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WmM, Men, Menlchn und die Umgegenden Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. Ao. 127 s«. Jahrg Donnerstag, den 27. Oktober 1898 Konkursverfahren dem persönlichen Wunsche des Prinzen liege, noch eine Im Reichstagsgebäude ist seit Montag derKolonial- wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszetle. der alten Christenheit zu den heiligen Stätten, wo Christus gelebt und gewandelt hat. Das Mittelalter weicht, das Mönchthum, der Hüter todter Reliquien, muß nun Raum schaffen für die lebendige Liebesarbeit der abendländischen Christenheit. Nicht in der marmorblitzenden Höhle, die sie heute als die heilige Geburtsstätte zeigen, wo sie auch auf ein Loch im Boden Hinweisen und sagen, da hinein sei der Stern gefallen, der dem Weisen aus dem Morgenlande vorangeleuchtet, nein — Christus wird aufs Neue geboren im Worte und Sakrament, das in der evangelischen Ge meinde in Bethlehem seine Wohnung aufgeschlagen. . Dort steht es am Rande des Bergrückens, das liebe evangelische Kirchlein. Seine Quadersteine reichen empor zum Kreuz auf der schlanken Thurmspitze, und drinnen im freundlichen Schiffe spannt sich pfeilergetragen ein blauer, sternenbesäter Himmel über die braunen Bankreihen. Or gelklang heißt uns willkommen und zum ersten Male in einem Gotteshause des heiligen Landes dringt uns Gottes Wort in die Seele, wie in der Heimath, lauter und rein. Cs leuchtet aufs neue der Stern von Bethlehem. Er leuchtet in den Thränen, die uns allein in die Augen stiegen, da wir, gehetzt von einem Orte des Aberglaubens zum anderen, endlich ein trautes Plätzchen fanden für die Seele im evangelischen Kirchlein zu Bethlehem. Als ich dann draußen von hoher Terrasse hernieder blickte ins grüne Thal, wo die Hirten einst in stiller, hei liger Nacht Himmelsglanz umleuchtete, hinüber auch zum baumgrünen Nachbarstädtchen von Bethlehem, da mußte immer von diesem traulichsten Plätzchen im guizni Lande mein Blick zurückkehren zu dem lieben Kirchlein. Ja, solche Gotteshäuser überall, hinüber auf die Berge, hinein in die Gründe! Und aus einem Stern soll werden ein Sternen meer, der ganze Himmel nur ein einziges Licht, der goldene Morgen eines neuen Tages! Gott segne unsern Kaiser, daß er auf seiner Kaiser fahrt ins heilige Land den Flecken Bethlehem besucht, wo einst der Kirchenvater Hieronymus seine Tage verlebt hat, weil er sich nicht trennen konnte von der Krippe des Christ kindleins, um immer wieder anzubeten und anzustaunen das Wunder, welches Gott offenbart hat, da er die Welt also geliebet, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf das alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. 6N, . aren. rsn 6^° ubei-t, . r-mnel'ölS' rssäen, Sonnabend, den 2S. dies. Mon., 11 Wr Vormittags IHni Dorfe Kaufbach 1 Parthie Nutz- und Feuerholz, 1 Parthie Heu, ca. 100 Stück Mauerziegel und 4 Stück Kaninchen öffentlich versteigert werden. Bietervev M im dasigen Gasthofe. Wilsdruff, den 21. Oktober 1898. Sekr. Busch, Ger.-Vollz. Gedenktage -es Jahves §8y8. M Leben König Alberts und Sachsens Geschichte von 1828-1898. H 25. Oktober. Eröffnung der Eisenbahn von Nossen nach Döbeln. 4 . 26. Oktober. Prinz Albert übernimmt das Kommando über das Bataillon der Prinz-Albert-Brigade in Bautzen. Hz . 27. Oktober. ^ankerlaß König Alberts sür die Kundgebung der Aebe unb Verehrung aus Anlaß seines 50jährigen Alitärdienstjubiläums. igh 28. Oktober. König Albert legt den Grundstein zur Garnison- vürche in Dresden. Die Aaisevfahvt "ach dem heiligen Lande. 20. B-thlrh-m. i,. (Fortsetzung und Schluß.) ^"Dr Kaiser wird am 30. Oktober Bethlehem besuchen, hie Marienkirche, welche über der tradi- fj^.Höhle des Stalles erbaut ist, fesseln, sondern un- ^elclben das blühende Werk des Jerusalems-Vereins, 2 >n Bethlehem eine stattliche Kirche, eine Knaben- und ein Waisenhaus unterhält und dort einen h den Sohn des Superintendenten Böttcher in Cott- Hilfsprediger, drei Lehrer, eine Lehrerin, auch ewe Diakonissin eingestellt hat. Die Einwohner Mlhlehem sind meisteuthests Christen, die Mnhamedaner IM und nach den Ort verlassen und betreiben Acker nd Industrie. Die letztere befaßt sich mit der Her- U von Gegenständen aus Perlmutter, Olivenholz nnd «d Warzen Stein, der sich am toten Meere findet. Es die sogenannten Jerusalem-Artikel, welche in den «IM Buchhandlungen in Deutschland allenthalben zu MM und vom Publikum mit Vorliebe gekauft werden. «IMrschulen der lateinischen und griechischen Kirche IMchule des Jerusalems-Vereins kommen dieser Jn- M Neber das Vermögen des Rittergutsbesitzers wslf Caspar von Schönberg-Pstting auf Alttanneberg, wird heilte am 25. Oktober 1898, Vormittags e das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Arwed Bernhard in Meißen wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 19. November 1898 bei dem Gerichte anzumelden. >^0 wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in °er Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf den 25. November 1898, Vormittags y Ahr d zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf d den io. Dezember 1898, Vormittags y Ahr r dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein- 3" verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte °Nng in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 19. November 1898 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht M Wilsdruff. » Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber. Sekretär Schneider. Der Berliner Magistrat hat sich eingehend mit dem Mittelland-Kanal beschäftigt und hat beschlossen, sich daran finanziell zu betheiligen unter der Bedingung, daß der Kanal nicht nur bis Magdeburg, sondern bis Berlin weitergeführt werde; ferner sollen sich die hierbei interessirten Städte (Potsdam, Charlottenburg,Brandenburg), desgleichen die Provinz Brandenburg und die Korporation der Aeltesten der Kaufmannschaft an dem Unternehmen finanziell be theiligen. Die schnellsten Schiffe derWelt haben beiPillau ihre Probefahrten gemacht. Die von der Schischauschen Werft neu erbauten Torpedobootszerstörer fuhren hierbei mit einer die Kurirzugs-Schnelligkeit übertreffenden Ge schwindigkeit von 65 Kilometern in der Stunde Die Boote haben bei einer Wasser-Verdrängung von 280 Tonnen eine Maschinen-Leistung von 6000 Pferdekrästen. Berlin, 18. Okt. Der preußische Minister der öffent lichen Arbeiten hat die Eisenbahndirektionen darauf hinge wiesen, daß die Bedienung der Reisenden in den Bahnhofs- wirthschaften sich wesentlich erleichtern und beschleunigen lasse, wenn die Preise der gebotenen Speisen und Getränke auf deutlich sichtbaren Tafeln angezeigt und zeitraubende Rückfragen nach den Preisen hierdurch möglichst vermieden würden. Auf Schnellzugsstationen mit kurzen Aufenthalts zeiten, namentlich auch bei Benutzung der an den Zügen aufgestellten Verkaufstische, dürfte dies besonders zweckmäßig sein. Zugleich wurde den Direktionen empfohlen, für die vorübergehende Aufstellung von solchen Berkaufstischen auf den Bahnsteigen, wo dies mit Rücksicht auf die Kürze des Zugsaufenthaltes im Interesse des reisenden Publikums besonders erwünscht und ohne Beeinträchtigung der Be- triebsintercssen angängig ist, namentlich in der heißen Jahres zeit, in weiteren Umfange Sorge zu tragen. Dieser Erlaß wird vom reisenden Publikum mit Freude begrüßt werden. Der Korrespondent der „Neuen Freien Presse" in Konstantinopel theilt mit, daß bei dem Besuch Kaiser Wilhelms in der deutschen Schule das Gespräch auch auf die Dreyfus-Affäre kam, wobei ein Vertreter der deutschen Kolonie bemerkte, drei Viertel des französischen Offizierkorps seien von der Schuld Dreyfus überzeugt, währeud nur die Offiziere des französischen Generalstabs auf seiner Schuld beharrten. Kaiser Wilhelm nickte dazu zustimmend, und fügte bei: „Das Sonderbarste an der ganzen Affäxe'ist, daß diese Leute glauben, ich hätte wirklich Briefe an Dreyfus geschrieben, und daß Minister Hanotaux diese Briefe-für 27000Franks gekauft habe." Konstantinopel, 22. Oktober. Während des gestri gen Besuchs der Kaiserin im deutschen Krankenhause blieb der Kaiser, trotzdem seine Ausfahrt angekündigt war, im Mexassim-Kiosk. Sehr bald fuhr der Sultan in einem kleinen Einspänner, den er selbst lenkte, bei dem Merassim- KioEvor. Er war ohne jede Begleitung. Eiligst wurde Munir Pascha zur Leistung von Dolmetscherdiensten heibei- teere Opfer, .5, tcn darulM, richte»^. en a» d M on NI d/l j« Sioncha" roßen 2", chojen Anzahl en an r mneOM wiß. Ei!«' mckirM^ ueu-M- obM I «-s e». DE ten politische Rundschau. Berlin, 25. Okt. Die „Berl. Neuest. Rachr." er fahren, daß von der Heimkehr des Prinzen Heinrich aus Ostasien in Jahr und Tag keine Rede sei, da es in M M W statten; denn sie unterrichten die Jugend in Sprachen und ermöglichen dadnrch einen weitver- N Exporthandel. - »Edlich von Basilika setzt sich der Hügel aus dem siM- fort. Wo dessen Absturz beginnt, erblickt man zu izI das Dörfchen Bet Sahur und das Feld der Hirten, -l-, Me unabsehbare Ebene, die ein Stern stundenweit ; MH sondern der Beschaffenheit des Landes entsprechend MM von niedern Hügeln durchzogenes Becken. Die ...o-, — M welche der Evangelist Lukas erwähnt, waren somit längere Zeit im Verbände des Kreuzergeschwaders Dienst don Bethlehem, nicht Nomaden. Nacht war es um zu thun. IM,, da erblickten sie den Stern. Dieser Stern ist Im Reichstagsgebäude ist seit Montag der Kolonial en heiligen Laude neu ausgegangen durch die Liebe rath zu seiner fünften Sitzungsperiode versamrnelt. Imlsölull H kl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Horstrentamt zu Tharandt. - A d» askrung s°^