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Zweites Blatt für Msdruff TH«M DM. Menlehn md die Umgegenden N». 11S Sonnabend, den 8. Oktober 18S8 Sk. Jahrg ZokuIrA ich mm e Wo diese Treppen auf der Plattform münden, ist jedesmal eine Säulen-Arkade von 3,4 auch 5 Spitzbogen vorhanden, gewissermaßen das Eingangsthor bezeichnend. In der Mitte der Plattform erhebt sich die große Omar-Moschee, nach denen in Mekka und Medina das größte Heiliath"- des Islam. Die Form der Moschee ist ein Achteck von 60 Fuß Seitenlange. Zwei holzbedeckte niedrige Schiffe laufen rund herum; über dem Mittelschiff wölbt sich eine Mücn § mächtige Kuppel, und vier Portale führen in das Innere, welches durch 52 Fenster von farbigem Glase und außerdem mit zierlichem Eisengitter ein mattes, aber sehr magisch ging ich durch das Damaskus-Thor zur Grotte des Jeremias, wo der Prophet einst seine Klagelieder geschrieben haben soll, erstieg den Hügel, unter welchem die Grotte liegt, um die Aussicht von dort auf Stadt und Umgegend zu genießen und wanderte dann um einen Theil der Stadt an der Mauer entlang bis zum Jaffathore, wo ein reges, sonntägliches Treiben der Pilger den Platz vor dem Thore belebte. Alle Nationen, alle Farben und alle Trachten der Welt sieht man hier beisammen. Juden, Türken und Christen bewegen sich durcheinander, Neger, Farbige und Weiße, Laien und Geistliche aller Konfessionen, türkische iN. die Baschi Bozuks, eine Art freiwilliger Kavallerie, wilde Kerle, — Perser, Russen, Syrier, Griechen, Kopten, Abes sinier, Europäer aller Nationen, alles ist vertreten! Die Frauen der Einheimischen sind ganz in weiße Tücher ge hüllt, und wenn sie muhammedanischer Religion sind, so haben sie das Gesicht mit einem dunklen Schleier bedeckt, die christlichen und jüdischen Frauen dagegen nicht. Für Montag hatten wir die Erlaubniß erbeten, die Owar- Moschee zu besuchen, welche auf dem Haramplatze, oem einstigen Berge Moriah, liegt. Dieser Platz hat eine Länge von etwa 500 Meter und eine Breite von 330 Meter und ist im Westen und Norden von Gebäuden der unregelmäßigsten, jedoch höchst pittoresken Bauart, mit Säulenhallen, Erkern und dergleichen, welche theils als Schulen, theils als Wohnstuben, Wohnungen des Scheikhs der Moschee und andern benutzt werden, im Süden und Osten aber von der Stadtmauer eingeschlossen. Etwa in der Mitte des Platzes befindet sich eine mit Platten von bläulichem Kalkstein bekleidete Plattform, zu welcher von allen Seiten breite Treppen hinaufführen. Marci 8, 32: lind er redete das Wort frei offenbar. Und Petrus nahm Ihn zu sich, fing an, U » Ihm zu wehren. i h: Heiland hatte verkündet, daß Er viel leiden und Volke verworfen werden würde; Erhalte auch I AZ "Z . und seine Auferstehung vorhergesagt. Das uu Geheimen, sondern „Er redete das Wort WAn^ar. Jedermann, Freund wie Feind, konnte es Wstffs Aas war Seinen Jüngern nicht nach dem Sinne. A LGezeit ihr Wortführer, machte dem Meister ernft- ^es5Ä"Mn. „Du siehst zu fchwarz. So arg E kommen. So trübe Weissagung kann dem Die Aaisevfahvt nach dem heiligen Lande. Jerusalem. IV Die Omar-Moschee. Es war Sonntag. Einer evangelischen Andacht hatte im Johannitter-Hospize beigewohnt. Am Nachmittage 'che en, edeM Airchen-Aachrichten a. Wilsdruff. Im Monat September. Getauft: Oskar Martin Erich, Friedrich Oskar Hauß ners, Tischlers hier, Sohn: Walther Georg, Heinrich Richard Pietzschs, Uhrmachers hier, Sohn; Willi Karl, Friedrich Otto Schumanns, Tischlers hier, Sohn; Theodor Bernhard, Theodor Julius Gustav Nicolas, Uhrmachermeisters hier, Sohn; Johanna Gertrud, Heinrich Bruno Jägers, Tischlers hier, Tochter; Max Georg, Max Georg Lohses, ans. Bürgers und Tapezierermei sters hier, Sohn; Martin Richard, Adolf Moritz Gaubigs, Feuermanns b. d. Staatsbahn hier, Sohn. Getraut: Max Anton Reiche, Klempnermeister in Dresden, mit Marie Martha Helfer hier; Otto Reinhold Hafer korn, Holzbildhauer hier, mit Marie Lina verw. Reichel, gebvr' Körner hier. Beerdigt: Erhard Richard, Karl Aug. Ulbrichs, Tag orbeiters hier, Sohn, 2 I. 6 M. 18 Tg. alt; Kurt Alfred, Ernst Richard Bretschneiders, ans. Bürgers und Fleischermeisters hier, Sohn, 4 M. 17 Tg. alt; Ernst Hermann Mühlberg, Brunnenarbeiter aus Neutanneberg, 40 I. — M. 6 Tg. alt (verunglückt); Johann Gustav Sinks, Böttcher von Grumbach, 56 I. 7 M. 25 Tg. alt (j-im Bezirkskrankenhause); Hermann Alfred, Heinr. Herm. Schmidts, Tischlers hier, Sohn, 1 I. — M. 1. Tg. alt. >eü, ff, K'F Es A Ar Tage — das hat der HErr voraus- V de?Ard äußerlich nicht herrlicher werden mit der guten Hirten, sondern kläglicher und jämmer- wird übrig bleiben, ein Torso, traurig Z g EN, wie die edlen Ueberreste griechischer U Ar freilich: nach dem Todle die Auferstehung. Ate wA^sgeftalt die Gestaltung in die Herrlichkeit, ^«rus überhört bei den Worten des Meisters. Ag: Es vernehmen, füllt es die Herzen mit der Tag — nach allem Elende, "'E Macht des HErrn die Kreuzeswende". us reEn fff ^heiiAA etwas tröstlich ist, so ist es dies, daß das MS "VF ^A-chsvere Kreuz, das dem armen Volk aufgelegt lhm zum Segen werden muß. Und bliebe ^1-A Afft des Volkes übrig, so wird dieser Rest Ai- P^den und ein Licht. Wer weiß, ob nicht nach die Rache der Armenier die Bekehrung der g werdA Kl des , wirkendes Licht erhält. Die äußern Wände sind unten mit Marmor begleidet, oben mit glasirten Ziegeln, auf denen Koran-Sprüche angebracht sind. Der Tambour der Kuppel hat im Innern alte Mosaiken in Arabeskenform, die Kuppel selbst reich vergoldetes und roth gemaltes Holz schnitzwerk. Sechszehn Säulen tragen die Kuppel, welche byzantinische Kapitäle hat, wie überhaupt der Bau ganz nach byzantinischem Muster gebaut ist und von dem später entstandenen arabischen Baustile nur dort Spuren zeigt, wo neuerdings Reparaturen oder Erneuerungen vorge nommen sind, wie z. B. an den Holzdecken der Seitenschiffe. Die Kuppel hat 15 Meter Durchmesser und 30 Meter Höhe. Der Raum unter ihr ist nicht zugänglich und durch ein vergoldetes Gitter abgeschlossen, denn sein Boden bildet der heilige Stein, auf dem Muhammed gen Himmel fuhr, mit dem er wieder vom Himmel zurückkam, und welcher jetzt nach dem Glauben der Muhammedaner an dieser Stelle in der Luft schwebt. Es ist ein ganz unregelmäßiger Fels, auf dem Eindrücke des Fußes Christi, Muhammeds und der Propheten gezeigt werden. Eine rothe Brokat decke liegt über diesem heiligen Stein. Unter ihm befindet sich eine Grotte, in die wir Hineinstiegen, darin sind Nischen, in denen David und Salomo gebetet haben sollen. Eine Metallplatte auf dem Boden verschließt die Oeffnung des Brunnens, welcher den Eingang zum Todtenreich bildet. Neben der Moschee steht ein kleiner, von Säulen getragener Tempel mit einer Kuppel, welcher der Richterstuhl Davids genannt wird. Auch eine schöne Steinkanzel in arabischem Stile ist auf der Plattform an dem südlichen Ende erbaut. Auf demselben Platze am äußersten südlichen Ende liegt die Aksa-Moschee, eine einst von Justinian erbaute Basilika, durch spätere Anbauten ist sie jetzt siebenschiffig geworden. Ihr Inneres ist einfach mit Ausnahme der Kuppel, welche bund verziert ist, ihr Portal ist zu den Zeiten der Kreuzfahrer umgebaut. In der Moschee be finden sich zwei dicht neben einander stehende Säulen von Verde antico, zwischen denen nur die Gerechten durchkommen können. Nur einigen magern Menschen gelang das. (Fortsetzung folgt.) Derwische, katholische Mönche, armenische Priester, griechif Popen, die Beduinen Arabiens, die türkischen Solda > Gedenktage -es Jahves §8y8. dem Leben König Alberts und Sachsens Geschichte von 1828-1898. Hz, ..., 7. Oktober. Theilnahme König Alberts-an der goldenen Hoch zeit des Großherzogspaares von Weimar. Hk , 8. Oktober. ' Prinz Albert führt zum ersten Male seinem Vater ew Regiment vor. !Hi , , 9. Oktober. - Königin Karola erkrankte schwer am Nervenfieber. . 10. Oktober. ' Prinz Albert exerzirt zum ersten Male mit den Kadetten. 11. Oktober. Feierliche Weihe des Mausoleums für den lang- lahrigen bedeutenden sächsischen Kriegsministers Graf Fabrice in Dresden. 18. Sonntage nach Tvinitatis. Roman von E. Heinrichs. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Siebentes Kapitel. Auf Ehr', ich brauche nicht die mmd'ste Kunst. Toit ist er, das ist wahr; wahr ist's, 's ist schade! Und schade, daß es wahr ist. Shakespeare, Haintet. Wieder waren Tage und Wochen verflossen. Unaufhaltsam schwingt der Pendel hin und her, zu rasch für den Glücklichen und Vielbeschäftigten, zu langsam für daö Unglück, das von der Hoffnung zehrt, und für die Trägheit, welche den Tod der Langweile in sich trägt. Im Hause des Kommerzienraths Enzler ging es seit Wochen unheimlich und seltsam her. Sohn und Tochter waren beide verstoßen und enterbt. Wo sie sich aufhielten, der Vater wußte es nicht, schien sich auch nicht sonderlich darum zu kümmern, und doch war sein Haar in diesen letzten Wochen eisgrauer, sein Gesicht faltiger, seine ganze Gestalt gebrochener geworden. Wel cher Wurm nagte an seinem Leben? Es war die Angst vor seiner Umgebung, die drohende Ge- sxensterfurcht, welche ihn seit jener Stunde, da der Russe ihm so furchtbare Worte zugerufen, nicht wieder verlaffen wollte. Immer und immer wieder verfolgte ihn das Tollhaus, und da zwischen sah er die Thränen seiner verstoßenen Kinder und daS hämische Gesicht des Diplomaten, der das reiche Erbe in seine eigene Tasch strich. Er hatte ein Testament gemacht; es lag bereits wohl ver siegelt und verbrieft auf dem Gerichte, eine Abschrift davon be fand sich in seinem Sekretär. Dumpf brütend saß er vor diesem Sekretär in feinem Zimmer. Die Fenster waren dicht verschlossen, obgleich draußen Heller Sonnenschein war und die Blumen- und Blüthendüfte von der Promenade ringsum die Luft erfüllten. eM macye oex Armenier me Belehrung oer Fettig M^Maner sein wird? — Gegen solches Riesenkreuz für m « ----- ... Me - irnoe Lueisfaguug rann oem l lvuE^Emes Reiches unmöglich förderlich sein!" — E A herbe zurückgewiesen: „gehe hinter Mich, du du meinst nicht, das göttlich, sondern das Haupte gilt, das gilt auch von den Gliedern: ^A fft das Kreuz das Zeichen, in dem sie siegen. A? bi- Au herzzerreißenden Geschehnissen der letzten M ff Aute in Armenien, dessen leider nur zu wenig ! Imlsblult d Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Horstrentamt zu Tharandt. ^lieinl wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk.55 Pf. Gerate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. - Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. ^kie'in lu das Kreuz, das unser einer zu tragen hat, AAudefsen, es drückt und schmerzt einen doch Flucht wahr? Soll ich dir rathen, es abzu- »ff geb.» "EM, ich will nicht Petrus sein und schlimmen A ik nx. Aus. Eigener Erfahrung weiß ich: je größer Ahe lb„?"Er Himmel! Es ist dennoch gut, auch wenn A, beAA' Wjr brauchen Heimweh um heim zu kommen. i Plihrt An kein Heimweh, ginge es uns im Lande der ? ^ki "^öelt auf's beste. Das Kreuz schafft Heimweh. V Ar einzelne Christ, nein, die ganze Ge- V Ad kA^Ai soll und muß das Kreuz tragen. Unsere > die hKlrchenverbesserer vergessen das so oft: sie > g-.ffreuzgestalt der Kirche nur, wenn es Dome zu ! öffd A? Münsterkirchen. Nein, die Gemeinde des its.A's fff.Kreuzträgerin bleiben, immer mehr werden