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vlatt-s Zweites Blatt TharM Men, Mtillchn und die Umgegenden flv. 128 Sonnabend, de« 2S. Oktober 18W. S«. Jahrg U wir ieden, jeden, onen. lieben, aus lick >en. sich -Heim se der i, daß > hier- raty heilt ir, jeder, Kick. ds, ! Grab mcktcn, herz- aucb Tage« nlichen ch eia schöne, große Leute, zum Theil mit langen Bärten, die Scheikhs mit ihren krummen Säbeln und unendlich langen Flinten, dazu die Wachtfeuer, welche auf die einzelnen Gruppen Helles Licht warfen, das Gewieher und Gestampfe der Pferde, dann und wann ein deutscher oder arabischer Gesang, es war ein echtes Wüstenleben. Von dem laugen und beschwerlichen Ritt müde, zogen wir uns früh in unser Zelt zurück, Wir hätten gewiß gut darin geschlafen, wenn nicht der Lärm von den vielen Pferden, das Geschwätz der Araber und endlich der los brechende Wind und Regen uns gestört hätte. Das Wetter, welches gegen Abend recht gut gewesen, wurde wieder schlecht, der Wind erschütterte unser Zelt so heftig, als wolle er es umwersen, fuhr hie und da hinein, der Regen klatschte darauf, und so wurde denn aus dem Schlaf sehr wenig. Um 5 Uhr morgen erhoben wir uns, tranken Kaffee, die Zelte wurden abgebrochen, und nun ging es auf einem sehr beschwerlichen Gebirgspfade unter anhaltendem Regen über die Berge und durch die engen Schluchten nach dem tobten Meere. ir. ve, iw >ß der h und ' und sowie i und lmen- erems wn in ie ihr eställe merze ;e der ii be- mserer butter, n, der te, Die Aaisevfahrt nach -ein heiligen Lan-e. 21. Das Als'FeN Makaber. Unsere Reise von Bethlehem ging zunächst durch Gersten- unb Linsenfelder, auch an einigen Weingärten vorbei, dann aber in eine gebirgige Kalkstein-Wüste, wo nur infolge des starken Winterregens sich hie und da in den Rinnsalen ein grüner Schimmer bemerkbar machte. Gegen 5 Uhr kamen wir an dem Kloster Marsaba an, wo wir unsere zwei Zelte, zwei für uns und zwei sür die Dienerschaft, schon ausge schlagen fanden, wir eilten aber sofort zur Besichtigung des Klosters, eines der eigenthümlichsten der Welt. Der heilige Saba, welcher es gegründet, hat von Anfang an in einer Höhle am Felsenabhange des Kidronthales ge wohnt und zwar mit einem Löwen zusammen. Bald zog er eine Schaar von Anachoreten heran, welche sich ebenfalls in den in dem Kalkfelsen vielfach vorhandenen Grotten an siedelten. So entstand allmählich das Kloster, indem die Grotten nach außen durch Anbau erweitert wurden, und es ist jetzt ein sehr weitläufiger und unregelmäßig gebauter Komplex, dessen einzelne Theile an den steilen Felsenab hängen des Kidronthales zu hängen scheinen. Trotz seiner Unzugänglichkeit wurde das sehr alte Kloster oft vou Fein den heimgesucht und geplündert, am schlimmsten erging es ihm in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, als die Perser unter Chosroes es ausraubten, und eine Menge Höhlen-Eremiten erschlugen, deren grin sende Schädel uns in der St. Nikolaus-Kapelle gezeigt wurden. Jetzt ist das Kloster eine Demeriten-Anstalt für unbotmäßige griechische Geistliche, zur Zeit unseres Be suchs war es ungefähr von 50 Mönchen unter einem Ar- chimaudriten bewohnt. Ohne Acker und Garten erhalten sie ihre ganze Verpflegung von Jerusalem und scheint nur Langeweile als Strafmittel in Kraft zu stehen. Man klopft an eine kleine eiserne Pforte, dann wird ein Korb herabgelassen, in den nian den Einlaßbrief des griechischen Patriarchen von Jerusalem legt, und bald darauf öffnet sich die Thüre im Kloster, indem man zuerst nach dem Grabe des heiligen Saba geführt wird, welches sich unter einem kleinen Kuppelbau im Hofe befindet und das reich mit Oelgemälden, Lampen usw. ausgestattet ist, dann in die Kapelle der Märtryer, welche hier einst von den Persern überfallen und ermordet wurden. Die Schädel derselben sind hinter einem Gitter aufgehäuft, drei davon liegen vorne an zum Küffen für die Gläubigen. Dann besahen wir die Hauptkirche und eine Unzahl Grotten von verschiedenen Heiligen, die hier gelebt. Das Kloster steht im Ansehen der Heiligkeit und ist eines der reichsten in Palästina, daher sind die wilden Beduinen der Wüste auch immer bereit, es zu überfallen, und die Mönche schützen sich nur durch ihre starken Mauern und dadurch, daß sie den Beduinen bei Krankheit und Noth viel Hilfe, Rath und Unterstützung gewähren und sie sich dadurch als Freunde erhalten. Eine einsame Palme, der einzige Baum in dieser Steinwüste, steht neben dem kahlen Felsen in einem der Höse des Klosters; der heilige Saba soll sie gepflanzt haben, und es ist das Wunder an ihr, daß ihre Datteln keine Kerne haben, wovon wir uns allerdings überzeugten. Das Kloster verlassend, begaben wir uns zum Zelt lager und fanden in der Nähe der unsrigen noch mindestens 30 Zelte aufgeschlagen. Das war ein reges Leben und Treiben, wohl 100 Pferde und Esel standen neben den .Felten, Feuer waren angezündet, es wurde gekocht und ge braten, so konnten wir uns denn bald zum Mittagsmahl im Hauptzelt setzen, und das war ganz vortrefflich. Gute Bouillonsuppe, Gemüse, Reis, Fleischspeisen und Nachtisch von Früchten und Käse; man lebt in Jerusalem nicht so gut wie in der Wüste. Nach dem Essen setzten wir uns vor unser Zelt, den Tschibuk rauchend, und sangen deutsche Lieder, daß alle sich allmählich um uns versammelten. Es war ein eigenthümliches Bild; die Zelte in der Wüste, über uns der klare Sternenhimmel Arabiens, um uns die braunen Beduinenund schwarzenNubier in ihren malerischenTrachten, Dieser las es, faltete es in Briefform zusammen und bat höflich, mit dem eigenen Siegelring zu schließen und die Adresse den Brief zu schreiben. .Ich danke Ihnen, Herr Medizinalrath, wir find hoffent- jetzt für immer mit einander fertig." Feuerdrand ergriff hastig Hut und Stock, und entfernte „Gut, Herr Medizinalrath!" sagte Adolf gelassen. „Gott ist mein Zeuge, daß ich jeden Skandal von dieser Frau, wie auch von Ihnen fern halten wollte. Sie wollen die Beschei nigung nichl auöstellen, — so muß ich das furchtbare Zeugniß eines Tobten ins Feld führen." „Retten Sie mich, Doktor!" jammerte die Dame, ihr Gesicht verhübend. „Zeugniß eines Todten?" wiederholte Feuerbrand erstaunt. „Ach was, von solcher Komödie lassen wir uns nicht täuschen. Fasten Sie Muth, meine Gnädige!" Adolf blickte einen Augenblick düster sinnend vor sich hin, es lag ihm viel daran, den öffentlichen Skandal vom väterlichen Hause abzuwenden. „Treten Sie gefälligst eine Minute mit mir in diese« Kabmet," sagte er plötzlich zu Feuerbrand. Dieser folgte ihm zögernd in das Boudoir der Kom- merzienräthin. „Lesen Sie, mein Herr!" Er reichte ihm den Brief des Selbstmörders, den der Arzt rasch entfaltete und überflog. Doch immer bleicher und bestürzter wurde sein Antlitz, je weiter er las, und als er den Brief bereits ganz durchzelesen, haftete sein starrer Blick noch immer an den unbeweglichen Schriftzügen, als könne er nicht fassen, nicht glauben,' was er gelesen. „Weigern Sie sich noch, die Bescheinigung auszu- stellen, Herr Medizinalrath?" fragte Adolf ruhig. Der Arzt gab ihm schweigend den verhängnißvollen Brief zurück und setzte sich dann, noch immer fassungslos, an den eleganten Schreibtisch der Kommerzienräthin. In wenigen Mi nuten reichte er dem jungen Manne das betreffend- Papier. Roman von E. Heinrichs. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) „Ein Komplott also! Pah, dann bleibt der Kommerzien- dort, wo er ist, bis der Direktor und ich ihn für ge- erkiäeen." k. meine Worte aber werden nicht vergehen, putzen fallen die Blätter, im Gärtchen sterben die Aunien; die Natur hält eine Predigt über die Ber eit. Giebt es im Wandel der Zeiten und der Z^as, das nicht vergeht? Die Welt sagt nein. ^Wus sagt ja. mit einer stummen Verbeugung. Adolf aber Hielt den Brief in die Höhe, und rief mit einem tiffen Athemzuze: „Jetzt vorwärts, Freund Wolfram, zum Er. löfungs- und Sühnewerk! lind Sie, Madame, sagen diesem Hause ein letztes Lebewohl!" ImlsölaU ö 7) kl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. ^denktage -es Jahves 18Y8. Leben König Alberts und Sachsens Geschichte von 1828-1898. 29. Oktober. l Pi Pillnitz stirbt früh 5 Uhr König Johann von Achsen. ß „ 30. Oktober. l Überführung der Leiche König Johanns von Pill- 'ütz nach Dresden. I 31. Oktober. j Das sächsische Gardereiter-Regiment feiert sein 200- ^hriges Bestehen. 2§. Ksnntage nach Tvinetatrs. Marci 13, 31: Himmel und Erde werden vergehen, sdrA Mei , Ät wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk.55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigcspaltene Corpuszeile. M Druck und Verlag vou Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. ZE Welt sagt nein. Je älter die Kinder dieser Welt ''desto weiter wird für sie der Kreis oer vcrgäng- Dinge. Für ein Kindergemüth tragen die s Dinge im Leben noch ein Kleid der Unsterblichkeit. Äsend hat noch Illusionen, Hoffnungen, Pläne. Künnes- und Fr au en-Alter besitzt anfangs dKNle. Später nicht mehr. Die Nöthe und Sorgen, s^ren Erfahrungen und Enttäuschungen, die der Erlebt, verscheuchen ihm jene flüchtigen Gäste nur ,5 Er wird weltschmerzlich oder gleichgiltig, stumpf. s^?EM Lächeln sieht er die Dinge kommen und gehen > U Predigt nicht Unsterblichkeit hienieden; Leben Traum, muß auch das Herz zerfließen, lebt, will Rückkehr zu den Chaos Frieden!" UWs etwas, das nicht vergeht? Die Welt sagt nein. i Jesus Christus sagt ja. Zwar leugnet der j;Mt, daß die Erde mit allem, was sie trägt, ver- üi? ist. Noch mehr: selbst deu vieltauseudjährigen H der sich über uns wölbt, selbst Sonne, Mond stelle erklärt der HErr für vergänglich. Und doch lAvas mitten in der Vergänglichkeit, das nicht U »Meine Worte vergehen nicht!" Uum denn nicht? Nun, weil es Worte sind, die A Munde des unvergänglichen Gottes kommen, ^rkt schgn au ihrer Art: sie ist nicht irdisch, A; mehr als himmlisch; Menschen- und Engel- A'nag so nicht zu reden. Jesu Zeitgenossen riefen aus: Es hat nie ein Mensch geredet wie dieser Noch heute — weun die Worte Jesu in die Heiden, der Unwissenden, der Elenden fallen — u^chzen diese Herzen und staunen, denn sie merken: Etwas, das es sonst nirgends giebt, ein Ewiges, Längliches. führt bereits mehrere tausend Jahre den Be st^ die Unsterblichkeit des göttlichen Worts. Immer - Men Seine Feinde dem Evangelium den Todten- A?- aber es stirbt nicht - die Feinde sterben. erschallt Seine Stimme heute auf allen fünf H Nn und auf den Inseln der Ozeane, „trotz aller HAben, trotz allem Heidenthum." Und nach hun- kiwird auch unter dem Geschlechte, das über ^Eäber schreitet, das Wort vom Kreuze leben, ^Eiii todtgesagt werden, weiter leben, in sascula m Hst Jahrhunderte der Jahrhunderte. So ES rer HErr, der treue Zeuge, und wir Christen ^ fröhlich. Der Morgen der Ewigkeit wird klar Ä"b der HErr und wir uns nicht geirrt; und wir E Zeit, darauf zu warten.