. Strafkammer unter dem Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektors Dr. Becker zu vkl' ' k antworten. Die Kgl. Staatsanwaltschaft war durch H"^ Staatsanwalt Dr. Nagler vertreten, während die Vertheid>su"i> l Herr Rechtsanwalt Dr. Thieme übernommen hatte. Zur AM' klärung des Sachverhaltes waren geladen Herr Obermedizinal' ' rath Weber, Direktor der Irrenanstalt Sonnenstein b. Pun°'. 50 woselbst v. Sch. längere Zeit zwecks Beobachtung seines Geists ir zustandes unterzebracht war, sowie 6 weitere Zeugen, darunter " die Beyer, an welcher sich v. Sch. vergangen hatte. Die Bk' weisaufnahme ergab die volle Schuld des Angeklagten. D°« ' -- Urtheil lautete auf 3 Jahre Gefängniß und 5 Jahre Ehrers, rechtSverlust. 4 Monate der erkannten Strafe gelten durch . — s erlittene Untersuchungshaft für verbüßt. ^„0 — Meißen. Zu dem Kapitol „Kauft am Orte" brE us WN U eine sächsische Prooinzzeitung folgendes Kuriosum: „Es ist ud° Oerfl jüngst passtrt, daß wir mehrere Einkäufe am Or(e machten un° Q- nachdem wir uns überall Rechnung und Quittung f^rei^ ......
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